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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<title>Leo Trotzki: Die Wendung der Komintern und die Lage in
Deutschland</title>
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<h2>Leo Trotzki</h2>
<h1><!-- #BeginEditable "Titel" -->Die Wendung der Komintern und
die Lage in Deutschland<!-- #EndEditable --></h1>
<p>26. September 1930</p>
<hr size="1">
<!-- #BeginEditable "Text" -->
<h4>1. Die Ursachen der letzten Wendung</h4>
<br>
<br>
<p>Taktische Wendungen, selbst gro&szlig;e, sind in unserer Epoche
ganz unvermeidlich. Sie werden von j&auml;hen Wandlungen der
objektiven Lage hervorgerufen (durch das Fehlen stabiler
internationaler Beziehungen, scharfe und unregelm&auml;&szlig;ige
Schwankungen der Konjunktur, heftige Reflexe der &ouml;konomischen
Schwankungen in der Politik, Spontaneit&auml;t der Massen, die sich
in einer ausweglosen Situation sehen usw,). Das aufmerksame
Verfolgen jeder Ver&auml;nderung der objektiven Lage ist
gegenw&auml;rtig eine weitaus wichtigere und gleichzeitig
schwierigere Aufgabe als vor dem Kriege, in der Epoche der
&raquo;organischen&laquo; Entwicklung des Kapitalismus. Die
Parteif&uuml;hrung ist in der Lage eines Chauffeurs, der sein Auto
in scharfen Kurven den Berg hinaufsteuert. Jede Wendung zur Unzeit
oder ein falscher Gang bringen Mitfahrer und Wagen in
gr&ouml;&szlig;te Gefahren, sogar in Todesgefahr.</p>
<p>Die F&uuml;hrung der Komintern hat uns in letzter Zeit manche
Beispiele von sehr schroffen Wendungen gegeben. Die letzte Wendung
haben wir in den letzten Monaten beobachten k&ouml;nnen. Wodurch
werden die Wendungen der Komintern seit dem Tode Lenins
hervorgerufen? Durch Ver&auml;nderungen der objektiven Lage? Nein.
Man kann mit Bestimmtheit behaupten, da&szlig; es schon seit 1923
keine einzige taktische Wendung gegeben hat, die von der Komintern
rechtzeitig, unter dem Einflu&szlig; richtig eingesch&auml;tzter
Ver&auml;nderungen der objektiven Lage vorgenommen worden
w&auml;re. Im Gegenteil: jede Wendung war Resultat der
unertr&auml;glichen Versch&auml;rfung der Widerspr&uuml;che
zwischen der Linie der Komintern und der objektiven Lage. Dasselbe
k&ouml;nnen wir auch dieses Mal beobachten.</p>
<p>Das IX. EKKI-Plenum, der VI. Weltkongre&szlig; und besonders das
X. Plenum nehmen Kurs auf einen j&auml;hen und geradlinigen
revolution&auml;ren Aufschwung (&raquo;Dritte Periode&laquo;). Ein
solcher Aufschwung war damals aufgrund der objektiven
Gesamtsituation, die durch die ungeheuren Niederlagen in England
und China, die Schw&auml;chung der kommunistischen Parteien in
aller Welt und besonders den Aufstieg von Handel und Industrie, der
die wichtigsten kapitalistischen L&auml;nder erfa&szlig;t hatte,
v&ouml;llig ausgeschlossen. Die taktische Wendung der Komintern
lief somit seit Februar 1928 der realen historischen
Entwicklungstendenz g&auml;nzlich zuwider. Aus diesem Widerspruch
heraus kam es zu putschistischen Tendenzen, zur weiteren Isolierung
der Parteien von den Massen, zur Schw&auml;chung der Organisationen
usw. Erst nachdem dies bedrohlichen Charakter angenommen hatte,
machte die F&uuml;hrung der Komintern im Februar 1930 eine neue
Wendung nach rechts und zur&uuml;ck hinter die Taktik der
&raquo;dritten Periode&laquo;.</p>
<p>Die Ironie des Schicksals, die gegen&uuml;ber jeder Politik, die
den Ereignissen hinterher hinkt, unbarmherzig ist, will es,
da&szlig; die neue taktische Wendung der Komintern zeitlich mit
einer neuerlichen Ver&auml;nderung der objektiven Lage
zusammenf&auml;llt. Die unerh&ouml;rte Versch&auml;rfung der
internationalen Krise er&ouml;ffnet zweifellos eine Perspektive auf
Radikalisierung der Klassen und soziale Ersch&uuml;tterungen.
Gerade unter solchen Bedingungen k&ouml;nnte und m&uuml;&szlig;te
man eine Wendung nach links machen, d.h. in k&uuml;hnem Tempo auf
die Bahn eines revolution&auml;ren Aufschwungs einlenken. Das
w&auml;re richtig und notwendig, wenn die F&uuml;hrung der
Komintern in den letzten drei Jahren die Periode des
wirtschaftlichen Aufschwungs und der revolution&auml;ren Ebbe dazu
genutzt h&auml;tte, die Position der Partei in den
Massenorganisationen, vor allem in den Gewerkschaften, zu festigen.
Unter diesen Bedingungen k&ouml;nnte und m&uuml;&szlig;te der
Chauffeur im Jahre 1930 den Wagen vom zweiten auf den dritten Gang
umschalten oder sich wenigstens dazu bereithalten. In Wirklichkeit
ist es genau umgekehrt abgelaufen. Um nicht abzust&uuml;rzen,
mu&szlig;te der Chauffeur vom zu fr&uuml;h eingeschalteten dritten
Gang auf den zweiten herunterschalten und - unter Bedingungen, die
bei einer richtigen Strategie eine Beschleunigung des Tempos
verlangen, die Geschwindigkeit drosseln.</p>
<p>Das ist der schreiende Widerspruch zwischen der taktischen
Notwendigkeit und der strategischen Perspektive, ein Widerspruch,
in dem sich gegenw&auml;rtig, infolge der Fehler ihrer
F&uuml;hrungen, die kommunistischen Parteien einer ganzen Reihe von
L&auml;ndern befinden.</p>
<p>Am klarsten und gef&auml;hrlichsten zeigt sich dieser
Widerspruch in Deutschland. Hier haben die letzten Wahlen ein
&auml;u&szlig;erst eigenartiges Kr&auml;fteverh&auml;ltnis
aufgedeckt, das nicht nur aus den beiden Stabilisierungsperioden
der deutschen Nachkriegszeit resultiert, sondern auch aus den drei
Perioden der Komintern-Fehler.</p>
<h4>2. Der parlamentarische Sieg der Kommunistischen Partei im
Lichte der revolution&auml;ren Aufgaben</h4>
<br>
<br>
<p>Gegenw&auml;rtig stellt die offizielle Presse der Komintern das
Ergebnis der deutschen Wahlen als einen grandiosen Sieg des
Kommunismus hin, der die Losung &raquo;Sowjet-Deutschland&laquo;
auf die Tagesordnung bringt. Die b&uuml;rokratischen Optimisten
wollen den Sinn des Kr&auml;fteverh&auml;ltnisses, das sich in der
Wahlstatistik offenbart hat, nicht verstehen. Sie betrachten das
Anwachsen der kommunistischen Stimmenzahl ganz unabh&auml;ngig von
den revolution&auml;ren Aufgaben, die die Situation stellt, und den
daraus erwachsenden Schwierigkeiten.</p>
<p>Die Kommunistische Partei bekam 4.600.000 Stimmen gegen&uuml;ber
3.300.000 im Jahre 1928. Der Zuwachs von 1.300.000 Stimmen ist vom
Standpunkt der &raquo;normalen&laquo; Parlamentsmechanik, selbst
wenn man das Anwachsen der Gesamtw&auml;hlerzahl
ber&uuml;cksichtigt, ein ungeheurer. Aber der Stimmengewinn der
Partei verbla&szlig;t vollkommen vor dem Sprung des Faschismus von
800.000 Stimmen auf 6.400.000 Stimmen. Keine geringere Bedeutung
f&uuml;r die Bewertung der Wahlen besitzt die Tatsache, da&szlig;
die Sozialdemokratie, trotz bedeutender Verluste, ihren
Grundbestand gehalten und noch immer eine bedeutend h&ouml;here
Anzahl von Arbeiterstimmen als die Kommunistische Partei bekommen
hat.</p>
<p>Wenn man sich fragt, welche Kombination internationaler und
nationaler Bedingungen geeignet w&auml;re, die Arbeiterklasse am
st&auml;rksten zum Kommunismus zu dr&auml;ngen, so k&ouml;nnte man
keine g&uuml;nstigeren Bedingungen f&uuml;r eine solche Wendung
anf&uuml;hren als die gegenw&auml;rtige Lage in Deutschland: die
Schlinge des Youngplans, der Zerfall der herrschenden Gruppen, die
Krise des Parlamentarismus und die erschreckende Selbstentlarvung
der regierenden Sozialdemokratie. Unterm Aspekt dieser konkreten
historischen Bedingungen bleibt das spezifische Gewicht der
deutschen Kommunistischen Partei im &ouml;ffentlichen Leben des
Landes trotz der Eroberung von 1.300.000 Stimmen
