emacs.d/clones/www.mlwerke.de/me/me06/me06_535.htm

283 lines
54 KiB
HTML
Raw Normal View History

2022-08-25 20:29:11 +02:00
<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 3.2//EN">
<HTML>
<HEAD>
<META HTTP-EQUIV="Content-Type" CONTENT="text/html; charset=ISO-8859-1">
<TITLE>Karl Marx - Arbeitslohn</TITLE>
</HEAD>
<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A href="../default.htm">Zur&uuml;ck zum Gesamtverzeichnis Karl Marx/Friedrich Engels - Werke</A></P>
<P><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 6, S. 535-556<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1959</SMALL></P>
<P><FONT SIZE=4>Karl Marx</FONT></P>
<FONT SIZE=5><P>Arbeitslohn</P>
</FONT><P ALIGN="CENTER">[A]</P>
<B><P><A NAME="S535">&lt;535&gt;</A> </B>Auseinandergesetzt schon:</P>
<P>1. Arbeitslohn = Preis der Ware.</P>
<P>Die Bestimmung des Arbeitslohns f&auml;llt im allgemeinen also zusammen mit der allgemeinen Bestimmung des Preises.</P>
<P>Die menschliche T&auml;tigkeit = Ware.</P>
<P>Die &Auml;u&szlig;erung des Lebens - die Lebenst&auml;tigkeit erscheint als blo&szlig;es Mittel; die von dieser T&auml;tigkeit abgesonderte Existenz &lt;(<I>Alte MEGA</I>) Erscheinung&gt; als Zweck.</P>
<P>2. Als Ware der Arbeitslohn abh&auml;ngig von der Konkurrenz, der Nachfrage und Zufuhr.</P>
<P>3. Die Zufuhr selbst abh&auml;ngig von den Produktionskosten, d.h. der zur Produktion einer Ware erforderlichen Arbeitszeit.</P>
<P>4. Umgekehrtes Verh&auml;ltnis von Profit und Sal&auml;r. Gegensatz der beiden Klassen, deren &ouml;konomisches Dasein der Profit und das Sal&auml;r sind.</P>
<P>5. Kampf um Erh&ouml;hung oder Verminderung des Sal&auml;rs. Arbeiterassoziationen.</P>
<P>6. Durchschnitts- oder normaler Preis der Arbeit; das Minimum, gilt <I>nur </I>f&uuml;r die Klasse der Arbeiter, nicht f&uuml;r den einzelnen. Koalitionen der Arbeiter zur Erhaltung des Sal&auml;rs.</P>
<P>7. Einflu&szlig; von Abschaffung der Steuern, Schutzz&ouml;lle, Verminderung der Armeen usw. auf das Sal&auml;r. Das Minimum im Durchschnitt bestimmt = dem Preis der notwendigen Lebensmittel.</P>
<P ALIGN="CENTER">[B]</P>
<I><P ALIGN="CENTER">Zus&auml;tze</P>
<P ALIGN="CENTER">I. Atkinson</P>
</I><B><P><A NAME="S536">&lt;536&gt;</A> </B>1. <I>Handloomweavers </I>&lt;<I>Handweber</I>&gt;<I>. </I>(Arbeiten 15 Stunden t&auml;glich.) (Eine halbe Million davon.)</P>
<FONT SIZE=2><P>"Ihre distress &lt;Not&gt; unvermeidliche Bedingung der Art von Arbeit, die leicht erlernt wird und best&auml;ndig dem ausgesetzt ist, durch wohlfeilere Produktionsmittel verdr&auml;ngt zu werden. Kurzes Aufh&ouml;ren der Nachfrage bei so gro&szlig;er Zufuhr bringt Krisis hervor. Das Nutzloswerden eines Arbeitszweigs und das Aufkommen eines andren bringt <I>zeitliches Leiden </I>hervor. Beispiel der Handbaumwollweber vom Daccadistrikt in Indien; verhungert oder in die Landarbeit zur&uuml;ckgeworfen durch die Konkurrenz der englischen Maschinerie." (Auszug aus der Rede des Dr. Bowring im Haus der Gemeinen, Juli l835.)</P>
</FONT><P>(Dies Beispiel &uuml;ber den &Uuml;bergang von einem Handel zum andren f&uuml;r den Freihandelsdreck zu benutzen.)</P>
<P>2. &Uuml;ber die <I>Bev&ouml;lkerungstheorie </I>einiges zu sagen.</P>
<P>3. Einflu&szlig; ver&auml;nderter und ausgedehnter Arbeitsteilung auf die Bestimmung des Sal&auml;rs.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">II. Carlyle</P>
</I><P>1. Nicht nur die Quantit&auml;t der wages &lt;Arbeitsl&ouml;hne&gt; zu betrachten. Ihrer Qualit&auml;t nach schwankend, durchs Spiel bestimmt.</P>
<I><P>2. </I>Vorzug im Arbeitslohn, da&szlig; nurmehr die Notwendigkeit, das Interesse, der Schacher den Arbeiter mit dem Arbeitgeber verkn&uuml;pft. Nichts Patriarchalisches mehr wie im Mittelalter.</P>
<P>Armengesetze, Rattenvertilgung, chargeable labourer. </P>
<P>3. Der gr&ouml;&szlig;te Teil der Arbeit ist nicht skilled labour &lt;gelernte Arbeit&gt;.</P>
<P>4. Die ganze malthusianische und &ouml;konomistische Theorie reduziert sich darauf, da&szlig; die Arbeiter es in ihrer Hand haben, die Nachfrage zu vermindern, indem sie keine Kinder machen.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">III. MacCulloch</P>
</I><P>"Der Taglohn, den der Arbeiter verdient, ist gleich der gew&ouml;hnlichen Rate von Profit f&uuml;r den Eigent&uuml;mer der Maschine, genannt <I>Mensch</I>, dazu eine <A NAME="S537"><B>&lt;537&gt;</A></B> Summe, um to replace das wear und tear of the machines &lt;den Verschlei&szlig; der maschinen zu ersetzen&gt;, oder, was dasselbe ist, um zuzuf&uuml;hren an die Stelle alter und abgenutzter Arbeiter newones &lt;neue&gt;."</P>
<I><P ALIGN="CENTER">IV. John Wade</P>
</I><FONT SIZE=2><P>1. "Ist der Zweck, aus dem Arbeiter eine Maschine zu machen, woraus die gr&ouml;&szlig;te Quantit&auml;t Arbeit in einer gegebnen Okkupation gezogen werden kann, so gibt es keinen wirksameren Weg als Teilung der Arbeit."</P>
</FONT><P>2. Eine Reduktion des Arbeitslohns treibt die Arbeiter, entweder ihre Ausgaben zu vermindern oder ihre Produktivit&auml;t zu vermehren, in Maschinenfabriken z.B. (und &uuml;berhaupt), indem sie l&auml;ngere Stundenzahl arbeiten, oder bei Handwerkern, Handwebern usw., indem sie mehr in derselben Stunde arbeiten. Aber da ihr Lohn eben reduziert ist, weil die Nachfrage abgenommen hat, so vermehren sie also die Zufuhr im ung&uuml;nstigen Moment. Folge davon, da&szlig; ihr Arbeitslohn noch tiefer sinkt, und dann kommen die Bourgeois und sagen: "Wenn die Leute nur arbeiten wollten."</P>
<P>3. Allgemeines Gesetz &uuml;berhaupt, da&szlig; es nicht <I>zwei Marktpreise </I>geben kann, und zwar dominiert der <I>niedrigere </I>Marktpreis (bei gleicher Qualit&auml;t).</P>
<P>Gesetzt 1.000 Arbeiter von gleicher Geschicklichkeit; 50 au&szlig;er Brot; so wird der Preis bestimmt nicht durch die 950 besch&auml;ftigten, sondern durch die 50 unbesch&auml;ftigten.</P>
<P>Aber dieses Gesetz des <I>Marktpreises </I>lastet schwerer auf der Ware Arbeit als auf andren Waren, weil der Arbeiter seine Ware nicht in den Speicher legen kann, sondern seine Lebenst&auml;tigkeit verkaufen oder, der Lebensmittel verlustig, sterben mu&szlig;.</P>
<P>Die verk&auml;ufliche Ware Arbeit unterscheidet sich von andren Waren besonders durch ihre <I>verg&auml;ngliche Natur</I>, durch die Unm&ouml;glichkeit, sie zu <I>akkumulieren</I>, und dadurch, da&szlig; die <I>Zufuhr </I>nicht mit derselben Leichtigkeit vermehrt oder vermindert werden kann als bei andren Produkten.</P>
<P>4. Die Humanit&auml;t der Kapitalisten besteht darin, m&ouml;glichst viel Arbeit zum billigsten Preis zu kaufen. Ackerbauarbeiter erhalten mehr im Sommer als im Winter, obgleich sie im Winter mehr Nahrung, Feuerung, w&auml;rmerer Kleidung bed&uuml;rfen.</P>
<P>5. Z.B. die Abschaffung des <I>Sonntags </I>w&auml;re ein reiner Verlust f&uuml;r die Arbeiter. Die Meister suchen den Arbeitslohn zu vermindern, indem sie ihn nominell lassen, aber z.B. eine Viertelstunde mehr arbeiten lassen, die Mahlzeiten u. dgl. abk&uuml;rzen.</P>
<B><P><A NAME="S538">&lt;538&gt;</A></B> 6. Der Arbeitslohn bestimmt durch Moden, Wechsel der Jahreszeiten und kommerzielle Fluktuationen.</P>
