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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Karl Marx - Die Wahlen in England - Tories und Whigs</TITLE>
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<P><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 8, 3. Auflage 1972, unver<65>nderter Nachdruck der 1. Auflage 1960, Berlin/DDR. S. 336-341</SMALL>
<H2>Karl Marx</H2>
<H1>Die Wahlen in England - <BR>
Tories und Whigs</H1>
<FONT SIZE=2><P>Aus dem Englischen.</P>
</FONT><P><HR></P>
<FONT SIZE=2><P>["New-York Daily Tribune" Nr. 3540 vom 21. August 1852]</P>
</FONT><B><P><A NAME="S336">&lt;336&gt;</A></B> London, Freitag, 6. August 1852</P>
<P>Das Resultat der allgemeinen Wahlen f&uuml;r das britische Parlament ist jetzt bekannt. Dieses Resultat werde ich in <A HREF="me08_358.htm">meinem n&auml;chsten Briefe</A> ausf&uuml;hrlicher analysieren.</P>
<P>Welches waren nun die Parteien, die sich w&auml;hrend der Wahlkampagne bek&auml;mpften oder unterst&uuml;tzten?</P>
<P>Tories, Whigs, Liberal-Konservative (Peeliten), Freih&auml;ndler <I>par excellence </I>&lt;reinsten Wassers&gt;<I> </I>(die Leute der Manchesterschule, die Parlaments- und Finanzreformer) und schlie&szlig;lich die Chartisten.</P>
<P>Whigs, Freih&auml;ndler und Peeliten bildeten eine Koalition, um die Tories zu bek&auml;mpfen. Zwischen dieser Koalition einerseits und den Tories andrerseits spielte sich der eigentliche Wahlkampf ab. Und in der Opposition gegen Whigs, Peeliten, Freih&auml;ndler und Tories, also im Kampfe mit dem ganzen offiziellen England, standen die Chartisten.</P>
<P>Die politischen Parteien Englands sind in den Vereinigten Staaten zur Gen&uuml;ge bekannt. Ich kann mich daher auf ein paar Federstriche beschr&auml;nken, um ihre charakteristischen Merkmale ins Ged&auml;chtnis des Lesers zur&uuml;ckzurufen.</P>
<P>Die Tories galten bis 1846 als die H&uuml;ter der Traditionen Old Englands. Man hatte sie im Verdacht, in der englischen Verfassung das achte Weltwunder zu sehen, laudatores temporis acti &lt;Lobredner vergangner Zeiten&gt; und begeisterte Anh&auml;nger des Throns, der Hochkirche, der Privilegien und Rechte des britischen Untertans zu sein. Das verh&auml;ngnisvolle Jahr 1846, das die Abschaffung der Kornz&ouml;lle brachte, bewies, da&szlig; die Begeisterung der Tories, denen diese <A NAME="S337"><B>&lt;337&gt;</A></B> Abschaffung ein wahres Jammergeheul abpre&szlig;te, eben nur der Grundrente galt; und gleichzeitig enth&uuml;llte sich das Geheimnis ihrer ganzen Liebe f&uuml;r die politischen und religi&ouml;sen Einrichtungen Old Englands. Sind doch diese Einrichtungen die allergeeignetsten, mit deren Hilfe der <I>Gro&szlig;grundbesitz </I>bis jetzt England beherrscht hat und selbst heute noch seine Herrschaft zu behaupten sucht. Das Jahr 1846 enth&uuml;llte in ihrer ganzen Nacktheit die <I>materiellen Klasseninteressen, </I>die die <I>reale Basis </I>der Torypartei bilden. Das Jahr 1846 ri&szlig; das L&ouml;wenfell herunter, das nur die Tradition zu einem ehrw&uuml;rdigen gemacht hatte und hinter dem sich die Klasseninteressen der Tories so lange verborgen gehalten. Das Jahr 1846 verwandelte die Tories in <I>Protektionisten</I>. Tory, das war ihr geweihter Name, Protektionist ihr profaner; Tory, das war ihr