unverh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig gering.</p>
<p>Die Schw&auml;che der kommunistischen Position, die unmittelbar
mit der Politik und dem Regime der Komintern zusammenh&auml;ngt,
tritt noch schlagender zutage, wenn wir das aktuelle soziale
Gewicht der Kommunistischen Partei zu den konkreten und
unaufschiebbaren Aufgaben in Beziehung setzen, die ihr durch die
gegenw&auml;rtigen historischen Bedingungen gestellt werden.</p>
<p>Gewi&szlig;, die Kommunistische Partei hat einen solchen Zuwachs
selbst nicht erwartet. Doch das beweist, da&szlig; unter den
Schl&auml;gen der Fehler und Niederlagen die F&uuml;hrung der
Kommunistischen Partei nicht mehr gew&ouml;hnt ist, gro&szlig;e
Ziele und Perspektiven zu haben. Wenn sie gestern noch ihre eigenen
M&ouml;glichkeiten untersch&auml;tzt hat, so untersch&auml;tzt sie
heute wiederum die Schwierigkeiten. So verst&auml;rkt die eine
Gefahr die andere.</p>
<p>Aber die wichtigste F&auml;higkeit einer wirklich
revolution&auml;ren Partei ist, der Wirklichkeit ins Auge sehen zu
k&ouml;nnen.</p>
<h4>3. Die Schwankungen der Gro&szlig;bourgeoisie</h4>
<br>
<br>
<p>Bei jeder Wendung der Geschichte, bei jeder sozialen Krise
mu&szlig; man immer wieder die Frage der gegenseitigen Beziehungen
der drei Klassen der gegenw&auml;rtigen Gesellschaft
&uuml;berpr&uuml;fen: der vom Finanzkapital gef&uuml;hrten
Gro&szlig;bourgeoisie, der zwischen den beiden Hauptlagern
schwankenden Kleinbourgeoisie und des Proletariats.</p>
<p>Die Gro&szlig;bourgeoisie, eine kleine Minderheit der Nation,
kann ihre Macht nicht halten, wenn sie sich nicht auf die
Kleinbourgeoisie in Stadt und Land, d.h. auf die Reste des alten
und auf die Masse des neuen Mittelstandes st&uuml;tzen kann. Sie
h&auml;lt ihre Herrschaft gegenw&auml;rtig wesentlich mit Hilfe
zweier Organisationen aufrecht, die politisch einander
entgegengesetzt sind, historisch aber einander erg&auml;nzen:
Sozialdemokratie und Faschismus. In der Sozialdemokratie f&uuml;hrt
die Kleinbourgeoisie, die dem Finanzkapital folgt, Millionen von
Arbeitern hinter sich.</p>
<p>Gegenw&auml;rtig schwankt die deutsche Gro&szlig;bourgeoisie und
ist zersplittert. Ihre Zwiesp&auml;ltigkeit besteht in der Frage,
welche der beiden Heilmethoden sie in der gegenw&auml;rtigen
sozialen Krise anwenden soll. Die sozialdemokratische Therapie
st&ouml;&szlig;t einen Teil der Gro&szlig;bourgeoisie wegen der
Unbestimmtheit ihrer Ergebnisse und des Risikos allzugro&szlig;er
Unkosten zur&uuml;ck (Steuer, soziale Gesetzgebung, Arbeitslohn
usw.). Der chirurgische Eingriff der Faschisten erscheint dem
anderen Teil als der Lage nicht entsprechend und allzu riskant. Mit
anderen Worten: die Finanzbourgeoisie als ganze schwankt in der
Einsch&auml;tzung der Lage und sieht noch keinen hinreichenden
Grund, das Eintreten ihrer &raquo;dritten Periode&laquo; zu
verk&uuml;nden, in der die Sozialdemokratie g&auml;nzlich durch den
Faschismus ersetzt wird und bei dieser Gelegenheit - zum Lohn
f&uuml;r die von ihr geleisteten Dienste - einem allgemeinen Pogrom
zum Opfer f&auml;llt. Das Hin-und-her-Schwanken der
Gro&szlig;bourgeoisie zwischen Sozialdemokratie und Faschismus bei
gleichzeitiger Schw&auml;chung ihrer wichtigsten Parteien ist das
eindeutige Symptom einer vorrevolution&auml;ren Situation. Bei
Eintritt einer wirklich revolution&auml;ren Situation w&uuml;rden
diese Schwankungen nat&uuml;rlich sofort aufh&ouml;ren.</p>
<h4>4. Das Kleinb&uuml;rgertum und der Faschismus</h4>
<br>
<br>
<p>Um aus der sozialen Krise eine proletarische Revolution werden
zu lassen, ist es - abgesehen von anderen Bedingungen - n&ouml;tig,
da&szlig; ein entscheidender Teil der kleinb&uuml;rgerlichen
Klassen sich auf die Seite des Proletatiats stellt. Das gibt dem
Proletariat die M&ouml;glichkeit, sich als F&uuml;hrer an die
Spitze der Nation zu stellen. Die letzten Wahlen zeigen - und darin
liegt ihre wichtige symptomatische Bedeutung - eine
entgegengesetzte Tendenz. Unter den Schl&auml;gen der Krise
tendierte das Kleinb&uuml;rgertum nicht zur proletarischen
Revolution, sondern zur &auml;u&szlig;ersten imperialistischen
Reaktion und zog dabei bedeutende Schichten des Proletariats
mit.</p>
<p>Das gigantische Anwachsen des Nationalsozialismus ist Ausdruck
zweier Tatsachen: der tiefen sozialen Krise, die die
kleinb&uuml;rgerlichen Massen aus dem Gleichgewicht bringt, und des
Fehlens einer revolution&auml;ren Partei, welche schon heute in den
Augen der Volksmassen der berufene revolution&auml;re F&uuml;hrer
w&auml;re. Wenn die Kommunistische Partei die Partei der
revolution&auml;ren Hoffnungen ist, so ist der Faschismus als
Massenbewegung die Partei der konterrevolution&auml;ren
Verzweiflung. Wenn die revolution&auml;re Hoffnung die gesamte
proletarische Masse ergreift, so zieht sie unfehlbar bedeutende und
stets anwachsende Schichten des Kleinb&uuml;rgertums hinter sich
her auf den Weg der Revolution. Gerade auf diesem Gebiet zeigen die
Wahlen ein ganz entgegengesetztes Bild: die
konterrevolution&auml;re Verzweiflung hat die kleinb&uuml;rgerliche
Masse mit solcher Gewalt erfa&szlig;t, da&szlig; sie bedeutende
Schichten des Proletariats mit sich zog.</p>
<p>Wie kann man das erkl&auml;ren? In der Vergangenheit sahen wir
ein starkes Anwachsen des Faschismus (In Italien, in Deutschland)
als Ergebnis einer verpa&szlig;ten revolution&auml;ren Situation,
am Ende einer revolution&auml;ren Krise, in deren Verlauf die
proletarische Avantgarde sich unf&auml;hig gezeigt hatte, an die
Spitze der Nation zu treten, und das Schicksal aller Klassen, auch
der Kleinbourgeoisie, zu &auml;ndern. Gerade das verlieh dem
Faschismus in Italien besondere Kraft. Doch in Deutschland handelt
es sich gegenw&auml;rtig nicht um den Ausgang einer
revolution&auml;ren Krise, sondern um deren Herannahen. Daraus
ziehen die f&uuml;hrenden Parteibeamten als Optimisten von Amts
wegen die Folgerung, da&szlig; der Faschismus unfehlbar zu einer
raschen Niederlage verurteilt ist, da er &raquo;zu sp&auml;t&laquo;
kommt ('Die Rote Fahne'). Diese Leute wollen nichts lernen. Der
Faschismus kommt &raquo;zu sp&auml;t&laquo; in bezug auf die alten
revolution&auml;ren Krisen. Doch er kommt noch fr&uuml;h genug - im
Morgengrauen - zur neuen revolution&auml;ren Krise. Der Umstand,
da&szlig; der Faschismus eine derart m&auml;chtige Ausgangsposition
bereits am Vorabend der revolution&auml;ren Periode und nicht erst
an deren Ende einnehmen konnte, bezeugt nicht eine Schw&auml;che
des Faschismus, sondern des Kommunismus. Das Kleinb&uuml;rgertum
verl&auml;&szlig;t sich gar nicht erst auf die F&auml;higkeiten der
Kommunistischen Partei, sein Schicksal zu verbessern. Es
st&uuml;tzt sich auf die Erfahrungen der Vergangenheit, erinnert
sich an die Lehren von 1923, an die ultralinken Bockspr&uuml;nge
von Maslow und Th&auml;lmann, an die opportunistische
Kraftlosigkeit desselben Th&auml;lmann, an das Geschw&auml;tz von
der &raquo;dritten Periode&laquo; usw. Schlie&szlig;lich - und das
ist das wichtigste - n&auml;hrt sich ihr Mi&szlig;trauen
gegen&uuml;ber der proletarischen Revolution vom Mi&szlig;trauen
der Millionen sozialdemokratischer Arbeiter gegen&uuml;ber der
Kommunistischen Partei. Selbst ein Kleinb&uuml;rgertum, das durch
die Ereignisse v&ouml;llig vom konservativen Weg abgekommen ist,
kann sich nur dann auf die Seite der sozialen Revolution schlagen,
wenn die Mehrheit der Arbeiter f&uuml;r die soziale Revolution ist.
