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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Verwandlung des Profits in Durchschnittsprofit. - 10. Konkurrenz, Marktpreise und Marktwerte usw.</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me25_164.htm"><FONT SIZE=2>9. Kapitel. Durchschnittsprofitrate und Produktionspreise</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_210.htm"><FONT SIZE=2>11. Kapitel. Arbeitslohn und Produktionspreise</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 25, "Das Kapital", Bd. III, Zweiter Abschnitt, S. 182 - 209<BR>Dietz Verlag, Berlin/DDR 1983</SMALL>
<P ALIGN="CENTER">ZEHNTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Ausgleichung der allgemeinen Profitrate<BR>
durch die Konkurrenz. Marktpreise und<BR>
Marktwerte. Surplusprofit</FONT></P>
<B><P><A NAME="S182">&lt;182&gt;</A></B> Ein Teil der Produktionssph&auml;ren hat eine mittlere oder Durchschnittszusammensetzung des in ihnen angewandten Kapitals, d.h. ganz oder ann&auml;hernd die Zusammensetzung des gesellschaftlichen Durchschnittskapitals.</P>
<P>In diesen Sph&auml;ren f&auml;llt der Produktionspreis der produzierten Waren mit ihrem in Geld ausgedr&uuml;ckten Wert ganz oder ann&auml;hernd zusammen. Wenn auf keine andre Weise zur mathematischen Grenze zu gelangen, so w&auml;re es auf diese. Die Konkurrenz verteilt das Gesellschaftskapital so zwischen die verschiednen Produktionssph&auml;ren, da&szlig; die Produktionspreise in einer jeden Sph&auml;re gebildet werden nach dem Muster der Produktionspreise in diesen Sph&auml;ren der mittleren Komposition, d.h. = k + kp<6B> (Kostpreis plus dem Produkt der Durchschnittsprofitrate in den Kostpreis). Diese Durchschnittsprofitrate ist aber nichts andres als der prozentig berechnete Profit in jener Sph&auml;re der mittleren Komposition, wo also der Profit zusammenf&auml;llt mit dem Mehrwert. Die Profitrate ist also in allen Produktionssph&auml;ren dieselbe, n&auml;mlich ausgeglichen auf diejenige dieser mittleren Produktionssph&auml;ren, wo die Durchschnittszusammensetzung des Kapitals herrscht. Hiernach mu&szlig; die Summe der Profite aller verschiednen Produktionssph&auml;ren gleich sein der Summe der Mehrwerte und die Summe der Produktionspreise des gesellschaftlichen Gesamtprodukts gleich der Summe seiner Werte. Es ist aber klar, da&szlig; die Ausgleichung zwischen den Produktionssph&auml;ren von verschiedner Zusammensetzung immer dahin streben mu&szlig;, sie zu egalisieren mit den Sph&auml;ren von mittlerer Zusammensetzung, sei es nun, da&szlig; diese exakt, sei es, da&szlig; sie nur ann&auml;hernd dem gesellschaftlichen Durchschnitt entsprechen. Zwischen den mehr oder minder Ann&auml;hernden findet selbst wieder Tendenz nach Ausgleichung statt, die der idealen, d.h. in der Wirklichkeit nicht vorhandnen Mittelposition zu- <A NAME="S183"><B>&lt;183&gt;</A></B> strebt, d.h. die Tendenz hat, sich um sie herum zu normieren. In dieser Weise herrscht also notwendig die Tendenz, die Produktionspreise zu blo&szlig; verwandelten Formen des Werts zu machen oder die Profite in blo&szlig;e Teile des Mehrwerts zu verwandeln, die aber verteilt sind nicht im Verh&auml;ltnis zum Mehrwert, der in jeder besondren Produktionssph&auml;re erzeugt ist, sondern im Verh&auml;ltnis zur Masse des in jeder Produktionssph&auml;re angewandten Kapitals, so da&szlig; auf gleich gro&szlig;e Kapitalmassen, wie immer zusammengesetzt, gleich gro&szlig;e Anteile (aliquote Teile) der Totalit&auml;t des vom gesellschaftlichen Gesamtkapital erzeugten Mehrwerts fallen.</P>
