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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Die Produktion des relativen Mehrwerts - 13. Maschinerie und gro<72>e Industrie</TITLE>
<META NAME="Date" CONTENT="1997-11-01">
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me23_441.htm"><FONT SIZE=2>13. Kapitel. Maschinerie und gro&szlig;e Industrie. Teil II</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_531.htm"><FONT SIZE=2>14. Kapitel. Absoluter und relativer Mehrwert</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 23, "Das Kapital", Bd. I, Vierter Abschnitt, S. 483 - 530<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968 </SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">DREIZEHNTES KAPITEL. TEIL III (ABSCHNITT 8 BIS 10)<BR>
<FONT SIZE="+2">Maschinerie und gro&szlig;e Industrie</FONT></P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_13_8">8. Revolutionierung von Manufaktur, Handwerk und Hausarbeit <BR>
durch die gro&szlig;e Industrie</A></P>
</I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_13_8_a">a) Aufhebung der auf Handwerk und Teilung der Arbeit <BR>
beruhenden Kooperation</A> </P>
<B><P><A NAME="S483">&lt;483&gt;</A></B> Man hat gesehn, wie die Maschinerie die auf dem Handwerk beruhende Kooperation und die auf Teilung der handwerksm&auml;&szlig;igen Arbeit beruhende Manufaktur aufhebt. Ein Beispiel der ersten Art ist die M&auml;hmaschine, sie ersetzt die Kooperation von M&auml;hern. Ein schlagendes Beispiel der zweiten Art ist die Maschine zur Fabrikation von N&auml;hnadeln. Nach Adam Smith verfertigten zu seiner Zeit 10 M&auml;nner durch Teilung der Arbeit t&auml;glich &uuml;ber 48.000 N&auml;hnadeln. Eine einzige Maschine liefert dagegen 145.000 in einem Arbeitstag von 11 Stunden. Eine Frau oder ein M&auml;dchen &uuml;berwacht im Durchschnitt 4 solche Maschinen und produziert daher mit der Maschinerie t&auml;glich an 600.000, in der Woche &uuml;ber 3.000.000 <A NAME="S484"><B>&lt;484&gt;</A></B> N&auml;hnadeln.<A NAME="Z246"><A HREF="me23_483.htm#M246">(246)</A></A> Sofern eine einzelne Arbeitsmaschine an die Stelle der Kooperation oder der Manufaktur tritt, kann sie selbst wieder zur Grundlage handwerksm&auml;&szlig;igen Betriebs werden. Indes bildet diese auf Maschinerie beruhende Reproduktion des Handwerkbetriebs nur den &Uuml;bergang zum Fabrikbetrieb, der in der Regel jedesmal eintritt, sobald mechanische Triebkraft, Dampf oder Wasser, die menschlichen Muskeln in der Bewegung der Maschine ersetzt. Sporadisch und ebenfalls nur vor&uuml;bergehend kann kleiner Betrieb sich verbinden mit mechanischer Triebkraft durch Miete des Dampfs, wie in einigen Manufakturen Birminghams, durch Gebrauch kleiner kalorischer Maschinen, wie in gewissen Zweigen der Weberei usw.<A NAME="Z247"><A HREF="me23_483.htm#M247">(247)</A></A> In der Seidenweberei zu Coventry entwickelte sich naturw&uuml;chsig das Experiment der "Cottage-Fabriken". In der Mitte von Cottage-Reihen, quadratm&auml;&szlig;ig gebaut, wurde ein sog. Engine House &lt;Maschinenhaus&gt; errichtet f&uuml;r die Dampfmaschine und dies durch Sch&auml;fte mit den Webst&uuml;hlen in den cottages verbunden. In allen F&auml;llen war der Dampf gemietet, z.B. zu 2<FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> sh. per Webstuhl. Diese Dampfrente war w&ouml;chentlich zahlbar, die Webst&uuml;hle mochten laufen oder nicht. Jede cottage enthielt 2-6 Webst&uuml;hle, den Arbeitern geh&ouml;rig, oder auf Kredit gekauft, oder gemietet. Der Kampf zwischen der Cottage-Fabrik und der eigentlichen Fabrik w&auml;hrte &uuml;ber 12 Jahre. Er hat geendet mit dem g&auml;nzlichen Ruin der 300 cottage factories.<A NAME="Z248"><A HREF="me23_483.htm#M248">(248)</A></A> Wo die Natur des Prozesses nicht von vornherein Produktion auf gro&szlig;er Stufenleiter bedang, durchliefen in der Regel die in den letzten Dezennien neu aufkommenden Industrien, wie z.B. Briefkuvert-, Stahlfedermachen usw., erst den Handwerksbetrieb und dann den Manufakturbetrieb als kurzlebige &Uuml;bergangsphasen zum Fabrikbetrieb. Diese Metamorphose bleibt dort am schwierigsten, wo die manufakturm&auml;&szlig;ige Produktion des Machwerks keine Stufenfolge von Entwicklungsprozessen, sondern eine Vielheit disparater Prozesse einschlie&szlig;t. Dies bildete z.B. ein gro&szlig;es Hindernis der Stahlfederfabrik. Jedoch wurde schon vor ungef&auml;hr anderthalb Dezennien ein Automat erfunden, der 6 disparate Prozesse auf einen Schlag <A NAME="S485"><B>&lt;485&gt;</A></B> verrichtet. Das Handwerk lieferte die ersten 12 Dutzend Stahlfedern 1820 zu 7 Pfd.St. 4 sh., die Manufaktur lieferte sie 1830 zu 8 sh., und die Fabrik liefert sie heute dem Gro&szlig;handel zu 2 bis 6 d.<A NAME="Z249"><A HREF="me23_483.htm#M249">(249)</A></A></P>
<P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_13_8_b">b) R&uuml;ckwirkung des Fabrikwesens auf Manufaktur und Hausarbeit</A></P>
<P>Mit der Entwicklung des Fabrikwesens und der sie begleitenden Umw&auml;lzung der Agrikultur dehnt sich nicht nur die Produktionsleiter in allen andren Industriezweigen aus, sondern ver&auml;ndert sich auch ihr Charakter. Das Prinzip des Maschinenbetriebs, den Produktionsproze&szlig; in seine konstituierenden Phasen zu analysieren und die so gegebnen Probleme durch Anwendung der Mechanik, Chemie usw., kurz der Naturwissenschaften zu l&ouml;sen, wird &uuml;berall bestimmend. Maschinerie dr&auml;ngt sich daher bald f&uuml;r diesen, bald f&uuml;r jenen Teilproze&szlig; in die Manufakturen. Die feste Kristallisation ihrer Gliederung, der alten Teilung der Arbeit entstammend, l&ouml;st sich damit auf und macht fortw&auml;hrendem Wechsel Platz. Abgesehn hiervon wird die Zusammensetzung des Gesamtarbeiters oder des kombinierten Arbeitspersonals von Grund aus umgew&auml;lzt. Im Gegensatz zur Manufakturperiode gr&uuml;ndet sich der Plan der Arbeitsteilung jetzt auf Anwendung der Weiberarbeit, der Arbeit von Kindern aller Altersstufen, ungeschickter Arbeiter, wo es immer tubar, kurz der "cheap labour", wohlfeilen Arbeit, wie der Engl&auml;nder sie charakteristisch nennt. Dies gilt nicht nur f&uuml;r alle auf gro&szlig;er Stufenleiter kombinierte Produktion, ob sie Maschinerie anwende oder nicht, sondern auch f&uuml;r die sog. Hausindustrie, ob ausge&uuml;bt in den Privatwohnungen der Arbeiter oder in kleinen Werkst&auml;tten. Diese sog. moderne Hausindustrie hat mit der altmodischen, die unabh&auml;ngiges st&auml;dtisches Handwerk, selbst&auml;ndige Bauernwirtschaft und vor allem ein Haus der Arbeiterfamilie voraussetzt, nichts gemein als den Namen. Sie ist jetzt verwandelt in das ausw&auml;rtige Departement der Fabrik, der Manufaktur oder des Warenmagazins. Neben den Fabrikarbeitern, Manufakturarbeitern und Handwerkern, die es in gro&szlig;en Massen r&auml;umlich konzentriert und direkt kommandiert, bewegt das Kapital durch unsichtbare <A NAME="S486"><B>&lt;486&gt;</A></B> F&auml;den andre Armee in den gro&szlig;en St&auml;dten und &uuml;ber das flache Land zerstreuter Hausarbeiter. Beispiel: die Hemdenfabrik der Herren Tillie zu Londonderry, Irland, die 1.000 Fabrikarbeiter und 9.000 auf dem Land zerstreute Hausarbeiter besch&auml;ftigt.<A NAME="Z250"><A HREF="me23_483.htm#M250">(250)</A></A></P>
<P>Die Exploitation wohlfeiler und unreifer Arbeitskr&auml;fte wird in der modernen Manufaktur schamloser als in der eigentlichen Fabrik, weil die hier existierende technische Grundlage, Ersatz der Muskelkraft durch Maschinen und Leichtigkeit der Arbeit, dort gro&szlig;enteils wegf&auml;lllt, zugleich der weibliche oder noch unreife K&ouml;rper den Einfl&uuml;ssen giftiger Substanzen usw. aufs gewissenloseste preisgegeben wird. Sie wird in der sog. Hausarbeit schamloser als in der Manufaktur, weil die Widerstandsf&auml;higkeit der Arbeiter mit ihrer Zersplitterung abnimmt, eine ganze Reihe r&auml;uberischer Parasiten sich zwischen den eigentlichen Arbeitgeber und den Arbeiter dr&auml;ngt, die Hausarbeit &uuml;berall mit Maschinen- oder wenigstens Manufakturbetrieb in demselben Produktionszweig k&auml;mpft, die Armut dem Arbeiter die n&ouml;tigsten Arbeitsbedingungen, Raum, Licht, Ventilation usw. raubt, die Unregelm&auml;&szlig;igkeit der Besch&auml;ftigung w&auml;chst, und endlich in diesen letzten Zufluchtsst&auml;tten der durch die gro&szlig;e Industrie und Agrikultur "&uuml;berz&auml;hlig" Gemachten die Arbeiterkonkurrenz notwendig ihr Maximum erreicht. Die durch den Maschinenbetrieb erst systematisch ausgebildete &Ouml;konomisierung der Produktionsmittel, von vornherein zugleich r&uuml;cksichtsloseste Verschwendung der Arbeitskraft und Raub an den normalen Voraussetzungen der Arbeitsfunktion, kehrt jetzt diese ihre antagonistische und menschenm&ouml;rderische Seite um so mehr heraus, je weniger in einem Industriezweig die gesellschaftliche Produktivkraft der Arbeit und die technische Grundlage kombinierter Arbeitsprozesse entwickelt sind. </P>
<P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_13_8_c">c) Die moderne Manufaktur</A></P>
<P>Ich will nun an einigen Beispielen die oben aufgestellten S&auml;tze erl&auml;utern. Der Leser kennt in der Tat schon massenhafte Belege aus dem Abschnitt &uuml;ber den Arbeitstag. Die Metallmanufakturen in Birmingham und Umgegend wenden gro&szlig;enteils f&uuml;r sehr schwere Arbeit 30.000 Kinder und junge Personen nebst 10.000 Weibern an. Man findet sie hier in den gesundheitswidrigen Gelbgie&szlig;ereien, Knopffabriken, Glasur-, Galvanisierungs- und Lackierarbeiten.<A NAME="Z251"><A HREF="me23_483.htm#M251">(251)</A></A> Die Arbeitsexzesse f&uuml;r Erwachsne und <A NAME="S487"><B>&lt;487&gt;</A></B> Unerwachsne haben verschiednen Londoner Zeitungs- und Buchdruckereien den r&uuml;hmlichen Namen: "Das Schlachthaus" gesichert.<A NAME="Z251a"><A HREF="me23_483.htm#M251a">(251a)</A></A> Dieselben Exzesse, deren Schlachtopfer hier namentlich Weiber, M&auml;dchen und Kinder, in der Buchbinderei. Schwere Arbeit f&uuml;r Unerwachsne in den Seilereien, Nachtarbeit in Salzwerken, Lichter- und andren chemischen Manufakturen; m&ouml;rderischer Verbrauch von Jungen in Seidenwebereien, die nicht mechanisch betrieben werden, zum Drehen der Webst&uuml;hle.<A NAME="Z252"><A HREF="me23_483.htm#M252">(252)</A></A> Eine der infamsten, schmutzigsten und schlechtbezahltesten Arbeiten, wozu mit Vorliebe junge M&auml;nner und Weiber verwandt werden, ist das Sortieren der Lumpen. Man wei&szlig;, da&szlig; Gro&szlig;britannien, abgesehn von seinen eignen unz&auml;hligen Lumpen, das Emporium f&uuml;r den Lumpenhandel der ganzen Welt bildet. Sie str&ouml;men dahin von Japan, den entferntesten Staaten S&uuml;damerikas und den kanarischen Inseln. Ihre Hauptzufuhrquellen aber sind Deutschland, Frankreich, Ru&szlig;land, Italien, &Auml;gypten, T&uuml;rkei, Belgien und Holland. Sie dienen zur D&uuml;ngung, Fabrikation von Flocken (f&uuml;r Bettzeug), Shoddy (Kunstwolle) und als Rohmaterial des Papiers. Die weiblichen Lumpensortierer dienen als Medien, um Pocken und andre ansteckende Seuchen, deren erste Opfer sie selbst sind, zu kolportieren.<A NAME="Z253"><A HREF="me23_483.htm#M253">(253)</A></A> Als klassisches Beispiel f&uuml;r &Uuml;berarbeit, schwere und unpassende Arbeit, und daher folgende Brutalisierung der von Kindesbeinen an konsumierten Arbeiter kann, neben der Minen- und Kohlenproduktion, die Ziegel- oder Backsteinmacherei gelten, wozu in England die neuerfundene Maschine nur noch sporadisch angewandt wird (1866). Zwischen Mai und September dauert die Arbeit von 5 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, und, wo Trocknung in freier Luft stattfindet, oft von 4 Uhr morgens bis 9 Uhr abends. Der Arbeitstag von 5 Uhr morgens bis 7 Uhr abends gilt f&uuml;r "reduziert", "m&auml;&szlig;ig". Kinder beiderlei Geschlechts werden vom 6. und selbst vom 4. Jahr an verwandt. Sie arbeiten dieselbe Stundenzahl, oft mehr als die Erwachsnen. Die Arbeit ist hart, und die Sommerhitze steigert noch die Ersch&ouml;pfung. In einer Ziegelei zu Mosley z.B. machte ein 24j&auml;hriges M&auml;dchen 2.000 Ziegel t&auml;glich, unterst&uuml;tzt von zwei unerwachsnen M&auml;dchen als Gehilfen, welche den Lehm trugen und die Ziegelsteine aufh&auml;uften. Diese M&auml;dchen schleppten t&auml;glich 10 Tonnen die schl&uuml;pfrigen Seiten der Ziegel- <A NAME="S488"><B>&lt;488&gt;</A></B> grube von einer Tiefe von 30 Fu&szlig; herauf und &uuml;ber eine Entfernung von 210 Fu&szlig;. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Es ist unm&ouml;glich f&uuml;r ein Kind, durch das Fegfeuer einer Ziegelei zu passieren ohne gro&szlig;e moralische Degradation ... Die nichtsw&uuml;rdige Ansprache, die sie vom zartesten Alter an zu h&ouml;ren bekommen, die unfl&auml;tigen, unanst&auml;ndigen und schamlosen Gewohnheiten, unter denen sie unwissend und verwildert aufwachsen, machen sie f&uuml;r die sp&auml;tre Lebenszeit gesetzlos, verworfen, liederlich ... Eine furchtbare Quelle der Demoralisation ist die Art der Wohnlichkeit. Jeder moulder (Former)" (der eigentlich geschickte Arbeiter und Chef einer Arbeitergruppe) "liefert seiner Bande von 7 Personen Logis und Tisch in seiner H&uuml;tte oder cottage. Ob zu seiner Familie geh&ouml;rige oder nicht, M&auml;nner, Jungen, M&auml;dchen schlafen in der H&uuml;tte. Diese besteht gew&ouml;hnlich aus 2, nur ausnahmsweis aus 3 Zimmern, alle auf dem Erdgescho&szlig;, mit wenig Ventilation. Die K&ouml;rper sind so ersch&ouml;pft durch die gro&szlig;e Transpiration w&auml;hrend des Tags, da&szlig; weder Gesundheitsregeln, Reinlichkeit noch Anstand irgendwie beobachtet werden. Viele dieser H&uuml;tten sind wahre Modelle von Unordnung, Schmutz und Staub ... Das gr&ouml;&szlig;te &Uuml;bel des Systems, welches junge M&auml;dchen zu dieser Art Arbeit verwendet, besteht darin, da&szlig; es sie in der Regel von Kindheit an f&uuml;r ihr ganzes sp&auml;tres Leben an das verworfenste Gesindel festkettet. Sie werden rohe, b&ouml;sm&auml;ulige Buben (rough, foulmouthed boys), bevor die Natur sie gelehrt hat, da&szlig; sie Weiber sind. Gekleidet in wenige schmutzige Lumpen, die Beine weit &uuml;ber das Knie entbl&ouml;&szlig;t, Haar und Gesicht mit Dreck beschmiert, lernen sie alle Gef&uuml;hle der Sittsamkeit und der Scham mit Verachtung behandeln. W&auml;hrend der Essenszeit liegen sie auf den Feldern ausgestreckt oder gucken den Jungen zu, die in einem benachbarten Kanal baden. Ist ihr schweres Tagewerk endlich vollbracht, so ziehn sie be&szlig;re Kleider an und begleiten die M&auml;nner in Bierkneipen."</P>
</FONT><P>Da&szlig; die gr&ouml;&szlig;te Versoffenheit von Kindesbeinen an in dieser ganzen Klasse herrscht, ist nur naturgem&auml;&szlig;. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Das Schlimmste ist, da&szlig; die Ziegelmacher an sich selbst verzweifeln. Sie k&ouml;nnten, sagte einer der Bessern zum Kaplan von Southallfield, ebensowohl versuchen, den Teufel zu erheben und zu bessern als einen Ziegler, mein Herr! ("You might as well try to raise and improve the devil as a brickie, Sir!")<A NAME="Z254"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M254"><FONT SIZE=2>(254)</FONT></A></A></P>
<P>&Uuml;ber die kapitalistische &Ouml;konomisierung der Arbeitsbedingungen in der modernen Manufaktur (worunter hier alle Werkst&auml;tten auf gro&szlig;er Stufenleiter, au&szlig;er eigentlichen Fabriken, zu verstehn) findet man offizielles und reichlichstes Material in dem IV. (1861) und VI. (1864) "Public Health Report". Die Beschreibung der workshops (Arbeitslokale), namentlich der Londoner Drucker und Schneider, &uuml;berbietet die ekelhaftesten <A NAME="S489"><B>&lt;489&gt;</A></B> Phantasien unsrer Romanschreiber. Die Wirkung auf den Gesundheitszustand der Arbeiter ist selbstverst&auml;ndlich. Dr. Simon, der oberste &auml;rztliche Beamte des Privy Council und offizielle Herausgeber der "Public Health Reports", sagt u.a.: </P>
<P>"In meinem vierten Bericht " (1861) "zeigte ich, wie es f&uuml;r die Arbeiter praktisch unm&ouml;glich ist, darauf zu bestehen, was ihr erstes Gesundheitsrecht ist, das Recht, da&szlig;, zu welchem Werk immer ihr Anwender sie versammelt, die Arbeit, soweit es von ihm abh&auml;ngt, von allen vermeidbaren gesundheitswidrigen Umst&auml;nden befreit sein soll. Ich wies nach, da&szlig;, w&auml;hrend die Arbeiter praktisch unf&auml;hig sind, sich selbst diese Gesundheitsjustiz zu verschaffen, sie keinen wirksamen Beistand von den bestallten Administratoren der Gesundheitspolizei erlangen k&ouml;nnen ... Das Leben von Myriaden von Arbeitern und Arbeiterinnen wird jetzt nutzlos gefoltert und verk&uuml;rzt durch das endlose physische Leiden, welches ihre blo&szlig;e Besch&auml;ftigung erzeugt."<A NAME="Z255"><A HREF="me23_483.htm#M255">(255)</A></A></P>
<P>Zur Illustration des Einflusses der Arbeitslokale auf den Gesundheitszustand gibt Dr. Simon folgende Sterblichkeitsliste: </P>
<TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=4 WIDTH=561>
<TR><TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP" COLSPAN=3 HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><B><P>Personenzahl aller Altersstufen in den resp. Industrien angewandt</B></FONT></TD>
<TD WIDTH="32%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><B><P>Industrien verglichen in bezug auf Gesundheit</B></FONT></TD>
<TD WIDTH="41%" VALIGN="TOP" COLSPAN=3 HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><B><P>Sterblichkeitsrate auf 100.000 M&auml;nner in den resp. Industrien zu den angegebenen Altersstufen</B></FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP" COLSPAN=3 HEIGHT=17><P></P></TD>
<TD WIDTH="32%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17><P></P></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><B><P ALIGN="RIGHT">25. bis<BR>
35. J.</B></FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><B><P ALIGN="RIGHT">35. bis<BR>
45. J.</B></FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><B><P ALIGN="RIGHT">45. bis<BR>
55. J.</B></FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">958.265</FONT></TD>
<TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17><P></P></TD>
<TD WIDTH="5%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17><P></P></TD>
<TD WIDTH="32%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P>Agrikult. in England und Wales</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">743</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">805</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.145</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">22.301</FONT></TD>
<TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">M&auml;nner</FONT></TD>
<TD WIDTH="5%" VALIGN="MIDDLE" ROWSPAN=2 HEIGHT=17>
<FONT SIZE=6><P>}</FONT></TD>
<TD WIDTH="32%" VALIGN="MIDDLE" ROWSPAN=2 HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P>Lond. Schneider</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="MIDDLE" ROWSPAN=2 HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">958</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="MIDDLE" ROWSPAN=2 HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.262</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="MIDDLE" ROWSPAN=2 HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.093</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">12.377</FONT></TD>
<TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Weiber</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">13.803</FONT></TD>
<TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17><P></P></TD>
<TD WIDTH="5%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17><P></P></TD>
<TD WIDTH="32%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P>Lond. Drucker</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">894</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.747</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" HEIGHT=17>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.367</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
<P ALIGN="RIGHT"><A NAME="Z256"><A HREF="me23_483.htm#M256">(256)</A></A></P>
<P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_13_8_d">d) Die moderne Hausarbeit</A> </P>
<P>Ich wende mich jetzt zur sog. Hausarbeit. Um sich eine Vorstellung von dieser auf dem Hintergrund der gro&szlig;en Industrie aufgebauten Exploitationssph&auml;re des Kapitals und ihren Ungeheuerlichkeiten zu machen, <A NAME="S490"><B>&lt;490&gt;</A></B> betrachte man z.B. die scheinbar ganz idyllische, in einigen abgelegnen D&ouml;rfern Englands betriebne N&auml;gelmacherei.<A NAME="Z257"><A HREF="me23_483.htm#M257">(257)</A></A> Hier gen&uuml;gen einige Beispiele aus den noch gar nicht maschinenm&auml;&szlig;ig betriebnen oder mit Maschinen- und Manufakturbetrieb &lt;1.-4. Auflage: Manufakturtrieb&gt; konkurrierenden Zweigen der Spitzenfabrik und Strohflechterei.</P>
<P>Von den 150.000 Personen, die in der englischen Spitzenproduktion besch&auml;ftigt, fallen ungef&auml;hr 10.000 unter die Botm&auml;&szlig;igkeit des Fabrikakts von 1861. Die ungeheure Mehrzahl der &uuml;brigbleibenden 140.000 sind Weiber, junge Personen und Kinder beiderlei Geschlechts, obgleich das m&auml;nnliche Geschlecht nur schwach vertreten ist. Der Gesundheitszustand dieses "wohlfeilen" Exploitationsmaterials ergibt sich aus folgender Aufstellung des Dr. Trueman, Arzt beim General Dispensary von Nottingham. Von je 686 Patienten, Spitzenmacherinnen, meist zwischen dem 17. und 24. Jahr, waren schwinds&uuml;chtig: </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0>
<TR><TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1852 1 auf 45, </TD>
<TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1857 1 auf 13, </TD>
</TR>
<TR><TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1853 1 auf 28, </TD>
<TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1858 1 auf 15, </TD>
</TR>
<TR><TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1854 1 auf 17, </TD>
<TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1859 1 auf 9, </TD>
</TR>
<TR><TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1855 1 auf 18, </TD>
<TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1860 1 auf 8, </TD>
</TR>
<TR><TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1856 1 auf 15, </TD>
<TD VALIGN="MIDDLE">
<P>1861 1 auf 8.<A NAME="Z258"><A HREF="me23_483.htm#M258">(258)</A></A></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>Dieser Fortschritt in der Rate der Schwindsucht mu&szlig; dem optimistischsten Fortschrittler und l&uuml;genfauchendsten deutsche Freihandelshausierburschen gen&uuml;gen.</P>
<P>Der Fabrikakt von 1861 regelt das eigentliche Machen der Spitzen, soweit es durch Maschinerie geschieht, und dies ist die Regel in England. Die Zweige, die wir hier kurz ber&uuml;cksichtigen, und zwar nicht, soweit die Arbeiter in Manufakturen, Warenh&auml;usern usw. konzentriert, sondern nur sofern sie sog. Hausarbeiter sind, zerfallen 1. in das finishing (letztes Zurechtmachen der maschinenm&auml;&szlig;ig fabrizierten Spitzen, eine Kategorie, die wieder zahlreiche Unterabteilungen einschlie&szlig;t), 2. Spitzenkl&ouml;ppeln.</P>
<P>Das Lace finishing wird als Hausarbeit betrieben entweder in sog. "Mistresses Houses" oder von Weibern, einzeln oder mit ihren Kindern, in ihren Privatwohnungen. Die Weiber, welche die "Mistresses Houses" <A NAME="S491"><B>&lt;491&gt;</A></B> halten, sind selbst arm. Das Arbeitslokal bildet Teil ihrer Privatwohnung. Sie erhalten Auftr&auml;ge von Fabrikanten, Besitzern von Warenmagazinen usw. und wenden Weiber, M&auml;dchen und junge Kinder an, je nach dem Umfang ihrer Zimmer und der fluktuierenden Nachfrage des Gesch&auml;fts. Die Zahl der besch&auml;ftigten Arbeiterinnen wechselt von 20 zu 40 in einigen, von 10 zu 20 in andren dieser Lokale. Das durchschnittliche Minimalalter, worin Kinder beginnen, ist 6 Jahre, manche jedoch unter 5 Jahren. Die gew&ouml;hnliche Arbeitszeit w&auml;hrt von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, mit 1<FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> Stunden f&uuml;r Mahlzeiten, die unregelm&auml;&szlig;ig und oft in den stinkigen Arbeitsl&ouml;chern selbst genommen werden. Bei gutem Gesch&auml;ft w&auml;hrt die Arbeit oft von 8 Uhr (manchmal 6 Uhr) morgens bis 10, 11 oder 12 Uhr nachts. In englischen Kasernen betr&auml;gt der vorschriftsm&auml;&szlig;ige Raum f&uuml;r jeden Soldaten 500-600 Kubikfu&szlig;, in den Milit&auml;rlazaretten 1.200. In jenen Arbeitsl&ouml;chern kommen 67-100 Kubikfu&szlig; auf jede Person. Gleichzeitig verzehrt Gaslicht den Sauerstoff der Luft. Um die Spitzen rein zu halten, m&uuml;ssen die Kinder oft die Schuhe ausziehn, auch im Winter, obgleich das Estrich aus Pflaster oder Ziegeln besteht.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Es ist nichts Ungew&ouml;hnliches in Nottingham, 15 bis 20 Kinder in einem kleinen Zimmer von vielleicht nicht mehr als 12 Fu&szlig; im Quadrat zusammengep&ouml;kelt zu finden, w&auml;hrend 15 Stunden aus 24 besch&auml;ftigt an einer Arbeit, an sich selbst ersch&ouml;pfend durch &Uuml;berdru&szlig; und Monotonie, zudem unter allen nur m&ouml;glichen gesundheitszerst&ouml;renden Umst&auml;nden ausge&uuml;bt ... Selbst die j&uuml;ngsten Kinder arbeiten mit einer gespannten Aufmerksamkeit und Geschwindigkeit, die erstaunlich sind, fast niemals ihren Fingern Ruhe oder langsamre Bewegung g&ouml;nnend. Richtet man Fragen an sie, so erheben sie das Auge nicht von der Arbeit, aus Furcht, einen Moment zu verlieren."</P>
</FONT><P>Der "lange Stock" dient den "mistresses" als Anregungsmittel im Verh&auml;ltnis, worin die Arbeitszeit verl&auml;ngert wird. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Kinder erm&uuml;den allm&auml;hlich und werden so rastlos wie V&ouml;gel gegen das Ende ihrer langen Gebundenheit an eine Besch&auml;ftigung, eint&ouml;nig, f&uuml;r die Augen angreifend, ersch&ouml;pfend durch die Einf&ouml;rmigkeit der K&ouml;rperhaltung. Es ist wahres Sklavenwerk." ("Their work is like slavery.")<A NAME="Z259"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M259"><FONT SIZE=2>(259)</FONT></A></A></P>
<P>Wo Frauen mit ihren eignen Kindern zu Hause, d.h. im modernen Sinn, in einem gemieteten Zimmer, h&auml;ufig in einer Dachstube arbeiten, sind die Zust&auml;nde wom&ouml;glich noch schlimmer. Diese Art Arbeit wird 80 Meilen im Umkreis von Nottingham ausgegeben. Wenn das in den Warenh&auml;usern besch&auml;ftigte Kind sie 9 oder 10 Uhr abends verl&auml;&szlig;t, gibt <A NAME="S492"><B>&lt;492&gt;</A></B> man ihm oft noch ein B&uuml;ndel mit auf den Weg, um es zu Hause fertigzumachen. Der kapitalistische Pharis&auml;er, vertreten durch einen seiner Lohnknechte, tut das nat&uuml;rlich mit der salbungsvollen Phrase: "das sei f&uuml;r Mutter", wei&szlig; aber sehr wohl, da&szlig; das arme Kind aufsitzen und helfen mu&szlig;.<A NAME="Z260"><A HREF="me23_483.htm#M260">(260)</A></A></P>
<P>Die Industrie des Spitzenkl&ouml;ppelns wird haupts&auml;chlich in zwei englischen Agrikulturdistrikten betrieben, dem Honiton Spitzendistrikt, 20 bis 30 Meilen l&auml;ngs der S&uuml;dk&uuml;ste von Devonshire, mit Einschlu&szlig; weniger Pl&auml;tze von Nord-Devon, und einem andren Distrikt, der gro&szlig;en Teil der Grafschaften von Buckingham, Bedford, Northampton und die benachbarten Teile von Oxfordshire und Huntingdonshire umfa&szlig;t. Die cottages der Ackerbautagl&ouml;hner bilden durchschnittlich die Arbeitslokale. Manche Manufakturherrn wenden &uuml;ber 3.000 dieser Hausarbeiter an, haupts&auml;chlich Kinder und junge Personen, ausschlie&szlig;lich weiblichen Geschlechts. Die beim Lace finishing beschriebnen Zust&auml;nde wiederholen sich. Nur treten an die Stelle der "mistresses houses" die sog. "lace schools" (Spitzenschulen), gehalten von armen Weibern in ihren H&uuml;tten. Vom 5. Jahr an, manchmal j&uuml;nger, bis zum 12. oder 15. arbeiten die Kinder in diesen Schulen, w&auml;hrend des ersten Jahres die j&uuml;ngsten von 4 bis 8 Stunden, sp&auml;ter von 6 Uhr morgens bis 8 und 10 Uhr abends. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Zimmer sind im allgemeinen gew&ouml;hnliche Wohnstuben kleiner cottages, der Kamin zugestopft zur Abwehr von Luftzug, die Insassen manchmal auch im Winter nur von ihrer eignen animalischen W&auml;rme geheizt. In andren F&auml;llen sind diese sog. Schulzimmer kleinen Vorratskammern &auml;hnliche R&auml;ume, ohne Feuerplatz ... Die &Uuml;berf&uuml;llung dieser L&ouml;cher und die dadurch bewirkte Luftverpestung sind oft extrem. Dazu kommt die sch&auml;dliche Wirkung von Gerinnen, Abtritten, verwesenden Stoffen und andrem Unrat, gew&ouml;hnlich in den Zug&auml;ngen zu kleinren cottages." </P>
</FONT><P>Mit Bezug auf den Raum: </P>
<FONT SIZE=2><P>"In einer Spitzenschule 18 M&auml;dchen und Meisterin, 33 Kubikfu&szlig; f&uuml;r jede Person; in einer andren, wo unertr&auml;glicher Gestank, 18 Personen, per Kopf 24 1/2 Kubikfu&szlig;. Man findet in dieser Industrie Kinder von 2 und 2 1/2 Jahren verwandt."<A NAME="Z261"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M261"><FONT SIZE=2>(261)</FONT></A></A></P>
<P>Wo das Spitzenkl&ouml;ppeln in den l&auml;ndlichen Grafschaften von Buckingham und Bedford aufh&ouml;rt, beginnt die Strohflechterei. Sie erstreckt sich &uuml;ber gro&szlig;en Teil von Hertfordshire und die westlichen und n&ouml;rdlichen Teile von Essex. Es waren 1861 besch&auml;ftigt im Strohflechten und Strohhutmachen 48.043 Personen, 3.815 davon m&auml;nnlichen Geschlechts aller Altersstufen, die <A NAME="S493"><B>&lt;493&gt;</A></B> andren weiblichen Geschlechts, und zwar 14.913 unter 20 Jahren, davon an 7.000 Kinder. An die Stelle der Spitzenschulen treten hier die "straw plait schools" (Strohflechtschulen). Die Kinder beginnen hier den Unterricht im Strohflechten gew&ouml;hnlich vom 4., manchmal zwischen dem 3. und 4. Jahr. Erziehung erhalten sie nat&uuml;rlich keine. Die Kinder selbst nennen die Elementarschulen "natural schools" (nat&uuml;rliche Schulen) im Unterschied zu diesen Blutaussaugungsanstalten, worin sie einfach an der Arbeit gehalten werden, um das von ihren halbverhungerten M&uuml;ttern vorgeschriebne Machwerk, meist 30 Yards per Tag, zu verfertigen. Diese M&uuml;tter lassen sie dann oft noch zu Haus bis 10, 11, 12 Uhr nachts arbeiten. Das Stroh schneidet ihnen Finger und Mund, durch den sie es best&auml;ndig anfeuchten. Nach der von Dr. Ballard res&uuml;mierten Gesamtansicht der medizinischen Beamten Londons bilden 300 Kubikfu&szlig; den Minimalraum f&uuml;r jede Person in einem Schlaf- oder Arbeitszimmer. In den Strohflechtschulen ist der Raum aber noch sp&auml;rlicher zugemessen als in den Spitzenschulen, 12<FONT SIZE="-1"><SUP>2</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>3</FONT>, 17, 18<FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> und unter 22 Kubikfu&szlig; f&uuml;r jede Person. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Die kleinre dieser Zahlen", sagt Kommiss&auml;r White, "repr&auml;sentieren weniger Raum als die H&auml;lfte von dem, den ein Kind einnehmen w&uuml;rde, wenn verpackt in eine Schachtel von 3 Fu&szlig; nach allen Dimensionen." </P>
</FONT><P>Dies der Lebensgenu&szlig; der Kinder bis zum 12. oder 14. Jahr. Die elenden, verkommenen Eltern sinnen nur darauf, aus den Kindern soviel als m&ouml;glich herauszuschlagen. Aufgewachsen fragen die Kinder nat&uuml;rlich keinen Deut nach den Eltern und verlassen sie. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Es ist kein Wunder, da&szlig; Unwissenheit und Laster &uuml;berstr&ouml;men in einer so aufgez&uuml;chteten Bev&ouml;lkerung ... Ihre Moral steht auf der niedrigsten Stufe ... Eine gro&szlig;e Anzahl der Weiber hat illegitime Kinder und manche in so unreifem Alter, da&szlig; selbst die Vertrauten der Kriminalstatistik dar&uuml;ber erstarren."<A NAME="Z262"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M262"><FONT SIZE=2>(262)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> </P>
</FONT><P>Und das Heimatsland dieser Musterfamilien ist, so sagt der sicher im Christentum kompetente Graf Montalembert, Europas christliches Musterland!</P>
<P>Der Arbeitslohn, in den eben behandelten Industriezweigen &uuml;berhaupt j&auml;mmerlich (der ausnahmsweise Maximallohn der Kinder in den Strohflechtschulen 3 sh.), wird noch tief unter seinen Nominalbetrag herabgedr&uuml;ckt durch das namentlich in den Spitzendistrikten allgemein vorherrschende Trucksystem.<A NAME="Z263"><A HREF="me23_483.htm#M263">(263)</A></A> </P>
<P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_13_8_e">e) &Uuml;bergang der modernen Manufaktur und Hausarbeit<BR>
zur gro&szlig;en Industrie. Beschleunigung dieser Revolution durch Anwendung<BR>
der Fabrikgesetze auf jene Betriebsweisen </A></P>
<B><P><A NAME="S494">&lt;494&gt;</A> </B>Die Verwohlfeilerung der Arbeitskraft durch blo&szlig;en Mi&szlig;brauch weiblicher und unreifer Arbeitskr&auml;fte, blo&szlig;en Raub aller normalen Arbeits- und Lebensbedingungen und blo&szlig;e Brutalit&auml;t der &Uuml;ber- und Nachtarbeit, st&ouml;&szlig;t zuletzt auf gewisse nicht weiter &uuml;berschreitbare Naturschranken, und mit ihr auch die auf diesen Grundlagen beruhende Verwohlfeilerung der Waren und kapitalistische Exploitation &uuml;berhaupt. Sobald dieser Punkt endlich erreicht ist, und es dauert lange, schl&auml;gt die Stunde f&uuml;r Einf&uuml;hrung der Maschinerie und die nun rasche Verwandlung der zersplitterten Hausarbeit (oder auch Manufaktur) in Fabrikbetrieb.</P>
<P>Das kolossalste Beispiel dieser Bewegung liefert die Produktion von "Wearing Apparel" (zum Anzug geh&ouml;rige Artikel). Nach der Klassifikation der "Child. Empl. Comm." umfa&szlig;t diese Industrie Strohhut- und Damenhutmacher, Kappenmacher, Schneider, milliners und dressmakers <A NAME="Z264"><A HREF="me23_483.htm#M264">(264)</A></A>, Hemdenmacher und N&auml;herinnen, Korsetten-, Handschuh-, Schuhmacher, nebst vielen kleineren Zweigen, wie Fabrikation von Halsbinden, Halskragen usw. Das in England und Wales in diesen Industrien besch&auml;ftigte weibliche Personal betrug 1861: 586.298, wovon mindestens 115.242 unter 20, 16.560 unter 15 Jahren. Zahl dieser Arbeiterinnen im Vereinigten K&ouml;nigreich (1861): 750.334. Die Zahl der gleichzeitig in Hut-, Schuh-, Handschuhmacherei und Schneiderei besch&auml;ftigten m&auml;nnlichen Arbeiter in England und Wales: 437.969, wovon 14.964 unter 15 Jahren, 89.285 f&uuml;nfzehn- bis zwanzigj&auml;hrig, 333.117 &uuml;ber 20 Jahren. Es fehlen in dieser Angabe viele hierher geh&ouml;rige kleinere Zweige. Nehmen wir aber die Zahlen, wie sie stehn, so ergibt sich f&uuml;r England und Wales allein, nach dem Zensus von 1861, eine Summe von 1.024.267 Personen, also ungef&auml;hr so viel, wie Ackerbau und Viehzucht absorbieren. Man f&auml;ngt an zu verstehn, wozu die Maschinerie so ungeheure Produktenmassen hervorzaubern und so ungeheure Arbeitermassen "freisetzen" hilft.</P>
<P>Die Produktion des "Wearing Apparel" wird betrieben durch Manufakturen, welche in ihrem Innern nur die Teilung der Arbeit reproduzierten, deren membra disjecta sie fertig vorfanden; durch kleinere Handwerks- <A NAME="S495"><B>&lt;495&gt;</A></B> meister, die aber nicht wie fr&uuml;her f&uuml;r individuelle Konsumenten, sondern f&uuml;r Manufakturen und Warenmagazine arbeiten, so da&szlig; oft ganze St&auml;dte und Landstriche solche Zweige, wie Schusterei usw., als Spezialit&auml;t aus&uuml;ben; endlich im gr&ouml;&szlig;ten Umfang durch sog. Hausarbeiter, welche das ausw&auml;rtige Departement der Manufakturen, Warenmagazine und selbst der kleineren Meister bilden.<A NAME="Z265"><A HREF="me23_483.htm#M265">(265)</A></A> Die Massen des Arbeitsstoffs, Rohstoffs, Halbfabrikate usw. liefert die gro&szlig;e Industrie, die Masse des wohlfeilen Menschenmaterials (taillable &agrave; merci et mis&eacute;ricorde &lt;auf Gnade und Barmherzigkeit ausgeliefert&gt;) besteht aus den durch die gro&szlig;e Industrie und Agrikultur "Freigesetzten". Die Manufakturen dieser Sph&auml;re verdankten ihren Ursprung haupts&auml;chlich dem Bed&uuml;rfnis des Kapitalisten, eine jeder Bewegung der Nachfrage entsprechende schlagfertige Armee unter der Hand zu haben.<A NAME="Z266"><A HREF="me23_483.htm#M266">(266)</A></A> Diese Manufakturen lie&szlig;en jedoch neben sich den zerstreuten handwerksm&auml;&szlig;igen und Hausbetrieb als breite Grundlage fortbestehn. Die gro&szlig;e Produktion von Mehrwert in diesen Arbeitszweigen, zugleich mit der progressiven Verwohlfeilerung ihrer Artikel, war und ist haupts&auml;chlich geschuldet dem Minimum des zu k&uuml;mmerlicher Vegetation n&ouml;tigen Arbeitslohns, verbunden mit dem Maximum menschenm&ouml;glicher Arbeitszeit. Es war eben die Wohlfeilheit des in Ware verwandelten Menschenschwei&szlig;es und Menschenbluts, welche den Absatzmarkt best&auml;ndig erweiterte und t&auml;glich erweitert, f&uuml;r England namentlich auch den Kolonialmarkt, wo &uuml;berdem englische Gewohnheit und Geschmack vorherrschen. Endlich trat ein Knotenpunkt ein. Die Grundlage der alten Methode, blo&szlig; brutale Ausbeutung des Arbeitermaterials, mehr oder minder begleitet von systematisch entwickelter Arbeitsteilung, gen&uuml;gte dem wachsenden Markt und der noch rascher wachsenden Konkurrenz der Kapitalisten nicht l&auml;nger. Die Stunde der Maschinerie schlug. Die entscheidend revolution&auml;re Maschine, welche die s&auml;mtlichen zahllosen Zweige dieser Produktionssph&auml;re, wie Putzmacherei, Schneiderei, Schusterei, N&auml;herei, Hutmacherei usw. gleichm&auml;&szlig;ig ergreift, ist - die N&auml;hmaschine.</P>
<B><P><A NAME="S496">&lt;496&gt;</A></B> Ihre unmittelbare Wirkung auf die Arteiter ist ungef&auml;hr die aller Maschinerie, welche in der Periode der gro&szlig;en Industrie neue Gesch&auml;ftszweige erobert. Kinder im unreifsten Alter werden entfernt. Der Lohn der Maschinenarbeiter steigt verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig zu dem der Hausarbeiter, wovon viele zu "den &Auml;rmsten der Armen" ("the poorest of the poor") geh&ouml;ren. Der Lohn der besser gestellten Handwerker, mit denen die Maschine konkurriert, sinkt. Die neuen Maschinenarbeiter sind ausschlie&szlig;lich M&auml;dchen und junge Frauen. Mit Hilfe der mechanischen Kraft vernichten sie das Monopol der m&auml;nnlichen Arbeit in schwererem Werk und verjagen aus leichterem Massen alter Weiber und unreifer Kinder. Die &uuml;berm&auml;chtige Konkurrenz erschl&auml;gt die schw&auml;chsten Handarbeiter. Das greuliche Wachstum des Hungertods (death from starvation) in London w&auml;hrend des letzten Dezenniums l&auml;uft parallel mit der Ausdehnung der Maschinenn&auml;herei.<A NAME="Z267"><A HREF="me23_483.htm#M267">(267)</A></A> Die neuen Arbeiterinnen der N&auml;hmaschine, welche von ihnen mit Hand und Fu&szlig; oder mit der Hand allein, sitzend und stehend, je nach Schwere, Gr&ouml;&szlig;e und Spezialit&auml;t der Maschine, bewegt wird, verausgaben gro&szlig;e Arbeitskraft. Ihre Besch&auml;ftigung wird gesundheitswidrig durch die Dauer des Prozesses, obgleich er meist k&uuml;rzer als im alten System. &Uuml;berall, wo die N&auml;hmaschine, wie beim Schuh-, Korsett-, Hutmachen usw., ohnehin enge und &uuml;berf&uuml;llte Werkst&auml;tten heimsucht, vermehrt sie die gesundheitswidrigen Einfl&uuml;sse.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Wirkung", sagt Kommiss&auml;r Lord, "beim Eintritt in niedrig gestochne Arbeitslokale, wo 30 bis 40 Maschinenarbeiter zusammenwirken, ist unertr&auml;glich ... Die Hitze, teilweis den Gas&ouml;fen zur W&auml;rmung der B&uuml;geleisen geschuldet, ist schrecklich ... Wenn selbst in solchen Lokalen sog. m&auml;&szlig;ige Arbeitsstunden, d.h. von 8 Uhr morgens bis 6 Uhr abends, vorherrschen, fallen dennoch jeden Tag 3 oder 4 Personen regelm&auml;&szlig;ig in Ohnmacht."<A NAME="Z268"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M268"><FONT SIZE=2>(268)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> </P>
