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<TITLE>Die Produktion des absoluten und relativen Mehrwerts - 14. Absoluter und relativer Mehrwert</TITLE>
<META NAME="Date" CONTENT="1997-11-01">
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<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me23_483.htm"><FONT SIZE=2>13. Kapitel. Maschinerie und gro&szlig;e Industrie Teil III</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_542.htm"><FONT SIZE=2>15. Kapitel. Gr&ouml;&szlig;enwechsel von Preis der Arbeitskraft und Mehrwert</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 23, "Das Kapital", Bd. I, F<>nfter Abschnitt, S. 531 - 541<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968 </SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">F&uuml;nfter Abschnitt<BR>
<FONT SIZE="+2">Die Produktion des absoluten und relativen Mehrwerts</FONT></P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P ALIGN="CENTER">VIERZEHNTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Absoluter und relativer Mehrwert</FONT></P>
<B><P><A NAME="S531">&lt;531&gt;</A></B> Der Arbeitsproze&szlig; wurde (sieh f&uuml;nftes Kapitel) zun&auml;chst abstrakt betrachtet, unabh&auml;ngig von seinen geschichtlichen Formen, als Proze&szlig; zwischen Mensch und Natur. Es hie&szlig; dort: "Betrachtet man den ganzen Arbeitsproze&szlig; vom Standpunkt seines Resultats, so erscheinen beide, Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand, als Produktionsmittel und die Arbeit selbst als produktive Arbeit." Und in Note 7 wurde erg&auml;nzt: "Diese Bestimmung produktiver Arbeit, wie sie sich vom Standpunkt des einfachen Arbeitsprozesses ergibt, reicht keineswegs hin f&uuml;r den kapitalistischen Produktionsproze&szlig;." Dies ist hier weiter zu entwickeln.</P>
<P>Soweit der Arbeitsproze&szlig; ein rein individueller, vereinigt derselbe Arbeiter alle Funktionen, die sich sp&auml;ter trennen. In der individuellen Aneignung von Naturgegenst&auml;nden zu seinen Lebenszwecken kontrolliert er sich selbst. Sp&auml;ter wird er kontrolliert. Der einzelne Mensch kann nicht auf die Natur wirken ohne Bet&auml;tigung seiner eignen Muskeln unter Kontrolle seines eignen Hirns. Wie im Natursystem Kopf und Hand zusammengeh&ouml;ren, vereint der Arbeitsproze&szlig; Kopfarbeit und Handarbeit. Sp&auml;ter scheiden sie sich bis zum feindlichen Gegensatz. Das Produkt verwandelt sich &uuml;berhaupt aus dem unmittelbaren Produkt des individuellen Produzenten in ein gesellschaftliches, in das gemeinsame Produkt eines Gesamtarbeiters, d.h. eines kombinierten Arbeitspersonals, dessen Glieder der Handhabung des Arbeitsgegenstandes n&auml;her oder ferner stehn. Mit dem kooperativen Charakter des Arbeitsprozesses selbst erweitert sich daher notwendig der Begriff der produktiven Arbeit und ihres Tr&auml;gers, des produktiven Arbeiters. Um produktiv zu arbeiten, ist es nun nicht mehr n&ouml;tig, selbst Hand anzulegen; es gen&uuml;gt, Organ des Gesamtarbeiters zu sein, irgendeine seiner Unterfunktionen zu vollziehn. Die obige urspr&uuml;ngliche Bestimmung der produktiven Arbeit, aus der Natur der materiellen Produk- <A NAME="S532"><B>&lt;532&gt;</A></B> tion selbst abgeleitet, bleibt immer wahr f&uuml;r den Gesamtarbeiter, als Gesamtheit betrachtet. Aber sie gilt nicht mehr f&uuml;r jedes seiner Glieder, einzeln genommen.</P>
<P>Andrerseits aber verengt sich der Begriff der produktiven Arbeit. Die kapitalistische Produktion ist nicht nur Produktion von Ware, sie ist wesentlich Produktion von Mehrwert. Der Arbeiter produziert nicht f&uuml;r sich, sondern f&uuml;r das Kapital. Es gen&uuml;gt daher nicht l&auml;nger, da&szlig; er &uuml;berhaupt produziert. Er mu&szlig; Mehrwert produzieren. Nur der Arbeiter ist produktiv, der Mehrwert f&uuml;r den Kapitalisten produziert oder zur Selbstverwertung des Kapitals dient. Steht es frei, ein Beispiel au&szlig;erhalb der Sph&auml;re der materiellen Produktion zu w&auml;hlen, so ist ein Schulmeister produktiver Arbeiter, wenn er nicht nur Kinderk&ouml;pfe bearbeitet, sondern sich selbst abarbeitet zur Bereicherung des Unternehmers. Da&szlig; letztrer sein Kapital in einer Lehrfabrik angelegt hat, statt in einer