<P>F&uuml;r die Kapitale von mittlerer oder ann&auml;hernd mittlerer Zusammensetzung f&auml;llt der Produktionspreis also mit dem Wert ganz oder ann&auml;hernd zusammen, und der Profit mit dem von ihnen erzeugten Mehrwert. Alle andren Kapitale, welches immer ihre Zusammensetzung, streben unter dem Druck der Konkurrenz, sich mit diesen auszugleichen. Da aber die Kapitale mittlerer Zusammensetzung gleich oder ann&auml;hernd gleich dem gesellschaftlichen Durchschnittskapital, so streben alle Kapitale, welches immer der von ihnen selbst erzeugte Mehrwert, an Stelle dieses Mehrwerts den Durchschnittsprofit durch die Preise ihrer Waren zu realisieren, d.h. also die Produktionspreise zu realisieren.</P>
<P>Es kann andrerseits gesagt werden, da&szlig; &uuml;berall, wo ein Durchschnittsprofit hergestellt wird, also eine allgemeine Profitrate - in welcher Weise auch immer dies Resultat hervorgebracht worden sei - dieser Durchschnittsprofit nichts andres sein kann als der Profit auf das gesellschaftliche Durchschnittskapital, dessen Summe gleich der Summe der Mehrwerte, und da&szlig; die durch Zuschlag dieses Durchschnittprofits auf die Kostpreise hervorgebrachten Preise nichts andres sein k&ouml;nnen als die in Produktionspreise verwandelten Werte. Es w&uuml;rde nichts &auml;ndern, wenn Kapitale in bestimmten Produktionssph&auml;ren aus irgendwelchen Gr&uuml;nden nicht dem Proze&szlig; der Ausgleichung unterworfen w&uuml;rden. Der Durchschnittsprofit w&auml;re dann berechnet auf den Teil des Gesellschaftskapitals, der in den Ausgleichungsproze&szlig; eingeht. Es ist klar, da&szlig; der Durchschnittsprofit nichts sein kann als die Gesamtmasse des Mehrwerts, verteilt auf die Kapitalmassen in jeder Produktionssph&auml;re nach Verh&auml;ltnis ihrer Gr&ouml;&szlig;en. Es ist das Ganze der realisierten unbezahlten Arbeit, und diese Gesamtmasse stellt sich dar, ebensogut wie die bezahlte tote und lebendige Arbeit, in der Gesamtmasse von Waren und Geld, die den Kapitalisten zuf&auml;llt.</P>
<P>Die eigentlich schwierige Frage ist hier die: wie diese Ausgleichung der Profite zur allgemeinen Profitrate vorgeht, da sie offenbar ein Resultat ist und nicht ein Ausgangspunkt sein kann. <A NAME="S184"><B>&lt;184&gt; </A></B>Es ist zun&auml;chst klar, da&szlig; eine Sch&auml;tzung der Warenwerte, z.B. in Geld, nur das Resultat ihres Austausches sein kann und da&szlig;, wenn wir daher solche Sch&auml;tzung voraussetzen, wir sie als das Ergebnis wirklicher Austausche von Warenwert gegen Warenwert zu betrachten haben. Aber wie soll dieser Austausch der Waren zu ihren wirklichen Werten zustande gekommen sein?</P>