Gerade diese wichtigste Bedingung fehlt in Deutschland noch. Und
das ist kein Zufall.</p>
<p>Die Programmerkl&auml;rung der deutschen Kommunistischen Partei
vor den Wahlen war voll und ganz dem Faschismus als dem Hauptfeind
gewidmet. Aber der Faschismus ist als Sieger aus den Wahlen
hervorgegangen, indem er nicht nur Millionen halbproletarischer
Elemente, sondern auch Hunderttausende von Industriearbeitern
angezogen hat. Darum hat trotz des parlamentarischen Sieges der
Partei die proletarische Revolution als Ganzes bei diesen Wahlen
eine ernste Niederlage erlitten, nat&uuml;rlich nur eine Niederlage
von vorl&auml;ufigem, warnendem, nicht entscheidendem Charakter.
Aber diese Niederlage kann eine entscheidende werden und wird
unweigerlich eine entscheidende werden, wenn die Kommunistische
Partei es nicht versteht, ihren partiellen, parlamentarischen Sieg
im Zusammenhang mit der &raquo;vorl&auml;ufigen&laquo; Niederlage
der Revolution im ganzen zu sehen und daraus alle notwendigen
Folgerungen zu ziehen.</p>
<p>Der Faschismus ist in Deutschland zu einer wirklichen Gefahr
geworden; er ist Ausdruck der akuten Ausweglosigkeit des
b&uuml;rgerlichen Regimes, der konservativen Rolle der
Sozialdemokratie und der akkumulierten Schw&auml;che der
Kommunistischen Partei im Kampf gegen dieses Regime. Wer das
leugnet, ist blind oder ein Schw&auml;tzer.</p>
<p>Im Jahre 1923 hat Brandler trotz all unserer Warnungen die
Kr&auml;fte des Faschismus ungeheuerlich &uuml;bersch&auml;tzt. Aus
dieser falschen Einsch&auml;tzung des Kr&auml;fteverh&auml;ltnisses
erwuchs eine abwartende, ausweichende, defensive und feige Politik.
Das hat die Revolution zugrundegerichtet. Solche Ereignisse
hinterlassen ihre Spuren im Bewu&szlig;tsein aller Klassen des
Volkes. Die &Uuml;bersch&auml;tzung des Faschismus durch die
kommunistische F&uuml;hrung schuf eine der Vorbedingungen f&uuml;r
dessen weitere reale Verst&auml;rkung. Der entgegengesetzte Fehler,
die Untersch&auml;tzung des Faschismus durch die gegenw&auml;rtige
F&uuml;hrung der Kommunistischen Partei, kann die Revolution in
eine noch schwerere Katastrophe f&uuml;hren, die viele Jahre lang
nicht wieder gutzumachen ist.</p>
<p>Die Gefahr wird besonders akut im Zusammenhang mit der Frage des
Entwicklungstempos, das nicht allein von uns abh&auml;ngt. Der
malariaartige Charakter der politischen Fieberkurve, der sich bei
den Wahlen zeigte, spricht daf&uuml;r, da&szlig; das
Entwicklungstempo der nationalen Krise sehr rapid sein kann. Mit
anderen Worten: die Ereignisse k&ouml;nnen schon in n&auml;chster
Zeit in Deutschland den alten, tragischen Widerspruch zwischen
einer reifen revolution&auml;ren Situation und der Schw&auml;che
und strategischen Unzul&auml;nglichkeit der revolution&auml;ren
Partei auf h&ouml;herem historischen Niveau entstehen lassen. Man
mu&szlig; das klar, offen und vor allen Dingen rechtzeitig
aussprechen.</p>
<h4>5. Die Kommunistische Partei und die Arbeiterklasse</h4>
<br>
<br>
<p>Es w&auml;re ein ungeheuerlicher Fehler, sich damit zu
tr&ouml;sten, da&szlig; die bolschewistische Partei 1917, nach der
Ankunft Lenins, als sie sich gerade erst zur Eroberung der Macht
r&uuml;stete, weniger als 80.000 Mitglieder z&auml;hlte und sogar
in Petrograd nicht mehr als ein Drittel der Arbeiter und noch viel
weniger Soldaten hinter sich f&uuml;hrte. Die Lage in Ru&szlig;land
war eine ganz andere. Die revolution&auml;ren Parteien traten erst
im M&auml;rz aus der Illegalit&auml;t hervor, nach einer beinahe
dreij&auml;hrigen Unterbrechung selbst jenes erstickten politischen
Lebens, das vor dem Krieg existiert hatte. Die Arbeiterklasse hatte
sich im Laufe des Krieges zu 40 Prozent erneuert. Die
&uuml;berwiegende Mehrheit des Proletariats kannte die Bolschewiki
gar nicht, sie hatte nicht einmal von ihnen geh&ouml;rt. Die
Stimmabgabe f&uuml;r die Menschewiki und die
Sozialrevolution&auml;re zwischen M&auml;rz und Juni war einfach
nur ein Ausdruck der ersten schwankenden Schritte nach dem
Erwachen. Diese Stimmabgabe brachte nicht einmal den Schatten einer
Entt&auml;uschung &uuml;ber die Bolschewiki oder eines
aufgespeicherten Mi&szlig;trauens ihnen gegen&uuml;ber zum
Ausdruck. Solches Mi&szlig;trauen kann nur infolge der Fehler der
Partei, die die Masse am eigenen Leibe erfahren hat, entstehen.
Jeder Tag der revolution&auml;ren Erfahrungen von 1917 stie&szlig;
aber die Massen von den Vers&ouml;hnlern weg auf die Seite der
Bolschewiki. Daraus folgte das st&uuml;rmische, unaufhaltsame
Wachsen der Partei und besonders ihres Einflusses.</p>
<p>Die Lage in Deutschland ist in dieser wie in anderer Beziehung
von Grund aus andersartig. Die deutsche Kommunistische Partei ist
nicht erst gestern oder vorgestern auf die offene Szene getreten.
1923 stand die Mehrheit der Arbeiterklasse offen oder halboffen auf
Seiten der Kommunistischen Partei. 1924 erhielt die Partei - bei
fallender revolution&auml;rer Flut - 3.600.000 Stimmen, - ein
h&ouml;herer Prozentsatz der Arbeiterklasse als heute f&uuml;r sie
stimmt. Das hei&szlig;t, da&szlig; sowohl die Arbeiter, die bei der
Sozialdemokratie geblieben sind, als auch jene, welche diesmal
f&uuml;r die Nationalsozialisten gestimmt haben, nicht aus
Unkenntnis so gehandelt haben, weil sie erst gestern erwacht sind
oder noch nicht erfahren haben, was die Kommunistische Partei ist,
sondern weil sie auf Grund der Erfahrungen der letzten Jahre nicht
mehr an die Kommunistische Partei glauben.</p>
<p>Wir d&uuml;rfen nicht vergessen, da&szlig; im Februar 1928 das
IX. EKKI-Plenum das Signal zu einem verst&auml;rkten,
au&szlig;erordentlichen, unvers&ouml;hnlichen Kampf gegen die
&raquo;Sozialfaschisten&laquo; gegeben hat. Die deutsche
Sozialdemokratie befand sich seither fast die ganze Zeit an der
Macht, wobei sie bei jedem ihrer Schritte ihre verr&auml;terische
und sch&auml;dliche Rolle vor den Massen offenbarte. Das alles
wurde zuletzt von einer grandiosen wirtschaftlichen Krise
gekr&ouml;nt. Es ist schwer, sich g&uuml;nstigere Umst&auml;nde
f&uuml;r die Schw&auml;chung der Sozialdemokratie zu denken.
Trotzdem hat sie im Grunde ihre Positionen behauptet. Wie kann man
diese erstaunliche Tatsache erkl&auml;ren? Nur dadurch, da&szlig;
die F&uuml;hrung der Kommunistischen Partei durch ihre gesamte
Politik die Sozialdemokratie von links unterst&uuml;tzt hat.</p>
<p>Da&szlig; f&uuml;nf bis sechs Millionen Arbeiter und
Arbeiterinnen f&uuml;r die Sozialdemokratie gestimmt haben,
hei&szlig;t keineswegs, da&szlig; sie ihr dadurch ihr volles und
unbegrenztes Vertrauen ausgedr&uuml;ckt haben. Man darf diese
sozialdemokratischen Arbeiter nicht f&uuml;r Blinde halten; sie
sind nicht naiv in bezug auf ihre F&uuml;hrer, aber sie sehen in
der gegenw&auml;rtigen Lage keinen anderen Ausweg. Wir sprechen
nat&uuml;rlich nicht von der Arbeiter-Aristokratie und
-B&uuml;rokratie, sondern von den einfachen Arbeitern. Die Politik
der Kommunistischen Partei fl&ouml;&szlig;t ihnen kein Vertrauen
ein, nicht, weil die Kommunistische Partei eine revolution&auml;re
Partei ist, sondern weil sie nicht an ihre F&auml;higkeit glauben,
den revolution&auml;ren Sieg zu erringen, und ihren Kopf nicht
umsonst riskieren wollen. Solche Arbeiter dr&uuml;cken, wenn sie
schweren Herzens f&uuml;r die Sozialdemokratie stimmen, nicht ihr
Vertrauen zu dieser aus, sondern ihr Mi&szlig;trauen gegen&uuml;ber
der Kommunistischen Partei. Darin liegt der ungeheure Unterschied
der gegenw&auml;rtigen Lage der deutschen Kommunisten zur Lage der
russischen Bolschewiki im Jahre 1917.</p>
<p>Doch damit allein sind die Schwierigkeiten nicht ersch&ouml;pft.