<P>7. Geht der Arbeiter, durch die Maschine verdr&auml;ngt, in einen andren Arbeitszweig &uuml;ber, so ist das regelm&auml;&szlig;ig ein <I>schlechterer</I>. Er kommt nie wieder in seine fr&uuml;here Lage.</P>
<P>Die Maschine und die Teilung der Arbeit setzen wohlfeile Arbeit an die Stelle von teurer.</P>
<P>Man hat den Arbeitern vorgeschlagen:</P><DIR>
<DIR>
<P>1. Sparkassen;</P>
<P>2. alle m&ouml;glichen Arbeitszweige zu lernen (so, wenn in einem Arbeitszweig &Uuml;berzufuhr von Arbeitern, w&auml;re sie sofort in allen).</P></DIR>
</DIR>
<P>8. In Zeiten der Stagnation:</P><DIR>
<DIR>
<P>a) Aufh&ouml;ren der Arbeit;</P>
<P>b) Herabsetzung des Lohns;</P>
<P>c) derselbe Lohn; weniger Tage in der Woche besch&auml;ftigt. </P></DIR>
</DIR>
<P>9. Bei den combinations of trade &lt;Berufsvereinigungen&gt; ist zu bemerken:</P><DIR>
<DIR>
<P>1. Die Ausgaben der Arbeiter (die Kosten). Erfindung von Maschinen infolge der Koalitionen. Andere Teilung der Arbeit. Herabdr&uuml;ckung des Lohnes. Deplacement der Fabriken nach andern Lokalit&auml;ten.</P>
<P>2. Gel&auml;nge es ihnen allen, den Lohn so hoch zu halten, da&szlig; der Profit bedeutend fiele unter den Durchschnittsprofit von andren L&auml;ndern oder da&szlig; das Kapital langsamer wachse, so w&auml;re die Industrie eines Landes ruiniert und die Arbeiter mit den Herren und noch mehr.</P></DIR>
</DIR>
<P>Obgleich die Abnahme einer Steuer den Arbeitern nichts n&uuml;tzt, so schadet ihnen dagegen das Wachstum derselben. Das Gute am Wachstum der Steuern in b&uuml;rgerlich entwickelten L&auml;ndern, da&szlig; der kleine Bauern- und Eigent&uuml;merstand (Handwerker usw.) dadurch ruiniert und in die Arbeiterklasse geworfen wird.</P>
<P>Einflu&szlig; der Irl&auml;nder in England, der Deutschen im Elsa&szlig; auf den Arbeitslohn.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">V. Babbage</P>
<P>Trucksystem.</P>
<P ALIGN="CENTER">VI. Andrew Ure</P>
</I><P>Allgemeines Prinzip der modernen Industrie: Erwachsne durch Kinder, die geschickten Arbeiter durch die ungeschickten, M&auml;nner durch Weiber zu ersetzen.</P>
<B><P><A NAME="S539">&lt;539&gt;</A></B> <I>Ausgleichung des Arbeitslohnes</I>. Hauptcharakteristikum der modernen Industrie.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">VII. Rossi</P>
</I><P>Herr <I>Rossi </I>meint:</P>
<P>Der Fabrikant eskomptiert dem Arbeiter nur seinen Anteil am Produkt, weil dieser den Verkauf desselben nicht abwarten kann. Es ist dies eine Spekulation, die unmittelbar den Produktionsproze&szlig; nichts angeht. Kann der Arbeiter selbst sich erhalten bis zum Verkauf des Produkts, so wird er als associ&eacute; &lt;Teilhaber&gt; nachher seinen Anteil daran geltend machen.</P>
<P>Also ist das Sal&auml;r kein konstitutives Element des Produkt[s] &lt;(<I>Alte MEGA</I>) der Produktion&gt;, wie das Kapital und die Erde. Es ist nur ein Akzidens, eine Form unsres sozialen Zustandes. Das Sal&auml;r geh&ouml;rt nicht zum Kapital.</P>
<P>Das Sal&auml;r ist kein der Produktion unentbehrlicher Faktor. Es kann in einer andren Arbeitsorganisation verschwinden.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">VIII. Cherbuliez</P>
</I><FONT SIZE=2><P>1. "Die Vermehrung des produktiven Kapitals zieht nicht notwendig Vermehrung des Approvisionnements f&uuml;r die Arbeiter herbei. Rohstoff und Maschinen k&ouml;nnen vermehrt, das Approvisionnement vermindert werden.</P>
<P>Der Arbeitspreis h&auml;ngt ab a) von der absoluten Quantit&auml;t des produktiven Kapitals, b) von dem Verh&auml;ltnis zwischen den verschiedenen Elementen des Kapitals, zwei soziale Tatsachen, worauf der Wille der Arbeiter keinen Einflu&szlig; aus&uuml;ben kann.</P>
<P>2. Es ist weniger die absolute Konsumtion des Arbeiters als seine <I>relative</I>, welche seine Lage gl&uuml;cklich oder ungl&uuml;cklich macht. &Uuml;ber die notwendige Konsumtion hinaus ist der <I>Wert</I> unserer Gen&uuml;sse <I>wesentlich relativ</I>."</P>
</FONT><P>Wenn man vom Fallen oder Steigen des Arbeitslohns spricht, darf man nie aus den Augen verlieren den ganzen Weltmarkt und die Lage der Arbeiter in den verschiednen Gegenden.</P>
<P>Egalit&auml;rische und sonstige Versuche, den Arbeitslohn gerecht zu bestimmen.</P>
<P>Das Minimum des Arbeitslohnes selbst &auml;ndert sich und f&auml;llt immer mehr herab. Beispiel mit dem Branntwein.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">IX. Bray</P>
</I><P ALIGN="CENTER">Sparkassen</P>
<B><P><A NAME="S540">&lt;540&gt;</A></B> Dreifache Maschine in den H&auml;nden des Despotismus und des Kapitals.</P>
<P>1. Das Geld flie&szlig;t zur&uuml;ck in die Nationalbank, diese macht Profite, indem sie es wieder an die Kapitalisten verpumpt.</P>
<P>2. Goldene Kette, woran die Regierung einen gro&szlig;en Teil der Arbeiterklasse h&auml;lt.</P>
<P>3. Ebenso dadurch den Kapitalisten als solchen neue Waffe in die Hand gegeben.</P>
<P>Wenn der Arbeitslohn einmal gefallen ist, steigt er nie mehr zu seiner fr&uuml;heren H&ouml;he, der absolute und der relative Arbeitslohn.</P>
<P ALIGN="CENTER">[C]</P>
<I><P>I. Wie wirkt das Wachstum der Produktivkr&auml;fte auf den Arbeitslohn? </I>(cf. VI. 3) &lt;Siehe <A HREF="me06_535.htm#S547">S. 547-551</A>&gt;</P>
<P>Maschinerie: Teilung der Arbeit.</P>
<P>Die Arbeit wird vereinfacht. Ihre Produktionskosten kleiner. Sie wird wohlfeiler. Die Konkurrenz unter den Arbeitern wird gr&ouml;&szlig;er.</P>
<P>Der &Uuml;bergang von einem Arbeitszweig zum andren. Dar&uuml;ber Dr. Bowring selbst in bezug auf die Handbaumwollweber des Daccadistrikts in Indien im Parlament 1835. &lt;Siehe <A HREF="me06_535.htm#S536">S. 536</A>&gt;</P>
<P>Die neue Arbeit, in die der Arbeiter geschleudert wird, schlechter als die fr&uuml;here; untergeordneter. Arbeit von Erwachsenen durch die der Kinder, die der M&auml;nner durch die der Weiber, die geschickteren Arbeiter durch ungeschicktere ersetzt.</P>
<P>Entweder Arbeitsstunden vermehrt oder Arbeitslohn heruntergesetzt.</P>
<P>Die Konkurrenz unter den Arbeitern nicht nur, da&szlig; einer sich wohlfeiler verkauft als der andre, sondern da&szlig; einer die Arbeit von zweien tut.</P>
<P>Das Wachstum der Produktivkr&auml;fte im allgemeinen hat die Folgen:</P>
<P>a) Da&szlig; relativ die Lage des Arbeiters gegen die des Kapitalisten sich verschlechtert, und der Wert der Gen&uuml;sse relativ. Die Gen&uuml;sse selbst sind ja nichts als soziale Gen&uuml;sse, Relationen, Beziehungen.</P>
<P>b) Der Arbeiter wird eine immer einseitigere Produktivkraft, die in m&ouml;glichst wenig Zeit m&ouml;glichst viel produziert. Die geschickte Arbeit verwandelt sich immer mehr in einfache Arbeit.</P>
<B><P><A NAME="S541">&lt;541&gt;</A></B> c) Der Arbeitslohn wird immer mehr abh&auml;ngig vom Weltmarkt, spielerm&auml;&szlig;ig die Lage des Arbeiters.</P>
<P>d) In dem produktiven Kapital w&auml;chst der Teil f&uuml;r Maschinen und Rohstoff viel schneller als der f&uuml;r Approvisionnement. Die Vermehrung des produktiven Kapitals ist also nicht begleitet von einer gleichm&auml;&szlig;igen Vermehrung der Nachfrage nach Arbeit.</P>