Wurstfabrik, &auml;ndert nichts an dem Verh&auml;ltnis. Der Begriff des produktiven Arbeiters schlie&szlig;t daher keineswegs blo&szlig; ein Verh&auml;ltnis zwischen T&auml;tigkeit und Nutzeffekt, zwischen Arbeiter und Arbeitsprodukt ein, sondern auch ein spezifisch gesellschaftliches, geschichtlich entstandnes Produktionsverh&auml;ltnis, welches den Arbeiter zum unmittelbaren Verwertungsmittel des Kapitals stempelt. Produktiver Arbeiter zu sein ist daher kein Gl&uuml;ck, sondern ein Pech. Im Vierten Buch dieser Schrift, welches die Geschichte der Theorie behandelt, wird man n&auml;her sehn, da&szlig; die klassische politische &Ouml;konomie von jeher die Produktion von Mehrwert zum entscheidenden Charakter des produktiven Arbeiters machte. Mit ihrer Auffassung von der Natur des Mehrwerts wechselt daher ihre Definition des produktiven Arbeiters. So erkl&auml;ren die Physiokraten, nur die Ackerbauarbeit sei produktiv, weil sie allein einen Mehrwert liefre. F&uuml;r die Physiokraten existiert Mehrwert aber ausschlie&szlig;lich in der Form der Grundrente.</P>
<P>Die Verl&auml;ngrung des Arbeitstags &uuml;ber den Punkt hinaus, wo der Arbeiter nur ein &Auml;quivalent f&uuml;r den Wert seiner Arbeitskraft produziert h&auml;tte, und die Aneignung dieser Mehrarbeit durch das Kapital - das ist die Produktion des absoluten Mehrwerts. Sie bildet die allgemeine Grundlage des kapitalistischen Systems und den Ausgangspunkt der Produktion des relativen Mehrwerts. Bei dieser ist der Arbeitstag von vornherein in zwei St&uuml;cke geteilt: notwendige Arbeit und Mehrarbeit. Um die Mehrarbeit zu verl&auml;ngern, wird die notwendige Arbeit verk&uuml;rzt durch Methoden, vermittelst deren das &Auml;quivalent des Arbeitslohns in weniger Zeit produziert wird. Die Produktion des absoluten Mehrwerts dreht sich nur um die L&auml;nge des Arbeitstags; die Produktion des relativen Mehrwerts revolutioniert durch <A NAME="S533"><B>&lt;533&gt;</A></B> und durch die technischen Prozesse der Arbeit und die gesellschaftlichen Gruppierungen.</P>
<P>Sie unterstellt also eine spezifisch kapitalistische Produktionsweise, die mit ihren Methoden, Mitteln und Bedingungen selbst erst auf Grundlage der formellen Subsumtion der Arbeit unter das Kapital naturw&uuml;chsig entsteht und ausgebildet wird. An die Stelle der formellen tritt die reelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital.</P>
<P>Es gen&uuml;gt blo&szlig;er Hinweis auf Zwitterformen, worin die Mehrarbeit weder durch direkten Zwang dem Produzenten ausgepumpt wird, noch auch dessen formelle Unterordnung unter das Kapital eingetreten ist. Das Kapital hat sich hier noch nicht unmittelbar des Arbeitsprozesses bem&auml;chtigt. Neben die selbst&auml;ndigen Produzenten, die in &uuml;berlieferter, urv&auml;terlicher Betriebsweise handwerkern oder ackerbauen, tritt der Wucherer oder Kaufmann, das Wucherkapital oder das Handelskapital, das sie parasitenm&auml;&szlig;ig aussaugt. Vorherrschaft dieser Exploitationsform in einer Gesellschaft schlie&szlig;t die kapitalistische Produktionsweise aus, zu der sie andrerseits, wie im sp&auml;tren Mittelalter, den &Uuml;bergang bilden kann. Endlich, wie das Beispiel der modernen Hausarbeit zeigt, werden gewisse Zwitterformen auf dem Hintergrund der gro&szlig;en Industrie stellenweis reproduziert, wenn auch mit g&auml;nzlich ver&auml;nderter Physiognomie.</P>
<P>Wenn zur Produktion des absoluten Mehrwerts die blo&szlig; formelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital gen&uuml;gt, z.B. da&szlig; Handwerker, die fr&uuml;her f&uuml;r sich selbst oder auch als Gesellen eines Zunftmeisters arbeiteten, nun als Lohnarbeiter unter die direkte Kontrolle des Kapitalisten treten, zeigt sich andrerseits, wie die Methoden zur Produktion des relativen Mehrwerts zugleich Methoden zur Produktion des absoluten Mehrwerts sind. Ja, die ma&szlig;lose Verl&auml;ngrung des Arbeitstags stellte sich als eigenstes Produkt der gro&szlig;en Industrie dar. &Uuml;berhaupt h&ouml;rt die spezifisch kapitalistische Produktionsweise auf, blo&szlig;es Mittel zur Produktion des relativen Mehrwerts zu sein, sobald sie sich eines ganzen Produktionszweigs, und noch mehr, sobald sie sich aller entscheidenden Produktionszweige bem&auml;chtigt hat. Sie wird jetzt allgemeine, gesellschaftlich herrschende Form des Produktionsprozesses. Als besondre Methode zur Produktion des relativen Mehrwerts wirkt sie nur noch, erstens soweit sie dem Kapital bisher nur formell untergeordnete Industrien ergreift, also in ihrer Propaganda. Zweitens, soweit ihr bereits anheimgefallne Industrien fortw&auml;hrend revolutioniert werden durch Wechsel der Produktionsmethoden.</P>
