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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate - 15. Entfaltung der innern Widerspr<70>che des Gesetzes</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me25_242.htm"><FONT SIZE=2>14. Kapitel. Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate. Entgegenwirkende Ursachen</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_278.htm"><FONT SIZE=2>16. Das Warenhandlungskapital</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 25, "Das Kapital", Bd. III, Dritter Abschnitt, S. 251 - 277<BR>Dietz Verlag, Berlin/DDR 1983</SMALL>
<P ALIGN="CENTER">F&Uuml;NFZEHNTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Entfaltung der innern Widerspr&uuml;che<BR>
des Gesetzes</FONT></P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_15_I">I. Allgemeines</A></P>
</I><B><P><A NAME="S251">&lt;251&gt;</A></B> Man hat im ersten Abschnitt dieses Buchs gesehn, da&szlig; die Profitrate die Mehrwertsrate stets niedriger ausdr&uuml;ckt als sie ist. Man hat jetzt gesehn, da&szlig; selbst eine steigende Rate des Mehrwerts die Tendenz hat, sich in einer fallenden Profitrate auszudr&uuml;cken. Die Profitrate w&auml;re nur gleich der Rate des Mehrwerts, wenn c = 0, d.h., wenn das Gesamtkapital in Arbeitslohn ausgelegt. Eine fallende Profitrate dr&uuml;ckt nur dann eine fallende Rate des Mehrwerts aus, wenn das Verh&auml;ltnis zwischen dem Wert des konstanten Kapitals und der Menge der es in Bewegung setzenden Arbeitskraft unver&auml;ndert bleibt oder wenn diese letztere, im Verh&auml;ltnis zum Wert des konstanten Kapitals, gestiegen ist.</P>
<P>Ricardo, unter dem Vorwand die Profitrate zu betrachten, betrachtet in der Tat nur die Rate des Mehrwerts und diese nur unter der Voraussetzung, da&szlig; der Arbeitstag intensiv und extensiv eine konstante Gr&ouml;&szlig;e ist.</P>
<P>Fall der Profitrate und beschleunigte Akkumulation sind insofern nur verschiedne Ausdr&uuml;cke desselben Prozesses, als beide die Entwicklung der Produktivkraft ausdr&uuml;cken. Die Akkumulation ihrerseits beschleunigt den Fall der Profitrate, sofern mit ihr die Konzentration der Arbeiten auf gro&szlig;er Stufenleiter und damit eine h&ouml;here Zusammensetzung des Kapitals gegeben ist. Andrerseits beschleunigt der Fall der Profitrate wieder die Konzentration des Kapitals und seine Zentralisation durch die Enteignung der kleinern Kapitalisten, durch die Expropriation des letzten Rests der unmittelbaren Produzenten, bei denen noch etwas zu expropriieren ist. Dadurch wird andrerseits die Akkumulation, der Masse nach, beschleunigt, obgleich mit der Profitrate die Rate der Akkumulation f&auml;llt.</P>
<P>Andrerseits, soweit die Rate der Verwertung des Gesamtkapitals, die Profitrate, der Stachel der kapitalistischen Produktion ist (wie die Ver- <A NAME="S252"><B>&lt;252&gt;</A></B> wertung des Kapitals ihr einziger Zweck), verlangsamt ihr Fall die Bildung neuer selbst&auml;ndiger Kapitale und erscheint so als bedrohlich f&uuml;r die Entwicklung des kapitalistischen Produktionsprozesses; er bef&ouml;rdert &Uuml;berproduktion, Spekulation, Krisen, &uuml;berfl&uuml;ssiges Kapital neben &uuml;berfl&uuml;ssiger Bev&ouml;lkerung. Die &Ouml;konomen also, die wie Ricardo die kapitalistische Produktionsweise f&uuml;r die absolute halten, f&uuml;hlen hier, da&szlig; diese Produktionsweise sich selbst eine Schranke schafft, und schieben daher diese Schranke nicht der Produktion zu, sondern der Natur (in der Lehre von der Rente). Das Wichtige aber in ihrem Horror vor der fallenden Profitrate ist das Gef&uuml;hl, da&szlig; die kapitalistische Produktionsweise an der Entwicklung der Produktivkr&auml;fte eine Schranke findet, die nichts mit der Produktion des Reichtums als solcher zu tun hat; und diese eigent&uuml;mliche Schranke bezeugt die Beschr&auml;nktheit und den nur historischen, vor&uuml;bergehenden Charakter der kapitalistischen Produktionsweise; bezeugt, da&szlig; sie keine f&uuml;r die Produktion des Reichtums absolute Produktionsweise ist, vielmehr mit seiner Fortentwicklung auf gewisser Stufe in Konflikt tritt.</P>
<P>Ricardo und seine Schule betrachten allerdings nur den industriellen Profit, worin der Zins eingeschlossen. Aber auch die Rate der Grundrente hat fallende Tendenz, obgleich ihre absolute Masse w&auml;chst und sie auch proportionell wachsen mag gegen den industriellen Profit. (Siehe Ed. West, der <I>vor </I>Ricardo das Gesetz der Grundrente entwickelt hat.) Betrachten wir das gesellschaftliche Gesamtkapital C und setzen wir p<FONT SIZE="2">1</FONT> f&uuml;r den, nach Abzug von Zins und Grundrente bleibenden industriellen Profit, z f&uuml;r den Zins und r f&uuml;r die Grundrente, so ist&#9;<FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = <FONT SIZE="-1"><SUP>p</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = <FONT SIZE="-1"><SUP>p1+z+r</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = <FONT SIZE="-1"><SUP>p1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> + <FONT SIZE="-1"><SUP>z</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> + <FONT SIZE="-1"><SUP>r</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT>. Wir haben gesehn, da&szlig;, obwohl im Entwicklungsgang der kapitalistischen Produktion m, die Gesamtsumme des Mehrwerts, stetig w&auml;chst, dennoch <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> ebenso stetig abnimmt, weil C noch rascher w&auml;chst als m. Es ist also durchaus kein Widerspruch, da&szlig; p<FONT SIZE="2">1</FONT>, z und r jedes f&uuml;r sich stets wachsen k&ouml;nnen, w&auml;hrend sowohl <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = <FONT SIZE="-1"><SUP>p</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> wie <FONT SIZE="-1"><SUP>p1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT>, <FONT SIZE="-1"><SUP>z</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> und <FONT SIZE="-1"><SUP>r</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> jedes f&uuml;r sich immer kleiner werden, oder da&szlig; p<FONT SIZE="2">1</FONT> gegen z, oder r gegen p<FONT SIZE="2">1</FONT>, oder auch gegen p<FONT SIZE="2">1</FONT> und z relativ w&auml;chst. Bei steigendem Gesamtmehrwert oder Profit m = p, aber gleichzeitig fallender Profitrate <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = <FONT SIZE="-1"><SUP>p</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> kann das Gr&ouml;&szlig;enverh&auml;ltnis der Teile p<FONT SIZE="2">1</FONT>, z und r, worin m = p zerf&auml;llt, innerhalb der durch die Gesamtsumme m gegebnen Grenzen beliebig wechseln, ohne da&szlig; dadurch die Gr&ouml;&szlig;e von m oder <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> affiziert wird.</P>
<B><P><A NAME="S253">&lt;253&gt;</A></B> Die wechselseitige Variation von p<FONT SIZE="2">1</FONT>, z und r ist blo&szlig; verschiedne Verteilung von m unter verschiedne Rubriken. Es kann daher auch <FONT SIZE="-1"><SUP>p1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT>, <FONT SIZE="-1"><SUP>z</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> oder <FONT SIZE="-1"><SUP>r</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> die Rate des individuellen industriellen Profits, die Zinsrate und das Verh&auml;ltnis der Rente zum Gesamtkapital je eins gegen das andre steigen, obgleich <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT>, die allgemeine Profitrate, f&auml;llt; Bedingung bleibt nur, da&szlig; die Summe aller drei = <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT>. F&auml;llt die Profitrate von 50% auf 25%, wenn z.B. die Kapitalzusammensetzung, bei einer Mehrwertsrate = 100%, sich von 50<FONT SIZE="2">c</FONT> + 50<FONT SIZE="2">v</FONT> auf 75<FONT SIZE="2">c</FONT> + 25<FONT SIZE="2">v</FONT> ver&auml;ndert, so wird im ersten Fall ein Kapital von 1.000 einen Profit von 500 und im zweiten ein Kapital von 4.000 einen Profit von 1.000 geben. m oder p hat sich verdoppelt, aber p<> ist um die H&auml;lfte gefallen. Und wenn von den 50% fr&uuml;her 20 Profit, 10 Zins, 20 Rente, so betrug <FONT SIZE="-1"><SUP>p1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> 20%, <FONT SIZE="-1"><SUP>z</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = 10%, <FONT SIZE="-1"><SUP>r</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = 20%. Blieben bei Verwandlung in 25% die Verh&auml;ltnisse dieselben, so <FONT SIZE="-1"><SUP>p1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> =10%, <FONT SIZE="-1"><SUP>z</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = 5% und <FONT SIZE="-1"><SUP>r</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = 10%. Fiele dagegen <FONT SIZE="-1"><SUP>p1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> nun auf 8% und <FONT SIZE="-1"><SUP>z</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> auf 4%, so stiege <FONT SIZE="-1"><SUP>r</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> auf 13%. Die proportionelle Gr&ouml;&szlig;e von r w&auml;re gestiegen gegen p<FONT SIZE="2">l</FONT> und z, aber dennoch w&auml;re p<> gleichgeblieben. Unter beiden Voraussetzungen w&auml;re die Summe von p<FONT SIZE="2">1</FONT>, z und r gestiegen, da sie vermittelst eines viermal gr&ouml;&szlig;eren Kapitals produziert wird. &Uuml;brigens ist Ricardos Voraussetzung, da&szlig; urspr&uuml;nglich der industrielle Profit (plus Zins) den ganzen Mehrwert einsteckt, historisch und begrifflich falsch. Es ist vielmehr nur der Fortschritt der kapitalistischen Produktion, der 1. den industriellen und kommerziellen Kapitalisten den ganzen Profit erster Hand zur sp&auml;tern Verteilung gibt und 2. die Rente auf den &Uuml;berschu&szlig; &uuml;ber den Profit reduziert. Auf dieser kapitalistischen Basis w&auml;chst dann wieder die Rente, die ein Teil des Profits (d.h. des Mehrwerts als Produkt des Gesamtkapitals betrachtet) ist, aber nicht der spezifische Teil des Produkts, den der Kapitalist einsteckt.</P>