politischer Kampfruf, Protektionist, ihr &ouml;konomischer Notschrei; hinter dem Tory schien eine Idee, ein Prinzip zu stehen, hinter dem Protektionisten aber steht ein Interesse. Und was protegieren diese Protektionisten? Ihre eigenen Revenuen, die Rente aus ihrem eigenen Grundbesitz. So sind denn die Tories im Grunde Bourgeois genau wie alle &uuml;brigen; denn wo w&auml;re der Bourgeois, der nicht die Protektion seines eigenen Geldbeutels zum Prinzip erhebt? Sie unterscheiden sich von den andern Bourgeois so wie sich die Grundrente vom kommerziellen oder industriellen Profit unterscheidet. Die Grundrente ist ihrem Wesen nach konservativ, der Profit Ausdruck des Fortschritts; die Grundrente ist dem Wesen nach national, der Profit kosmopolitisch; die Grundrente glaubt an die Staatskirche, der Profit ist Dissenter von Geburt. Durch die Abschaffung der Korngesetze im Jahre 1846 wurde lediglich eine l&auml;ngst vollzogene Tatsache, eine in den Elementen der englischen Gesellschaft l&auml;ngst bewirkte Ver&auml;nderung anerkannt - n&auml;mlich die Unterordnung der Interessen des Grundeigentums unter die Interessen des Geldes, des Grundeigentums unter den Handel, der Landwirtschaft unter die Industrie, des platten Landes unter die Stadt. Kann man an dieser Tatsache noch zweifeln, wo doch in England die Landbev&ouml;lkerung zur Stadtbev&ouml;lkerung im Verh&auml;ltnis von eins zu drei steht? Die materielle Grundlage der Macht der Tories war die Grundrente. Die Grundrente wird reguliert durch die Preise f&uuml;r Nahrungsmittel. Die Preise f&uuml;r Nahrungsmittel aber wurden durch die Kornz&ouml;lle k&uuml;nstlich in der H&ouml;he gehalten. Durch die Abschaffung der Kornz&ouml;lle wurden die Preise f&uuml;r Nahrungsmittel zum Sinken gebracht, dadurch wiederum die Grundrente herabgedr&uuml;ckt, und mit der fallenden Grundrente brach die reale Grundlage zusammen, auf der die politische Macht der Tories beruhte.</P>
<P>Was also f&uuml;hren die Tories jetzt im Schilde? Sie wollen eine politische Macht aufrechterhalten, deren gesellschaftliche Grundlage zu existieren auf- <A NAME="S338"><B>&lt;338&gt;</A></B> geh&ouml;rt hat. Und wie k&ouml;nnen sie das erreichen? Durch nichts Geringeres als eine <I>Konterrevolution</I>, d.h. durch eine Reaktion seitens des Staates gegen die Gesellschaft. Mit Gewalt wollen sie jene Einrichtungen und jene politische Macht erhalten, die dem Untergang geweiht waren von dem Augenblick an, als die st&auml;dtische Bev&ouml;lkerung die l&auml;ndliche um das Dreifache &uuml;berragte. Ein solches Unterfangen aber mu&szlig; notwendig mit ihrem eignen Untergang enden; es mu&szlig; die soziale Entwicklung Englands beschleunigen und sie zuspitzen, es mu&szlig; eine Krise herbeif&uuml;hren.</P>
<P>Die Tories rekrutieren ihre Gefolgschaft aus den Reihen der P&auml;chter - sei es, weil diese noch nicht die Gewohnheit abgelegt haben, in ihren Grundherrn ihre nat&uuml;rlichen Oberherren zu sehen, oder von ihnen &ouml;konomisch abh&auml;ngig sind, oder noch nicht einsehen gelernt haben, da&szlig; die Interessen des P&auml;chters und des Grundbesitzers nicht mehr gemein haben als die Interessen des Schuldners und des Wucherers. Anh&auml;nger und St&uuml;tzen der Tories sind ferner die Gruppen, deren Interessen sich konzentrieren in den Kolonien, in der Schiffahrt, in der Staatskirche, kurz, alle jene Elemente, die es f&uuml;r notwendig halten, ihre Interessen zu sch&uuml;tzen gegen die unvermeidlichen Resultate der modernen industriellen Warenproduktion und gegen die soziale Revolution, die sie vorbereitet.</P>