</FONT><P>Die Umw&auml;lzung der gesellschaftlichen Betriebsweise, dies notwendige Produkt der Umwandlung des Produktionsmittels, vollzieht sich in einem bunten Wirrwarr von &Uuml;bergangsformen. Sie wechseln mit dem Umfang, worin, und der Zeitl&auml;nge, w&auml;hrend welcher die N&auml;hmaschine den einen oder andren Industriezweig bereits ergriffen hat; mit der vorgefundnen <A NAME="S497"><B>&lt;497&gt;</A></B> Lage der Arbeiter, dem &Uuml;bergewicht des Manufaktur-, Handwerks- oder Hausbetriebs, dem Mietpreis der Arbeitslokale <A NAME="Z269"><A HREF="me23_483.htm#M269">(269)</A></A> usw. In der Putzmacherei z.B., wo die Arbeit meist schon organisiert war, haupts&auml;chlich durch einfache Kooperation, bildet die N&auml;hmaschine zun&auml;chst nur einen neuen Faktor des Manufakturbetriebs. In der Schneiderei, Hemdenmacherei, Schusterei usw. durchkreuzen sich alle Formen. Hier eigentlicher Fabrikbetrieb. Dort erhalten Zwischenanwender das Rohmaterial vom Kapitalisten en chef und gruppieren in "Kammern" oder "Dachstuben" 10 bis 50 und noch mehr Lohnarbeiter um N&auml;hmaschinen. Endlich wie bei aller Maschinerie, die kein gegliedertes System bildet, und im Zwergformat anwendbar ist, benutzen Handwerker oder Hausarbeiter, mit eigner Familie oder Zuziehung weniger fremder Arbeiter, auch ihnen selbst geh&ouml;rige N&auml;hmaschinen.<A NAME="Z270"><A HREF="me23_483.htm#M270">(270)</A></A> Tats&auml;chlich &uuml;berwiegt jetzt in England das System, da&szlig; der Kapitalist eine gr&ouml;&szlig;re Maschinenanzahl in seinen Baulichkeiten konzentriert und dann das Maschinenprodukt zur weiteren Verarbeitung unter die Armee der Hausarbeiter verteilt.<A NAME="Z271"><A HREF="me23_483.htm#M271">(271)</A></A> Die Buntheit der &Uuml;bergangsformen versteckt jedoch nicht die Tendenz zur Verwandlung in eigentlichen Fabrikbetrieb. Diese Tendenz wird gen&auml;hrt durch den Charakter der N&auml;hmaschine selbst, deren mannigfaltige Anwendbarkeit zur Vereinigung fr&uuml;her getrennter Gesch&auml;ftszweige in derselben Baulichkeit und unter dem Kommando desselben Kapitals dr&auml;ngt; durch den Umstand, da&szlig; vorl&auml;ufiges Nadelwerk und einige andre Operationen am geeignetsten am Sitz der Maschine verrichtet werden; endlich durch die unvermeidliche Expropriation der Handwerker und Hausarbeiter, die mit eignen Maschinen produzieren. Dies Fatum hat sie zum Teil schon jetzt erreicht. Die stets wachsende Masse des in N&auml;hmaschinen angelegten Kapitals <A NAME="Z272"><A HREF="me23_483.htm#M272">(272)</A></A> spornt die Produktion und erzeugt Marktstockungen, welche das Signal zum Verkauf der N&auml;hmaschinen durch die Hausarbeiter l&auml;uten. Die &Uuml;berproduktion von solchen Maschinen selbst zwingt ihre absatzbed&uuml;rftigen Produzenten, sie auf w&ouml;chentliche <A NAME="S498"><B>&lt;498&gt;</A></B> Miete zu verleihn, und schafft damit eine f&uuml;r die kleinen Maschineneigner t&ouml;dliche Konkurrenz.<A NAME="Z273"><A HREF="me23_483.htm#M273">(273)</A></A> Stets noch fortdauernde Konstruktionswechsel und Verwohlfeilerung der Maschinen depreziieren ebenso best&auml;ndig ihre alten Exemplare und lassen sie nur noch massenhaft, zu Spottpreisen gekauft, in der Hand gro&szlig;er Kapitalisten, profitlich anwenden. Endlich gibt die Substitution der Dampfmaschine f&uuml;r den Menschen, hier wie in allen &auml;hnlichen Umw&auml;lzungsprozessen, den Ausschlag. Die Anwendung der Dampfkraft st&ouml;&szlig;t im Anfang auf rein technische Hindernisse, wie Sch&uuml;tteln der Maschinen, Schwierigkeit in der Beherrschung ihrer Geschwindigkeit, raschen Verderb der leichtern Maschinen usw., lauter Hindernisse, welche die Erfahrung bald &uuml;berwinden lehrt.<A NAME="Z274"><A HREF="me23_483.htm#M274">(274)</A></A> Wenn einerseits die Konzentration vieler Arbeitsmaschinen in gr&ouml;&szlig;ren Manufakturen zur Anwendung der Dampfkraft treibt, beschleunigt andrerseits die Konkurrenz des Dampfes mit Menschenmuskeln Konzentration von Arbeitern und Arbeitsmaschinen in gro&szlig;en Fabriken. So erlebt England gegenw&auml;rtig in der kolossalen Produktion
<P>Diese naturw&uuml;chsig vorgehende industrielle Revolution wird k&uuml;nstlich beschleunigt durch die Ausdehnung der Fabrikgesetze auf alle Industriezweige, worin Weiber, junge Personen und Kinder arbeiten. Die zwangsm&auml;&szlig;ige Regulation des Arbeitstags nach L&auml;nge, Pausen, Anfangs- und <A NAME="S499"><B>&lt;499&gt;</A></B> Endpunkt, das System der Abl&ouml;sung f&uuml;r Kinder, der Ausschlu&szlig; aller Kinder unter einem gewissen Alter usw. ern&ouml;tigen einerseits vermehrte Maschinerie <A NAME="Z276"><A HREF="me23_483.htm#M276">(276)</A></A> und Ersatz von Muskeln durch Dampf als Triebkraft.<A NAME="Z277"><A HREF="me23_483.htm#M277">(277)</A></A> Andrerseits, um im Raum zu gewinnen, was in der Zeit verlorengeht, findet Streckung der gemeinschaftlich vernutzten Produktionsmittel statt, der &Ouml;fen, Baulichkeiten usw., also in einem Wort gr&ouml;&szlig;re Konzentration der Produktionsmittel und entsprechende gr&ouml;&szlig;re Konglomeration von Arbeitern. Der leidenschaftlich wiederholte Haupteinwand jeder mit dem Fabrikgesetz bedrohten Manufaktur ist in der Tat die Notwendigkeit gr&ouml;&szlig;rer Kapitalauslage, um das Gesch&auml;ft in seinem alten Umfang fortzuf&uuml;hren. Was aber die Zwischenformen zwischen Manufaktur und Hausarbeit und letztre selbst betrifft, so versinkt ihr Boden mit der Schranke des Arbeitstags und der Kinderarbeit. Schrankenlose Ausbeutung wohlfeiler Arbeitskr&auml;fte bildet die einzige Grundlage ihrer Konkurrenzf&auml;higkeit.</P>
<P>Wesentliche Bedingung des Fabrikbetriebs, namentlich sobald er der Regulation des Arbeitstags unterliegt, ist normale Sicherheit des Resultats, d.h. Produktion eines bestimmten Quantums Ware oder eines bezweckten Nutzeffekts in gegebnem Zeitraum. Die gesetzlichen Pausen des regulierten Arbeitstags unterstellen ferner pl&ouml;tzlichen und periodischen Stillstand der Arbeit ohne Schaden f&uuml;r das im Produktionsproze&szlig; befindliche Machwerk. Diese Sicherheit des Resultats und Unterbrechungsf&auml;higkeit der Arbeit sind nat&uuml;rlich in rein mechanischen Gewerken leichter erzielbar als dort, wo chemische und physikalische Prozesse eine Rolle spielen, wie z.B. in T&ouml;pferei, Bleicherei, F&auml;rberei, B&auml;ckerei, den meisten Metallmanufakturen. Mit dem Schlendrian des unbeschr&auml;nkten Arbeitstags, der Nachtarbeit und freier Menschenverw&uuml;stung gilt jedes naturw&uuml;chsige Hindernis bald f&uuml;r eine ewige "Naturschranke" der Produktion. Kein Gift vertilgt Ungeziefer sichrer als das Fabrikgesetz solche "Naturschranken". Niemand schrie lauter &uuml;ber "Unm&ouml;glichkeiten" als die Herren von der T&ouml;pferei. 1864 wurde ihnen <A NAME="S500"><B>&lt;500&gt;</A></B> das Fabrikgesetz oktroyiert, und alle Unm&ouml;glichkeiten waren schon 16 Monate sp&auml;ter verschwunden. Die durch das Fabrikgesetz hervorgerufne </P>
<FONT SIZE=2><P>"verbesserte Methode, T&ouml;pferbrei (slip) durch Druck statt durch Verdunstung zu machen, die neue Konstruktion der &Ouml;fen zum Trocknen der ungebrannten Ware usw. sind Ereignisse von gro&szlig;er Wichtigkeit in der Kunst der T&ouml;pferei und bezeichnen einen Fortschritt derselben, wie ihn das letzte Jahrhundert nicht aufweisen kann ... Die Temperatur der &Ouml;fen ist betr&auml;chtlich vermindert, bei betr&auml;chtlicher Abnahme im Kohlenkonsum und raschrer Wirkung auf die Ware."<A NAME="Z278"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M278"><FONT SIZE=2>(278)</FONT></A></A></P>
<P>Trotz aller Prophezeiung stieg nicht der Kostenpreis des Erdenguts, wohl aber die Produktenmasse, so da&szlig; die Ausfuhr der 12 Monate von Dezember 1864 bis Dezember 1865 einen Wert&uuml;berschu&szlig; von 138.628 Pfd.St. &uuml;ber den Durchschnitt der drei vorigen Jahre ergab. In der Fabrikation von Z&uuml;ndh&ouml;lzern galt es als Naturgesetz, da&szlig; Jungen, selbst w&auml;hrend der Herunterw&uuml;rgung ihres Mittagsmahls, die H&ouml;lzer in eine warme Phosphorkomposition tunkten, deren giftiger Dampf ihnen in das Gesicht stieg. Mit der Notwendigkeit, Zeit zu &ouml;konomisieren, erzwang der Fabrikakt (1864) eine "dipping machine" (Eintauchungsmaschine), deren D&auml;mpfe den Arbeiter nicht erreichen k&ouml;nnen.<A NAME="Z279"><A HREF="me23_483.htm#M279">(279)</A></A> So wird jetzt in den noch nicht dem Fabrikgesetz unterworfnen Zweigen der Spitzenmanufaktur behauptet, die Mahlzeiten k&ouml;nnen nicht regelm&auml;&szlig;ig sein, wegen der verschiednen Zeitl&auml;ngen, die verschiedne Spitzenmaterialien zur Trocknung brauchen, und die von 3 Minuten auf eine Stunde und mehr variieren. Hierauf antworten die Kommiss&auml;re der "Children's Employment Comm.": </P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Umst&auml;nde sind dieselben wie in der Tapetendruckerei. Einige der Hauptfabrikanten in diesem Zweig machten lebhaft geltend, die Natur der verwandten Materialien und die Verschiedenartigkeit der Prozesse, die sie durchlaufen, erlaubten ohne gro&szlig;en Verlust keine pl&ouml;tzliche Stillsetzung der Arbeit f&uuml;r Mahlzeiten ... Durch die 6. Klausel der 6. Sektion des Factory Acts Extension Act &lt;Gesetzes zur Ausdehnung der Fabrikgesetze&gt;" (1864) "ward ihnen eine achtzehnmonatliche Frist vom Erlassungsdatum des Akts an einger&auml;umt, nach deren Ablauf sie sich den durch den Fabrikakt spezifizierten Erfrischungspausen f&uuml;gen m&uuml;&szlig;ten."<A NAME="Z280"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M280"><FONT SIZE=2>(280)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> </P>
</FONT><B><P><A NAME="S501">&lt;501&gt;</A></B> Kaum hatte das Gesetz parlamentarische Sanktion erhalten, als die Herrn Fabrikanten auch entdeckten: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Mi&szlig;st&auml;nde, die wir von der Einf&uuml;hrung des Fabrikgesetzes erwarteten, sind nicht eingetreten. Wir finden nicht, da&szlig; die Produktion irgendwie gel&auml;hmt ist. In der Tat, wir produzieren mehr in derselben Zeit."<A NAME="Z281"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M281"><FONT SIZE=2>(281)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> </P>
</FONT><P>Man sieht, das englische Parlament, dem sicher niemand Genialit&auml;t vorwerfen wird, ist durch Erfahrung zur Einsicht gelangt, da&szlig; ein Zwangsgesetz alle sog. Naturhindernisse der Produktion gegen Beschr&auml;nkung und Reglung des Arbeitstags einfach wegdiktieren kann. Bei Einf&uuml;hrung des Fabrikakts in einem Industriezweig wird daher ein Termin von 6 bis 18 Monaten gestellt, innerhalb dessen es Sache des Fabrikanten ist, die technischen Hindernisse wegzur&auml;umen. Mirabeaus "Impossible? Ne me dites jamais ce b&ecirc;te de mot!" &lt;"Unm&ouml;glich? Kommt mir nie mit diesem dummen Wort!"&gt; gilt namentlich f&uuml;r die moderne Technologie. Wenn aber das Fabrikgesetz so die zur Verwandlung des Manufakturbetriebs in Fabrikbetrieb notwendigen materiellen Elemente treibhausm&auml;&szlig;ig reift, beschleunigt es zugleich durch die Notwendigkeit vergr&ouml;&szlig;erter Kapitalauslage den Untergang der kleineren Meister und die Konzentration des Kapitals.<A NAME="Z282"><A HREF="me23_483.htm#M282">(282)</A></A></P>
<P>Abgesehn von den rein technischen und technisch beseitbaren Hindernissen st&ouml;&szlig;t die Regulation des Arbeitstags auf unregelm&auml;&szlig;ige Gewohnheiten der Arbeiter selbst, namentlich wo St&uuml;cklohn vorherrscht und Verbummlung der Zeit in einem Tages- oder Wochenabschnitt durch nachtr&auml;gliche &Uuml;berarbeit oder Nachtarbeit gutgemacht werden kann, eine Methode, die den erwachsnen Arbeiter brutalisiert, seine unreifen und weiblichen Genossen ruiniert.<A NAME="Z283"><A HREF="me23_483.htm#M283">(283)</A></A> Obgleich diese Regellosigkeit in Verausgabung <A NAME="S502"><B>&lt;502&gt;</A></B> der Arbeitskraft eine naturw&uuml;chsige rohe Reaktion gegen die Langweile monotoner Arbeitsplackerei ist, entspringt sie jedoch in ungleich h&ouml;herem Grad aus der Anarchie der Produktion selbst, die ihrerseits wieder ungez&uuml;gelte Exploitation der Arbeitskraft durch das Kapital voraussetzt. Neben die allgemeinen periodischen Wechself&auml;lle des industriellen Zyklus und die besondren Marktschwankungen in jedem Produktionszweig treten namentlich die sog. Saison, beruhe sie nun auf Periodizit&auml;t der Schiffahrt g&uuml;nstiger Jahreszeiten oder auf der Mode, und die Pl&ouml;tzlichkeit gro&szlig;er und in k&uuml;rzester Frist auszuf&uuml;hrender Ordres. Die Gewohnheit der letztern dehnt sich mit Eisenbahnen und Telegraphie aus.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Ausdehnung des Eisenbahnsystems", sagt z.B. ein Londoner Fabrikant "durch das ganze Land hat die Gewohnheit kurzer Ordres sehr gef&ouml;rdert. K&auml;ufer kommen jetzt von Glasgow, Manchester und Edinburgh einmal in 14 Tagen oder f&uuml;r den Engroskauf zu den City-Warenh&auml;usern, denen wir die Waren liefern. Sie geben Ordres, die unmittelbar ausgef&uuml;hrt werden m&uuml;ssen, statt vom Lager zu kaufen, wie es Gewohnheit war. In fr&uuml;hren Jahren waren wir stets f&auml;hig, w&auml;hrend der schlaffen Zeit f&uuml;r die Nachfrage der n&auml;chsten Saison vorauszuarbeiten, aber jetzt kann niemand vorhersagen, was dann in Nachfrage sein wird."<A NAME="Z284"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M284"><FONT SIZE=2>(284)</FONT></A></A></P>
<P>In den noch nicht dem Fabrikgesetz unterworfnen Fabriken und Manufakturen herrscht periodisch die furchtbarste &Uuml;berarbeit w&auml;hrend der sog. Saison, sto&szlig;weis infolge pl&ouml;tzlicher Ordres. Im ausw&auml;rtigen Departement der Fabrik, der Manufaktur und des Warenmagazins, in der Sph&auml;re der Hausarbeit, ohnehin durchaus unregelm&auml;&szlig;ig, f&uuml;r ihr Rohmaterial und ihre Ordres ganz abh&auml;ngig von den Launen des Kapitalisten, den hier keine R&uuml;cksicht auf Verwertung von Baulichkeiten, Maschinen usw. bindet und der hier nichts riskiert als die Haut der Arbeiter selbst, wird so systematisch eine stets disponible, industrielle Reservearmee gro&szlig;gez&uuml;chtet, dezimiert w&auml;hrend eines Teils des Jahrs durch unmenschlichsten Arbeitszwang, w&auml;hrend des andren Teils verlumpt durch Arbeitsmangel.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Anwender", sagt die "Child. Empl. Comm.", "exploitieren die gewohnheitsm&auml;&szlig;ige Unregelm&auml;&szlig;igkeit der Hausarbeit, um sie in Zeiten, wo Extrawerk n&ouml;tig, bis <A NAME="S503"><B>&lt;503&gt;</A></B> 11, 12, 2 Uhr nachts, in der Tat, wie die stehende Phrase lautet, auf alle Stunden hinauzuforcieren", und dies in Lokalen, "wo der Gestank hinreicht, euch niederzuschmettern (the stench is enough to knock you down). Ihr geht vielleicht bis an die T&uuml;r und &ouml;ffnet sie, aber schaudert zur&uuml;ck von weitrem Vorgehn."<A NAME="Z285"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M285"><FONT SIZE=2>(285)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> "Es sind komische K&auml;uze, unsre Anwender", sagt einer der verh&ouml;rten Zeugen, ein Schuster, "sie glauben, es tue einem Jungen keinen Harm, wenn er w&auml;hrend eines halben Jahrs totgerackert und w&auml;hrend der andren H&auml;lfte fast gezwungen wird, herumzuludern." <A NAME="Z286"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M286"><FONT SIZE=2>(286)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> </P>
</FONT><P>Wie die technischen Hindernisse, so wurden und werden diese sog. "Gesch&auml;ftsgewohnheiten" ("usages which have grown with the growth of trade") von interessierten Kapitalisten als "Naturschranken" der Produktion behauptet, ein Lieblingsschrei der Baumwoll-Lords zur Zeit, als das Fabrikgesetz sie zuerst bedrohte. Obgleich ihre Industrie mehr als jede andre auf dem Weltmarkt und daher der Schiffahrt beruht, strafte die Erfahrung sie L&uuml;gen. Seitdem wird jedes angebliche "Gesch&auml;ftshindernis" von den englische Fabrikinspektoren als hohle Flause behandelt.<A NAME="Z287"><A HREF="me23_483.htm#M287">(287)</A></A> Die gr&uuml;ndlich gewissenhaften Untersuchungen der "Child. Empl. Comm." beweisen in der Tat, da&szlig; in einigen Industrien die bereits angewandte Arbeitsmasse nur gleichm&auml;&szlig;iger &uuml;ber das ganze Jahr verteilt w&uuml;rde durch die Regulation des Arbeitstags <A NAME="Z288"><A HREF="me23_483.htm#M288">(288)</A></A>, da&szlig; letztre der erste rationelle Z&uuml;gel f&uuml;r die menschenm&ouml;rderischen, inhaltlosen und an sich dem System der gro&szlig;en Industrie unangeme&szlig;nen Flatterlaunen der Mode<A NAME="Z289"> <A HREF="me23_483.htm#M289">(289)</A></A>, da&szlig; die Entwicklung <A NAME="S504"><B>&lt;504&gt;</A></B> der ozeanische Schiffahrt und der Kommunikationsmittel &uuml;berhaupt den eigentlich technischen Grund der Saisonarbeit aufgehoben hat <A NAME="Z290"><A HREF="me23_483.htm#M290">(290)</A></A>, da&szlig; alle andren angeblich unkontrollierbaren Umst&auml;nde wegger&auml;umt werden durch weitere Baulichkeiten, zus&auml;tzliche Maschinerie, vermehrte Anzahl der gleichzeitig besch&auml;ftigten Arbeiter <A NAME="Z291"><A HREF="me23_483.htm#M291">(291)</A></A> und von selbst folgenden R&uuml;ckschlag auf das System des Gro&szlig;handels.<A NAME="Z292"><A HREF="me23_483.htm#M292">(292)</A></A> Jedoch versteht sich das Kapital, wie es wiederholt durch den Mund seiner Repr&auml;sentanten erkl&auml;rt, zu solcher Umw&auml;lzung "nur unter dem Druck eines allgemeinen Parlamentsakts" <A NAME="Z293"><A HREF="me23_483.htm#M293">(293)</A></A>, der den Arbeitstag zwangsgesetzlich reguliert.</P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_13_9">9. Fabrikgesetzgebung. (Gesundheits- und Erziehungsklauseln.)<BR>
Ihre Verallgemeinerung in England</I> </A></P>
<P>Die Fabrikgesetzgebung, diese erste bewu&szlig;te und planm&auml;&szlig;ige R&uuml;ckwirkung der Gesellschaft auf die naturw&uuml;chsige Gestalt ihres Produktionsprozesses, ist, wie man gesehn, ebensosehr ein notwendiges Produkt der gro&szlig;en Industrie als Baumwollgarn, Selfactors und der elektrische Tele- <A NAME="S505"><B>&lt;505&gt;</A></B> graph. Bevor wir zu ihrer Verallgemeinerung in England &uuml;bergehn, sind noch einige nicht auf die Stundenzahl des Arbeitstags bez&uuml;gliche Klauseln des englischen Fabrikakts kurz zu erw&auml;hnen.</P>