<P>Von gewissem Gesichtspunkt scheint der Unterschied zwischen absolutem und relativem Mehrwert &uuml;berhaupt illusorisch. Der relative Mehr- <A NAME="S534"><B>&lt;534&gt;</A></B> wert ist absolut, denn er bedingt absolute Verl&auml;ngrung des Arbeitstags &uuml;ber die zur Existenz des Arbeiters selbst notwendige Arbeitszeit. Der absolute Mehrwert ist relativ, denn er bedingt eine Entwicklung der Arbeitsproduktivit&auml;t, welche erlaubt, die notwendige Arbeitszeit auf einen Teil des Arbeitstags zu beschr&auml;nken. Fa&szlig;t man aber die Bewegung des Mehrwerts ins Auge, so verschwindet dieser Schein der Einerleiheit. Sobald die kapitalistische Produktionsweise einmal hergestellt und allgemeine Produktionsweise geworden, macht sich der Unterschied zwischen absolutem und relativem Mehrwert f&uuml;hlbar, sobald es gilt, die Rate des Mehrwerts &uuml;berhaupt zu steigern. Vorausgesetzt, die Arbeitskraft werde zu ihrem Wert bezahlt, stehn wir dann vor dieser Alternative: Die Produktivkraft der Arbeit und ihren Normalgrad von Intensit&auml;t gegeben, ist die Rate des Mehrwerts nur erh&ouml;hbar durch absolute Verl&auml;ngrung des Arbeitstags; andrerseits, bei gegebner Grenze des Arbeitstags, ist die Rate des Mehrwerts nur erh&ouml;hbar durch relativen Gr&ouml;&szlig;enwechsel seiner Bestandteile, der notwendigen Arbeit und der Mehrarbeit, was seinerseits, soll der Lohn nicht unter den Wert der Arbeitskraft sinken, Wechsel in der Produktivit&auml;t oder Intensit&auml;t der Arbeit voraussetzt.</P>
<P>Braucht der Arbeiter alle seine Zeit, um die zur Erhaltung seiner selbst und seiner Race n&ouml;tigen Lebensmittel zu produzieren, so bleibt ihm keine Zeit, um unentgeltlich f&uuml;r dritte Personen zu arbeiten. Ohne einen gewissen Produktivit&auml;tsgrad der Arbeit keine solche disponible Zeit f&uuml;r den Arbeiter, ohne solche &uuml;bersch&uuml;ssige Zeit keine Mehrarbeit und daher keine Kapitalisten, aber auch keine Sklavenhalter, keine Feudalbarone, in einem Wort keine Gro&szlig;besitzerklasse.<A NAME="Z1"><A HREF="me23_531.htm#M1">(1)</A></A></P>
<P>So kann von einer Naturbasis des Mehrwerts gesprochen werden, aber nur in dem ganz allgemeinen Sinn, da&szlig; kein absolutes Naturhindernis den einen abh&auml;lt, die zu seiner eignen Existenz n&ouml;tige Arbeit von sich selbst ab- und einem andern aufzuw&auml;lzen, z.B. ebensowenig wie absolute Naturhindernisse die einen abhalten, das Fleisch der andern als Nahrung zu verwenden.<A NAME="Z1a"><A HREF="me23_531.htm#M1a">(1a)</A></A> Es sind durchaus nicht, wie es hier und da geschehn, mystische Vorstellungen mit dieser naturw&uuml;chsigen Produktivit&auml;t der Arbeit zu verbinden. Nur sobald die Menschen sich aus ihren ersten Tierzust&auml;nden her- <A NAME="S535"><B>&lt;535&gt;</A></B> ausgearbeitet, ihre Arbeit selbst also schon in gewissem Grad vergesellschaftet ist, treten Verh&auml;ltnisse ein, worin die Mehrarbeit des einen zur Existenzbedingung des andern wird. In den Kulturanf&auml;ngen sind die erworbnen Produktivkr&auml;fte der Arbeit gering, aber so sind die Bed&uuml;rfnisse, die sich mit und an den Mitteln ihrer Befriedigung entwickeln. Ferner ist in jenen Anf&auml;ngen die Proportion der Gesellschaftsteile, die von fremder Arbeit leben, verschwindend klein gegen die Masse der unmittelbaren Produzenten. Mit dem Fortschritt der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit w&auml;chst diese Proportion absolut und relativ.<A NAME="Z2"><A HREF="me23_531.htm#M2">(2)</A></A> Das Kapitalverh&auml;ltnis entspringt &uuml;brigens auf einem &ouml;konomischen Boden, der das Produkt eines langen Entwicklungsprozesses ist. Die vorhandne Produktivit&auml;t der Arbeit, wovon es als Grundlage ausgeht, ist nicht Gabe der Natur, sondern einer Geschichte, die Tausende von Jahrhunderten umfa&szlig;t.</P>