<P>Der Arbeitslohn h&auml;ngt ab:</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>a) </FONT>von der Masse des produktiven Kapitals &uuml;berhaupt; </P>
<FONT FACE="Symbol"><P>b) </FONT>von dem Verh&auml;ltnis seiner Bestandteile.</P>
<P>Auf beides hat der Arbeiter keinen Einflu&szlig;.</P>
<P>(W&auml;ren nicht die Schwankungen des Lohnes, so n&auml;hme der Arbeiter gar keinen Anteil an der Entwicklung der Zivilisation, er bliebe station&auml;r.)</P>
<P>Bei der Konkurrenz der Arbeiter mit der Maschine ist zu bemerken, da&szlig; die Handarbeiter (z.B. die Handbaumwollweber) noch mehr leiden als die unmittelbar in der Fabrik besch&auml;ftigten Maschinenarbeiter.</P>
<P>Jede Entwicklung einer neuen Produktivkraft zugleich eine Waffe gegen die Arbeiter. Z.B. alle Verbesserungen in den Kommunikationsmitteln erleichtern die Konkurrenz der Arbeiter in verschiedenen Orten und machen aus einer lokalen Konkurrenz eine nationale usw.</P>
<P>Das Wohlfeilerwerden aller Waren, was &uuml;brigens f&uuml;r die unmittellbarsten Lebensmittel nicht der Fall ist, macht, da&szlig; der Arbeiter zusammengesetzte Lumpen tr&auml;gt und sein Elend die Farben der Zivilisation tr&auml;gt.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">II. Konkurrenz zwischen den Arbeitern und den Arbeitgebern</P>
</I><FONT FACE="Symbol"><P>a</FONT>) Um den relativen Arbeitslohn zu bestimmen, ist zu bemerken, da&szlig; ein Taler f&uuml;r einen Arbeiter und <I>ein </I>Taler f&uuml;r <I>einen </I>Arbeitgeber nicht gleichen Wert haben. Der Arbeiter mu&szlig; alles schlechter kaufen und teurer. Sein Taler kommandiert weder so viel noch so gute Ware als der des Arbeitgebers. Der Arbeiter mu&szlig; <I>Verschwender </I>sein und gegen alle &ouml;konomischen Grunds&auml;tze einkaufen und verkaufen. Wir m&uuml;ssen hier &uuml;berhaupt bemerken, da&szlig; wir hier nur eine Seite im Auge halten, den <I>Arbeitslohn </I>selbst. Aber die Exploitation des Arbeiters beginnt von neuem, sobald er den Preis &lt;(<I>Alte MEGA</I>) die Frucht&gt; f&uuml;r seine Arbeit wieder gegen andre Waren austauscht - Epicier, Pfandleiher, Hausleiher, tout le monde l'exploite encore une fois &lt;alle beuten ihn noch einmal aus&gt;.</P>
<B><P><A NAME="S542">&lt;542&gt;</A></B> <FONT FACE="Symbol">b)</FONT> Indem der Arbeitgeber &uuml;ber die Besch&auml;ftigungsmittel kommandiert, kommandiert er &uuml;ber die Lebensmittel des Arbeiters, d.h., sein Leben h&auml;ngt von ihm ab; wie der Arbeiter selbst seine Lebenst&auml;tigkeit zum blo&szlig;en Mittel seiner Existenz herabsetzt.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>g</FONT>) Die Ware Arbeit hat gro&szlig;e Nachteile vor andren Waren. F&uuml;r den Kapitalisten handelt es sich bei der Konkurrenz mit den Arbeitern blo&szlig; um den Profit, bei den Arbeitern um die Existenz.</P>
<P>Die Arbeit ist <I>verg&auml;nglichrer </I>Natur als die andren Waren. Sie kann nicht akkumuliert werden. Die <I>Zufuhr </I>kann nicht mit derselben Leichtigkeit vermehrt oder vermindert werden als bei andren Waren.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>d</FONT>) Fabrikregime. Hausgesetzgebung. Trucksystem, wo der Arbeitgeber den Arbeiter betr&uuml;gt, indem er den Preis der Waren aufschl&auml;gt, den nominellen Arbeitslohn denselben l&auml;&szlig;t.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">III. Konkurrenz der Arbeiter </I>unter <I>sich</P>
</I><P>a) Nach einem allgemeinen &ouml;konomischen Gesetz kann es nicht zwei <I>Marktpreise </I>geben. Von 1.000 Arbeitern von gleicher Geschicklichkeit bestimmen den Arbeitslohn nicht die 950 besch&auml;ftigten, sondern die 50 unbesch&auml;ftigten. Einflu&szlig; der <I>Irl&auml;nder </I>auf die Lage der <I>englischen Arbeiter </I>und der deutschen auf die Lage der Els&auml;sser Arbeiter.</P>
<P>b) Die Arbeiter machen sich Konkurrenz, nicht nur, indem einer sich wohlfeiler anbietet als der andre, sondern indem einer f&uuml;r zwei arbeitet.</P>
<P>Vorteile des unverheirateten Arbeiters &uuml;ber den verheirateten usw. Konkurrenz unter den Arbeitern vom Land und den St&auml;dten.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">IV. Schwankungen des Arbeitslohns</P>
</I><P>Sie werden herbeigef&uuml;hrt:</P>
<P>1. Durch &Auml;nderungen in den Moden.</P>
<P>2. Wechsel der Jahreszeiten.</P>
<P>3. Handelsschwankungen.</P>
<P>Im Falle einer Krise</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>a</FONT>) wird der Arbeiter seine Ausgaben einschr&auml;nken oder, [um] ihre Produktivit&auml;t zu vermehren, entweder l&auml;ngere Stundenzahl oder mehr in der- <A NAME="S543"><B>&lt;543&gt;</A></B> selben Stunde fabrizieren. Da ihr Lohn aber reduziert ist, weil die Nachfrage nach ihrem Produkt abgenommen, vermehren sie noch das ung&uuml;nstige Verhalten der Zufuhr zur Nachfrage, und dann sagt der Bourgeois: Wenn die Leute nur arbeiten wollten. Ihr Arbeitslohn sinkt durch ihre &Uuml;beranstrengung dann noch tiefer.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>b)</FONT> In Zeiten der Krise:</P>
<P>V&ouml;llige Besch&auml;ftigungslosigkeit. Herabsetzen des Lohns. Bleiben des Lohns und Verminderung der Arbeitstage.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>g)</FONT> In allen Krisen folgende Zirkelbewegung in bezug auf die Arbeiter:</P>
<P>Der Arbeitgeber kann die Arbeiter nicht besch&auml;ftigen, weil er sein Produkt nicht verkaufen kann. Er kann sein Produkt nicht verkaufen, weil er keine Abnehmer hat. Er hat keine Abnehmer, weil die Arbeiter nichts als ihre Arbeit auszutauschen haben, und eben deswegen k&ouml;nnen sie ihre Arbeit nicht austauschen.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>d</FONT>) Wenn vom Steigen des Arbeitslohns gesprochen wird, ist zu bemerken, da&szlig; man immer den Weltmarkt im Auge haben mu&szlig; und da&szlig; das Steigen des Arbeitslohns au&szlig;er Kraft &lt;(<I>Alte MEGA</I>) erst erkauft&gt; dadurch ist, da&szlig; Arbeiter in andern L&auml;ndern au&szlig;er Brot gesetzt werden.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">V. Minimum des Arbeitslohns</P>
</I><P>1. Der Taglohn, den der Arbeiter einnimmt, ist der Profit, den dem Eigent&uuml;mer seine Maschine, sein Leib, abwirft. Eingeschlossen hierin ist die Summe, die n&ouml;tig ist, um zu ersetzen das wear und tear &lt;den Verschlei&szlig;&gt; der Maschine oder, was dasselbe ist, um alte, abgenutzte Arbeiter durch neue zu ersetzen.</P>
<P>2. In dem Minimum des Sal&auml;rs liegt es, da&szlig; z.B. die Abschaffung des Sonntags ein reiner Verlust f&uuml;r den Arbeiter w&auml;re. Er m&uuml;&szlig;te unter schwierigren Bedingungen seinen Arbeitslohn verdienen. Dies der Sinn der wackern Philanthronen, die gegen die Sonntagsfeier eifern.</P>
<P>3. Obgleich das Minimum des Arbeitslohns im Durchschnitt durch den Preis der unentbehrlichsten Lebensmittel bestimmt wird, so ist doch zu bemerken:</P>
<I><P>Erstens</I>: da&szlig; das Minimum in den verschiedenen L&auml;ndern verschieden ist, z. B. die Kartoffel in Irland.</P>