<P>Nehmen wir zuerst an, da&szlig; alle Waren in den verschiednen Produktionssph&auml;ren zu ihren wirklichen Werten verkauft w&uuml;rden. Was w&auml;re dann der Fall? Es w&uuml;rden nach dem fr&uuml;her Entwickelten sehr verschiedne Profitraten in den verschiednen Produktionssph&auml;ren herrschen. Es sind prima facie zwei ganz verschiedne Dinge, ob Waren zu ihren Werten verkauft werden (d.h. ob sie im Verh&auml;ltnis des in ihnen enthaltnen Werts, zu ihren Wertpreisen, miteinander ausgetauscht werden) oder ob sie zu solchen Preisen verkauft werden, da&szlig; ihr Verkauf gleich gro&szlig;e Profite auf gleiche Massen der zu ihrer respektiven Produktion vorgescho&szlig;nen Kapitale abwirft.</P>
<P>Da&szlig; Kapitale, die ungleich viel lebendige Arbeit in Bewegung setzen, ungleich viel Mehrwert produzieren, setzt wenigstens bis zu einem gewissen Grad voraus, da&szlig; der Exploitationsgrad der Arbeit oder die Rate des Mehrwerts dieselbe oder da&szlig; die darin existierenden Unterschiede als durch wirkliche oder eingebildete (konventionelle) Kompensationsgr&uuml;nde ausgeglichen gelten. Dies setzt Konkurrenz unter den Arbeitern voraus und Ausgleichung durch ihre best&auml;ndige Auswanderung aus einer Produktionssph&auml;re in die andre. Solch eine allgemeine Rate des Mehrwerts - der Tendenz nach, wie alle &ouml;konomischen Gesetze - ist von uns als theoretische Vereinfachung vorausgesetzt; in Wirklichkeit aber ist sie tats&auml;chliche Voraussetzung der kapitalistischen Produktionsweise, obgleich mehr oder minder gehemmt durch praktische Friktionen, die mehr oder minder bedeutende lokale Differenzen hervorbringen, wie z.B. die Heimatsgesetzgebung (settlement laws) f&uuml;r die Ackerbautagl&ouml;hner in England. Aber in der Theorie wird vorausgesetzt, da&szlig; die Gesetze der kapitalistischen Produktionsweise sich rein entwickeln. In der Wirklichkeit besteht immer nur Ann&auml;herung; aber diese Ann&auml;herung ist um so gr&ouml;&szlig;er, je mehr die kapitalistische Produktionsweise entwickelt und je mehr ihre Verunreinigung und Verquickung mit Resten fr&uuml;herer &ouml;konomischer Zust&auml;nde beseitigt ist.</P>
<P>Die ganze Schwierigkeit kommt dadurch hinein, da&szlig; die Waren nicht einfach als <I>Waren </I>ausgetauscht werden, sondern als <I>Produkt von Kapitalen</I>, die im Verh&auml;ltnis zu ihrer Gr&ouml;&szlig;e, oder bei gleicher Gr&ouml;&szlig;e, gleiche Teil- <A NAME="S185"><B>&lt;185&gt;</A></B> nahme an der Gesamtmasse des Mehrwerts beanspruchen. Und der Gesamtpreis der von einem gegebnen Kapital in einer gegebnen Zeitfrist produzierten Waren soll diese Forderung befriedigen. Der Gesamtpreis dieser Waren ist aber blo&szlig; die Summe der Preise der einzelnen Waren, die das Produkt des Kapitals bilden.</P>
<P>Das punctum saliens &lt;der entscheidende Punkt&gt; wird zumeist heraustreten, wenn wir die Sache so fassen: Unterstelle, die Arbeiter selbst seien im Besitz ihrer respektiven Produktionsmittel und tauschten ihre Waren miteinander aus. Diese Waren w&auml;ren dann nicht Produkte des Kapitals. Je nach der technischen Natur ihrer Arbeiten w&auml;re der Wert der in den verschiednen Arbeitszweigen angewandten Arbeitsmittel und Arbeitsstoffe verschieden; ebenso w&auml;re, abgesehn von dem ungleichen Wert der angewandten Produktionsmittel, verschiedne Masse derselben erheischt f&uuml;r gegebne Arbeitsmasse, je nachdem eine bestimmte Ware in einer Stunde fertiggemacht