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<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 3.2//EN">
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<meta name="generator" content="HTML Tidy for Windows (vers 25 March 2009), see www.w3.org">
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<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=us-ascii">
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<title>Karl Marx/Friedrich Engels - An den Redakteur der "Weser-Zeitung"</title>
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<body link="#0000FF" vlink="#800080" bgcolor="#FFFFAF">
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<p><font size="2">Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 7, 5.
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Auflage 1973, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1960, Berlin/DDR. S.
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325-326.</font></p>
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<p><small>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 7,S. 325-326<br>
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Dietz Verlag, Berlin/DDR 1960</small></p>
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<h2>Karl Marx; Friedrich Engels</h2>
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<h1>An die Redaktion der "Weser-Zeitung"</h1>
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<hr>
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<p><font size="2">["Tages-Chronik" Nr. 314 vom 10. Juli 1850]</font></p>
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<p><b><a name="S325"><325></a></b> In Ihrer Nummer vom 22. Juni d.J. befindet sich eine
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Korrespondenz aus London, worin folgende Stelle vorkommt:</p>
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<p><font size="2">"Karl Marx, Friedrich Engels und August Willich ... haben an den</font>
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<a href="me07_316.htm"><font size="2">'Spectator' geschrieben</font></a><font size="2">,
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daß Spione der preußischen Gesandtschaft ihnen auf Schritt und Tritt folgen etc. Der
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'Spectator' macht zu der langen Beschwerdeschrift eine kurze Glosse, welche lautet: 'Diese Klasse
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von Leuten (nämlich politische Flüchtlinge) irrt sich in solchen Angelegenheiten sehr
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häufig, und zwar entspringt ihr Irrtum aus zwei Quellen, Eitelkeit, welche ihnen
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vorspiegelt, daß sie viel wichtiger seien, als dies wirklich der Fall ist, und zweitens dem
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Bewußtsein eigner Schuld. Die von den Flüchtlingen gegen die freisinnige und gastfreie
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englische Regierung ausgesprochenen Verdächtigungen sind nichts mehr und nichts weniger als
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eine Impertinenz.'"</font></p>
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<p>Man braucht mit der Haltung und den feststehenden konventionellen Formen der englischen
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Tagespresse nicht näher bekannt zu sein, um sogleich zu entdecken, daß kein englisches
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Blatt, am allerwenigsten der feingebildete und geistreiche "Spectator", eine nach Inhalt und Form
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so plump-preußische Note machen konnte. Die ganze obige "Glosse" des "Spectator" ist eine
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<i>schamlose Fälschung des Korrespondenten</i>. Nicht nur steht davon <i>kein Wort</i> im
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"Spectator", sondern die Redaktion dieses Blattes macht in derselben Nummer, die unsere
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Erklärung enthält, im Gegenteil folgende Bemerkung:</p>
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<p><font size="2">"Ein Brief, weiter unten, enthält eine befremdende Anklage gegen unsere
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eigne Regierung. Wir wissen nichts Näheres darüber, als was aus dem Brief selbst
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hervorgeht, aber eine Anklage, öffentlich erhoben, in so detaillierter Weise und mit so viel
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Wahrscheinlichkeit der Einzelheiten, verdient, nicht unbeachtet zu bleiben. Die Anklage ist die
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der Begünstigung preußischer Blutmenschen (bloodmen) in London zum Zweck <a name=
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"S326"><b><326></b></a></font> einer Anwendung der Fremdenbill gegen deutsche
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Flüchtlinge." ("Spectator", June 15, S. 554.)</p>
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<p>In welchem Interesse Ihr Herr Korrespondent diese Fälschung beging, darüber geben
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die Lobsprüche, die er in demselben Artikel Herrn <i>Bunsen</i> erteilt, hinreichenden
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Aufschluß. Das Manöver macht übrigens der preußischen Pfiffigkeit alle
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Ehre.</p>
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<p>Wir erwarten, daß sie durch Aufnahme dieser Erklärung in Ihrer nächsten
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Nummer, Ihrem Korrespondenten den Ruhm der Autorschaft dieses Geniestreichs allein
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überlassen werden.</p>
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<p><i>London,</i> 2. Juli 1850</p>
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<p align="right"><i>Karl Marx Friedrich Engels</i></p>
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