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<!-- First uploaded 15 Aug 2000 by Jorn Andersen -->
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<META NAME="Description" LANG="de" CONTENT="Karl Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844 - 3.4 - Geld">
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<META NAME="Keywords" LANG="de" CONTENT=">
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<META NAME="Author" CONTENT="Karl Marx">
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<link rel="start" href="../default.htm" titel="Verzeichnis Marx/Engels">
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<link rel="start" href="http://www.mlwerke.de/index.shtml" titel="MLwerke - Stimmen der proletarischen Revolution">
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<link rel="content" href="me40_465.htm" titel="Ökonomisch-Philosophische Manuskripte von 1844">
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<link rel="prev" href="me40_546.htm" titel="3. Manuskript 3: Bedürfnis, Produktion und Arbeitsteilung">
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<link rel="next" href="me40_568.htm" titel="3. Manuskript 5: Kritik der Hegelschen Dialektik und Philosophie überhaupt">
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<link rel="alternate" href="https://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1844/oek-phil/3-4_geld.htm" titel="Derselbe Text beim MIA">
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<TITLE>Karl Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte - 3.4 - Geld</TITLE>
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<!-- Version 1.01 - Marked up by Einde O'Callaghan 24 July 2000 -->
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<TD><a id="top"> </a><A HREF="../default.htm">Marx/Engels Chronologisch</A></TD>
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<TD ALIGN=CENTER><A HREF="http://www.mlwerke.de/index.shtml">Gesamtübersicht "MLwerke"</A></TD>
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<TD ALIGN=RIGHT><A HREF="../me_zuoek.htm">Marx/Engels zu Ökonomie</A></TD>
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<TD><A HREF="me40_546.htm">Voriges Kapitel</A></TD>
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<TD ALIGN=CENTER><A HREF="me40_465.htm">Inhalt Öko.-phil. Manuskripte</A></TD>
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<TD ALIGN=RIGHT><A HREF="me40_568.htm">Letztes Kapitel</A></TD>
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<H2>Karl Marx</H2>
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<H1>Ökonomisch-philosophische Manuskripte</H1>
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<P> </P>
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<H3><EM>[Geld]</EM></H3>
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<P CLASS="fst"><562>||XLI| Wenn die <EM>Empfindungen</EM>, Leidenschaften etc. des Menschen nicht nur anthropologische Bestimmungen im [engeren] Sinn, sondern wahrhaft <EM>ontologische</EM> Wesens-(Natur-)bejahungen sind – und wenn sie nur dadurch wirklich sich bejahen, daß ihr <EM>Gegenstand sinnlich</EM> für sie ist, so versteht sich, 1. daß die Weise ihrer Bejahung durchaus nicht eine und <563>dieselbe ist, sondern vielmehr die unterschiedne Weise der Bejahung die Eigentümlichkeit ihres Daseins, ihres Lebens bildet; die Weise, wie der Gegenstand für sie, ist die eigentümliche Weise ihres <EM>Genusses</EM>; 2. da, wo die sinnliche Bejahung unmittelbares Aufheben des Gegenstandes in seiner selbständigen Form ist (Essen, Trinken, Bearbeiten des Gegenstandes etc.), ist dies die Bejahung des Gegenstandes; 3. insofern der Mensch <EM>menschlich</EM>, also auch seine Empfindung etc. <EM>menschlich</EM> ist, ist die Bejahung des Gegenstandes durch einen andren, ebenfalls sein eigner Genuß; 4. erst durch die entwickelte Industrie, i.e. durch die Vermittlung des Privateigentums, wird des ontologische Wesen der menschlichen Leidenschaft sowohl in seiner Totalität als in seiner Menschlichkeit; die Wissenschaft vom Menschen ist also selbst ein Produkt der praktischen Selbstbetätigung des Menschen; 5. der Sinn des Privateigentums – losgelöst von seiner Entfremdung – ist das <EM>Dasein</EM> der<EM> wesentlichen Gegenstände</EM> für den Menschen, sowohl als Gegenstand des Genusses wie der Tätigkeit. –</P>