Innerhalb der Kommunistischen Partei selbst, besonders unter den
Sympathisierenden oder auch den nur f&uuml;r sie stimmenden
Arbeitern, gibt es sehr viel verhaltenes Mi&szlig;trauen gegen die
F&uuml;hrung der Partei. Daraus erw&auml;chst die
&raquo;Disproportion&laquo; zwischen dem allgemeinen Einflu&szlig;
der Partei und ihrem wirklichen Bestand, vor allem in den
Gewerkschaften. In Deutschland existiert zweifellos eine solche
Disproportion. Offiziell erkl&auml;rt man diese Disproportion
damit, da&szlig; die Partei es nicht versteht, ihren Einflu&szlig;
organisatorisch zu &raquo;erfassen&laquo;. Hier wird die Masse als
ein rein passives Material betrachtet, dessen Eintritt oder
Nichteintritt in die Partei ausschlie&szlig;lich davon
abh&auml;ngt, ob der betreffende Parteisekret&auml;r es versteht,
jeden einzelnen Arbeiter beim Kragen zu packen. Die B&uuml;rokraten
k&ouml;nnen nicht begreifen, da&szlig; die Arbeiter ihre eigenen
Gedanken, eigene Erfahrung, eigenen Willen und ihre eigene aktive
oder passive Politik gegen&uuml;ber der Partei besitzen. Die
Arbeiter stimmen f&uuml;r die Partei, f&uuml;r deren Fahne,
f&uuml;r die Oktoberrevolution, f&uuml;r ihre eigene
zuk&uuml;nftige Revolution. Doch wenn sie sich weigern, in die
Kommunistische Partei einzutreten oder ihr im Gewerkschaftskampf zu
folgen, sagen sie damit, da&szlig; sie kein Vertrauen zur
Tagespolitik der Partei haben. Diese &raquo;Disproportion&laquo;
ist daher letztlich ein Ausdruck des Mi&szlig;trauens der Massen
gegen&uuml;ber der gegenw&auml;rtigen F&uuml;hrung der Komintern.
Dieses Mi&szlig;trauen ist entstanden und befestigt worden durch
die Fehler, Niederlagen, F&auml;lschungen und den direkten Betrug
der Massen in den Jahren 1913 bis 1930; es ist eines der
gr&ouml;&szlig;ten Hindernisse auf dem Weg der proletarischen
Revolution.</p>
<p>Ohne Selbstvertrauen wird die Partei niemals die Klasse
f&uuml;hren k&ouml;nnen. Ohne das Proletariat zu f&uuml;hren, wird
es ihr nicht gelingen, die kleinb&uuml;rgerlichen Massen vom
Faschismus loszurei&szlig;en. Das eine ist mit dem anderen
unl&ouml;sbar verbunden.</p>
<h4>6. Zur&uuml;ck zur &raquo;zweiten&laquo; Periode oder neuerlich
der &raquo;dritten&laquo; entgegen?</h4>
<br>
<br>
<p>Wollte man die offizielle Terminologie des Zentrismus benutzen,
so m&uuml;&szlig;te man das Problem folgenderma&szlig;en
formulieren: Die F&uuml;hrung der Komintern hat den nationalen
Sektionen die Taktik der &raquo;dritten&laquo; Periode, d.h. die
Taktik des unmittelbaren revolution&auml;ren Aufschwungs gerade zu
einem Zeitpunkt (1928) aufgedr&auml;ngt, der besonders deutlich die
Z&uuml;ge der &raquo;zweiten&laquo; Periode trug: Stabilisierung
der Bourgeoisie, Fallen der revolution&auml;ren Flut. Die daraus
folgende Wendung von 1930 bedeutet den Verzicht auf die Taktik der
&raquo;dritten&laquo; Periode zugunsten der Taktik der
&raquo;zweiten&laquo; Periode. Diese Wendung hat sich aber ihren
Weg &uuml;ber den b&uuml;rokratischen Apparat erst zu einem
Zeitpunkt gebahnt, als - wenigstens in Deutschland - wichtige
Anzeichen schon eindeutig den wirklichen Anbruch der
&raquo;dritten&laquo; Periode signalisierten. Geht daraus nicht die
Notwendigkeit einer neuen taktischen Wendung, - zugunsten der eben
erst aufgegebenen Taktik der &raquo;dritten&laquo; Periode
hervor?</p>
<p>Wir verwenden diese Terminologie, um die Problemstellung selbst
f&uuml;r jene Kreise, deren Bewu&szlig;tsein durch die Methodologie
und Terminologie der zentristischen B&uuml;rokratie verkleistert
ist, deutlicher zu machen. Wir haben keineswegs vor, uns diese
Terminologie, hinter der die Kombination des Stalinschen
B&uuml;rokratismus und der Bucharinschen Metaphysik steckt, zu
eigen zu machen. Wir lehnen die apokalyptische Vorstellung von der
&raquo;dritten&laquo; Periode als einer letzten ab: die Anzahl der
Perioden bis zum Sieg des Proletariats h&auml;ngt ab vom
Kr&auml;fteverh&auml;ltnis und von der Ver&auml;nderung der
Situation; all das kann nur durch die Tat erwiesen werden. Wir
lehnen das Prinzip des strategischen Schematismus mit seiner
Numerierung der Perioden ab, denn es gibt keine abstrakte, von
vornherein festgelegte Taktik f&uuml;r eine &raquo;zweite&laquo;
und eine &raquo;dritte&laquo; Periode. Gewi&szlig;, man kann ohne
bewaffneten Aufstand nicht zum Sieg und zur Eroberung der Macht
kommen. Aber wie kommt man zum bewaffneten Aufstand? Mit welchen
Methoden, in welchem Tempo soll man die Massen mobilisieren? Das
h&auml;ngt nicht nur von der allgemeinen objektiven Lage ab,
sondern vor allen Dingen von dem Zustand, in dem sich das
Proletariat beim Eintritt der sozialen Krise befindet, von den
Verh&auml;ltnissen zwischen Partei und Klasse, zwischen dem
Proletariat und dem Kleinb&uuml;rgertum usw. Der Zustand des
Proletariats am Vorabend der &raquo;dritten&laquo; Periode
h&auml;ngt seinerseits von der Taktik ab, die die Partei in der
vorhergehenden Periode eingeschlagen hat.</p>
<p>Eine normale und nat&uuml;rliche Ver&auml;nderung der Taktik,
wie sie der gegenw&auml;rtigen Ver&auml;nderung der Lage in
Deutschland entspr&auml;che, m&uuml;&szlig;te in einer
Beschleunigung des Tempos, einer Versch&auml;rfung der Kampfparolen
und Methoden bestehen.</p>
<p>Aber diese taktische Wendung w&auml;re nur dann normal und
nat&uuml;rlich gewesen, wenn das politische Tempo und die
Kampfparolen von gestern den Bedingungen der vorhergehenden Periode
entsprochen h&auml;tten. Davon aber kann keine Rede sein! Der
scharfe Widerspruch zwischen der ultralinken Politik und der
stabilisierten Lage war das Motiv der taktischen Wendung. Im
Augenblick, als die Ver&auml;nderung der objektiven Lage parallel
zu der ung&uuml;nstigen allgemeinen Umgruppierung der politischen
Kr&auml;fte dem Kommunismus einen gro&szlig;en Stimmengewinn
brachte, war dann die Partei strategisch und taktisch mehr
desorientiert, verwirrt und unklar als je zuvor.</p>
<p>Um die Widerspr&uuml;che zu erkl&auml;ren, in die sich die
deutsche KP ebenso wie die meisten anderen Sektionen der Komintern
verstrickt hat, nur noch viel tiefer, wollen wir einen ganz
einfachen Vergleich ziehen. Um einen Sprung &uuml;ber eine Barriere
auszuf&uuml;hren, mu&szlig; man vorher einen Anlauf nehmen. Je
h&ouml;her die Barriere ist, um so wichtiger ist es, diesen Anlauf
rechtzeitig zu beginnen, nicht zu sp&auml;t und nicht zu fr&uuml;h,
damit man sich dem Hindernis mit der n&ouml;tigen Energie
n&auml;hern kann. Die deutsche Kommunistische Partei hat aber seit
Februar 1928, besonders seit Juli 1929 nichts anderes getan, als
Anlauf zu nehmen. Es ist doch deshalb nicht verwunderlich,
da&szlig; der Partei der Atem auszugehen beginnt und sie kaum noch
die F&uuml;&szlig;e voreinander setzen kann. Endlich hat die
Komintern &raquo;K&uuml;rzer treten&laquo; befohlen. Kaum aber hat
die au&szlig;er Atem geratene Partei begonnen, einen normalen
Schritt anzunehmen, als vor ihr die Silhouette keiner erdachten,
sondern einer wirklichen Barriere sichtbar wird, die einen
revolution&auml;ren Sprung n&ouml;tig machen kann. Gen&uuml;gt die
Entfernung noch f&uuml;r einen Anlauf? Soll man auf die Wendung
verzichten und eine Kehrtwendung machen? Das sind die taktischen
und strategischen Fragen, die sich nun in ihrer ganzen Sch&auml;rfe
der deutschen Partei stellen.</p>
<p>Damit die f&uuml;hrenden Parteikader die richtige Antwort auf
diese Frage finden, m&uuml;ssen sie die M&ouml;glichkeit haben, den
n&auml;chsten Wegabschnitt im Zusammenhang mit der gesamten
Strategie der letzten Jahre und deren Folgen, die sich in den
letzten Wahlen gezeigt haben, analysieren zu k&ouml;nnen. Wenn es
indessen der B&uuml;rokratie gelingt, die Stimme der Selbstkritik
mit Siegesgeschrei zu ersticken, so w&uuml;rde das Proletariat
unfehlbar in eine noch schrecklichere Katastrophe gef&uuml;hrt
werden als die von 1923.</p>
