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<!-- #BeginTemplate "/Templates/Münzer.dwt" -->
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<TITLE>Thomas Münzer - </TITLE>
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<!--Hier war ein unzureichend terminierter Kommentar -->
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<TD ALIGN="center" width="49%" height=20 valign=middle><A HREF="../index.htm"><SMALL>MLWerke</SMALL></A></TD>
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<H2>Thomas Münzer</H2>
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<H1> <!-- #BeginEditable "Titel" -->An die Allerstedter. Manifest an die Mansfeldischen Bergknappen<!-- #EndEditable --></H1>
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<!-- #BeginEditable "Text" -->
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<P ALIGN="left">Die reinen Furcht Gottes zuvor, lieben Brueder. Wie
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lange schlaft ihr, wie lang seid ihr Gott seins Willens nit
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geständig, darum, daß er euch nach eurem Ansehen verlassen
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hat? Ach, wieviel hab ich euch das gesagt, wie es muß sein.
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Gott kann sich anderst nit offenbaren, ihr mußt gelassen stehen.
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Tuet ihr's nicht, so ist das Opfer, euer herzbetruebtes
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Herzeleid umsonst. Ihr müßt darnach von neuem auf wieder
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in Leiden kommen. Das sag ich euch, wollt ihr nit um Gottes
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Willen leiden, so müßt ihr des Teufels Marterer sein.
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Darum huet euch, seid nit also verzagt, nachlässig, schmeichelt
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nit langer den verkehrten Fantasten, den gottlosen Bösewichtern,
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fanget an und streitet den Streit des Herren! Es
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ist hoch Zeit, haltet eure Brüder alle darzu, daß sie gottlichs
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Gezeugnis nicht verspotten, sunst müssen sie alle verderben.
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Das ganze deutsche, französisch und welsch Land ist bewegt.
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Der Meister will Spiel machen, die Böswichter müssen dran.
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Zu Fulda sind in der Osterwoche vier Stiftkirchen verwuestet.
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Die Bauern im Kleegau und Hegau, Schwarzwald
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sind auf, dreimal tausend stark, und wird der Hauf je länger
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je größer. Allein ist das mein Sorg, daß die narrischen
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Menschen sich verwilligen in einen falschen Vertrag, darum,
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daß sie den Schaden nach nit erkennen.</P>
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Wann euer nur drei ist, die, in Gott gelassen, allein seinen
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Namen und Ehre suchen, werdet ihr hunderttausend nit
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fürchten. Nun dran, dran, dran! Es ist Zeit! Die Böswichter
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sind frei verzagt wie die Hund. Regt die Brüder an, daß
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sie zur Fried kommen und ihr Bewegung Gezeugnis holen.
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Es ist über die Maß hoch hoch vonnöten. Dran, dran, dran!
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Last euch nicht erbarmen, ab euch der Esau gute Wort furslägt
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(1. Mos. 33). Sehet nit an den Jammer der Gottlosen !
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Sie werden euch also freundlich bitten, greinen, flehen wie
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die Kinder. Lasset euch nit erbarmen, wie Gott durch Mosen
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befohlen hat (5. Mos. 7), und uns hat er auch offenbart dasselb.
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Reget an in Dörfern und Städten und sonderlich die
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Berggesellen mit ander guter Gesellschaft, welche gut darzu wird
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sein. Wir müssen nit länger schlafen.</P>
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Sieh, da ich die Wort schreib, kame mir Botschaft von
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Salza, wie das Volk den Amtmann Herzog Georgen vom
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Schloß belange will um des Willen, daß er drei hab heimlich
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wollen umbringen. Die Bauern vom Eisfelde sind ihr Junkern
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feind worden, kurz, sie wollen ihr kein Gnade haben.
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Es ist des Wesens viel euch zum Ebenbilde. Ihr müßt dran,
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dran, es ist Zeit. Balthasar und Barthel Krump, Valtein und
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Bischof, gehet vorne an den Tanz !
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Lasset diesen Brief den Berggesellen werden. Mein Drucker
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wird kommen in kurzen Tagen, ich habe die Botschaft
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kriegen. Ich kann es itzund nit anders machen, sonst wollt
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ich den Bruedern Unterricht gnug geben, daß ihnen das
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Herz viel größer sollt werden denn alle Schlösser und Rüstung
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der gottlosen Böswichter auf Erden.
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Dran, dran, dieweil das Feuer heiß ist. Lasset euer
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Schwert nit kalt werden, lasset nit verlähmen! Schmiedet
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pinke-panke auf den Anbossen Nimrods, werfet ihnen den
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Turm zu Boden ! Es ist nit möglich, weil sie leben, daß ihr
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der menschlichen Furcht solltet leer werden. Man kann euch
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von Gotte nit sagen, dieweil sie über euch regieren. Dran,
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dran, weil ihr Tag habt. Gott gehet euch vor, folget, folget!
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Die Geschichte stehen beschrieben Matth. 24, Hes. 34,
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Danielis 74, Esra 16, Offenbarung Joh. 6, welche Schrift alle
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Röm. 13 erkläret. Drum last euch nit abschrecken. Gott ist
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mit euch, wie geschrieben 2. Chron. 20, 15-18. Dies sagt
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Gott: »Ihr sollt euch nit fürchten. Ihr sollt diese große
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Menge nit scheuen, es ist nit euer, sondern des Herrn Streit.
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Ihr seid nit, die da streiten, stellet euch vor männlich. Ihr
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werdet sehen die Hilfe des Herren über euch.« Da Josaphat
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diese Worte hörte, da fiel er nieder. Also tuet auch und
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durch Gott, der euch stärke ohne Furcht der Menschen im
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rechten Glauben. Amen.
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Datum zu Mühlhausen im Jahre 1525
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Thomas Müntzer, ein Knecht Gottes wider die Gottlosen</P>
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<HR size="1" align="left" width="200">
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<P><SMALL>Pfad: «../mu/»<BR>
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Verknüpfte Dateien: <A href="http://www.mlwerke.de/css/format.css">«../css/format.css»</A></SMALL></P>
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