<P>Die Sch&ouml;pfung von Mehrwert findet, die n&ouml;tigen Produktionsmittel, d.h. hinreichende Akkumulation von Kapital vorausgesetzt, keine andre Schranke als die Arbeiterbev&ouml;lkerung, wenn die Rate des Mehrwerts, also der Exploitationsgrad der Arbeit, und keine andre Schranke als den Exploitationsgrad der Arbeit, wenn die Arbeiterbev&ouml;lkerung gegeben ist. Und der kapitalistische Produktionsproze&szlig; besteht wesentlich in der Produktion von Mehrwert, dargestellt in dem Mehrprodukt oder dem aliquoten Teil der produzierten Waren, worin unbezahlte Arbeit vergegenst&auml;ndlicht ist. Man mu&szlig; es nie vergessen, da&szlig; die Produktion dieses Mehrwerts - und <A NAME="S254"><B>&lt;254&gt;</A></B> die R&uuml;ckverwandlung eines Teils desselben in Kapital, oder die Akkumulation, bildet einen integrierenden Teil dieser Produktion des Mehrwerts - der unmittelbare Zweck und das bestimmende Motiv der kapitalistischen Produktion ist. Man darf diese daher nie darstellen als das, was sie nicht ist, n&auml;mlich als Produktion, die zu ihrem unmittelbaren Zweck den Genu&szlig; hat oder die Erzeugung von Genu&szlig;mitteln f&uuml;r den Kapitalisten. Man sieht dabei ganz ab von ihrem spezifischen Charakter, der sich in ihrer ganzen innern Kerngestalt darstellt.</P>
<P>Die Gewinnung dieses Mehrwerts bildet den unmittelbaren Produktionsproze&szlig;, der wie gesagt keine andren Schranken als die oben angegebnen hat. Sobald das auspre&szlig;bare Quantum Mehrarbeit in Waren vergegenst&auml;ndlicht ist, ist der Mehrwert produziert. Aber mit dieser Produktion des Mehrwerts ist nur der erste Akt des kapitalistischen Produktionsprozesses, der unmittelbare Produktionsproze&szlig; beendet. Das Kapital hat soundsoviel unbezahlte Arbeit eingesaugt. Mit der Entwicklung des Prozesses, der sich im Fall der Profitrate ausdr&uuml;ckt, schwillt die Masse des so produzierten Mehrwerts ins Ungeheure. Nun kommt der zweite Akt des Prozesses. Die gesamte Warenmasse, das Gesamtprodukt, sowohl der Teil, der das konstante und variable Kapital ersetzt, wie der den Mehrwert darstellt, mu&szlig; verkauft werden. Geschieht das nicht oder nur zum Teil oder nur zu Preisen, die unter den Produktionspreisen stehn, so ist der Arbeiter zwar exploitiert, aber seine Exploitation realisiert sich nicht als solche f&uuml;r den Kapitalisten, kann mit gar keiner oder nur teilweiser Realisation des abgepre&szlig;ten Mehrwerts, ja mit teilweisem oder ganzem Verlust seines Kapitals verbunden sein. Die Bedingungen der unmittelbaren Exploitation und die ihrer Realisation sind nicht identisch. Sie fallen nicht nur nach Zeit und Ort, sondern auch begrifflich auseinander. Die einen sind nur beschr&auml;nkt durch die Produktivkraft der Gesellschaft, die andren durch die Proportionalit&auml;t der verschiednen Produktionszweige und durch die Konsumtionskraft der Gesellschaft. Diese letztre ist aber bestimmt weder durch die absolute Produktionskraft noch durch die absolute Konsumtionskraft; sondern durch die Konsumtionskraft auf Basis antagonistischer Distributionsverh&auml;ltnisse, welche die Konsumtion der gro&szlig;en Masse der Gesellschaft auf ein nur innerhalb mehr oder minder enger Grenzen ver&auml;nderliches Minimum reduziert. Sie ist ferner beschr&auml;nkt durch den Akkumulationstrieb, den Trieb nach Vergr&ouml;&szlig;erung des Kapitals und nach Produktion von Mehrwert auf erweiterter Stufenleiter. Dies ist Gesetz f&uuml;r die kapitalistische Produktion, gegeben durch die best&auml;ndigen Revolutionen in den Produktionsmethoden selbst, die damit best&auml;ndig verkn&uuml;pfte Entwertung von vorhandnem Kapital, <A NAME="S255"><B>&lt;255&gt;</A></B> den allgemeinen Konkurrenzkampf und die Notwendigkeit, die Produktion zu verbessern und ihre Stufenleiter auszudehnen, blo&szlig; als Erhaltungsmittel und bei Strafe des Untergangs. Der Markt mu&szlig; daher best&auml;ndig ausgedehnt werden, so da&szlig; seine Zusammenh&auml;nge und die sie regelnden Bedingungen immer mehr die Gestalt eines von den Produzenten unabh&auml;ngigen Naturgesetzes annehmen, immer unkontrollierbarer werden. Der innere Widerspruch sucht sich auszugleichen durch Ausdehnung des &auml;u&szlig;ern Feldes der Produktion. Je mehr sich aber die Produktivkraft entwickelt, um so mehr ger&auml;t sie in Widerstreit mit der engen Basis, worauf die Konsumtionsverh&auml;ltnisse beruhen. Es ist auf dieser widerspruchsvollen Basis durchaus kein Widerspruch, da&szlig; &Uuml;berma&szlig; von Kapital verbunden ist mit wachsendem &Uuml;berma&szlig; von Bev&ouml;lkerung; denn obgleich, beide zusammengebracht, die Masse des produzierten Mehrwerts sich steigern w&uuml;rde, steigert sich eben damit der Widerspruch zwischen den Bedingungen, worin dieser Mehrwert produziert, und den Bedingungen, worin er realisiert wird.</P>
<P>Eine bestimmte Profitrate gegeben, h&auml;ngt die Masse des Profits stets ab von der Gr&ouml;&szlig;e des vorgescho&szlig;nen Kapitals. Die Akkumulation aber ist dann bestimmt durch den Teil dieser Masse, der in Kapital r&uuml;ckverwandelt wird. Dieser Teil aber, da er gleich dem Profit minus der von den Kapitalisten verzehrten Revenue, wird nicht nur abh&auml;ngen von dem Wert dieser Masse, sondern auch von der Wohlfeilheit der Waren, die der Kapitalist damit kaufen kann; der Waren, teils die in seinen Konsum, seine Revenue, teils die in sein konstantes Kapital eingehn. (Der Arbeitslohn ist hier als gegeben vorausgesetzt.)</P>
<P>Die Masse des Kapitals, die der Arbeiter in Bewegung setzt und deren Wert er durch seine Arbeit erh&auml;lt und im Produkt wiedererscheinen macht, ist durchaus verschieden von dem Wert, den er zusetzt. Ist die Masse des Kapitals = 1.000 und die zugesetzte Arbeit = 100, so das reproduzierte Kapital = 1.100. Ist die Masse = 100 und die zugesetzte Arbeit = 20, so das reproduzierte Kapital = 120. Die Profitrate ist im ersten Fall = 10%, im zweiten = 20% Und dennoch kann aus 100 mehr akkumuliert werden als aus 20. Und so w&auml;lzt sich der Strom des Kapitals fort (abgesehn von seiner Entwertung durch Steigerung der Produktivkraft) oder seine Akkumulation im Verh&auml;ltnis der Wucht, die es schon besitzt, nicht im Verh&auml;ltnis zur H&ouml;he der Profitrate. Hohe Profitrate, soweit sie auf hoher Mehrwertsrate beruht, ist m&ouml;glich, wenn der Arbeitstag sehr lang, obgleich die Arbeit unproduktiv ist; sie ist m&ouml;glich, weil die Bed&uuml;rfnisse der Arbeiter sehr gering, darum der Durchschnittslohn sehr niedrig, obgleich die Arbeit <A NAME="S256"><B>&lt;256&gt;</A></B> unproduktiv. Der Niedrigkeit des Lohns wird die Energielosigkeit der Arbeiter entsprechen. Das Kapital akkumuliert dabei langsam, trotz der hohen Profitrate. Die Bev&ouml;lkerung ist stagnant, und die Arbeitszeit, die das Produkt kostet, ist gro&szlig;, obgleich der dem Arbeiter bezahlte Lohn klein ist.</P>
<P>Die Profitrate f&auml;llt, nicht weil der Arbeiter weniger exploitiert wird, sondern weil im Verh&auml;ltnis zum angewandten Kapital &uuml;berhaupt weniger Arbeit angewandt wird.</P>
<P>F&auml;llt, wie gezeigt, sinkende Profitrate zusammen mit Steigen der Profitmasse, so wird ein gr&ouml;&szlig;rer Teil des j&auml;hrlichen Produkts der Arbeit vom Kapitalisten unter der Kategorie Kapital angeeignet (als Ersatz von verbrauchtem Kapital) und ein verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig geringrer unter der Kategorie Profit. Daher die Phantasie des Pfaffen Chalmers, da&szlig; je geringre Masse des j&auml;hrlichen Produkts die Kapitalisten als Kapital verausgaben, sie um so gr&ouml;&szlig;re Profite schlucken; wobei ihnen dann die Staatskirche zu Hilfe kommt, um f&uuml;r die Verzehrung, statt Kapitalisierung eines gro&szlig;en Teils des Mehrprodukts zu sorgen. Der Pfaff verwechselt Ursache und Wirkung. &Uuml;brigens w&auml;chst ja die Masse des Profits, auch bei kleinerer Rate, mit der Gr&ouml;&szlig;e des ausgelegten Kapitals. Dies bedingt jedoch zugleich Konzentration des Kapitals, da jetzt die Produktionsbedingungen die Anwendung von massenhaftem Kapital gebieten. Es bedingt ebenso dessen Zentralisation, d.h. Verschlucken der kleinen Kapitalisten durch die gro&szlig;en und Entkapitalisierung der erstern. Es ist wieder nur in einer zweiten Potenz die Scheidung der Arbeitsbedingungen von den Produzenten, zu denen diese kleinem Kapitalisten noch geh&ouml;ren, da bei ihnen die eigne Arbeit noch eine Rolle spielt; die Arbeit des Kapitalisten steht &uuml;berhaupt im umgekehrten Verh&auml;ltnis zur Gr&ouml;&szlig;e seines Kapitals, d.h. zum Grad, worin er Kapitalist. Es ist diese Scheidung zwischen Arbeitsbedingungen hier und Produzenten dort, die den Begriff des Kapitals bildet, die mit der urspr&uuml;nglichen Akkumulation (Buch I. Kap. XXIV) sich er&ouml;ffnet, dann als best&auml;ndiger Proze&szlig; in der Akkumulation und Konzentration des Kapitals erscheint und hier endlich sich als Zentralisation schon vorhandner Kapitale in wenigen H&auml;nden und Entkapitalisierung (dahin ver&auml;ndert sich nun die Expropriation) vieler ausdr&uuml;ckt. Dieser Proze&szlig; w&uuml;rde bald die kapitalistische Produktion zum Zusammenbruch bringen, wenn nicht widerstrebende Tendenzen best&auml;ndig wieder dezentralisierend neben der zentripetalen Kraft wirkten.</P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_15_II">II. Konflikt zwischen Ausdehnung der Produktion<BR>
und Verwertung</A></P>
</I><B><P><A NAME="S257">&lt;257&gt;</A></B> Die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit zeigt sich doppelt: Erstens in der Gr&ouml;&szlig;e der schon produzierten Produktivkr&auml;fte, in dem Wertumfang und Massenumfang der Produktionsbedingungen, worunter die Neuproduktion stattfindet, und in der absoluten Gr&ouml;&szlig;e des schon akkumulierten produktiven Kapitals; zweitens in der verh&auml;ltnism&auml;&szlig;igen Kleinheit des im Arbeitslohn ausgelegten Kapitalteils gegen das Gesamtkapital, d.h. in der verh&auml;ltnism&auml;&szlig;igen Kleinheit der lebendigen Arbeit, die zur Reproduktion und Verwertung eines gegebnen Kapitals, zur Massenproduktion erheischt ist. Es unterstellt dies zugleich Konzentration des Kapitals.</P>
