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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Friedrich Engels - Dialektik der Natur - [Physik]</TITLE>
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<HR size="1">
<P><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/ Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 20. Berlin/DDR.
1962. &raquo;Dialektik der Natur&laquo;,
S. <!-- #BeginEditable "Seitenzahl" -->540-551<!-- #EndEditable -->.<BR>
1. Korrektur<BR>
Erstellt am 30.00.1999</SMALL></P>
<H2>Friedrich Engels - Dialektik der Natur</H2>
<H1><!-- #BeginEditable "%DCberschrift" -->[Physik]<!-- #EndEditable --></H1>
<hr size="1">
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<P><B>|540|</B> <I>Sto&szlig; und Reibung.</I> Die Mechanik betrachtet die Wirkung des Sto&szlig;es als <I>rein vorgehend</I>. Aber in der Wirklichkeit geht's anders zu. Bei jedem Sto&szlig; wird ein Teil der mechanischen Bewegung in W&auml;rme umgesetzt, und Reibung ist gar weiter nichts als eine Form des Sto&szlig;es, die fortdauernd mechanische Bewegung in W&auml;rme umsetzt (Reibfeuer urbekannt).</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Verbrauch kinetischer Energie </I>als solcher innerhalb der Dynamik ist stets doppelter Art und hat doppeltes Resultat: 1. Die getane kinetische Arbeit, Erzeugung einer entsprechenden Menge potentieller Energie, die aber stets kleiner als die aufgewandte kinetische Energie; 2. &Uuml;berwindung - au&szlig;er der Schwere - von Reibungs- etc. Widerst&auml;nden, die den Rest der verbrauchten kinetischen Energie in <I>W&auml;rme </I>verwandeln. - Ebenso bei R&uuml;ckverwandlung: je nach der Art und Weise, ein Teil Verlust durch Reibung etc. wird als W&auml;rme dissipiert - und das ist alles uralt!</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Die erste, naive Anschauung in der Regel richtiger als die sp&auml;tere, metaphysische. So schon <I>Bacon </I>(nach ihm Boyle, Newton und fast alle Engl&auml;nder), die W&auml;rme sei Bewegung (Boyle schon Molekularbewegung). Erst im 18. Jahrhundert in Frankreich das Calorique |der W&auml;rmestoff| aufgekommen und auf dem Kontinent mehr oder weniger akzeptiert.</P>
<P>W&auml;rmestoff</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><B><A NAME="S541">|541|</A></B> <I>Erhaltung der Energie. </I>Die <I>quantitative </I>Konstanz der Bewegung bereits von Descartes ausgesprochen, und zwar fast in denselben Worten wie jetzt von? (Clausius, Robert Mayer?). Dagegen die Formverwandlung der Bewegung erst seit 1842 entdeckt, und dies, nicht das Gesetz der quantitativen Konstanz, das Neue.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Kraft und Erhaltung der Kraft. </I>Die Stellen von J. R. Mayer in seinen ersten beiden Abhandlungen gegen&uuml;ber Helmholtz anzuf&uuml;hren |<A HREF="me20_540.htm#T1"> Siehe </A><A HREF="me20_354.htm#S362">S. 362/363</A>|.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Kraft.<A NAME="ZT1"></A></I><A HREF="me20_540.htm#T1"><SPAN class="top">{1}</SPAN></A> Hegel (&raquo;G[eschichte] d[er] Phil[osophie]&laquo;, I, [S.] 208) sagt:</P>
<P><SMALL>&raquo;Es ist besser zu sagen, der Magnet habe eine Seele&laquo; (wie Thales sich ausdr&uuml;ckt), &raquo;als er habe die <I>Kraft</I> anzuziehen; Kraft ist eine Art von Eigenschaft, die, <I>von der Materie trennbar</I>, als ein Pr&auml;dikat vorgestellt wird - Seele hingegen <I>dies Bewegen seiner</I>, <I>mit der Natur der Materie dasselbe</I>.&laquo; |Hervorhebung von Engels|</SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Wenn Hegel Kraft und &Auml;u&szlig;erung, Ursache und Wirkung als identisch auffa&szlig;t, so ist dies bewiesen im Formwechsel der Materie, wo die Gleichwertigkeit mathematisch bewiesen. Im Ma&szlig; vorher schon anerkannt. Kraft gemessen an &Auml;u&szlig;erung, Ursache an Wirkung.