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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Der Akkumulationsproze<7A> des Kapitals - 25. Die moderne Kolonisationstheorie</TITLE>
<META NAME="Date" CONTENT="1997-11-07">
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<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me23_741.htm"><FONT SIZE=2>24. Kapitel. Die sogenannte urspr&uuml;ngliche Akkumulation</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 23, "Das Kapital", Bd. I, Siebenter Abschnitt, S. 792 - 802<BR>Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968</SMALL>
<P ALIGN="CENTER">F&Uuml;NFUNDZWANZIGSTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Die moderne Kolonisationstheorie</FONT> <A NAME="Z253"><A HREF="me23_792.htm#M253">(253)</A></A></P>
<B><P><A NAME="S792">&lt;792&gt;</A></B> Die politische &Ouml;konomie verwechselt prinzipiell zwei sehr verschiedne Sorten Privateigentum, wovon das eine auf eigner Arbeit des Produzenten beruht, das andre auf der Ausbeutung fremder Arbeit. Sie vergi&szlig;t, da&szlig; das letztre nicht nur den direkten Gegensatz des erstren bildet, sondern auch blo&szlig; auf seinem Grab w&auml;chst.</P>
<P>Im Westen von Europa, dem Heimatsland der politischen &Ouml;konomie, ist der Proze&szlig; der urspr&uuml;nglichen Akkumulation mehr oder minder vollbracht. Das kapitalistische Regiment hat hier entweder die ganze nationale Produktion sich direkt unterworfen, oder, wo die Verh&auml;ltnisse noch unentwickelter, kontrolliert es wenigstens indirekt die neben ihm fortexistierenden, verkommenen, der veralteten Produktionsweise angeh&ouml;rigen Gesellschaftsschichten. Auf diese fertige Welt des Kapitals wendet der politische &Ouml;konom mit desto &auml;ngstlicherem Eifer und desto gr&ouml;&szlig;erer Salbung die Rechts- und Eigentumsvorstellungen der vorkapitalistischen Welt an, je lauter die Tatsachen seiner Ideologie ins Gesicht schreien.</P>
<P>Anders in den Kolonien. Das kapitalistische Regiment st&ouml;&szlig;t dort &uuml;berall auf das Hindernis des Produzenten, welcher als Besitzer seiner eignen Arbeitsbedingungen sich selbst durch seine Arbeit bereichert statt den Kapitalisten. Der Widerspruch dieser zwei diametral entgegengesetzten &ouml;konomischen Systeme bet&auml;tigt sich hier praktisch in ihrem Kampf. Wo der Kapitalist die Macht des Mutterlandes im R&uuml;cken hat, sucht er die auf eigner Arbeit beruhende Produktions- und Aneignungsweise gewaltsam <A NAME="S793"><B>&lt;793&gt;</A></B> aus dem Weg zu r&auml;umen. Dasselbe Interesse, welches den Sykophanten des Kapitals, den politischen &Ouml;konomen, im Mutterland bestimmt, die kapitalistische Produktionsweise theoretisch f&uuml;r ihr eignes Gegenteil zu erkl&auml;ren, dasselbe Interesse treibt ihn hier "to make a clean breast of it" &lt;"die Sache offen herauszusagen"&gt; und den Gegensatz beider Produktionsweisen laut zu proklamieren. Zu diesem Behuf weist er nach, wie die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit, Kooperation, Arbeitsteilung, Anwendung der Maschinerie im gro&szlig;en usw. unm&ouml;glich sind ohne die Expropriation der Arbeiter und die entsprechende Verwandlung ihrer Produktionsmittel in Kapital. Im Interesse des sog. Nationalreichtums sucht er nach Kunstmitteln zur Herstellung der Volksarmut. Sein apologetischer Panzer zerbr&ouml;ckelt hier St&uuml;ck f&uuml;r St&uuml;ck wie m&uuml;rber Zunder.</P>
<P>Es ist das gro&szlig;e Verdienst E. G. Wakefields, nicht irgend etwas Neues &uuml;ber die Kolonien <A NAME="Z254"><A HREF="me23_792.htm#M254">(254)</A></A>, aber in den Kolonien die Wahrheit &uuml;ber die kapitalistischen Verh&auml;ltnisse des Mutterlands entdeckt zu haben. Wie das Protektionssystem in seinen Urspr&uuml;ngen <A NAME="Z255"><A HREF="me23_792.htm#M255">(255)</A></A> die Fabrikation von Kapitalisten im Mutterland, so erstrebt Wakefields Kolonisationstheorie, welche England eine Zeitlang gesetzlich ins Werk zu setzen suchte, die Fabrikation von Lohnarbeitern in den Kolonien. Das nennt er "systematic colonization" (systematische Kolonisation).</P>