<P>Abgesehn von ihrer Redaktion, welche dem Kapitalisten ihre Umgehung erleichtert, sind die Gesundheitsklauseln &auml;u&szlig;erst mager, in der Tat beschr&auml;nkt auf Vorschriften f&uuml;r Wei&szlig;en der W&auml;nde und einige sonstige Reinlichkeitsma&szlig;regeln, Ventilation und Schutz gegen gef&auml;hrliche Maschinerie. Wie kommen im Dritten Buch auf den fanatischen Kampf der Fabrikanten gegen die Klausel zur&uuml;ck, die ihnen eine geringe Ausgabe zum Schutz der Gliedma&szlig;en ihrer "H&auml;nde" aufoktroyiert. Hier bew&auml;hrt sich wieder gl&auml;nzend das Freihandelsdogma, da&szlig; in einer Gesellschaft antagonistischer Interessen jeder das Gemeinwohl durch Verfolgung seines Eigennutzes f&ouml;rdert. Ein Beispiel gen&uuml;gt. Man wei&szlig;, da&szlig; sich w&auml;hrend der letztverflo&szlig;nen zwanzigj&auml;hrigen Periode die Flachsindustrie und mit ihr die scutching mills (Fabriken zum Schlagen und Brechen des Flachses) in Irland sehr vermehrt haben. Es gab dort 1864 an 1.800 dieser mills. Periodisch im Herbst und Winter werden haupts&auml;chlich junge Personen und Weiber, die S&ouml;hne, T&ouml;chter und Frauen der benachbarten kleinen P&auml;chter, lauter mit Maschinerie ganz unbekannte Leute, von der Feldarbeit weggeholt, um die Walzwerke der scutching mills mit Flachs zu f&uuml;ttern. Die Unf&auml;lle sind nach Umfang und Intensit&auml;t g&auml;nzlich beispiellos in der Geschichte der Maschinerie. Eine einzige scutching mill zu Kildinan (bei Cork) z&auml;hlte von 1852 bis 1856 sechs Todesf&auml;lle und 60 schwere Verst&uuml;mmlungen, welchen allen durch die einfachsten Anstalten, zum Preis von wenigen Schillingen, vorgebeugt werden konnte. Dr. W. White, der certifying surgeon der Fabriken zu Downpatrick, erkl&auml;rt in einem offiziellen Bericht von 16. Dezember 1865: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Unf&auml;lle in scutching mills sind furchtbarster Art. In vielen F&auml;llen wird ein Vierteil des K&ouml;rpers vom Rumpfe gerissen. Tod oder eine Zukunft elenden Unverm&ouml;gens und Leidens sind gew&ouml;hnliche Folgen der Wunden. Die Zunahme der Fabriken in diesem Lande wird nat&uuml;rlich diese schauderhaften Resultate ausdehnen. Ich bin &uuml;berzeugt, da&szlig; durch geeignete Staats&uuml;berwachung der scutching mills gro&szlig;e Opfer von Leib und Leben zu vermeiden sind."<A NAME="Z294"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M294"><FONT SIZE=2>(294)</FONT></A></A></P>
<P>Was k&ouml;nnte die kapitalistische Produktionsweise besser charakterisieren als die Notwendigkeit, ihr durch Zwangsgesetz von Staats wegen die einfachsten Reinlichkeits- und Gesundheitsvorrichtungen aufzuherrschen? </P>
<FONT SIZE=2><B><P><A NAME="S506">&lt;506&gt;</A></B> "Der Fabrikakt von 1864 hat in den T&ouml;pfereien &uuml;ber 200 Werkst&auml;tten gewei&szlig;t und gereinigt, nach zwanzigj&auml;hriger oder g&auml;nzlicher Enthaltung von jeder solchen Operation" (dies ist die "Abstinenz" des Kapitals!), "in Pl&auml;tzen, wo 27.878 Arbeiter besch&auml;ftigt sind und bisher, w&auml;hrend &uuml;berm&auml;&szlig;iger Tages-, oft Nachtarbeit, eine mefitische Atmosph&auml;re einatmeten, welche eine sonst vergleichungsweis harmlose Besch&auml;ftigung mit Krankheit und Tod schw&auml;ngerte. Der Akt hat die Ventilationsmittel sehr vermehrt."<A NAME="Z295"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M295"><FONT SIZE=2>(295)</FONT></A></A></P>
<P>Zugleich zeigt dieser Zweig des Fabrikakts schlagend, wie die kapitalistische Produktionsweise ihrem Wesen nach &uuml;ber einen gewissen Punkt hinaus jede rationelle Verbe&szlig;rung ausschlie&szlig;t. Es ward wiederholt bemerkt, da&szlig; die englischen &Auml;rzte aus einem Munde 500 Kubikfu&szlig; Luftraum per Person f&uuml;r kaum gen&uuml;gendes Minimum bei fortgesetzter Arbeit erkl&auml;ren. Nun wohl! Wenn der Fabrikakt indirekt durch alle seine Zwangsma&szlig;regeln die Verwandlung kleinerer Werkst&auml;tten in Fabriken beschleunigt, daher indirekt in das Eigentumsrecht der kleineren Kapitalisten eingreift und den gro&szlig;en das Monopol sichert, so w&uuml;rde die gesetzliche Aufherrschung des n&ouml;tigen Luftraums f&uuml;r jeden Arbeiter in der Werkst&auml;tte Tausende von kleinen Kapitalisten mit einem Schlag direkt expropriieren! Sie w&uuml;rde die Wurzel der kapitalistischen Produktionsweise angreifen, d.h. die Selbstverwertung des Kapitals, ob gro&szlig; oder klein, durch "freien" Ankauf und Konsum der Arbeitskraft. Vor diesen 500 Kubikfu&szlig; Luft geht daher der Fabrikgesetzgebung der Atem aus. Die Gesundheitsbeh&ouml;rden, die industriellen Untersuchungskommissionen, die Fabrikinspektoren wiederholen wieder und wieder die Notwendigkeit der 500 Kubikfu&szlig; und die Unm&ouml;glichkeit, sie dem Kapital aufzuoktroyieren. Sie erkl&auml;ren so in der Tat Schwindsucht und andre Lungenkrankheiten der Arbeit f&uuml;r eine Lebensbedingung des Kapitals.<A NAME="Z296"><A HREF="me23_483.htm#M296">(296</A>)</A></P>
<P>Armselig, wie die Erziehungsklauseln des Fabrikakts im ganzen erscheinen, proklamieren sie den Elementarunterricht als Zwangsbedingung <A NAME="S507"><B>&lt;507&gt;</A></B> der Arbeit.<A NAME="Z297"><A HREF="me23_483.htm#M297">(297)</A></A> Ihr Erfolg bewies zuerst die M&ouml;glichkeit der Verbindung von Unterricht und Gymnastik <A NAME="Z298"><A HREF="me23_483.htm#M298">(298)</A></A> mit Handarbeit, also auch von Handarbeit mit Unterricht und Gymnastik. Die Fabrikinspektoren entdeckten bald aus den Zeugenverh&ouml;ren der Schulmeister, da&szlig; die Fabrikkinder, obgleich sie nur halb soviel Unterricht genie&szlig;en als die regelm&auml;&szlig;igen Tagessch&uuml;ler, ebensoviel und oft mehr lernen. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Sache ist einfach. Diejenigen, die sich nur einen halben Tag in der Schule aufhalten, sind stets frisch und fast immer f&auml;hig und willig, Unterricht zu empfangen. Das System halber Arbeit und halber Schule macht jede der beiden Besch&auml;ftigungen zur Ausruhung und Erholung von der andren und folglich viel angeme&szlig;ner f&uuml;r das Kind als die ununterbrochne Fortdauer einer von beiden. Ein Junge, der von morgens fr&uuml;h in der Schule sitzt, und nun gar bei hei&szlig;em Wetter, kann unm&ouml;glich mit einem andren wetteifern, der munter und aufgeweckt von seiner Arbeit kommt."<A NAME="Z299"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M299"><FONT SIZE=2>(299)</FONT></A></A></P>
<P>Weitere Belege findet man in Seniors Rede auf dem soziologischen Kongre&szlig; zu Edinburgh 1863. Er zeigt hier auch u.a. noch, wie der einseitige unproduktive und verl&auml;ngerte Schultag der Kinder der h&ouml;hern und mittlern Klassen die Arbeit der Lehrer nutzlos vermehrt, "w&auml;hrend er Zeit, Gesundheit und Energie der Kinder nicht nur fruchtlos, sondern absolut sch&auml;dlich verw&uuml;stet"<A NAME="Z300"> <A HREF="me23_483.htm#M300">(300)</A></A>. Aus dem Fabriksystem, wie man im Detail bei Robert Owen <A NAME="S508"><B>&lt;508&gt;</A></B> verfolgen kann, entspro&szlig; der Keim der Erziehung der Zukunft, welcher f&uuml;r alle Kinder &uuml;ber einem gewissen Alter produktive Arbeit mit Unterricht und Gymnastik verbinden wird, nicht nur als eine Methode zur Steigerung der gesellschaftlichen Produktion, sondern als die einzige Methode zur Produktion vollseitig entwickelter Menschen.</P>
<P>Man hat gesehn, da&szlig; die gro&szlig;e Industrie die manufakturm&auml;&szlig;ige Teilung der Arbeit mit ihrer lebensl&auml;nglichen Annexion eines ganzen Menschen an eine Detailoperation technisch aufhebt, w&auml;hrend zugleich die kapitalistische Form der gro&szlig;en Industrie jene Arbeitsteilung noch monstr&ouml;ser reproduziert, in der eigentlichen Fabrik durch Verwandlung des Arbeiters in den selbstbewu&szlig;ten Zubeh&ouml;r einer Teilmaschine, &uuml;berall sonst teils durch sporadischen Gebrauch der Maschinen und der Maschinenarbeit <A NAME="Z301"><A HREF="me23_483.htm#M301">(301)</A></A>, teils durch Einf&uuml;hrung von Weiber-, Kinder- und ungeschickter Arbeit als neuer Grundlage der Arbeitsteilung. Der Widerspruch zwischen der manufakturm&auml;&szlig;igen Teilung der Arbeit und dem Wesen der gro&szlig;en Industrie macht sich gewaltsam geltend. Er erscheint u.a. in der furchtbaren Tatsache, da&szlig; ein gro&szlig;er Teil der in den modernen Fabriken und Manufakturen besch&auml;ftigten Kinder, vom zartesten Alter festgeschmiedet an die einfachsten Manipulationen, jahrelang exploitiert wird, ohne Er- <A NAME="S509"><B>&lt;509&gt;</A></B> lernung irgendeiner Arbeit, die sie sp&auml;ter auch nur in derselben Manufaktur oder Fabrik brauchbar machte. In den englischen Buchdruckereien z.B. fand fr&uuml;her ein dem System der alten Manufaktur und des Handwerks entsprechender &Uuml;bergang der Lehrlinge von leichtren zu inhaltsvollren Arbeiten statt. Sie machten einen Lerngang durch, bis sie fertige Drucker waren. Lesen und schreiben zu k&ouml;nnen war f&uuml;r alle ein Handwerkserfordernis. Alles das &auml;nderte sich mit der Druckmaschine. Sie verwendet zwei Sorten von Arbeitern, einen erwachsnen Arbeiter, den Maschinenaufseher, und Maschinenjungen, meist von 11-17 Jahren, deren Gesch&auml;ft ausschlie&szlig;lich darin besteht, einen Bogen Papier der Maschine zu unterbreiten oder ihr den gedruckten Bogen zu entziehen. Sie verrichten, in London namentlich, diese Plackerei 14, 15, 16 Stunden ununterbrochen w&auml;hrend einiger Tage in der Woche und oft 36 Stunden nacheinander mit nur zwei Stunden Rast f&uuml;r Mahlzeit und Schlaf!<A NAME="Z302"><A HREF="me23_483.htm#M302">(302)</A></A> Ein gro&szlig;er Teil von ihnen kann nicht lesen, und sie sind in der Regel ganz verwilderte, abnorme Gesch&ouml;pfe. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Um sie zu ihrem Werk zu bef&auml;higen, ist keine intellektuelle Ziehung irgendeiner Art n&ouml;tig; sie haben wenig Gelegenheit f&uuml;r Geschick und noch weniger f&uuml;r Urteil; ihr Lohn, obgleich gewisserma&szlig;en hoch f&uuml;r Jungen, w&auml;chst nicht verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig, wie sie selbst heranwachsen, und die gro&szlig;e Mehrzahl hat keine Aussicht auf den eintr&auml;glicheren und verantwortlicheren Posten des Maschinenaufsehers, weil auf jede Maschine nur ein Aufseher und oft 4 Jungen kommen."<A NAME="Z303"></FONT><A HREF="me23_483.htm#Z303"><FONT SIZE=2>(303)</FONT></A></A></P>
<P>Sobald sie zu alt f&uuml;r ihre kindische Arbeit werden, also wenigstens im 17. Jahr, entl&auml;&szlig;t man sie aus der Druckerei. Sie werden Rekruten des Verbrechens. Einige Versuche, ihnen anderswo Besch&auml;ftigung zu verschaffen, scheiterten an ihrer Unwissenheit, Roheit, k&ouml;rperlichen und geistigen Verkommenheit.</P>
<P>Was von der manufakturm&auml;&szlig;igen Teilung der Arbeit im Innern der Werkstatt, gilt von der Teilung der Arbeit im Innern der Gesellschaft. Solange Handwerk und Manufaktur die allgemeine Grundlage der gesellschaftlichen Produktion bilden, ist die Subsumtion des Produzenten unter einen ausschlie&szlig;lichen Produktionszweig, die Zerrei&szlig;ung der urspr&uuml;nglichen Mannigfaltigkeit seiner Besch&auml;ftigungen <A NAME="Z304"><A HREF="me23_483.htm#M304">(304)</A></A>, ein notwendiges Ent- <A NAME="S510"><B>&lt;510&gt;</A></B> wicklungsmoment. Auf jener Grundlage findet jeder besondre Produktionszweig empirisch die ihm entsprechende technische Gestalt, vervollkommnet sie langsam und kristallisiert sie rasch, sobald ein gewisser Reifegrad erlangt ist. Was hier und da Wechsel hervorruft, ist au&szlig;er neuem Arbeitsstoff, den der Handel liefert, die allm&auml;hliche &Auml;nderung des Arbeitsinstruments. Die erfahrungsm&auml;&szlig;ig entsprechende Form einmal gewonnen, verkn&ouml;chert auch es, wie sein oft jahrtausendlanger &Uuml;bergang aus der Hand einer Generation in die der andren beweist. Es ist charakteristisch, da&szlig; bis ins 18. Jahrhundert hinein die besondren Gewerke mysteries (myst&egrave;res)<A NAME="Z305"><A HREF="me23_483.htm#M305">(305)</A></A> hie&szlig;en, in deren Dunkel nur der empirisch und professionell Eingeweihte eindringen konnte. Die gro&szlig;e Industrie zerri&szlig; den Schleier, der den Menschen ihren eignen gesellschaftlichen Produktionsproze&szlig; versteckte und die verschiednen naturw&uuml;chsig besonderten Produktionszweige gegeneinander und sogar dem in jedem Zweig Eingeweihten zu R&auml;tseln machte. Ihr Prinzip, jeden Produktionsproze&szlig;, an und f&uuml;r sich und zun&auml;chst ohne alle R&uuml;cksicht auf die menschliche Hand, in seine konstituierenden Elemente aufzul&ouml;sen, schuf die ganz moderne Wissenschaft der Technologie. Die buntscheckigen, scheinbar zusammenhangslosen und verkn&ouml;cherten Gestalten des gesellschaftlichen Produktionsprozesses l&ouml;sten sich auf in bewu&szlig;t planm&auml;&szlig;ige und je nach dem bezweckten Nutzeffekt systematisch besonderte Anwendungen der Naturwissenschaft. Die Technologie entdeckte ebenso die wenigen gro&szlig;en Grundformen der Bewegung, worin alles produktive Tun des menschlichen K&ouml;rpers, trotz aller Mannigfaltigkeit der angewandten Instrumente, notwendig vorgeht, ganz so wie die Mechanik durch die gr&ouml;&szlig;te Komplikation der Maschinerie sich &uuml;ber die best&auml;ndige Wiederholung der einfachen mechanischen Potenzen nicht t&auml;uschen l&auml;&szlig;t. Die moderne Industrie betrachtet und behandelt die vorhandne Form eines <A NAME="S511"><B>&lt;511&gt;</A></B> Produktionsprozesses nie als definitiv. Ihre technische Basis ist daher revolution&auml;r, w&auml;hrend die aller fr&uuml;heren Produktionsweisen wesentlich konservativ war.<A NAME="Z306"><A HREF="me23_483.htm#M306">(306)</A></A> Durch Maschinerie, chemische Prozesse und andre Methoden w&auml;lzt sie best&auml;ndig mit der technischen Grundlage der Produktion die Funktionen der Arbeiter und die gesellschaftlichen Kombinationen des Arbeitsprozesses um. Sie revolutioniert damit ebenso best&auml;ndig die Teilung der Arbeit im Innern der Gesellschaft und schleudert unaufh&ouml;rlich Kapitalmassen und Arbeitermassen aus einem Produktionszweig in den andern. Die Natur der gro&szlig;en Industrie bedingt daher Wechsel der Arbeit, Flu&szlig; der Funktion, allseitige Beweglichkeit des Arbeiters. Andrerseits reproduziert sie in ihrer kapitalistischen Form die alte Teilung der Arbeit mit ihren kn&ouml;chernen Partikularit&auml;ren. Man hat gesehn, wie dieser absolute Widerspruch alle Ruhe, Festigkeit, Sicherheit der Lebenslage des Arbeiters aufhebt, ihm mit dem Arbeitsmittel best&auml;ndig das Lebensmittel aus der Hand zu schlagen <A NAME="Z307"><A HREF="me23_483.htm#M307">(307)</A></A> und mit seiner Teilfunktion ihn selbst &uuml;berfl&uuml;ssig zu machen droht; wie dieser Widerspruch im ununterbrochnen Opferfest der Arbeiterklasse, ma&szlig;losester Verge
<P>Soweit die Fabrikgesetzgebung die Arbeit in Fabriken, Manufakturen usw. reguliert, erscheint dies zun&auml;chst nur als Einmischung in die Exploitationsrechte des Kapitals. Jede Regulation der sog. Hausarbeit <A NAME="Z310"><A HREF="me23_483.htm#M310">(310)</A></A> stellt sich dagegen sofort als direkter Eingriff in die patria potestas &lt;v&auml;terliche Gewalt&gt; dar, d.h. modern interpretiert, in die elterliche Autorit&auml;t, ein Schritt, wovor das zartf&uuml;hlende englische Parlament lang zur&uuml;ckzubeben affektierte. Die Gewalt der Tatsachen zwang jedoch, endlich anzuerkennen, da&szlig; die gro&szlig;e Industrie mit der &ouml;konomischen Grundlage des alten Familienwesens und der ihr entsprechenden Familienarbeit auch die alten Familienverh&auml;ltnisse selbst aufl&ouml;st. Das Recht der Kinder mu&szlig;te proklamiert werden. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Ungl&uuml;cklicherweise", hei&szlig;t es im Schlu&szlig;bericht der "Child. Empl. Comm." von 1866, "leuchtet aus der Gesamtheit der Zeugenaussagen hervor, da&szlig; die Kinder beiderlei Geschlechts gegen niemand so sehr des Schutzes bed&uuml;rfen als gegen ihre Eltern." Das System der ma&szlig;losen Exploitation der Kinderarbeit &uuml;berhaupt und der Hausarbeit im besonderen wird dadurch "erhalten, da&szlig; die Eltern &uuml;ber ihre jungen und zarten Spr&ouml;&szlig;linge eine willk&uuml;rliche und heillose Gewalt ohne Z&uuml;gel oder Kontrolle aus&uuml;ben ... Eltern d&uuml;rfen nicht die absolute Macht besitzen, ihre Kinder zu reinen Maschinen zu machen, um soundso viel w&ouml;chentlichen Lohn herauszuschlagen... Kinder und junge Personen haben ein Recht auf den Schutz der Legislatur wider den Mi&szlig;brauch der <A NAME="S514"><B>&lt;514&gt;</A></B> elterlichen Gewalt, der ihre physische Kraft vorzeitig bricht und sie degradiert auf der Staffel moralischer und intellektueller Wesen."<A NAME="Z311"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M311"><FONT SIZE=2>(311)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> </P>
</FONT><P>Es ist jedoch nicht der Mi&szlig;brauch der elterlichen Gewalt, der die direkt oder indirekte Exploitation unreifer Arbeitskr&auml;fte durch das Kapital schuf, sondern es ist umgekehrt die kapitalistische Exploitationsweise, welche die elterliche Gewalt, durch Aufhebung der ihr entsprechenden &ouml;konomischen Grundlage, zu einem Mi&szlig;brauch gemacht hat. So furchtbar und ekelhaft nun die Aufl&ouml;sung des alten Familienwesens innerhalb des kapitalistischen Systems erscheint, so schafft nichtsdestoweniger die gro&szlig;e Industrie mit der entscheidenden Rolle, die sie den Weibern, jungen Personen und Kindern beiderlei Geschlechts in gesellschaftlich organisierten Produktionsprozessen jenseits der Sph&auml;re des Hauswesens zuweist, die neue &ouml;konomische Grundlage f&uuml;r eine h&ouml;here Form der Familie und des Verh&auml;ltnisses beider Geschlechter. Es ist nat&uuml;rlich ebenso albern, die christlich germanischer Form der Familie f&uuml;r absolut zu halten als die atr&ouml;mische Form, oder die altgriechische, oder die orientalische, die &uuml;brigens untereinander eine geschichtliche Entwicklungsreihe bilden. Ebenso leuchtet ein, da&szlig; die Zusammensetzung des kombinierten Arbeitspersonals aus Individuen beiderlei Geschlechts und der verschiedensten Altersstufen, obgleich in ihrer naturw&uuml;chsig brutalen, kapitalistischen Form, wo der Arbeiter f&uuml;r den Produktionsproze&szlig;, nicht der Produktionsproze&szlig; f&uuml;r den Arbeiter da ist, Pestquelle des Verderbs und der Sklaverei, unter entsprechenden Verh&auml;ltnissen umgekehrt zur Quelle humaner Entwicklung umschlagen mu&szlig;.<A NAME="Z312"><A HREF="me23_483.htm#M312">(312)</A></A></P>