<P>Als alte Erbfeinde stehen den Tories die <I>Whigs </I>gegen&uuml;ber, eine Partei, die mit den amerikanischen Whigs nichts gemein hat als den Namen.</P>
<P>Die britischen Whigs bilden in der Naturgeschichte der Politik eine besondere Art, die gleich allen Amphibien leicht entstehen und leben, aber schwer zu beschreiben sind. Sollen wir sie Tories au&szlig;er Amt nennen, wie es ihre Gegner machen? oder sollen wir, wie es bestimmte Schriftsteller auf dem Kontinent so gerne tun, in ihnen die Repr&auml;sentanten gewisser <I>popul&auml;rer </I>Prinzipien sehen? Wir k&auml;men im letzteren Falle in Verlegenheit wie der Historiker der Whigs, Mr. Cooke, der in seiner "History of Parties" mit gro&szlig;er Naivit&auml;t gesteht, da&szlig; die Partei der Whigs sich wohl auf eine Anzahl "liberaler, moralischer und aufgekl&auml;rter Grunds&auml;tze" gr&uuml;ndet, da&szlig; es ihr aber seit den mehr als 150 Jahren ihres Bestehens, immer wenn sie an der Macht war, bedauerlicherweise unm&ouml;glich gemacht wurde, ihre Prinzipien durchzusetzen. Also vertreten die Whigs, wie es ihr eigener Geschichtsschreiber gesteht, in Wirklichkeit etwas ganz anderes als ihre angeblichen "liberalen und aufgekl&auml;rten Grunds&auml;tze". Sie sind also in derselben Lage wie jener Trunkenbold, der dem Lord-Mayor &lt;Oberb&uuml;rgermeister&gt; vorgef&uuml;hrt wurde und dabei angab, da&szlig; er zwar die Prinzipien der Temperenz vertrete, sich aber sonntags, infolge irgendeines Zufalls, stets betrinke.</P>
<B><P><A NAME="S339">&lt;339&gt;</A></B> Aber lassen wir jetzt ihre Grunds&auml;tze! Die Tatsachen der Geschichte, das, was sie wirklich tun, lassen uns eher dahinterkommen, wer die Whigs sind, wie das, wof&uuml;r sie sich einst hielten und was sie heute noch der Welt &uuml;ber ihr Wesen weismachen wollen.</P>
<P>Wie die Tories bilden auch die Whigs einen Teil der Gro&szlig;grundbesitzer Englands. Mehr noch: die &auml;ltesten, reichsten und arrogantesten Familien unter den Grundherrn Englands sind sogar der eigentliche Kern der Whigpartei.</P>
<P>Was unterscheidet sie nun von den Tories? Die Whigs sind die <I>aristokratischen Vertreter </I>der Bourgeoisie, der industriellen und kommerziellen Mittelklasse. Unter der Bedingung, da&szlig; die Bourgeoisie ihnen, also einer Oligarchie aristokratischer Familien, das Regierungsmonopol und alle &Auml;mter &uuml;berl&auml;&szlig;t, machen sie ihr alle jene Konzessionen - aber auch nicht mehr und nicht weniger -, die sich im Laufe der sozialen und politischen Entwicklung als <I>unvermeidlich </I>und <I>unaufschiebbar </I>erwiesen haben, und helfen der Bourgeoisie, diese Konzessionen durchzusetzen. Und sooft solch ein unvermeidliches Gesetz angenommen wird, verk&uuml;nden sie laut, da&szlig; hiermit das Ende allen historischen Fortschritts erreicht sei, da&szlig; die ganze soziale Bewegung ihr h&ouml;chstes Ziel durchgesetzt habe, und dann "klammern sie sich fest an diesem unverr&uuml;ckbaren Abschlu&szlig;". Sie