<P>Zun&auml;chst entdeckte Wakefield in den Kolonien, da&szlig; das Eigentum an Geld, Lebensmitteln, Maschinen und andren Produktionsmitteln einen Menschen noch nicht zum Kapitalisten stempelt, wenn die Erg&auml;nzung fehlt, der Lohnarbeiter, der andre Mensch, der sich selbst freiwillig zu verkaufen gezwungen ist. Er entdeckte, da&szlig; das Kapital nicht eine Sache ist, sondern ein durch Sachen vermitteltes gesellschaftliches Verh&auml;ltnis zwischen Personen.<A NAME="Z256"><A HREF="me23_792.htm#M256">(256)</A></A> Herr Peel, jammert er uns vor, nahm Lebensmittel und Produktionsmittel zum Belauf von 50.000 Pfd. St. aus England nach dem Swan <A NAME="S794"><B>&lt;794&gt;</A></B> River, Neuholland, mit. Herr Peel war so vorsichtig, au&szlig;erdem 3.000 Personen der arbeitenden Klasse, M&auml;nner, Weiber und Kinder mitzubringen. Einmal am Bestimmungsplatz angelangt, "blieb Herr Peel, ohne einen Diener, sein Bett zu machen oder ihm Wasser aus dem Flu&szlig; zu sch&ouml;pfen"<A NAME="Z257"><A HREF="me23_792.htm#M257">(257)</A></A>. Ungl&uuml;cklicher Herr Peel, der alles vorsah, nur nicht den Export der englischen Produktionsverh&auml;ltnisse nach dem Swan River!</P>
<P>Zum Verst&auml;ndnis der folgenden Entdeckungen Wakefields zwei Vorbemerkungen. Man wei&szlig;: Produktions- und Lebensmittel, als Eigentum des unmittelbaren Produzenten, sind kein Kapital. Sie werden Kapital nur unter Bedingungen, worin sie zugleich als Exploitations- und Beherrschungsmittel des Arbeiters dienen. Diese ihre kapitalistische Seele ist aber im Kopfe des politischen &Ouml;konomen so innig mit ihrer stofflichen Substanz verm&auml;hlt, da&szlig; er sie unter allen Umst&auml;nden Kapital tauft, auch wo sie das grade Gegenteil sind. So bei Wakefield. Ferner: die Zersplitterung der Produktionsmittel als individuelles Eigentum vieler voneinander unabh&auml;ngigen, selbstwirtschaftenden Arbeiter nennt er gleiche Teilung des Kapitals. Es geht dem politischen &Ouml;konomen wie dem feudalen Juristen. Letzterer klebte auch auf reine Geldverh&auml;ltnisse seine feudalen Rechtsetiketten.</P>
<FONT SIZE=2><P>"W&auml;re", sagt Wakefield, "das Kapital unter alle Mitglieder der Gesellschaft in gleiche Portionen verteilt, so h&auml;tte kein Mensch ein Interesse, mehr Kapital zu akkumulieren, als er mit seinen eignen H&auml;nden anwenden kann. Dies ist in gewissem Grad der Fall in neuen amerikanischen Kolonien, wo die Leidenschaft f&uuml;r Grundeigentum die Existenz einer Klasse von Lohnarbeitern verhindert."<A NAME="Z258"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M258"><FONT SIZE=2>(258)</FONT></A></A></P>
<P>Solange also der Arbeiter f&uuml;r sich selbst akkumulieren kann, und das kann er, solange er Eigent&uuml;mer seiner Produktionsmittel bleibt, ist die kapitalistische Akkumulation und die kapitalistische Produktionsweise unm&ouml;glich. Die dazu unentbehrliche Klasse der Lohnarbeiter fehlt. Wie wurde nun im alten Europa die Expropriation des Arbeiters von seinen Arbeitsbedingungen, daher Kapital und Lehnarbeit, hergestellt? Durch einen contrat social &lt;Gesellschaftsvertrag&gt; ganz origineller Art.</P>
<FONT SIZE=2><B><P><A NAME="S795">&lt;795&gt;</A></B> "Die Menschheit ... adoptierte eine einfache Methode zur F&ouml;rderung der Akkumulation des Kapitals", die ihr nat&uuml;rlich seit Adams Zeiten als letzter und einziger Zweck ihres Daseins vorschwebte; "sie teilte sich in Eigner von Kapital und Eigner von Arbeit ... diese Teilung war das Resultat freiwilliger Verst&auml;ndigung und Kombination."<A NAME="Z259"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M259"><FONT SIZE=2>(259)</FONT></A></A></P>
<P>Mit einem Wort: die Masse der Menschheit expropriierte sich selbst zu Ehren der "Akkumulation des Kapitals". Nun sollte man glauben, der Instinkt dieses selbstentsagenden Fanatismus m&uuml;sse sich namentlich in Kolonien den Z&uuml;gel frei schie&szlig;en lassen, wo allein Menschen und Umst&auml;nde existieren, welche einen contrat social aus dem Traumreich in das der Wirklichkeit &uuml;bersetzen k&ouml;nnten. Aber wozu dann &uuml;berhaupt die "systematische Kolonisation" im Gegensatz zur naturw&uuml;chsigen Kolonisation? Aber, aber:</P>