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Kraft. </I>Wenn irgendwelche Bewegung sich von einem K&ouml;rper auf einen andern &uuml;bertr&auml;gt, so kann man die Bewegung, <I>soweit sie sich &uuml;bertr&auml;gt</I>, aktiv ist, als Ursache der Bewegung, <I>soweit sie &uuml;bertragen wird</I>, passiv ist, fassen, und es erscheint dann diese Ursache, die aktive Bewegung, als <I>Kraft</I>, die passive als <I>&Auml;u&szlig;erung</I>. Nach dem Gesetz der Unzerst&ouml;rbarkeit der Bewegung folgt daraus von selbst, da&szlig; die Kraft genau ebenso gro&szlig; ist wie ihre &Auml;u&szlig;erung, da es ja in der einen wie in der andern <I>dieselbe Bewegung </I>ist. Sich &uuml;bertragende Bewegung ist aber mehr oder weniger quantitativ bestimmbar, weil sie in zwei K&ouml;rpern erscheint, von denen der eine als Ma&szlig;einheit dienen kann, um am andern die Bewegung zu messen. Die Me&szlig;barkeit der Bewegung gibt der Kategorie <I>Kraft </I>ihren Wert, sonst hat sie keinen. Je mehr dies also der Fall, desto verwendbarer f&uuml;r die Betrachtung sind die <A NAME="S542"></A><B>|542|</B> Kategorien von der Kraft und &Auml;u&szlig;erung. Daher namentlich in der Mechanik, wo man die Kr&auml;fte noch weiter zerlegt, sie als zusammengesetzt ansieht und damit manchmal neue Resultate erreicht, wobei man aber nicht vergessen darf, da&szlig; dies blo&szlig; eine Operation des Kopfs ist; indem man die Analogie wirklich zusammengesetzter Kr&auml;fte, wie im Parallelogramm der Kr&auml;fte ausgedr&uuml;ckt, auf wirklich einfache Kr&auml;fte anwendet, so werden sie dadurch noch nicht wirklich zusammengesetzt. Ebenso in der Statik. Dann im Umschlag andrer Bewegungsformen in mechanische (W&auml;rme, Elektrizit&auml;t, Magnetismus im Eisenanziehen), wo die urspr&uuml;ngliche Bewegung an der hervorgebrachten mechanischen Wirkung gemessen werden kann. Aber schon hier, wo verschiedne Bewegungsformen gleichzeitig betrachtet werden, zeigt sich die Beschr&auml;nkung der Kategorie oder Abk&uuml;rzung <I>Kraft</I>. Kein ordentlicher Physiker wird Elektrizit&auml;t, Magnetismus, W&auml;rme als blo&szlig;e <I>Kr&auml;fte </I>mehr bezeichnen, ebensowenig wie als <I>Materien </I>oder Imponderabilien. Wenn wir wissen, in wieviel mechanische Bewegung sich ein bestimmtes Quantum W&auml;rmebewegung umsetzt, so wissen wir von der Natur der W&auml;rme noch gar nichts, sosehr auch die Untersuchung dieser Ums&auml;tze notwendig sein mag zur Erforschung dieser Natur der W&auml;rme. Sie als eine Bewegungsform zu fassen ist der letzte Fortschritt der Physik, und damit ist die Kategorie Kraft in ihr aufgehoben: In gewissen Beziehungen - denen des &Uuml;bergangs - k&ouml;nnen sie |die verschiedenen Formen der Bewegung| als Kr&auml;fte erscheinen und so gemessen werden. So die W&auml;rme durch die Ausdehnung eines erw&auml;rmten K&ouml;rpers. Ginge hier die W&auml;rme nicht von einem K&ouml;rper zum andern - dem Ma&szlig;stab - &uuml;ber, d.h. ver&auml;nderte sich die W&auml;rme des Ma&szlig;stabk&ouml;rpers nicht, so w&auml;re eben von Messung, von Gr&ouml;&szlig;enver&auml;nderung keine Rede. Man sagt einfach: W&auml;rme dehnt die K&ouml;rper aus, wohingegen zu sagen: W&auml;rme hat die Kraft, die K&ouml;rper auszudehnen, eine blo&szlig;e Tautologie w&auml;re, und zu sagen: W&auml;rme ist die Kraft, die die K&ouml;rper ausdehnt - nicht zutr&auml;fe, da 1. Ausdehnung, z.B. bei Gasen, auch sonst noch herbeigef&uuml;hrt wird, und 2. die W&auml;rme damit nicht ersch&ouml;pfend ausgedr&uuml;ckt wird.</P>
<P>Einige Chemiker sprechen auch von chemischer Kraft, als die, die Verbindungen macht und zusammenh&auml;lt. Hier aber ist kein eigentliches &Uuml;bergehn, sondern ein Zusammengehn der Bewegungen verschiedner K&ouml;rper in Eins, und die &raquo;Kraft&laquo; kommt hier damit an ihrer Grenze an. Ist aber noch me&szlig;bar durch die W&auml;rmeerzeugung, bis jetzt aber ohne viel Resultat. [Sie] wird hier reine Phrase, wie &uuml;berall, wo man, statt nicht untersuchte <A NAME="S543"></A><B>|543|</B> Bewegungsformen zu untersuchen, zu ihrer Erkl&auml;rung eine sog. Kraft er<I>findet </I>(etwa z.B. das Schwimmen des Holzes auf Wasser aus einer Schwimmkraft erkl&auml;rt - Refraktionskraft beim Licht usw.), wo man dann soviel Kr&auml;fte erh&auml;lt wie unerkl&auml;rte Erscheinungen, und wo man eben nur die &auml;u&szlig;erliche Erscheinung in eine reinste Phrase &uuml;bersetzt hat. (Attraktion und Repulsion schon eher zu entschuldigen, hier werden eine Menge dem Physiker unerkl&auml;rliche Ph&auml;nomene unter einem gemeinsamen Namen zusammengefa&szlig;t, der die Ahnung eines inneren Zusammenhangs andeutet.)</P>
