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<TITLE>Friedrich Engels - Vorwort zur vierten deutschen Ausgabe (1890) des &quot;Manifests der Kommunistischen Partei&quot;</TITLE>
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<META name="description" content="Vorwort zur vierten deutschen Ausgabe (1890) des &quot;Manifests der Kommunistischen Partei&quot;">
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<TD ALIGN="center" width="200" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A href="../default.htm"><FONT size=2 color="#006600">Marx/Engels - Werke</A></TD>
<TD ALIGN="center" width="199" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A HREF="../me_ak88.htm"><FONT size="2" color="#006600">Artikel und Korrespondenzen 1888</A></FONT></TD>
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<TD ALIGN="CENTER" width="299" height=20 valign=middle
bgcolor="#99CC99"><A HREF="../me21/me21_352.htm"><FONT size="2" color="#006600">&#171; Vorrede (englische Ausgabe 1888)</FONT></A></TD>
<TD ALIGN="CENTER" width="299" height=20 valign=middle
bgcolor="#99CC99"><A HREF="../me04/me04_459.htm"><FONT size="2" color="#006600">Manifest</FONT></A></TD>
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<TD valign="top"><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: </SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 22, 3. Auflage 1972, unver&auml;nderter Nachdruck der 1. Auflage 1963, Berlin/DDR. S. 52-59.</SMALL></TD>
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<TD><SMALL>Korrektur:</SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>1</SMALL></TD>
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<TD><SMALL>Erstellt:</SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>06.04.1999</SMALL></TD>
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<H2>Friedrich Engels</H2>
<H1>[Vorwort zur vierten deutschen Ausgabe (1890) des "Manifests der Kommunistischen Partei"]</H1>
<FONT SIZE=2><P><A NAME="S52">Nach: "Das Kommunistische Manifest", vierte autorisierte deutsche Ausgabe, London 1890.</P>
</FONT><P><HR size="1"></P>
<B><P>|52|</A></B> Seit <A HREF="../me21/me21_003.htm">Vorstehendes</A> geschrieben, ist wieder eine neue deutsche Auflage des "Manifestes" n&ouml;tig geworden, und es hat sich auch allerlei mit dem "Manifest" zugetragen, das hier zu erw&auml;hnen ist.</P>
<P>Eine zweite russische &Uuml;bersetzung - von Vera Sassulitsch - erschien 1882 in Genf; die Vorrede dazu wurde von Marx und mir verfa&szlig;t. Leider ist mir das deutsche Originalmanuskript abhanden gekommen, ich mu&szlig; also aus dem Russischen zur&uuml;ck&uuml;bersetzen, wodurch die Arbeit keineswegs gewinnt. Sie lautet:</P>
<P>"Die erste russische Ausgabe des 'Manifests der Kommunistischen Partei', in Bakunins &Uuml;bersetzung, erschien anfangs der sechziger Jahre in der Druckerei des 'Kolokol'. Damals hatte eine russische Ausgabe dieser Schrift f&uuml;r den Westen h&ouml;chstens die Bedeutung eines literarischen Kuriosums. Heute ist eine solche Auffassung nicht mehr m&ouml;glich. Einen wie beschr&auml;nkten Umfang das Verbreitungsgebiet der proletarischen Bewegung hatte zur Zeit der ersten Ver&ouml;ffentlichung des 'Manifests' (Januar 1848), zeigt am