<h4>7. Die m&ouml;glichen Varianten der weiteren Entwicklung</h4>
<br>
<br>
<p>Die revolution&auml;re Situation, in der die Eroberung der Macht
sich dem Proletariat als unmittelbares Problem stellt, setzt sich
aus objektiven und subjektiven Elementen zusammen, die miteinander
verbunden und in bedeutendem Ma&szlig;e voneinander abh&auml;ngig
sind. Doch diese wechselseitige Bedingtheit ist relativ. Das Gesetz
der ungleichm&auml;&szlig;igen Entwicklung erstreckt sich auch auf
die Faktoren der revolution&auml;ren Situation. Die unzureichende
Entwicklung eines der Faktoren kann dazu f&uuml;hren, da&szlig;
diese revolution&auml;re Situation &uuml;berhaupt nicht zum
Ausbruch kommt, sondern im Sande verl&auml;uft, oder, wenn sie zum
Ausbruch kommt, mit einer Niederlage der revolution&auml;ren Klasse
endet. Wie ist in dieser Hinsicht die aktuelle Lage in
Deutschland?</p>
<p>1. Eine tiefe nationale Krise (die Wirtschaftslage, die
internationale Situation) ist ohne Zweifel vorhanden. Auf dem
normalen Wege des b&uuml;rgerlich-parlamentarischen Regimes zeigt
sich kein Ausweg.</p>
<p>2. Die politische Krise der herrschenden Klasse und ihres
Regierungssystems ist zweifellos gegeben. Das ist keine Krise des
Parlamentarismus, sondern eine Krise der Klassenherrschaft.</p>
<p>3. Die revolution&auml;re Klasse ist durch tiefe innere
Widerspr&uuml;che zersplittert. Die Verst&auml;rkung der
revolution&auml;ren Partei auf Kosten der reformistischen befindet
sich noch im Anfangsstadium und geht in einem Tempo vor sich, das
der gegenw&auml;rtigen Tiefe der Krise bei weitem nicht
entspricht.</p>
<p>4. Das Kleinb&uuml;rgertum hat schon bei Beginn der Krise eine
Haltung eingenommen, die das gegenw&auml;rtige System der
Herrschaft des Kapitals bedroht, aber gleichzeitig eine
t&ouml;dliche Feindschaft gegen&uuml;ber der proletarischen
Revolution ausdr&uuml;ckt.</p>
<p>Mit anderen Worten: die wichtigsten objektiven Vorbedingungen
der proletarischen Revolution sind gegeben. Vorhanden ist eine
ihrer politischen Vorbedingungen (der Zustand der regierenden
Klasse); die andere (der Zustand des Proletariats) hat sich erst
zugunsten der Revolution zu ver&auml;ndern begonnen und kann sich -
ein Erbe der Vergangenheit - nicht rasch ver&auml;ndern. Die dritte
politische Vorbedingung endlich (der Zustand des
Kleinb&uuml;rgertums) entwickelt sich nicht zugunsten der
proletarischen Revolution, sondern zugunsten der b&uuml;rgerlichen
Konterrevolution. Eine g&uuml;nstige &Auml;nderung dieser letzten
Vorbedingung kann nur durch eine radikale &Auml;nderung im
Proletariat selbst erzielt werden, n&auml;mlich durch die
politische Liquidierung der Sozialdemokratie.</p>
<p>Wir haben somit eine h&ouml;chst widerspruchsvolle Lage. Einer
ihrer Faktoren stellt die proletarische Revolution auf die
Tagesordnung, die &uuml;brigen schlie&szlig;en dagegen die
M&ouml;glichkeit eines Sieges der proletarischen Revolution
f&uuml;r die n&auml;chste Periode, d.h. ohne vorherige tiefe
Ver&auml;nderung des politischen Kr&auml;fteverh&auml;ltnisses
aus.</p>
<p>Theoretisch sind f&uuml;r die weitere Entwicklung der jetzigen
Lage in Deutschland mehrere Varianten denkbar, die sowohl von
objektiven Gr&uuml;nden, zu denen auch die Politik der
Klassenfeinde geh&ouml;rt, wie auch von der Haltung der
Kommunistischen Partei selbst abh&auml;ngig sind.</p>
<p>Wir zeichnen hier ein Schema von vier m&ouml;glichen
Entwicklungsvarianten auf:</p>
<p>1. Die Kommunistische Partei geht, erschrocken vor ihrer eigenen
Strategie der &raquo;dritten Periode&laquo;, tastend, mit
&auml;u&szlig;erster Vorsicht, unter Vermeidung aller gewagten
Schritte vor und verpa&szlig;t kampflos die revolution&auml;re
Situation. Das w&auml;re eine neue Auflage der Politik Brandlers
von 1921-1923. In diese Richtung, die den Druck der
Sozialdemokratie widerspiegelt, werden die Brandlerianer und
Halb-Brandlerianer in und au&szlig;erhalb der Partei sie
sto&szlig;en.</p>
<p>2. Unter dem Einflu&szlig; des Wahlerfolges wird die Partei
vielmehr eine neue, schroffe Wendung nach links machen, zum
direkten Kampf um die Macht, und wird als Partei der aktiven
Minderheit eine katastrophale Niederlage erleiden. In diese
Richtung sto&szlig;en sie der Faschismus, die Schreier, die
Dummk&ouml;pfe, die weniger Nachdenkenden, weniger Informierten und
all diejenigen, die von der Agitation des Apparats bet&auml;ubt
sind, schlie&szlig;lich Verzweiflung und Ungeduld eines Teils der
Arbeiterklasse, besonders der arbeitslosen Jugend.</p>
<p>3. Weiter ist es m&ouml;glich, da&szlig; die F&uuml;hrung, auf
nichts verzichtend, versuchen wird, empirisch die mittlere Linie
zwischen beiden Varianten zu finden; sie wird dabei eine Reihe
neuer Fehler begehen und das Mi&szlig;trauen des Proletariats und
der halbproletarischen Massen nur so langsam zu &uuml;berwinden
beginnen, da&szlig; unterdessen die objektiven Bedingungen bereits
in einem der Revolution ung&uuml;nstigen Sinne ver&auml;ndert sein
werden und eine neue Stabilisierungsphase eintritt. Zu dieser
eklektischen Politik, die das Hinter-den-Ereignissen-Herhinken mit
einer Portion Abenteurertum kombiniert, dr&auml;ngt die deutsche
Partei haupts&auml;chlich die Moskauer Stalin-F&uuml;hrung, die
eine klare Stellungnahme f&uuml;rchtet und sich von vornherein ein
Alibi schafft, n&auml;mlich die M&ouml;glichkeit, die Verantwortung
auf die &raquo;Ausf&uuml;hrenden&laquo; abzuw&auml;lzen, - nach
rechts oder nach links, je nach den Ergebnissen. Das ist die uns
wohlbekannte Politik, die die welthistorischen Interessen des
Proletariats dem &raquo;Prestige&laquo; der b&uuml;rokratischen
Spitze opfert. Theoretische Voraussetzungen eines solchen Kurses
finden sich schon in der &raquo;Prawda&laquo; vom 16.
September.</p>
<p>4. Endlich die g&uuml;nstigste, oder richtiger gesagt, die
einzig g&uuml;nstigste M&ouml;glichkeit: die deutsche Partei legt
sich mit Hilfe ihrer besten, bewu&szlig;testen Elemente klar
Rechenschaft ab &uuml;ber alle Widerspr&uuml;che der
gegenw&auml;rtigen Situation. Es gelingt der Partei, durch eine
richtige, k&uuml;hne, biegsame Politik noch im Rahmen der jetzigen
Situation die Mehrheit des Proletariats zu vereinigen und eine
Front&auml;nderung der halbproletarischen und der am meisten
geknechteten kleinb&uuml;rgerlichen Massen zu erzwingen. Die
proletarische Avantgarde, die F&uuml;hrerin des werkt&auml;tigen
und geknechteten Volkes erringt den Sieg. Der Partei zu helfen,
diesen Weg einzuschlagen, ist die Aufgabe der
Bolschewiki-Leninisten (Linke Opposition).</p>
<p>Es w&auml;re fruchtlos, raten zu wollen, welche dieser
M&ouml;gIichkeiten in der n&auml;chsten Periode die meisten Chancen
zur Verwirklichung besitzt. Derartige Fragen werden nicht durch
R&auml;tselraten, sondern durch Kampf gel&ouml;st.</p>
<p>Eines der wichtigsten Elemente dieses Kampfes ist der
unvers&ouml;hnliche, ideologische Kampf gegen die zentristische
F&uuml;hrung der Komintern. Aus Moskau hat man bereits das Signal
zur b&uuml;rokratischen Prestigepolitik gegeben, die die Fehler von
gestern deckt und durch ihr L&uuml;gengeschrei &uuml;ber den neuen
Triumph der Parteilinie die Fehler von morgen vorbereitet. Indem
die &raquo;Prawda&laquo; den Sieg der Partei ungeheuerlich
&uuml;bertreibt und die Schwierigkeiten ungeheuerlich verkleinert,
wobei sie sogar die Erfolge der Faschisten als einen positiven
Faktor der proletatischen Revolution auslegt, macht sie einen
kleinen Vorbehalt: &raquo;Die Erfolge der Partei d&uuml;rfen ihr
nicht zu Kopf steigen.&laquo; Die falsche Politik der
Stalin-F&uuml;hrung bleibt sich auch hier gleich. Die Analyse der
Lage wird im Geist eines unkritischen Ultralinkstums gegeben. Die
Partei wird dadurch bewu&szlig;t auf den Weg des Abenteurertums
gesto&szlig;en. Stalin schafft sich von vornherein ein Alibi mit
Hilfe der rituellen Phrase vom &raquo;zu Kopf steigen&laquo;.