<P>Endlich in der organischen Natur die Kategorie Kraft vollst&auml;ndig unzureichend, und doch stets angewandt. Man kann zwar die Aktion der Muskel nach ihrer mechanischen Wirkung als Muskelkraft bezeichnen und auch messen, man kann sogar andre me&szlig;bare Funktionen als Kr&auml;fte auffassen, z.B. die Verdauungskapazit&auml;t verschiedner M&auml;gen, kommt aber bald ad absurdum (z.B. Nervenkraft), und jedenfalls kann hier von Kr&auml;ften nur in sehr beschr&auml;nktem und fig&uuml;rlichem Sinn die Rede sein (die gew&ouml;hnliche Redensart, zu Kr&auml;ften kommen). Dies Unwesen hat aber dahin gef&uuml;hrt, von einer Lebenskraft zu sprechen. Soll damit gesagt sein, da&szlig; die Bewegungsform im organischen K&ouml;rper verschieden ist von der mechanischen, physikalischen, chemischen, sie alle aufgehoben in sich enth&auml;lt, so ist die Ausdrucksweise faul, und besonders auch deswegen, weil die Kraft - &Uuml;bertragung der Bewegung voraussetzend - hier als etwas dem Organismus von au&szlig;en Eingeblasenes, nicht ihm Inh&auml;rentes, von ihm Untrennbares erscheint, und daher die Lebenskraft letztes Refugium aller Supranaturalisten war.</P>
<P>Defekt: 1. Die Kraft gew&ouml;hnlich als selbst&auml;ndige Existenz behandelt. (Hegel &raquo;Naturphil[osophie]&laquo;, [S.] 79.)</P>
<P>2. Die <I>latente, ruhende </I>Kraft - dies zu erkl&auml;ren aus dem Verh&auml;ltnis von Bewegung und Ruhe (Inertia, Gleichgewicht), wo auch die Sollizitation zu erledigen.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Kraft </I>(s. oben). Die &Uuml;bertragung der Bewegung vollzieht sich nat&uuml;rlich nur, wenn <I>alle</I> verschiednen Bedingungen, die oft sehr vielfach und kompliziert, besonders in Maschinen (Dampfmaschine, Flinte mit Schlo&szlig;, Dr&uuml;cker, Z&uuml;nder und Pulver) dazu vorhanden. Fehlt Eine, so findet der &Uuml;bertrag nicht statt, bis diese Bedingung hergestellt. Man kann dann sich dies so vorstellen, als m&uuml;sse die Kraft durch die Herbeinahme dieser letzten Bedingung erst <I>sollizitiert</I> werden, als liege sie <I>latent</I> in einem K&ouml;rper, sog. Krafttr&auml;ger (Pulver, Kohle), wo doch in Wirklichkeit nicht nur dieser <A NAME="S544"></A><B>|544|</B> K&ouml;rper, sondern alle andern Bedingungen vorhanden sein m&uuml;ssen, um grade diese spezielle &Uuml;bertragung hervorzurufen. -</P>
<P>Die Vorstellung von Kraft kommt uns ganz von selbst dadurch, da&szlig; wir am eignen K&ouml;rper Mittel besitzen, Bewegung zu &uuml;bertragen, die innerhalb gewisser Grenzen durch unsern Willen in T&auml;tigkeit gesetzt werden k&ouml;nnen, besonders die Muskeln der Arme, mit denen wir mechanische Ortsver&auml;nderung, Bewegung andrer K&ouml;rper hervorbringen, heben, t:ragen, werfen, schlagen etc., und damit bestimmte Nutzeffekte. Die Bewegung hier scheinbar erzeugt, nicht &uuml;bertragen, und dies veranla&szlig;t die Vorstellung, als ob Kraft &uuml;berhaupt <I>Bewegung erzeuge</I>. Da&szlig; Muskelkraft auch nur &Uuml;bertragung, jetzt erst physiologisch bewiesen.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Kraft.</I> Auch die negative Seite zu analysieren: der Widerstand, der dem &Uuml;bertragen der Bewegung entgegengesetzt wird.