<I><P>Zweitens</I>: nicht nur das. Das Minimum selbst bat eine historische Bewegung und sinkt immer mehr zu dem absolut niedrigsten level &lt;Niveau&gt; herab. Bei- <A NAME="S544"><B>&lt;544&gt;</A></B> spiel mit dem Branntwein. Erst aus Weintrester, dann aus Korn, dann aus Schnaps gebrannt.</P>
<P>Um den wirklich niedrigsten level des Minimums herbeizuf&uuml;hren, dazu tragen bei nicht nur</P>
<P>1. die allgemeine Entwicklung der Produktionsmaschinerie, Teilung der Arbeit, zunehmende und von den lokalen Fesseln befreite Konkurrenz der Arbeiter unter sich, sondern</P>
<P>2. das Wachstum der Steuern und die gr&ouml;&szlig;ere Kostspieligkeit des Staatshaushalts, denn obgleich, wie wir gesehn haben, das Abschaffen einer Steuer dem Arbeiter nichts n&uuml;tzt, so schadet ihm das Auflegen jeder neuen, solange das Minimum des Sal&auml;rs noch nicht auf seinen letztm&ouml;glichen Ausdruck gesunken ist, und dies ist der Fall mit allen Perturbationen und Erschwerungen des b&uuml;rgerlichen Verkehrs. Das Wachstum der Steuern, um dies nebenbei zu bemerken, wird zum Ruin der kleinen Bauern, B&uuml;rger und Handwerker.</P>
<P>Beispiel nach dem Befreiungskrieg. Der Fortschritt der Industrie, der wohlfeilere Produkte und Surrogate aufbringt.</P>
<P>3. Dies Minimum strebt sich auszugleichen in den verschiedenen L&auml;ndern.</P>
<P>4. Wenn der Arbeitslohn einmal gefallen ist und sp&auml;ter wieder steigt, so steigt er dagegen nie mehr zu seiner fr&uuml;hren H&ouml;he.</P>
<P>Im Laufe der Entwicklung f&auml;llt also der Arbeitslohn doppelt:</P>
<I><P>Erstens</I>: relativ im Verh&auml;ltnis zur Entwicklung des allgemeinen Reichtums.</P>
<I><P>Zweitens</I>: absolut, indem die Quantit&auml;t Waren, die der Arbeiter im Austausch erh&auml;lt, immer geringer wird.</P>
<P>5. In dem Lauf der gro&szlig;en Industrie wird die Zeit immer mehr zum Ma&szlig; des Werts der Waren, also auch zum Ma&szlig; des Arbeitslohns. Zugleich wird die Produktion der Ware Arbeit immer wohlfeiler und kostet immer weniger Arbeitszeit im Lauf der Zivilisation.</P>
<P>Der Bauer hat noch freie Zeit und kann nebenbei verdienen. Aber die gro&szlig;e Industrie (nicht die Manufakturindustrie) hebt diese patriarchalische [Lage] auf. Jeder Moment des Lebens, des Daseins des Arbeiters wird so immer mehr in den Schacher hereingezogen.</P>
<P>(Jetzt noch folgende Abschnitte:</P><DIR>
<DIR>
<P>1. Vorschl&auml;ge zur Verbesserung der Lage der Arbeiter. Malthus. Rossi usw. Proudhon. Weitling.</P>
<P>2. Arbeiterassoziationen.</P>
<P>3. Positive Bedeutung der salarierten Arbeit.)</P></DIR>
</DIR>
<I><P ALIGN="CENTER">VI. Vorschl&auml;ge zur Abhilfe</P>
</I><B><P><A NAME="S545">&lt;545&gt;</A></B> 1. Einer der beliebtesten Vorschl&auml;ge ist das System der <I>Sparkassen</I>.</P>
<P>Wir wollen gar nicht sprechen von der Unm&ouml;glichkeit, worin sich der gr&ouml;&szlig;te Teil der Arbeiterklasse befindet, zu sparen.</P>
<P>Der Zweck - wenigstens der strikt &ouml;konomische Sinn der Sparkassen - soll sein: da&szlig; die Arbeiter durch ihre eigne Vorsicht und Klugheit die gute Arbeitszeit mit der schlechten ausgleichen, d.h. ihren Arbeitslohn in dem Zyklus, den die industrielle Bewegung durchl&auml;uft, so verteilen, da&szlig; sie wirklich nie mehr als das Minimum des Arbeitslohnes, das zum Leben Unentbehrliche, ausgeben.</P>
<P>Wir haben aber gesehn, da&szlig; nicht nur die Schwankungen des Arbeitslohns den Arbeiter eben revolutionieren, sondern da&szlig; er ohne das momentane Steigen desselben &uuml;ber das Minimum von allen Fortschritten der Produktion, des &ouml;ffentlichen Reichtums, der Zivilisation ausgeschlossen bliebe, also von aller M&ouml;glichkeit der Emanzipation.</P>
<P>Er soll sich so selbst in eine b&uuml;rgerliche Rechenmaschine verwandeln, die Knickerei in ein System bringen und der Lumperei einen station&auml;ren, konservativen Charakter geben.</P>
<P>Abgesehn hiervon ist das Sparkassensystem eine dreifache Maschine des Despotismus:</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>a)</FONT> Die Sparkasse ist die goldene Kette, woran die Regierung einen gro&szlig;en Teil der Arbeiterklasse h&auml;lt. Sie bekommen so nicht nur ein Interesse an der Erhaltung der bestehenden Zust&auml;nde. Es tritt nicht nur Spaltung ein zwischen dem Teil der Arbeiterklasse, der an den Sparkassen beteiligt, und dem Teil, der nicht an denselben beteiligt ist. Die Arbeiter liefern so ihren Feinden selbst Waffen in die Hand zur Erhaltung der bestehenden, sie unterjochenden Organisation der Gesellschaft.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>b</FONT>) Das Geld flie&szlig;t zur&uuml;ck in die Nationalbank, diese verpumpt es den Kapitalisten wieder, und beide teilen sich in den Profit und vermehren so mit dem ihnen zu Lumpenzinsen vom Volk geliehenen Geld - was eben erst durch diese Zentralisation zu einem m&auml;chtigen industriellen Hebel wird - ihr Kapital, ihre direkte Herrschermacht gegen&uuml;ber dem Volk.</P>
<P>2. Ein anderer von den B&uuml;rgern sehr beliebter Vorschlag ist die <I>Erziehung</I>, speziell die allseitige <I>industrielle Erziehung</I>.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>a</FONT>) Wir wollen nicht auf den abgeschmackten Widerspruch aufmerksam machen, der darin liegt, da&szlig; die moderne Industrie immer mehr die kompli- <A NAME="S546"><B>&lt;546&gt;</A></B> zierte Arbeit durch die einfache, wozu es keiner Erziehung bedarf, ersetzt; wir wollen nicht darauf aufmerksam machen, da&szlig; sie immer mehr Kinder vom siebenten Jahr an hinter die Maschine wirft und zu Erwerbsquellen nicht nur f&uuml;r die Bourgeoisklasse, sondern f&uuml;r ihre eignen proletarischen Eltern macht; das Fabrikwesen vereitelt die Schulgesetze - Beispiel Preu&szlig;en; wir wollen auch nicht darauf aufmerksam machen, da&szlig; die geistige Bildung, wenn der Arbeiter sie h&auml;tte, gar nicht direkt auf seinen Arbeitslohn einwirkt, da&szlig; die Erziehung &uuml;berhaupt von den Lebensverh&auml;ltnissen abh&auml;ngt und da&szlig; der Bourgeois unter moralischer Erziehung die Eintrichterung b&uuml;rgerlicher Grunds&auml;tze [versteht] und da&szlig; endlich die Bourgeoisklasse weder die Mittel hat noch, wenn sie dieselben h&auml;tte, sie anwenden w&uuml;rde, um dem Volke eine wirkliche Erziehung zu bieten.</P>
<P>Wir beschr&auml;nken uns, nur einen rein &ouml;konomischen Gesichtspunkt hervorzuheben.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>b)</FONT> Der eigentliche Sinn, den die Erziehung bei den philanthropischen &Ouml;konomen hat, ist der: jeden Arbeiter m&ouml;glichst viel Arbeitszweige kennenzulernen, so da&szlig;, wenn er durch Anwendung neuer Maschinen oder durch eine ver&auml;nderte Teilung der Arbeit aus einem Zweig herausgeworfen wird, er m&ouml;glichst leicht in einem andern Unterkommen finden kann.</P>
<P>Gesetzt, dies sei m&ouml;glich:</P>
<P>Die Folge davon w&uuml;rde sein, da&szlig;, wenn in einem Arbeitszweig &Uuml;berflu&szlig; vorhanden w&auml;re an H&auml;nden, dieser &Uuml;berflu&szlig; sofort in allen andern Arbeitszweigen stattfinden und noch mehr wie bisher die Herabsetzung de Arbeitslohns in einem Gesch&auml;ft unmittelbar eine allgemeine Herabsetzung des Arbeitslohns nach sich ziehn w&uuml;rde.</P>