Gerade diese kurzsichtige und unehrliche Politik kann der deutschen
Revolution den Untergang bringen.</p>
<h4>8. Wo ist der Ausweg?</h4>
<br>
<br>
<p>Wir haben weiter oben ohne jede Einschr&auml;nkung und
Sch&ouml;nf&auml;rberei eine - ganz auf die subjektive Sph&auml;re
der Politik bezogene - Analyse der Schwierigkeiten und Gefahren
gegeben, die in erster Linie aus den Fehlern und Verbrechen der
Epigonen-F&uuml;hrung entstanden sind und heute die
revolution&auml;re Situation, die sich vor unseren Augen bildet,
offensichtlich umzusto&szlig;en drohen. Die Funktion&auml;re werden
entweder vor unserer Analyse die Augen verschlie&szlig;en, oder sie
werden ihren Vorrat an Beschimpfungen erneuern. Aber es geht hier
nicht um die hoffnungslosen B&uuml;rokraten, sondern um das
Schicksal des deutschen Proletariats. Es gibt in der Partei,
einschlie&szlig;lich des Apparats, gen&uuml;gend Leute, die
beobachten und denken, und die morgen durch die zugespitzte Lage
gezwungen werden, mit doppeltem Eifer nachzudenken. An sie wenden
wir uns, mit unserer Analyse und unseren
Schlu&szlig;folgerungen.</p>
<p>Jede kritische Lage birgt in sich viel Unvorhersehbares.
Stimmungen, Ansichten, feindselige und freundschaftliche
Kr&auml;fte bilden sich erst im Verlaufe der Krise selbst heraus.
Man kann sie nicht mathematisch vorausberechnen. Man mu&szlig; sie
im Proze&szlig; des Kampfes, durch den Kampf bestimmen und auf
Grund dieser lebendigen Erfahrung die erforderlichen Korrekturen
der eigenen Politik vornehmen.</p>
<p>Kann man die St&auml;rke des konservativen Widerstandes der
sozialdemokratischen Arbeiter im voraus berechnen? Nein! Diese
Kraft erscheint im Licht der Ereignisse der letzten Jahre als
gigantisch. Doch das Wesen der Sache besteht gerade darin,
da&szlig; der Zusammenhalt der Sozialdemokratie am allermeisten
durch die falsche Politik der KP beg&uuml;nstigt wurde, die in der
unsinnigen Theorie vom Sozialfaschismus ihren h&ouml;chsten
Ausdruck fand. Um die wirkliche Widerstandsf&auml;higkeit der
sozialdemokratischen Reihen berechnen zu k&ouml;nnen, braucht man
ein anderes Me&szlig;ger&auml;t: eine richtige kommunistische
Taktik. Unter dieser Bedingung - und das ist keine geringe
Bedingung - kann sich in verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig kurzer
Frist herausstellen, bis zu welchem Grade die Sozialdemokratie im
Innern zersetzt ist.</p>
<p>In anderer Form gilt das oben Gesagte auch f&uuml;r den
Faschismus. Er ist - unter anderen Bedingungen - auf der Hefe der
Sinowjew-Stalinschen Strategie aufgegangen. Wie stark ist seine
Angriffskraft, seine Widerstandsf&auml;higkeit? Hat er seinen
H&ouml;hepunkt schon erreicht, wie uns das die Berufsoptimisten
versichern, oder steht er erst am Anfang? Das l&auml;&szlig;t sich
nicht mechanisch voraussagen. Das kann man nur praktisch ausmachen.
Gerade in bezug auf den Faschismus, diese scharfe Waffe in
H&auml;nden des Klassenfeindes, kann eine falsche Politik der
Kommunistischen Partei in k&uuml;rzester Frist zu fatalen
Ergebnissen f&uuml;hren. Andererseits kann eine richtige Politik
die Positionen des Faschismus untergraben, wenn auch freilich nicht
in kurzer Frist.</p>
<p>Die revolution&auml;re Partei ist w&auml;hrend der Krise des
Regimes im au&szlig;erparlamentarischen Massenkampf st&auml;rker
als im Rahmen des Parlamentarismus. Aber wiederum nur unter der
Bedingung, da&szlig; die Partei die Lage richtig einsch&auml;tzt
und es versteht, die vitalen Bed&uuml;rfnisse der Massen mit der
Aufgabe der Machteroberung praktisch zu verbinden. Alles h&auml;ngt
jetzt davon ab.</p>
<p>Es w&auml;re deshalb der gr&ouml;&szlig;te Fehler, wenn man in
der gegenw&auml;rtigen Lage Deutschlands nur Schwierigkeiten und
Gefahren sehen wollte. Diese Situation er&ouml;ffnet auch ungeheure
M&ouml;glichkeiten unter der Bedingung, da&szlig; man sie
vollst&auml;ndig begreift und richtig ausnutzt.</p>
<p>Was ist dazu notwendig? 1. Die erzwungene Wendung nach
&raquo;rechts&laquo; im gleichen Augenblick, wo sich die Situation
nach &raquo;links&laquo; hin entwickelt, verlangt eine besonders
aufmerksame, gewissenhafte und verst&auml;ndnisvolle Beobachtung
der weiteren Ver&auml;nderung aller Faktoren der Lage.</p>
<p>Man mu&szlig; die abstrakte Gegen&uuml;berstellung der Methoden
der zweiten und dritten Periode &uuml;ber Bord werfen. Man
mu&szlig; die Situation so nehmen, wie sie ist, mit all ihren
Widerspr&uuml;chen und der lebendigen Dynamik ihrer Entwicklung.
Man mu&szlig; sich aufmerksam den realen Ver&auml;nderungen der
Lage anpassen und in der Richtung ihrer wirklichen Entwicklung auf
sie einwirken, nicht nach dem Schema von Molotow und Kuusinen.</p>
<p>Sich in der Situation orientieren zu k&ouml;nnen, ist der
wichtigste und schwierigste Teil der Aufgabe. Mit
b&uuml;rokratischen Methoden ist diese Aufgabe nicht zu l&ouml;sen.
Die Statistik, so wichtig sie an sich ist, gen&uuml;gt f&uuml;r
diesen Zweck nicht. Man mu&szlig; tagt&auml;glich mit den
gro&szlig;en Massen des Proletariats und den Arbeitenden
&uuml;berhaupt Kontakt halten. Man mu&szlig; nicht nur lebendige
und mitrei&szlig;ende Losungen ausgeben, sondern auch darauf
achten, welchen Widerhall sie in den Massen finden. Das kann man
nur durch eine aktive Partei erreichen, die &uuml;berallhin
zehntausende von F&uuml;hlh&ouml;rnern ausstreckt, Beobachtungen
sammelt, &uuml;ber alle Fragen diskutiert und ihre kollektive
Ansicht aktiv herausarbeitet.</p>
<p>2. Untrennbar damit verbunden ist die Frage des Parteiregimes.
Menschen, die von Moskau ohne R&uuml;cksicht auf das Vertrauen oder
Mi&szlig;trauen der Partei ernannt werden, verm&ouml;gen nicht, die
Massen zum Sturm auf die kapitalistische Gesellschaft zu
f&uuml;hren. Je k&uuml;nstlicher das gegenw&auml;rtige Regime ist,
desto tiefer wird seine Krise in den Tagen und Stunden der
Entscheidung sein. Die wichtigste und unaufschiebbarste von allen
&raquo;Wendungen&laquo; betrifft die &Auml;nderung des
Parteiregimes. Das ist eine Frage auf Leben und Tod.</p>
<p>3. Die &Auml;nderung des Regimes ist Voraussetzung und Resultat
des Kurswechsels. Das eine ist ohne das andere undenkbar. Die
Partei mu&szlig; sich von der Atmosph&auml;re der
gewohnheitsm&auml;&szlig;igen L&uuml;gen, des Verschweigens
wirklicher &Uuml;bel, der Verherrlichung fiktiver Werte, mit einem
Worte von der verderblichen Atmosph&auml;re des Stalinismus
befreien, die nicht durch ideologischen und politischen
Einflu&szlig;, sondern durch die materielle Abh&auml;ngigkeit des
Apparats und die darauf basierenden Kommandomethoden
zustandekommt.</p>
<p>Eine der wichtigsten Vorbedingungen der Befreiung der Partei aus
der b&uuml;rokratischen Gefangenschaft bildet die umfassende
Revision der &raquo;Generallinie&laquo; der deutschen Leitung seit
1923, ja selbst seit den M&auml;rztagen von 1921. Die Linke
Opposition hat in einer Reihe von Dokumenten und theoretischen
Arbeiten ihre Einsch&auml;tzung s&auml;mtlicher Etappen der
ungl&uuml;ckseligen Politik der Komintern ver&ouml;ffentlicht.