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>W&auml;rmestrahlung in den Weltraum. </I>Alle bei Lawrow angef&uuml;hrten Hypothesen der Erneuerung abgestorbner Weltk&ouml;rper (p. 109) <I>schlie&szlig;en Bewegungsverlust</I> ein. Die einmal ausgestrahlte W&auml;rme, d.h. der unendlich gr&ouml;&szlig;ere Teil der urspr&uuml;nglichen Bewegung, ist und bleibt verloren. Helmholtz bis jetzt <SPAN class="top">453</SPAN>/<SPAN class="bottom">454</SPAN>. Man kommt also doch schlie&szlig;lich bei der Ersch&ouml;pfung und dem Aufh&ouml;ren der Bewegung an. Die Frage ist nur dann endg&uuml;ltig gel&ouml;st, wenn nachgewiesen, wie die in den Weltraum ausgestrahlte W&auml;rme wieder verwertbar wird. Die Lehre von der Verwandlung der Bewegung stellt diese Frage absolut, und daran ist nicht vorbeizukommen durch faule Wechselprolongation und Sichvorbeidr&uuml;cken. Da&szlig; aber damit auch gleichzeitig schon die Bedingungen ihrer L&ouml;sung gegeben sind - c'est autre chose |das ist eine andere Sache|. Die Verwandlung der Bewegung und ihre Unzerst&ouml;rbarkeit sind erst vor kaum 30 Jahren entdeckt, erst ganz neuerdings weiter in ihre Konsequenzen entwickelt und ausgef&uuml;hrt. Die Frage, was aus der scheinbar verlornen W&auml;rme wird, ist sozusagen erst seit 1867 (Clausius) nettement pos&eacute;e |deutlich gestellt|. Kein Wunder, da&szlig; sie noch nicht gel&ouml;st; das mag noch lange dauern, bis wir dahin kommen mit unsern kleinen Mitteln. Aber gel&ouml;st wird sie werden, ebenso gewi&szlig;, wie es feststeht, da&szlig; in der Natur keine Wunder vorgehn, und da&szlig; die urspr&uuml;ngliche W&auml;rme des Nebelballs nicht durch ein Wunder ihm von au&szlig;erhalb der Welt mitgeteilt ist. Ebensowenig hilft die allgemeine <A NAME="S545"></A><B>|545|</B> Behauptung, da&szlig; die <I>Masse der Bewegung unendlich</I>, also unersch&ouml;pflich sei, &uuml;ber die Schwierigkeiten jedes einzelnen Falls; auch sie bringt es nicht zur Wiederbelebung erstorbner Welten au&szlig;er in den in obigen Hypothesen vorgesehnen, stets mit Kraftverlust verkn&uuml;pften, also nur tempor&auml;ren F&auml;llen. Der Kreislauf ist nicht hergestellt und wird es nicht, bis die Wiederverwertbarkeit der ausgestrahlten W&auml;rme entdeckt werden wird.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Clausius - if correct |wenn ich ihn recht verstehe| - beweist, da&szlig; die Welt erschaffen, ergo, da&szlig; die Materie erschaffbar, ergo, da&szlig; sie zerst&ouml;rbar, ergo, da&szlig; auch die Kraft resp. Bewegung erschaffbar und zerst&ouml;rbar, ergo, da&szlig; die ganze Lehre von der &raquo;Erhaltung der Kraft&laquo; Unsinn, ergo, da&szlig; alle seine Folgerungen daraus auch Unsinn sind.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Clausius</I>, II. <I>Satz </I>etc., mag sich stellen, wie er will. Es geht ihm Energie verloren, qualitativ wenn nicht quantitativ. <I>Entropie kann nicht auf nat&uuml;rlichem Wege zerst&ouml;rt, aber wohl gemacht werden. Die </I>Weltuhr mu&szlig; aufgezogen werden, dann l&auml;uft sie ab, bis sie ins Gleichgewicht ger&auml;t, aus dem nur ein Wunder sie wieder in Gang bringen kann. Die zum Aufziehn verwendete Energie ist verschwunden, wenigstens qualitativ, und kann nur durch einen <I>Ansto&szlig; von au&szlig;en </I>hergestellt werden. Also war der Ansto&szlig; von au&szlig;en auch im Anfang n&ouml;tig, also ist das Quantum der im Universum befindlichen Bewegung resp. Energie nicht immer gleich, also mu&szlig; Energie erschaffen worden, also erschaffbar, also zerst&ouml;rbar sein. Ad absurdum!</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Schlu&szlig; f&uuml;r Thomson, Clausius, Loschmidt: <I>Die Umkehr besteht darin, da&szlig; die Repulsion sich selbst repelliert und damit in die toten Weltk&ouml;rper aus dem Medium zur&uuml;ckkehrt.</I> Darin aber auch der Beweis, da&szlig; die Repulsion die eigentlich <I>aktive</I> Seite der Bewegung, die Attraktion die <I>passive </I>ist.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>In der Bewegung der Gase - im Verdunstungsproze&szlig; - geht Massenbewegung direkt &uuml;ber in Molekularbewegung. Hier also der &Uuml;bergang zu machen.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><B><A NAME="S546">|546|</A></B> Aggregatzust&auml;nde - Knotenpunkte, wo quantitative Ver&auml;nderung in qualitative umschl&auml;gt.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Koh&auml;sion - schon bei Gasen negativ - Umschlag der Attraktion in <I>Repulsion</I>, diese nur in Gas und &Auml;ther (?) reell.