k&ouml;nnen leichter als die Tories eine Verminderung ihrer Revenuen aus der Grundrente ertragen, weil sie sich als die von Gott eingesetzten P&auml;chter jener Revenuen betrachten, die das Kolonialreich, die das Imperium abwirft. Sie k&ouml;nnen auf das Monopol verzichten, das die Korngesetze ihnen gaben, solange sie das Regierungsmonopol als ihr Familieneigentum behaupten. Seit der "glorreichen Revolution" von 1688 sind die Whigs im Genu&szlig; der &ouml;ffentlichen &Auml;mter verblieben, abgesehen von kurzen Unterbrechungen, die haupts&auml;chlich durch die erste franz&ouml;sische Revolution und die durch sie ausgel&ouml;ste Reaktion verursacht worden waren. Wer sich dieser Zeitspanne in der Geschichte Englands erinnert, wird finden, da&szlig; der Whiggismus sich damals nur dadurch auszeichnete, da&szlig; er seine Familienoligarchie aufrechterhielt. Andere Interessen und Prinzipien, die die Whigs jeweils au&szlig;erdem vertreten, sind nicht ihre eigentlichen Interessen, sondern werden ihnen durch die Entwicklung der industriellen und kommerziellen Klasse, der Bourgeoisie, aufgezwungen. Nach 1688 finden wir sie vereint mit den Finanzmagnaten, die zu jener Zeit Bedeutung erlangten, genau wie wir sie 1846 vereint finden mit den Fabrikmagnaten. Die Whigs setzten ebensowenig die Reformbill von 1831 wie die Freihandelsbill von 1846 durch. Beide Reformbewegungen, die politische wie auch die kommerzielle, waren Bewegun- <A NAME="S340"><B>&lt;340&gt;</A></B> gen der Bourgeoisie. Sobald die Bewegungen jeweils soweit herangereift, da&szlig; jeder Widerstand unm&ouml;glich geworden, sobald sie gleichzeitig zum sichersten Mittel geworden, um die Tories aus ihren &Auml;mtern zu verdr&auml;ngen, traten die Whigs hervor, &uuml;bernahmen die F&uuml;hrung der Regierung und sicherten sich damit ihren Anteil am Sieg. 1831 gew&auml;hrten sie auf der politischen Seite die Reform gerade soweit wie n&ouml;tig, um die Bourgeoisie nicht g&auml;nzlich unbefriedigt zu lassen; nach 1846 beschr&auml;nkten sie ihre freih&auml;ndlerischen Ma&szlig;nahmen soweit wie n&ouml;tig, um f&uuml;r den aristokratischen Grundherrn m&ouml;glichst viel an Privilegien zu retten. Jedesmal hatten sie die Bewegung nur zu dem Zwecke in die Hand genommen, um deren Entfaltung zu verhindern und um gleichzeitig ihre eigenen Posten zur&uuml;ckzuerobern.</P>
<P>Es ist klar, sobald der adlige Grundbesitz nicht mehr imstande ist, sich als selbst&auml;ndige Macht zu behaupten und als selbst&auml;ndige Partei um die Regierungsgewalt zu k&auml;mpfen, kurz, sobald die Tories endg&uuml;ltig gest&uuml;rzt sind, ist in der britischen Geschichte kein Platz mehr f&uuml;r die Whigs. Ist die Aristokratie erst einmal vernichtet, wozu kann dann noch eine aristokratische Vertretung der Bourgeoisie gegen&uuml;ber eben jener Aristokratie dienen?</P>
<P>Es ist allgemein bekannt, da&szlig; im Mittelalter die deutschen Kaiser die aufbl&uuml;henden St&auml;dte kaiserlichen Gouverneuren, sogenannten <I>advocati</I> &lt;<I>Schutzherren</I>&gt;, unterstellten, um diese St&auml;dte gegen den benachbarten Adel zu sch&uuml;tzen. Sobald jedoch die Bev&ouml;lkerung und der Reichtum der St&auml;dte so weit gediehen waren, da&szlig; sie stark und unabh&auml;ngig genug geworden, um sich zur Wehr zu setzen und den Adel sogar anzugreifen, vertrieben die St&auml;dte alsbald die adligen Gouverneure, die <I>advocati</I>.</P>