besten das letzte Kapitel: 'Stellung der Kommunisten zu den verschiedenen oppositionellen Parteien'. Hier fehlen vor allen Ru&szlig;land und die Vereinigten Staaten. Es war die Zeit, wo Ru&szlig;land die letzte gro&szlig;e Reserve der europ&auml;ischen Reaktion bildete und wo die Auswanderung nach den Vereinigten Staaten die &uuml;bersch&uuml;ssigen Kr&auml;fte des europ&auml;ischen Proletariats absorbierte. Beide L&auml;nder versorgten Europa mit Rohstoff und dienten gleichzeitig als M&auml;rkte f&uuml;r den Absatz seiner Industrieprodukte. Beide erschienen also, in dieser oder jener Weise, als St&uuml;tzen der europ&auml;ischen gesellschaftlichen Ordnung.</P>
<P>Wie hat sich das alles heute ge&auml;ndert! Grade die europ&auml;ische Auswanderung hat die kolossale Entwicklung des nordamerikanischen Ackerbaus erm&ouml;glicht, die durch ihre Konkurrenz das gro&szlig;e wie das kleine Grundeigen- <A NAME="S55"><B>|55|</A></B> tum in Europa in seinen Grundfesten ersch&uuml;ttert. Sie hat zugleich den Vereinigten Staaten die M&ouml;glichkeit gegeben, an die Ausbeutung ihrer reichhaltigen industriellen H&uuml;lfsquellen zu gehn, und zwar mit solcher Energie und auf solchem Ma&szlig;stab, da&szlig; dies in kurzer Zeit dem industriellen Monopol des europ&auml;ischen Westens ein Ende machen mu&szlig;. Und diese beiden Umst&auml;nde wirken auch auf Amerika in revolution&auml;rer Richtung zur&uuml;ck. Das kleine und mittlere Grundeigentum der selbstarbeitenden Farmer, die Grundlage der ganzen politischen Ordnung Amerikas, erliegt mehr und mehr der Konkurrenz der Riesenfarmen, w&auml;hrend gleichzeitig in den Industriebezirken sich zum erstenmal ein zahlreiches Proletariat bildet neben einer fabelhaften Konzentration der Kapitale.</P>
<P>Gehn wir nach Ru&szlig;land. Zur Zeit der Revolution von 1848/49 sahen nicht nur die europ&auml;ischen Monarchen, sondern auch die europ&auml;ischen Bourgeois in der russischen Intervention die einzige Rettung vor dem damals eben erst seine Kr&auml;fte gewahr werdenden Proletariat. Sie proklamierten den Zaren zum Haupt der europ&auml;ischen Reaktion. Heute sitzt er in Gatschina als Kriegsgefangner der Revolution, und Ru&szlig;land bildet die Vorhut der revolution&auml;ren Bewegung Europas.</P>
<P>Die Aufgabe des 'Kommunistischen Manifests' war die Proklamation des unvermeidlich bevorstehenden Untergangs des heutigen b&uuml;rgerlichen Eigentums. In Ru&szlig;land aber finden wir, neben der sich mit Fieberhast entwickelnden kapitalistischen Ordnung und dem sich eben erst bildenden b&uuml;rgerlichen Grundeigentum, die gr&ouml;&szlig;ere H&auml;lfte des Bodens im Gemeineigentum der Bauern.</P>
<P>Es fragt sich nun: Kann die russische Bauerngemeinde, diese allerdings schon sehr zersetzte Form des urw&uuml;chsigen Gemeineigentums am Boden, unmittelbar &uuml;bergehn in eine h&ouml;here kommunistische Form des Grundeigentums, oder mu&szlig; sie vorher denselben Aufl&ouml;sungsproze&szlig; durchmachen, der sich in der historischen Entwicklung des Westens darstellt?</P>
<P>Die einzige heute m&ouml;gliche Antwort auf diese Frage ist die folgende. Wenn die russische Revolution das Signal zu einer Arbeiterrevolution im Westen wird, so da&szlig; beide einander erg&auml;nzen, dann kann das heutige russische Gemeineigentum zum Ausgangspunkt einer kommunistischen Entwicklung dienen.</P>
