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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Friedrich Engels - Vorwort zur zweiten deutschen Ausgabe (1892) der &quot;Lage der arbeitenden Klasse in England&quot;</TITLE>
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<META name="description" content="Vorwort zur zweiten deutschen Ausgabe (1892) der &quot;Lage der arbeitenden Klasse in England&quot;">
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<TD ALIGN="center" width="199" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A HREF="http://www.mlwerke.de/index.shtml"><FONT size="2" color="#006600">MLWerke</A></FONT></TD>
<TD ALIGN="center" width="200" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A href="../default.htm"><FONT size=2 color="#006600">Marx/Engels - Werke</A></TD>
<TD ALIGN="center" width="199" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A HREF="../me_ak84.htm"><FONT size="2" color="#006600">Artikel und Korrespondenzen 1884</A></FONT></TD>
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bgcolor="#99CC99"><A HREF="../me02/me02_225.htm"><FONT size="2" color="#006600">Die Lage der arbeitenden Klasse in England</A></FONT></TD>
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<TD valign="top"><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: </SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 22, 3. Auflage 1972, unver&auml;nderter Nachdruck der 1. Auflage 1963, Berlin/DDR. S. 316-330.</SMALL></TD>
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<TD><SMALL>Korrektur:</SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>1</SMALL></TD>
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<TD><SMALL>Erstellt:</SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>06.04.1999</SMALL></TD>
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<H2>Friedrich Engels</H2>
<H1>[Vorwort zur 2. deutschen Ausgabe der "Lage der arbeitenden Klasse in England"]</H1>
<FONT SIZE=2><P>Nach: "Die Lage der arbeitenden Klasse in England" zweite durchgesehene Auflage, Stuttgart 1892.</P>
</FONT><P><HR size="1"></P>
<B><P><A NAME="S317"><A NAME="S316">|316|</A></B> Das Buch, das hiemit dem deutschen Publikum aufs neue zug&auml;nglich gemacht wird, erschien zuerst im Sommer 1845. Im guten wie im schlechten tr&auml;gt es den Stempel der Jugend des Verfassers. Damals hatte ich vierundzwanzig Jahre; heute bin ich dreimal so alt, und wie ich diese Jugendarbeit wieder durchlese, finde ich, da&szlig; ich mich ihrer keineswegs zu sch&auml;men brauche. Ich denke also nicht daran, diesen Stempel der Jugendarbeit irgendwie zu verwischen. Ich lege sie dem Leser unver&auml;ndert wieder vor. Nur einige nicht ganz klare Stellen habe ich sch&auml;rfer gefa&szlig;t und hier und da eine neue, mit der Jahreszahl (<I>1892</I>) bezeichnete, kurze Fu&szlig;note hinzugesetzt.</P>
<P>Von den Schicksalen dieses Buches erw&auml;hne ich nur, da&szlig; es 1887 in New York in englischer &Uuml;bersetzung (von Frau Florence Kelley-Wischnewetzky) erschien und da&szlig; diese &Uuml;bersetzung 1892 in London bei Swan Sonnenschein &amp; Co. neu aufgelegt wurde. Die Vorrede zur amerikanischen Ausgabe liegt der zur <A HREF="me22_265.htm">englischen</A> und diese wieder dem gegenw&auml;rtigen deutschen Vorwort zugrund. Die moderne gro&szlig;e Industrie gleicht die &ouml;konomischen Verh&auml;ltnisse aller von ihr ergriffnen L&auml;nder in so riesigem Ma&szlig;e aus, da&szlig; ich dem deutschen Leser kaum etwas andres zu sagen habe als dem amerikanischen und englischen.</P>
<P>Der in diesem Buch beschriebne Stand der Dinge geh&ouml;rt heute - wenigstens was England angeht - gr&ouml;&szlig;tenteils der Vergangenheit an. Obwohl nicht ausdr&uuml;cklich in den anerkannten Lehrb&uuml;chern mit aufgez&auml;hlt, ist es doch ein Gesetz der modernen politischen &Ouml;konomie, da&szlig;, je mehr die kapitalistische Produktion sich ausbildet, desto weniger sie bestehn kann bei den kleinen Praktiken der Prellerei und Mogelei, die ihre fr&uuml;heren Stufen kennzeichnen. Die kleinlichen Schlaumeiereien des polnischen Juden, des <B>|317|</A></B> Repr&auml;sentanten des europ&auml;ischen Handels auf seiner niedrigsten Stufe, diese selben Pfiffe, die ihm in seiner eignen Heimat so vortreffliche Dienste leisten und dort allgemein angewandt werden, lassen ihn im Stich, sobald er nach Hamburg oder Berlin kommt. Desgleichen der Kommission&auml;r, Jude oder Christ, der von Berlin oder Hamburg auf die B&ouml;rse von Manchester kommt, fand wenigstens noch vor nicht zu langer Zeit dies eine aus: Wollte er Garn oder Gewebe wohlfeil kaufen, so mu&szlig;te er vor allem sich jener um ein geringes verfeinerten, aber immer noch jammervollen Man&ouml;ver und Kniffe entledigen, die in seiner Heimat f&uuml;r die Spitze aller Gesch&auml;ftsklugheit galten. Allerdings soll mit dem Fortschritt der gro&szlig;en Industrie auch in Deutschland sich manches ge&auml;ndert haben, und namentlich seit dem industriellen Jena von Philadelphia sogar der altdeutsche Biedermannsgrundsatz in Verruf kommen: Es kann den Leuten ja nur angenehm sein, wenn wir ihnen erst gute Muster schicken und nachher schlechte Ware! Und in der Tat, diese Kniffe und Pfiffe bezahlen sich nicht mehr in einem gro&szlig;en Markt, wo Zeit Geld ist und wo eine gewisse H&ouml;he der kommerziellen Moralit&auml;t sich entwickelt, nicht aus Tugendschw&auml;rmerei, sondern einfach, um Zeit und M&uuml;he nicht nutzlos zu verlieren. Und genauso ist es in England gegangen im Verh&auml;ltnis des Fabrikanten zu seinen Arbeitern.</P>