<P>Mit Bezug auf die angewandte Arbeitskraft zeigt sich die Entwicklung der Produktivkraft wieder doppelt: Erstens in der Vermehrung der Mehrarbeit, d.h. der Abk&uuml;rzung der notwendigen Arbeitszeit, die zur Reproduktion der Arbeitskraft erheischt ist. Zweitens in der Abnahme der Menge von Arbeitskraft (Arbeiterzahl), die &uuml;berhaupt angewandt wird, um ein gegebnes Kapital in Bewegung zu setzen.</P>
<P>Beide Bewegungen gehn nicht nur Hand in Hand, sondern bedingen sich wechselseitig, sind Erscheinungen, worin sich dasselbe Gesetz ausdr&uuml;ckt. Indes wirken sie in entgegengesetzter Richtung auf die Profitrate. Die Gesamtmasse des Profits ist gleich der Gesamtmasse des Mehrwerts, die Profitrate <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">C</FONT> = <FONT SIZE="-1"><SUP>Mehrwert</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">Vorgescho&szlig;nes Gesamtkapital</FONT>. Der Mehrwert aber, als Gesamtbetrag, ist bestimmt erstens durch seine Rate, zweitens aber durch die Masse der zu dieser Rate gleichzeitig angewandten Arbeit, oder was dasselbe, durch die Gr&ouml;&szlig;e des variablen Kapitals. Nach der einen Seite hin steigt der eine Faktor, die Rate des Mehrwerts; nach der andren f&auml;llt (verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig oder absolut) der andre Faktor, die Anzahl der Arbeiter. Soweit die Entwicklung der Produktionskraft den bezahlten Teil der angewandten Arbeit vermindert, steigert sie den Mehrwert, weil seine Rate; soweit sie jedoch die Gesamtmasse der von einem gegebnen Kapital angewandten Arbeit vermindert, vermindert sie den Faktor der Anzahl, womit die Rate des Mehrwerts multipliziert wird, um seine Masse herauszubringen. Zwei Arbeiter, die 12 Stunden t&auml;glich arbeiten, k&ouml;nnen nicht dieselbe Masse Mehrwert liefern wie 24, die jeder nur 2 Stunden arbeiten, selbst wenn sie von der Luft leben k&ouml;nnten und daher gar nicht f&uuml;r sich selbst zu arbeiten h&auml;tten. In dieser Beziehung hat also die Kompensation <A NAME="S258"><B>&lt;258&gt;</A></B> der verringerten Arbeiterzahl durch Steigerung des Exploitationsgrads der Arbeit gewisse nicht &uuml;berschreitbare Grenzen, sie kann daher den Fall der Profitrate wohl hemmen, aber nicht aufheben.</P>
<P>Mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise f&auml;llt also die Rate des Profits, w&auml;hrend seine Masse mit der zunehmenden Masse des angewandten Kapitals steigt. Die Rate gegeben, h&auml;ngt die absolute Masse, worin das Kapital w&auml;chst, ab von seiner vorhandnen Gr&ouml;&szlig;e. Aber andrerseits diese Gr&ouml;&szlig;e gegeben, h&auml;ngt das Verh&auml;ltnis, worin es w&auml;chst, die Rate seines Wachstums, von der Profitrate ab. Direkt kann die Steigerung der Produktivkraft (die au&szlig;erdem, wie erw&auml;hnt, stets mit Entwertung des vorhandnen Kapitals Hand in Hand geht) die Wertgr&ouml;&szlig;e des Kapitals nur vermehren, wenn sie durch Erh&ouml;hung der Profitrate den Wertteil des j&auml;hrlichen Produkts vermehrt, der in Kapital r&uuml;ckverwandelt wird. Soweit die Produktivkraft der Arbeit in Betracht kommt, kann dies nur geschehn (denn diese Produktivkraft hat direkt nichts zu tun mit dem <I>Wert </I>des vorhandnen Kapitals), soweit dadurch entweder der relative Mehrwert erh&ouml;ht oder der Wert des konstanten Kapitals vermindert wird, also die Waren verwohlfeilert werden, die entweder in die Reproduktion der Arbeitskraft oder in die Elemente des konstanten Kapitals eingehn. Beides schlie&szlig;t aber Entwertung des vorhandnen Kapitals ein, und beides geht Hand in Hand mit der Verminderung des variablen Kapitals gegen&uuml;ber dem konstanten. Beides bedingt den Fall der Profitrate und beides verlangsamt ihn. Sofern ferner gesteigerte Profitrate gesteigerte Nachfrage nach Arbeit verursacht, wirkt sie auf Vermehrung der Arbeiterbev&ouml;lkerung und damit des exploitablen Materials, das das Kapital erst zu Kapital macht.</P>
<P>Aber indirekt tr&auml;gt die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit bei zur Vermehrung des vorhandnen Kapitalwerts, indem sie die Masse und Mannigfaltigkeit der Gebrauchswerte vermehrt, worin sich derselbe Tauschwert darstellt, und die das materielle Substrat, die sachlichen Elemente des Kapitals bilden, die stofflichen Gegenst&auml;nde, woraus das konstante Kapital direkt und das variable wenigstens indirekt besteht. Mit demselben Kapital und derselben Arbeit werden mehr Dinge geschaffen, die in Kapital verwandelt werden k&ouml;nnen, abgesehn von ihrem Tauschwert. Dinge, die dazu dienen k&ouml;nnen, zus&auml;tzliche Arbeit einzusaugen, also auch zus&auml;tzliche Mehrarbeit, und so zus&auml;tzliches Kapital zu bilden. Die Masse Arbeit, die das Kapital kommandieren kann, h&auml;ngt nicht ab von seinem Wert, sondern von der Masse der Roh- und Hilfsstoffe, der Maschinerie und Elemente des fixen Kapitals, der Lebensmittel, woraus es zusammengesetzt ist, was immer deren Wert sei. Indem damit die Masse der angewandten Arbeit, <A NAME="S259"><B>&lt;259&gt;</A></B> also auch Mehrarbeit, w&auml;chst, w&auml;chst auch der Wert des reproduzierten Kapitals und der ihm neu zugesetzte Surpluswert.</P>
<P>Diese beiden im Akkumulationsproze&szlig; einbegriffnen Momente sind aber nicht nur in dem ruhigen Nebeneinander zu betrachten, worin Ricardo sie behandelt; sie schlie&szlig;en einen Widerspruch ein, der sich in widersprechenden Tendenzen und Erscheinungen kundgibt. Die widerstreitenden Agentien wirken gleichzeitig gegeneinander.</P>
<P>Gleichzeitig mit den Antrieben zur wirklichen Vermehrung der Arbeiterbev&ouml;lkerung, die aus der Vermehrung des als Kapital wirkenden Teils des gesellschaftlichen Gesamtprodukts stammen, wirken die Agentien, die eine nur relative &Uuml;berv&ouml;lkerung schaffen.</P>
<P>Gleichzeitig mit dem Fall der Profitrate w&auml;chst die Masse der Kapitale, und geht Hand in Hand mit ihr eine Entwertung des vorhandnen Kapitals, welche diesen Fall aufh&auml;lt und der Akkumulation von Kapitalwert einen beschleunigenden Antrieb gibt.</P>
<P>Gleichzeitig mit der Entwicklung der Produktivkraft entwickelt sich die h&ouml;here Zusammensetzung des Kapitals, die relative Abnahme des variablen Teils gegen den konstanten.</P>
<P>Diese verschiednen Einfl&uuml;sse machen sich bald mehr nebeneinander im Raum, bald mehr nacheinander in der Zeit geltend; periodisch macht sich der Konflikt der widerstreitenden Agentien in Krisen Luft. Die Krisen sind immer nur momentane gewaltsame L&ouml;sungen der vorhandnen Widerspr&uuml;che, gewaltsame Eruptionen, die das gest&ouml;rte Gleichgewicht f&uuml;r den Augenblick wiederherstellen.</P>
<P>Der Widerspruch, ganz allgemein ausgedr&uuml;ckt, besteht darin, da&szlig; die kapitalistische Produktionsweise eine Tendenz einschlie&szlig;t nach absoluter Entwicklung der Produktivkr&auml;fte, abgesehn vom Wert und dem in ihm eingeschlo&szlig;nen Mehrwert, auch abgesehn von den gesellschaftlichen Verh&auml;ltnissen, innerhalb deren die kapitalistische Produktion stattfindet; w&auml;hrend sie andrerseits die Erhaltung des existierenden Kapitalwerts und seine Verwertung im h&ouml;chsten Ma&szlig; (d.h. stets beschleunigten Anwachs dieses Werts) zum Ziel hat. Ihr spezifischer Charakter ist auf den vorhandnen Kapitalwert als Mittel zur gr&ouml;&szlig;tm&ouml;glichen Verwertung dieses Werts gerichtet. Die Methoden, wodurch sie dies erreicht, schlie&szlig;en ein: Abnahme der Profitrate, Entwertung des vorhandnen Kapitals und Entwicklung der Produktivkr&auml;fte der Arbeit auf Kosten der schon produzierten Produktivkr&auml;fte.</P>
<P>Die periodische Entwertung des vorhandnen Kapitals, die ein der kapitalistischen Produktionsweise immanentes Mittel ist, den Fall der Profitrate <A NAME="S260"><B>&lt;260&gt;</A></B> aufzuhalten und die Akkumulation von Kapitalwert durch Bildung von Neukapital zu beschleunigen, st&ouml;rt die gegebnen Verh&auml;ltnisse, worin sich der Zirkulations- und Reproduktionsproze&szlig; des Kapitals vollzieht, und ist daher begleitet von pl&ouml;tzlichen Stockungen und Krisen des Produktionsprozesses.</P>
<P>Die mit der Entwicklung der Produktivkr&auml;fte Hand in Hand gehende relative Abnahme des variablen Kapitals gegen das konstante gibt dem Anwachs der Arbeiterbev&ouml;lkerung einen Stachel, w&auml;hrend sie fortw&auml;hrend k&uuml;nstliche &Uuml;berv&ouml;lkerung schafft. Die Akkumulation des Kapitals, dem Wert nach betrachtet, wird verlangsamt durch die fallende Profitrate, um die Akkumulation des Gebrauchswerts noch zu beschleunigen, w&auml;hrend diese wieder die Akkumulation, dem Wert nach, in beschleunigten Gang bringt.</P>
<P>Die kapitalistische Produktion strebt best&auml;ndig, diese ihr immanenten Schranken zu &uuml;berwinden, aber sie &uuml;berwindet sie nur durch Mittel, die ihr diese Schranken aufs neue und auf gewaltigerm Ma&szlig;stab entgegenstellen.</P>
<P>Die <I>wahre Schranke </I>der kapitalistischen Produktion ist <I>das Kapital selbst</I>, ist dies: da&szlig; das Kapital und seine Selbstverwertung als Ausgangspunkt und Endpunkt, als Motiv und Zweck der Produktion erscheint; da&szlig; die Produktion nur Produktion f&uuml;r das <I>Kapital </I>ist und nicht umgekehrt die Produktionsmittel blo&szlig;e Mittel f&uuml;r eine stets sich erweiternde Gestaltung des Lebensprozesses f&uuml;r die <I>Gesellschaft </I>der Produzenten sind. Die Schranken, in denen sich die Erhaltung und Verwertung des Kapitalwerts, die auf der Enteignung und Verarmung der gro&szlig;en Masse der Produzenten beruht, allein bewegen kann, diese Schranken treten daher best&auml;ndig in Widerspruch mit den Produktionsmethoden, die das Kapital zu seinem Zweck anwenden mu&szlig; und die auf unbeschr&auml;nkte Vermehrung der Produktion, auf die Produktion als Selbstzweck, auf unbedingte Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkr&auml;fte der Arbeit lossteuern. Das Mittel - unbedingte Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkr&auml;fte - ger&auml;t in fortw&auml;hrenden Konflikt mit dem beschr&auml;nkten Zweck, der Verwertung des vorhandnen Kapitals. Wenn daher die kapitalistische Produktionsweise ein historisches Mittel ist, um die materielle Produktivkraft zu entwickeln und den ihr entsprechenden Weltmarkt zu schaffen, ist sie zugleich der best&auml;ndige Widerspruch zwischen dieser ihrer historischen Aufgabe und den ihr entsprechenden gesellschaftlichen Produktionsverh&auml;ltnissen.</P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_15_III">III. &Uuml;berflu&szlig; an Kapital bei Oberflu&szlig; an Bev&ouml;lkerung</A></P>