<P>Die Notwendigkeit, das Fabrikgesetz aus einem Ausnahmegesetz f&uuml;r Spinnereien und Webereien, diese ersten Gebilde des Maschinenbetriebs, in ein Gesetz aller gesellschaftlichen Produktion zu verallgemeinern, entspringt, wie man sah, aus dem geschichtlichen Entwicklungsgang der gro&szlig;en Industrie, auf deren Hintergrund die &uuml;berlieferte Gestalt von Manufaktur, Handwerk und Hausarbeit g&auml;nzlich umgew&auml;lzt wird, die Manufaktur best&auml;ndig in die Fabrik, das Handwerk best&auml;ndig in die Manufaktur umschl&auml;gt und endlich die Sph&auml;ren des Handwerks und der Hausarbeit sich in relativ wunderbar kurzer Zeit zu Jammerh&ouml;hlen gestalten, wo die tollsten Ungeheuerlichkeiten der kapitalistischen Exploitation ihr freies <A NAME="S515"><B>&lt;515&gt;</A></B> Spiel treiben. Es sind zwei Umst&auml;nde, welche zuletzt den Ausschlag geben, erstens die stets neu wiederholte Erfahrung, da&szlig; das Kapital, sobald es der Staatskontrolle nur auf einzelnen Punkten der gesellschaftlichen Peripherie anheimf&auml;llt, sich um so ma&szlig;loser auf den andern Punkten entsch&auml;digt <A NAME="Z313"><A HREF="me23_483.htm#M313">(313)</A></A>, zweitens der Schrei der Kapitalisten selbst nach Gleichheit der Konkurrenzbedingungen, d.h. gleichen Schranken der Arbeitsexploitation.<A NAME="Z314"><A HREF="me23_483.htm#M314">(314)</A></A> H&ouml;ren wir hier&uuml;ber zwei Herzensst&ouml;&szlig;e. Die Herrn W. Cooksley (Nagel-, Ketten- usw. Fabrikanten zu Bristol) f&uuml;hrten die Fabrikregulation freiwillig in ihrem Gesch&auml;ft ein.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Da das alte, unregelm&auml;&szlig;ige System in den benachbarten Werken fortdauert, sind sie der Unbill ausgesetzt, ihre Arbeitsjungen zur Fortsetzung der Arbeit anderswo nach 6 Uhr abends verlockt (enticed) zu sehn. 'Dies', sagen sie nat&uuml;rlich, 'ist eine Ungerechtigkeit gegen uns und ein Verlust, das es einen Teil der Kraft der Jungen ersch&ouml;pft, deren voller Vorteil uns geb&uuml;hrt.'"<A NAME="Z315"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M315"><FONT SIZE=2>(315)</FONT></A></A></P>
<P>Herr J. Simpson (Paper-Box Bag maker &lt;Kartonagenfabrikant&gt;, London) erkl&auml;rt den Kommiss&auml;ren der "Children Empl. Comm.": </P>
<FONT SIZE=2><P>"Er wolle jede Petition f&uuml;r Einf&uuml;hrung der Fabrikakte unterzeichnen. Wie es sei, f&uuml;hle er sich stets rastlos des Nachts (he always felt restless at night), nach Schlu&szlig; seiner Werkstatt, bei dem Gedanken, da&szlig; andre l&auml;nger arbeiten lie&szlig;en und ihm Auftr&auml;ge vor der Nase wegschnappten."<A NAME="Z316"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M316"><FONT SIZE=2>(316)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> "Es w&auml;re ein Unrecht", sagt die "Child. Empl. Comm." zusammenfassend, "gegen die gr&ouml;&szlig;ren Arbeitsanwender, ihre Fabriken der Regulation zu unterwerfen, w&auml;hrend in ihrem eignen Gesch&auml;ftszweig der Kleinbetrieb keiner gesetzlichen Beschr&auml;nkung der Arbeitszeit unterliegt. Zur Ungerechtigkeit ungleicher Konkurrenzbedingungen in bezug auf die Arbeitsstunden bei Ausnahme kleinerer Werkst&auml;tten k&auml;me noch der andre Nachteil f&uuml;r die gr&ouml;&szlig;ren Fabrikanten hinzu, da&szlig; ihre Zufuhr von jugendlicher und weiblicher Arbeit abgelenkt w&uuml;rde nach den vom Gesetz verschonten Werkst&auml;tten. Endlich g&auml;be dies Ansto&szlig; zur Vermehrung der kleineren Werkst&auml;tten, die fast ausnahmslos die mindest g&uuml;nstigen f&uuml;r Gesundheit, Komfort, Erziehung und allgemeine Verbesserung des Volks sind."<A NAME="Z317"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M317"><FONT SIZE=2>(317)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> </P>
</FONT><B><P><A NAME="S516">&lt;516&gt;</A></B> In ihrem Schlu&szlig;bericht schl&auml;gt die "Children's Employment Commission" vor, &uuml;ber 1.400.000 Kinder, junge Personen und Weiber, wovon ungef&auml;hr die H&auml;lfte vom Kleinbetrieb und der Hausarbeit exploitiert wird, dem Fabrikakt zu unterwerfen.<A NAME="Z318"><A HREF="me23_483.htm#M318">(318)</A></A></P>
<FONT SIZE=2><P>"Sollte", sagt sie, "das Parlament unsren Vorschlag in seinem ganzen Umfang annehmen, so ist es zweifellos, da&szlig; solche Gesetzgebung den wohlt&auml;tigsten Einflu&szlig; aus&uuml;ben werde, nicht nur auf die Jungen und Schwachen, mit denen sie sich zun&auml;chst besch&auml;ftigt, sondern auf die noch gr&ouml;&szlig;re Masse von erwachsnen Arbeitern, die direkt" (Weiber) "und indirekt" (M&auml;nner) "unter ihren Wirkungskreis fallen. Sie w&uuml;rde ihnen regelm&auml;&szlig;ige und erm&auml;&szlig;igte Arbeitsstunden aufzwingen; sie w&uuml;rde den Vorrat physischer Kraft, wovon ihr eignes Wohlergehen und das des Landes so sehr abh&auml;ngt, haushalten und h&auml;ufen; sie w&uuml;rde die aufsprossende Generation vor der &Uuml;beranstrengung in fr&uuml;hem Alter sch&uuml;tzen, welche ihre Konstitution untergr&auml;bt und zu vorzeitigem Verfall f&uuml;hrt; sie w&uuml;rde schlie&szlig;lich, wenigstens bis zum 13. Jahr, die Gelegenheit des Elementarunterrichts bieten und damit der unglaublichen Unwissenheit ein Ende machen, die so treu in den Kommissionsberichten geschildert ist und nur mit qualvollster Empfindung und dem tiefen Gef&uuml;hl nationaler Erniedrigung betrachtet werden kann."<A NAME="Z319"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M319"><FONT SIZE=2>(319)</FONT></A></A></P>
<P>Das Toryministerium k&uuml;ndigte in der Thronrede vom 5. Februar 1867 an, da&szlig; es die Vorschl&auml;ge <A NAME="Z319a"><A HREF="me23_483.htm#M319a">(319a)</A></A> der industriellen Untersuchungskommission <A NAME="S517"><B>&lt;317&gt;</A></B> in "Bills" formuliert habe. Dazu hatte es eines neuen zwanzigj&auml;hrigen Experimentum in corpore vili &lt;Experiments an einem wertlosen K&ouml;rper&gt; bedurft. Bereits im Jahre 1840 war eine parlamentarische Kommission zur Untersuchung &uuml;ber Kinderarbeit ernannt worden. Ihr Bericht von 1842 entrollte nach den Worten N. W. Seniors </P>
<FONT SIZE=2><P>"das furchtbarste Gem&auml;lde von Habsucht, Selbstsucht und Grausamkeit der Kapitalisten und Eltern, von Elend, Degradation Zerst&ouml;rung der Kinder und jungen Personen, das jemals das Auge der Welt schlug ... Man w&auml;hnt vielleicht, der Bericht beschreibe die Greuel eines vergangnen Zeitalters. Leider aber liegen Berichte vor, da&szlig; diese Greuel fortdauern, so intensiv wie je. Eine vor zwei Jahren von Hardwicke ver&ouml;ffentlichte Brosch&uuml;re erkl&auml;rt, die 1842 ger&uuml;gten Mi&szlig;br&auml;uche stehen heutzutage" (1863) "in voller Bl&uuml;te ... Dieser Bericht" (von 1842) "lag unbeachtet zwanzig Jahre lang, w&auml;hrend deren man jenen Kindern, herangewachsen ohne die geringste Ahnung weder von dem, was wir Moral nennen, noch von Schulbildung, Religion oder nat&uuml;rlicher Familienliebe - diesen Kindern erlaubte man, die Eltern der jetzigen Generation zu werden."<A NAME="Z320"></FONT><A HREF="me23_483.htm#M320"><FONT SIZE=2>(320)</FONT></A></A></P>
<P>Inzwischen hatte die gesellschaftliche Lage sich ge&auml;ndert. Das Parlament wagte nicht, die Forderungen der Kommission von 1863 ebenso zur&uuml;ckzuweisen wie seinerzeit die von 1842. Daher wurden schon 1864, als die Kommission erst einen Teil ihrer Berichte ver&ouml;ffentlicht hatte, die Erdenwaren-Industrie (einschlie&szlig;lich der T&ouml;pferei), die Fabrikation von Tapeten, Z&uuml;ndh&ouml;lzern, Patronen und Z&uuml;ndh&uuml;tchen sowie das Samtscheren unter die f&uuml;r Textilindustrie g&uuml;ltigen Gesetze gestellt. In der Thronrede von 5. Februar 1867 k&uuml;ndigte das damalige Torykabinett weitere Bills an, gegr&uuml;ndet auf die Schlu&szlig;vorschl&auml;ge der Kommission, die inzwischen 1866 ihr Werk vollendet hatte.</P>
<P>Am 15. August 1867 erhielt der Factory Acts Extension Act und am 21. August der Workshops' Regulation Act die k&ouml;nigliche Best&auml;tigung; der erstre Akt regelt die gro&szlig;en, der letztre die kleinen Gesch&auml;ftszeige.</P>
<P>Der Factory Acts Extension Act reguliert die Hoch&ouml;fen, Eisen- und Kupferwerke, Gie&szlig;ereien, Maschinenfabriken, Metallwerkst&auml;tten, Fabriken f&uuml;r Guttapercha, Papier, Glas, Tabak, ferner Druckereien und Buchbindereien und &uuml;berhaupt alle industriellen Werkst&auml;tten dieser Art, worin 50 oder mehr Personen gleichzeitig w&auml;hrend mindestens 100 Tagen im Jahr besch&auml;ftigt werden. </P>
<B><P><A NAME="S518">&lt;518&gt;</A></B> Um eine Vorstellung zu geben von der Ausdehnung des von diesem Gesetz umfa&szlig;ten Gebiets, folgen hier einige der darin festgestellten Definitionen: </P>
<FONT SIZE=2><P>"<I>Handwerk</I> soll" (in diesem Gesetz) "bedeuten: irgendwelche Handarbeit, gesch&auml;ftsm&auml;&szlig;ig oder zum Erwerb betrieben bei, oder gelegentlich, der Verfertigung, Ver&auml;nderung, Verzierung, Reparatur oder Fertigstellung zum Verkauf irgendeines Artikels oder eines Teils davon."</P>
<P>"<I>Werkstatt</I> soll bedeuten: irgendwelche Stube oder &Ouml;rtlichkeit, eingedeckt oder unter freiem Himmel, worin ein 'Handwerk' betrieben wird von irgendeinem Kind, jugendlichen Arbeiter oder Frauenzimmer und wor&uuml;ber derjenige, der solches Kind, jugendlichen Arbeiter oder Frauenzimmer besch&auml;ftigt, das Recht des Zutritts und der Kontrolle hat."</P>
<P>"<I>Besch&auml;ftigt</I> soll bedeuten: t&auml;tig in einem 'Handwerk', ob gegen Lohn oder nicht, unter einem Meister oder einem der Eltern, wie unten n&auml;her bestimmt."</P>
<P>"<I>Eltern</I> soll bedeuten: Vater, Mutter, Vormund oder andre Person, die die Vormundschaft oder Kontrolle &uuml;ber irgendein ... Kind oder einen jugendlichen Arbeiter hat." </P>
</FONT><P>Klausel 7, die Strafklausel f&uuml;r Besch&auml;ftigung von Kindern, jugendlichen Arbeitern und Frauenzimmern entgegen den Bestimmungen dieses Gesetzes, setzt Geldstrafen fest, nicht nur f&uuml;r den Inhaber der Werkstatt, ob einer der Eltern oder nicht, sondern auch f&uuml;r </P>
<FONT SIZE=2><P>"die Eltern oder andre Personen, die das Kind, den jugendlichen Arbeiter oder das Frauenzimmer unter Obhut haben oder direkten Vorteil aus dessen Arbeit ziehen". </P>
</FONT><P>Der Factory Acts Extension Act, der die gro&szlig;en Etablissements trifft, steht zur&uuml;ck gegen den Fabrikakt durch eine Menge elender Ausnahmsbestimmungen und feiger Kompromisse mit den Kapitalisten.</P>
<P>Der Workshops' Regulation Act, erb&auml;rmlich in allen seinen Einzelheiten, blieb ein toter Buchstabe in der Hand der mit seiner Ausf&uuml;hrung beauftragten st&auml;dtischen und Lokalbeh&ouml;rden. Als das Parlament ihnen 1871 diese Vollmacht entzog, um sie den Fabrikinspektoren zu &uuml;bertragen, deren Aufsichtsbezirk es so mit einem Schlage um mehr als 100.000 Werkst&auml;tten und allein 300 Ziegeleien vergr&ouml;&szlig;erte, wurde ihr Personal sorgsamlichst um nur acht Assistenten vermehrt, wo es doch schon bisher viel zu schwach besetzt war.<A NAME="Z321"><A HREF="me23_483.htm#M321">(321)</A></A> </P>
<B><P><A NAME="S519">&lt;519&gt;</A></B> Was also in dieser englischen Gesetzgebung von 1867 auff&auml;llt, ist einerseits die dem Parlament der herrschenden Klassen aufgezwungne Notwendigkeit, so au&szlig;erordentliche und ausgedehnte Ma&szlig;regeln gegen die &Uuml;bergriffe der kapitalistischen Exploitation im Prinzip anzunehmen; andrerseits die Halbheit, der Widerwille und die mala fides, womit es diese Ma&szlig;regeln dann wirklich ins Leben reif.</P>
<P>Die Untersuchungskommission von 1862 schlug ebenfalls eine neue Regulierung der Bergwerksindustrie vor, einer Industrie, die sich von allen andern dadurch unterscheidet, da&szlig; bei ihr die Interessen von Grundbesitzern und industriellen Kapitalisten Hand in Hand gehn. Der Gegensatz dieser beiden Interessen hatte die Fabrikgesetzgebung beg&uuml;nstigt, die Abwesenheit dieses Gegensatzes reicht hin, die Verschleppung und Schikanen bei der Bergwerksgesetzgebung zu erkl&auml;ren.</P>
<P>Die Untersuchungskommission von 1840 hatte so schauderhafte und emp&ouml;rende Enth&uuml;llungen gemacht und einen solchen Skandal vor ganz Europa hervorgerufen, da&szlig; das Parlament sein Gewissen salvieren mu&szlig;te durch den Mining Act von 1842, worin es sich darauf beschr&auml;nkte, die Arbeit unter Tag von Weibern und von Kindern unter 10 Jahren zu verbieten.</P>
<P>Dann kam 1860 der Mines' Inspection Act, wonach Bergwerke von speziell dazu ernannten &ouml;ffentlichen Beamten inspiziert werden, und Knaben zwischen 10 und 12 Jahren nicht besch&auml;ftigt werden sollen, au&szlig;er wenn sie im Besitz eines Schulzeugnisses sind oder eine gewisse Anzahl Stunden die Schule besuchen. Dieser Akt blieb durchaus ein toter Buchstabe infolge der l&auml;cherlich geringen Anzahl der ernannten Inspektoren, der Winzigkeit ihrer Befugnisse und andrer Ursachen, die sich im Verlauf n&auml;her ergeben werden.</P>
<P>Eins der neusten Blaub&uuml;cher &uuml;ber Bergwerke ist der "Report from the Select Committee on Mines, together with ... Evidence, 23 July 1866". Er ist das Werk eines Ausschusses von Unterhausmitgliedern, bevollm&auml;chtigt, Zeugen vorzuladen und zu verh&ouml;ren; ein dicker Folioband, worin der "Report" selbst nur f&uuml;nf Zeilen umfa&szlig;t, des Inhalts: da&szlig; der Ausschu&szlig; nichts zu sagen wei&szlig; und da&szlig; noch mehr Zeugen verh&ouml;rt werden m&uuml;ssen!</P>
<P>Die Art der Zeugenexamination erinnert an die cross examinations &lt;Kreuzverh&ouml;re&gt; vor den englischen Gerichten, wo der Advokat durch unversch&auml;mte, sinnverwirrende Kreuz- und Querfragen den Zeugen aus der Fassung zu bringen und ihm die Worte im Mund zu verdrehn sucht. Die Advokaten hier <A NAME="S520"><B>&lt;520&gt;</A></B> sind die parlamentarischen Examinatoren selbst, darunter Minen-Eigner und Exploiteurs; die Zeugen Minenarbeiter, meist in Kohlenbergwerken. Die ganze Farce ist zu charakteristisch f&uuml;r den Geist des Kapitals, um hier nicht einige Ausz&uuml;ge zu geben. Zur leichteren &Uuml;bersicht gebe ich die Resultate der Untersuchung usw. in Rubriken. Ich erinnre, da&szlig; Frage und obligate Antwort in den englischen Blue Books numeriert sind und da&szlig; die Zeugen, deren Aussagen hier zitiert werden, Arbeiter in Kohlenbergwerken.</P>
<P>1. Besch&auml;ftigung der Jungen vom 10. Jahr an in den Minen. Die Arbeit nebst obligatem Gang von und zu den Bergwerken dauert in der Regel 14 bis 15 Stunden, ausnahmsweise l&auml;nger, von 3, 4, 5 Uhr morgens bis 4 und 5 Uhr abends. (n. 6, 452, 83.) Die erwachsnen Arbeiter arbeiten in zwei G&auml;ngen oder 8 Stunden, aber kein solcher Wechsel f&uuml;r die Jungen, um die Kosten zu sparen. (n. 80, 203, 204.) Die jungen Kinder haupts&auml;chlich verwandt zum &Ouml;ffnen und Schlie&szlig;en der Zugt&uuml;ren in den verschiednen Abteilungen des Bergwerks, die &auml;ltern zu schwerer Arbeit, Kohlentransport usw. (n. 122, 739, 740.) Die langen Arbeitsstunden unter der Erde dauern bis zum 18. oder 22. Jahr, wann der &Uuml;bergang zur eigentlichen Minenarbeit stattfindet. (n. 161.) Die Kinder und jungen Personen werden heutzutag h&auml;rter abgeplackt als zu irgendeiner fr&uuml;heren Periode. (n. 1663-1667.) Die Minenarbeiter verlangen fast einstimmig einen Parlamentsakt zum Verbot der Minenarbeit bis zum 14. Jahr. Und nun fragt Hussey Vivian (selbst Minenexploiteur): </P>
<FONT SIZE=2><P>"H&auml;ngt dies Verlangen nicht von der gr&ouml;&szlig;eren oder geringeren Armut der Eltern ab?" - Und Mr. Bruce: "W&auml;re es nicht hart, wo der Vater tot oder verst&uuml;mmelt usw., der Familie diese Ressource zu entziehn? Und es mu&szlig; doch eine allgemeine Regel herrschen. Wollt Ihr in allen F&auml;llen die Besch&auml;ftigung der Kinder bis zum 14. Jahr unter der Erde verbieten?" Antwort: "In allen F&auml;llen." (n. 107-110.) Vivian: "Wenn die Arbeit vor 14 Jahren in den Minen verboten, w&uuml;rden die Eltern die Kinder nicht in Fabriken usw. schicken? - In der Regel, nein." (n. 174.) Arbeiter: "Das Auf- und Zuschlie&szlig;en der T&uuml;ren sieht leicht aus. Es ist ein sehr qualvolles Gesch&auml;ft. Vom best&auml;ndigen Zug abgesehn, ist der Junge gefangengesetzt, ganz so gut wie in einer dunklen Kerkerzelle." Bourgeois Vivian: "Kann der Junge nicht lesen w&auml;hrend der T&uuml;rwacht, wenn er ein Licht hat? - Erstens m&uuml;&szlig;te er sich die Kerzen kaufen. Aber au&szlig;erdem w&uuml;rde es ihm nicht erlaubt werden. Er ist da, um auf sein Gesch&auml;ft aufzupassen, er hat eine Pflicht zu erf&uuml;llen. Ich habe nie einen Jungen in der Grube lesen sehn." (n. 139, 141-160.) </P>
</FONT><P>2. Erziehung. Die Minenarbeiter verlangen Gesetz f&uuml;r Zwangsunterricht der Kinder, wie in den Fabriken. Sie erkl&auml;ren die Klausel des Akts <A NAME="S521"><B>&lt;521&gt;</A></B> von 1860, wonach Erziehungszertifikat zur Verwendung der Jungen von 10-12 Jahren erfordert, f&uuml;r rein illusorisch. Das "peinliche" Verh&ouml;rverfahren der kapitalistischen Instruktionsrichter wird hier wahrhaft drollig. </P>
<FONT SIZE=2><P>(n. 115.) "Ist der Akt mehr n&ouml;tig gegen Anwender oder Eltern? - Gegen beide." (n. 116.) "Mehr gegen den einen als den andern? - Wie soll ich das beantworten?" (n. 137.) "Zeigen die Anwender irgendein Verlangen, die Arbeitsstunden dem Schulunterricht anzupassen? - Niemals." (n. 211.) "Verbessern die Minenarbeiter hinterher ihre Erziehung? - Sie verschlechtern sich im allgemeinen; sie nehmen b&ouml;se Gewohnheiten an; sie verlegen sich auf Trunk und Spiel und dergleichen und werden ganz und gar schiffbr&uuml;chig." (n. 454.) "Warum nicht die Kinder in Abendschulen schicken? - In den meisten Kohlendistrikten existieren keine. Aber die Hauptsache ist, von der langen &Uuml;berarbeit sind sie so ersch&ouml;pft, da&szlig; ihnen die Augen vor M&uuml;digkeit zufallen." "Also", schlie&szlig;t der Bourgeois, "Ihr seid gegen Erziehung? - Beileibe nicht, aber usw." (n. 443.) "Sind die Minenbesitzer usw. nicht durch den Akt von 1860 gezwungen, Schulzertifikate zu verlangen, wenn sie Kinder zwischen 10 und 12 Jahren anwenden? - Durch das Gesetz, ja, aber die Anwender tun es nicht." (n. 444.) "Nach Eurer Ansicht ist diese Gesetzklausel nicht allgemein ausgef&uuml;hrt? - Sie wird gar nicht ausgef&uuml;hrt." (n. 717.) "Interessieren sich die Minenarbeiter sehr f&uuml;r die Erziehungsfrage? - Die gro&szlig;e Mehrzahl." (n. 718.) "Sind sie &auml;ngstlich f&uuml;r Durchf&uuml;hrung des Gesetzes? - Die gro&szlig;e Mehrzahl." (n. 720.) "Warum denn erzwingen sie seine Durchf&uuml;hrung nicht? - Mancher Arbeiter w&uuml;nscht, Jungen ohne Schulzertifikat zu verweigern, aber er wird ein gezeichneter Mann (a market man)." (n. 721.). "Gezeichnet durch wen? - Durch seinen Anwender." (n. 722.) "Ihr glaubt doch nicht etwa, da&szlig; die Anwender einen Mann wegen Gehorsams gegen das Gesetz verfolgen w&uuml;rden? - Ich glaube, sie w&uuml;rden es tun." (n. 723.) "Warum verweigern die Arbeiter nicht, solche Jungen anzuwenden? - Es ist nicht ihrer Wahl &uuml;berlassen." (n. 1634.) "Ihr verlangt Parlamentsintervention? - Wenn irgend etwas Wirksames f&uuml;r die Erziehung der Kinder der Grubenarbeiter geschehen soll, so mu&szlig; sie durch Parlamentsakt zwangsm&auml;&szlig;ig gemacht werden." (n. 1636.) "Soll das f&uuml;r die Kinder aller Arbeiter von Gro&szlig;britannien gelten oder nur f&uuml;r Grubenarbeiter? - Ich bin hier, um im Namen der Grubenarbeiter zu sprechen." (n. 1638.) "Warum Grubenkinder von andren unterscheiden? - Weil sie eine Ausnahme von der Regel bilden." (n. 1639.) "In welcher Hinsicht? - In physischer." (n. 1640.) "Warum sollte Erziehung f&uuml;r sie wertvoller sein als f&uuml;r Knaben von andern Klassen? - Ich sage nicht, da&szlig; sie wertvoller f&uuml;r sie ist, aber wegen ihrer &Uuml;berarbeitung in den Minen haben sie weniger Chancen f&uuml;r Erziehung in Tags- und Sonntagsschulen." (n. 1644.) "Nicht wahr, es ist unm&ouml;glich, Fragen dieser Art absolut zu behandeln?" (n. 1646.) "Sind genug Schulen in den Distrikten? - Nein." (n. 1647.) "Wenn der Staat verlangte, da&szlig; jedes Kind zur Schule geschickt, wo sollen denn die Schulen f&uuml;r alle die Kinder herkommen? - Ich glaube, sobald es die Umst&auml;nde gebieten, werden die Schulen von selbst entspringen." "Die gro&szlig;e Mehrzahl nicht nur der Kinder, sondern der erwachsnen Minenarbeiter kann weder schreiben noch lesen." (n. 705, 726.) </P>