<FONT SIZE=2><P>"in den n&ouml;rdlichen Staaten der amerikanischen Union ist es zweifelhaft, ob ein Zehntel der Bev&ouml;lkerung der Kategorie der Lohnarbeiter angeh&ouml;rt ... In England ... besteht die gro&szlig;e Volksmasse aus Lohnarbeitern."<A NAME="Z260"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M260"><FONT SIZE=2>(260)</FONT></A></A></P>
<P>Ja, der Selbstexpropriationstrieb der arbeitenden Menschheit zu Ehren des Kapitals existiert so wenig, da&szlig; Sklaverei, selbst nach Wakefield, die einzige naturw&uuml;chsige Grundlage des Kolonialreichtums ist. Seine systematische Kolonisation ist ein blo&szlig;es pis aller &lt;ein Notbehelf&gt;, da er nun einmal mit Freien statt mit Sklaven zu tun hat.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Die ersten spanischen Ansiedler in Santo Domingo erhielten keine Arbeiter aus Spanien. Aber ohne Arbeiter" (d.h. ohne Sklaverei) "w&auml;re des Kapital kaputt gegangen oder wenigstens auf die kleinen Massen zusammengeschrumpft, worin jedes Individuum es mit seinen eignen H&auml;nden anwenden kann. Dies fand wirklich statt in der letzten von den Engl&auml;ndern gegr&uuml;ndeten Kolonie, wo ein gro&szlig;es Kapital in Samen, Vieh und Instrumenten unterging am Mangel von Lohnarbeitern und wo kein Ansiedler viel mehr Kapital besitzt, als er mit seinen eignen H&auml;nden anwenden kann."<A NAME="Z261"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M261"><FONT SIZE=2>(261)</FONT></A></A></P>
<P>Man sah: die Expropriation der Volksmasse von Grund und Boden bildet die Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise. Das Wesen einer freien Kolonie besteht umgekehrt darin, da&szlig; die Masse des Bodens noch Volkseigentum ist und jeder Ansiedler daher einen Teil davon in sein Privateigentum und individuelles Produktionsmittel verwandeln kann, ohne <A NAME="S796"><B>&lt;796&gt;</A></B> den sp&auml;tren Ansiedler an derselben Operation zu verhindern.<A NAME="Z262"><A HREF="me23_792.htm#M262">(262)</A></A> Dies ist das Geheimnis sowohl der Bl&uuml;te der Kolonien als ihres Krebsschadens - ihres Widerstands wider die Ansiedlung des Kapitals.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Wo Land sehr wohlfeil ist und alle Menschen frei sind, wo jeder nach Wunsch ein St&uuml;ck Land f&uuml;r sich selbst erhalten kann, ist Arbeit nicht nur sehr teuer, was den Anteil des Arbeiters an seinem Produkt angeht, sondern die Schwierigkeit ist, kombinierte Arbeit zu irgendeinem Preis zu erhalten."<A NAME="Z263"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M263"><FONT SIZE=2>(263)</FONT></A></A></P>
<P>Da in den Kolonien die Scheidung des Arbeiters von den Arbeitsbedingungen und ihrer Wurzel, dem Grund und Boden, noch nicht existiert oder nur sporadisch oder auf zu beschr&auml;nktem Spielraum, existiert auch noch nicht die Losscheidung der Agrikultur von der Industrie, noch nicht die Vernichtung der l&auml;ndlich h&auml;uslichen Industrie, und wo soll da der innere Markt f&uuml;r das Kapital herkommen?</P>
<FONT SIZE=2><P>"Kein Teil der Bev&ouml;lkerung Amerikas ist ausschlie&szlig;lich agrikol, mit Ausnahme der Sklaven und ihrer Anwender, die Kapital und Arbeit f&uuml;r gro&szlig;e Werke kombinieren. Freie Amerikaner, die den Boden selbst bauen, treiben zugleich viele andre Besch&auml;ftigungen. Ein Teil der von ihnen gebrauchten M&ouml;bel und Werkzeuge wird gew&ouml;hnlich von ihnen selbst gemacht. Sie bauen h&auml;ufig ihre eignen H&auml;user und bringen das Produkt ihrer eignen Industrie zu noch so fernem Markt. Sie sind Spinner und Weber, sie fabrizieren Seife und Kerzen, Schuhe und Kleider f&uuml;r ihren eignen Gebrauch. In Amerika bildet der Landbau oft das Nebengesch&auml;ft eines Grobschmieds, M&uuml;llers oder Kr&auml;mers."<A NAME="Z264"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M264"><FONT SIZE=2>(264)</FONT></A></A></P>
<P>Wo bleibt unter solchen K&auml;uzen das "Entsagungsfeld" f&uuml;r den Kapitalisten?</P>