</I><B><P><A NAME="S261">&lt;261&gt;</A></B> Mit dem Fall der Profitrate w&auml;chst das Kapitalminimum, das in der Hand des einzelnen Kapitalisten zur produktiven Anwendung der Arbeit erheischt ist; erheischt sowohl zu ihrer Exploitation &uuml;berhaupt, als dazu, da&szlig; die angewandte Arbeitszeit die zur Produktion der Waren notwendige Arbeitszeit sei, da&szlig; sie den Durchschnitt der zur Produktion der Waren gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit nicht &uuml;berschreite. Und gleichzeitig w&auml;chst die Konzentration, weil jenseits gewisser Grenzen gro&szlig;es Kapital mit kleiner Profitrate rascher akkumuliert als kleines mit gro&szlig;er. Diese wachsende Konzentration f&uuml;hrt ihrerseits wieder auf einer gewissen H&ouml;he einen neuen Fall der Profitrate herbei. Die Masse der kleinen zersplitterten Kapitale wird dadurch auf die Bahn der Abenteuer gedr&auml;ngt:</P>
<P>Spekulation, Kreditschwindel, Aktienschwindel, Krisen. Die sog. Plethora des Kapitals bezieht sich immer wesentlich auf die Plethora von Kapital, f&uuml;r das der Fall der Profitrate nicht durch seine Masse aufgewogen wird - und dies sind immer die neu sich bildenden frischen Kapitalableger - oder auf die Plethora, welche diese, f&uuml;r sich selbst zur eignen Aktion unf&auml;higen Kapitale den Leitern der gro&szlig;en Gesch&auml;ftszweige in der Form des Kredits zur Verf&uuml;gung stellt. Diese Plethora des Kapitals erw&auml;chst aus denselben Umst&auml;nden, die eine relative &Uuml;berbev&ouml;lkerung hervorrufen, und ist daher eine diese letztre erg&auml;nzende Erscheinung, obgleich beide auf entgegengesetzten Polen stehn, unbesch&auml;ftigtes Kapital auf der einen und unbesch&auml;ftigte Arbeiterbev&ouml;lkerung auf der andren Seite.</P>
<P>&Uuml;berproduktion von Kapital, nicht von einzelnen Waren - obgleich die &Uuml;berproduktion von Kapital stets &Uuml;berproduktion von Waren einschlie&szlig;t -, hei&szlig;t daher weiter nichts als &Uuml;berakkumulation von Kapital. Um zu verstehn, was diese &Uuml;berakkumulation ist (ihre n&auml;here Untersuchung folgt weiter unten), hat man sie nur absolut zu setzen. Wann w&auml;re die &Uuml;berproduktion des Kapitals absolut? Und zwar eine &Uuml;berproduktion, die sich nicht auf dieses oder jenes oder auf ein paar bedeutende Gebiete der Produktion erstreckt, sondern in ihrem Umfang selbst absolut w&auml;re, also s&auml;mtliche Produktionsgebiete einschl&ouml;sse?</P>
<P>Es w&auml;re eine absolute &Uuml;berproduktion von Kapital vorhanden, sobald das zus&auml;tzliche Kapital f&uuml;r den Zweck der kapitalistischen Produktion = 0. Der Zweck der kapitalistischen Produktion ist aber Verwertung des Kapitals, d.h. Aneignung von Mehrarbeit, Produktion von Mehrwert, von Profit. Sobald also das Kapital gewachsen w&auml;re in einem Verh&auml;ltnis zur Arbeiterbev&ouml;lkerung, da&szlig; weder die absolute Arbeitszeit, die diese Bev&ouml;lkerung <A NAME="S262"><B>&lt;262&gt;</A></B> liefert, ausgedehnt, noch die relative Mehrarbeitszeit erweitert werden k&ouml;nnte (das letztre w&auml;re ohnehin nicht tubar in einem Fall, wo die Nachfrage nach Arbeit so stark, also Tendenz zum Steigen der L&ouml;hne); wo also das gewachsene Kapital nur ebensoviel oder selbst weniger Mehrwertsmasse produziert als vor seinem Wachstum, so f&auml;nde eine absolute &Uuml;berproduktion von Kapital statt; d.h., das gewachsene Kapital C + DeltaC produzierte nicht mehr Profit, oder gar weniger Profit, als das Kapital C vor seiner Vermehrung durch DeltaC. In beiden F&auml;llen f&auml;nde auch ein starker und pl&ouml;tzlicher Fall in der allgemeinen Profitrate statt, diesmal aber wegen eines Wechsels in der Zusammensetzung des Kapitals, der nicht der Entwicklung der Produktivkraft geschuldet w&auml;re, sondern einem Steigen im Geldwert des variablen Kapitals (wegen der gestiegnen L&ouml;hne) und der ihr entsprechenden Abnahme im Verh&auml;ltnis der Mehrarbeit zur notwendigen Arbeit.</P>
<P>In der Wirklichkeit w&uuml;rde sich die Sache so darstellen, da&szlig; ein Teil des Kapitals ganz oder teilweis brachl&auml;ge (weil es erst das schon fungierende Kapital aus seiner Position verdr&auml;ngen m&uuml;&szlig;te, um sich &uuml;berhaupt zu verwerten) und der andre Teil durch den Druck des unbesch&auml;ftigten oder halbbesch&auml;ftigten Kapitals sich zu niedrer Rate des Profits verwerten w&uuml;rde. Es w&auml;re hierbei gleichg&uuml;ltig, da&szlig; ein Teil des zus&auml;tzlichen Kapitals an die Stelle von altem tr&auml;te und dieses so eine Stelle im zus&auml;tzlichen einn&auml;hme. Wir h&auml;tten immer auf der einen Seite die alte Kapitalsumme, auf der andern die zus&auml;tzliche. Der Fall der Profitrate w&auml;re diesmal begleitet von einer absoluten Abnahme der Profitmasse, da unter unsern Voraussetzungen die Masse der angewandten Arbeitskraft nicht vermehrt und die Mehrwertsrate nicht gesteigert, also auch die Masse des Mehrwerts nicht vermehrt werden k&ouml;nnte. Und die verminderte Profitmasse w&auml;re zu berechnen auf ein vergr&ouml;&szlig;ertes Gesamtkapital. - Aber gesetzt auch, das besch&auml;ftigte Kapital f&uuml;hre fort, sich zur alten Profitrate zu verwerten, die Profitmasse bliebe also dieselbe, so berechnete sie sich immer noch auf ein gewachsnes Gesamtkapital, und auch dies schlie&szlig;t einen Fall der Profitrate ein. Wenn ein Gesamtkapital von 1.000 einen Profit von 100 abwarf und nach seiner Vermehrung auf 1.500 ebenfalls nur 100 abwirft, so wirft im zweiten Fall 1.000 nur noch 66<FONT SIZE="-1"><SUP>2</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">3</FONT> ab. Die Verwertung des alten Kapitals h&auml;tte absolut abgenommen. Das Kapital = 1.000 w&uuml;rde unter den neuen Umst&auml;nden nicht mehr abwerfen als fr&uuml;her ein Kapital 666<FONT SIZE="-1"><SUP>2</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">3</FONT>.</P>
<P>Es ist aber klar, da&szlig; diese tats&auml;chliche Entwertung des alten Kapitals nicht ohne Kampf stattfinden, da&szlig; das zus&auml;tzliche Kapital von DeltaC nicht ohne Kampf als Kapital fungieren k&ouml;nnte. Die Profitrate w&uuml;rde nicht sinken wegen Konkurrenz infolge der &Uuml;berproduktion von Kapital. Sondern um- <A NAME="S263"><B>&lt;263&gt;</A></B> gekehrt, weil die gesunkne Profitrate und die &Uuml;berproduktion von Kapital aus denselben Umst&auml;nden entspringen, w&uuml;rde jetzt der Konkurrenzkampf eintreten. Den Teil von DeltaC, der sich in den H&auml;nden der alten fungierenden Kapitalisten bef&auml;nde, w&uuml;rden sie mehr oder weniger brachliegen lassen, um ihr Originalkapital nicht selbst zu entwerten und seinen Platz innerhalb des Produktionsfeldes nicht zu verengern, oder sie w&uuml;rden es anwenden, um selbst mit momentanem Verlust die Brachlegung des zus&auml;tzlichen Kapitals auf die neuen Eindringlinge und &uuml;berhaupt auf ihre Konkurrenten zu schieben.</P>
<P>Der Teil von DeltaC, der sich in neuen H&auml;nden bef&auml;nde, w&uuml;rde seinen Platz auf Kosten des alten Kapitals einzunehmen suchen und dies teilweise fertigbringen, indem er einen Teil des alten Kapitals brachlegte, es zw&auml;nge, ihm den alten Platz einzur&auml;umen und selbst den Platz des nur teilweise oder gar nicht besch&auml;ftigten Zusatzkapitals einzunehmen.</P>
<P>Eine Brachlegung von einem Teil des alten Kapitals m&uuml;&szlig;te unter allen Umst&auml;nden stattfinden, eine Brachlegung in seiner Kapitaleigenschaft, soweit es als Kapital fungieren und sich verwerten soll. Welchen Teil diese Brachlegung besonders tr&auml;fe, entschiede der Konkurrenzkampf. Solange alles gut geht, agiert die Konkurrenz, wie sich bei der Ausgleichung der allgemeinen Profitrate gezeigt, als praktische Br&uuml;derschaft der Kapitalistenklasse, so da&szlig; sie sich gemeinschaftlich, im Verh&auml;ltnis zur Gr&ouml;&szlig;e des von jedem eingesetzten Loses, in die gemeinschaftliche Beute teilt. Sobald es sich aber nicht mehr um Teilung des Profits handelt, sondern um Teilung des Verlustes, sucht jeder soviel wie m&ouml;glich sein Quantum an demselben zu verringern und dem andern auf den Hals zu schieben. Der Verlust ist unvermeidlich f&uuml;r die Klasse. Wieviel aber jeder einzelne davon zu tragen, wieweit er &uuml;berhaupt daran teilzunehmen hat, wird dann Frage der Macht und der List, und die Konkurrenz verwandelt sich dann in einen Kampf der feindlichen Br&uuml;der. Der Gegensatz zwischen dem Interesse jedes einzelnen Kapitalisten und dem der Kapitalistenklasse macht sich dann geltend, ebenso wie vorher die Identit&auml;t dieser Interessen sich durch die Konkurrenz praktisch durchsetzte.</P>