<P>Die Wiederbelebung des Gesch&auml;fts nach der Krisis von 1847 war der Anbruch einer neuen industriellen Epoche. Die Abschaffung der Korngesetze und die daraus notwendig sich ergebenden weiteren finanziellen Reformen schufen der Industrie und dem Handel Englands allen erw&uuml;nschten Ellbogenraum. Gleich darauf kam die Entdeckung der kalifornischen und australischen Goldfelder. Die Kolonialm&auml;rkte entwickelten in steigendem Ma&szlig; ihre Absorptionsf&auml;higkeit f&uuml;r englische Industrieprodukte. Der mechanische Webstuhl von Lancashire schaffte ein f&uuml;r allemal Millionen indischer Handweber aus der Welt. China wurde mehr und mehr er&ouml;ffnet. Vor allem andern aber entwickelte sich Amerika mit einer selbst f&uuml;r dies Land des Riesenfortschritts unerh&ouml;rten Schnelligkeit; und Amerika, vergessen wir es nicht, war damals eben nur ein Kolonialmarkt, und zwar der gr&ouml;&szlig;te von allen, d.h. ein Land, das Rohprodukte lieferte und Industrieprodukte von au&szlig;en - hier von England - bezog.</P>
<P>Zu alledem kam aber noch, da&szlig; die neuen, am Schlu&szlig; der vorigen Periode eingef&uuml;hrten Verkehrsmittel - Eisenbahnen und ozeanische Dampfschiffe - jetzt auf internationalem Ma&szlig;stab verwirklicht wurden und damit das tats&auml;chlich herstellten, was bisher nur der Anlage nach bestanden hatte: den <I>Weltmarkt</I>. Dieser Weltmarkt bestand damals noch aus einer Anzahl von haupts&auml;chlich oder ausschlie&szlig;lich ackerbauenden L&auml;ndern, gruppiert <A NAME="S318"><B>|318|</A></B> um ein gro&szlig;es Industriezentrum: England. England verbrauchte den gr&ouml;&szlig;ten Teil ihrer &uuml;bersch&uuml;ssigen Rohprodukte und versorgte sie daf&uuml;r mit dem gr&ouml;&szlig;ten Teil ihres Bedarfs an Industrieerzeugnissen. Kein Wunder also, da&szlig; Englands industrieller Fortschritt kolossal und unerh&ouml;rt war, so sehr, da&szlig; der Stand von 1844 uns heute als vergleichsweise unbedeutend und fast waldurspr&uuml;nglich erscheint.</P>
<P>In demselben Grad aber, worin dieser Fortschritt sich darstellte, in demselben Grad wurde auch die gro&szlig;e Industrie, dem &auml;u&szlig;eren Schein nach, moralisch. Die Konkurrenz von Fabrikant gegen Fabrikant, vermittelst kleiner Diebst&auml;hle an den Arbeitern, zahlte sich nicht mehr. Das Gesch&auml;ft war solchen miserablen Mitteln des Geldverdienens entwachsen; der fabrizierende Million&auml;r hatte Be&szlig;res zu tun, als seine Zeit zu verlieren mit derlei kleinlichen Kniffen. So etwas war gut genug h&ouml;chstens f&uuml;r kleine geldbed&uuml;rftige Leute, die jeden Groschen aufschnappen mu&szlig;ten, wollten sie nicht der Konkurrenz erliegen. So verschwand das Trucksystem aus den Fabrikbezirken; die Zehnstundenbill und eine ganze Reihe kleinerer Reformen ging durch - alles Dinge, die dem Geist des Freihandels und der z&uuml;gellosen Konkurrenz direkt ins Gesicht schlugen, die aber ebensosehr die Konkurrenz des Riesenkapitalisten gegen seine weniger beg&uuml;nstigten Gesch&auml;ftskollegen noch &uuml;berlegner machten.</P>
<P>Ferner. Je gr&ouml;&szlig;er eine industrielle Anlage, je zahlreicher ihre Arbeiter, um so gr&ouml;&szlig;er war der Schaden und der Gesch&auml;ftsverdru&szlig; bei jedem Konflikt mit den Arbeitern. Daher kam mit der Zeit ein neuer Geist &uuml;ber die Fabrikanten, namentlich &uuml;ber die gr&ouml;&szlig;ten. Sie lernten unn&ouml;tige Streitereien vermeiden, sich mit dem Bestand und der Macht der Trades Unions abfinden und schlie&szlig;lich sogar in Strikes - wenn nur zur richtigen Zeit eingeleitet - ein wirksames Mittel entdecken zur Durchf&uuml;hrung ihrer eignen Zwecke. So kam es, da&szlig; die gr&ouml;&szlig;ten Fabrikanten, fr&uuml;her die Heerf&uuml;hrer im Kampf gegen die Arbeiterklasse, jetzt die ersten waren im Aufruf zu Frieden und Harmonie. Und aus sehr guten Gr&uuml;nden.</P>
<P>Alle diese Konzessionen an die Gerechtigkeit und Menschenliebe waren eben in Wirklichkeit nur Mittel, die Konzentration des Kapitals in den H&auml;nden weniger zu beschleunigen und die kleineren Konkurrenten zu erdr&uuml;cken, die ohne solchen Extraverdienst nicht leben konnten. In den H&auml;nden dieser wenigen hatten die kleinen Nebenerpressungen fr&uuml;herer Jahre nicht nur alle Wichtigkeit verloren, sie waren jetzt dem Gesch&auml;ft auf gro&szlig;em Fu&szlig; geradezu im Weg. Und so hat die Entwicklung der kapitalistischen Produktion allein hingereicht, wenigstens in den leitenden Industriezweigen - denn in den weniger wichtigen ist dies keineswegs der Fall - alle jene <A NAME="S319"><B>|319|</A></B> kleineren Beschwerden zu beseitigen, die in fr&uuml;hern Jahren das Los des Arbeiters verschlimmerten, und so tritt mehr und mehr in den Vordergrund die gro&szlig;e Haupttatsache, da&szlig; die Ursache des Elends der Arbeiterklasse zu suchen ist nicht in jenen kleinern &Uuml;belst&auml;nden, sondern <I>im kapitalistischen System selbst</I>. Der Arbeiter verkauft dem Kapitalisten seine Arbeitskraft f&uuml;r eine gewisse t&auml;gliche Summe. Nach der Arbeit weniger Stunden hat er den Wert jener Summe reproduziert. Aber sein Arbeitsvertrag lautet dahin, da&szlig; er nun noch eine weitere Reihe von Stunden fortschanzen mu&szlig;, um seinen Arbeitstag voll zu machen. Der Wert nun, den er in diesen zus&auml;tzlichen Stunden der Mehrarbeit produziert, ist Mehrwert, der dem Kapitalisten nichts kostet, trotzdem aber in seine Tasche flie&szlig;t. Dies ist die Grundlage des Systems, das mehr und mehr die zivilisierte Gesellschaft spaltet, einerseits in einige wenige Rothschilde und Vanderbilts, die Eigner aller Produktions- und Unterhaltsmittel, und andererseits in eine ungeheure Menge von Lohnarbeitern, Eigner von nichts als ihrer Arbeitskraft. Und da&szlig; dies Ergebnis geschuldet ist nicht diesem oder jenem untergeordneten Beschwerdepunkt, sondern einzig dem System selbst - diese Tatsache ist durch die Entwicklung des Kapitalismus in England heute ins grellste Licht gestellt.</P>