</FONT><B><P><A NAME="S522">&lt;522&gt;</A></B> 3. Weiberarbeit. Arbeiterinnen werden zwar seit 1842 nicht mehr unter, wohl aber &uuml;ber der Erde zum Aufladen der Kohlen usw., Schleppen der Kufen zu den Kan&auml;len und Eisenbahnwagen, Sortieren der Kohlen usw. verbraucht. Ihre Anwendung hat sehr zugenommen in den letzten 3-4 Jahren. (n. 1727.) Es sind meist Weiber, T&ouml;chter und Witwen von Grubenarbeitern, vom 12. bis zum 50. und 60. Jahre. (n. 647, 1779, 1781.) </P>
<FONT SIZE=2><P>(n. 648.) "Was denken die Minenarbeiter von Besch&auml;ftigung von Weibern bei Bergwerken? - Sie verdammen sie allgemein." (n. 649.) "Warum? - Sie betrachten es erniedrigend f&uuml;r das Geschlecht ... Sie tragen eine Art von Mannskleidern. In vielen F&auml;llen wird alle Scham unterdr&uuml;ckt. Manche Weiber rauchen. Die Arbeit ist so schmutzig wie die in den Gruben selbst. Darunter sind viele verheiratete Frauen, die ihre h&auml;uslichen Pflichten nicht erf&uuml;llen k&ouml;nnen." (n. 651 sqq., 701.) (n. 709.) "K&ouml;nnen die Witwen ein so eintr&auml;gliches Gesch&auml;ft (8-10 sh. w&ouml;chentlich) anderswo finden? - Ich kann dar&uuml;ber nichts sagen." (n. 710.) "Und dennoch" (Herz von Stein!) "seid Ihr entschlossen, ihnen diesen Lebensunterhalt abzuschneiden? - Sicher." (n. 1715.) "Woher diese Stimmung? - Wir, Minenarbeiter, haben zu viel Respekt f&uuml;r das sch&ouml;ne Geschlecht, um es zur Kohlengrube verdammt zu sehn ... Diese Arbeit ist gro&szlig;enteils sehr schwer. Viele dieser M&auml;dchen heben 10 Tonnen per Tag." (n. 1732.) "Glaubt Ihr, da&szlig; die in den Bergwerken besch&auml;ftigten Arbeiterinnen unmoralischer sind als die in den Fabriken besch&auml;ftigten? - Der Prozentsatz der Schlechten ist gr&ouml;&szlig;er als unter den Fabrikm&auml;dchen." (n. 1733.) "Aber Ihr seid auch mit dem Stand der Moralit&auml;t in den Fabriken nicht zufrieden? - Nein." (n. 1734.) "Wollt Ihr denn auch die Weiberarbeit in den Fabriken verbieten? - Nein, ich will nicht." (n. 1735.) "Warum nicht? - Sie ist f&uuml;r das weibliche Geschlecht ehrenvoller und passender." (n. 1736.) "Dennoch ist sie sch&auml;dlich f&uuml;r ihre Moralit&auml;t, meint Ihr? - Nein, lange nicht so sehr als die Arbeit an der Grube. Ich spreche &uuml;brigens nicht nur aus moralischen, sondern auch aus physischen und sozialen Gr&uuml;nden. Die soziale Degradation der M&auml;dchen ist jammervoll und extrem. Wenn diese M&auml;dchen Frauen der Minenarbeiter werden, leiden die M&auml;nner tief unter dieser Degradation, und es treibt sie von Haus und zum Soff." (n. 1737.) "Aber g&auml;lte nicht dasselbe f&uuml;r die bei Eisenwerken besch&auml;ftigten Weiber? - Ich kann nicht f&uuml;r andre Gesch&auml;ftszweige sprechen." (n. 1740.) "Aber welcher Unterschied ist denn zwischen den bei Eisenwerken und Bergwerken besch&auml;ftigten Weibern? - Ich habe mich nicht mit dieser Frage besch&auml;ftigt." (n. 1741.) "K&ouml;nnt Ihr einen Unterschied zwischen der einen oder der andern Klasse entdecken? - Ich habe nichts dar&uuml;ber vergewissert, kenne aber durch Visite von Haus zu Haus den schm&auml;hlichen Zustand der Dinge in unsrem Distrikt." (n. 1750.) "H&auml;ttet Ihr nicht gro&szlig;e Lust, Weiberbesch&auml;ftigung &uuml;berall abzuschaffen, wo sie degradierend ist? - Ja ... die besten Gef&uuml;hle der Kinder m&uuml;ssen von m&uuml;tterlicher Zucht herkommen." (n. 1751.) "Aber das pa&szlig;t ja auch auf agrikole Besch&auml;ftigung der Weiber? - Die dauert nur zwei Saisons, bei uns arbeiten sie alle vier Saisons durch, manchmal Tag und Nacht, na&szlig; bis auf die Haut, ihre Konstitution geschw&auml;cht , ihre Gesundheit gebrochen." (n. 1753.) "Ihr habt die Frage" (n&auml;mlich der Weiberbesch&auml;ftigung) "nicht allgemein studiert? - Ich habe um <A NAME="S523"><B>&lt;523&gt;</A></B> mich her geschaut und kann so viel sagen, da&szlig; ich nirgendwo etwas der weiblichen Besch&auml;ftigung an den Kohlengruben Paralleles gefunden habe. [n. 1793, 1794, 1808.] Es ist Mannsarbeit und Arbeit f&uuml;r starke M&auml;nner. Die be&szlig;re Klasse der Minenarbeiter, die sich zu heben und zu humanisieren sucht, statt irgend St&uuml;tze an ihren Weibern zu finden, wird durch sie heruntergezerrt."</P>
</FONT><P>Nachdem die Bourgeois noch weiter in die Kreuz und Quere gefragt, kommt endlich das Geheimnis ihres "Mitleidens" f&uuml;r Witwen, arme Familien usw. heraus: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Der Kohleneigent&uuml;mer ernennt gewisse Gentlemen zur Oberaufsicht und deren Politik ist es, um Beifall zu ernten, alles auf den m&ouml;glichst &ouml;konomischen Fu&szlig; zu setzen und die besch&auml;ftigten M&auml;dchen erhalten 1 bis 1 sh. 6 d. t&auml;glich, wo ein Mann 2 sh. 6 d. erhalten m&uuml;&szlig;te." (n. 1816.) </P>
</FONT><P>4. Totenschau-Juries. </P>
<FONT SIZE=2><P>(n. 360.) "Mit Bezug auf die coroner's inquests &lt;Untersuchungen des Totenbeschauers&gt; in Euren Distrikten, sind die Arbeiter zufrieden mit dem Gerichtsverfahren, wenn Unf&auml;lle vorkommen? - Nein, sie sind es nicht." (n. 361-375.) "Warum nicht? - Namentlich weil man Leute zu Juries macht, die absolut nichts von Minen wissen. Arbeiter werden nie zugezogen, au&szlig;er als Zeugen. Im ganzen nimmt man Kr&auml;mer aus der Nachbarschaft, welche unter dem Einflu&szlig; der Minenbesitzer, ihrer Kunden, stehn und nicht einmal die technischen Ausdr&uuml;cke der Zeugen verstehn. Wir verlangen, da&szlig; Minenarbeiter einen Teil der Jury bilden. Im Durchschnitt steht der Urteilsspruch im Widerspruch zu den Zeugenaussagen." (n. 378.) "Sollen Juries nicht unparteiisch sein? - "Ja." (n. 379.) "W&uuml;rden die Arbeiter es sein? - Ich sehe keine Motive, warum sie nicht unparteiisch sein sollten. Sie haben Sachkenntnis." (n. 380.) "Aber w&uuml;rden sie nicht die Tendenz haben, im Interesse der Arbeiter ungerecht harte Urteile zu f&auml;llen? - Nein, ich glaube nicht." </P>
</FONT><P>5. Falsches Ma&szlig; und Gewicht usw. Die Arbeiter verlangen w&ouml;chentliche statt vierzehnt&auml;giger Zahlung, Ma&szlig; nach Gewicht statt nach Kubikraum der Kufen, Schutz gegen die Anwendung falschen Gewichts usw. </P>
<FONT SIZE=2><P>(n. 1071.) "Wenn die Kufen fraudulent vergr&ouml;&szlig;ert werden, so kann ein Mann ja die Mine verlassen nach 14t&auml;giger K&uuml;ndigung? - Aber, wenn er zu einem andern Platz geht, findet er dasselbe." (n. 1072.) "Aber er kann den Platz doch verlassen, wo das Unrecht ver&uuml;bt wird? - Es ist allgemein herrschend." (n. 1073.) "Aber der Mann kann seinen jedesmaligen Platz nach 14t&auml;giger K&uuml;ndigung verlassen? - Ja." </P>
</FONT><P>Streusand drauf!</P>
<P>6. Mineninspektion. Die Arbeiter leiden nicht nur von den Zuf&auml;llen durch explodierende Gase. </P>
<FONT SIZE=2><B><P><A NAME="S524">&lt;524&gt;</A></B> (n. 234 sqq.) "Wir haben uns ebensosehr zu beklagen &uuml;ber die schlechte Ventilation der Kohlengruben, so da&szlig; die Leute kaum darin atmen k&ouml;nnen; sie werden dadurch zu jeder Art Besch&auml;ftigung unf&auml;hig. So hat z.B. grade jetzt in dem Teil der Mine, wo ich arbeite, die Pestluft viele Leute f&uuml;r Wochen aufs Krankenbett geworfen. Die Hauptg&auml;nge sind meist luftig genug, aber nicht die Pl&auml;tze, worin wir arbeiten. Sendet ein Mann Klage &uuml;ber Ventilation an den Inspektor, so wird er entlassen und ist ein 'gezeichneter' Mann, der auch sonstwo keine Besch&auml;ftigung findet. Der 'Mining inspection Act' von 1860 ist ein reiner Papierlappen. Der Inspektor, und ihre Zahl ist viel zu klein, macht vielleicht in 7 Jahren einmal eine formelle Visite. Unser Inspektor ist ein ganz unf&auml;higer, siebzigj&auml;hriger Mann, der mehr als 130 Kohlenbergwerken vorsteht. Neben mehr Inspektoren brauchen wir Subinspektoren." (n. 280.) "Soll dann die Regierung solch eine Armee von Inspektoren halten, da&szlig; sie alles, was Ihr verlangt, ohne Information der Arbeiter selbst tun k&ouml;nnen? - Das ist unm&ouml;glich, aber sie sollen sich die Information in den Minen selbst holen kommen." (n. 285.) "Glaubt Ihr nicht, da&szlig; die Wirkung sein w&uuml;rde, die Verantwortlichkeit (!) f&uuml;r die Ventilation usw. von dem Minenbesitzer auf die Regierungsbeamten zu w&auml;lzen? - Keineswegs; es mu&szlig; ihr Gesch&auml;ft sein, die Befolgung der bereits bestehenden Gesetze zu erzwingen." (n. 294.) "Wenn Ihr von Subinspektoren sprecht, meint Ihr Leute mit weniger Gehalt und von niedrigerem Charakter als die gegenw&auml;rtigen Inspektoren? - Ich w&uuml;nsche sie keineswegs niedriger, wenn Ihr sie besser haben k&ouml;nnt." (n. 295.) "Wollt Ihr mehr Inspektoren oder eine niedrigere Klasse von Leuten als die Inspektoren? - Wir brauchen Leute, die sich in den Minen selbst umtummeln, Leute, die keine Angst f&uuml;r die eigne Haut haben." (n. 297.) "Wenn man Euren Wunsch nach Inspektoren von einer schlechtren Sorte erf&uuml;llte, w&uuml;rde ihr Mangel an Geschick nicht Gefahren erzeugen usw.? - Nein; es ist Sache der Regierung, passende Subjekte anzustellen." </P>
</FONT><P>Diese Art Examination wird endlich selbst dem Pr&auml;sidenten des Untersuchungskomitees zu toll. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Ihr wollt", f&auml;hrt er dazwischen, "praktische Leute, die sich in den Minen selbst umsehn und an den Inspektor berichten, der dann seine h&ouml;here Wissenschaft verwenden kann." (n. 531.) "W&uuml;rde die Ventilation aller dieser alten Werke nicht viel Kosten verursachen? - Ja, Unkosten m&ouml;chten erwachsen, aber Menschenleben w&uuml;rden besch&uuml;tzt." </P>
</FONT><P>(n. 581.) Ein Kohlenarbeiter protestiert gegen die 17. Sektion des Akts von 1860: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Gegenw&auml;rtig, wenn der Mineninspektor irgendeinen Teil der Mine in nicht bearbeitsf&auml;higem Zustand findet, mu&szlig; er es an den Minenbesitzer und den Minister des Innern berichten. Danach hat der Minenbesitzer 20 Tage Bedenkzeit; am Ende der 20 Tage kann er jede Ver&auml;nderung verweigern. Tut er das aber, so hat er an den Minister des Innern zu schreiben und ihm 5 Bergwerksingenieure vorzuschlagen, worunter der Minister die Schiedsrichter erw&auml;hlen mu&szlig;. Wir behaupten, da&szlig; in diesem Fall der Minenbesitzer virtuell seine eignen Richter ernennt." </P>
</FONT><B><P><A NAME="S525">&lt;525&gt;</A></B> (n.586.) Der Bourgeoisexaminator, selbst Minenbesitzer: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Dies ist ein rein spekulativer Einwand." (n. 588.) "Ihr habt also sehr geringer Ansicht von der Redlichkeit der Bergwerksingenieure? - Ich sage, es ist sehr unbillig und ungerecht." (n. 589.) "Besitzen Bergwerksingenieure nicht eine Art von &ouml;ffentlichem Charakter, der ihre Entscheidungen &uuml;ber die von Euch bef&uuml;rchtete Parteilichkeit erhebt? - Ich verweigre, Fragen &uuml;ber den pers&ouml;nlichen Charakter dieser Leute zu beantworten. Ich bin &uuml;berzeugt, da&szlig; sie in vielen F&auml;llen sehr parteiisch handeln und da&szlig; diese Macht ihnen genommen werden sollte, wo Menschenleben auf dem Spiel stehn." </P>
</FONT><P>Derselbe Bourgeois hat die Unversch&auml;mtheit, zu fragen: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Glaubt Ihr nicht, da&szlig; auch die Minenbesitzer Verluste bei den Explosionen haben?" </P>
</FONT><P>Endlich (n. 1042.):</P>
<FONT SIZE=2><P>"K&ouml;nnt Ihr Arbeiter Eure eignen Interessen nicht selbst wahrnehmen, ohne die Hilfe der Regierung anzurufen? - Nein." </P>
</FONT><P>Im Jahre 1865 gab es 3.217 Kohlenbergwerke in Gro&szlig;britannien und - 12 Inspektoren. Ein Minenbesitzer von Yorkshire ("Times", 26. Januar 1867) berechnet selbst, da&szlig; abgesehn von ihren rein b&uuml;rokratischen Gesch&auml;ften, die ihre ganze Zeit absorbieren, jede Mine nur einmal in 10 Jahren besichtigt werden k&ouml;nnte. Kein Wunder, da&szlig; die Katastrophen in den letzten Jahren (namentlich auch 1866 und 1867) progressiv in Anzahl und Umfang (manchmal mit einem Opfer von 200-300 Arbeitern) zugenommen haben. Dies sind die Sch&ouml;nheiten der "freien" kapitalistischen Produktion!</P>
<P>Jedenfalls ist der Akt von 1872, so mangelhaft er ist, der erste, der die Arbeitsstunden der in Bergwerken besch&auml;ftigten Kinder regelt und die Exploiteure und Grubenbesitzer in gewissem Ma&szlig; f&uuml;r sogenannte Unf&auml;lle verantwortlich macht.</P>
<P>Die k&ouml;nigliche Kommission von 1867 zur Untersuchung der Besch&auml;ftigung von Kindern, jugendlichen Personen und Weibern in der Agrikultur hat einige sehr wichtige Berichte ver&ouml;ffentlicht. Es sind verschiedne Versuche gemacht worden, die Prinzipien der Fabrikgesetzgebung, in modifizierter Form, auf die Agrikultur anzuwenden, aber bis jetzt schlugen sie alle total fehl. Worauf ich hier aber aufmerksam zu machen habe, ist das Bestehn einer unwiderstehlichen Tendenz zur allgemeinen Anwendung dieser Prinzipien.</P>
<P>Wenn die Verallgemeinerung der Fabrikgesetzgebung als physische und geistiges Schutzmittel der Arbeiterklasse unvermeidlich geworden ist, verallgemeinert und beschleunigt sie andrerseits, wie bereits angedeutet, die Verwandlung zerstreuter Arbeitsprozesse auf Zwergma&szlig;stab in kombi- <A NAME="S526"><B>&lt;526&gt;</A></B> nierte Arbeitsprozesse auf gro&szlig;er, gesellschaftlicher Stufenleiter, also die Konzentration des Kapitals und die Alleinherrschaft des Fabrikregimes. Sie zerst&ouml;rt alle altert&uuml;mlichen und &Uuml;bergangsformen, wohinter sich die Herrschaft des Kapitals noch teilweise versteckt, und ersetzt sie durch seine direkt, unverh&uuml;llte Herrschaft. Sie verallgemeinert damit auch den direkten Kampf gegen diese Herrschaft. W&auml;hrend sie in den individuellen Werkst&auml;tten Gleichf&ouml;rmigkeit, Regelm&auml;&szlig;igkeit, Ordnung und &Ouml;konomie erzwingt, vermehrt sie durch den ungeheuren Sporn, den Schranke und Regel des Arbeitstags der Technik aufdr&uuml;cken, die Anarchie und Katastrophen der kapitalistischen Produktion im gro&szlig;en und ganzen, die Intensit&auml;t der Arbeit und die Konkurrenz der Maschinerie mit dem Arbeiter. Mit den Sph&auml;ren des Kleinbetriebs und der Hausarbeit vernichtet sie die letzten Zufluchtsst&auml;tten der "&Uuml;berz&auml;hligen" und damit das bisherige Sicherheitsventil des ganzen Gesellschaftsmechanismus. Mit den materiellen Bedingungen und der gesellschaftlichen Kombination des Produktionsprozesses reift sie die Widerspr&uuml;che und Antagonismen seiner kapitalistischen Form, daher gleichzeitig die Bildungselemente einer neuen und die Umw&auml;lzungsmomente der alten Gesellschaft.<A NAME="Z322"><A HREF="me23_483.htm#M322">(322)</A></A></P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_13_10">10. Gro&szlig;e Industrie und Agrikultur</A></I> </P>
<B><P><A NAME="S527">&lt;527&gt;</A></B> Die Revolution, welche die gro&szlig;e Industrie im Ackerbau und den sozialen Verh&auml;ltnissen seiner Produktionsagenten hervorruft, kann erst sp&auml;ter dargestellt werden. Hier gen&uuml;gt kurze Andeutung einiger vorweggenommenen Resultate. Wenn der Gebrauch der Maschinerie im Ackerbau gro&szlig;enteils frei ist von den physischen Nachteilen, die sie dem Fabrikarbeiter zuf&uuml;gt <A NAME="Z323"><A HREF="me23_483.htm#M323">(323)</A></A>, wirkt sie hier noch intensiver und ohne Gegensto&szlig; auf die "&Uuml;berz&auml;hligmachung" der Arbeiter, wie man sp&auml;ter im Detail sehn wird. In den Grafschaften Cambridge und Suffolk z.B. hat sich das Areal des bebauten Landes seit den letzten zwanzig Jahren sehr ausgedehnt, w&auml;hrend die Landbev&ouml;lkerung in derselben Periode nicht nur relativ, sondern absolut abnahm. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika ersetzten Agrikultur-Maschinen einstweilen nur virtuell Arbeiter, d.h., sie erlauben dem Produzenten Bebauung einer gr&ouml;&szlig;ren Fl&auml;che, verjagen aber nicht wirklich <A NAME="S528"><B>&lt;528&gt;</A></B> besch&auml;ftigte Arbeiter. In England und Wales betrug 1861 die Zahl der in der Fabrikation von Ackerbau-Maschinen beteiligten Personen 1.034, w&auml;hrend die Zahl der an Dampf- und Arbeitsmaschinen besch&auml;ftigten Agrikulturarbeiter nur 1.205 betrug.</P>
<P>In der Sph&auml;re der Agrikultur wirkt die gro&szlig;e Industrie insofern am revolution&auml;rsten, als sie das Bollwerk der alten Gesellschaft vernichtet, den "Bauer", und ihm den Lohnarbeiter unterschiebt. Die sozialen Umw&auml;lzungsbed&uuml;rfnisse und Gegens&auml;tze des Landes werden so mit denen der Stadt ausgeglichen. An die Stelle des gewohnheitsfaulsten und irrationellsten Betriebs tritt bewu&szlig;te, technologische Anwendung der Wissenschaft. Die Zerrei&szlig;ung des urspr&uuml;nglichen Familienbandes von Agrikultur und Manufaktur, welches die kindlich unentwickelte Gestalt beider umschlang, wird durch die kapitalistische Produktionsweise vollendet. Sie schafft aber zugleich die materiellen Voraussetzungen einer neuen, h&ouml;heren Synthese, des Vereins von Agrikultur und Industrie, auf Grundlage ihrer gegens&auml;tzlich ausgearbeiteten Gestalten. Mit dem stets wachsenden &Uuml;bergewicht der st&auml;dtische Bev&ouml;lkerung, die sie in gro&szlig;en Zentren zusammenh&auml;uft, h&auml;uft die kapitalistische Produktion einerseits die geschichtliche Bewegungskraft der Gesellschaft, st&ouml;rt sie andrerseits den Stoffwechsel zwischen Mensch und Erde, d.h. die R&uuml;ckkehr der vom Menschen in der Form von Nahrungs- und Kleidungsmitteln vernutzten Bodenbestandteile zum Boden, also die ewige Naturbedingung dauernder Bodenfruchtbarkeit. Sie zerst&ouml;rt damit zugleich die physische Gesundheit der Stadtarbeiter und das geistige Leben der Landarbeiter.<A NAME="Z324"><A HREF="me23_483.htm#M324">(324)</A></A> Aber sie zwingt zugleich durch die Zerst&ouml;rung der blo&szlig; naturw&uuml;chsig entstandnen Umst&auml;nde jenes Stoffwechsels, ihn systematisch als regelndes Gesetz der gesellschaftlichen Produktion und in einer der vollen menschlichen Entwicklung ad&auml;quaten Form herzustellen. In der Agrikultur wie in der Manufaktur erscheint die kapitalistische Umwandlung des Produktionsprozesses zugleich als Martyrologie der Produzenten, das Arbeitsmittel als Unterjochungsmittel, Exploitationsmittel und Verarmungsmittel des Arbeiters, die gesellschaftliche Kombination der Arbeitsprozesse als organisierte Unterdr&uuml;ckung seiner <A NAME="S529"><B>&lt;529&gt;</A></B> individuellen Lebendigkeit, Freiheit und Selbst&auml;ndigkeit. Die Zerstreuung der Landarbeiter &uuml;ber gr&ouml;&szlig;re Fl&auml;chen bricht zugleich ihre Widerstandskraft, w&auml;hrend Konzentration die der st&auml;dtischen Arbeiter steigert. Wie in der st&auml;dtischen Industrie wird in der modernen Agrikultur die gesteigerte Produktivkraft und gr&ouml;&szlig;re Fl&uuml;ssigmachung der Arbeit erkauft durch Verw&uuml;stung und Versiechung der Arbeitskraft selbst. Und jeder Fortschritt der kapitalistischen Agrikultur ist nicht nur ein Fortschritt in der Kunst, den Arbeiter, sondern zugleich in der Kunst, den Boden zu berauben, jeder Fortschritt in Steigerung seiner Fruchtbarkeit f&uuml;r eine gegebne Zeitfrist zugleich ein Fortschritt in Ruin der dauernden Quellen dieser Fruchtbarkeit. Je mehr ein Land, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika z.B., von der gro&szlig;en Industrie als dem Hintergrund seiner Entwicklung ausgeht, desto rascher dieser Zerst&ouml;rungsproze&szlig;.