werden kann, eine andre erst in einem Tag etc. Unterstelle ferner, da&szlig; diese Arbeiter im Durchschnitt gleich viel Zeit arbeiten, die Ausgleichungen eingerechnet, die aus verschiedner Intensit&auml;t etc. der Arbeit hervorgehn. Zwei Arbeiter h&auml;tten dann beide in den Waren, die das Produkt ihrer Tagesarbeit bilden, erstens ersetzt ihre Auslagen, die Kostpreise der verbrauchten Produktionsmittel. Diese w&auml;ren verschieden je nach der technischen Natur ihrer Arbeitszweige. Beide h&auml;tten zweitens gleich viel Neuwert geschaffen, n&auml;mlich den den Produktionsmitteln zugesetzten Arbeitstag. Es schl&ouml;sse dies ein ihren Arbeitslohn plus dem Mehrwert, der Mehrarbeit &uuml;ber ihre notwendigen Bed&uuml;rfnisse hinaus, deren Resultat aber ihnen selbst geh&ouml;rte. Wenn wir uns kapitalistisch ausdr&uuml;cken, so erhalten beide denselben Arbeitslohn plus denselben Profit, = dem &lt;1 Auflage: aber auch den; ge&auml;ndert nach dem Manuskript von Marx&gt; Wert, ausgedr&uuml;ckt z.B. im Produkt eines zehnst&uuml;ndigen Arbeitstags. Aber erstens w&auml;ren die Werte ihrer Waren verschieden. In der Ware I z.B. w&auml;re mehr Wertteil f&uuml;r die aufgewandten Produktionsmittel enthalten als in der Ware II, und um gleich alle m&ouml;glichen Unterschiede hineinzubringen, Ware I absorbiere mehr lebendige Arbeit, erfordre also l&auml;ngere Arbeitszeit in ihrer Herstellung als Ware II. Der Wert dieser Waren I und II ist also sehr verschieden. Ebenso die Summen der Warenwerte, die das Produkt der von Arbeiter I und der von Arbeiter II in einer gegehnen Zeit verrichteten Arbeit. Die Profitraten w&auml;ren auch sehr verschieden f&uuml;r I und II, wenn wir hier das Verh&auml;ltnis des Mehrwerts zum Gesamtwert der ausgelegten <A NAME="S186"><B>&lt;186&gt;</A></B> Produktionsmittel die Profitrate nennen. Die Lebensmittel, die I und II w&auml;hrend der Produktion t&auml;glich verzehren und die den Arbeitslohn vertreten, werden hier den Teil der vorgescho&szlig;nen Produktionsmittel bilden, den wir sonst variables Kapital nennen. Aber die Mehrwerte w&auml;ren f&uuml;r gleiche Arbeitszeit dieselben f&uuml;r I und II, oder noch genauer, da I und II jeder den Wert des Produkts eines Arbeitstags erhalten, erhalten sie, nach Abzug des Werts der vorgescho&szlig;nen "konstanten" Elemente, gleiche Werte, wovon ein Teil als Ersatz der in der Produktion verzehrten Lebensmittel, der andre als dar&uuml;ber hinaus &uuml;bersch&uuml;ssiger Mehrwert betrachtet werden kann. Hat I mehr Auslagen, so sind diese ersetzt durch den gr&ouml;&szlig;ern Wertteil seiner Ware, der diesen "konstanten" Teil ersetzt, und er hat daher auch wieder einen gr&ouml;&szlig;ern Teil des Gesamtwerts seines Produkts r&uuml;ckzuverwandeln in die stofflichen Elemente dieses konstanten Teils, w&auml;hrend II, wenn er weniger daf&uuml;r einkassiert, daf&uuml;r auch um so weniger r&uuml;ckzuverwandeln hat. Die Verschiedenheit der Profitrate w&auml;re unter dieser Voraussetzung also ein gleichg&uuml;ltiger Umstand, ganz wie es heute f&uuml;r den Lohnarbeiter ein gleichg&uuml;ltiger Umstand ist, in welcher Profitrate das ihm abgepre&szlig;te Quantum Mehrwert sich ausdr&uuml;ckt, und ganz wie im internationalen Handel die Verschiedenheit der Profitraten bei den verschiednen Nationen f&uuml;r ihren Warenaustausch ein gleichg&uuml;ltiger Umstand ist.</P>