<P>Ferner. Die wiederholten Heimsuchungen durch Cholera, Typhus, Pocken und andre Epidemien haben dem britischen Bourgeois die dringende Notwendigkeit eingetrichtert, seine St&auml;dte gesund zu machen, falls er nicht mit Familie diesen Seuchen zum Opfer fallen will. Demgem&auml;&szlig; sind die in diesem Buch beschriebenen schreiendsten Mi&szlig;st&auml;nde heute beseitigt oder doch weniger auff&auml;llig gemacht. Die Kanalisation ist eingef&uuml;hrt oder verbessert, breite Stra&szlig;enz&uuml;ge sind quer durch viele der schlechtesten unter den "schlechten Vierteln" angelegt. "Klein-Irland" ist verschwunden, die "Seven Dials" kommen demn&auml;chst an die Reihe, Aber was hei&szlig;t das? Ganze Bezirke, die ich 1844 noch als fast idyllisch schildern konnte, sind jetzt, mit dem Anwachsen der St&auml;dte, herabgefallen in denselben Stand des Verfalls, der Unwohnlichkeit, des Elends. Die Schweine und die Abfallhaufen duldet man freilich nicht mehr. Die Bourgeoisie hat weitere Fortschritte gemacht in der Kunst, das Ungl&uuml;ck der Arbeiterklasse zu verbergen. Da&szlig; aber, was die Arbeiterwohnungen angeht, kein wesentlicher Fortschritt stattgefunden hat, beweist vollauf der Bericht der k&ouml;niglichen Kommission "on the Housing of the Poor" |"&uuml;ber die Behausungen der Armen"|, 1885. Und ebenso in allem andern. Polizeiverordnungen sind so h&auml;ufig geworden wie Brombeeren; sie <A NAME="S320"><B>|320|</A></B> k&ouml;nnen aber nur das Elend der Arbeiter einhegen, beseitigen k&ouml;nnen sie es nicht.</P>
<P>W&auml;hrend aber England dem von mir geschilderten Jugendstand der kapitalistischen Ausbeutung entwachsen ist, haben andre L&auml;nder ihn eben erst erreicht. Frankreich, Deutschland und vor allem Amerika sind die drohenden Rivalen, die, wie ich 1844 vorhersah, mehr und mehr Englands industrielles Monopol brechen. Ihre Industrie ist jung gegen die englische, aber sie w&auml;chst mit weit gr&ouml;&szlig;rer Geschwindigkeit als diese und ist heute so ziemlich auf derselben Entwicklungsstufe angekommen, worauf die englische 1844 stand. Mit Beziehung auf Amerika ist die Parallele besonders frappant. Allerdings sind die &auml;u&szlig;ern Umgebungen f&uuml;r die amerikanische Arbeiterklasse sehr verschieden, aber dieselben &ouml;konomischen Gesetze sind an der Arbeit, und die Ergebnisse, wenn nicht in jeder Beziehung identisch, m&uuml;ssen doch derselben Ordnung angeh&ouml;ren. Daher finden wir in Amerika dieselben Kampfe f&uuml;r einen k&uuml;rzeren, gesetzlich festzustellenden Arbeitstag, besonders f&uuml;r Frauen und Kinder in Fabriken; wir finden das Trucksystem in voller Bl&uuml;te und das Cottagesystem, in l&auml;ndlichen Gegenden, von den "bosses", den Kapitalisten und ihren Vertretern, ausgebeutet als Mittel der Arbeiterbeherrschung. Als ich 1886 die amerikanischen Zeitungen erhielt mit den Berichten &uuml;ber den gro&szlig;en Strike der pennsylvanischen Bergleute im Distrikt von Connellsville, kam es mir vor, als l&auml;se ich meine eigne Schilderung des Ausstands der Kohlengr&auml;ber in Nordengland 1844. Dieselbe Prellerei der Arbeiter durch falsches Ma&szlig;; dasselbe Trucksystem; derselbe Versuch, den Widerstand der Grubenleute zu brechen durch das letzte zermalmende Mittel des Kapitalisten: die Ausweisung der Arbeiter aus ihren Wohnungen, ehe der Zechenverwaltung geh&ouml;ren.</P>
<P>Ich habe weder hier noch in den englischen Ausgaben versucht, das Buch dem heutigen Stand der Dinge anzupassen, d.h. die seit 1844 eingetretenen &Auml;nderungen im einzelnen aufzuz&auml;hlen. Und zwar aus zwei Gr&uuml;nden. Erstens h&auml;tte ich den Umfang des Buches verdoppeln m&uuml;ssen. Und zweitens gibt der erste Band des Marxschen "Kapital" eine ausf&uuml;hrliche Darstellung der Lage der britischen Arbeiterklasse f&uuml;r die Zeit von etwa 1865, d.h. die Zeit, wo die britische industrielle Prosperit&auml;t ihren H&ouml;hepunkt erreichte. Ich h&auml;tte also das von Marx Gesagte wiederholen m&uuml;ssen.</P>
<P>Es wird wohl kaum n&ouml;tig sein zu bemerken, da&szlig; der allgemein theoretische Standpunkt dieses Buchs - in philosophischer, &ouml;konomischer und politischer Beziehung - sich keineswegs genau deckt mit meinem heutigen Standpunkt. Im Jahr 1844 existierte der moderne internationale Sozialismus noch nicht, der seitdem, vor allem und fast ausschlie&szlig;lich durch die <A NAME="S321"><B>|321|</A></B> Leistungen von Marx, zu einer Wissenschaft ausgebildet worden. Mein Buch repr&auml;sentiert nur eine der Phasen seiner embryonalen Entwicklung. Und wie der menschliche Embryo in seinen fr&uuml;hesten Entwicklungsstufen die Kiemenb&ouml;gen unserer Vorfahren, der Fische, noch immer reproduziert, so verr&auml;t dies Buch &uuml;berall die Spuren der Abstammung des modernen Sozialismus von einem seiner Vorfahren - der deutschen klassischen Philosophie. So wird gro&szlig;es Gewicht gelegt - namentlich am Schlu&szlig; - auf die Behauptung, da&szlig; der Kommunismus nicht eine blo&szlig;e Parteidoktrin der Arbeiterklasse ist, sondern eine Theorie, deren Endziel ist die Befreiung der gesamten Gesellschaft, mit Einschlu&szlig; der Kapitalisten, aus den gegenw&auml;rtigen einengenden Verh&auml;ltnissen. Dies ist in abstraktem Sinn richtig, aber in der Praxis meist schlimmer als nutzlos. Solange die besitzenden Klassen nicht nur kein Bed&uuml;rfnis versp&uuml;ren nach Befreiung, sondern auch der Selbstbefreiung der Arbeiterklasse sich mit allen Kr&auml;ften widersetzen, solange wird die Arbeiterklasse nun einmal gen&ouml;tigt sein, die soziale Umw&auml;lzung allein einzuleiten und durchzuf&uuml;hren. Die franz&ouml;sischen Bourgeois von 1789 erkl&auml;rten auch die Befreiung der Bourgeoisie f&uuml;r die Emanzipation des gesamten Menschengeschlechts; Adel und Geistlichkeit wollten das aber nicht einsehn; die Behauptung - obwohl damals, soweit der Feudalismus dabei in Betracht kam, eine unleugbare, abstrakte, historische Wahrheit - artete bald aus in pure sentimentale Redensart und verduftete g&auml;nzlich im Feuer des revolution&auml;ren Kampfs. Heutzutage gibt es auch Leute genug, die den Arbeitern von der Unparteilichkeit ihres h&ouml;heren Standpunkts einen &uuml;ber allen Klassengegens&auml;tzen und Klassenk&auml;mpfen erhabenen Sozialismus predigen. Aber sie sind entweder Neulinge, die noch massenhaft zu lernen haben, oder aber die schlimmsten Feinde der Arbeiter, W&ouml;lfe im Schafspelz,</P>