<A NAME="Z325"><A HREF="me23_483.htm#M325">(325)</A></A> Die kapitalistische Produktion <A NAME="S530"><B>&lt;530&gt;</A></B> entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergr&auml;bt: die Erde und den Arbeiter. </P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M246">(246)</A> "Ch. Empl. Comm., III. Report", 1864, p. 108, n. 447. <A HREF="me23_483.htm#Z246">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M247">(247)</A> In den Vereinigten Staaten ist derartige Reproduktion des Handwerks auf Grundlage der Maschinerie h&auml;ufig. Die Konzentration, bei dem unvermeidlichen &Uuml;bergang in den Fabrikbetrieb, wird eben deswegen, im Vergleich zu Europa und selbst zu England, dort mit Siebenmeilenstiefeln marschieren. <A HREF="me23_483.htm#Z247">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M248">(248)</A> Vgl. "Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p. 64. <A HREF="me23_483.htm#Z248">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M249">(249)</A> Herr Gilllott errichtete zu Birmingham die erste Stahlfedermanufaktur auf gro&szlig;er Stufenleiter. Sie lieferte schon 1851 &uuml;ber 180 Millionen Federn und verzehrte j&auml;hrlich 120 Tonnen Stahlblech. Birmingham, das diese Industrie im Vereinigten K&ouml;nigreich monopolisiert, produziert jetzt j&auml;hrlich Milliarden von Stahlfedern. Die Zahl der besch&auml;ftigten Personen betrug nach dem Zensus von 1861: 1.428, darunter 1.268 Arbeiterinnen, vom 5. Jahr an einrolliert. <A HREF="me23_483.htm#Z249">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M250">(250)</A> "Ch. Empl. Comm., II. Rep.", 1864, p. LXVIII, n. 415. <A HREF="me23_483.htm#Z250">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M251">(251)</A> Und nun gar Kinder im Feilenschleifen zu Sheffield! <A HREF="me23_483.htm#Z251">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M251a">(251a)</A> "Ch. Empl. Comm., V. Rep.", 1866, p. 3, n. 24; p. 6, n. 55, 56; p. 7, n. 59, 60. <A HREF="me23_483.htm#Z251a">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M252">(252)</A> l.c.p. 114, 115, n. 6-7. Der Kommiss&auml;r bemerkt richtig, da&szlig;, wenn sonst die Maschine den Menschen, hier der Junge verbatim die Maschine ersetzt. <A HREF="me23_483.htm#Z252">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M253">(253)</A> Sieh Bericht &uuml;ber den Lumpenhandel und zahlreiche Belege: "Public Health, VIII. Report", Lond. 1866. Appendix, p. 196-208. <A HREF="me23_483.htm#Z253">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M254">(254)</A> "Child. Empl. Comm., V. Report", 1866, p. XVI-XVIII, n. 86-97 und p. 130 bis 133, n. 39-71. Vgl. auch ib., III Report, 1864, p. 48, 56. <A HREF="me23_483.htm#Z254">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M255">(255)</A> "Public Health, VI. Rep.", Lond. 1864, p. 29, 31. <A HREF="me23_483.htm#Z255">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M256">(256)</A> l.c.p. 30. Dr. Simon bemerkt, da&szlig; die Sterblichkeit der Londoner Schneider und Drucker vom 25.-35. Jahr in der Tat viel gr&ouml;&szlig;er ist, weil ihre Londoner Anwender eine gro&szlig;e Zahl junger Leute zum 30. Jahr hinauf vom Land als "Lehrlinge" und "improvers" (die sich in ihrem Handwerk ausbilden wollen) erhalten. Diese figurieren im Zensus als Londoner, sie schwellen die Kopfzahl, worauf die Londoner Sterblichkeitsrate berechnet wird, ohne verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig zur Zahl der Londoner Todesf&auml;lle beizutragen. Gro&szlig;er Teil von ihnen kehrt n&auml;mlich und ganz besonders in schweren Krankheitsf&auml;llen, zum Land zur&uuml;ck. (l.c.) <A HREF="me23_483.htm#Z256">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M257">(257)</A> Es handelt sich hier um geh&auml;mmerte N&auml;gel im Unterschied von den maschinenm&auml;&szlig;ig fabrizierten geschnittenen N&auml;geln. Siehe "Child. Empl. Comm., III. Report", p. XI, p. XIX, n. 125-130; p. 52. n. 11; p. 113-114, n. 487; p. 137, n. 674. <A HREF="me23_483.htm#Z257">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M258">(258)</A> "Child. Empl. Comm., II. Report", p. XXII, n. 166. <A HREF="me23_483.htm#Z258">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M259">(259)</A> "Child. Empl. Comm., II. Report", 1864, p. XIX, XX, XXI. <A HREF="me23_483.htm#Z259">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M260">(260)</A> l.c.p. XXI, XXII. <A HREF="me23_483.htm#Z260">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M261">(261)</A> l.c.p. XXIX, XXX. <A HREF="me23_483.htm#Z261">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M262">(262)</A> l.c.p. XL, XLI. <A HREF="me23_483.htm#Z262">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M263">(263)</A> "Child. Empl. Comm., I. Rep.", 1863, p. 185. <A HREF="me23_483.htm#Z263">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M264">(264)</A> Millinery bezieht sich eigentlich nur auf den Kopfputz, doch auch Damenm&auml;ntel und Mantillen, w&auml;hrend Dressmakers mit unsren Putzmacherinnen identisch sind. <A HREF="me23_483.htm#Z264">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M265">(265)</A> Die englische millinery und das dressmaking werden meist in den Baulichkeiten der Anwender, teils durch dort wohnhafte und engagierte Arbeiterinnen, teils durch ausw&auml;rts wohnende Tagl&ouml;hnerinnen betrieben. <A HREF="me23_483.htm#Z265">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M266">(266)</A> Kommiss&auml;r White besuchte eine Manufaktur f&uuml;r Milit&auml;rkleider, die 1.000 bis 1.200 Personen, fast alle weiblichen Geschlechts, besch&auml;ftigte, eine Schuhmanufaktur mit 1.300 Personen, wovon beinahe die H&auml;lfte Kinder und junge Personen usw. ("Child. Empl. Comm., II. Rep.", p. XLVII, n. 319.) <A HREF="me23_483.htm#Z266">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M267">(267)</A> Ein Beispiel. Am 26. Februar 1864 enth&auml;lt der w&ouml;chentliche Sterblichkeitsbericht des Register General 5 F&auml;lle von Hungertod. Am selben Tag berichtet die "Times" einen neuen Fall von Hungertod. Sechs Opfer des Hungertods in einer Woche! <A HREF="me23_483.htm#Z267">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M268">(268)</A> "Child. Empl. Comm., II. Rep.", 1864, p. LXVII, n. 406-409; p. 84, n. 124; p. LXXIII, n. 441; p. 68, n. 6; p. 84, n. 126; p. 78, n. 85; p. 76, n. 69; p. LXXII, n. 438. <A HREF="me23_483.htm#Z268">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M269">(269)</A> "Der Mietpreis der Arbeitslokale scheint der Faktor zu sein, der schlie&szlig;lich den Ausschlag gibt, und folglich hat sich in der Hauptstadt das alte System, Arbeit an kleine Unternehmer und Familien auszugeben, am l&auml;ngsten erhalten und ist am ehesten wieder aufgenommen worden." (l.c.p. 83, n. 123.) Der Schlu&szlig;satz bezieht sich ausschlie&szlig;lich auf Schusterei. <A HREF="me23_483.htm#Z269">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M270">(270)</A> In der Handschuhmacherei usw., wo die Lage der Arbeiter von der der Paupers kaum unterscheidbar, kommt dies nicht vor. <A HREF="me23_483.htm#Z270">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M271">(271)</A> l.c.p. 83, n. 122. <A HREF="me23_483.htm#Z271">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M272">(272)</A> In der f&uuml;r den Gro&szlig;verkauf produzierenden Stiefel- und Schuhmacherei von Leicester allein waren 1864 bereits 800 N&auml;hmaschinen im Gebrauch. <A HREF="me23_483.htm#Z272">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M273">(273)</A> l.c.p. 84, n. 124. <A HREF="me23_483.htm#Z273">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M274">(274)</A> So im Armee-Kleidungsdepot zu Pimlico, London, in der Hemdenfabrik von Tillie und Henderson zu Londonderry, in der Kleiderfabrik der Firma Tait zu Limerick, die an 1.200 "H&auml;nde" vernutzt. <A HREF="me23_483.htm#Z274">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M275">(275)</A> "Die Tendenz zum Fabriksystem." (l.c.p. LXVII.) "Das ganze Gewerbe befindet sich jetzt in einem &Uuml;bergangsstadium und macht die gleichen Ver&auml;nderungen durch, die auch die Spitzenindustrie, die Weberei usw., durchgemacht haben." (l.c., n. 405.) "Eine v&ouml;llige Revolution." (l.c.p. XLVI, n. 318.) Zur Zeit der "Child. Empl. Comm." von 1840 war die Strumpfwirkerei noch Handarbeit. Seit 1846 wurde verschiedenartige Maschinerie eingef&uuml;hrt, jetzt durch Dampf getrieben. Die Gesamtzahl der in der englischen Strumpfwirkerei besch&auml;ftigten Personen beiderlei Geschlechts und aller Altersstufen vom 3. Jahr an betrug 1862 ungef&auml;hr 120.000 Personen. Davon, nach Parliamentary Return vom 11. Februar, 1862 doch nur 4.063 unter der Botm&auml;&szlig;igkeit des Fabrikakts. <A HREF="me23_483.htm#Z275">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M276">(276)</A> So z.B. in der T&ouml;pferei berichtet die Firma Cochran von der "Britannia Pottery, Glasgow": "Um unsere Produktionsh&ouml;he aufrechtzuerhalten, verwenden wir jetzt in weitem Umfang Maschinen, die von ungelernten Arbeitern bedient werden, und jeder Tag &uuml;berzeugt uns, da&szlig; wir eine gr&ouml;&szlig;ere Menge herstellen k&ouml;nnen als nach dem alten Verfahren." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p. 13.) "Die Wirkung des Fabrikakts ist, zu weitrer Einf&uuml;hrung von Maschinerie zu treiben." (l.c.p. 13, 14.) <A HREF="me23_483.htm#Z276">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M277">(277)</A> So nach Einf&uuml;hrung des Fabrikakts in die T&ouml;pferei gro&szlig;e Zunahme der power jiggers statt der handmoved jiggers &lt;Drehscheiben mit Kraftantrieb statt der Drehscheiben mit Handantrieb&gt;. <A HREF="me23_483.htm#Z277">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M278">(278)</A> "Rep. Insp. Fact., 31st Oct. 1865", p. 96 und 127. <A HREF="me23_483.htm#Z278">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M279">(279)</A> Die Einf&uuml;hrung dieser und andrer Maschinerie in die Z&uuml;ndholzfabrik hat in einem Departement derselben 230 junge Personen durch 32 Jungen und M&auml;dchen von 14 bis 17 Jahren ersetzt. Diese Ersparung von Arbeitern wurde 1865 weitergef&uuml;hrt durch Anwendung der Dampfkraft. <A HREF="me23_483.htm#Z279">&lt;=</A><A NAME="M280"></P>
<P>(280)</A> "Child. Empl. Comm., II. Rep.", 1864, p. IX, n. 50. <A HREF="me23_483.htm#Z280">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M281">(281)</A> "Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p. 22. <A HREF="me23_483.htm#Z281">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M282">(282)</A> "Die n&ouml;tigen Verbesserungen ... k&ouml;nnen in vielen alten Manufakturen nicht eingef&uuml;hrt werden, ohne Kapitalauslage &uuml;ber die Mittel vieler gegenw&auml;rtiger Besitzer ... Eine vor&uuml;bergehende Desorganisation begleitet notwendig die Einf&uuml;hrung der Fabrikakte. Der Umfang dieser Desorganisation steht in direktem Verh&auml;ltnis zur Gr&ouml;&szlig;e der zu heilenden Mi&szlig;st&auml;nde." (l.c.p. 96, 97.) <A HREF="me23_483.htm#Z282">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M283">(283)</A> In den Hoch&ouml;fen z.B. "wird die Arbeitszeit gegen Ende der Woche im allgemeinen stark ausgedehnt, infolge der Gewohnheit der Arbeiter, am Montag und gelegentlich, teilweise oder ganz, auch am Dienstag zu feiern". ("Child. Empl. Comm., III. Rep.", p. VI.) "Die kleinen Meister haben im allgemeinen eine sehr unregelm&auml;&szlig;ige Arbeitszeit. Sie verlieren 2 oder 3 Tage, und dann arbeiten sie die ganze Nacht, um den Verlust aufzuholen ... Sie besch&auml;ftigen immer ihre eignen Kinder, wenn sie welche haben." (l.c.p. VII.) "Der Mangel an Regelm&auml;&szlig;igkeit beim Arbeitsanfang, der durch die M&ouml;glichkeit und die &Uuml;bung, durch &Uuml;berarbeit den Verlust einzuholen, gef&ouml;rdert wird." (l.c.p. XVIII.) "Ungeheurer Zeitverlust in Birmingham ... indem sie einen Teil der Zeit bummeln und in der restlichen Zeit sich abschuften." (l.c.p. XI.) <A HREF="me23_483.htm#Z283">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M284">(284)</A> "Child. Empl. Comm., IV. Rep.", p. XXXII. "Die Ausdehnung des Eisenbahnsystems soll diese Gewohnheit, pl&ouml;tzliche Ordres zu erteilen, sehr gef&ouml;rdert haben; f&uuml;r die Arbeiter ergeben sich daraus Hetztempo, Vernachl&auml;ssigung der Essenszeiten und &Uuml;berstunden." (l.c.p. XXXI.) <A HREF="me23_483.htm#Z284">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M285">(285)</A> "Child. Empl. Comm., IV. Rep.", p. XXXV, n. 235 und 237. <A HREF="me23_483.htm#Z285">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M286">(286)</A> l.c.p. 127, n.56. <A HREF="me23_483.htm#Z286">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M287">(287)</A> "Was den Verlust anbelangt, der dem Handel durch nicht rechtzeitiges Erf&uuml;llen der Ordres zur Verschiffung entsteht, so erinnere ich mich, da&szlig; dies das Lieblingsargument der Fabrikherren 1832 war. Nichts, was jetzt zu diesem Gegenstand angef&uuml;hrt werden kann, k&ouml;nnte soviel Gewicht haben wie damals, als der Dampf noch nicht alle Entfernungen halbiert und neue Regelungen des Verkehrs eingef&uuml;hrt hatte. Diese Behauptung erwies sich damals, als wirklich die Probe aufs Exempel gemacht wurde, als nicht stichhaltig und w&uuml;rde gewi&szlig; auch jetzt einer Nachpr&uuml;fung nicht standhalten." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1862", p. 54, 44.) <A HREF="me23_483.htm#Z287">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M288">(288)</A> "Chil. Empl. Comm., III. Rep.", p. XVIII, n. 118. <A HREF="me23_483.htm#Z288">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M289">(289)</A> John Bellers bemerkt schon 1699: "Die Ungewi&szlig;heit der Mode vergr&ouml;&szlig;ert die Zahl der notleidenden Armen. Sie birgt zwei gro&szlig;e Mi&szlig;st&auml;nde in sich: 1. die Gesellen leiden im Winter Not aus Mangel an Arbeit, da die Schnittwarenh&auml;ndler und Webermeister nicht wagen, ihre Kapitalien zur Besch&auml;ftigung von Gesellen zu verauslagen, bevor der Fr&uuml;hling kommt und sie wissen, was dann Mode sein wird; 2. im Fr&uuml;hling sind nicht genug Gesellen da, so da&szlig; die Webermeister viele Lehrlinge heranziehen m&uuml;ssen, um den Handel des K&ouml;nigreichs in einem viertel oder halben Jahr versorgen zu k&ouml;nnen, wodurch der Ackersmann vom Pflug gerissen, das flache Land von Arbeitern entbl&ouml;&szlig;t, die St&auml;dte sich zu einem gro&szlig;en Teil mit Bettlern f&uuml;llen und manche, die sich zu betteln sch&auml;men, im Winter dem Hungertode ausgeliefert werden." ("Essays about the Poor, Manufactures etc.", p. 9.) <A HREF="me23_483.htm#Z289">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M290">(290)</A> "Child. Empl. Comm., V. Rep.", p. 171, n.34. <A HREF="me23_483.htm#Z290">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M291">(291)</A> So hei&szlig;t es z.B. in den Zeugenaussagen von Bradforder Exporth&auml;ndlern: "Unter diesen Umst&auml;nden ist es klar, da&szlig; Jungen nicht l&auml;nger als vom 8 Uhr morgens bis 7 oder 7<FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> Uhr abends in den Warenh&auml;usern besch&auml;ftigt zu werden brauchen. Es ist nur eine Frage von Extra-Auslage und Extra-H&auml;nden. Die Jungen brauchten nicht so sp&auml;t in die Nacht hinein zu arbeiten, w&auml;ren einige Anwender nicht so profithungrig; eine Extramaschine kostet nur 16 oder 18 Pfd.St. ... Alle Schwierigkeiten entspringen aus ungen&uuml;genden Vorrichtungen und Raummangel." (l.c.p. 171, n.35, 36 u. 38.) <A HREF="me23_483.htm#Z291">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M292">(292)</A> l.c.[p. 81, n.32.] Ein Londoner Fabrikant, der &uuml;brigens die zwangsweise Regulation des Arbeitstags als Schutzmittel der Arbeiter gegen die Fabrikanten und der Fabrikanten selbst gegen den Gro&szlig;handel betrachtet, sagt aus: "Der Druck in unsrem Gesch&auml;ft ist verursacht durch die Verschiffer, die z.B. Ware mit einem Segelschiff verschicken wollen, um f&uuml;r eine bestimmte Saison an Ort und Stelle zu sein und zugleich die Frachtdifferenz zwischen Segelschiff und Dampfschiff einzustecken, oder von zwei Dampfschiffen das fr&uuml;here w&auml;hlen, um vor ihren Konkurrenten auf dem ausw&auml;rtigen Markt zu erscheinen." <A HREF="me23_483.htm#Z292">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M293">(293)</A> "Dem k&ouml;nnte abgeholfen werden", sagt ein Fabrikant, "auf Kosten einer Erweiterung der Werke unter dem Druck eines allgemeinen Parlamentsakts." (l.c.p. X, n. 38.) <A HREF="me23_483.htm#Z293">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M294">(294)</A> l.c.p. XV, n .72 sqq. <A HREF="me23_483.htm#Z294">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M295">(295)</A> "Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p. 127. <A HREF="me23_483.htm#Z295">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M296">(296)</A> Man hat erfahrungsm&auml;&szlig;ig gefunden, da&szlig; ungef&auml;hr 25 Kubikzoll Luft bei jeder Atmung mittlerer Intensit&auml;t von einem gesunden Durchschnittsindividuum konsumiert werden, und ungef&auml;hr 20 Atmungen per Minute vorgehen. Der Luftkonsum eines Individuums in 24 Stunden erg&auml;be danach ungef&auml;hr 720.000 Kubikzoll oder 416 Kubikfu&szlig;. Man wei&szlig; aber, da&szlig; einmal eingeatmete Luft nicht mehr zu demselben Proze&szlig; dienen kann, bevor sie in der gro&szlig;en Werkst&auml;tte der Natur gereinigt wird. Nach den Experimenten von Valentin und Brunner scheint ein gesunder Mann ungef&auml;hr 1.300 Kubikzoll Kohlens&auml;ure per Stunde auszuatmen; dies erg&auml;be ungef&auml;hr 8 Unzen solider Kohle, von der Lunge in 24 Stunden abgeworfen. "Jeder Mann sollte wenigstens 800 Kubikfu&szlig; haben." (Huxley.) </P>