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<P>Des <EM>Geld</EM>, indem es die <EM>Eigenschaft</EM> besitzt, alles zu kaufen, indem es die <EM>Eigenschaft</EM> besitzt, alle Gegenstände sich anzueignen, ist also der <EM>Gegenstand</EM> im eminenten Besitz. Die Universalität seiner <EM>Eigenschaft</EM> ist die Allmacht seines Wesens; es gilt daher als allmächtiges Wesen <20> Das Geld ist der <EM>Kuppler</EM> zwischen dem Bedürfnis und dem Gegenstand, zwischen dem Leben und dem Lebensmittel des Menschen. <EM>Was</EM> mir aber <EM>mein</EM> Leben vermittelt, das <EM>vermittelt mir</EM> auch das Dasein der andren Menschen für mich. Das ist für mich der <EM>andre</EM> Mensch.</P>
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<P>"Was Henker! Freilich Händ<EFBFBD> und Füße<BR>
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Und Kopf und Hintre, die sind dein!<BR>
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Doch alles, was ich frisch genieße,<BR>
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Ist des drum weniger mein?<BR>
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Wenn ich sechs Hengste zahlen kann<BR>
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Sind ihre Kräfte nicht die meine?<BR>
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Ich renne zu und bin ein rechter Mann<BR>
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Als hätt<EFBFBD> ich vierundzwanzig Beine."<BR>
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<EM>Goethe, <STRONG>Faust</STRONG></EM> (Mephisto) <A HREF="me40_562.htm#n33" NAME="33">[33]</A></P>
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<P>Shakespeare im <STRONG>Timon von Athen</STRONG>:</P>
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<P> "Gold? Kostbar, flimmernd, rotes Gold? Nein, Götter!<BR>
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Nicht eitel ficht<68> ich.<BR>
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So viel hievon macht schwarz weiß, häßlich schön;<BR>
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Schlecht gut, alt jung, feig tapfer, niedrig edel. <BR>
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Dies lockt <20> den Priester vom Altar;<BR>
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Reißt Halbgenesnen weg das Schlumrnerkissen:<BR>
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<564>Ja, dieser rote Sklave lost und bindet<BR>
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Geweihte Bande; segnet den Verfluchten;<BR>
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Er macht den Aussatz lieblich, ehrt den Dieb<BR>
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Und gibt ihm Rang, gebeugtes Knie und Einfluß<BR>
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Im Rat der Senatoren; dieser führt<BR>
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Der überjähr<EFBFBD>gen Witwe Freier zu;<BR>
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Sie, von Spital und Wunden giftig eiternd,<BR>
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Mit Ekel fortgeschickt, verjüngt balsamisch<BR>
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Zu Maienjugend dies. Verdammt Metall,<BR>
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Gemeine Hure du der Menschen, die<BR>
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Die Völker tört"</P>
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<P>Und weiter unten:</P>