<P>Ohnehin schon, indem die moderne Industrie &uuml;berall die Arbeit sehr vereinfacht und leicht erlernbar macht, wird das Steigen des Lohns in einem Industriezweig sofort das Zustr&ouml;men der Arbeiter zu diesem Industriezweig hervorrufen und die Lohnherabsetzung mehr oder minder unmittelbar einen allgemeinen Charakter annehmen.</P>
<P>Auf die vielen kleinen Palliative, die von b&uuml;rgerlicher Seite gemacht werden, k&ouml;nnen wir hier nat&uuml;rlich nicht eingehen. &lt;(<I>von Marx nachtr&auml;glich eingef&uuml;gt</I>) Pauperismus&gt;</P>
<P>3. Wir m&uuml;ssen aber auf einen dritten Vorschlag kommen, der praktisch sehr bedeutsame Folgen nach sich gezogen hat und t&auml;glich nach sich zieht - die <I>Malthusische Theorie</I>.</P>
<P>Diese ganze Theorie, soweit wir sie hier zu betrachten haben, l&auml;uft auf folgendes hinaus:</P>
<B><P><A NAME="S547">&lt;547&gt;</A></B> <FONT FACE="Symbol">a)</FONT> Die H&ouml;he des Arbeitslohns h&auml;ngt ab von dem Verh&auml;ltnis der Arbeitsh&auml;nde, die sich anbieten, zu den Arbeitsh&auml;nden, die verlangt werden.</P>
<P>Der Arbeitslohn kann wachsen auf eine doppelte Weise.</P>
<P>Entweder, wenn das Kapital, das die Arbeit in Bewegung setzt, so rasch zunimmt, da&szlig; die Nachfrage nach Arbeitern rascher zunimmt - in einer schnellem Progression - als ihre Zufuhr.</P>
<P>Oder zweitens, indem die Bev&ouml;lkerung so langsam w&auml;chst, da&szlig; die Konkurrenz unter den Arbeitern schwach bleibt, obgleich das produktive Kapital nicht rasch anw&auml;chst.</P>
<P>Auf die eine Seite des Verh&auml;ltnisses, auf das Wachstum des produktiven Kapitals, k&ouml;nnt ihr Arbeiter keinen Einflu&szlig; aus&uuml;ben.</P>
<P>Dagegen wohl auf die andre Seite.</P>
<P>Ihr k&ouml;nnt die Zufuhr unter den Arbeitern, d.h. die Konkurrenz unter den Arbeitern, vermindern, indem ihr m&ouml;glichst wenige Kinder macht.</P>
<P>Um die ganze Dummheit, Niedertr&auml;chtigkeit und Heuchelei dieser Doktrin zu enth&uuml;llen, gen&uuml;gt folgendes:</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>b) </FONT>(Dies ist ad I zu setzen: Wie wirkt das Wachstum der Produktivkr&auml;fte auf den Arbeitslohn?)</P>
<P>Der Arbeitslohn w&auml;chst, wenn die Nachfrage nach der Arbeit w&auml;chst. Diese Nachfrage w&auml;chst, wenn das Kapital, das die Arbeit in Bewegung setzt, w&auml;chst, d.h., wenn das produktive Kapital zunimmt.</P>
<P>Hierbei sind nun zwei Hauptbemerkungen zu machen:</P>
<I><P>Erstens</I>: Eine Hauptbedingung f&uuml;r das Steigen des Arbeitslohns ist das Wachstum des produktiven Kapitals und ein m&ouml;glichst rasches Wachsen desselben. Die Hauptbedingung f&uuml;r den Arbeiter, in einer passablen Lage zu sein, ist also die, seine Lage gegen&uuml;ber der Bourgeoisklasse immer mehr herabzudr&uuml;cken. die Macht seines Gegners - das Kapital - m&ouml;glichst zu vermehren. D.h., nur unter der Bedingung kann er in einer passablen Lage sein, da&szlig; er die ihm feindselige Macht, seinen eignen Gegensatz, erzeugt und verst&auml;rkt. Unter dieser Bedingung, indem er diese ihm feindselige Macht erschafft, str&ouml;men ihm von derselben Besch&auml;ftigungsmittel zu, die von neuem ihn zu einem Teil des produktiven Kapitals machen und zum Hebel, der dasselbe vermehrt und in eine beschleunigte Bewegung des Anwachsens schleudert.</P>
<P>Nebenbei bemerkt, wenn man dieses Verh&auml;ltnis von Kapital und Arbeit begriffen hat, so erscheinen alle fourieristischen und sonstigen Vermittlungsversuche in ihrer ganzen L&auml;cherlichkeit.</P>
<I><P>Zweitens</I>: Nachdem wir so &uuml;berhaupt dies verr&uuml;ckte Verh&auml;ltnis erkl&auml;rt haben, k&ouml;mmt ein zweites, noch wichtigeres Element hinzu.</P>
<B><P><A NAME="S548">&lt;548&gt;</A></B> N&auml;mlich, was hei&szlig;t das: Wachstum des produktiven Kapitals, und unter welchen Bedingungen geht es vor sich?</P>
<P>Wachstum des Kapitals = Akkumulation und Konzentration des Kapitals. In demselben Ma&szlig;, wie das Kapital sich akkumuliert und konzentriert, f&uuml;hrt es:</P>
<P>zur Arbeit auf einer gr&ouml;&szlig;ern Stufenleiter und daher zu einer neuen Arbeitsteilung, die die Arbeit noch mehr vereinfacht;</P>
<P>dann zur Einf&uuml;hrung der Maschinerie auf einer gr&ouml;&szlig;ern Stufenleiter und zur Einf&uuml;hrung von neuen Maschinen.</P>
<P>Das hei&szlig;t also, in demselben Ma&szlig;, wie das produktive Kapital w&auml;chst:</P>
<P>w&auml;chst</P>
<P>die Konkurrenz unter den Arbeitern, weil die Arbeitsteilung sich vereinfacht und jeder Arbeitszweig jedem zug&auml;nglicher ist.</P>
<P>Die Konkurrenz w&auml;chst ferner unter ihnen, weil sie in demselben Ma&szlig; mit den Maschinen zu konkurrieren haben und von ihnen au&szlig;er Brot geworfen werden. Die Konzentration und Akkumulation des produktiven Kapitals, indem sie die Stufenleiter, auf der produziert wird, immer gr&ouml;&szlig;er macht; indem ferner durch die Konkurrenz unter den angebotnen Kapitalien der Geldzins immer mehr f&auml;llt,</P>
<P>bringt also hervor:</P>
<P>Die kleinen Industrieunternehmungen gehn zugrund und k&ouml;nnen die Konkurrenz mit den gro&szlig;en nicht aushalten. Ganze Bestandteile der Bourgeoisklasse werden in die Arbeiterklasse herabgeworfen. Die Konkurrenz unter den Arbeitern wird also vergr&ouml;&szlig;ert durch den Ruin der kleinen Industriellen, der fataliter verbunden ist mit dem Wachstum des produktiven Kapitals.</P>
<P>Und zur selben Zeit, weil der Geldzins f&auml;llt, werden die fr&uuml;her nicht direkt an der Industrie beteiligten kleinen Kapitalisten gezwungen, industriell zu werden, d.h. noch neue Schlachtopfer der gro&szlig;en Industrie zuzuf&uuml;hren. Also auch von dieser Seite her wird die Arbeiterklasse vergr&ouml;&szlig;ert und die Konkurrenz unter den Arbeitern vermehrt.</P>
<P>Indem das Wachstum der Produktivkr&auml;fte das Arbeiten auf einer gr&ouml;&szlig;ern Stufenleiter nach sich zieht, wird die momentane &Uuml;berproduktion immer n&ouml;tiger, der Weltmarkt immer ausgedehnter, bei universellerer Konkurrenz. Also die Krisen immer heftiger. So pl&ouml;tzliches Encouragementmittel den Arbeitern zum Heiraten und zur Vermehrung gegeben, sie in gro&szlig;en Massen agglomeriert und konzentriert und ihr Lohn immer schwankender. Jede neue Krise ruft also unmittelbar eine viel gr&ouml;&szlig;ere Konkurrenz unter den Arbeitern hervor.</P>
<B><P><A NAME="S549">&lt;549&gt;</A></B> Im allgemeinen: Das Wachstum der Produktivkr&auml;fte, mit ihren raschern Kommunikationsmitteln, beschleunigter Zirkulation, fieberhaftem Kapitalumsatz, besteht darin, da&szlig; in derselben Zeit mehr produziert werden kann, also nach dem Gesetz der Konkurrenz mehr produziert werden mu&szlig;. D.h., die Produktion findet unter immer schwierigeren Bedingungen statt, und damit unter diesen Bedingungen die Konkurrenz ausgehalten werden kann, mu&szlig; auf immer gr&ouml;&szlig;erer Stufenleiter gearbeitet, das Kapital immer mehr in einigen H&auml;nden konzentriert werden. Und damit dieses Produzieren auf gr&ouml;&szlig;erer Stufenleiter fruchtbringend sei, mu&szlig; die Teilung der Arbeit und die Maschinerie best&auml;ndig und unverh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig erweitert werden.</P>