<P>Im Text wird die Kreislaufsperiode der gro&szlig;en industriellen Krisen auf f&uuml;nf Jahre angegeben. Dies war die Zeitbestimmung, die sich aus dem Gang der Ereignisse von 1825 bis 1842 scheinbar ergab. Die Geschichte der Industrie von 1842 bis 1868 hat aber bewiesen, da&szlig; die wirkliche Periode eine zehnj&auml;hrige ist, da&szlig; die Zwischenkrisen sekund&auml;rer Natur waren und seit 1842 mehr und mehr verschwunden sind. Seit 1868 hat sich die Sachlage wieder ver&auml;ndert; dar&uuml;ber weiter unten.</P>
<P>Ich habe mir nicht einfallen lassen, aus dem Text die vielen Prophezeiungen zu streichen, namentlich nicht die einer nahe bevorstehenden sozialen Revolution in England, wie meine jugendliche Hitze sie mir damals eingab. Ich habe keinen Anla&szlig;, meine Arbeit und mich selbst besser darzustellen, als wir beide damals waren. Das wunderbare ist nicht, da&szlig; so <A NAME="S322"><B>|322|</A></B> viele dieser Prophezeiungen fehlgingen, sondern da&szlig; so viele eingetroffen sind und da&szlig; die kritische Lage der englischen Industrie, infolge kontinentaler und namentlich amerikanischer Konkurrenz, die ich damals in einer allerdings viel zu nahen Zukunft voraussah, seitdem wirklich eingetreten ist. In Beziehung auf diesen Punkt bin ich verpflichtet, das Buch mit dem heutigen Stand der Dinge in Einklang zu bringen. Ich tue es, indem ich hier einen Artikel reproduziere, der in der Londoner "Commonweal" vom 1. M&auml;rz 1885 englisch und in der "Neuen Zeit" vom Juni desselben Jahres (Heft 6) deutsch erschien.</P>
<P>"Vor vierzig Jahren stand England vor einer Krisis, die zu l&ouml;sen allem Anschein nach nur die Gewalt berufen war. Die ungeheure und rasche Entwicklung der Industrie hatte die Ausdehnung der ausw&auml;rtigen M&auml;rkte und die Zunahme der Nachfrage weit &uuml;berholt. Alle zehn Jahre wurde der Gang der Produktion gewaltsam unterbrochen durch eine allgemeine Handelskrisis, der, nach einer langen Periode chronischer Abspannung, wenige kurze Jahre der Prosperit&auml;t folgten, um stets wieder zu enden in fieberhafter &Uuml;berproduktion und schlie&szlig;lich in neuem Zusammenbruch. Die Kapitalistenklasse verlangte laut nach Freihandel in Korn und drohte, ihn zu erzwingen durch R&uuml;cksendung der hungernden St&auml;dtebev&ouml;lkerung in die Landbezirke, woher sie kamen; aber, wie John Bright sagte: 'nicht wie Bed&uuml;rftige, die um Brot betteln, sondern wie eine Armee, die sich auf feindlichem Gebiete einquartiert'. Die Arbeitermassen der St&auml;dte verlangten ihren Anteil an der politischen .Macht - die Volks-Charte; sie wurden unterst&uuml;tzt von der Mehrzahl der Kleinb&uuml;rger, und der einzige Unterschied zwischen beiden war, ob die Charte gewaltsam oder gesetzlich durchgef&uuml;hrt werden sollte. Da kam die Handelskrisis von 1847 und die irische Hungersnot, und mit beiden die Aussicht auf Revolution.</P>
<P>Die franz&ouml;sische Revolution von 1848 rettete die englische Bourgeoisie. Die sozialistischen Proklamationen der siegreichen franz&ouml;sischen Arbeiter erschreckten das englische Kleinb&uuml;rgertum und desorganisierten die Bewegung der englischen Arbeiter, die innerhalb engerer, aber mehr unmittelbar praktischer Grenzen vor sich ging. Gerade in demselben Augenblick, wo der Chartismus seine volle Kraft entwickeln sollte, brach er in sich selbst zusammen, schon ehe er am 10. April &auml;u&szlig;erlich zusammenbrach. Die politische T&auml;tigkeit der Arbeiterklasse wurde in den Hintergrund gedr&auml;ngt. Die Kapitalistenklasse hatte auf der ganzen Linie gesiegt.</P>
<P>Die Parlamentsreform von 1831 war der Sieg der gesamten Kapitalistenklasse &uuml;ber die grundbesitzende Aristokratie. Die Abschaffung der Kornz&ouml;lle war der Sieg der <I>industriellen</I> Kapitalisten nicht nur &uuml;ber den <A NAME="S323"><B>|323|</A></B> gro&szlig;en Grundbesitz, sondern auch &uuml;ber die Fraktionen von Kapitalisten, deren Interessen mehr oder weniger mit denen des Grundbesitzes identisch oder verkettet waren: Bankiers, B&ouml;rsenleute, Rentiers usw. Freihandel bedeutete die Umgestaltung der gesamten inneren und &auml;u&szlig;eren Finanz- und Handelspolitik Englands im Einklang mit den Interessen der industriellen Kapitalisten, der Klasse, die jetzt die Nation vertrat. Und diese Klasse machte sich ernstlich ans Werk. Jedes Hemmnis der industriellen Produktion wurde unbarmherzig entfernt. Der Zolltarif und das ganze Steuersystem wurden umgew&auml;lzt. Alles wurde einem einzigen Zweck untergeordnet, aber einem Zweck von der &auml;u&szlig;ersten Wichtigkeit f&uuml;r den industriellen Kapitalisten: der Verwohlfeilerung aller Rohstoffe und besonders aller Lebensmittel f&uuml;r die Arbeiterklasse; der Produktion der Rohstoffe und der Niederhaltung, wenn auch noch nicht der Herunterbringung des Arbeitslohns. England sollte 'die Werkstatt der Welt werden'; alle andren L&auml;nder sollten f&uuml;r England werden, was Irland schon war - M&auml;rkte f&uuml;r seine Industrieprodukte, Bezugsquellen seiner Rohstoffe und Nahrungsmittel. England, der gro&szlig;e industrielle Mittelpunkt einer ackerbauenden Welt, mit einer stets wachsenden Zahl Korn und Baumwolle produzierender Trabanten, die sich um die industrielle Sonne drehen. Welch herrliche Aussicht!</P>