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Bei absolut 0&deg; kein Gas m&ouml;glich, alle Bewegung der Molek&uuml;le gestoppt, der geringste Druck, also ihre eigne Attraktion, dr&auml;ngt sie zusammen. <I>Daher ein permanentes Gas ein Unding.</I></P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>mv</I><SPAN class="top">2</SPAN> auch bewiesen f&uuml;r Gasmolek&uuml;le durch die kinetische Gastheorie. Also das gleiche Gesetz f&uuml;r Molekularbewegung wie f&uuml;r Massenbewegung; der Unterschied beider hier aufgehoben.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Kinetische Theorie </I>hat zu erweisen, wie Molek&uuml;le, die nach oben streben, gleichzeitig einen Druck nach unten aus&uuml;ben k&ouml;nnen und - die Atmosph&auml;re als dem Weltraum gegen&uuml;ber mehr oder weniger permanent angenommen - trotz der Schwerkraft sich vom Zentrum der Erde entfernen k&ouml;nnen, dennoch aber, auf einer gewissen Entfernung, nachdem die Schwerkraft nach dem <I>Quadrat </I>der Entfernungen abgenommen, von dieser zum Stillstand oder zur Umkehr gezwungen werden.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Kinetische Gastheorie:</P>
<P><SMALL>&raquo;Bei einem vollkommenen Gase sind die Molek&uuml;le bereits so weit voneinander entfernt, da&szlig; ihre gegenseitige Einwirkung vernachl&auml;ssigt werden kann.&laquo; (Clausius, p. 6.)</SMALL></P>
<P><I>Was f&uuml;llt die Zwischenr&auml;ume aus?</I> Dito &Auml;ther. Hier also <I>Postulat einer Materie, die nicht in Molekular- oder Atomzellen gegliedert ist</I>.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Gegens&auml;tzlichkeit der theoretischen Entwicklung. Vom horror vacui wird sofort &uuml;bergegangen zum absolut leeren Weltraum, erst nachher der <I>&Auml;ther</I>.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><B><A NAME="S547">|547|</A></B> <I>&Auml;ther. </I>Wenn der &Auml;ther &uuml;berhaupt Widerstand leistet, so mu&szlig; er auch dem <I>Licht </I>Widerstand leisten und damit auf eine gewisse Entfernung dem Licht undurchdringlich sein. Da&szlig; aber der &Auml;ther das Licht <I>fortpflanzt</I>, sein <I>Medium </I>ist, schlie&szlig;t notwendig ein, da&szlig; er auch dem Licht Widerstand leistet, sonst k&ouml;nnte das Licht ihn nicht in Schwingungen versetzen. - Dies L&ouml;sung der bei M&auml;dler angeregten und bei Lawrow erw&auml;hnten Streitfragen.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Licht und Finsternis </I>sicher der schreiendste, entschiedenste Gegensatz in der Natur, der vom 4. Evangelium bis auf die lumi&egrave;res |Aufkl&auml;rung| des 18. Jahrhunderts der Religion und Philosophie stets als rhetorische Phrase gedient hat.</P>
<P><SMALL>Fick, p. 9: &raquo;der schon l&auml;ngst in der Physik streng erwiesene Satz .., da&szlig; die, strahlende W&auml;rme genannte, Bewegungsform in allen wesentlichen St&uuml;cken identisch ist mit derjenigen Bewegungsform. welche wir <I>Licht </I>|Hervorhebung von Engels|<I> </I>nennen&laquo;. Clerk Maxwell, S. 14: &raquo;Diese Strahlen&laquo; (of radiant heat |der Strahlungsw&auml;rme|) &raquo;haben alle physikalischen Eigenschaften von Lichtstrahlen und sind imstande zu reflektieren usw. ...einige der W&auml;rmestrahlen sind mit den Lichtstrahlen identisch, w&auml;hrend andere Arten von W&auml;rmestrahlen keinen Eindruck auf unsere Augen machen.&laquo;</SMALL></P>
<P>Also es gibt <I>dunkle </I>Lichtstrahlen, und der ber&uuml;hmte Gegensatz von Licht und Finsternis verschwindet als absoluter Gegensatz aus der Naturwissenschaft. Beil&auml;ufig bringen dunkelste Finsternis wie hellstes, grellstes Licht auf unsre Augen dieselbe Wirkung der <I>Blendung </I>hervor und sind auch so <I>f&uuml;r uns </I>identisch. - Die Sache [ist] die: Je nach L&auml;nge der Schwingung haben die Sonnenstrahlen verschiedne Wirkung; die mit gr&ouml;&szlig;ter Wellenl&auml;nge &uuml;bertragen W&auml;rme, die mit mittlerer Licht, die mit geringster chemische Aktion (Secchi, p. 632 ff.), wobei die Maxima der drei Aktionen nahe zusammenger&uuml;ckt, die <I>inneren </I>Minima der &auml;u&szlig;ern Strahlengruppen ihrer Aktion nach in der Lichtgruppe sich decken. Was Licht und Nicht-Licht ist, h&auml;ngt von der Augenstruktur ab. Nachttiere m&ouml;gen selbst noch einen Teil nicht der W&auml;rme-, aber doch der chemischen Strahlen sehn k&ouml;nnen, da ihre Augen f&uuml;r geringere Wellenl&auml;nge adaptiert sind als unsre. Die Schwierigkeit f&auml;llt, wenn man statt drei Arten Strahlen nur Eine annimmt (und wissenschaftlich kennen wir nur <I>Eine</I>, alles andre ist voreiliger Schlu&szlig;), die je nach der Wellenl&auml;nge verschiedne, aber innerhalb enger Grenzen kompatible Wirkung haben.