Diese Kritik mu&szlig; die Partei sich zu eigen machen; es wird
nicht gelingen, ihr auszuweichen oder sie zu verschweigen. Die
Partei wird sich niemals auf das Niveau ihrer gro&szlig;en Aufgaben
erheben, wenn sie nicht ganz offen ihr Heute im Lichte ihrer
Vergangenheit analysiert.</p>
<p>4. Die Kommunistische Partei hat sich trotz ausnehmend
g&uuml;nstiger Bedingungen als zu schwach erwiesen, das Gebilde der
Sozialdemokratie mit Hilfe der Formel des
&raquo;Sozialfaschismus&laquo; zu ersch&uuml;ttern; der wirkliche
Faschismus bedroht dies Geb&auml;ude jetzt nicht mit den Formeln
des Wortradikalismus, sondern mit den chemischen Formeln von
Sprengstoffen. Mag die Feststellung, da&szlig; die Sozialdemokratie
durch ihre gesamte Politik das Aufbl&uuml;hen des Faschismus
vorbereitet, noch so richtig sein, so ist es nicht weniger richtig,
da&szlig; der Faschismus vor allem f&uuml;r die Sozialdemokratie
selbst eine t&ouml;dliche Drohung darstellt, deren ganze
Herrlichkelt untrennbar mit den
parlamentarisch-demokratisch-pazifistischen Regierungsformen
verkn&uuml;pft ist.</p>
<p>Zweifellos werden die F&uuml;hrer der Sozialdemokratie und eine
d&uuml;nne Schicht der Arbeiter-Aristokratie den Sieg des
Proletariats vorziehen. Doch gerade das Herannahen einer solchen
Entscheidung bedeutet f&uuml;r die sozialdemokratische F&uuml;hrung
au&szlig;erordentliche Schwierigkeiten in den eigenen Reihen. Die
Politik der Einheitsfront der Arbeiter gegen den Faschismus ist ein
Erfordernis der gesamten Situation; sie er&ouml;ffnet der
Komrnunistischen Partei ungeheure M&ouml;glichkeiten. Die Bedingung
des Erfolges ist das Fallenlassen von Theorie und Praxis des
&raquo;Sozialfaschismus&laquo;, deren Sch&auml;dlichkeit unter den
gegenw&auml;rtigen Bedingungen katastrophal wird.</p>
<p>Die soziale Krise mu&szlig; unfehlbar tiefe Risse innerhalb der
Sozialdemokratie hervorrufen. Die Radikalisierung der Massen wird
auch die sozialdemokratischen Arbeiter erfassen, lange bevor sie
aufh&ouml;ren, Sozialdemokraten zu sein. Wir werden unfehlbar
gezwungen sein, mit verschiedenen sozialdemokratischen
Organisationen und Fraktionen Abmachungen gegen den Faschismus zu
treffen, wobei wir den F&uuml;hrern vor den Augen der Massen
bestimmte Bedingungen stellen werden. Nur erschrockene
Opportunisten, die gestrigen Bundesgenossen von Purcell und Cook,
von Tschiang Kai-scheck und Wang Tsching-wei, k&ouml;nnen sich im
voraus durch eine formelle Verpflichtung gegen derartige
Abmachungen festlegen. Man mu&szlig; von der leeren,
b&uuml;rokratischen Phrase der Einheitsfront zur Politik der
Einheitsfront zur&uuml;ckkehren, wie sie von Lenin formuliert und
von den Bolschewiki best&auml;ndig angewandt worden ist, besonders
im Jahre 1917.</p>
<p>5. Das Problem der Arbeitslosigkeit ist einer der wichtigsten
Bestandteile der politischen Krise. Der Kampf gegen die
kapitalistische Rationalisierung und f&uuml;r den 7-Stunden-Tag
bleibt ganz und gar aktuell. Doch nur die Parole einer umfassenden
und planm&auml;&szlig;igen Zusammenarbeit mit der Sowjetunion kann
diesen Kampf auf die H&ouml;he der revolution&auml;ren Aufgaben
bringen. In der Programmerkl&auml;rung zu den Wahlen erkl&auml;rt
das ZK der deutschen Partei, da&szlig; die Kommunisten nach der
Machtergreifung eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der UdSSR
herstellen werden. Das versteht sich von selbst. Doch man kann die
politischen Aufgaben des heutigen Tages nicht durch eine
historische Perspektive l&ouml;sen. Man mu&szlig; die Arbeiter, in
erster Linie die Arbeitslosen, schon heute unter der Parole einer
breiten wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Sowjetrepublik
mobilisieren. Das staatliche Plan-Komitee der UdSSR mu&szlig; unter
Teilnahme der deutschen Kommunisten und Gewerkschaftler einen Plan
zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit ausarbeiten, der, von der
jetzigen Arbeitslosigkeit ausgehend, zu einer umfassenden
Kooperation aller wesentlichen Wirtschaftszweige f&uuml;hren
mu&szlig;. Die Aufgabe besteht nicht darin, da&szlig; man
verspricht, nach der Machtergreifung die Wirtschaft umzubauen,
sondern darin, da&szlig; man die Macht ergreift. Die Aufgabe
besteht nicht darin, da&szlig; man eine Zusammenarbeit
Sowjet-Deutschlands und der UdSSR verspricht, sondern darin,
da&szlig; man heute die Arbeitermassen f&uuml;r diese
Zusammenarbeit gewinnt, da&szlig; man die Idee dieser Kooperation
eng mit der Krise und der Arbeitslosigkeit verkn&uuml;pft und sie
im weiteren Verlauf zu einem gigantischen Plan des sozialistischen
Umbaues beider L&auml;nder entwickelt.</p>
<p>6. Die politische Krise in Deutschland stellt das Versailler
Regime in Frage. Das ZK der deutschen Kommunistischen Partei
erkl&auml;rt, da&szlig; das deutsche Proletariat nach der
Machtergreifung, den Vertrag von Versailles zerrei&szlig;en wird.
Ist das alles? Die Aufhebung des Versailler Vertrages als
h&ouml;chste Errungenschaft der proletarischen Revolution! Was aber
wird man an seine Stelle setzen? Dar&uuml;ber wird kein Wort
gesagt. Eine solche nur negative Zielsetzung gleicht die Partei dem
Nationalsozialismus an. Die Vereinigten Sowjetstaaten Europas, das
ist die einzig richtige Losung, die einen Ausweg aus der
Zerst&uuml;ckelung Europas zeigt, die nicht nur Deutschland,
sondern ganz Europa mit v&ouml;lligem wirtschaftlichen und
kulturellen Niedergang bedroht.</p>
<p>Die Losung der proletarischen Vereinigung Europas bildet
gleichzeitig eine sehr wichtige Waffe im Kampf gegen den
niedertr&auml;chtigen faschistischen Chauvinismus, gegen die
Frankreichhetze usw. Am unrichtigsten und gef&auml;hrlichsten ist
eine Politik, die in der passiven Anpassung an den Feind besteht.
Den Losungen der nationalen Verzweiflung, der nationalen
Besessenheit mu&szlig; man die Parolen des internationalen Auswegs
entgegenstellen. Aber dazu ist es n&ouml;tig, da&szlig; man die
eigene Partei vom Gift des nationalen Sozialismus reinigt, dessen
wichtigstes Element die Theorie vom Sozialismus in einem Lande
ist.</p>
<p>Um alles oben Gesagte auf eine einfache Formel zu bringen,
stellen wir die Frage folgenderma&szlig;en: Soll die Taktik der
Kommunistischen Partei in der n&auml;chsten Periode im Zeichen der
Verteidigung oder des Angriffs gef&uuml;hrt werden? Wir antworten:
Im Zeichen der Verteidigung.</p>
<p>Wenn es heute infolge eines Angriffs der Kommunistischen Partei
zum Zusammensto&szlig; k&auml;me, so w&uuml;rde die proletarische
Avantgarde - unter den Bedingungen der furchtsamen Neutralit&auml;t
der Mehrheit der Arbeiterklasse und der direkten Unterst&uuml;tzung
des Faschismus seitens der Mehrheit des Kleinb&uuml;rgertums - sich
an dem Block von Staat und Faschismus den Kopf einrennen. Die
Position der Verteidigung einnehmen hei&szlig;t: sich der Mehrheit
der deutschen Arbeiterklasse zu n&auml;hern und mit den
sozialdemokratischen und parteilosen Arbeitern eine Einheitsfront
gegen die faschistische Gefahr zu bilden.</p>
<p>Diese Gefahr zu leugnen, zu verkleinern oder leichtsinnig zu
behandeln, w&auml;re das gr&ouml;&szlig;te Verbrechen, das man
jetzt an der proletarischen Revolution in Deutschland begehen
k&ouml;nnte.</p>
<p>Was wird die Kommunistische Partei &raquo;verteidigen&laquo;?