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<P>"Du süßer Königsmörder, edle Scheidung<BR>
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Des Sohns und Vaters! glänzender Besudler<BR>
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Von Hymens reinstem Lager! tapfrer Mars!<BR>
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Du ewig blüh<EFBFBD>nder, zartgeliebter Freier,<BR>
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Des roter Schein den heil<69>gen Schnee zerschmelzt<BR>
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Auf Dianas reinem Schoß! <EM>sichtbare Gottheit</EM>,<BR>
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Die du <EM>Unmöglichkeiten</EM> eng verbrüderst,<BR>
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Zum Kuß sie zwingst! du sprichst in jeder Sprache,<BR>
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||XLII| Zu jedem Zweck! o du, der Herzen Prüfstein!<BR>
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Denk, es empört dein Sklave sich, der Mensch!<BR>
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<EM>Vernichte</EM> deine Kraft sie all verwirrend,<BR>
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Daß Tieren wird die Herrschaft dieser Welt!" <A HREF="me40_562.htm#n34" NAME="34">[34]</A></P>
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<P>Shakespeare schildert das Wesen des <EM>Geldes</EM> trefflich. Um ihn zu verstehn, beginnen wir zunächst mit der Auslegung der goethischen Stelle.</P>
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<P>Was durch das <EM>Geld</EM> für mich ist, was ich zahlen, d. h., was das Geld kaufen kann, das <EM>bin ich</EM>, der Besitzer des Geldes selbst. So groß die Kraft des Geldes, so groß ist meine Kraft. Die Eigenschaften des Geldes sind meine – seines Besitzers – Eigenschaften und Wesenskräfte. Das, was ich <EM>bin</EM> und <EM>vermag</EM>, ist also keineswegs durch meine Individualität bestimmt. Ich <EM>bin</EM> häßlich, aber ich kann mir die <EM>schönste</EM> Frau kaufen. Also bin ich nicht <EM>häßlich</EM>, denn die Wirkung der <EM>Häßlichkeit</EM>, ihre abschreckende Kraft ist durch das Geld vernichtet. Ich – meiner Individualität nach – bin <EM>lahm</EM>, aber das Geld verschafft mir 24 Füße; ich bin also nicht lahm; ich bin ein schlechter, unehrlicher, gewissenloser, geistloser Mensch, aber das Geld ist geehrt, also auch sein Besitzer. Das Geld ist das höchste Gut, also ist sein Besitzer gut, das Geld überhebt mich überdem der Mühe, unehrlich zu sein; ich werde also als ehrlich präsumiert; ich bin <EM>geistlos</EM>, aber das Geld ist der <EM>wirkliche</EM> Geist aller Dinge, wie sollte sein Besitzer geistlos sein? Zudem <565>kann er sich die geistreichen Leute kaufen, und wer die Macht über die Geistreichen hat <A HREF="me40_562.htm#n1*" NAME="1*">[1*]</A>, ist der nicht geistreicher als der Geistreiche? Ich, der durch das Geld <EM>alles</EM>, wonach ein menschliches Herz sich sehnt, vermag, besitze ich nicht alle menschlichen Vermögen? Verwandelt also mein Geld nicht alle meine Unvermögen in ihr Gegenteil?</P>
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<P>Wenn das <EM>Geld</EM> das Band ist, das mich an das <EM>menschliche</EM> Leben, das mir die Gesellschaft, das mich mit der Natur und den Menschen verbindet, ist das Geld nicht das Band aller <EM>Bande</EM>? Kann es nicht alle Bande lösen und binden? Ist es darum nicht auch das allgemeine <EM>Scheidungsmittel</EM>? Es ist die wahre <EM>Scheidemünze</EM>, wie das wahre <EM>Bindungsmittel</EM>, die [<5B>] <A HREF="me40_562.htm#n2*" NAME="2*">[2*]</A> <EM>chemische</EM> Kraft der Gesellschaft.</P>
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<P>Shakespeare hebt an dem Geld besonders 2 Eigenschaften heraus:</P>