<I><P>London</I>, 21. Januar 1882."</P>
<P>Eine neue polnische &Uuml;bersetzung erschien um dieselbe Zeit in Genf: "Manifest komunistyczny".</P>
<P>Ferner ist eine neue d&auml;nische &Uuml;bersetzung erschienen in "Socialdemokratisk Bibliotek", K&oslash;benhavn 1885. Sie ist leider nicht ganz vollst&auml;ndig; <A NAME="S56"><B>|56|</A></B> einige wesentliche Stellen, die dem &Uuml;bersetzer Schwierigkeit gemacht zu haben scheinen, sind ausgelassen und auch sonst hier und da Spuren von Fl&uuml;chtigkeit zu bemerken, die um so unangenehmer auffallen, als man der Arbeit ansieht, da&szlig; der &Uuml;bersetzer bei etwas mehr Sorgfalt Vorz&uuml;gliches h&auml;tte leisten k&ouml;nnen.</P>
<P>1886 erschien eine neue franz&ouml;sische &Uuml;bersetzung in "Le Socialiste", Paris; es ist die beste bisher erschienene.</P>
<P>Nach ihr wurde im selben Jahr eine spanische &Uuml;bertragung zuerst im Madrider "El Socialista" und dann als Brosch&uuml;re ver&ouml;ffentlicht: "Manifiesto del Partido Comunista" por Carlos Marx y F. Engels, Madrid, Administraci&oacute;n de "El Socialista", Hern&aacute;n Cort&eacute;s 8.</P>
<P>Als Kuriosum erw&auml;hne ich noch, da&szlig; 1887 das Manuskript einer armenischen &Uuml;bersetzung einem konstantinopolitanischen Verleger angeboten wurde; der gute Mann hatte jedoch nicht den Mut, etwas zu drucken, worauf der Name Marx stand, und meinte, der &Uuml;bersetzer solle sich lieber selbst als Verfasser nennen, was dieser jedoch ablehnte.</P>
<P>Nachdem bald die eine, bald die andre der mehr oder minder unrichtigen amerikanischen &Uuml;bersetzungen mehrfach in England wieder abgedruckt worden, erschien endlich eine authentische &Uuml;bersetzung im Jahre 1888. Sie ist von meinem Freund Samuel Moore und vor dem Druck von uns beiden nochmals zusammen durchgesehn. Der Titel ist: "Manifesto of the Communist Party", by Karl Marx and Frederick Engels. Authorized English Translation, edited and annotated by Frederick Engels, 1888, London, William Reeves, 185 Fleet St. E.C. Einige der Anmerkungen dieser Ausgabe habe ich in die gegenw&auml;rtige her&uuml;bergenommen.</P>
<P>Das "Manifest" hat einen eignen Lebenslauf gehabt. Im Augenblick seines Erscheinens von der damals noch wenig zahlreichen Vorhut des wissenschaftlichen Sozialismus enthusiastisch begr&uuml;&szlig;t (wie die in der ersten <A HREF="../me18/me18_095.htm">Vorrede angef&uuml;hrten &Uuml;bersetzungen</A> beweisen), wurde es bald in den Hintergrund gedr&auml;ngt durch die mit der Niederlage der Pariser Arbeiter im Juni 1848 beginnende Reaktion und schlie&szlig;lich "von Rechts wegen" in Acht und Bann erkl&auml;rt durch die Verurteilung der K&ouml;lner Kommunisten, November 1852. Mit dem Verschwinden der von der Februarrevolution datierenden Arbeiterbewegung von der &ouml;ffentlichen B&uuml;hne trat auch das "Manifest" in den Hintergrund.</P>