Die Weimarer Verfassung? Nein, diese Aufgabe &uuml;berlassen wir
Brandler. Die Kommunistische Partei mu&szlig; zur Verteidigung
jener materiellen und geistigen Positionen aufrufen, die das
Proletariat in Deutschland bereits errungen hat. Es geht
unmittelbar um das Schicksal seiner politischen Organisationen,
seiner Gewerkschaften, seiner Zeitungen und Druckereien, seiner
Heime, Bibliotheken usw. Der kommunistische Arbeiter mu&szlig; zum
sozialdemokratischen Arbeiter sagen: &raquo;Die Politik unserer
Parteien ist unvers&ouml;hnlich; aber wenn die Faschisten heute
nacht kommen, um die R&auml;ume Deiner Organisation zu
zerst&ouml;ren, so werde ich Dir mit der Waffe in der Hand zu Hilfe
kommen. Versprichst Du, ebenfalls zu helfen, wenn die Gefahr meine
Organisation bedroht?&laquo; Das ist die Quintessenz der Politik
der jetzigen Periode. Die gesamte Agitation mu&szlig; in diesem
Stil gef&uuml;hrt werden.</p>
<p>Je entschlossener, ernsthafter und &uuml;berlegter wir diese
Agitation f&uuml;hren werden - ohne Geschrei und Prahlerei, wovon
die Arbeiter so rasch genug haben -, je sachlicher die
organisatorischen Verteidigungsma&szlig;nahmen sein werden, die wir
in jedem Betriebe, in jedem Arbeiterviertel und Bezirk vorschlagen,
um so geringer ist die Gefahr, da&szlig; der Angriff der Faschisten
uns &uuml;berraschen wird, umso gr&ouml;&szlig;er ist die
Gewi&szlig;heit, da&szlig; dieser Angriff die Arbeiterreihen
zusammenschwei&szlig;en und nicht spalten wird.</p>
<p>Gerade die Faschisten werden aufgrund ihres schwindelnden
Erfolges und der kleinb&uuml;rgerlichen, undisziplinierten Masse
ihrer Armee in n&auml;chster Zeit dazu tendieren, sich in die
Offensive zu st&uuml;rzen. Hier mit ihnen jetzt zu konkurrieren,
w&auml;re nicht nur hoffnungslos, sondern w&uuml;rde eine
t&ouml;dliche Gefahr bedeuten. Im Gegenteil, je mehr die Faschisten
den sozialdemokratischen Arbeitern und den werkt&auml;tigen Massen
&uuml;berhaupt als Angreifer erscheinen und wir als Verteidiger, um
so gr&ouml;&szlig;er werden unsere Chancen sein, nicht nur den
Angriff der Faschisten niederzuschlagen, sondern auch unsererseits
zu einem erfolgreichen Angriff &uuml;berzugehen. Die Abwehr
mu&szlig; wachsam, aktiv und k&uuml;hn sein. Der Stab mu&szlig; das
gesamte Schlachtfeld &uuml;bersehen und alle Ver&auml;nderungen im
Auge behalten, um nicht den Augenblick zu verpassen, in dem man das
Signal zum Gegenangriff geben mu&szlig;.</p>
<p>Es gibt Strategen, die stets und unter allen Umst&auml;nden
f&uuml;r die Verteidigung sind. Zu ihnen geh&ouml;ren z.B. die
Brandlerianer. Doch es w&auml;re die reinste Kinderei, sich dadurch
in Verlegenheit bringen zu lassen, da&szlig; die Brandlerianer auch
heute von Verteidigung reden; sie tun das immer. Die Brandlerianer
sind eins der Sprachrohre der Sozialdemokratie. Unsere Aufgabe
besteht darin, die sozialdemokratischen Arbeiter, nachdem wir uns
ihnen auf der Grundlage der Verteidigung gen&auml;hert haben, zum
entscheidenden Angriff zu f&uuml;hren. Die Brandlerianer sind dazu
absolut unf&auml;hig. In dem Augenblick, wo die
Kr&auml;fteverh&auml;ltnisse sich radikal zugunsten der
proletarischen Revolution &auml;ndern, werden die Brandlerianer
abermals Ballast und Bremse der Revolution sein. Die Politik der
Verteidigung, die auf eine Ann&auml;herung an die
sozialdemokratischen Massen abgestellt ist, bedeutet darum auf
keinen Fall eine Milderung unserer Differenz zum Stab der
Brandlerianer, hinter dem keine Massen stehen und auch niemals
stehen werden.</p>
<p>Im Zusammenhang mit der oben gegebenen Einsch&auml;tzung der
Kr&auml;ftegruppierungen und der Aufgaben der proletarischen
Avantgarde erhalten die Methoden des physischen Kampfes, wie sie
die stalinistische B&uuml;rokratie in Deutschland und anderen
L&auml;ndern gegen die Bolschewiki-Leninisten anwendet, eine ganz
besondere Bedeutung. Das ist ein direkter Hilfsdienst f&uuml;r die
sozialdemokratische Polizei und f&uuml;r die Sturmabteilungen des
Faschismus. Diese Methoden, die von Grund auf den Traditionen der
proletarischen Bewegung widersprechen, entsprechen umso mehr dem
Geist der kleinb&uuml;rgerlichen Funktion&auml;re, die von oben
sichere Geh&auml;lter bekommen und Furcht haben, sie bei
Herstellung von innerparteilicher Demokratie zu verlieren. Gegen
dies schamlose Verhalten der Stalinisten ist eine breite
Aufkl&auml;rungsarbeit erforderlich, die m&ouml;glichst konkret die
Rolle der unf&auml;higen Beamten des Parteiapparats entlarvt. Die
Erfahrungen in der UdSSR und in anderen L&auml;ndern zeigen,
da&szlig; gerade jene Herrschaften, die vor ihren Vorgesetzten
eigene Fehler und Verbrechen wie die Veruntreuung &ouml;ffentlicher
Gelder, Mi&szlig;brauch der Amtsgewalt oder einfach v&ouml;llige
Unf&auml;higkeit zu verbergen haben, mit gr&ouml;&szlig;ter
Heftigkeit gegen die Linke Opposition k&auml;mpfen. Es ist ganz
klar, da&szlig; die Entlarvung der Gewaltt&auml;tigkeiten des
Stalinschen Apparates gegen die Bolschewiki-Leninisten um so
erfolgreicher sein wird, je breiter wir unsere allgemeine Agitation
auf der Grundlage der oben geschilderten Aufgaben entfalten.</p>
<p>Wir haben die Frage der taktischen Wendung der Komintern ganz
ausschlie&szlig;lich im Licht der deutschen Situation betrachtet,
denn einmal r&uuml;ckt die deutsche Krise jetzt die deutsche
Kommunistische Parrei wiederum ins Zentrum der Aufmerksamkeit der
internationalen proletarischen Avantgarde, und zum andern treten im
Licht dieser Krise alle Probleme mit besonderer Sch&auml;rfe
hervor. Es w&auml;re nicht schwer, zu zeigen, da&szlig; das hier
Gesagte mehr oder weniger auch auf andere L&auml;nder zutrifft.</p>
<p>In Frankreich trugen nach dem Kriege alle Formen des
Klassenkampfes einen ungleich weniger scharfen und entscheidenden
Charakter als in Deutschland. Im allgemeinen ist aber die
Entwicklungstendenz dieselbe, ganz abgesehen von der unmittelbaren
Abh&auml;ngigkeit des Schicksals Frankreichs vom Schicksal
Deutschlands. Die politischen Wendungen der Komintern haben
jedenfalls universellen Charakter. Die franz&ouml;sische KP, die
Molotow bereits 1928 zur ersten Kandidatin der Machtergreifung
ernannte, f&uuml;hrte in den letzten beiden Jahren eine vollkommen
selbstm&ouml;rderische Politik. Sie hat insbesondere den
wirtschaftlichen Aufschwung verpa&szlig;t. Die taktische Wendung
wurde in Frankreich gerade in jenem Augenblick verk&uuml;ndet, als
die wirtschaftliche Belebung offensichtlich von einer Krise
abgel&ouml;st wurde. Somit stehen die gleichen Widerspr&uuml;che,
Schwierigkeiten und Aufgaben, von denen wir im Hinblick auf
Deutschland gesprochen haben, auch in Frankreich auf der
Tagesordnung.</p>
<p>Die Wendung der Komintern, die mit einer Ver&auml;nderung der
objektiven Lage zusammenf&auml;llt, stellt der linken
kommunistischen Opposition neue, &auml;u&szlig;erst wichtige
Aufgaben. Ihre Kr&auml;fte sind nicht gro&szlig;. Doch jede
Bewegung w&auml;chst mit ihren Aufgaben. Werden diese klar erkannt,
ist eine der entscheidendsten Vorbedingungen des Sieges
erf&uuml;llt. <!-- #EndEditable -->
</p>
<hr size="1" align="left" width="200">
<p><small>Pfad: &laquo;../tr/&raquo;<br>
Verkn&uuml;pfte Dateien: <a href=
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Quelle: die nicht mehr existierende Seite "Linksruck"Linksruck</a></small></p>
<hr size="1">
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cellpadding="0">
<tr>
<td align="center" width="49%" height="20" valign="middle"><a href=
"../../index.shtml.html"><small>MLWerke</small></a></td>
<td align="center">|</td>
<td align="center" width="49%" height="20" valign="middle"><a href=
"../default.htm"><small>Lew Trotzki</small></a></td>
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