<P>Wie w&uuml;rde sich nun dieser Konflikt wieder ausgleichen und die der "gesunden" Bewegung der kapitalistischen Produktion entsprechenden Verh&auml;ltnisse sich wieder herstellen? Die Weise der Ausgleichung ist schon enthalten in dem blo&szlig;en Aussprechen des Konflikts, um dessen Ausgleichung es sich handelt. Sie schlie&szlig;t eine Brachlegung und selbst eine teilweise Vernichtung von Kapital ein, zum Wertbetrag des ganzen Zusatzkapitals DeltaC oder doch eines Teils davon. Obgleich, wie schon aus der Darstellung des <A NAME="S264"><B>&lt;264&gt;</A></B> Konflikts hervorgeht, die Verteilung dieses Verlusts in keiner Weise sich gleichm&auml;&szlig;ig auf die einzelnen Sonderkapitalien erstreckt, sondern sich in einem Konkurrenzkampf entscheidet, worin je nach den besondren Vorteilen oder bereits errungnen Positionen der Verlust sich sehr ungleich und in sehr verschiedner Form verteilt, so da&szlig; ein Kapital brachgelegt, ein andres vernichtet wird, ein drittes nur relativen Verlust hat oder nur vor&uuml;bergehende Entwertung erf&auml;hrt usw.</P>
<P>Unter allen Umst&auml;nden aber w&uuml;rde sich das Gleichgewicht herstellen durch Brachlegung und selbst Vernichtung von Kapital in gr&ouml;&szlig;rem oder geringrem Umfang. Dies w&uuml;rde sich erstrecken zum Teil auf die materielle Kapitalsubstanz; d.h. ein Teil der Produktionsmittel, fixes und zirkulierendes Kapital, w&uuml;rde nicht fungieren, nicht als Kapital wirken; ein Teil begonnener Produktionsbetriebe w&uuml;rde stillgesetzt werden. Obgleich, nach dieser Seite, die Zeit alle Produktionsmittel (den Boden ausgenommen) angreift und verschlechtert, f&auml;nde hier infolge der Funktionsstockung weit st&auml;rkere wirkliche Zerst&ouml;rung von Produktionsmitteln statt. Die Hauptwirkung nach dieser Seite hin w&auml;re jedoch, da&szlig; diese Produktionsmittel aufh&ouml;rten, als Produktionsmittel t&auml;tig zu sein; eine k&uuml;rzere oder l&auml;ngere Zerst&ouml;rung ihrer Funktion als Produktionsmittel.</P>
<P>Die Hauptzerst&ouml;rung, und mit dem akutesten Charakter, f&auml;nde statt mit Bezug auf das Kapital, soweit es Werteigenschaft besitzt, mit Bezug auf die Kapital<I>werte</I>. Der Teil des Kapitalwerts, der blo&szlig; in der Form von Anweisungen auf k&uuml;nftige Anteile am Mehrwert, am Profit steht, in der Tat lauter Schuldscheine auf die Produktion unter verschiednen Formen, wird sofort entwertet mit dem Fall der Einnahmen, auf die er berechnet ist. Ein Teil des baren Goldes und Silbers liegt brach, fungiert nicht als Kapital. Ein Teil der auf dem Markt befindlichen Waren kann seinen Zirkulations- und Reproduktionsproze&szlig; nur vollziehn durch ungeheure Kontraktion seiner Preise, also durch Entwertung des Kapitals, das er darstellt. Ebenso werden die Elemente des fixen Kapitals mehr oder minder entwertet. Es kommt hinzu, da&szlig; bestimmte, vorausgesetzte Preisverh&auml;ltnisse den Reproduktionsproze&szlig; bedingen, dieser daher durch den allgemeinen Preisfall in Stockung und Verwirrung ger&auml;t. Diese St&ouml;rung und Stockung paralysiert die mit der Entwicklung des Kapitals gleichzeitig gegebne, auf jenen vorausgesetzten Preisverh&auml;ltnissen beruhende Funktion des Geldes als Zahlungsmittel, unterbricht an hundert Stellen die Kette der Zahlungsobligationen an bestimmten Terminen, wird noch versch&auml;rft durch das damit gegebne Zusammenbrechen des gleichzeitig mit dem Kapital entwickelten Kreditsystems und f&uuml;hrt so zu heftigen akuten Krisen, pl&ouml;tz- <A NAME="S265"><B>&lt;265&gt;</A></B> lichen gewaltsamen Entwertungen und wirklicher Stockung und St&ouml;rung &lt;1. Auflage: Sturz; ge&auml;ndert nach dem Manuskript von Marx&gt; des Reproduktionsprozesses und damit zu wirklicher Abnahme der Reproduktion.</P>
<P>Gleichzeitig aber w&auml;ren andre Agentien im Spiel gewesen. Die Stockung der Produktion h&auml;tte einen Teil der Arbeiterklasse brachgelegt und dadurch den besch&auml;ftigten Teil in Verh&auml;ltnisse gesetzt, worin er sich eine Senkung des Arbeitslohns, selbst unter den Durchschnitt, gefallen lassen m&uuml;&szlig;te; eine Operation, die f&uuml;r das Kapital ganz dieselbe Wirkung hat, als wenn beim Durchschnittslohn der relative oder absolute Mehrwert erh&ouml;ht worden w&auml;re. Die Prosperit&auml;tszeit h&auml;tte die Ehen unter den Arbeitern beg&uuml;nstigt und die Dezimation der Nachkommenschaft vermindert, Umst&auml;nde, die - wie sehr sie eine wirkliche Vermehrung der Bev&ouml;lkerung einschlie&szlig;en m&ouml;gen - keine Vermehrung der wirklich arbeitenden Bev&ouml;lkerung einschlie&szlig;en, aber im Verh&auml;ltnis der Arbeiter zum Kapital ganz so wirken, als ob sich die Anzahl der wirklich fungierenden Arbeiter vermehrt h&auml;tte. Der Preisfall und der Konkurrenzkampf h&auml;tten andrerseits jedem Kapitalisten einen Stachel gegeben, den individuellen Wert seines Gesamtprodukts durch Anwendung neuer Maschinen, neuer verbesserter Arbeitsmethoden, neuer Kombinationen unter dessen allgemeinen Wert zu senken &lt; l. Auflage: &uuml;ber dessen allgemeinen Wert zu erh&ouml;hen&gt;, d.h. die Produktivkraft eines gegebnen Quantums Arbeit zu steigern, das Verh&auml;ltnis des variablen Kapitals zum konstanten zu senken und damit Arbeiter freizusetzen, kurz eine k&uuml;nstliche &Uuml;berbev&ouml;lkerung zu schaffen. Ferner w&uuml;rde die Entwertung der Elemente des konstanten Kapitals selbst ein Element sein, das Erh&ouml;hung der Profitrate einschl&ouml;sse. Die Masse des angewandten konstanten Kapitals, gegen das variable, w&auml;re gewachsen, aber der Wert dieser Masse k&ouml;nnte gefallen sein. Die eingetretne Stockung der Produktion h&auml;tte eine sp&auml;tere Erweiterung der Produktion - innerhalb der kapitalistischen Grenzen - vorbereitet.</P>
<P>Und so w&uuml;rde der Zirkel von neuem durchlaufen. Ein Teil des Kapitals, das durch Funktionsstockung entwertet war, w&uuml;rde seinen alten Wert wiedergewinnen. Im &uuml;brigen w&uuml;rde mit erweiterten Produktionsbedingungen, mit einem erweiterten Markt und mit erh&ouml;hter Produktivkraft derselbe fehlerhafte Kreislauf wieder durchgemacht werden.</P>
<P>Selbst aber unter der gemachten &auml;u&szlig;ersten Voraussetzung ist die absolute &Uuml;berproduktion von Kapital keine absolute &Uuml;berproduktion &uuml;berhaupt, keine absolute &Uuml;berproduktion von Produktionsmitteln. Sie ist nur eine &Uuml;berproduktion von Produktionsmitteln, soweit diese <I>als Kapital</I> <A NAME="S266"><B>&lt;266&gt;</A></B> <I>fungieren </I>und daher im Verh&auml;ltnis zu dem mit ihrer angeschwollnen Masse geschwollnen Wert eine Verwertung dieses Werts einschlie&szlig;en, einen zus&auml;tzlichen Wert erzeugen sollen.</P>
<P>Es w&auml;re aber trotzdem &Uuml;berproduktion, weil das Kapital unf&auml;hig w&uuml;rde, die Arbeit in einem Exploitationsgrad auszubeuten, der durch die "gesunde", "normale" Entwicklung des kapitalistischen Produktionsprozesses bedingt ist, in einem Exploitationsgrad, der wenigstens die Masse des Profits vermehrt mit der wachsenden Masse des angewandten Kapitals; der also ausschlie&szlig;t, da&szlig; die Profitrate im selben Ma&szlig; sinkt, wie das Kapital w&auml;chst, oder gar, da&szlig; die Profitrate rascher sinkt, als das Kapital w&auml;chst.</P>
<P>&Uuml;berproduktion von Kapital hei&szlig;t nie etwas andres als &Uuml;berproduktion von Produktionsmitteln - Arbeits- und Lebensmitteln -, die als Kapital fungieren k&ouml;nnen, d.h. zur Ausbeutung der Arbeit zu einem gegebnen Exploitationsgrad angewandt werden k&ouml;nnen; indem das Fallen dieses Exploitationsgrads unter einen gegebnen Punkt St&ouml;rungen und Stockungen des kapitalistischen Produktionsprozesses, Krisen, Zerst&ouml;rung von Kapital hervorruft. Es ist kein Widerspruch, da&szlig; diese &Uuml;berproduktion von Kapital begleitet ist von einer mehr oder minder gro&szlig;en relativen &Uuml;berbev&ouml;lkerung. Dieselben Umst&auml;nde, die die Produktivkraft der Arbeit erh&ouml;ht, die Masse der Warenprodukte vermehrt, die M&auml;rkte ausgedehnt, die Akkumulation des Kapitals, sowohl der Masse wie dem Wert nach, beschleunigt und die Profitrate gesenkt haben, dieselben Umst&auml;nde haben eine relative &Uuml;berbev&ouml;lkerung erzeugt und erzeugen sie best&auml;ndig, eine &Uuml;berbev&ouml;lkerung von Arbeitern, die vom &uuml;bersch&uuml;ssigen Kapital nicht angewandt wird wegen des niedrigen Exploitationsgrads der Arbeit, zu dem sie allein angewandt werden k&ouml;nnte, oder wenigstens wegen der niedern Profitrate, die sie bei gegebnem Exploitationsgrad abwerfen w&uuml;rde.</P>
<P>Wird Kapital ins Ausland geschickt, so geschieht es nicht, weil es absolut nicht im Inland besch&auml;ftigt werden k&ouml;nnte. Es geschieht, weil es zu h&ouml;herer Profitrate im Auslande besch&auml;ftigt werden kann. Dies Kapital ist aber absolut &uuml;bersch&uuml;ssiges Kapital f&uuml;r die besch&auml;ftigte Arbeiterbev&ouml;lkerung und f&uuml;r das gegebne Land &uuml;berhaupt. Es existiert als solches neben der relativ &uuml;bersch&uuml;ssigen Bev&ouml;lkerung, und dies ist ein Beispiel, wie die beiden nebeneinander existieren und sich wechselseitig bedingen.</P>