<P>Die gro&szlig;e Sch&ouml;nheit der kapitalistischen Produktion besteht darin, da&szlig; sie nicht nur best&auml;ndig den Lohnarbeiter als Lohnarbeiter reproduziert, sondern im Verh&auml;ltnis zur Akkumulation des Kapitals stets eine relative &Uuml;berv&ouml;lkerung von Lohnarbeitern produziert. So wird das Gesetz von Arbeitsnachfrage und Zufuhr in richtigem Gleis gehalten, die Lohnschwankung innerhalb der kapitalistischen Exploitation zusagende Schranken gebannt und endlich die so unentbehrliche soziale Abh&auml;ngigkeit des Arbeiters vom Kapitalisten verb&uuml;rgt, ein absolutes Abh&auml;ngigkeitsverh&auml;ltnis, das der politische &Ouml;konom zu Haus, im Mutterland, breim&auml;ulig uml&uuml;gen <A NAME="S797"><B>&lt;797&gt;</A></B> kann in ein freies Kontraktverh&auml;ltnis von K&auml;ufer und Verk&auml;ufer, von gleich unabh&auml;ngigen Warenbesitzern, Besitzern der Ware Kapital und der Ware Arbeit. Aber in den Kolonien rei&szlig;t der sch&ouml;ne Wahn entzwei. Die absolute Bev&ouml;lkerung w&auml;chst hier viel rascher als im Mutterland, indem viele Arbeiter erwachsen auf die Welt kommen, und dennoch ist der Arbeitsmarkt stets untervoll. Das Gesetz der Arbeitsnachfrage und Zufuhr ger&auml;t in die Br&uuml;che. Einerseits wirft die alte Welt fortw&auml;hrend exploitationslustiges, entsagungebed&uuml;rftiges Kapital ein; andrerseits st&ouml;&szlig;t die regelm&auml;&szlig;ige Reproduktion der Lohnarbeiter als Lohnarbeiter auf die unartigsten und teilweis un&uuml;berwindliche Hindernisse. Und nun gar die Produktion von &uuml;berz&auml;hligen Lohnarbeitern im Verh&auml;ltnis zur Akkumulation des Kapitals! Der Lohnarbeiter von heute wird morgen unabh&auml;ngiger, selbstwirtschaftender Bauer oder Handwerker. Er verschwindet vom Arbeitsmarkt, aber - nicht ins Workehouse. Diese best&auml;ndige Verwandlung der Lohnarbeiter in unabh&auml;ngige Produzenten, die statt f&uuml;r das Kapital, f&uuml;r sich selbst arbeiten, und statt den Herrn Kapitalisten sich selbst bereichern, wirkt ihrerseits durchaus schadhaft auf die Zust&auml;nde des Arbeitsmarkts zur&uuml;ck. Nicht nur bleibt der Exploitationsgrad des Lohnarbeiters unanst&auml;ndig niedrig. Der letztre verliert obendrein mit dem Abh&auml;ngigkeitsverh&auml;ltnis auch das Abh&auml;ngigkeitsgef&uuml;hl vom entsagenden Kapitalisten. Daher alle Mi&szlig;st&auml;nde, die unser E. G. Wakefield so brav, so beredt und so r&uuml;hrend schildert.</P>
<P>Die Zufuhr von Lohnarbeit, klagt er, ist weder best&auml;ndig noch regelm&auml;&szlig;ig, noch gen&uuml;gend. Sie "ist stets nicht nur zu klein, sondern unsicher"<A NAME="Z265"><A HREF="me23_792.htm#M265">(265)</A></A>.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Obgleich das zwischen Arbeiter und Kapitalist zu teilende Produkt gro&szlig; ist, nimmt der Arbeiter einen so gro&szlig;en Teil, da&szlig; er rasch ein Kapitalist wird ... Dagegen k&ouml;nnen wenige, selbst wenn sie ungew&ouml;hnlich lang leben, gro&szlig;e Reichtumsmassen akkumulieren.<A NAME="Z266">"</FONT><A HREF="me23_792.htm#M266"><FONT SIZE=2>(266)</FONT></A></A></P>
<P>Die Arbeiter erlauben den Kapitalisten platterdings nicht, auf Zahlung des gr&ouml;&szlig;ten Teils ihrer Arbeit zu entsagen. Es hilft ihm nichts, wenn er so schlau ist, mit seinem eignen Kapital auch seine eignen Lohnarbeiter aus Europa zu importieren.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Sie h&ouml;ren bald auf, Lohnarbeiter zu sein, sie verwandeln sich bald in unabh&auml;ngige Bauern oder gar in Konkurrenten ihrer alten Meister auf dem Lohnarbeitsmarkt selbst."<A NAME="Z267"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M267"><FONT SIZE=2>(267)</FONT></A></A></P>
<B><P><A NAME="S798">&lt;798&gt;</A></B> Man begreife den Greuel! Der brave Kapitalist hat seine eignen leibhaftigen Konkurrenten selbst aus Europa f&uuml;r sein eignes gutes Geld importiert! Da h&ouml;rt denn doch alles auf! Kein Wunder, wenn Wakefield klagt &uuml;ber mangelndes Abh&auml;ngigkeitsverh&auml;ltnis und Abh&auml;ngigkeitsgef&uuml;hl der Lohnarbeiter in den Kolonien. Wegen der hohen L&ouml;hne, sagt sein Sch&uuml;ler Merivale, existiert in den Kolonien der leidenschaftliche Drang nach wohlfeilerer und unterw&uuml;rfigerer Arbeit, nach einer Klasse, welcher der Kapitalist die Bedingungen diktieren kann, statt sie von ihr diktiert zu erhalten ... In altzivilisierten L&auml;ndern ist der Arbeiter, obgleich frei, naturgesetzlich abh&auml;ngig vom Kapitalisten, in Kolonien mu&szlig; diese Abh&auml;ngigkeit durch k&uuml;nstliche Mittel geschaffen werden.<A NAME="Z268"><A HREF="me23_792.htm#M268">(268)</A></A></P>