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<P>1. Es ist die sichtbare Gottheit, die Verwandlung aller menschlichen und natürlichen Eigenschaften in ihr Gegenteil, die allgemeine Verwechslung und Verkehrung der Dinge; es verbrüdert Unmöglichkeiten;</P>
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<P>2. Es ist die allgemeine Hure, der allgemeine Kuppler der Menschen und Völker.</P>
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<P>Die Verkehrung und Verwechslung aller menschlichen und natürlichen Qualitäten, die Verbrüderung der Unmöglichkeiten – die <EM>göttliche</EM> Kraft –des Geldes liegt in seinem <EM>Wesen</EM> als dem entfremdeten, entäußernden und sich veräußernden <EM>Gattungswesen</EM> der Menschen. Es ist das entäußerte <EM>Vermögen</EM> der <EM>Menschheit</EM>.</P>
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<P>Was ich qua <EM>Mensch</EM> nicht vermag, was also alle meine individuellen Wesenskräfte nicht vermögen, das vermag ich durch das <EM>Geld</EM>. Das Geld macht also jede dieser Wesenskräfte zu etwas, was sie an sich nicht ist, d. h. zu ihrem <EM>Gegenteil</EM>.</P>
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<P>Wenn ich mich nach einer Speise sehne oder den Postwagen brauchen will, weil ich nicht stark genug bin, den Weg zu Fuß zu machen, so verschafft mir das Geld die Speise und den Postwagen, d.h., es verwandelt meine Wünsche aus Wesen der Vorstellung, es übersetzt sie aus ihrem gedachten, vorgestellten, gewollten Dasein in ihr <EM>sinnliches, wirkliches</EM> Dasein, aus der Vorstellung in das Leben, aus dem vorgestellten Sein in das wirkliche Sein. Als diese Vermittlung ist das [Geld] die <EM>wahrhaft schöpferische</EM> Kraft.</P>
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<P>Die <EM>demande</EM> <A HREF="me40_562.htm#n3*" NAME="3*">[3*]</A> existiert wohl auch für den, der kein Geld hat, aber seine demande ist ein bloßes Wesen der Vorstellung, das auf mich, auf den 3ten, <566>auf die [anderen] ||XLIII| keine Wirkung, keine Existenz hat, also für mich selbst <EM>unwirklich, gegenstandlos</EM> bleibt. Der Unterschied der effektiven, auf das Geld basierten und der effektlosen, auf mein Bedürfnis, meine Leidenschaft, meinen Wunsch etc. basierten demande ist der Unterschied zwischen <EM>Sein</EM> und <EM>Denken</EM>, zwischen der bloßen in mir <EM>existierenden</EM> Vorstellung und der Vorstellung, wie sie als <EM>wirklicher Gegenstand</EM> außer mir für mich ist.</P>
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<P>Ich, wenn ich kein Geld zum Reisen habe, habe kein <EM>Bedürfnis</EM>, d.h. kein wirkliches und sich verwirklichendes Bedürfnis zum Reisen. Ich, wenn ich <EM>Beruf</EM> zum Studieren, aber kein Geld dazu habe, habe <EM>keinen</EM> Beruf zum Studieren, d.h. keinen <EM>wirksamen</EM>, keinen <EM>wahren</EM> Beruf. Dagegen ich, wenn ich wirklich <EM>keinen</EM> Beruf zum Studieren habe, aber den Willen <EM>und</EM> das Geld, habe einen <EM>wirksamen</EM> Beruf dazu. Das <EM>Geld</EM> – als das äußere, nicht aus dem Menschen als Menschen und nicht von der menschlichen Gesellschaft als Gesellschaft herkommende allgemeine – <EM>Mittel</EM> und <EM>Vermögen</EM>, die <EM>Vorstellung in die Wirklichkeit</EM> und die <EM>Wirklichkeit zu einer bloßen Vorstellung</EM> zu machen, verwandelt ebensosehr die <EM>wirklichen menschlichen und natürlichen Wesenskräfte</EM> in bloß abstrakte Vorstellungen und darum <EM>Unvollkommenheiten</EM>, qualvolle Hirngespinste, wie es andrerseits die <EM>wirklichen Unvollkommenheiten und Hirngespinste</EM>, die wirklich ohnmächtigen, nur in der Einbildung des Individuums existierenden Wesenskräfte desselben zu <EM>wirklichen Wesenskräften</EM> und <EM>Vermögen</EM> verwandelt. Schon dieser Bestimmung nach ist es also schon die allgemeine Verkehrung der <EM>Individualitäten</EM>, die sie in ihr Gegenteil umkehrt und ihren Eigenschaften widersprechende Eigenschaften beilegt.</P>