<P>Als die europ&auml;ische Arbeiterklasse sich wieder hinreichend gest&auml;rkt hatte zu einem neuen Anlauf gegen die Macht der herrschenden Klassen, <A NAME="S57"><B>|57|</A></B> entstand die Internationale Arbeiter-Assoziation. Sie hatte zum Zweck, die gesamte streitbare Arbeiterschaft Europas und Amerikas zu <I>einem</I> gro&szlig;en Heeresk&ouml;rper zu verschmelzen. Sie konnte daher nicht <I>ausgehn</I> von den im "Manifest" niedergelegten Grunds&auml;tzen. Sie mu&szlig;te ein Programm haben, das den englischen Trades Unions, den franz&ouml;sischen, belgischen, italienischen und spanischen Proudhonisten und den deutschen Lassalleanern <A NAME="ZF1"><A HREF="me22_052.htm#F1"><SMALL><SUP>(1)</SMALL></SUP></A></A> die T&uuml;r nicht verschlo&szlig;. Dies Programm - die <A HREF="../me16/me16_014.htm">Erw&auml;gungsgr&uuml;nde zu den Statuten der Internationale</A> - wurde von Marx mit einer selbst von Bakunin und den Anarchisten anerkannten Meisterschaft entworfen. F&uuml;r den schlie&szlig;lichen Sieg der im "Manifest" aufgestellten S&auml;tze verlie&szlig; sich Marx einzig und allein auf die intellektuelle Entwicklung der Arbeiterklasse, wie die aus der vereinigten Aktion und der Diskussion notwendig hervorgehn mu&szlig;te. Die Ereignisse und Wechself&auml;lle im Kampf gegen das Kapital, die Niederlagen noch mehr als die Erfolge, konnten nicht umhin, den K&auml;mpfenden die Unzul&auml;nglichkeit ihrer bisherigen Allerweltsheilmittel klarzulegen und ihre K&ouml;pfe empf&auml;nglicher zu machen f&uuml;r eine gr&uuml;ndliche Einsicht in die wahren Bedingungen der Arbeiteremanzipation. Und Marx hatte recht. Die Arbeiterklasse von 1874, bei der Aufl&ouml;sung der Internationale, war eine ganz andre, als die von 1864, bei ihrer Gr&uuml;ndung, gewesen war. Der Proudhonismus in den romanischen L&auml;ndern, der spezifische Lassalleanismus in Deutschland waren am Aussterben, und selbst die damaligen stockkonservativen englischen Trades Unions gingen allm&auml;hlich dem Punkt entgegen, wo 1887 der Pr&auml;sident ihres Kongresses in Swansea in ihrem Namen sagen konnte: "Der kontinentale Sozialismus hat seine Schrecken f&uuml;r uns verloren." Der kontinentale Sozialismus, der war aber schon 1887 fast nur noch die Theorie, die im "Manifest" verk&uuml;ndet wird. Und so spiegelt die Geschichte des "Manifests" bis zu einem gewissen Grade die Geschichte der modernen Arbeiterbewegung seit 1848 wider. Gegenw&auml;rtig ist es unzweifelhaft das weitest verbreitete, das internationalste Produkt der gesamten sozialistischen Literatur, das gemeinsame Programm vieler Millionen von Arbeitern aller L&auml;nder von Sibirien bis Kalifornien.</P>
<B><P><A NAME="S58">|58|</A></B> Und doch, als es erschien, h&auml;tten wir es nicht ein <I>sozialistisches</I> Manifest nennen d&uuml;rfen. Unter Sozialisten verstand man 1847 zweierlei Art von Leuten. Einerseits die Anh&auml;nger der verschiedenen utopistischen Systeme, speziell die Owenisten in England und die Fourieristen in Frankreich, die beide schon damals zu blo&szlig;en, allm&auml;hlich aussterbenden Sekten zusammengeschrumpft waren. Andrerseits die mannigfaltigsten sozialen Quacksalber, die mit ihren verschiedenen Allerweltheilmitteln und mit jeder Art von Flickarbeit die gesellschaftlichen Mi&szlig;st&auml;nde beseitigen wollten, ohne dem Kapital und dem Profit im geringsten wehe zu tun. In beiden F&auml;llen: Leute, die au&szlig;erhalb der Arbeiterbewegung standen und die