<P>Dies Produzieren unter immer schwierigem Bedingungen erstreckt sich auch auf den Arbeiter als einen Teil des Kapitals. Er mu&szlig; unter immer schwierigern Bedingungen, d.h. f&uuml;r immer weniger Lohn und mehr Arbeit, f&uuml;r immer wohlfeilere Produktionskosten mehr produzieren. So wird das Minimum selbst immer mehr auf eine gr&ouml;&szlig;ere Kraftanstrengung bei dem Minimum des Lebensgenusses reduziert.</P>
<P>Mi&szlig;verh&auml;ltnis steigt geometrisch, nicht arithmetisch. &lt;Dieser Satz von Marx wurde auf den Rand des Manuskripts geschrieben&gt;</P>
<P>Das Wachstum der Produktivkr&auml;fte f&uuml;hrt also mit sich vermehrte Herrschaft des gro&szlig;en Kapitals, vermehrte Versimplung und Vereinfachung der Maschine, genannt Arbeiter, vermehrte direkte Konkurrenz unter den Arbeitern durch vergr&ouml;&szlig;erte Teilung der Arbeit und Maschinenanwendung, durch Pr&auml;mie, die f&ouml;rmlich auf Menschenproduktion &lt;(<I>Alte MEGA</I>) Maschinenproduktion&gt; gesetzt ist, durch die Konkurrenz der ruinierten Bourgeoisklassenfraktionen usw.</P>
<P>Wir k&ouml;nnen die Sache noch einfacher formulieren:</P>
<P>Das produktive Kapital besteht aus drei Bestandteilen:</P>
<P>1. der Rohstoff, der bearbeitet wird;</P>
<P>2. die Maschinen und Materialien, wie Kohlen usw., die zur Treibung der Maschinen n&ouml;tig sind, Geb&auml;ulichkeiten u. dgl.;</P>
<P>3. der Teil des Kapitals, der zum Unterhalt der Arbeiter bestimmt ist.</P>
<P>Wie verhalten sich nun beim Wachstum des produktiven Kapitals diese drei Bestandteile desselben zueinander?</P>
<P>Mit dem Wachstum des produktiven Kapitals ist seine Konzentration verbunden und mit dieser, da&szlig; es nur auf immer gr&ouml;&szlig;erer Stufenleiter exploitiert gewinnbringend sein kann.</P>
<P>Ein gro&szlig;er Teil des Kapitals wird also direkt in Arbeitsinstrument verwandelt werden und als solches t&auml;tig sein, und je mehr die Produktivkr&auml;fte <A NAME="S550"><B>&lt;550&gt;</A></B> wachsen, desto gr&ouml;&szlig;er wird dieser unmittelbar in Maschinerie verwandelte Teil des Kapitals sein.</P>
<P>Die Vergr&ouml;&szlig;erung der Maschinerie sowohl wie die der Arbeitsteilung zieht nach sich, da&szlig; in k&uuml;rzerer Zeit ungleich mehr produziert werden kann. Also mu&szlig; der Vorrat des Rohstoffs in gleichem Verh&auml;ltnis wachsen. Im Lauf des Wachstums des produktiven Kapitals vergr&ouml;&szlig;ert sich notwendig der in Rohstoff verwandelte Teil des Kapitals.</P>
<P>Es bleibt nun der dritte Teil des produktiven Kapitals &uuml;brig, der zum Unterhalt der Arbeiter bestimmt ist, d.h., der in Arbeitslohn sich umsetzt.</P>
<P>Wie verh&auml;lt sich nun das Wachstum dieses Teils des produktiven Kapitals zu den beiden andern?</P>
<P>Die gr&ouml;&szlig;ere Teilung der Arbeit bringt es mit sich, da&szlig; ein Arbeiter soviel produziert wie fr&uuml;her drei, vier, f&uuml;nf. Die Maschinerie hat dasselbe Verh&auml;ltnis in ungleich gr&ouml;&szlig;erem Ma&szlig;stab zur Folge.</P>
<P>Es versteht sich also zun&auml;chst von selbst, da&szlig; das Wachstum der in Maschinerie und Rohstoff umgesetzten Teile des produktiven Kapitals nicht begleitet ist von einem &auml;hnlichen Wachstum des f&uuml;r den Arbeitslohn bestimmten Teils des Kapitals. In diesem Falle w&auml;re ja der Zweck der Anwendung der Maschinerie und der vergr&ouml;&szlig;erten Arbeitsteilung verfehlt. Es ergibt sich also von selbst, da&szlig; der f&uuml;r den Arbeitslohn bestimmte Teil des produktiven Kapitals nicht in demselben Ma&szlig; w&auml;chst wie der f&uuml;r Maschinerie und Rohstoff bestimmte Teil desselben. Noch mehr. In demselben Ma&szlig;, wie das produktive Kapital w&auml;chst, d.h. die Macht des Kapitals als solcher, in demselben Ma&szlig; w&auml;chst das Mi&szlig;verh&auml;ltnis zwischen dem in Rohstoff und Maschinen gesteckten Kapital zu dem im Arbeitslohn ausgelegten Kapital. Das hei&szlig;t also, der f&uuml;r den Arbeitslohn bestimmte Teil des produktiven Kapitals wird immer kleiner verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig zu dem als Maschine und Rohstoff wirkenden Teil des Kapitals</P>
<P>Nachdem der Kapitalist ein gr&ouml;&szlig;eres Kapital in Maschinen gesteckt hat, ist er gezwungen, ein gr&ouml;&szlig;eres Kapital auf den Ankauf des Rohstoffs und des zur Treibung der Maschinen n&ouml;tigen Rohstoffs zu verwenden. Hat er aber fr&uuml;her 100 Arbeiter besch&auml;ftigt, so wird er jetzt vielleicht nur 50 n&ouml;tig haben. Er m&uuml;&szlig;te sonst die andren Teile des Kapitals vielleicht noch einmal verdoppeln, d.h. das Mi&szlig;verh&auml;ltnis noch gr&ouml;&szlig;er machen. Er wird also 50 entlassen, oder die 100 m&uuml;ssen f&uuml;r denselben Preis arbeiten wie fr&uuml;her 50. Es befinden sich also &uuml;berfl&uuml;ssige Arbeiter auf dem Markt.</P>
<P>Bei verbesserter Arbeitsteilung wird nur das Kapital f&uuml;r den Rohstoff vermehrt werden m&uuml;ssen. An die Stelle von drei Arbeitern wird vielleicht einer treten.</P>
<B><P><A NAME="S551">&lt;551&gt;</A></B> Gesetzt aber den g&uuml;nstigsten Fall. Der Kapitalist dehne seine Unternehmung so aus, da&szlig; er nicht nur die bisherige Anzahl seiner Arbeiter beibehalten kann - und es liegt ihm nat&uuml;rlich nicht die Laus daran, so lang abzuwarten, bis er das kann -, sondern selbst sie noch vermehrt, so hat also die Produktion in einer ungeheuren Weise vermehrt werden m&uuml;ssen, um die gleiche Arbeiterzahl beizubehalten oder sie gar noch vermehren zu k&ouml;nnen, und das Verh&auml;ltnis der Arbeiterzahl im Verh&auml;ltnis zu den Produktivkr&auml;ften ist relativ unendlich mehr Mi&szlig;verh&auml;ltnis geworden. Die &Uuml;berproduktion wird dadurch beschleunigt, und bei der n&auml;chsten Krise sind mehr Arbeiter unbesch&auml;ftigt als jemals.</P>
<P>Es ist also allgemeines Gesetz, was aus der Natur des Verh&auml;ltnisses von Kapital und Arbeit notwendig hervorgeht, da&szlig; im Lauf des Wachstums der Produktivkr&auml;fte der Teil des produktiven Kapitals, der in Maschinerie und Rohstoff verwandelt wird, d.h. das Kapital als solches, unverh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig w&auml;chst gegen den Teil, der f&uuml;r den Arbeitslohn bestimmt wird; d.h. mit andern Worten: Die Arbeiter haben sich verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig zur Gesamtmasse des produktiven Kapitals in einen immer kleineren Teil desselben zu teilen. Ihre Konkurrenz wird also immer heftiger. In andern Worten: Je mehr das produktive Kapital w&auml;chst, um so mehr vermindern sich verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig die Besch&auml;ftigungs- oder Lebensmittel f&uuml;r die Arbeiter, um so rascher noch w&auml;chst, in andern Worten, die arbeitende Bev&ouml;lkerung im Verh&auml;ltnis zu ihren Besch&auml;ftigungsmitteln. Und zwar nimmt dies in demselben Ma&szlig; zu, worin das produktive Kapital im allgemeinen w&auml;chst.</P>
<P>Um das oben angedeutete Mi&szlig;verh&auml;ltnis auszugleichen, mu&szlig; es in geometrischer Proportion vergr&ouml;&szlig;ert werden, und um es nachher in Zeiten der Krise zu readjustieren, wird es noch mehr vergr&ouml;&szlig;ert.</P>