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><B><A NAME="S548">|548|</A></B> Hegel konstruiert die Licht- und Farbentheorie aus dem reinen Gedanken und f&auml;llt dabei in <I>die plumpste Empirie </I>der hausbackenen Philistererfahrung (wenn auch mit einem gewissen Recht, da dieser Punkt damals nicht aufgekl&auml;rt), z.B. wenn er gegen Newton die Farbenmischungen der Maler auff&uuml;hrt (p. 314 unten).</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Elektrizit&auml;t.</I> Zu den R&auml;ubergeschichten von Thomson vgl. Hegel, [&raquo;Naturphilosophie&laquo; S.] 346/347, wo ganz dasselbe |Siehe <A HREF="me20_394.htm#S396">S. 395/396</A>|. - Dagegen fa&szlig;t Hegel die Reibungselektrizit&auml;t schon ganz klar als <I>Spannung </I>gegen&uuml;ber der Fluidums- und elektrischen Materienlehre ([S.] 347).</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Wenn Coulomb von &raquo;<I>particles </I>of electricity&laquo; |&raquo;elektrischen <I>Partikeln</I>&laquo;| spricht, &raquo;which repel each other inversely as the square of their distance&laquo; |die &raquo;einander im umgekehrten Verh&auml;ltnis zum Quadrat ihrer Entfernung absto&szlig;en&laquo;|, so nimmt Thomson das ruhig hin als bewiesen ([p.] 358). Ditto [p.] 366 die Hypothese, da&szlig; Elektrizit&auml;t aus &raquo;two flulds, positive and negative&laquo; |&raquo;zwei Fluida, einem positiven und negativen&laquo;|, bestehe, deren &raquo;particles repel each other&laquo; |&raquo;Partikel einander absto&szlig;en&laquo;|. Da&szlig; die Elektrizit&auml;t in einem geladenen K&ouml;rper zur&uuml;ckgehalten werde blo&szlig; durch den Druck der Atmosph&auml;re ([p.] 360). Faraday legte die Elektrizit&auml;t in die entgegengesetzten Pole der Atome (oder Molek&uuml;le, was noch sehr durcheinander) und dr&uuml;ckte so zum ersten Male aus, da&szlig; die Elektrizit&auml;t kein Fluidum, sondern eine Bewegungsform, &raquo;Kraft&laquo; sei ([p.] 378), Was dem alten Thomson gar nicht in den Kopf will, grade der Funke sei ja was <I>Materielles!</I></P>
<P>Faraday hatte schon 1822 entdeckt, da&szlig; der momentane induzierte Strom - erster wie zweiter, r&uuml;ckl&auml;ufiger - &raquo;participates more of the current produced by the discharge of the Leyden jar than that produced by the Voltaic battery&laquo; |&raquo;mehr dem Charakter des Stromes entspricht, der durch die Entladung der Leidener Flasche erzeugt wird, als jenem, der durch die Voltasche Batterie erzeugt wird&laquo;|, worin das ganze Geheimnis lag ([p.] 385).</P>
<P>&Uuml;ber den <I>Funken </I>allerhand R&auml;ubergeschichten, die jetzt als Spezialf&auml;lle oder T&auml;uschung bekannt sind: Der Funke aus einem positiven K&ouml;rper sei ein &raquo;pencil of rays, brush or cone&laquo; |&raquo;B&uuml;schel, Pinsel oder Kegel von Strahlen&laquo;|, dessen Spitze ein Entladungspunkt, dagegen der negative Funke sei ein &raquo;<I>star&laquo; </I>|<I>&raquo;Stern&laquo;</I>| ([p.] 396). Ein kurzer Funke sei immer wei&szlig;, ein langer meist r&ouml;tlich oder violettlich (sch&ouml;ner Bl&ouml;dsinn von Faraday &uuml;ber den Funken [p.] 400 |Siehe <A HREF="me20_394.htm#S396">S. 396</A>|). Der mit einer Metallkugel aus dem prime conductor |Prim&auml;rkonduktor| entlockte Funke sei wei&szlig;, mit der Hand &raquo;purple&laquo; |&raquo;pupurn&laquo;|, mit <A NAME="S549"></A><B>|549|</B> Wasserfeuchtigkeit rot ([p.] 405). Der Funke, d.h. das Licht sei &raquo;not inherent in electricity, but merely the result of the compression of the air. That air is violently and suddenly <B>compressed</B> when