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<P>Als diese <EM>verkehrende</EM> Macht erscheint es dann auch gegen das Individuum und gegen die gesellschaftlichen etc. Bande, die für sich <EM>Wesen</EM> zu sein behaupten. Es verwandelt die Treue in Untreue, die Liebe in Haß, den Haß in Liebe, die Tugend in Laster, das Laster in Tugend, den Knecht in den Herrn, den Herrn in den Knecht, den Blödsinn in Verstand, den Verstand in Blödsinn.</P>
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<P>Da das Geld als der existierende und sich betätigende Begriff des Wertes alle Dinge verwechselt, vertauscht, so ist es die allgemeine <EM>Verwechslung</EM> und <EM>Vertauschung</EM> aller Dinge, also die verkehrte Welt, die Verwechslung und Vertauschung aller natürlichen und menschlichen Qualitäten.</P>
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<P>Wer die Tapferkeit kaufen kann, der ist tapfer, wenn er auch feig ist. Da das Geld nicht gegen eine bestimmte Qualität, gegen ein bestimmtes Ding, menschliche Wesenskräfte, sondern gegen die ganze menschliche und <567>natürliche gegenständliche Welt sich austauscht, so tauscht es also – vom Standpunkt seines Besitzers angesehn – jede Eigenschaft gegen jede – auch ihr widersprechende Eigenschaft und Gegenstand – aus; es ist die Verbrüderung der Unmöglichkeiten, es zwingt das sich Widersprechende zum Kuß.</P>
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<P>Setze den <EM>Menschen</EM> als <EM>Menschen</EM> und sein Verhältnis zur Welt als ein menschliches voraus, so kannst du Liebe nur gegen Liebe austauschen, Vertrauen nur gegen Vertrauen etc. Wenn du die Kunst genießen willst, mußt du ein künstlerisch gebildeter Mensch sein; wenn du Einfluß auf andre Menschen ausüben willst, mußt du ein wirklich anregend und fördernd auf andere Menschen wirkender Mensch sein. Jedes deiner Verhältnisse zum Menschen – und zu der Natur – muß eine <EM>bestimmte</EM>, dem Gegenstand deines Willens entsprechende <EM>Äußrung</EM> deines <EM>wirklichen individuellen</EM> Lebens sein. Wenn du liebst, ohne Gegenliebe hervorzurufen, d. h., wenn dein Lieben als Lieben nicht die Gegenliebe produziert, wenn du durch deine <EM>Lebensäußrung</EM> als liebender Mensch dich nicht zum ge<EM>liebten Menschen</EM> machst, so ist deine Liebe ohnmächtig, ein Unglück. |XLIII||</P>
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<H3>Redaktionelle Fußnoten</H3>
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<P CLASS="note"><A HREF="me40_562.htm#1*" NAME="n1*">1*.</A> In der Handschrift: ist</P>
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<P CLASS="note"><A HREF="me40_562.htm#2*" NAME="n2*">2*.</A> in der Handschrift ein Wort nicht zu entziffern</P>
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<P CLASS="note"><A HREF="me40_562.htm#3*" NAME="n3*">3*.</A> <EM>Nachfrage</P>
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</EM><P> </P>
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<H3>Anmerkungen</H3>
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<P CLASS="note"><A HREF="me40_562.htm#33" NAME="n33">33.</A> Siehe Goethes <STRONG>Faust</STRONG>. Ersten Teil. 4. Szene: Studierzimmer.</P>
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<P CLASS="note"><A HREF="me40_562.htm#34" NAME="n34">34.</A> Shakespeare, <STRONG>Timon von Athen</STRONG>, 4. Akt, 3. Szene.</P>
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<P CLASS="link"><A HREF="me40_562.htm#top">Anfang der Seite</A></P>
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<P CLASS="updat">Zuletzt aktualisiert am 27.09.2014</P>
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<TD><A HREF="me40_546.htm">Voriges Kapitel</A></TD>
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<TD><A HREF="../default.htm">Marx/Engels Chronologisch</A></TD>
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