<P>Andrerseits bringt der mit der Akkumulation verbundne Fall der Profitrate notwendig einen Konkurrenzkampf hervor. Die Kompensation des Falls der Profitrate durch die steigende Masse des Profits gilt nur f&uuml;r das Gesamtkapital der Gesellschaft und f&uuml;r die gro&szlig;en, fertig eingerichteten Kapitalisten. Das neue, selbst&auml;ndig fungierende Zusatzkapital findet keine <A NAME="S267"><B>&lt;267&gt;</A></B> solche Ersatzbedingungen vor, es mu&szlig; sie sich erst erringen, und so ruft der Fall der Profitrate den Konkurrenzkampf unter den Kapitalen hervor, nicht umgekehrt. Dieser Konkurrenzkampf ist allerdings begleitet von vor&uuml;bergehendem Steigen des Arbeitslohns und einer hieraus entspringenden ferneren zeitweiligen Senkung der Profitrate. Dasselbe zeigt sich in der &Uuml;berproduktion von Waren, der &Uuml;berf&uuml;llung der M&auml;rkte. Da nicht Befriedigung der Bed&uuml;rfnisse, sondern Produktion von Profit Zweck des Kapitals, und da es diesen Zweck nur durch Methoden erreicht, die die Produktionsmasse nach der Stufenleiter der Produktion einrichten, nicht umgekehrt, so mu&szlig; best&auml;ndig ein Zwiespalt eintreten zwischen den beschr&auml;nkten Dimensionen der Konsumtion auf kapitalistischer Basis und einer Produktion, die best&auml;ndig &uuml;ber diese ihre immanente Schranke hinausstrebt. &Uuml;brigens besteht das Kapital ja aus Waren, und daher schlie&szlig;t die &Uuml;berproduktion von Kapital die von Waren ein. Daher das sonderbare Ph&auml;nomen, da&szlig; dieselben &Ouml;konomen, die die &Uuml;berproduktion. von Waren leugnen, die von Kapital zugeben. Wird gesagt, da&szlig; nicht allgemeine &Uuml;berproduktion, sondern Disproportion innerhalb der verschiednen Produktionszweige stattfinde, so hei&szlig;t dies weiter nichts, als da&szlig; innerhalb der kapitalistischen Produktion die Proportionalit&auml;t der einzelnen Produktionszweige sich als best&auml;ndiger Proze&szlig; aus der Disproportionalit&auml;t darstellt, indem hier der Zusammenhang der gesamten Produktion als blindes Gesetz den Produktionsagenten sich aufzwingt, nicht als von ihrem assoziierten Verstand begriffnes und damit beherrschtes Gesetz den Produktionsproze&szlig; ihrer gemeinsamen Kontrolle unterworfen hat. Es wird weiter damit verlangt, da&szlig; L&auml;nder, wo die kapitalistische Produktionsweise nicht entwickelt, in einem Grad konsumieren und produzieren sollen, wie er den L&auml;ndern der kapitalistischen Produktionsweise pa&szlig;t. Wird gesagt, da&szlig; die &Uuml;berproduktion nur relativ, so ist dies ganz richtig; aber die ganze kapitalistische Produktionsweise ist eben nur eine relative Produktionsweise, deren Schranken nicht absolut, aber f&uuml;r sie, auf ihrer Basis, absolut sind. Wie k&ouml;nnte es sonst an Nachfrage f&uuml;r dieselben Waren fehlen, deren die Masse des Volks ermangelt, und wie w&auml;re es m&ouml;glich, diese Nachfrage im Ausland suchen zu m&uuml;ssen, auf fernern M&auml;rkten, um den Arbeitern zu Hause das Durchschnittsma&szlig; der notwendigen Lebensmittel zahlen zu k&ouml;nnen? Weil nur in diesem spezifischen, kapitalistischen Zusammenhang das &uuml;bersch&uuml;ssige Produkt eine Form erh&auml;lt, worin sein Inhaber es nur dann der Konsumtion zur Verf&uuml;gung stellen kann, sobald es sich f&uuml;r ihn in Kapital r&uuml;ckverwandelt. Wird endlich gesagt, da&szlig; die Kapitalisten ja selbst nur unter sich ihre Waren auszutauschen und aufzuessen haben, so wird der <A NAME="S268"><B>&lt;268&gt;</A></B> ganze Charakter der kapitalistischen Produktion vergessen und vergessen, da&szlig; es sich um die Verwertung des Kapitals handelt, nicht um seinen Verzehr. Kurz, alle die Einw&auml;nde gegen die handgreiflichen Erscheinungen der &Uuml;berproduktion (Erscheinungen, die sich nicht um diese Einw&auml;nde k&uuml;mmern) laufen darauf hinaus, da&szlig; die Schranken der <I>kapitalistischen </I>Produktion keine Schranken der <I>Produktion &uuml;berhaupt </I>sind und daher auch keine Schranken dieser spezifischen, der kapitalistischen Produktionsweise. Der Widerspruch dieser kapitalistischen Produkt
<P>Es werden nicht zuviel Lebensmittel produziert im Verh&auml;ltnis zur vorhandnen Bev&ouml;lkerung. Umgekehrt. Es werden zuwenig produziert, um der Masse der Bev&ouml;lkerung anst&auml;ndig und menschlich zu gen&uuml;gen.</P>
<P>Es werden nicht zuviel Produktionsmittel produziert, um den arbeitsf&auml;higen Teil der Bev&ouml;lkerung zu besch&auml;ftigen. Umgekehrt. Es wird erstens ein zu gro&szlig;er Teil der Bev&ouml;lkerung produziert, der tats&auml;chlich nicht arbeitsf&auml;hig, der durch seine Umst&auml;nde auf Ausbeutung der Arbeit andrer angewiesen ist oder auf Arbeiten, die nur innerhalb einer miserablen Produktionsweise als solche gelten k&ouml;nnen. Es werden zweitens nicht genug Produktionsmittel produziert, damit die ganze arbeitsf&auml;hige Bev&ouml;lkerung unter den produktivsten Umst&auml;nden arbeite, also ihre absolute Arbeitszeit verk&uuml;rzt w&uuml;rde durch die Masse und Effektivit&auml;t des w&auml;hrend der Arbeitszeit angewandten konstanten Kapitals.</P>
<P>Aber es werden periodisch zuviel Arbeitsmittel und Lebensmittel produziert, um sie als Exploitationsmittel der Arbeiter zu einer gewissen Rate des Profits fungieren zu lassen. Es werden zuviel Waren produziert, um den in ihnen enthaltnen Wert und darin eingeschlo&szlig;nen Mehrwert unter den durch die kapitalistische Produktion gegebnen Verteilungsbedingungen und Konsumtionsverh&auml;ltnissen realisieren und in neues Kapital r&uuml;ckverwandeln zu k&ouml;nnen, d.h. um diesen Proze&szlig; ohne best&auml;ndig wiederkehrende Explosionen auszuf&uuml;hren.</P>
<P>Es wird nicht zuviel Reichtum produziert. Aber es wird periodisch zuviel Reichtum in seinen kapitalistischen, gegens&auml;tzlichen Formen produziert.</P>
<P>Die Schranke der kapitalistischen Produktionsweise tritt hervor:</P>
<P>1. Darin, da&szlig; die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit im Fall der Profitrate ein Gesetz erzeugt, das ihrer eignen Entwicklung auf einen gewissen Punkt feindlichst gegen&uuml;bertritt und daher best&auml;ndig durch Krisen &uuml;berwunden werden mu&szlig;.</P>
<B><P><A NAME="S269">&lt;269&gt;</A></B> 2. Darin, da&szlig; die Aneignung unbezahlter Arbeit, und das Verh&auml;ltnis dieser unbezahlten Arbeit zur vergegenst&auml;ndlichten Arbeit &uuml;berhaupt, oder, kapitalistisch ausgedr&uuml;ckt, da&szlig; der Profit und das Verh&auml;ltnis dieses Profits zum angewandten Kapital, also eine gewisse H&ouml;he der Profitrate &uuml;ber Ausdehnung oder Beschr&auml;nkung der Produktion entscheidet, statt des Verh&auml;ltnisses der Produktion zu den gesellschaftlichen Bed&uuml;rfnissen, zu den Bed&uuml;rfnissen gesellschaftlich entwickelter Menschen. Es treten daher Schranken f&uuml;r sie ein schon auf einem Ausdehnungsgrad der Produktion, der umgekehrt unter der andren Voraussetzung weitaus ungen&uuml;gend erschiene. Sie kommt zum Stillstand, nicht wo die Befriedigung der Bed&uuml;rfnisse, sondern wo die Produktion und Realisierung von Profit diesen Stillstand gebietet.</P>
<P>Sinkt die Profitrate, so einerseits Anspannung des Kapitals, damit der einzelne Kapitalist durch be&szlig;re Methoden etc. den individuellen Wert seiner einzelnen Waren unter ihren gesellschaftlichen Durchschnittswert herabdr&uuml;ckt und so, bei gegebnem Marktpreis, einen Extraprofit macht; andrerseits Schwindel und allgemeine Beg&uuml;nstigung des Schwindels durch leidenschaftliche Versuche in neuen Produktionsmethoden, neuen Kapitalanlagen, neuen Abenteuern, um irgendeinen Extraprofit zu sichern, der vom allgemeinen Durchschnitt unabh&auml;ngig ist und sich &uuml;ber ihn erhebt.</P>
<P>Die Profitrate, d.h. der verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ige Kapitalzuwachs ist vor allem wichtig f&uuml;r alle neuen, sich selbst&auml;ndig gruppierenden Kapitalableger. Und sobald die Kapitalbildung ausschlie&szlig;lich in die H&auml;nde einiger wenigen, fertigen Gro&szlig;kapitale fiele, f&uuml;r die die Masse des Profits die Rate aufwiegt, w&auml;re &uuml;berhaupt das belebende Feuer der Produktion erloschen. Sie w&uuml;rde einschlummern. Die Profitrate ist die treibende Macht in der kapitalistischen Produktion, und es wird nur produziert, was und soweit es mit Profit produziert werden kann. Daher die Angst der englischen &Ouml;konomen &uuml;ber die &#9;Abnahme der Profitrate. Da&szlig; die blo&szlig;e M&ouml;glichkeit Ricardo beunruhigt, zeigt gerade sein tiefes Verst&auml;ndnis der Bedingungen der kapitalistischen Produktion. Was ihm vorgeworfen wird, da&szlig; er, um die "Menschen" unbek&uuml;mmert, bei Betrachtung der kapitalistischen Produktion nur die Entwicklung der Produktivkr&auml;fte im Auge hat - mit welchen Opfern an Menschen und Kapital<I>werten</I> immer erkauft -, ist gerade das Bedeutende an &#9;ihm. Die Entwicklung der Produktivkr&auml;fte der gesellschaftlichen Arbeit ist die historische Aufgabe und Berechtigung des Kapitals. Eben damit schafft &#9;es unbewu&szlig;t die materiellen Bedingungen einer h&ouml;hern Produktionsform. Was Ricardo beunruhigt, ist, da&szlig; die Profitrate, der Stachel der kapitalistischen Produktion und Bedingung, wie Treiber der Akkumulation, durch die <A NAME="S270"><B>&lt;270&gt;</A></B> Entwicklung der Produktion selbst gef&auml;hrdet wird. Und das quantitative Verh&auml;ltnis ist hier alles. Es liegt in der Tat etwas Tieferes zugrunde, das er nur ahnt. Es zeigt sich hier in rein &ouml;konomischer Weise, d.h. vom Bourgeoisstandpunkt, innerhalb der Grenzen des kapitalistischen Verstandes, vom Standpunkt der kapitalistischen Produktion selbst, ihre Schranke, ihre Relativit&auml;t, da&szlig; sie keine absolute, sondern nur eine historische, einer gewissen beschr&auml;nkten Entwicklungsepoche der materiellen Produktionsbedingungen entsprechende Produktionsweise ist.</P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_15_IV">IV. Nachtr&auml;ge</A></P>
</I><P>Da die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit sehr ungleich in verschiednen Industriezweigen und nicht nur dem Grad nach ungleich, sondern oft in entgegengesetzter Richtung erfolgt, so ergibt sich, da&szlig; die Masse des Durchschnittsprofits (= Mehrwert) sehr unter der H&ouml;he stehn mu&szlig;, die &#9;nach der Entwicklung der Produktivkraft in den fortgeschrittensten Industriezweigen zu vermuten w&auml;re. Da&szlig; die Entwicklung der Produktivkraft in den verschiednen Industriezweigen nicht nur in sehr verschiednen Proportionen, sondern oft in entgegengesetzter Richtung vorgeht, entspringt nicht nur aus der Anarchie der Konkurrenz und der Eigent&uuml;mlichkeit der b&uuml;rgerlichen Produktionsweise. Die Produktivit&auml;t der Arbeit ist auch an Naturbedingungen gebunden, die oft minder ergiebig werden im selben Verh&auml;ltnis, wie die Produktivit&auml;t - soweit sie von gesellschaftlichen Bedingungen abh&auml;ngt - steigt. Daher entgegengesetzte Bewegung in diesen verschiednen Sph&auml;ren, Fortschritt hier, R&uuml;ckschritt dort. Man bedenke z.B. den blo&szlig;en Einflu&szlig; der Jahreszeiten, wovon die Menge des gr&ouml;&szlig;ten Teils aller Rohstoffe abh&auml;ngt, Ersch&ouml;pfung von Waldungen, Kohlen- und Eisenbergwerken etc.</P>