an electric spark passes through it&laquo; |&raquo;nicht der Elektrizit&auml;t eigen, sondern nur das Ergebnis der Kompression der Luft. Da&szlig; Luft heftig und pl&ouml;tzlich <B>komprimiert</B><I> </I>wird, wenn ein elektrischer Funke durch sie hindurchgeht&laquo; (Hervorhebung von Engels)|, beweist das Experiment von Kinnersley in Philadelphia, wonach der Funke <I>&raquo;a sudden </I><B>rarefaction</B> <I>of the air in the tube&laquo;</I> |<I>&raquo;eine pl&ouml;tzliche</I> <B>Verd&uuml;nnung</B> <I>der Luft in der R&ouml;hre&laquo; </I>(Hervorhebung von Engels)| erzeugt und das Wasser in die R&ouml;hre treibt ([p.] 407). In Deutschland vor 30 Jahren Winterl und andere geglaubt, der Funke oder das elektrische Licht sei &raquo;of the same nature with <I>fire</I>&laquo; |&raquo;von derselben Natur wie <I>Feuer</I>&laquo; (Hervorhebung von Engels)| und entstehe durch Vereinigung der 2 Elektrizit&auml;ten. Wogegen Thomson ernsthaft beweist, die Stelle, wo die beiden Elektrizit&auml;ten zusammentreffen, sei grade die licht&auml;rmste, und das sei <SPAN class="top">2</SPAN>/<SPAN class="bottom">3</SPAN> vom positiven und <SPAN class="top">1</SPAN>/<SPAN class="bottom">3</SPAN> vom negativen Ende! ([p.] 409/410.) Da&szlig; hier Feuer noch ganz etwas <I>Mythisches</I>, ist augenscheinlich.</P>
<P>Mit demselben Ernst [f&uuml;hrt Thomson an] die Experimente von Dessaignes, wonach bei steigendem Barometer und fallender Temperatur Glas, Harz, Seide etc. durch Eintauchen in Quecksilber negativ elektrisch werden, bei fallendem Barometer und steigender Temperatur aber positiv und im Sommer in unreinem Quecksilber stets positiv, in reinem stets negativ werden, da&szlig; Gold und diverse andre Metalle im Sommer durch Erw&auml;rmen positiv und beim Abk&uuml;hlen negativ werden, im Winter umgekehrt; da&szlig; sie bei hohem Barometer und n&ouml;rdlichem Wind highly electric |&uuml;beraus elektrisch| sind, positiv bei steigender, negativ bei fallender Temperatur usw. ([p.] 416).</P>
<P>Wie es mit der <I>W&auml;rme</I> aussah: &raquo;Um w&auml;rmeelektrische Effekte zu erzeugen, ist es nicht notwendig, W&auml;rme anzuwenden. Alles, <I>das die Temperatur</I> in einem Glied der Kette <I>&auml;ndert</I> |Hervorhebung von Engels| ... verursacht eine Abweichung in der Deklination des Magneten.&laquo; So Abk&uuml;hlung eines Metalls durch Eis oder &Auml;therverdunstung! ([p.] 419.)</P>
<P>Die elektrochemische Theorie ([p.] 438) als &raquo;at least very ingenious and plausible&laquo; |&raquo;wenigstens sehr geistreich und plausibel&laquo;| akzeptiert.</P>
<P>Fabbroni und Wollaston hatten schon lange und neuerdings Faraday die Voltasche Elektrizit&auml;t als einfache Folge der chemischen Prozesse behauptet, und Faraday sogar schon die richtige Erkl&auml;rung der in der Fl&uuml;ssigkeit vorgehenden Atomverschiebung gegeben und aufgestellt, da&szlig; das <A NAME="S550"></A><B>|550|</B> Quantum der Elektrizit&auml;t gemessen werde durch das Quantum des elektrolytischen Produkts.</P>
<P>Mit H&uuml;lfe von Faraday bringt er das Gesetz fertig:</P>
<P><SMALL>&raquo;da&szlig; jedes Atom nat&uuml;rlicherweise von derselben Menge Elektrizit&auml;t umgeben sein mu&szlig;, <I>so da&szlig; in dieser Hinsicht W&auml;rme und Elektrizit&auml;t einander &auml;hnlich sind! </I>|Hervorhebung von Engels|&laquo;</SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Statische und dynamische Elektrizit&auml;t. </I>Die statische oder Reibungselektrizit&auml;t ist die Versetzung der in der Natur in <I>Form</I> von Elektrizit&auml;t, aber im gleichgewichtlichen, neutralen Zustand befindlichen <I>fertigen </I>Elektrizit&auml;t in Spannung. Die Aufhebung dieser Spannung geschieht daher auch - wenn und soweit die Elektrizit&auml;t sich fortpflanzend geleitet werden kann - mit Einem Schlag, dem Funken, der den neutralen Zustand wiederherstellt.</P>