<P>Von der mehr oder minder entwickelten Gestalt der gesellschaftlichen Produktion abgesehn, bleibt die Produktivit&auml;t der Arbeit an Naturbedingungen gebunden. Sie sind alle r&uuml;ckf&uuml;hrbar auf die Natur des Menschen selbst, wie Race usw., und die ihn umgebende Natur. Die &auml;u&szlig;eren Naturbedingungen zerfallen &ouml;konomisch in zwei gro&szlig;e Klassen, nat&uuml;rlichen Reichtum an Lebensmitteln, also Bodenfruchtbarkeit, fischreiche Gew&auml;sser usw., und nat&uuml;rlichen Reichtum an Arbeitsmitteln, wie lebendige Wassergef&auml;lle, schiffbare Fl&uuml;sse, Holz, Metalle, Kohle usw. In den Kulturanf&auml;ngen gibt die erstere, auf h&ouml;herer Entwicklungsstufe die zweite Art des nat&uuml;rlichen Reichtums den Ausschlag. Man vergleiche z.B. England mit Indien oder, in der antiken Welt, Athen und Korinth mit den Uferl&auml;ndern des Schwarzen Meeres.</P>
<P>Je geringer die Zahl der absolut zu befriedigenden Naturbed&uuml;rfnisse und je gr&ouml;&szlig;er die nat&uuml;rliche Bodenfruchtbarkeit und Gunst des Klimas, desto geringer die zur Erhaltung und Reproduktion des Produzenten notwendige Arbeitszeit. Desto gr&ouml;&szlig;er kann also der &Uuml;berschu&szlig; seiner Arbeit f&uuml;r andere &uuml;ber seine Arbeit f&uuml;r sich selbst sein. So bemerkt schon Diodor &uuml;ber die alten &Auml;gypter:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Es ist ganz unglaublich, wie wenig M&uuml;he und Kosten die Erziehung ihrer Kinder ihnen verursacht. Sie kochen ihnen die n&auml;chste beste einfache Speise; auch geben sie ihnen von der Papierstaude den untern Teil zu essen, soweit man ihn im Feuer r&ouml;sten kann, und die Wurzeln und Stengel der Sumpfgew&auml;chse, teils roh, teils gesotten und <A NAME="S536"><B>&lt;536&gt;</A></B> gebraten. Die meisten Kinder gehn ohne Schuhe und unbekleidet, da die Luft so mild ist. Daher kostet ein Kind seinen Eltern, bis es erwachsen ist, im ganzen nicht &uuml;ber zwanzig Drachmen. Hieraus ist es haupts&auml;chlich zu erkl&auml;ren, da&szlig; in &Auml;gypten die Bev&ouml;lkerung so zahlreich ist und darum so viele gro&szlig;e Werke angelegt werden konnten."<A NAME="Z3"></FONT><A HREF="me23_531.htm#M3"><FONT SIZE=2>(3)</FONT></A></A></P>
<P>Indes sind die gro&szlig;en Bauwerke des alten &Auml;gyptens dem Umfang seiner Bev&ouml;lkerung weniger geschuldet, als der gro&szlig;en Proportion, worin sie disponibel war. Wie der individuelle Arbeiter um so mehr Mehrarbeit liefern kann, je geringer seine notwendige Arbeitszeit, so, je geringer der zur Produktion der notwendigen Lebensmittel erheischte Teil der Arbeiterbev&ouml;kerung, desto gr&ouml;&szlig;er ihr f&uuml;r andres Werk disponibler Teil.</P>
<P>Die kapitalistische Produktion einmal vorausgesetzt, wird, unter sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden und bei gegebner L&auml;nge des Arbeitstags, die Gr&ouml;&szlig;e der Mehrarbeit mit den Naturbedingungen der Arbeit, namentlich auch der Bodenfruchtbarkeit, variieren. Es folgt aber keineswegs umgekehrt, da&szlig; der fruchtbarste Boden der geeignetste zum Wachstum der kapitalistischen Produktionsweise. Sie unterstellt Herrschaft des Menschen &uuml;ber die Natur. Eine zu verschwenderische Natur "h&auml;lt ihn an ihrer Hand wie ein Kind am G&auml;ngelband". Sie macht seine eigne Entwicklung nicht zu einer Naturnotwendigkeit.<A NAME="Z4"><A HREF="me23_531.htm#M4">(4)</A></A> Nicht das tropische Klima mit seiner &uuml;berwuchernden Vegetation, sondern die gem&auml;&szlig;igte Zone ist das Mutterland des Kapitals. Es ist nicht die absolute Fruchtbarkeit des Bodens, sondern seine Differenzierung, die Mannigfaltigkeit seiner nat&uuml;rlichen Produkte, welche die Naturgrundlage der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit bildet und den Menschen durch den Wechsel der Naturumst&auml;nde, innerhalb deren er haust, zur Vermannigfachung seiner eignen Bed&uuml;rfnisse, F&auml;higkeiten, <A NAME="S537"><B>&lt;537&gt;</A></B> Arbeitsmittel und Arbeitsweisen spornt. Die Notwendigkeit, eine Naturkraft gesellschaftlich zu kontrollieren, damit hauszuhalten, sie