vielmehr Unterst&uuml;tzung suchten bei den "gebildeten" Klassen. Derjenige Teil der Arbeiter dagegen, der, von der Unzul&auml;nglichkeit blo&szlig;er politischer Umw&auml;lzungen &uuml;berzeugt, eine gr&uuml;ndliche Umgestaltung der Gesellschaft forderte, der Teil nannte sich damals <I>kommunistisch</I>. Es war ein nur im Rauhen gearbeiteter, nur instinktiver, manchmal etwas roher Kommunismus; aber er war m&auml;chtig genug, um zwei Systeme des utopischen Kommunismus zu erzeugen, in Frankreich den "ikarischen" Cabets, in Deutschland den von Weitling. Sozialismus bedeutete 1847 eine Bourgeoisbewegung, Kommunismus eine Arbeiterbewegung. Der Sozialismus war, auf dem Kontinent wenigstens, salonf&auml;hig, der Kommunismus war das grade Gegenteil. Und da wir schon damals sehr entschieden der Ansicht waren, da&szlig; "die Emanzipation der Arbeiter das Werk der Arbeiterklasse selbst sein mu&szlig;", so konnten wir keinen Augenblick im Zweifel sein, welchen der beiden Namen zu w&auml;hlen. Auch seitdem ist es uns nie eingefallen, ihn zur&uuml;ckzuweisen.</P>
<P>"Proletarier aller L&auml;nder, vereinigt euch!" Nur wenige Stimmen antworteten, als wir diese Worte in die Weit hinausriefen, vor nunmehr 42 Jahren, am Vorabend der ersten Pariser Revolution, worin das Proletariat mit eignen Anspr&uuml;chen hervortrat. Aber am 28. September 1864 vereinigten sich Proletarier der meisten westeurop&auml;ischen L&auml;nder zur Internationalen Arbeiter-Assoziation glorreichen Angedenkens. Die Internationale selbst lebte allerdings nur neun Jahre. Aber da&szlig; der von ihr gegr&uuml;ndete ewige Bund der Proletarier aller L&auml;nder noch lebt, und kr&auml;ftiger lebt als je. daf&uuml;r gibt es keinen bessern Zeugen als grade den heutigen Tag. Denn heute, wo ich diese Zeilen schreibe, h&auml;lt das europ&auml;ische und amerikanische Proletariat Heerschau &uuml;ber seine zum erstenmal mobil gemachten Streitkr&auml;fte, mobil gemacht als <I>ein</I> Heer, unter <I>einer</I> Fahne und f&uuml;r <I>ein</I> n&auml;chstes Ziel: den schon vom Genfer Kongre&szlig; der Internationale 1866 und wiederum vom Pariser Arbeiterkongre&szlig; 1889 proklamierten, gesetzlich festzustellenden, achtst&uuml;ndigen Normalarbeitstag. Und das Schauspiel des <A NAME="S59"><B>|59|</A></B> heutigen Tages wird den Kapitalisten und Grundherren aller L&auml;nder die Augen dar&uuml;ber &ouml;ffnen, da&szlig; heute die Proletarier aller L&auml;nder in der Tat vereinigt sind.</P>
<P>St&auml;nde nur Marx noch neben mir, dies mit eignen Augen zu sehn!</P>
<I><P>London</I>, am 1. Mai 1890</P>
<I><P ALIGN="RIGHT">F. Engels</P>
</I><P><HR size="1"></P>
<P>Fu&szlig;noten von Friedrich Engels</P>
<SMALL><SUP><P><A NAME="F1">(1)</A></SMALL></SUP> Lassalle bekannte sich pers&ouml;nlich, uns gegen&uuml;ber, stets als "Sch&uuml;ler" von Marx und stand als solcher selbstredend auf dem Boden des "Manifests". Anders mit denjenigen seiner Anh&auml;nger, die nicht &uuml;ber seine Forderung von Produktivgenossenschaften mit Staatskredit hinausgingen und die ganze Arbeiterklasse einteilten in Staatsh&uuml;lfler und Selbsth&uuml;lfler. <A HREF="me22_052.htm#ZF1">&lt;=</A></P>
<HR size="1"><P>
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