<P>Dieses Gesetz, was rein aus dem Verh&auml;ltnis des Arbeiters zum Kapital hervorgeht und also selbst den g&uuml;nstigsten Zustand f&uuml;r ihn, das rasche Wachstum des produktiven Kapitals, zu einem ung&uuml;nstigen macht, haben die Bourgeois in ein Naturgesetz aus einem gesellschaftlichen verwandelt, indem sie sagen, die Bev&ouml;lkerung wachse nach einem Naturgesetz rascher als die Besch&auml;ftigungs- oder Lebensmittel.</P>
<P>Sie haben nicht begriffen, da&szlig; im Wachstum des produktiven Kapitals das Wachstum dieses Widerspruchs eingeschlossen ist.</P>
<P>Wir werden sp&auml;ter darauf zur&uuml;ckkommen.</P>
<P>Produktivkraft, besonders die gesellschaftliche Kraft der Arbeiter selbst, ihnen nicht bezahlt, sogar gegen sie gerichtet.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>g</FONT>) Erste Abgeschmacktheit:</P>
<P>Wir haben gesehn, da&szlig;, wenn das produktive Kapital w&auml;chst - g&uuml;nstigster <A NAME="S552"><B>&lt;552&gt;</A></B> Fall, den die &Ouml;konomen voraussetzen -, wenn also die Nachfrage nach Arbeit verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig w&auml;chst, es in dem Charakter der modernen Industrie und der Natur des Kapitals liegt, da&szlig; die Besch&auml;ftigungsmittel f&uuml;r die Arbeiter nicht im selben Ma&szlig;e wachsen, da&szlig; dieselben Umst&auml;nde, die das produktive Kapital wachsen machen, noch rascher das Mi&szlig;verh&auml;ltnis zwischen Zufuhr und Nachfrage von Arbeit wachsen machen, mit einem Wort, da&szlig; das Wachstum der Produktivkr&auml;fte zugleich das Mi&szlig;verh&auml;ltnis zwischen den Arbeitern und ihren Besch&auml;ftigungsmitteln wachsen macht. Es h&auml;ngt dies ab weder von der Vermehrung der Lebensmittel noch von der Vermehrung der Population f&uuml;r sich betrachtet. Es folgt dies notwendig aus der Natur der gro&szlig;en Industrie und dem Verh&auml;ltnis von Arbeit und Kapital.</P>
<P>Schreitet aber das Wachstum des produktiven Kapitals nur langsam voran, bleibt es station&auml;r oder nimmt es gar ab, so ist die Arbeiterzahl immer zu gro&szlig; im Verh&auml;ltnis zur Nachfrage nach Arbeit.</P>
<P>In beiden, dem g&uuml;nstigsten und ung&uuml;nstigsten Fall, folgt aus dem Verh&auml;ltnis der Arbeit zum Kapital, aus der Natur des Kapitals selbst, da&szlig; die Zufuhr von Arbeitern immer zu gro&szlig; sein wird gegen die Nachfrage nach Arbeit.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>d</FONT>) Abgesehn von dem Unsinn, da&szlig; die ganze Arbeiterklasse unm&ouml;glich den Beschlu&szlig; fassen kann, keine Kinder zu machen, macht im Gegenteil ihre Lage den Geschlechtstrieb zum Hauptgenu&szlig; und entwickelt ihn einseitig.</P>
<P>Nachdem die Bourgeoisie die Existenz des Arbeiters auf ein Minimum herabgedr&uuml;ckt, will sie auch noch seine Reproduktionsakte auf ein Minimum beschr&auml;nken.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>e</FONT>) Wie wenig ernst es &uuml;brigens der Bourgeoisie mit diesen Phrasen und Ratschl&auml;gen ist und sein kann, geht aus folgendem hervor:</P>
<I><P>Erstens</I>: Die moderne Industrie, indem sie Erwachsne durch Kinder verdr&auml;ngt, teilt eine wahre Pr&auml;mie auf das Kindermachen aus.</P>
<I><P>Zweitens</I>: Die gro&szlig;e Industrie bedarf best&auml;ndig einer Reservearmee unbesch&auml;ftigter Arbeiter f&uuml;r die Zeiten der &Uuml;berproduktion. Der Hauptzweck des Bourgeois gegen&uuml;ber dem Arbeiter ist ja &uuml;berhaupt, die Arbeitsware m&ouml;glichst wohlfeil zu haben, was nur m&ouml;glich ist, wenn die Zufuhr dieser Ware m&ouml;glichst gro&szlig; ist im Verh&auml;ltnis zur Nachfrage nach derselben, d.h., wenn m&ouml;glichst viel &Uuml;berbev&ouml;lkerung stattfindet.</P>
<P>Die &Uuml;berbev&ouml;lkerung ist also im Interesse der Bourgeoisie, und sie erteilt dem Arbeiter einen guten Rat, von dem sie wei&szlig;, da&szlig; er unm&ouml;glich auszuf&uuml;hren ist.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>z</FONT>) Da das Kapital sich nur dann vermehrt, wenn es Arbeiter besch&auml;ftigt, so schlie&szlig;t Vermehrung des Kapitals ein Vermehrung des Proletariats, und, <A NAME="S553"><B>&lt;553&gt;</A></B> wie wir gesehn haben, mu&szlig;, der Natur des Verh&auml;ltnisses von Kapital und Arbeit gem&auml;&szlig;, die Vermehrung des Proletariats relativ noch schneller vor sich gehn.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>h</FONT>) Indes die obenerw&auml;hnte Theorie, die sich auch gern als Naturgesetz so ausdr&uuml;ckt, da&szlig; die Bev&ouml;lkerung rascher w&auml;chst als die Lebensmittel, ist dem Bourgeois um so willkommener, als sie sein Gewissen beschwichtigt, ihm die Hartherzigkeit zur Moralpflicht gemacht, die Folgen der Gesellschaft zu Folgen der Natur gemacht und ihm endlich Gelegenheit gibt, so wohl ruhig dem Untergang des Proletariats durch Hungersnot wie anderen Naturereignissen zuzusehen, ohne sich zu r&uuml;hren, und andererseits das Elend des Proletariats als seine eigene Schuld zu betrachten und zu bestrafen. Der Proletarier kann ja den Naturinstinkt durch Vernunft z&uuml;geln und so durch moralische &Uuml;berwachung das Naturgesetz aufhalten in seinem sch&auml;dlichen Entwicklungsgang.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>j</FONT>) Als Anwendung dieser Theorie kann die Armengesetzgebung betrachtet werden. Rattenvertilgung. Arsenik. Workhouses &lt;Arbeitsh&auml;user&gt; . Pauperismus &uuml;berhaupt. Tretm&uuml;hle wieder innerhalb der Zivilisation. Die Barbarei erscheint wieder, aber aus dem Scho&szlig; der Zivilisation selbst erzeugt und ihr angeh&ouml;rig; daher auss&auml;tzige Barbarei, Barbarei als Aussatzkrankheit der Zivilisation. Die workhouses die Bastillen des Arbeiters. Trennung von Frau und Mann.</P>
<P>4. Wir kommen jetzt kurz auf die zu sprechen, die die Lage des Arbeiters verbessern wollen durch eine andere Bestimmung des Arbeitslohns.</P>
<P>Proudhon.</P>
<P>5. Schlie&szlig;lich unter dem, was philanthropische &Ouml;konomen &uuml;ber den Arbeitslohn bemerkt haben, ist noch eine Ansicht zu erw&auml;hnen.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>a</FONT>) Unter andern &Ouml;konomen hat namentlich <I>Rossi </I>folgendes auseinandergesetzt:</P>