durch Werke von Menschenhand auf gro&szlig;em Ma&szlig;stab erst anzueignen oder zu z&auml;hmen, spielt die entscheidendste Rolle in der Geschichte der Industrie. So z.B. die Wasserreglung in &Auml;gypten <A NAME="Z5"><A HREF="me23_531.htm#M5">(5)</A></A>, Lombardei, Holland usw. Oder in Indien, Persien usw., wo die &Uuml;berrieslung durch k&uuml;nstliche Kan&auml;le dem Boden nicht nur das unentbehrliche Wasser, sondern mit dessen Geschl&auml;mme zugleich den Minenald&uuml;nger von den Bergen zuf&uuml;hrt. Das Geheimnis der Industriebl&uuml;te von Spanien und Sizilien unter arabischer Herrschaft war die Kanalisation.<A NAME="Z6"><A HREF="me23_531.htm#M6">(6)</A></A></P>
<P>Die Gunst der Naturbedingungen liefert immer nur die M&ouml;glichkeit, niemals die Wirklichkeit der Mehrarbeit, also des Mehrwerts oder des Mehrprodukts. Die verschiednen Naturbedingungen der Arbeit bewirken, da&szlig; dieselbe Quantit&auml;t Arbeit in verschiednen L&auml;ndern verschiedne Bed&uuml;rfnismassen befriedigt <A NAME="Z7"><A HREF="me23_531.htm#M7">(7)</A></A>, da&szlig; also, unter sonst analogen Umst&auml;nden, die notwendige Arbeitszeit verschieden ist. Auf die Mehrarbeit wirken sie nur als Naturschranke, d.h. durch die Bestimmung des Punkts, wo die Arbeit f&uuml;r andre beginnen kann. In demselben Ma&szlig;, worin die Industrie vortritt, weicht diese Naturschranke zur&uuml;ck. Mitten in der westeurop&auml;ischen Gesellschaft, wo der Arbeiter die Erlaubnis, f&uuml;r seine eigne Existenz zu arbeiten, <A NAME="S538"><B>&lt;538&gt;</A></B> nur durch Mehrarbeit erkauft, wird sich leicht eingebildet, es sei eine der menschlichen Arbeit eingeborne Qualit&auml;t, ein Surplusprodukt zu liefern.<A NAME="Z8"><A HREF="me23_531.htm#M8">(8)</A></A> Man nehme aber z.B. den Einwohner der &ouml;stlichen Inseln des asiatischen Archipelagus, wo der Sago wild im Walde w&auml;chst. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Wenn die Einwohner, indem sie ein Loch in den Baum bohren, sich davon &uuml;berzeugt haben, da&szlig; das Mark reif ist, so wird der Stamm umgeschlagen und in mehrere St&uuml;cke geteilt, das Mark wird herausgekratzt, mit Wasser gemischt und geseiht, es ist dann vollkommen brauchbares Sagomehl. Ein Baum gibt gemeiniglich 300 Pfund und kann 500 bis 600 Pfund geben. Man geht dort also in den Wald und schneidet sich sein Brot, wie man bei uns sein Brennholz schl&auml;gt."<A NAME="Z9"></FONT><A HREF="me23_531.htm#M9"><FONT SIZE=2>(9)</FONT></A></A></P>
<P>Gesetzt, ein solcher ostasiatischer Brotschneider brauche 12 Arbeitsstunden in der Woche zur Befriedigung aller seiner Bed&uuml;rfnisse. Was ihm die Gunst der Natur unmittelbar gibt, ist viel Mu&szlig;ezeit. Damit er diese produktiv f&uuml;r sich selbst verwende, ist eine ganze Reihe geschichtlicher Umst&auml;nde, damit er sie in Mehrarbeit f&uuml;r fremde Personen verausgabe, ist &auml;u&szlig;rer Zwang erheischt. W&uuml;rde kapitalistische Produktion eingef&uuml;hrt, so m&uuml;&szlig;te der Brave vielleicht 6 Tage in der Woche arbeiten, um sich selbst das Produkt eines Arbeitstags anzueignen. Die Gunst der Natur erkl&auml;rt nicht, warum er jetzt 6 Tage in der Woche arbeitet oder warum er 5 Tage Mehrarbeit liefert. Sie erkl&auml;rt nur, warum seine notwendige Arbeitszeit auf einen Tag in der Woche beschr&auml;nkt ist. In keinem Fall aber entspr&auml;nge sein Mehrprodukt aus einer der menschlichen Arbeit eingebornen, okkulten Qualit&auml;t.</P>
<P>Wie die geschichtlich entwickelten, gesellschaftlichen, so erscheinen die naturbedingten Produktivkr&auml;fte der Arbeit als Produktivkr&auml;fte des Kapitals, dem sie einverleibt wird. - </P>