<P>Wenn der zirkulierende Teil des konstanten Kapitals, Rohstoff etc., der Masse nach stets w&auml;chst im Verh&auml;ltnis der Produktivkraft der Arbeit, so ist dies nicht der Fall mit dem fixen Kapital, Geb&auml;uden, Maschinerie, Vorrichtungen f&uuml;r Beleuchtung, Heizung etc. Obgleich mit der anwachsenden K&ouml;rpermasse die Maschine absolut teurer, wird sie relativ wohlfeiler. Wenn f&uuml;nf Arbeiter zehnmal soviel Waren produzieren wie fr&uuml;her, verzehnfacht sich deswegen nicht die Auslage an fixem Kapital; obgleich der Wert dieses Teils des konstanten Kapitals w&auml;chst mit der Entwicklung der Produktivkraft, w&auml;chst er bei weitem nicht in demselben Verh&auml;ltnis. Es wurde schon mehrfach hervorgehoben der Unterschied des Verh&auml;ltnisses von konstantem <A NAME="S271"><B>&lt;271&gt;</A></B> Kapital zu variablem, wie es sich im Fallen der Profitrate ausdr&uuml;ckt, und desselben Verh&auml;ltnisses, wie es sich, mit Entwicklung der Produktivit&auml;t der Arbeit, mit Bezug auf die einzelne Ware und ihren Preis darstellt.</P>
<P>{Der Wert der Ware ist bestimmt durch die Gesamtarbeitszeit, vergangne und lebendige, die in sie eingeht. Die Steigerung der Produktivit&auml;t der Arbeit besteht eben darin, da&szlig; der Anteil der lebendigen Arbeit vermindert, der der vergangnen Arbeit vermehrt wird, aber so, da&szlig; die Gesamtsumme der in der Ware steckenden Arbeit abnimmt; da&szlig; also die lebendige Arbeit um mehr abnimmt, als die vergangne zunimmt. Die im Wert einer Ware verk&ouml;rperte vergangne Arbeit - der konstante Kapitalteil - besteht teils aus Verschlei&szlig; von fixem, teils aus zirkulierendem, ganz in die Ware eingegangnem, konstantem Kapital - Roh- und Hilfsstoff. Der aus Roh- und Hilfsstoff entspringende Wertteil mu&szlig; sich mit der [Steigerung der] Produktivit&auml;t der Arbeit verringern, weil diese Produktivit&auml;t mit Bezug auf diese Stoffe sich eben darin zeigt, da&szlig; ihr Wert gesunken ist. Dagegen ist es grade das Charakteristische der steigenden Produktivkraft der Arbeit, da&szlig; der fixe Teil des konstanten Kapitals eine sehr starke Vermehrung erf&auml;hrt, und damit auch der Wertteil desselben, der sich durch den Verschlei&szlig; auf die Waren &uuml;bertr&auml;gt. Damit nun eine neue Produktionsmethode sich als wirkliche Steigerung der Produktivit&auml;t bew&auml;hre, mu&szlig; sie auf die einzelne Ware einen geringern zus&auml;tzlichen Wertteil f&uuml;r Verschlei&szlig; von fixem Kapital &uuml;bertragen, als der abz&uuml;gliche Wertteil ist, der infolge verminderter lebendiger Arbeit erspart wird, mu&szlig; sie in einem Wort den Wert der Ware vermindern. Sie mu&szlig; dies selbstredend, auch wenn, wie in einzelnen F&auml;llen geschieht, au&szlig;er dem zus&auml;tzlichen Verschlei&szlig;teil des fixen Kapitals, ein zus&auml;tzlicher Wertteil f&uuml;r vermehrte oder teurere Roh- oder Hilfsstoffe in die Wertbildung der Ware eingeht. Alle Wertzuschl&auml;ge m&uuml;ssen mehr als aufgewogen werden durch die Wertverminderung, die aus Verringerung der lebendigen Arbeit entsteht.</P>
<P>Diese Verminderung des in die Ware eingehenden Gesamtarbeitsquantums scheint hiernach das wesentliche Kennzeichen gesteigerter Produktivkraft der Arbeit zu sein, gleichg&uuml;ltig unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen produziert wird. In einer Gesellschaft, worin die Produzenten ihre Produktion nach einem voraus entworfnen Plan regeln, ja selbst in der einfachen Warenproduktion w&uuml;rde die Produktivit&auml;t der Arbeit auch unbedingt nach diesem Ma&szlig;stab gemessen. Wie steht es aber in der kapitalistischen Produktion?</P>
<P>Gesetzt, ein bestimmter kapitalistischer Produktionszweig produziere das Normalst&uuml;ck seiner Ware unter folgenden Bedingungen: Der Verschlei&szlig; <A NAME="S272"><B>&lt;272&gt;</A></B> des fixen Kapitals betr&auml;gt per St&uuml;ck <FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">2</FONT> Schilling oder Mark; an Roh- und Hilfsstoff geht ein 17<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">2</FONT> sh.; an Arbeitslohn 2 sh., und bei einer Mehrwertsrate von 100% betr&auml;gt der Mehrwert 2 sh. Gesamtwert = 22 Schilling oder Mark. Wir nehmen der Einfachheit halber an, da&szlig; in diesem Produktionszweig das Kapital die Durchschnittszusammensetzung des gesellschaftlichen Kapitals hat, da&szlig; also der Produktionspreis der Ware mit ihrem Wert zusammenf&auml;llt und der Profit des Kapitalisten mit dem gemachten Mehrwert. Dann ist der Kostpreis der Ware = <FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">2</FONT> + 17<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">2</FONT> + 2 = 20 sh., die Durchschnittsprofitrate <FONT SIZE="-1"><SUP>2</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">20</FONT> = 10%, und der Produktionspreis des St&uuml;cks Ware gleich seinem Wert = 22 sh. oder Mark.</P>
<P>Nehmen wir an, eine Maschine werde erfunden, die die f&uuml;r jedes St&uuml;ck erforderliche lebendige Arbeit auf die H&auml;lfte reduziere, daf&uuml;r aber den aus Verschlei&szlig; des fixen Kapitals bestehenden Wertteil verdreifache. Dann stellt sich die Sache so: Verschlei&szlig; = 1<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">2</FONT> sh., Roh- und Hilfsstoff wie fr&uuml;her 17<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">2</FONT> sh., Arbeitslohn l sh., Mehrwert 1 sh., zusammen 21 sh. oder Mark. Die Ware ist nun 1 sh. im Wert gesunken; die neue Maschine hat die Produktivkraft der Arbeit entschieden gesteigert. F&uuml;r den Kapitalisten aber stellt sich die Sache so: sein Kostpreis ist jetzt 1<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">2</FONT> sh. Verschlei&szlig;, 17<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE="2">2</FONT> sh. Roh- und Hilfsstoff, 1 sh. Arbeitslohn, zusammen 20 sh., wie vorher. Da die Profitrate sich durch die neue Maschine nicht ohne weiteres &auml;ndert, mu&szlig; er 10% &uuml;ber dem Kostpreis erhalten, macht 2 sh.; der Produktionspreis ist also unver&auml;ndert = 22 sh., aber 1 sh. &uuml;ber dem Wert. F&uuml;r eine unter kapitalistischen Bedingungen produzierende Gesellschaft hat sich die Ware <I>nicht </I>verwohlfeilert, ist die neue Maschine <I>keine </I>Verbesserung. Der Kapitalist hat also kein Interesse daran, die neue Maschine einzuf&uuml;hren. Und da er durch ihre Einf&uuml;hrung seine bisherige, noch nicht verschlissene Maschinerie einfach wertlos machen, sie in blo&szlig;es altes Eisen verwandeln, also positiven Verlust erleiden w&uuml;rde, h&uuml;tet er sich sehr vor dieser, f&uuml;r ihn utopischen Dummheit.</P>
<P>F&uuml;r das Kapital also gilt das Gesetz der gesteigerten Produktivkraft der Arbeit nicht unbedingt. F&uuml;r das Kapital wird diese Produktivkraft gesteigert, nicht wenn &uuml;berhaupt an der lebendigen Arbeit, sondern nur wenn an dem <I>bezahlten </I>Teil der lebendigen Arbeit mehr erspart als an vergangner Arbeit zugesetzt wird, wie dies bereits Buch I, Kap. XIII, 2, S. 409/398 &lt;Siehe Band 23, S. 414&gt; kurz angedeutet worden. Hier f&auml;llt die kapitalistische Produktionsweise in einen neuen Widerspruch. Ihr historischer Beruf ist die r&uuml;cksichtslose, in geometrischer Progressive vorangetriebne Entfaltung der Produktivit&auml;t der <A NAME="S273"><B>&lt;273&gt;</A></B> menschlichen Arbeit. Diesem Beruf wird sie untreu, sobald sie, wie hier, der Entfaltung der Produktivit&auml;t hemmend entgegentritt. Sie beweist damit nur aufs neue, da&szlig; sie altersschwach wird und sich mehr und mehr &uuml;berlebt.}<A NAME="Z37"><A HREF="me25_251.htm#M37">(37)</A></A></P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>In der Konkurrenz erscheint das steigende Minimum des mit Steigerung der Produktivkraft f&uuml;r den erfolgreichen Betrieb eines selbst&auml;ndigen industriellen Gesch&auml;fts n&ouml;tig werdenden Kapitals so: Sobald die neue kostspieligere Betriebseinrichtung allgemein eingef&uuml;hrt, werden kleinere Kapitale in Zukunft von dem Betrieb ausgeschlossen. Nur im Beginn mechanischer Erfindungen in den verschiednen Produktionssph&auml;ren k&ouml;nnen hier kleinere Kapitale selbst&auml;ndig fungieren. Andrerseits werfen sehr gro&szlig;e Unternehmungen, mit au&szlig;erordentlich hohem Verh&auml;ltnis von konstantem Kapital, wie Eisenbahnen, nicht die Durchschnittsprofitrate ab, sondern nur einen Teil derselben, einen Zins. Sonst s&auml;nke die allgemeine Profitrate noch tiefer. Dagegen findet hier auch eine gro&szlig;e Kapitalansammlung, in Form von Aktien, ein direktes Besch&auml;ftigungsfeld.</P>
<P>Wachstum des Kapitals, also Akkumulation des Kapitals schlie&szlig;t nur Verminderung der Profitrate ein, soweit mit diesem Wachstum die oben betrachteten Ver&auml;nderungen im Verh&auml;ltnis der organischen Bestandteile des Kapitals eintreten. Nun aber, trotz der best&auml;ndigen, t&auml;glichen Umw&auml;lzungen der Produktionsweise, f&auml;hrt bald dieser, bald jener gr&ouml;&szlig;ere oder kleinere Teil des Gesamtkapitals f&uuml;r gewisse Zeitr&auml;ume fort, auf der Basis eines gegebnen Durchschnittsverh&auml;ltnisses jener Bestandteile zu akkumulieren, so da&szlig; mit seinem Wachstum kein organischer Wechsel, also auch nicht die Ursachen des Falls der Profitrate gegeben sind. Diese best&auml;ndige Vergr&ouml;&szlig;erung des Kapitals, also auch Ausdehnung der Produktion, auf Grundlage der alten Produktionsmethode, die ruhig vorangeht, w&auml;hrend nebenan schon die neuen Methoden eingef&uuml;hrt werden, ist wiederum eine Ursache, weshalb die Profitrate nicht in demselben Ma&szlig; abnimmt, worin das Gesamtkapital der Gesellschaft w&auml;chst.</P>
<P>Die Vermehrung der absoluten Arbeiteranzahl, trotz der verh&auml;ltnism&auml;&szlig;igen Abnahme des variablen, in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals, geht nicht in allen Produktionszweigen und nicht gleichm&auml;&szlig;ig in allen vor. In <A NAME="S274"><B>&lt;274&gt;</A></B> der Agrikultur kann die Abnahme des Elements der lebendigen Arbeit absolut sein.</P>