<P>Der Fabrikant eskomptiert dem Arbeiter nur seinen Anteil am Produkt, weil dieser den Verkauf desselben nicht abwarten kann. K&ouml;nnte der Arbeiter selbst sich erhalten bis zum Verkauf des Produkts, so w&uuml;rde er als associ&eacute; nachher seinen Anteil daran geltend machen wie zwischen dem eigentlichen und dem industriellen Kapitalisten. Da&szlig; der Anteil des Arbeiters also gerade die Form des Sal&auml;rs hat, ist ein Zufall, es ist dies das Resultat einer Spekulation, eines besondern Akts, der neben dem Produktionsproze&szlig; nebenbei spielt und kein notwendiges konstitutives Element desselben bildet. Das Sal&auml;r ist nur eine akzidentelle Form unsers sozialen Zustands. Es geh&ouml;rt nicht not- <A NAME="S554"><B>&lt;554&gt;</A></B> wendig zum Kapital. Es ist kein zur Produktion unentbehrliches Faktum. Es kann in einer andern Gesellschaftsorganisation verschwinden.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>b</FONT>) Dieser ganze Witz l&auml;uft darauf hinaus: Wenn die Arbeiter genug aufgeh&auml;ufte Arbeit, d.h. genug Kapital bes&auml;&szlig;en, um nicht unmittelbar vom Verkauf ihrer Arbeit leben zu m&uuml;ssen, so fiele die Form des Sal&auml;rs fort. D.h. wenn alle Arbeiter zugleich Kapitalisten w&auml;ren; d.h. also das Kapital voraussetzen und beibehalten ohne den Gegensatz der salarierten Arbeit, ohne den es nicht existieren kann.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>g</FONT>) Indes ist dies Zugest&auml;ndnis mitzunehmen. Das Sal&auml;r ist keine akzidentelle Form der b&uuml;rgerlichen Produktion, aber die ganze b&uuml;rgerliche Produktion ist eine vor&uuml;bergehende historische Form der Produktion. Alle ihre Verh&auml;ltnisse Kapital wie Sal&auml;r wie Grundrente usw., sind vor&uuml;bergehend und abschaffbar auf einem gewissen Punkt der Entwicklung.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">VII. Die Arbeiterassoziationen</P>
</I><P>Ein Moment in der Bev&ouml;lkerungstheorie war, da&szlig; sie die Konkurrenz unter den Arbeitern vermindern will. Die Assoziationen dagegen haben den Zweck, sie <I>aufzuheben </I>und an ihre Stelle die <I>Vereinigung </I>unter den Arbeitern zu setzen.</P>
<P>Was die &Ouml;konomen gegen die Assoziationen bemerken, ist richtig:</P>
<P>1. Kosten, die sie den Arbeitern verursachen, meist gr&ouml;&szlig;er als die Gewinnerh&ouml;hung, die sie erlangen wollen. Auf die Dauer k&ouml;nnen sie den Gesetzen der Konkurrenz nicht widerstehn. Diese Koalitionen rufen hervor neue Maschinen, neue Arbeitsteilung, Deplacement von einem Produktionsort an den andern. Infolge von allem diesem Verminderung des Arbeitslohns.</P>
<P>2. Gel&auml;nge es den Koalitionen, in einem Lande den Arbeitspreis so hoch zu halten, da&szlig; der Profit bedeutend fiele im Verh&auml;ltnis zum Durchschnittsprofit in andern L&auml;ndern oder da&szlig; das Kapital in seinem Wachstum aufgehalten w&uuml;rde, so w&auml;re die Stockung und der R&uuml;ckgang der Industrie die Folge, und die Arbeiter w&auml;ren ruiniert mit ihren Herrn. Denn das ist, wie wir gesehen haben, die Lage des Arbeiters. Seine Lage verschlimmert sich sprungweise, wenn das produktive Kapital w&auml;chst, und er ist von vornherein ruiniert, wenn es abnimmt oder station&auml;r bleibt.</P>
<P>3. Alle diese Einw&uuml;rfe der b&uuml;rgerlichen &Ouml;konomisten sind wie gesagt richtig, aber nur richtig von ihrem Gesichtspunkt aus. Handelte es sich in den Assoziationen wirklich nur um das, worum es sich zu handeln scheint, n&auml;mlich <A NAME="S555"><B>&lt;555&gt;</A></B> um die Bestimmung des Arbeitslohns, w&auml;re das Verh&auml;ltnis von Arbeit und Kapital ein ewiges, so w&uuml;rden diese Koalitionen an der Notwendigkeit der Dinge erfolglos scheitern. Aber sie sind das Mittel der Vereinigung der Arbeiterklasse, der Vorbereitung zum Sturz der ganzen alten Gesellschaft mit ihren Klassengegens&auml;tzen. Und von diesem Standpunkt aus lachen die Arbeiter mit Recht &uuml;ber die klugen b&uuml;rgerlichen Schulmeister, die ihnen vorrechnen, was ihnen dieser B&uuml;rgerkrieg an Gefallenen, Verwundeten und Geldopfern kostet. Wer den Gegner schlagen will, wird nicht die Kosten des Kriegs mit ihm diskutieren. Und wie wenig die Arbeiter so engherzig sind, beweist den &Ouml;konomen selbst der Faktor, da&szlig; die bestbezahlten Fabrikarbeiter die meisten Koalitionen machen und da&szlig; die Arbeiter alles, was sie abknapsen k&ouml;nnen von ihrem Lohn, auf Bildung politischer und industrieller Assoziationen und Bestreitung [der Kosten] dieser Bewegung verwenden. Und wenn die Herrn Bourgeois und ihre &Ouml;konomen in philanthropischen Augenblicken so gn&auml;dig sind, in das Minimum des Arbeitslohns, d.h. des Lebens, etwas Tee oder Rum oder Zucker und Fleisch eingehn zu lassen, so mu&szlig; es ihnen dagegen ebenso sch&auml;ndlich als unbegreiflich erscheinen, da&szlig; die Arbeiter in dies Minimum ein wenig der Kriegskosten gegen die Bourgeoisie einrechnen und da&szlig; sie aus ihrer revolution&auml;ren T&auml;tigkeit sogar das Maximum ihres Lebensgenusses machen.</P>
<I><P ALIGN="CENTER">VIII. Positive Seite des Salariats</P>
</I><P>Ehe wir schlie&szlig;en, ist noch auf die positive Seite des Salariats aufmerksam zu machen.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>a</FONT>) Wenn man sagt, positive Seite des Salariats, so sagt man positive Seite des Kapitals, der gro&szlig;en Industrie, der freien Konkurrenz, des Weltmarktes, und ich habe nicht n&ouml;tig, Ihnen auseinanderzusetzen, wie ohne diese Produktionsverh&auml;ltnisse weder die Produktionsmittel, die materiellen Mittel zur Befreiung des Proletariats und Stiftung einer neuen Gesellschaft geschaffen worden w&auml;ren, noch das Proletariat selbst die Vereinigung und Entwicklung genommen h&auml;tte, in der es wirklich f&auml;hig ist, die alte Gesellschaft und sich selbst zu revolutionieren. <I>Ausgleichung </I>des Arbeitslohnes.</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>b</FONT>) Nehmen wir selbst den Arbeitslohn im Kern seiner Verwerflichkeit, da&szlig; meine T&auml;tigkeit zur Ware, da&szlig; ich durch und durch verk&auml;uflich werde.</P>
<I><P>Erstens</I>: ist dadurch alles Patriarchalische weggefallen, indem nur mehr der Schacher, Kauf und Verkauf die einzige Beziehung, das Geldverh&auml;ltnis das einzige Verh&auml;ltnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitern bleibt.</P>
<B><P><A NAME="S556">&lt;556&gt;</A></B> <I>Zweitens</I>: Der Heiligenschein ist &uuml;berhaupt von allen Verh&auml;ltnissen der alten Gesellschaft gefallen, indem sie sich in reine Geldverh&auml;ltnisse aufgel&ouml;st haben.</P>
<P>Ebenso sind alle sogenannten h&ouml;heren Arbeiten, geistige, k&uuml;nstlerische usw., in Handelsartikel verwandelt worden und haben dadurch ihre alte Weihe verloren. Welch gro&szlig;er Fortschritt war es, da&szlig; das ganze Regiment von Pfaffen, &Auml;rzten, Juristen usw., also Religion, Jurisprudenz usw., nur mehr nach ihrem Handelswert bestimmt worden sind .&lt;(<I>von Marx eingef&uuml;gt</I>) National-Klassenk[ampf], Eigentumsverh&auml;ltnise&gt;</P>
<P>(<I>Drittens</I>: Indem die Arbeit zur Ware und als solche der freien Konkurrenz unterworfen wurde, suchte man sie m&ouml;glichst wohlfeil, d.h. zu m&ouml;glichst niedrigen Produktionskosten, hervorzubringen. Es ist dadurch alle k&ouml;rperliche Arbeit unendlich leicht und einfach geworden f&uuml;r eine k&uuml;nftige Organisation der Gesellschaft. - Ins Allgemeine zu setzen.)</P>
<I><P>Drittens</I>: Indem durch die allgemeine Verk&auml;uflichkeit die Arbeiter alles als von sich trennbar, losschlagbar konstatiert haben, sind sie erst frei geworden von der Unterordnung unter ein bestimmtes Verh&auml;ltnis. Vorzug, da&szlig; der Arbeiter mit seinem Geld machen kann, was er will, sowohl gegen die Naturallieferungen als gegen die rein durch den Stand (feudalen) vorgeschriebene Lebensweise.</P>
<FONT SIZE=2><P>Geschrieben Ende Dezember 1847.</P>
<P>Nach der Handschrift.</P>
</FONT>
</BODY>
</HTML>