<B><P><A NAME="S539">&lt;539&gt;</A></B> Ricardo k&uuml;mmert sich nie um den Ursprung des Mehrwerts. Er behandelt ihn wie eine der kapitalistischen Produktionsweise, der in seinen Augen nat&uuml;rlichen Form der gesellschaftlichen Produktion, inh&auml;rente Sache. Wo er von der Produktivit&auml;t der Arbeit spricht, da sucht er in ihr nicht die Ursache des Daseins von Mehrwert, sondern nur die Ursache, die seine Gr&ouml;&szlig;e bestimmt. Dagegen hat seine Schule die Produktivkraft der Arbeit laut proklamiert als die Entstehungsursache des Profits (lies: Mehrwerts). Jedenfalls ein Fortschritt gegen&uuml;ber den Merkantilisten, die ihrerseits den &Uuml;berschu&szlig; des Preises der Produkte &uuml;ber ihre Produktionskosten aus dem Austausch herleiten, aus ihrem Verkauf &uuml;ber ihren Wert. Trotzdem hatte auch Ricardos Schule das Problem blo&szlig; umgangen, nicht gel&ouml;st. In der Tat hatten diese b&uuml;rgerlichen &Ouml;konomen den richtigen Instinkt, es sei sehr gef&auml;hrlich, die brennende Frage nach dem Ursprung des Mehrwerts zu tief zu ergr&uuml;nden. Was aber sagen, wenn ein halbes Jahrhundert nach Ricardo Herr John Stuart Mill w&uuml;rdevoll seine &Uuml;berlegenheit &uuml;ber die Merkantilisten konstatiert, indem er die faulen Ausfl&uuml;chte der ersten Verflacher Ricardos schlecht wiederholt?</P>
<P>Mill sagt: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Ursache des Profits ist die, da&szlig; die Arbeit mehr produziert, als f&uuml;r ihren Unterhalt erforderlich ist."</P>
</FONT><P>Soweit nicht als die alte Leier; aber Mill will auch Eignes hinzutun: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Oder um die Form des Satzes zu variieren: der Grund, weshalb das Kapital einen Profit liefert, ist der, da&szlig; Nahrung, Kleider, Rohstoffe und Arbeitsmittel l&auml;ngere Zeit dauern, als zu ihrer Produktion erforderlich ist." </P>
</FONT><P>Mill verwechselt hier die Dauer der Arbeitszeit mit der Dauer ihrer Produkte. Nach dieser Ansicht w&uuml;rde ein B&auml;cker, dessen Produkte nur einen Tag dauern, aus seinen Lohnarbeitern nie denselben Profit ziehen k&ouml;nnen wie ein Maschinenbauer, dessen Produkte zwanzig Jahre und l&auml;nger dauern. Allerdings, wenn die Vogelnester nicht l&auml;ngere Zeit vorhielten, als zu ihrem Bau erforderlich, so w&uuml;rden die V&ouml;gel sich ohne Nester behelfen m&uuml;ssen.</P>
<P>Diese Grundwahrheit einmal festgestellt, stellt Mill seine &Uuml;berlegenheit &uuml;ber die Merkantilisten fest: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Wir sehn also, da&szlig; der Profit entsteht, nicht aus dem Zwischenfall der Aust&auml;usche, sondern aus der Produktivkraft der Arbeit; der Gesamtprofit eines Landes ist immer bestimmt durch die Produktivkraft der Arbeit, gleichviel ob Austausch stattfindet oder nicht. Best&auml;nde keine Teilung der Besch&auml;ftigungen, so g&auml;be es weder Kauf noch Verkauf, aber immer noch Profit." </P>
</FONT><B><P><A NAME="S540">&lt;540&gt;</A></B> Hier sind also Austausch, Kauf und Verkauf, die allgemeinen Bedingungen der kapitalistischen Produktion, ein purer Zwischenfall, und es gibt immer noch Profit ohne Kauf und Verkauf der Arbeitskraft!</P>
<P>Weiter: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Produziert die Gesamtheit der Arbeiter eines Landes 20% &uuml;ber ihre Lohnsumme, so werden die Profite 20% sein, was auch immer der Stand der Warenpreise." </P>
</FONT><P>Dies ist einerseits eine &auml;u&szlig;erst gelungne Tautologie, denn wenn Arbeiter einen Mehrwert von 20% f&uuml;r ihre Kapitalisten produzieren, so werden sich die Profite zum Gesamtlohn der Arbeiter verhalten wie 20 : 100. Andrerseits ist es absolut falsch, da&szlig; die Profite "20% sein werden". Sie m&uuml;ssen immer kleiner sein, weil Profite berechnet werden auf die Totalsumme des vorgescho&szlig;nen Kapitals. Der Kapitalist habe z.B. 500 Pfd.St. vorgeschossen, davon 400 Pfd.St. in Produktionsmitteln, 100 Pfd.St. in Arbeitslohn. Die Rate des Mehrwerts sei, wie angenommen, 20%, so wird die Profitrate sein wie 20 : 500, d.h. 4% und nicht 20%.</P>
<P>Folgt eine gl&auml;nzende Probe, wie Mill die verschiednen geschichtlichen Formen der gesellschaftlichen Produktion behandelt: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Ich setze &uuml;berall den gegenw&auml;rtigen Stand der Dinge voraus, der bis auf wenige Ausnahmen &uuml;berall herrscht, d.h. da&szlig; der Kapitalist alle Vorsch&uuml;sse macht, die Bezahlung des Arbeiters einbegriffen." </P>
</FONT><P>Seltsame optische T&auml;uschung, &uuml;berall einen Zustand zu sehn, der bis jetzt nur ausnahmsweise auf dem Erdball herrscht! Doch weiter. Mill ist gut genug, zuzugeben, "es sei nicht eine absolute Notwendigkeit, da&szlig; dem so sei". &lt;In seinem Brief an N. F. Danielson vom 28. November 1878 schlug Marx folgende Fassung dieses Absatzes vor:<BR>