<P>Die dynamische oder Voltasche Elektrizit&auml;t ist dagegen die aus Verwandlung chemischer Bewegung in Elektrizit&auml;t hervorgehende Elektrizit&auml;t. L&ouml;sung von Zink, Kupfer etc. erzeugt sie unter gewissen bestimmten Umst&auml;nden. Hier ist die Spannung nicht akut, sondern chronisch. In jedem Moment wird neue + und - Elektrizit&auml;t aus einer andern Bewegungsform erzeugt, nicht vorhandne &plusmn; in + und - getrennt. Der Vorgang ist ein flie&szlig;ender und so auch sein Resultat, die Elektrizit&auml;t, nicht eine momentane Spannung und Entladung, sondern ein fortw&auml;hrender Strom, der sich an den Polen wieder in die chemische Bewegung verwandeln kann, aus der er hervorging, was man Elektrolyse nennt. Bei diesem Vorgang sowie bei der Erzeugung der Elektrizit&auml;t aus chemischer Zusammensetzung (wobei Elektrizit&auml;t statt W&auml;rme, und zwar soviel Elektrizit&auml;t wie unter andern Umst&auml;nden W&auml;rme frei wird, Guthrie, p. 210), kann man den Strom in der Fl&uuml;ssigkeit verfolgen (Atomwechsel in den benachbarten Molek&uuml;len - das ist der Strom).</P>
<P>Diese Elektrizit&auml;t, die ihrer Natur nach Strom ist, kann eben deswegen nicht direkt in Spannungselektrizit&auml;t verwandelt werden. Aber vermittelst der Induktion kann bereits als solche vorhandne neutrale Elektrizit&auml;t deneutralisiert werden. Der Natur der Sache nach wird die induzierte der induzierenden zu folgen haben, also auch str&ouml;mend sein. Dagegen liegt hier offenbar die M&ouml;glichkeit vor, den Strom zu kondensieren und in Spannungselektrizit&auml;t oder vielmehr in eine h&ouml;here Form zu verwandeln, die die Eigen- <A NAME="S551"></A><B>|551|</B> schaft des Stroms mit der der Spannung vereinigt. Dies ist in Ruhmkorffs Maschine gel&ouml;st. Sie liefert eine Induktionselektrizit&auml;t, die das leistet.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>H&uuml;bsches St&uuml;ck Naturdialektik, wie nach der jetzigen Theorie die <I>Absto&szlig;ung gleicher</I> magnetischer Pole erkl&auml;rt wird aus der <I>Anziehung gleicher </I>elektrischer Str&ouml;me (Guthrie, p. 264).</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P><I>Elektrochemie.</I> Bei Darstellung der Wirkung des elektrischen Funkens auf chemische Zersetzung und Neubildung erkl&auml;rt Wiedemann, das gehe mehr die Chemie an. So erkl&auml;ren im selben Falle die Chemiker, das gehe schon mehr die Physik an. So erkl&auml;ren sich an dem Ber&uuml;hrungspunkte der Molekular- und der Atomwissenschaft beide imkompetent, w&auml;hrend grade <I>da die gr&ouml;&szlig;ten Resultate zu erwarten sind</I>.</P>
<P ALIGN="CENTER">*</P>
<P>Reibung und Sto&szlig; erzeugen eine <I>innere Bewegung </I>der betreffenden K&ouml;rper, Molekularbewegung, je nachdem als W&auml;rme, Elektrizit&auml;t usw. differenziert. <I>Diese Bewegung indes nur tempor&auml;r: </I>Cessante causa cessat effectus |Mit dem Aufh&ouml;ren der Ursache h&ouml;rt auch ihre Wirkung auf|. Auf bestimmter Stufe schlagen sie alle um in eine <I>permanente Molekularver&auml;nderung, die chemische</I>.</P>
<P>
<HR size="1">
<P></P>
<P><A NAME="T1">{1}</A> Engels benutzte diese Notiz im Kapitel &raquo;Grundformen der Bewegung&laquo; (siehe <A HREF="me20_354.htm#S364">S. 364/365</A>). <A HREF="me20_540.htm#ZT1">&lt;=</A></P>
<!-- #EndEditable -->
<HR size="1" align="left" width="200">
<P><SMALL>Pfad: &raquo;../me/me20&laquo;<BR>
<!-- #BeginEditable "Dateien" --><!-- #EndEditable --></SMALL></P>
<HR size="1">
<TABLE width="100%" border="0" align="center" cellspacing=0 cellpadding=0>
<TR>
<TD ALIGN="center" width="19%" height=20 valign=middle><A HREF="http://www.mlwerke.de/index.shtml"><SMALL>MLWerke</SMALL></A></TD>
<TD ALIGN="center"><B>|</B></TD>
<TD ALIGN="center" width="19%" height=20 valign=middle><!-- #BeginEditable "Link%201%20b" --><A HREF="me20_535.htm"><SMALL>&lt;-</SMALL></A><!-- #EndEditable --></TD>
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<TD ALIGN="center" width="19%" height=20 valign=middle><A HREF="me20_305.htm"><SMALL>Inhalt</SMALL></A></TD>
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<TD ALIGN="center" width="19%" height=20 valign=middle><A href="../default.htm"><SMALL>Marx/Engels</SMALL></A></TD>
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