<P>Was ist nun, nach Wakefield, die Folge dieses Mi&szlig;stands in den Kolonien? Ein "barbarisches System der Zerstreuung" der Produzenten und des Nationalverm&ouml;gens.<A NAME="Z269"><A HREF="me23_792.htm#M269">(269)</A></A> Die Zersplitterung der Produktionsmittel unter un- <A NAME="S799"><B>&lt;799&gt;</A> </B>z&auml;hlige, selbstwirtschaftende Eigent&uuml;mer vernichtet mit der Zentralisation des Kapitals alle Grundlage kombinierter Arbeit. Jedes langatmige Unternehmen, das sich &uuml;ber Jahre erstreckt und Auslage von fixem Kapital erheischt, st&ouml;&szlig;t auf Hindernisse der Ausf&uuml;hrung. In Europa z&ouml;gert das Kapital keinen Augenblick, denn die Arbeiterklasse bildet sein lebendiges Zubeh&ouml;r, stets im &Uuml;berflu&szlig; da, stets zur Verf&uuml;gung. Aber in den Koloniall&auml;ndern! Wakefield erz&auml;hlt eine &auml;u&szlig;erst schmerzensreiche Anekdote. Er unterhielt sich mit einigen Kapitalisten von Kanada und dem Staat New York, wo zudem die Einwanderungswogen oft stocken und einen Bodensatz "&uuml;berz&auml;hliger" Arbeiter niederschlagen.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Unser Kapital", seufzt eine der Personen des Melodramas, "unser Kapital lag bereit f&uuml;r viele Operationen, die eine betr&auml;chtliche Zeitperiode zu ihrer Vollendung brauchen; aber konnten wir solche Operationen beginnen mit Arbeitern, welche, wir wu&szlig;ten es, uns bald den R&uuml;cken wenden w&uuml;rden? W&auml;ren wir sicher gewesen, die Arbeit solcher Einwandrer festhalten zu k&ouml;nnen, wir h&auml;tten sie mit Freude sofort engagiert und zu hohem Preis. Ja, trotz der Sicherheit ihres Verlustes w&uuml;rden wir sie dennoch engagiert haben, w&auml;ren wir einer frischen Zufuhr je nach unsrem Bed&uuml;rfnis sicher gewesen."<A NAME="Z270"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M270"><FONT SIZE=2>(270)</FONT></A></A></P>
<P>Nachdem Wakefield die englische kapitalistische Agrikultur und ihre "kombinierte" Arbeit prunkvoll kontrastiert hat mit der zerstreuten amerikanischen Bauernwirtschaft, entschl&uuml;pft ihm auch die Kehrseite der Medaille. Er schildert die amerikanische Volksmasse als wohlhabend, unabh&auml;ngig, unternehmend und relativ gebildet, w&auml;hrend</P>
<FONT SIZE=2><P>"der englische Agrikulturarbeiter ein elender Lump (a miserable wretch) ist, ein Pauper ... In welchem Land au&szlig;er Nordamerika und einigen neuen Kolonien &uuml;bersteigen die L&ouml;hne der auf dem Land angewandten freien Arbeit nennenswert die unentbehrlichsten Subsistenzmittel des Arbeiters? ... Zweifelsohne, Ackerpferde in England, da sie ein wertvolles Eigentum sind, werden viel besser gen&auml;hrt als der englische Landbebauer."<A NAME="Z271"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M271"><FONT SIZE=2>(271)</FONT></A></A></P>
<P>Aber never mind &lt;was soll's&gt;, Nationalreichtum ist nun einmal von Natur identisch mit Volkselend.</P>
<P>Wie nun den antikapitalistischen Krebsschaden der Kolonien heilen? Wollte man allen Grund und Boden mit einem Schlag aus Volkseigentum in Privateigentum verwandeln, so zerst&ouml;rte man zwar die Wurzel des &Uuml;bels, <A NAME="S800"><B>&lt;800&gt;</A></B> aber auch - die Kolonie. Die Kunst ist, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Man gebe von Regierungs wegen der jungfr&auml;ulichen Erde einen vom Gesetz der Nachfrage und Zufuhr unabh&auml;ngigen, einen k&uuml;nstlichen Preis, welcher den Einwandrer zwingt, l&auml;ngere Zeit zu lohnarbeiten, bis er genug Geld verdienen kann, um Grund und Boden zu kaufen <A NAME="Z272"><A HREF="me23_792.htm#M272">(272)</A></A> und sich in einen unabh&auml;ngigen Bauern zu verwandeln. Den Fonds, der aus dem