<P>Die industriellen Kapitalisten gingen an die Durchf&uuml;hrung dieses ihres gro&szlig;en Ziels mit dem kr&auml;ftigen, gesunden Menschenverstand und der Verachtung &uuml;berkommener Grunds&auml;tze, durch die sie sich immer ausgezeichnet haben vor ihren philisterhafteren Konkurrenten auf dem Kontinent. Der Chartismus war im Aussterben. Die Wiederkehr der Gesch&auml;ftsbl&uuml;te, nat&uuml;rlich und fast selbstverst&auml;ndlich, nachdem der Krach von 1847 sich ersch&ouml;pft hatte, wurde ausschlie&szlig;lich auf Rechnung des Freihandeis geschrieben. Infolge beider Umst&auml;nde war die englische Arbeiterklasse politisch der Schwanz der 'gro&szlig;en liberalen Partei' geworden, der von den Fabrikanten angef&uuml;hrten Partei. Diesen einmal gewonnenen Vorteil galt es zu verewigen. Und aus der heftigen Opposition der Chartisten nicht gegen den Freihandel, sondern gegen die Verwandlung des Freihandels in die einzige Lebensfrage der Nation, hatten die Fabrikanten begriffen und begriffen t&auml;glich mehr, da&szlig; die Bourgeoisie nie volle soziale und politische Herrschaft &uuml;ber die Nation erringen kann, au&szlig;er mit H&uuml;lfe der Arbeiterklasse. So ver&auml;nderte sich allm&auml;hlich die gegenseitige Haltung der beiden Klassen. Die Fabrikgesetze, einst der Popanz aller Fabrikanten, wurden jetzt nicht nur willig von ihnen befolgt, sondern mehr oder minder auf die ganze Industrie ausgedehnt. Die Trades Unions, vor kurzem noch als Teufelswerk verrufen, wurden jetzt von den Fabrikanten kajoliert und <A NAME="S324"><B>|324|</A></B> protegiert als &auml;u&szlig;erst wohlberechtigte Einrichtungen und als ein n&uuml;tzliches Mittel, gesunde &ouml;konomische Lehren unter den Arbeitern zu verbreiten. Selbst Strikes, die vor 1848 in die Acht erkl&auml;rt worden waren, wurden jetzt gelegentlich recht n&uuml;tzlich befunden, besonders, wenn die Herren Fabrikanten zu gelegener Zeit sie selbst hervorgerufen hatten. Von den Gesetzen, die dem Arbeiter gleiches Recht gegen&uuml;ber seinem Besch&auml;ftiger geraubt hatten, wurden wenigstens die emp&ouml;rendsten abgeschafft. Und die einst so f&uuml;rchterliche Volks-Charte wurde nun der Hauptsache nach das politische Programm derselben Fabrikanten, die ihr bis zuletzt opponiert hatten. Die <I>Abschaffung des W&auml;hlbarkeitszensus</I> und die <I>geheime Abstimmung</I> sind durch Gesetz eingef&uuml;hrt. Die Parlamentsreformen von 1867 und 1884 n&auml;hern sich schon stark denn <I>allgemeinen Stimmrecht</I>, wenigstens wie es jetzt in Deutschland besteht; die Wahlkreisvorlage, die das Parlament jetzt ber&auml;t, schafft <I>gleiche Wahlkreise</I>, im ganzen wenigstens nicht ungleicher als die in Frankreich oder Deutschland. <I>Di&auml;ten</I> und k&uuml;rzere Mandatsdauer, wenn auch nicht gerade <I>j&auml;hrlich gew&auml;hlte Parlamente</I>, kommen in Sicht als unzweifelhafte Errungenschaften der n&auml;chsten Zukunft; und dennoch sagen einige Leute, der Chartismus sei tot.</P>
<P>Die Revolution von 1848, wie manche ihrer Vorg&auml;nger, hat seltsame Geschicke gehabt. Dieselben Leute, die sie niederwarfen, sind, wie <A HREF="../me13/me13_414.htm">Karl Marx zu sagen pflegte</A>, ihre Testamentsvollstrecker geworden. Louis-Napoleon war gezwungen, ein einiges und unabh&auml;ngiges Italien zu schaffen, Bismarck war gezwungen, Deutschland in seiner Art umzuw&auml;lzen und Ungarn eine gewisse Unabh&auml;ngigkeit wiederzugeben, und die englischen Fabrikanten haben nichts Besseres zu tun, als der Volks-Charte Gesetzeskraft zu geben.</P>
<P>Die Wirkungen dieser Herrschaft der industriellen Kapitalisten f&uuml;r England war[en] anfangs staunenerregend. Das Gesch&auml;ft lebte wieder auf und dehnte sich aus in einem Grade, unerh&ouml;rt selbst in dieser Wiege der modernen Industrie. Alle fr&uuml;hern gewaltigen Sch&ouml;pfungen des Dampfes und der Maschinerie verschwanden in nichts, verglichen mit dem gewaltigen Aufschwung der Produktion in den zwanzig Jahren von 1850 bis 1870, mit den erdr&uuml;ckenden Ziffern der Ausfuhr und Einfuhr, des in den H&auml;nden der Kapitalisten sich aufh&auml;ufenden Reichtums und der sich in Riesenst&auml;dten konzentrierenden menschlichen Arbeitskraft. Der Fortschritt wurde freilich unterbrochen, wie vorher durch die Wiederkehr einer Krisis alle zehn Jahre, 1857 so gut wie 1866; aber diese R&uuml;ckschl&auml;ge galten nun als nat&uuml;r- <A NAME="S325"><B>|325|</A></B> liche unvermeidliche Ereignisse, die man eben durchmachen mu&szlig; und die schlie&szlig;lich doch auch wieder ins Gleise kommen.</P>
<P>Und die Lage der Arbeiterklasse w&auml;hrend dieser Periode? Zeitweilig gab es Besserung, selbst f&uuml;r die gro&szlig;e Masse. Aber diese Besserung wurde immer wieder auf das alte Niveau herabgebracht durch den Zustrom der gro&szlig;en Menge der unbesch&auml;ftigten Reserve, durch die fortw&auml;hrende Verdr&auml;ngung von Arbeitern durch neue Maschinerie und durch die Einwanderung der Ackerbauarbeiter, die jetzt auch mehr und mehr durch Maschinen verdr&auml;ngt wurden.</P>