<P>Die Whigs sind die <I>advocati </I>der britischen Bourgeoisie gewesen, und ihr Regierungsmonopol mu&szlig; zusammenbrechen, sobald das Monopol der Tories als Grundherren zusammenbricht. Die Partei der Whigs ist in demselben Ma&szlig;e zu einer Koterie herabgesunken, in dem die Bourgeoisie sich als selbst&auml;ndige Kraft entwickelt hat.</P>
<P>So mu&szlig; sich der Charakter der britischen Whigs schlie&szlig;lich als ein widerlich heterogenes Gemisch herausstellen: am Feudalismus Festhaltende, die gleichzeitig Malthusianer sind; der Profitwirtschaft Verschriebene mit feudalen Vorurteilen; Aristokraten ohne Ehrgef&uuml;hl; Bourgeois ohne industrielle Bet&auml;tigung; bornierte finality men, die fortschrittliche Phrasen im Munde f&uuml;hren; Anh&auml;nger des Fortschritts, die fanatisch konservativ sind; Reformer, die den Fortschritt in hom&ouml;opathischer Dosierung verzapfen; F&ouml;rderer des Nepotismus, Gro&szlig;meister der Korruption, Heuchler in Dingen der Religion, <A NAME="S341"><B>&lt;341&gt;</A></B> Tart&uuml;ffe in der Politik. Die Masse das englischen Volkes hat einen gesunden &auml;sthetischen Instinkt und daher eine urw&uuml;chsige Abneigung gegen alles Zwiesp&auml;ltige und Zweideutige, gegen Flederm&auml;use und Russelliten. Dar&uuml;ber hinaus teilt die Masse des englischen Volkes, teilt das st&auml;dtische und l&auml;ndliche Proletariat den Ha&szlig; der Tories gegen die "Geldmenschen". Mit der Bourgeoisie wiederum teilt es den Ha&szlig; gegen die Aristokraten. In den Whigs ha&szlig;t es beide, den Aristokraten und den Bourgeois - den Grundherrn, der es unterdr&uuml;ckt, den Geldherrn, der es ausbeutet. In den Whigs ha&szlig;t es die Oligarchie, die &uuml;ber England seit mehr als einem Jahrhundert herrscht und die es dem Volk verwehrt, seine Gesch&auml;fte selbst in die Hand zu nehmen.</P>
<P>Die Peeliten (liberale und konservative) sind keine Partei, sondern nur das Souvenir an einen Parteimann, den verstorbenen Sir Robert Peel. Der Engl&auml;nder aber ist zu prosaisch, um in einem Souvenir etwas anderes zu sehen als den Ausgangspunkt f&uuml;r eine Elegie. Und jetzt, da das englische Volk im ganzen Land dem dahingegangenen Sir Robert Peel Denkm&auml;ler aus Erz und Marmor errichtet hat, glaubt es um so mehr, sich ohne diese wandelnden Denkm&auml;ler Peels - die Grahams, GladsTories, Cardwells usw. - behelfen zu k&ouml;nnen. Die sogenannten Peeliten sind nichts andres als dieser Stab von B&uuml;rokraten, den Robert Peel f&uuml;r seine Zwecke geschult hatte. Und da sie einen recht zahlreichen Stab bilden, so vergessen sie zeitweise, da&szlig; sie keine Armee hinter sich haben. Sie sind also alte Anh&auml;nger des Sir R. Peel, die sich noch im Zweifel sind, welcher Partei sie sich anschlie&szlig;en sollen. Es versteht sich aber von selbst, da&szlig; ein solcher Zweifel noch nicht ausreicht, um sich als selbst&auml;ndige Macht zu konstituieren.</P>
<P>Verbleiben noch Freih&auml;ndler und Chartisten, deren kurze Charakterisierung ich im n&auml;chsten Briefe geben will.</P>
<I><P ALIGN="RIGHT">Karl Marx</P></I></BODY>
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