Verkauf der L&auml;ndereien zu einem f&uuml;r den Lohnarbeiter relativ prohibitorischen Preis flie&szlig;t, also diesen aus dem Arbeitslohn durch Verletzung des heiligen Gesetzes von Nachfrage und Zufuhr erpre&szlig;ten Geldfonds, verwende die Regierung andrerseits, um im selben Ma&szlig;, wie er w&auml;chst, Habenichtse aus Europa in die Kolonien zu importieren und so dem Herrn Kapitalisten seinen Lohnarbeitsmarkt vollzuhalten. Unter diesen Umst&auml;nden tout sera pour le mieux dans le meilleur des mondes possibles &lt;alles ist aufs beste bestellt in der besten aller Welten&gt;. Dies ist das gro&szlig;e Geheimnis der "systematischen Kolonisation".</P>
<FONT SIZE=2><P>"Nach diesem Plan", ruft Wakefield triumphierend aus, "mu&szlig; die Zufuhr von Arbeit konstant und regelm&auml;&szlig;ig sein; denn erstens, da kein Arbeiter f&auml;hig ist, sich Land zu verschaffen, bevor er f&uuml;r Geld gearbeitet hat, w&uuml;rden alle einwandernden Arbeiter dadurch, da&szlig; sie f&uuml;r Lohn kombiniert arbeiten, ihrem Anwender Kapital zur Anwendung von mehr Arbeit produzieren; zweitens jeder, der die Lohnarbeit an den Nagel hinge und Grundeigner w&uuml;rde, w&uuml;rde grade durch den Ankauf des Landes einen Fonds zur Her&uuml;berbringung frischer Arbeit nach den Kolonien sichern."<A NAME="M273"></FONT><A HREF="me23_792.htm#M273"><FONT SIZE=2>(273)</FONT></A></A></P>
<P>Der von Staats wegen oktroyierte Bodenpreis mu&szlig; nat&uuml;rlich "gen&uuml;gend" (sufficient price) sein, d.h. so hoch, "da&szlig; er die Arbeiter verhindert, unabh&auml;ngige Bauern zu werden, bis andre da sind, um ihren Platz auf dem Lohnarbeitsmarkt einzunehmen"<A NAME="Z274"><A HREF="me23_792.htm#M274">(274)</A></A>. Dieser "gen&uuml;gende Bodenpreis" ist nichts als eine euphemistische Umschreibung des L&ouml;segelds, welches der Arbeiter dem Kapitalisten zahlt f&uuml;r die Erlaubnis, sich vom Lohnarbeitsmarkt aufs Land zur&uuml;ckzuziehn. Erst mu&szlig; er dem Herrn Kapitalisten "Kapital" schaffen, damit er mehr Arbeiter ausbeuten k&ouml;nne, und dann auf dem <A NAME="S801"><B>&lt;801&gt;</A></B> Arbeitsmarkt einen "Ersatzmann" stellen, den die Regierung auf seine Kosten seinem ehemaligen Herrn Kapitalisten &uuml;ber die See spediert.</P>
<P>Es ist h&ouml;chst charakteristisch, da&szlig; die englische Regierung diese von Herrn Wakefield eigens zum Gebrauch in Koloniall&auml;ndern verschriebene Methode der "urspr&uuml;nglichen Akkumulation" jahrelang ausgef&uuml;hrt hat. Das Fiasko war nat&uuml;rlich ebenso schm&auml;hlich als das des Peelschen Bankakts. Der Emigrationsstrom wurde nur von den englischen Kolonien nach den Vereinigten Staaten abgelenkt. Unterdes hat der Fortschritt der kapitalistischen Produktion in Europa, begleitet von wachsendem Regierungsdruck, Wakefields Rezept &uuml;berfl&uuml;ssig gemacht. Einerseits l&auml;&szlig;t der ungeheure und kontinuierliche Menschenstrom, jahraus, jahrein nach Amerika getrieben, stockende Niederschl&auml;ge im Osten der Vereinigten Staaten zur&uuml;ck, indem die Emigrationswelle von Europa die Menschen rascher dorthin auf den Arbeitsmarkt wirft, als die Emigrationswelle nach dem Westen sie absp&uuml;len kann. Andrerseits hat der Amerikanische B&uuml;rgerkrieg eine kolossale Nationalschuld in seinem Gefolge gehabt und mit ihr Steuerdruck, Erzeugung der allergemeinsten Finanzaristokratie, Verschenkung eines ungeheuren Teils der &ouml;ffentlichen L&auml;ndereien an Spekulanten-Gesellschaften zur Ausbeutung von Eisenbahnen, Bergwerken etc. - kurz die rascheste Zentralisation des Kapitals. Die gro&szlig;e Republik hat also aufgeh&ouml;rt, das gelobte Land f&uuml;r auswandernde Arbeiter zu sein. Die kapitalistische Produktion geht dort mit Riesenschritten voran, wenn auch Lohnsenkung und Abh&auml;ngigkeit des Lohnarbeiters noch lange nicht auf das europ&auml;ische Normalniveau heruntergebracht sind. Die von Wakefield selbst so laut denunzierte, schamlose Verschleuderung des unbebauten Kolonialbodens an Aristokraten und Kapitalisten seitens der englischen Regierung hat namentlich in Australien <A NAME="Z275"><A HREF="me23_792.htm#M275">(275)</A></A>, zusammen mit dem Menschenstrom, den die Gold-Diggings &lt;Gold-Fundst&auml;tten&gt; hinziehn, und der Konkurrenz, welche der Import englischer Waren selbst dem kleinsten Handwerker macht, eine hinreichende "relative Abeiter&uuml;berv&ouml;lkerung" erzeugt, so da&szlig; fast jedes Postdampfschiff die Hiobspost einer &Uuml;berf&uuml;llung des australischen Arbeitsmarktes - "glut of <B>&lt;802&gt;</B> the Australian labour-market" - bringt, und die Prostitution dort stellenweis so &uuml;ppig gedeiht wie auf dem Haymarket von London.</P>