<P>&Uuml;brigens ist es nur das Bed&uuml;rfnis der kapitalistischen Produktionsweise, da&szlig; die Anzahl der Lohnarbeiter sich absolut vermehre, trotz ihrer relativen Abnahme. F&uuml;r sie werden schon Arbeitskr&auml;fte &uuml;berfl&uuml;ssig, sobald es nicht mehr notwendig, sie 12-15 Stunden t&auml;glich zu besch&auml;ftigen. Eine Entwicklung der Produktivkr&auml;fte, welche die absolute Anzahl der Arbeiter verminderte, d.h., in der Tat die ganze Nation bef&auml;higte, in einem geringern Zeitteil ihre Gesamtproduktion zu vollziehn, w&uuml;rde Revolution herbeif&uuml;hren, weil sie die Mehrzahl der Bev&ouml;lkerung au&szlig;er Kurs setzen w&uuml;rde. Hierin erscheint wieder die spezifische Schranke der kapitalistischen Produktion, und da&szlig; sie keineswegs eine absolute Form f&uuml;r die Entwicklung der Produktivkr&auml;fte und Erzeugung des Reichtums ist, vielmehr mit dieser auf einem gewissen Punkt in Kollision tritt. Partiell erscheint diese Kollision in periodischen Krisen, die aus der &Uuml;berfl&uuml;ssigmachung bald dieses, bald jenes Teils der Arbeiterbev&ouml;lkerung in ihrer alten Besch&auml;ftigungsweise hervorgehn. Ihre Schranke ist die &uuml;bersch&uuml;ssige Zeit der Arbeiter. Die absolute &Uuml;berschu&szlig;zeit, die die Gesellschaft gewinnt, geht sie nichts an. Die Entwicklung der Produktivkraft ist ihr nur wichtig, sofern sie die Mehrarbeitszeit der Arbeiterklasse vermehrt, nicht die Arbeitszeit f&uuml;r die materielle Produktion &uuml;berhaupt vermindert; sie bewegt sich so im Gegensatze.</P>
<P>Man hat gesehn, da&szlig; die wachsende Akkumulation des Kapitals eine wachsende Konzentration desselben einschlie&szlig;t. So w&auml;chst die Macht des Kapitals, die im Kapitalisten personifizierte Verselbst&auml;ndigung der gesellschaftlichen Produktionsbedingungen gegen&uuml;ber den wirklichen Produzenten. Das Kapital zeigt sich immer mehr als gesellschaftliche Macht, deren Funktion&auml;r der Kapitalist ist und die in gar keinem m&ouml;glichen Verh&auml;ltnisse mehr zu dem steht, was die Arbeit eines einzelnen Individuums schaffen kann - aber als entfremdete, verselbst&auml;ndigte gesellschaftliche Macht, die als Sache, und als Macht des Kapitalisten durch diese Sache, der Gesellschaft gegen&uuml;bertritt. Der Widerspruch zwischen der allgemeinen gesellschaftlichen Macht, zu der sich das Kapital gestaltet, und der Privatmacht der einzelnen Kapitalisten &uuml;ber diese gesellschaftlichen Produktionsbedingungen entwickelt sich immer schreiender und schlie&szlig;t die Aufl&ouml;sung dieses Verh&auml;ltnisses ein, indem sie zugleich die Herausarbeitung der Produktionsbedingungen zu allgemeinen, gemeinschaftlichen, gesellschaftlichen Produktionsbedingungen einschlie&szlig;t. Diese Herausarbeitung ist gegeben durch die Entwicklung der Produktivkr&auml;fte unter der kapitalistischen <A NAME="S275"><B>&lt;275&gt;</A></B> Produktion und durch die Art und Weise, worin sich diese Entwicklung &#9;vollzieht.</P>
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<P>Kein Kapitalist wendet eine neue Produktionsweise, sie mag noch soviel produktiver sein oder um noch soviel die Rate des Mehrwerts vermehren, freiwillig an, sobald sie die Profitrate vermindert. Aber jede solche neue Produktionsweise verwohlfeilert die Waren. Er verkauft sie daher urspr&uuml;nglich &uuml;ber ihrem Produktionspreis, vielleicht &uuml;ber ihrem Wert. Er steckt die Differenz ein, die zwischen ihren Produktionskosten und dem Marktpreis der &uuml;brigen, zu h&ouml;heren Produktionskosten produzierten Waren besteht. Er kann dies, weil der Durchschnitt der zur Produktion dieser Waren gesellschaftlich erheischten Arbeitszeit gr&ouml;&szlig;er ist als die mit der neuen Produktionsweise erheischte Arbeitszeit. Seine Produktionsprozedur steht &uuml;ber dem Durchschnitt der gesellschaftlichen. Aber die Konkurrenz verallgemeinert sie und unterwirft sie dem allgemeinen Gesetz. Dann tritt das Sinken der Profitrate ein - vielleicht zuerst in dieser Produktionssph&auml;re, und gleicht sich nachher mit den andren aus -, das also ganz und gar unabh&auml;ngig ist vom Willen der Kapitalisten.</P>
<P>Zu diesem Punkt ist noch zu bemerken, da&szlig; dies selbe Gesetz auch in den Produktionssph&auml;ren herrscht, deren Produkt weder direkt noch indirekt in die Konsumtion des Arbeiters oder in die Produktionsbedingungen seiner Lebensmittel eingeht; also auch in den Produktionssph&auml;ren, worin keine Verwohlfeilerung der Waren den relativen Mehrwert vermehren, die Arbeitskraft verwohlfeilern kann. (Allerdings kann Verwohlfeilerung des konstanten Kapitals in allen diesen Zweigen die Profitrate erh&ouml;hen bei gleichbleibender Exploitation des Arbeiters.) Sobald die neue Produktionsweise anf&auml;ngt, sich auszubreiten, und damit der Beweis tats&auml;chlich geliefert ist, da&szlig; diese Waren wohlfeiler produziert werden k&ouml;nnen, m&uuml;ssen die Kapitalisten, die unter den alten Produktionsbedingungen arbeiten, ihr Produkt unter ihrem vollen Produktionspreis verkaufen, weil der Wert dieser Ware gefallen ist, die von ihnen zur Produktion erheischte Arbeitszeit &uuml;ber der gesellschaftlichen steht. Mit einem Wort - es erscheint dies als Wirkung der Konkurrenz -, sie m&uuml;ssen ebenfalls die neue Produktionsweise einf&uuml;hren, worin das Verh&auml;ltnis des variablen Kapitals zum konstanten vermindert ist.</P>
<P>Alle Umst&auml;nde, die bewirken, da&szlig; die Anwendung der Maschinerie den Preis der damit produzierten Waren verwohlfeilert, reduzieren sich stets auf Verringerung des Quantums Arbeit, das von einer einzelnen Ware absorbiert wird: zweitens aber auf Verringerung des Verschlei&szlig;teils der <A NAME="S276"><B>&lt;276&gt;</A></B> Maschinerie, dessen Wert in die einzelne Ware eingeht. Je weniger rasch der Verschlei&szlig; der Maschinerie, auf desto mehr Waren verteilt er sich, desto mehr lebendige Arbeit ersetzt sie bis zu ihrem Reproduktionstermin. In beiden F&auml;llen vermehrt sich Quantum und Wert des fixen konstanten Kapitals gegen&uuml;ber dem variablen.</P>
<FONT SIZE=2><P>"All other things being equal, the power of a nation to save from its profits varies with the rate of profits, is great when they are high, less, when low; but as the rate of profit declines, all other things do not remain equal ... A low rate of profit is ordinarily accompanied by a rapid rate of accumulation, relatively to the numbers of the people, as in England ... a high rate of profit by as lower rate of accumulation, relatively to the numbers of the people." &lt;"Wenn alle anderen Umst&auml;nde gleich sind, wechselt die Kraft einer Nation, von ihren Profiten zu sparen, mit der Profitrate; sie ist gro&szlig;, wenn der Profit hoch ist, kleiner, wenn er niedrig ist; aber wenn die Profitrate f&auml;llt, bleibt nicht alles andere gleich ... Eine niedrige Profitrate ist gew&ouml;hnlich begleitet von einer im Verh&auml;ltnis zu den Bev&ouml;lkerungsziffern schnellen Akkumulationsrate wie in England ... und eine hohe Profitrate von einer im Verh&auml;ltnis zu den Bev&ouml;lkerungsziffern ein langsameren Akkumulationsrate."&gt; Beispiele: Polen, Ru&szlig;land, Indien etc. (Richard Jones, "An Introductory Lecture on Pol. Econ.", London 1833, p. 50 et seq.)</P>
</FONT><P>Jones hebt richtig hervor, da&szlig; trotz der fallenden Profitrate die inducements and faculties to accumulate &lt;Anl&auml;sse und M&ouml;glichkeiten zu akkumulieren&gt; sich vermehren. Erstens wegen der wachsenden relativen &Uuml;berbev&ouml;lkerung. Zweitens, weil mit der wachsenden Produktivit&auml;t der Arbeit die Masse der von demselben Tauschwert dargestellten Gebrauchswerte, also der sachlichen Elemente des Kapitals wachsen. Drittens, weil sich die Produktionszweige vermannigfachen. Viertens durch Entwicklung des Kreditsystems, der Aktiengesellschaften etc. und der damit gegebnen Leichtigkeit, Geld in Kapital zu verwandeln, ohne selbst industrieller Kapitalist zu werden. F&uuml;nftens Wachsen der Bed&uuml;rfnisse und der Bereicherungssucht. Sechstens wachsende Massenanlage von fixem Kapital usw.</P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>Drei Haupttatsachen der kapitalistischen Produktion:</P>
<P>1. Konzentration der Produktionsmittel in wenigen H&auml;nden, wodurch sie aufh&ouml;ren, als Eigentum der unmittelbaren Arbeiter zu erscheinen, und sich dagegen in gesellschaftliche Potenzen der Produktion verwandeln. Wenn auch zuerst als Privateigentum der Kapitalisten. Diese sind Trustees der b&uuml;rgerlichen Gesellschaft, aber sie sacken alle Fr&uuml;chte dieser Trusteeschaft ein.</P>
<B><P><A NAME="S277">&lt;277&gt;</A></B> 2. Organisation der Arbeit selbst, als gesellschaftlicher: durch Kooperation, Teilung der Arbeit und Verbindung der Arbeit mit der Naturwissenschaft.</P>
<P>Nach beiden Seiten hebt die kapitalistische Produktionsweise das Privateigentum und die Privatarbeit auf, wenn auch in gegens&auml;tzlichen Formen.</P>
<P>3. Herstellung des Weltmarkts.</P>
<P>Die ungeheure Produktivkraft, im Verh&auml;ltnis der Bev&ouml;lkerung, die innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise sich entwickelt und, wenn auch nicht im selben Verh&auml;ltnis, das Wachsen der Kapitalwerte (nicht nur ihres materiellen Substrats), die viel rascher wachsen als die Bev&ouml;lkerung, widerspricht der, relativ zum wachsenden Reichtum, immer schmaler werdenden Basis, f&uuml;r die diese ungeheure Produktivkraft wirkt, und den Verwertungsverh&auml;ltnissen dieses schwellenden Kapitals. Daher die Krisen.</P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M37">(37)</A> Das Obige steht in Klammern, weil es, obwohl aus einer Notiz des Originalmanuskripts umredigiert, in einigen Ausf&uuml;hrungen &uuml;ber das im Original vorgefundene Material hinausgeht. - F. E. <A HREF="me25_251.htm#Z37">&lt;=</A></P></BODY>
</HTML>