Folgt eine gl&auml;nzende Probe, wie Mill die verschiednen geschichtlichen Formen der gesellschaftlichen Produktion behandelt: "Ich setze &uuml;berall", sagt er, "den gegenw&auml;rtigen Stand der Dinge voraus, der bis auf wenige Ausnahmen &uuml;berall herrscht, wo Arbeiter und Kapitalisten einander als Klassen gegen&uuml;berstehen, d.h., da&szlig; der Kapitalist alle Vorsch&uuml;sse macht, die Bezahlung des Arbeiters einbegriffen." Herr Mill will gern glauben, es sei nicht eine absolute Notwendigkeit, da&szlig; dem so sei - selbst in dem &ouml;konomischen System, in dem Arbeiter und Kapitalisten einander als Klassen gegen&uuml;berstehen.&gt; Im Gegenteil. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Der Arbeiter k&ouml;nnte, selbst mit seinem ganzen Lohnbetrage, die Zahlung abwarten, bis die Arbeit vollst&auml;ndig fertig ist, wenn er die zu seiner Erhaltung in der Zwischenzeit n&ouml;tigen Mittel h&auml;tte. Aber in diesem Falle w&auml;re er in gewissem Grade ein Kapitalist, der Kapital ins Gesch&auml;ft legte, und einen Teil der zu seiner Fortf&uuml;hrung n&ouml;tigen Fonds lieferte." </P>
</FONT><B><P><A NAME="S541">&lt;541&gt;</A></B> Ebensogut k&ouml;nnte Mill sagen, der Arbeiter, der sich selbst nicht nur die Lebensmittel, sondern auch die Arbeitsmittel vorschie&szlig;t, sei in Wirklichkeit sein eigner Lohnarbeiter. Oder der amerikanische Bauer sei sein eigner Sklave, der nur f&uuml;r sich selbst statt f&uuml;r einen fremden Herrn frondet.</P>
<P>Nachdem uns Mill derart kl&auml;rlich erwiesen, da&szlig; die kapitalistische Produktion, selbst wenn sie nicht existierte, dennoch immer existieren w&uuml;rde, ist er nun konsequent genug, zu beweisen, da&szlig; sie selbst dann nicht existiert, wenn sie existiert: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Und selbst im vorigen Fall" (wenn der Kapitalist dem Lohnarbeiter seine s&auml;mtlichen Subsistenzmittel vorschie&szlig;t) "kann der Arbeiter unter demselben Gesichtspunkt betrachtet werden" (d.h. als ein Kapitalist). "Denn indem er seine Arbeit unter dem Marktpreise (!) hergibt, kann er angesehn werden, als sch&ouml;sse er die Differenz (?) seinem Unternehmer vor usw."<A NAME="Z9a"></FONT><A HREF="me23_531.htm#M9a"><FONT SIZE=2>(9a)</FONT></A></A></P>
<P>In der tats&auml;chlichen Wirklichkeit schie&szlig;t der Arbeiter dem Kapitalisten seine Arbeit w&auml;hrend einer Woche usw. umsonst vor, um am Ende der Woche usw. ihren Marktpreis zu erhalten; das macht ihn, nach Mill, zum Kapitalisten! In der platten Ebene erscheinen auch Erdhaufen als H&uuml;gel; man messe die Plattheit unsrer heutigen Bourgeoisie am Kaliber ihrer "gro&szlig;en Geister". </P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M1">(1)</A> "Das blo&szlig;e Vorhandensein der zu Kapitalisten gewordenen Meister als besondere Klasse h&auml;ngt ab von der Produktivit&auml;t der Arbeit." (Ramsay, l.c.p. 206.) "Wenn die Arbeit jedes Mannes nur gen&uuml;gen w&uuml;rde, seine eigne Nahrung zu produzieren, k&ouml;nnte es kein Eigentum geben." (Ravenstone, l.c.p. 14.) <A HREF="me23_531.htm#Z1">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M1a">(1a)</A> Nach einer k&uuml;rzlich gemachten Berechnung leben allein in den bereits erforschten Erdgegenden mindestens noch vier Millionen Kannibalen. <A HREF="me23_531.htm#Z1a">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M2">(2)</A> "Bei den wilden Indianern in Amerika geh&ouml;rt fast alles dem Arbeiter. 