<P>Eine dauernde Hebung findet sich nur bei zwei besch&uuml;tzten Abteilungen der Arbeiterklasse. Davon sind die erste die Fabrikarbeiter. Die gesetzliche Feststellung eines, wenigstens verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig rationellen, Normalarbeitstages zu ihren Gunsten hat ihre K&ouml;rperkonstitution relativ wiederhergestellt und ihnen eine, noch durch ihre lokale Konzentration verst&auml;rkte, moralische &Uuml;berlegenheit gegeben. Ihre Lage ist unzweifelhaft besser als vor 1848. Der beste Beweis daf&uuml;r ist, da&szlig; von zehn Strikes, die sie machen, neun hervorgerufen sind durch die Fabrikanten selbst und in ihrem eignen Interesse als einziges Mittel, die Produktion einzuschr&auml;nken. Ihr werdet die Fabrikanten nie dahin bringen, da&szlig; sie sich alle dazu verstehn, kurze Zeit zu arbeiten, m&ouml;gen ihre Fabrikate noch so unverk&auml;uflich sein. Aber bringt die Arbeiter zum Striken, und die Kapitalisten schlie&szlig;en ihre Fabriken bis auf den letzten Mann.</P>
<P>Zweitens die gro&szlig;en Trades Unions. Sie sind die Organisationen der Arbeitszweige, in denen die Arbeit <I>erwachsener M&auml;nner</I> allein anwendbar ist oder doch vorherrscht. Hier ist die Konkurrenz weder der Weiber- und der Kinderarbeit noch der Maschinerie bisher imstande gewesen, ihre organisierte St&auml;rke zu brechen. Die Maschinenschlosser, Zimmerleute und Schreiner, Bauarbeiter sind jede f&uuml;r sich eine Macht, so sehr, da&szlig; sie selbst, wie die Bauarbeiter tun, der Einf&uuml;hrung der Maschinerie erfolgreich widerstehn k&ouml;nnen. Ihre Lage hat sich unzweifelhaft seit 1848 merkw&uuml;rdig verbessert; der beste Beweis daf&uuml;r ist, da&szlig; seit mehr als f&uuml;nfzehn Jahren nicht nur ihre Besch&auml;ftiger mit ihnen, sondern auch sie mit ihren Besch&auml;ftigern &auml;u&szlig;erst zufrieden gewesen sind. Sie bilden eine Aristokratie in der Arbeiterklasse; sie haben es fertiggebracht, sich eine verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig komfortable Lage zu erzwingen, und diese Lage akzeptieren sie als endg&uuml;ltig. Sie sind die Musterarbeiter der Herrn Leone Levi und Giften (und auch des Biedermanns Lujo Brentano), und sie sind in der Tat sehr nette, traktable Leute f&uuml;r jeden verst&auml;ndigen Kapitalisten im besondern und f&uuml;r die Kapitalistenklasse im allgemeinen.</P>
<B><P><A NAME="S326">|326|</A></B> Aber was die gro&szlig;e Masse der Arbeiter betrifft, so steht das Niveau des Elends und der Existenzunsicherheit f&uuml;r sie heute ebenso niedrig, wenn nicht niedriger als je. Das Ostende von London ist ein stets sich ausdehnender Sumpf von stockendem Elend und Verzweiflung, von Hungersnot, wenn unbesch&auml;ftigt, von physischer und moralischer Erniedrigung, wenn besch&auml;ftigt. Und so in allen anderen Gro&szlig;st&auml;dten, mit Ausnahme nur der bevorrechteten Minderheit der Arbeiter; und so in den kleineren St&auml;dten und in den Landbezirken. Das Gesetz, das den Wert der Arbeitskraft auf den Preis der notwendigen Lebensmittel beschr&auml;nkt, und das andere Gesetz, das ihren Durchschnittspreis der Regel nach auf das Minimum dieser Lebensmittel herabdr&uuml;ckt, diese beiden Gesetze wirken auf sie mit der unwiderstehlichen Kraft einer automatischen Maschine, die sie zwischen ihren R&auml;dern erdr&uuml;ckt.</P>
<P>Das also war die Lage, geschaffen durch die Freihandelspolitik von 1847 und durch die zwanzigj&auml;hrige Herrschaft der industriellen Kapitalisten. Aber dann kam eine Wendung. Der Krisis von 1866 folgte in der Tat ein kurzer und leichter Gesch&auml;ftsaufschwung gegen 1873, aber er dauerte nicht. Wir haben in der Tat zu der Zeit, wo sie f&auml;llig war, 1877 oder 1878, keine volle Krisis durchgemacht, aber wir leben seit 1876 in einem chronischen Versumpfungszustand aller herrschenden Industriezweige. Weder will der vollst&auml;ndige Zusammenbruch kommen noch die langersehnte Zeit der Gesch&auml;ftsbl&uuml;te, auf die wir ein Recht zu haben glaubten sowohl vor wie nach dem Krach. Ein t&ouml;dlicher Druck, eine chronische &Uuml;berf&uuml;llung aller M&auml;rkte f&uuml;r alle Gesch&auml;fte, das ist der Zustand, den wir seit beinahe zehn Jahren durchmachen. Woher das?</P>
<P>Die Freihandelstheorie hatte zum Grund die eine Annahme: da&szlig; England das einzige gro&szlig;e Industriezentrum einer ackerbauenden Welt werden sollte, und die Tatsachen haben diese Annahme vollst&auml;ndig L&uuml;gen gestraft. Die Bedingungen der modernen Industrie, Dampfkraft und Maschinerie, sind &uuml;berall herstellbar, wo es Brennstoff, namentlich Kohlen gibt, und andre L&auml;nder neben England haben Kohlen: Frankreich, Belgien, Deutschland, Amerika, selbst Ru&szlig;land. Und die Leute da dr&uuml;ben waren nicht der Ansicht, da&szlig; es in ihrem Interesse sei, sich in irische Hungerp&auml;chter zu verwandeln, einzig zum gr&ouml;&szlig;eren Ruhme und Reichtum der englischen Kapitalisten. Sie fingen an zu fabrizieren, nicht nur f&uuml;r sich selbst, sondern auch f&uuml;r die &uuml;brige Welt, und die Folge ist, da&szlig; das Industriemonopol, das England beinahe ein Jahrhundert besessen hat, jetzt unwiederbringlich gebrochen ist.</P>
<P>Aber das Industriemonopol Englands ist der Angelpunkt des bestehen- <A NAME="S327"><B>|327|</A></B> den englischen Gesellschaftssystems. Selbst w&auml;hrend dies Monopol dauerte, konnten die M&auml;rkte nicht Schritt halten mit der wachsenden Produktivit&auml;t der englischen Industrie; die zehnj&auml;hrigen Krisen waren die Folge. Und jetzt werden neue M&auml;rkte t&auml;glich seltner, so sehr, da&szlig; selbst den Negern am Kongo die Zivilisation aufgezwungen werden soll, die aus den Kattunen von Manchester, den T&ouml;pferwaren von Staffordshire und den Metallartikeln von Birmingham flie&szlig;t. Was wird die Folge sein, wenn kontinentale und besonders amerikanische Waren in stets wachsender Masse hervorstr&ouml;men, wenn der jetzt noch den englischen Fabriken zufallende L&ouml;wenanteil an der Versorgung der Welt von Jahr zu Jahr zusammenschrumpft? Antworte, Freihandel, du Universalmittel!</P>