<P>Jedoch besch&auml;ftigt uns hier nicht der Zustand der Kolonien. Was uns allein interessiert, ist das in der neuen Welt von der politischen &Ouml;konomie der alten Welt entdeckte und laut proklamierte Geheimnis: kapitalistische Produktions- und Akkumulationsweise, also auch kapitalistisches Privateigentum, bedingen die Vernichtung des auf eigner Arbeit beruhenden Privateigentums, d.h. die Expropriation des Arbeiters.</P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M253">(253)</A> Es handelt sich hier von wirklichen Kolonien, jungfr&auml;ulichem Boden, der durch freie Einwanderer kolonisiert wird. Die Vereinigten Staaten sind, &ouml;konomisch gesprochen, immer noch Kolonialland Europas. &Uuml;brigens geh&ouml;ren auch solche alten Pflanzungen hierher, wo die Aufhebung der Sklaverei die Verh&auml;ltnisse g&auml;nzlich umgew&auml;lzt hat. <A HREF="me23_792.htm#Z253">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M254">(254)</A> Die wenigen Lichtblicke Wakefields &uuml;ber das Wesen der Kolonien selbst sind vollst&auml;ndig antizipiert durch Mirabeau p&eacute;re, den Physiokraten, und noch viel fr&uuml;her durch englische &Ouml;konomen. <A HREF="me23_792.htm#Z254">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M255">(255)</A> Es wird sp&auml;ter eine tempor&auml;re Notwendigkeit im internationalen Konkurrenzkampf. Welches aber immer sein Motiv, die Folgen bleiben dieselben. <A HREF="me23_792.htm#Z255">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M256">(256)</A> "Ein Neger ist ein Neger. In bestimmten Verh&auml;ltnissen wird er erst zum Sklaven. Eine Baumwollspinnmaschine ist eine Maschine zum Baumwollspinnen. Nur in bestimmten Verh&auml;ltnissen wird sie zu Kapital. Aus diesen Verh&auml;ltnissen herausgerissen, ist sie so wenig Kapital, wie Gold an und f&uuml;r sich Geld oder der Zucker der Zuckerpreis ist ... Das Kapital ist ein gesellschaftliches Produktionsverh&auml;ltnis. Es ist ein historisches Produktionsverh&auml;ltnis." (Karl Marx, "Lohnarbeit und Kapital", "N[eue] Rh[einische] Z[eitung]", Nr. 266 vom 7. April 1849. &lt;Bd. 6, S. 407/408&gt;) <A HREF="me23_792.htm#Z256">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M257">(257)</A> E. G. Wakefield, "England and America", v. II, p. 33. <A HREF="me23_792.htm#Z257">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M258">(258)</A> l.c., v. I, p.17. <A HREF="me23_792.htm#Z258">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M259">(259)</A> l.c.p. 18. <A HREF="me23_792.htm#Z259">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M260">(260)</A> l.c.p. 42, 43, 44. <A HREF="me23_792.htm#Z260">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M261">(261)</A> l.c., v. II, p. 5. <A HREF="me23_792.htm#Z261">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M262">(262)</A> "Land, um Element der Kolonisation zu werden, mu&szlig; nicht nur unangebaut sein, sondern &ouml;ffentliches Eigentum, welches in Privateigentum verwandelt werden kann." (l.c., v. II, p. l25.) <A HREF="me23_792.htm#Z262">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M263">(263)</A> l.c., v. I, p. 247. <A HREF="me23_792.htm#Z263">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M264">(264)</A> l.c.p. 21, 22. <A HREF="me23_792.htm#Z264">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M265">(265)</A> l.c., v. II, p. 116. <A HREF="me23_792.htm#Z265">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M266">(266)</A> l.c., v. I, p. 131 <A HREF="me23_792.htm#Z266">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M267">(267)</A> l.c., v. II, p. 