99 Teile von hundert sind dem Konto Arbeit zuzuschreiben. In England hat der Arbeiter vielleicht nicht einmal <SUP>2</SUP>/<FONT SIZE=2>3</FONT>." ("The Advantages of the East India etc.", p. 72, 73.) <A HREF="me23_531.htm#Z2">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M3">(3)</A> Diodor, l.c., 1. I, c. 80. <A HREF="me23_531.htm#Z3">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M4">(4)</A> "Da der erste" (der nat&uuml;rliche Reichtum) "h&ouml;chst nobel und vorteilhaft ist, macht er das Volk sorglos, stolz und allen Ausschweifungen ergeben; der zweite dagegen erzwingt Sorgfalt, Gelehrsamkeit, Kunstfertigkeit und Staatsklugheit." ("England's Treasure by Foreign Trade. Or the Balance of our Foreign Trade is the Rule of our Treasure. Written by Thomas Mun, of London, Merchant, and now published for the common good by his son John Mun", Lond. 1669, p. 181, 182.) "Auch kann ich mir f&uuml;r die Gesamtheit eines Volkes keinen schlimmeren Fluch vorstellen, als auf einen Fleck Erde gesetzt zu sein, auf dem die Erzeugung von Subsistenz- und Nahrungsmitteln zum gro&szlig;en Teil selbstt&auml;tig erfolgt und das Klima wenig Sorge f&uuml;r Kleidung und Obdach erfordert oder zul&auml;&szlig;t ... m&ouml;glich ist allerdings auch ein Extrem nach der andren Seite. Ein Boden, der trotz Arbeit keine Fr&uuml;chte hervorbringen kann, ist ebenso schlecht wie ein Boden, der ohne Arbeit reichlich Produkte erzeugt." ([N. Forster,] "An Inquiry into the Present High Price of Provisions", Lond. 1767, p. 10.) <A HREF="me23_531.htm#Z4">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M5">(5)</A> Die Notwendigkeit, die Perioden der Nilbewegung zu berechnen, schuf die &auml;gyptische Astronomie und mit ihr die Herrschaft der Priesterkaste als Leiterin der Agrikultur. "Die Sonnenwende ist der Zeitpunkt des Jahres, an dem das Steigen des Nils beginnt und den daher die &Auml;gypter mit der gr&ouml;&szlig;ten Sorgfalt beobachten mu&szlig;ten ... Es war dieses &Auml;quinoktialjahr, das sie festsetzen mu&szlig;ten, um sich in ihren agrikolen Operationen danach zu richten. Sie mu&szlig;ten daher am Himmel ein sichtbares Zeichen seiner Wiederkehr suchen." (Cuvier, "Discours sur les r&eacute;volutions du globe", &eacute;d. Hoefer, Paris 1863, p. 141.) <A HREF="me23_531.htm#Z5">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M6">(6)</A> Eine der materiellen Grundlagen der Staatsmacht &uuml;ber die zusammenhangslosen kleinen Produktionsorganismen Indiens war Reglung der Wasserzufuhr. Die muhammedanischen Herrscher Indiens verstanden dies besser als ihre englischen Nachfolger. Wir erinnern nur an die Hungersnot von 1866, die mehr als einer Million Hindus in dem Distrikt von Orissa, Pr&auml;sidentschaft Bengalen, das Leben kostete. <A HREF="me23_531.htm#Z6">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M7">(7)</A> "Es gibt keine zwei L&auml;nder, die eine gleiche Zahl der notwendigen Lebensmittel in gleicher F&uuml;lle und mit gleichem Aufwand an Arbeit liefern. Die Bed&uuml;rfnisse der Menschen wachsen oder vermindern sich mit der Strenge oder Milde des Klimas, in dem sie leben, und folglich kann das verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ige Ausma&szlig; an Erwerbst&auml;tigkeit, das die Bewohner der verschiednen L&auml;nder notwendigerweise betreiben m&uuml;ssen, nicht gleich sein, noch l&auml;&szlig;t sich der Grad der Verschiedenheit anders als nach den Hitze- und K&auml;ltegraden ermitteln. Man kann daher allgemein schlie&szlig;en, da&szlig; die Menge der f&uuml;r den Unterhalt einer gewissen Menschenzahl erforderlichen Arbeit in kalten Klimaten am gr&ouml;&szlig;ten, in warmen am geringsten ist; in jenen brauchen die Menschen nicht nur mehr Kleidung, sondern der Boden mu&szlig; auch besser bebaut werden als in diesen." (An Essay on the Governing Causes of the Natural Rate of Interest", Lond. 1750, p. 59.) Der Verfasser dieser epochemachenden anonymen Schrift ist J. Massie. Hume nahm daraus seine Zinstheorie. <A HREF="me23_531.htm#Z7">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M8">(8)</A> "Jede Arbeit mu&szlig;" (scheint auch zu den droits und devoirs du citoyen &lt;Rechten und Pflichten des B&uuml;rgers&gt; zu geh&ouml;ren) "einen &Uuml;berschu&szlig; lassen." (Proudhon) <A HREF="me23_531.htm#Z8">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M9">(9)</A> F. Schouw, "Die Erde, die Pflanze und der Mensch", 2. Aufl., Leipzig 1854, p. 148. <A HREF="me23_531.htm#Z9">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M9a">(9a)</A> J. St. Mill, "Principles of Political Economy", Lond. 1868, p. 252-253, passim. - {Obige Stellen sind nach der franz&ouml;sischen Ausgabe des "Kapital" &uuml;bersetzt. - F. E.}<A HREF="me23_531.htm#Z9a">&lt;=</A></P></BODY>
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