<P>Ich bin nicht der erste, der darauf hinweist. Schon 1883, in der Versammlung der British Association in Southport, hat Herr Inglis Palgrave, Pr&auml;sident der &ouml;konomischen Sektion, geradezu gesagt, da&szlig; </P>
<FONT SIZE=2><P>'die Tage gro&szlig;er Gesch&auml;ftsprofite in England vorbei seien und eine Pause eingetreten sei in der Weiterentwicklung verschiedner gro&szlig;er Industriezweige. Man k&ouml;nne fast lagen, da&szlig; England im Begriffe sei, in einen nicht l&auml;nger fortschreitenden Zustand &uuml;berzugehen.'</P>
</FONT><P>Aber was wird das Ende von alledem sein? Die kapitalistische Produktion <I>kann nicht</I> stabil werden, sie mu&szlig; wachsen und sich ausdehnen, oder sie mu&szlig; sterben. Schon jetzt, die blo&szlig;e Einschr&auml;nkung von Englands L&ouml;wenanteil an der Versorgung des Weltmarkts, hei&szlig;t Stockung, Elend, &Uuml;berma&szlig; an Kapital hier, &Uuml;berma&szlig; an unbesch&auml;ftigten Arbeitern dort. Was wird es erst sein, wenn der Zuwachs der j&auml;hrlichen Produktion vollends zum Stillstand gebracht ist? Hier ist die verwundbare Achillesferse der kapitalistischen Produktion. Ihre Lebensbedingung ist die Notwendigkeit fortw&auml;hrender Ausdehnung, und diese fortw&auml;hrende Ausdehnung wird jetzt unm&ouml;glich. Die kapitalistische Produktion l&auml;uft aus in eine Sackgasse. Jedes Jahr bringt England dichter vor die Frage: Entweder die Nation geht in St&uuml;cke oder die kapitalistische Produktion. Welches von beiden mu&szlig; dran glauben?</P>
<P>Und die Arbeiterklasse? Wenn selbst unter der unerh&ouml;rten Ausdehnung des Handels und der Industrie von 1848 bis 1868 sie solches Elend durchzumachen hatte, wenn selbst damals ihre gro&szlig;e Masse im besten Fall nur eine vor&uuml;bergehende Verbesserung ihrer Lage erfuhr, w&auml;hrend nur eine kleine privilegierte, gesch&uuml;tzte Minorit&auml;t dauernden Vorteil hatte, wie wird es sein, wenn diese blendende Periode endg&uuml;ltig zum Abschlu&szlig; kommt, wenn die gegenw&auml;rtige dr&uuml;ckende Stagnation sich nicht nur noch steigert, sondern wenn dieser gesteigerte Zustand ert&ouml;tenden Druckes der dauernde, der Normalzustand der englischen Industrie wird?</P>
<B><P><A NAME="S328">|328|</A></B> Die Wahrheit ist diese: Solange Englands Industriemonopol dauerte, hat die englische Arbeiterklasse bis zu einem gewissen Grad teilgenommen an den Vorteilen dieses Monopols. Diese Vorteile wurden sehr ungleich unter sie verteilt; die privilegierte Minderheit sackte den gr&ouml;&szlig;ten Teil ein, aber selbst die gro&szlig;e Masse hatte wenigstens dann und wann vor&uuml;bergehend ihr Teil. Und das ist der Grund, warum seit dem Aussterben des Owenismus es in England keinen Sozialismus gegeben hat. Mit dem Zusammenbruch des Monopols wird die englische Arbeiterklasse diese bevorrechtete Stellung verlieren. Sie wird sich allgemein - die bevorrechtete und leitende Minderheit nicht ausgeschlossen - eines Tages auf das gleiche Niveau gebracht sehen wie die Arbeiter des Auslandes. Und das ist der Grund, warum es in England wieder Sozialismus geben wird."</P>
<P>Soweit der Artikel von 1885. In der englischen Vorrede vom 11 .Januar 1892 fuhr ich dann fort:</P>
<P>"Dieser Schilderung der Sachlage, wie sie mir 1885 vorkam, habe ich nur wenig zuzuf&uuml;gen. Es ist unn&ouml;tig zu sagen, da&szlig; es heute 'wirklich wieder Sozialismus in England gibt'; und das massenhaft: Sozialismus aller Schattierungen, Sozialismus bewu&szlig;t und unbewu&szlig;t, Sozialismus in Prosa und in Versen, Sozialismus der Arbeiterklasse und der Mittelklasse. Denn wahrlich, dieser Greuel aller Greuel, der Sozialismus, ist nicht nur respektabel geworden, sondern hat sich allbereits in Gesellschaftstoilette geworfen und lungert nachl&auml;ssig herum auf Saloncauseusen. Das beweist wieder einmal, von welch unheilbarer Unbest&auml;ndigkeit jener schreckliche Despot der guten Gesellschaft ist: die &ouml;ffentliche Meinung der Mittelklasse, und rechtfertigt wieder einmal die Verachtung, die wir Sozialisten einer vergangnen Generation stets f&uuml;r diese &ouml;ffentliche Meinung hegten. Sonst aber haben wir keinen Grund, uns &uuml;ber dies neue Symptom zu beklagen.</P>
<P>Was ich f&uuml;r weit wichtiger halte als diese augenblickliche Mode, in Bourgeoiszirkeln mit einer verw&auml;sserten L&ouml;sung von Sozialismus gro&szlig;zutun, und selbst wichtiger als den Fortschritt, den der Sozialismus in England im allgemeinen gemacht, das ist das Wiedererwachen des Londoner Ostends. Dies unerme&szlig;liche Lager des Elends ist nicht mehr die stagnierende Pf&uuml;tze, die es vor sechs Jahren noch war. Das Ostend hat seine starre Verzweiflung abgesch&uuml;ttelt; es ist dem Leben wiedergegeben und ist die Heimat des 'Neuen Unionismus' geworden, d.h. der Organisation der gro&szlig;en Masse 'ungelernter' Arbeiter. Diese Organisation mag in mancher Beziehung die Form der alten Unionen von 'gelernten' Arbeitern annehmen; sie ist dennoch wesentlich verschieden dem Charakter nach. Die alten Unionen bewahren die Traditionen der Zeit, wo sie gegr&uuml;ndet wurden; sie sehn das <A NAME="S329"><B>|329|</A></B> Lohnsystem f&uuml;r eine ein f&uuml;r allemal gegebne, endg&uuml;ltige Tatsache an, die sie im besten Fall im Interesse ihrer Mitglieder etwas mildern k&ouml;nnen. Die neuen Unionen dagegen wurden zu einer Zeit gegr&uuml;ndet, wo der Glaube an die Ewigkeit des Lohnsystems schon gewaltig ersch&uuml;ttert war. Ihre Gr&uuml;nder und Bef&ouml;rderer waren entweder bewu&szlig;te oder Gef&uuml;hlssozialisten; die Massen, die ihnen zustr&ouml;mten und in denen ihre St&auml;rke ruht, waren roh, vernachl&auml;ssigt, von der Aristokratie der Arbeiterklasse &uuml;ber die Achsel angesehn. Aber sie haben diesen einen unerme&szlig;lichen Vorteil: <I>Ihre Gem&uuml;ter sind noch jungfr&auml;ulicher Boden</I>, g&auml;nzlich frei von den ererbten, 'respektablen' Bourgeoisvorurteilen, die die K&ouml;pfe der bessergestellten 'alten' Unionisten verwirren. Und so sehn wir jetzt, wie diese neuen Unionen die F&uuml;hrung der Arbeiterbewegung &uuml;berhaupt ergreifen und mehr und mehr die reichen und stolzen 'alten' Unionen ins Schlepptau nehmen.</P>