5. <A HREF="me23_792.htm#Z267">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M268">(268)</A> Merivale, I. c., v. II, p. 235-314 passim. Selbst der sanfte, freih&auml;ndlerische Vulg&auml;r&ouml;konom Molinari sagt. "In den Kolonien, in denen die Sklaverei abgeschafft worden ist, ohne da&szlig; man die Zwangsarbeit durch eine entsprechende Menge freier Arbeit ersetzt h&auml;tte, sah man das Gegenteil von dem sich abspielen, was sich t&auml;glich vor unseren Augen zutr&auml;gt. Man sah die einfachen Arbeiter ihrerseits die industriellen Unternehmer ausbeuten, indem sie L&ouml;hne von ihnen forderten, die in gar keinem Verh&auml;ltnis stehen zu dem rechtm&auml;&szlig;igen Anteil, der ihnen am Produkt zuk&auml;me. Da die Pflanzer au&szlig;erstande waren, f&uuml;r ihren Zucker einen ausreichenden Preis zu erhalten, um die Steigerung der L&ouml;hne decken zu k&ouml;nnen, waren sie gen&ouml;tigt, den Mehrbetrag zun&auml;chst aus ihren Profiten, darauf aus ihren Kapitalien selbst zu decken. Eine Menge Pflanzer wurde so ruiniert, w&auml;hrend andere ihre Betriebe schlossen, um dem bevorstehenden Ruin zu entgehen ... Es ist zweifellos besser, Anh&auml;ufungen von Kapitalien zugrunde gehen zu sehen, als Generationen von Menschen" (wie gener&ouml;s von dem Herrn Molinari!); "aber w&auml;re es nicht besser, wenn weder die einen noch die anderen zugrunde gingen?" (Molinari, l.c. p. 51, 52.) Herr Molinari, Herr Molinari! Was wird denn aus den zehn Geboten, aus Moses und den Propheten, aus dem Gesetz der Nachfrage und Zufuhr, wenn in Europa der "entrepreneur" dem Arbeiter und in Westindien der Arbeiter dem entrepreneur seine part l&eacute;gitime &lt;seinen rechtm&auml;&szlig;igen Anteil&gt; verk&uuml;rzen kann Und was ist gef&auml;lligst diese "part l&eacute;gitime", die nach Ihrem Gest&auml;ndnis der Kapitalist in Europa t&auml;glich nicht zahlt? Den Herrn Molinari juckt es gewaltig, dort dr&uuml;ben, in den Kolonien, wo die Arbeiter so "simpel" sind, den Kapitalisten zu "exploitieren", das sonst automatisch wirkende Gesetz der Nachfrage und Zufuhr polizeilich in den richtigen Gang zu setzen. <A HREF="me23_792.htm#Z268">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M269">(269)</A> Wakefield, l.c., v. II, p. 52. <A HREF="me23_792.htm#Z269">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M270">(270)</A> l.c.p. 191, 192. <A HREF="me23_792.htm#Z270">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M271">(271)</A> l.c., v. I, p. 47, 246. <A HREF="me23_792.htm#Z271">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M272">(272)</A> "Es sei, f&uuml;gt ihr hinzu, der Aneignung des Bodens und der Kapitalien zu verdanken, da&szlig; der Mensch, der nur seine Arme besitzt, Besch&auml;ftigung findet und sich ein Einkommen schafft ... es kommt im Gegenteil gerade von der individuellen Aneignung des Bodens, da&szlig; es Menschen gibt, die nur ihre Arme besitzen ... Wenn ihr einen Menschen in den luftleeren Raum versetzt, raubt ihr ihm die Luft. So handelt ihr auch, wenn ihr euch des Bodens bem&auml;chtigt ... Das hei&szlig;t, ihn in die alles Reichtums bare Leere versetzen, damit er nicht anders als nach eurem Willen leben kann." (Colins, l.c., t. III, p. 267-271 passim.) <A HREF="me23_792.htm#Z272">&lt;=</A></P>
<P>(273) Wakefield, l.c., v. II, p. 192. <A HREF="me23_792.htm#M273">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M274">(274)</A> l.c. p. 45. <A HREF="me23_792.htm#Z274">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M275">(275)</A> Sobald Australien sein eigner Gesetzgeber wurde, erlie&szlig; es nat&uuml;rlich den Ansiedlern g&uuml;nstige Gesetze, aber die englische, einmal vollzogne Bodenverschleuderung steht im Wege. "Das erste und wichtigste Ziel, welches das neue Landgesetz von 1862 erstrebt, besteht darin, gr&ouml;&szlig;ere Erleichterungen f&uuml;r die Ansiedlung des Volkes zu schaffen." ("The Land Law of Victoria, by the Hon. G. Duffy, Minister of Public Lands" Lond. 1862, [p. 3].) <A HREF="me23_792.htm#Z275">&lt;=</A></P></BODY>
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