<P><A NAME="M297">(297)</A> Nach dem englischen Fabrikakt k&ouml;nnen die Eltern Kinder unter 14 Jahren nicht in die "kontrollierten" Fabriken schicken, ohne ihnen zugleich Elementarunterricht erteilen zu lassen. Der Fabrikant ist verantwortlich f&uuml;r die Befolgung des Gesetzes. "Fabrikunterricht ist obligatorisch, und er geh&ouml;rt zu den Arbeitsbedingungen." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p. 111.) <A HREF="me23_483.htm#Z297">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M298">(298)</A> &Uuml;ber die vorteilhaftesten Erfolge der Verbindung von Gymnastik (f&uuml;r Jungen auch milit&auml;rischer Exerzitien) mit Zwangsunterricht der Fabrikkinder und Armensch&uuml;ler sieh die Rede von N. W. Senior im 7. j&auml;hrlichen Kongre&szlig; der "National Association for the Promotion of Social Science" in "Report of Proceedings etc.", Lond. 1863, p. 63, 64, ebenso den Bericht der Fabrikinspektoren f&uuml;r 31. Okt. 1865, p.118, 119, 120, 126 sqq. <A HREF="me23_483.htm#Z298">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M299">(299)</A> "Reports of Insp. of Fact.", l.c. p.118, 119. Ein naiver Seidenfabrikant erkl&auml;rt den Untersuchungskommiss&auml;ren der "Child. Empl. Comm.": "Ich durchaus &uuml;berzeugt, da&szlig; das wahre Geheimnis der Produktion t&uuml;chtiger Arbeiter gefunden ist in der Vereinigung der Arbeit mit Unterricht von der Periode der Kindheit an. Nat&uuml;rlich mu&szlig; die Arbeit weder zu anstrengend noch widerlich und ungesund sein. Ich w&uuml;nschte, meine eignen Kinder h&auml;tten Arbeit und Spiel zur Abwechslung von der Schule." ("Child. Empl. Comm., V. Rep.", p. 82, n.36.) <A HREF="me23_483.htm#Z299">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M300">(300)</A> Senior, l.c.p. 66. Wie die gro&szlig;e Industrie auf einem gewissen H&ouml;hegrad durch die Umw&auml;lzung der materiellen Produktionsweise und der gesellschaftlichen Produktionsverh&auml;ltnisse auch die K&ouml;pfe umw&auml;lzt, zeigt schlagend ein Vergleich zwischen der Rede des N. W. Senior von 1863 und seiner Philippika gegen das Fabrikgesetz von 1833 oder ein Vergleich der Ansichten des erw&auml;hnten Kongresses mit der Tatsache, da&szlig; es in gewissen l&auml;ndlichen Teilen Englands armen Eltern immer noch bei Strafe des Hungertods verboten ist, ihre Kinder zu erziehen. So z.B. berichtet Herr Snell als gew&ouml;hnliche Praxis in Somersetshire, da&szlig;, wenn eine arme Person Pfarreihilfe anspricht, sie gezwungen wird, ihre Kinder aus der Schule zu nehmen. So erz&auml;hlt Herr Wollaston, Pfarrer zu Feltham, von F&auml;llen, wo alle Unterst&uuml;tzung gewissen Familien versagt wurde, "weil sie ihre Jungen zur Schule schickten"! <A HREF="me23_483.htm#Z300">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M301">(301)</A> Wo handwerksm&auml;&szlig;ige Maschinen, durch Menschenkraft getrieben, direkt oder indirekt mit entwickelter und daher mechanische Triebkraft voraussetzender Maschinerie konkurrieren, geht eine gro&szlig;e Umwandlung vor mit Bezug auf den Arbeiter, der die Maschine treibt. Urspr&uuml;nglich ersetzte die Dampfmaschine diesen Arbeiter, jetzt soll er die Dampfmaschine ersetzen. Die Spannung und Verausgabung seiner Arbeitskraft wird daher monstr&ouml;s, und nun gar f&uuml;r Unerwachsne, die zu dieser Tortur verurteilt sind! So fand der Kommiss&auml;r Longe in Coventry und Umgebung Jungen von 10 bis 15 Jahren zum Drehn der Bandst&uuml;hle verwandt, abgesehn von j&uuml;ngeren Kindern, die St&uuml;hle von kleinerer Dimension zu drehn hatten. "Es ist au&szlig;erordentlich m&uuml;hsame Arbeit. Der Junge ist ein blo&szlig;er Ersatz f&uuml;r Dampfkraft." ("Child. Empl. Comm., V. Rep. 1866", p.114, n.6.) &Uuml;ber die m&ouml;rderischen Folgen "diese Systems der Sklaverei", wie der offizielle Bericht es nennt, l.c. sq. <A HREF="me23_483.htm#Z301">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M302">(302)</A> l.c.p. 3, n. 24. <A HREF="me23_483.htm#Z302">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M303">(303)</A> l.c.p. 7, n. 60. <A HREF="me23_483.htm#Z303">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M304">(304)</A> "In einigen Teilen von Hochschottland ... erschienen viele Schafhirten und cotters &lt;H&auml;usler&gt; mit Frau und Kind, nach dem Statistical Account, in Schuhen, die sie selbst gemacht aus Leder, das sie selbst gegerbt, in Kleidern, die keine Hand au&szlig;er ihrer eignen angetastet, deren Material sie selbst von den Schafen geschoren oder wof&uuml;r sie den Flachs selbst gebaut hatten. In die Zubereitung der Kleider ging kaum irgendein gekaufter Artikel ein, mit Ausnahme von Pfrieme, Nadel, Fingerhut und sehr wenigen Teilen des im Weben angewandten Eisenwerks. Die Farben wurden von den Weibern selbst von B&auml;umen, Gestr&auml;uchen und Kr&auml;utern gewonnen usw." (Dugald Stewart, "Works", ed. Hamilton, vol. VIII, p. 327-328.) <A HREF="me23_483.htm#Z304">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M305">(305)</A> In dem ber&uuml;hmten "Livre des m&eacute;tiers" des Etienne Boileau wird unter andrem vorgeschrieben, da&szlig; ein Geselle bei seiner Aufnahme unter die Meister einen Eid leiste, "seine Br&uuml;der br&uuml;derlich zu lieben, sie zu st&uuml;tzen, jeder in seinem m&eacute;tier, nicht freiwillig die Gewerksgeheimnisse zu verraten und sogar im Interesse der Gesamtheit nicht zur Empfehlung seiner eignen Ware den K&auml;ufer auf die Fehler des Machwerks von andren aufmerksam zu machen". <A HREF="me23_483.htm#M305">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M306">(306)</A> "Die Bourgeoisie kann nicht existieren, ohne die Produktionsinstrumente, also die Produktionsverh&auml;ltnisse, also s&auml;mtliche gesellschaftlichen Verh&auml;ltnisse fortw&auml;hrend zu revolutionieren. Unver&auml;nderte Beibehaltung der alten Produktionsweise war dagegen die erste Existenzbedingung aller fr&uuml;heren industriellen Klassen. Die fortw&auml;hrend Umw&auml;lzung der Produktion, die ununterbrochene Ersch&uuml;tterung aller gesellschaftlichen Zust&auml;nde, die ewige Unsicherheit und Bewegung zeichnen die Bourgeoisepoche vor allen fr&uuml;heren aus. Alle festen, eingerosteten Verh&auml;ltnisse mit ihrem Gefolge von altehrw&uuml;rdigen Vorstellungen und Anschauungen werden aufgel&ouml;st, alle neugebildeten veralten, ehe sie vekn&ouml;chern k&ouml;nnen. Alles St&auml;ndische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht, und die Menschen sind endlich gezwungen, ihre Lebensstellungen, ihre gegenseitigen Beziehungen mit n&uuml;chternen Augen anzusehn." (F. Engels und Karl Marx, "Manifest der Kommunistischen Partei", Lond. 1848, p. 5 &lt;Siehe Band 4, S. 465&gt;) <A HREF="me23_483.htm#Z306">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M307">(307)</A> "Ihr nehmt mein Leben,<BR>
Wenn ihr die Mittel nehmt, wodurch ich lebe." (Shakespeare) <A HREF="me23_483.htm#Z307">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M308">(308)</A> Ein franz&ouml;sischer Arbeiter schreibt bei seiner R&uuml;ckkehr von San Franzisko: "Ich h&auml;tte nie geglaubt, da&szlig; ich f&auml;hig w&auml;re, alle die Gewerbe auszu&uuml;ben, die ich in Kalifornien betrieben habe. Ich war fest &uuml;berzeugt, da&szlig; ich au&szlig;er zur Buchdruckerei zu nichts gut sei ... Einmal in der Mitte dieser Welt von Abenteurern, welche ihr Handwerk leichter wechseln als ihr Hemde, meiner Treu! ich tat wie die andren. Da das Gesch&auml;ft der Minenarbeit sich nicht eintr&auml;glich genug auswies, verlie&szlig; ich es und zog in die Stadt, wo ich der Reihe nach Typograph, Dachdecker, Bleigie&szlig;er usw. wurde. Infolge dieser Erfahrung, zu allen Arbeiten tauglich zu sein, f&uuml;hle ich mich weniger als Molluske und mehr als Mensch." (A. Corbon, "Der l'enseignement professionnel", 2&egrave;me &eacute;d. p. 50.) <A HREF="me23_483.htm#Z308">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M309">(309)</A> John Bellers, ein wahres Ph&auml;nomen in der Geschichte der politischen &Ouml;konomie, begriff schon Ende des 17. Jahrhunderts mit vollster Klarheit die notwendige Aufhebung der jetzigen Erziehung und Arbeitseinteilung, welche Hypertrophie und Atrophie auf beiden Extremen der Gesellschaft, wenn auch in entgegengesetzter Richtung, erzeugen. Er sagt u.a. sch&ouml;n: "M&uuml;&szlig;ig Lernen ist wenig besser als das Lernen von M&uuml;&szlig;iggang... K&ouml;rperliche Arbeit hat Gott selbst urspr&uuml;nglich eingerichtet... Arbeit ist so notwendig f&uuml;r die Gesundheit des K&ouml;rpers, wie Essen f&uuml;r sein Leben; denn die Schmerzen, welche man sich durch M&uuml;&szlig;iggang erspart, wird man durch Krankheit bekommen... Arbeit tut &Ouml;l auf die Lampe des Lebens, Denken aber entz&uuml;ndet sie... Eine kindisch dumme Besch&auml;ftigung" (dies ahnungsvoll gegen die Basedows und ihre modernen Nachst&uuml;mper) "l&auml;&szlig;t den Geist der Kinder dumm." ("Proposals for raising a Colledge of Industry of all useful Trades and Husbandry", Lond. 1696, p. 12, 14, 16, 18.) <A HREF="me23_483.htm#Z309">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M310">(310)</A> Diese geht &uuml;brigens gro&szlig;enteils auch in kleineren Werkst&auml;tten vor, wie wir <A HREF="me23_483.htm#S490">gesehn</A> bei der Spitzenmanufaktur und Strohflechterei , und wie namentlich auch an den Metallmanufakturen in Sheffield, Birmingham usw. ausf&uuml;hrlicher gezeigt werden k&ouml;nnte. <A HREF="me23_483.htm#Z310">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M311">(311)</A> "Child. Empl. Comm., V. Rep.", p. XXV, n.162 und II. Rep., p. XXXVIII, n. 285, 289, p. XXV, XXVI, n. 191. <A HREF="me23_483.htm#Z311">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M312">(312)</A> "Fabrikarbeit kann genauso rein und vortrefflich sein wie Hausarbeit, ja vielleicht noch mehr." ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1865", p. 129.) <A HREF="me23_483.htm#Z312">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M313">(313)</A> l.c.p. 27, 32. <A HREF="me23_483.htm#Z313">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M314">(314)</A> Massenhafte Belege dazu in den "Rep. of Insp. of Fact.". <A HREF="me23_483.htm#Z314">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M315">(315)</A> "Child. Empl. Comm., V. Rep.", p. X, n. 35. <A HREF="me23_483.htm#Z315">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M316">(316)</A> l.c.p. IX, n. 28. <A HREF="me23_483.htm#Z316">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M317">(317)</A> l.c.p. XXV, n. 165-167. Vgl. &uuml;ber die Vorz&uuml;ge des Gro&szlig;betriebes verglichen mit dem Zwergbetrieb "Child. Empl. Comm., III. Rep.", p. 13, n. 144; p. 25, n. 121; p. 26, n. 125; p. 27, n. 140 usw. <A HREF="me23_483.htm#Z317">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M318">(318)</A> Die zu ma&szlig;regelnden Industriezweige sind: Spitzenmanufaktur, Strumpfwirkerei, Strohflechten, Manufaktur von Wearing Apparel mit ihren zahlreichen Arten, k&uuml;nstliche Blumenmacherei, Schuh-, Hut- und Handschuhmacherei, Schneiderei, alle Metallfabriken, von den Hoch&ouml;fen bis zu den Nadelfabriken usw., Papierfabrik, Glasmanufaktur, Tabaksmanufaktur, India-Rubber &lt;Gummi&gt; Werke, Litzenfabrikation (f&uuml;r die Weberei), Handteppich-Weberei, Regenschirm- und Parasolmanufaktur, Fabrikation von Spindeln und Spulen, Buchdruckerei, Buchbinderei, Schreibmaterialienhandel (Stationery, dazu geh&ouml;rig Verfertigung von Papierschachteln, Karten, Papierf&auml;rben usw.), Seilerei, Manufaktur von Gagatschmuck, Ziegeleien, Hand-Seidenmanufaktur, Coventry-Weberei, Salz-, Talglicht- und Zementierwerke, Zuckerraffinerie, Zwiebackmachen, verschiedne Holz- und andre vermischte Arbeiten. <A HREF="me23_483.htm#Z318">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M319">(319)</A> l.c.p. XXV, n. 169. <A HREF="me23_483.htm#Z319">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M319a">(319a)</A> Der Factory Acts Extension Act &lt;das Gesetz zur Ausdehnung der Fabrikgesetze&gt; ging durch 12. August 1867. Er reguliert alle Metall-Gie&szlig;ereien, -Schmieden und -Manufakturen, mit Einschlu&szlig; der Maschinenfabriken, ferner Glas-, Papier-, Guttapercha-, Kautschuk-, Tabakmanufakturen, Buchdruckereien, Buchbindereien, endlich s&auml;mtliche Werkst&auml;tten, worin mehr als 50 Personen besch&auml;ftigt sind. - Der Hours of Labour Regulation Act &lt;Das Gesetz zur Regelung der Arbeitszeit&gt;, passiert 17. August 1867, reguliert die kleinern Werkst&auml;tten und die sog. Hausarbeit. - Ich komme auf diese Gesetze, auf den neuen Mining Act &lt;das neue Bergwerksgesetz&gt; von 1872 etc. im II. Band zur&uuml;ck. <A HREF="me23_483.htm#Z319a">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M320">(320)</A> Senior, "Social Science Congress", p. 55-58. <A HREF="me23_483.htm#Z320">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M321">(321)</A> Das Personal der Fabrikinspektion bestand aus 2 Inspektoren, 2 Hilfsinspektoren und 41 Subinspektoren. Acht fernere Subinspektoren wurden 1871 ernannt. Die Gesamtkosten der Vollstreckung der Fabrikgesetze in England, Schottland und Irland beliefen sich 1871/72 auf nur 25.347 Pfd.St., einschlie&szlig;lich der Gerichtskosten bei Prozessen gegen &Uuml;bertretungen. <A HREF="me23_483.htm#Z321">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M322">(322)</A> Robert Owen, der Vater der Kooperativfabriken und -boutiquen, der jedoch, wie fr&uuml;her bemerkt, die Illusionen seiner Nachtreter &uuml;ber die Tragweite dieser isolierten Umwandlungselemente keineswegs teilte, ging nicht nur tats&auml;chlich in seinen Versuchen vom Fabriksystem aus, sondern erkl&auml;rte es auch theoretisch f&uuml;r den Ausgangspunkt der sozialen Revolution. Herr Vissering, Professor der politischen &Ouml;konomie an der Universit&auml;t zu Leyden, scheint so etwas zu ahnen, wenn er in seinem "Handboek van Praktische Staathuishoudkunde", 1860-1862, welches die Plattheiten der Vulg&auml;r&ouml;konomie in entsprechendster Form vortr&auml;gt, f&uuml;r Handwerksbetrieb gegen gro&szlig;e Industrie eifert. - {Zur 4. Aufl. - Der "<A HREF="me23_245.htm#S318">neue juristische Rattenk&ouml;nig</A>", den die englische Gesetzgebung vermittelst der einander widersprechenden Factory Acts, Factory Acts Extension Act und Workshops' Act ins Leben gerufen, wurde endlich unertr&auml;glich, und so kam im Factory and Workshop Act 1878 eine Kodifikation der ganzen betreffenden Gesetzgebung zustande. Eine ausf&uuml;hrliche Kritik dieses jetzt g&uuml;ltigen Industriekodex Englands kann hier nat&uuml;rlich nicht gegeben werden. Daher m&ouml;gen folgende Notizen gen&uuml;gen: Der Akt umfa&szlig;t 1. Textilfabriken. Hier bleibt so ziemlich alles beim alten: erlaubte Arbeitszeit f&uuml;r Kinder &uuml;ber 10 Jahren: 5<FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> Stunden t&auml;glich, oder aber 6 Stunden, und dann den Samstag frei; junge Personen und Frauen: 10 Stunden an f&uuml;nf Tagen, h&ouml;chstens 6<FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> am Samstag. - 2. Nicht-Textilfabriken. Hier sind die Bestimmungen deren von Nr. 1 mehr angen&auml;hert als fr&uuml;her, aber noch immer bestehn manche, den Kapitalisten g&uuml;nstige Ausnahmen, die in manchen F&auml;llen durch Spezialerlaubnis des Ministers des Innern noch ausdehnbar sind. - 3. Workshops, definiert ungef&auml;hr wie im fr&uuml;hern Akt; soweit Kinder, jugendliche Arbeiter oder Frauen darin besch&auml;ftigt, sind Workshops den nicht-textilen Fabriken so ziemlich gleichgestellt, doch wieder mit Erleichterungen im einzelnen. - 4. Workshops, in denen keine Kinder oder jugendliche Arbeiter, sondern nur Personen beiderlei Geschlechts &uuml;ber 18 Jahren besch&auml;ftigt werden; f&uuml;r diese Kategorie gelten noch weitre Erleichterungen. - 5. Domestic Workshops, wo nur Familienglieder in der Familienwohnung besch&auml;ftigt werden; noch elastischere Bestimmungen und gleichzeitig die Beschr&auml;nkung, da&szlig; der Inspektor ohne besondre ministerielle oder richterliche Erlaubnis nur solche R&auml;ume betreten darf, die nicht zugleich als Wohnr&auml;ume benutzt werden, und endlich die unbedingte Freigebung von Strohflechterei, Spitzenkl&ouml;ppelei und Handschuhmacherei innerhalb der Familie. Bei allen M&auml;ngeln ist der Akt immer noch, neben dem schweizerischen Bundesfabrikgesetz vom 23. M&auml;rz 1877, weitaus das beste Gesetz &uuml;ber den Gegenstand. Eine Vergleichung desselben mit dem erw&auml;hnten schweizerischen Bundesgesetz ist von besondrem Interesse, weil sie die Vorz&uuml;ge wie die Nachteile der beiden gesetzgeberischen Methoden - der englischen, "historischen", von Fall zu Fall eingreifenden, und der kontinentalen, auf den Traditionen der franz&ouml;sischen Revolution aufgebauten, mehr generalisierenden Methode - sehr anschaulich macht. Leider ist der englische Kodex in seiner Anwendung auf Workshops gro&szlig;enteils noch immer toter Buchstabe - wegen unzureichendem Inspektionspersonal. - F. E.} <A HREF="me23_483.htm#Z322">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M323">(323)</A> Ausf&uuml;hrliche Darstellung der im englischen Ackerbau angewandten Maschinerie findet man in "Die landwirthschaftliche Ger&auml;the und Maschinen Englands" von Dr. W. Hamm. 2. Aufl., 1856. In seiner Skizze &uuml;ber den Entwicklungsgang der englischen Agrikultur folgt Herr Hamm zu kritiklos dem Herrn Leonce de Lavergne. {Zur 4. Aufl. - Jetzt nat&uuml;rlich veraltet. - F. E.} <A HREF="me23_483.htm#Z323">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M324">(324)</A> "Ihr teilt das Volk in zwei feindliche Lager, plumpe Bauern und verweichlichte Zwerge. Lieber Himmel! Eine Nation, zerspalten in landwirtschaftliche und Handelsinteressen, nennt sich gesund, ja h&auml;lt sich f&uuml;r aufgekl&auml;rt und zivilisiert, nicht nur trotz, sondern gerade zufolge dieser ungeheuerlicher und unnat&uuml;rlichen Trennung." (David Urquhart, l.c.p. 119.) Diese Stelle zeigt zugleich die St&auml;rke und die Schw&auml;che einer Art von Kritik, welche die Gegenwart zu be- und verurteilen, aber nicht zu begreifen wei&szlig;. <A HREF="me23_483.htm#Z324">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M325">(325)</A> Vgl. Liebig, "Die Chemie in ihrer Anwendung auf Agrikultur und Physiologie", 7. Auflage, 1862, namentlich auch im Ersten Band die "Einleitung in die Naturgesetze des Feldbaus". Die Entwicklung der negativen Seite der modernen Agrikultur, vom naturwissenschaftlichen Standpunkt, ist eins der unsterblichen Verdienste Liebigs. Auch seine historischen Aper&ccedil;us &uuml;ber die Geschichte der Agrikultur, obgleich nicht ohne grobe Irrt&uuml;mer, enthalten Lichtblicke. Zu bedauern bleibt, da&szlig; er aufs Gratewohl &Auml;u&szlig;erungen wagt, wie folgende: "Durch eine weiter getriebne Pulverisierung und h&auml;ufigeres Pfl&uuml;gen wird der Luftwechsel im Innern por&ouml;ser Erdteile bef&ouml;rdert, und die Oberfl&auml;che der Erdteile, auf welche die Luft einwirken soll, vergr&ouml;&szlig;ert und erneuert, aber es ist leicht verst&auml;ndlich, da&szlig; die Mehrbetr&auml;ge des Feldes nicht proportionell der auf das Feld verwandten Arbeit sein k&ouml;nnen, sondern da&szlig; sie in einem weit kleineren Verh&auml;ltnis steigen." "Dieses Gesetz", f&uuml;gt Liebig hinzu, "ist von J. St. Mill zuerst in seinen 'Princ. of Pol. Econ.', v. I, p. 17, in folgender Weise ausgesprochen: 'Da&szlig; der Ertrag des Bodens caeteris paribus in einem abnehmenden Verh&auml;ltnis w&auml;chst im Vergleich zum Anwachsen der Zahl der besch&auml;ftigten Arbeiter'" (Herr Mill wiederholt sogar das Ricardosche Schulgesetz in falscher Formel, denn da "the decrease of the labourers employes", die Abnahme der angewandten Arbeiter, in England best&auml;ndig Schritt hielt mit dem Fortschritt der Agrikultur, f&auml;nde das f&uuml;r und in England erfundne Gesetz wenigstens in England keine Anwendung), "'ist allgemeine Gesetz der Landwirtschaft', merkw&uuml;rdig genug, da ihm dessen Grund unbekannt war." (Liebig, l.c., Bd. I, p. 143 u. Note.) Abgesehn von irriger Deutung des Wortes "Arbeit", worunter Liebig etwas andres versteht als die politische &Ouml;konomie, ist es jedenfalls "merkw&uuml;rdig genug", da&szlig; er Herrn J. St. Mill zum ersten Verk&uuml;nder einer Theorie macht, die James Anderson zur Zeit A. Smiths zuerst ver&ouml;ffentlichte und in verschiedenen Schriften bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts hinein wiederholte, die Malthus, &uuml;berhaupt ein Meister des Plagiats (seine ganze Bev&ouml;lkerungstheorie ist ein schamloses Plagiat), sich 1815 annexierte, die West zur selben Zeit und unabh&auml;ngig von Anderson entwickelte, die Ricardo 1817 in Zusammenhang mit der allgemeinen Werttheorie brachte und die von da an unter dem Namen Ricardos die Runde der Welt gemacht hat, die 1820 von James Mill (dem Vater J. St. Mills) vulgarisiert und endlich u.a. auch von Herrn J. St. Mill als bereits Gemeinplatz gewordnes Schuldogma wiederholt wird. Es ist unleugbar, da&szlig; J. St. Mill seine jedenfalls "merkw&uuml;rdige" Autorit&auml;t fast nur &auml;hnlichen Quiproquo verdankt. <A HREF="me23_483.htm#Z325">&lt;=</A></P></BODY>
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