<P>Unzweifelhaft haben die Leute des Ostends kolossale B&ouml;cke gemacht; das taten aber ihre Vorg&auml;nger auch, das tun noch heute die doktrin&auml;ren Sozialisten, die &uuml;ber jene die Nase r&uuml;mpfen. Eine gro&szlig;e Klasse wie eine gro&szlig;e Nation lernt nie schneller als durch die Folgen ihrer eignen Irrt&uuml;mer. Und trotz aller m&ouml;glichen Fehler in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bleibt das Erwachen des Ostends von London eins der gr&ouml;&szlig;ten und fruchtbarsten Ereignisse dieses fin de si&egrave;cle |Jahrhundertendes|, und froh und stolz bin ich, da&szlig; ich es erlebte."</P>
<P>Seit ich Vorstehendes vor sechs Monaten schrieb, hat die englische Arbeiterbewegung wieder einen guten Schritt vorw&auml;rts getan. Die Parlamentswahlen, die seit einigen Tagen hinter uns liegen, haben den beiden offiziellen Parteien, den Konservativen wie den Liberalen, die Kundmachung in aller Form zugestellt, da&szlig; sie beide von nun an mit einer dritten Partei, der Arbeiterpartei, zu rechnen haben. Diese Arbeiterpartei ist erst in der Bildung begriffen; ihre Elemente sind noch damit besch&auml;ftigt, &uuml;berkommene Vorurteile aller Art - b&uuml;rgerliche, altgewerkschaftliche, ja selbst schon doktrin&auml;r-sozialistische - abzusch&uuml;tteln, damit sie sich endlich auf dem ihnen allen gemeinsamen Boden zusammenfinden k&ouml;nnen. Und doch war der sie zusammenf&uuml;hrende Instinkt schon jetzt so gro&szlig;, da&szlig; er Wahlresultate erzeugte, wie sie bisher in England unerh&ouml;rt. In London stellen sich zwei Arbeiter |James Keir Hardie und John Burns| zur Wahl, und zwar offen als Sozialisten; die Liberalen wagen nicht, ihnen einen der ihrigen entgegenzustellen, und die zwei Sozialisten gehn mit &uuml;berw&auml;ltigender und unerwarteter Majorit&auml;t durch. In Middlesbrough tritt ein Arbeiterkandidat |John Havelock Wilson| auf gegen einen Liberalen und <A NAME="S330"><B>|330|</A></B> einen Konservativen und wird trotz beider gew&auml;hlt; die neuen Arbeiterkandidaten dagegen, die mit den Liberalen ein B&uuml;ndnis abgeschlossen, fallen mit Ausnahme eines einzigen rettungslos durch. Unter den bisherigen sogenannten Arbeitervertretern, d.h. den Leuten, denen man ihre Arbeiterqualit&auml;t verzeiht, weil sie selbst sie gern im Ozean ihres Liberalismus ertr&auml;nken m&ouml;chten, ist der bedeutendste Vertreter des alten Unionismus, Henry Broadhurst, mit Glanz durchgefallen, weil er sich gegen den Achtstundentag erkl&auml;rt hat. In zwei Wahlkreisen von Glasgow, in einem von Salford und noch in mehreren anderen traten unabh&auml;ngige Arbeiterkandidaten auf gegen Kandidaten beider alten Parteien; sie wurden geschlagen, aber die liberalen Kandidaten auch. Kurz, in einer Anzahl gro&szlig;st&auml;dtischer und industrieller Wahlkreise haben die Arbeiter sich entschieden von aller Verbindung mit den beiden alten Parteien losgesagt und damit direkte oder indirekte Erfolge erreicht wie bei keiner Wahl vorher. Und die Freude dar&uuml;ber unter den Arbeitern ist namenlos. Zum erstenmal haben sie gesehn und gef&uuml;hlt, was sie k&ouml;nnen, wenn sie ihr Wahlrecht im Interesse ihrer Klasse ausnutzen. Der Aberglaube an die "gro&szlig;e liberale Partei", der die englischen Arbeiter fast vierzig Jahre beherrscht hat, ist gebrochen. Sie haben an schlagenden Beispielen gesehn, da&szlig; sie, die Arbeiter, die entscheidende Macht in England sind, wenn sie nur wollen und wissen, was sie wollen; und die Wahlen von 1892 waren der Anfang des Wissens und des Wollens. F&uuml;r das &uuml;brige wird die kontinentale Arbeiterbewegung sorgen; die Deutschen und Franzosen, die in Parlamenten und Lokalr&auml;ten schon so reichliche Vertretung besitzen, werden durch weitere Erfolge den Wetteifer der Engl&auml;nder schon gen&uuml;gend im Gang halten. Und wenn in nicht mehr ferner Zeit sich herausstellt, da&szlig; dies neue Parlament nichts mit Herrn Gladstone und Herr Gladstone nichts mit diesem Parlament anfangen kann, dann wird die englische Arbeiterpartei auch wohl hinreichend konstituiert sein, um dem Schaukelspiel der beiden alten, einander an der Regierung abl&ouml;senden und eben dadurch die Bourgeoisherrschaft verewigenden Parteien demn&auml;chst ein Ende zu machen.</P>
<I><P>London</I>, 21. Juli 1892</P>
<I><P ALIGN="RIGHT">F. Engels</P></I>
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<TD ALIGN="center" width="199" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A HREF="http://www.mlwerke.de/index.shtml"><FONT size="2" color="#006600">MLWerke</A></FONT></TD>
<TD ALIGN="center" width="200" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A href="../default.htm"><FONT size=2 color="#006600">Marx/Engels - Werke</A></TD>
<TD ALIGN="center" width="199" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A HREF="../me_ak84.htm"><FONT size="2" color="#006600">Artikel und Korrespondenzen 1884</A></FONT></TD>
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<TD ALIGN="CENTER" width="598" height=20 valign=middle
bgcolor="#99CC99"><A HREF="../me02/me02_225.htm"><FONT size="2" color="#006600">Die Lage der arbeitenden Klasse in England</A></FONT></TD>
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