<P>Der Austausch von Waren zu ihren Werten oder ann&auml;hernd zu ihren Werten erfordert also eine viel niedrigre Stufe als der Austausch zu Produktionspreisen, wozu eine bestimmte H&ouml;he kapitalistischer Entwicklung n&ouml;tig ist.</P>
<P>In welcher Weise immer die Preise der verschiednen Waren zuerst gegeneinander festgesetzt oder geregelt sein m&ouml;gen, das Wertgesetz beherrscht ihre Bewegung. Wo die zu ihrer Produktion erheischte Arbeitszeit f&auml;llt, fallen die Preise, wo sie steigt, steigen die Preise, bei sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden.</P>
<P>Abgesehn von der Beherrschung der Preise und der Preisbewegung durch das Wertgesetz, ist es also durchaus sachgem&auml;&szlig;, die Werte der Waren nicht nur theoretisch, sondern historisch als das prius der Produktionspreise zu betrachten. Es gilt dies f&uuml;r Zust&auml;nde, wo dem Arbeiter die Produktionsmittel geh&ouml;ren, und dieser Zustand findet sich, in der alten wie in der modernen Welt, beim selbstarbeitenden grundbesitzenden Bauer und beim Handwerker. Es stimmt dies auch mit unsrer fr&uuml;her &lt; Siehe Band 23, S.102&gt; ausge- <A NAME="S187"><B>&lt;187&gt;</A></B> sprochnen Ansicht <A NAME="Z27"><A HREF="me25_182.htm#M27">(27)</A></A>, da&szlig; die Entwicklung der Produkte zu Waren entspringt durch den Austausch zwischen verschiednen Gemeinwesen, nicht zwischen den Gliedern einer und derselben Gemeinde. Wie f&uuml;r diesen urspr&uuml;nglichen Zustand, so gilt es f&uuml;r die sp&auml;teren Zust&auml;nde, die auf Sklaverei und Leibeigenschaft gegr&uuml;ndet sind, und f&uuml;r die Zunftorganisation des Handwerks, solange die in jedem Produktionszweig festgelegten Produktionsmittel nur mit Schwierigkeit aus der einen Sph&auml;re in die andre &uuml;bertragbar sind und die verschiednen Produktionssph&auml;ren sich daher innerhalb gewisser Grenzen zueinander verhalten wie fremde L&auml;nder oder kommunistische Gemeinwesen.</P>
<P>Damit die Preise, wozu Waren sich gegeneinander austauschen, ihren Werten ann&auml;hernd entsprechen, ist nichts n&ouml;tig, als da&szlig; 1. der Austausch der verschiednen Waren aufh&ouml;rt, ein rein zuf&auml;lliger oder nur gelegentlicher zu sein; 2. da&szlig;, soweit wir den direkten Warenaustausch betrachten, diese Waren beiderseits in den ann&auml;hernd dem wechselseitigen Bed&uuml;rfnis entsprechenden Verh&auml;ltnismengen produziert werden, was die wechselseitige Erfahrung des Absatzes mitbringt und was so als Resultat aus dem fortgesetzten Austausch selbst herausw&auml;chst; und 3., soweit wir vom Verkauf sprechen, da&szlig; kein nat&uuml;rliches oder k&uuml;nstliches Monopol eine der kontrahierenden Seiten bef&auml;hige, &uuml;ber den Wert zu verkaufen, oder sie zwinge, unter ihm loszuschlagen. Unter zuf&auml;lligem Monopol verstehn wir das Monopol, das dem K&auml;ufer oder Verk&auml;ufer erw&auml;chst aus dem zuf&auml;lligen Stand von Nachfrage und Angebot.</P>
<P>Die Annahme, da&szlig; die Waren der verschiednen Produktionssph&auml;ren sich zu ihren Werten verkaufen, bedeutet nat&uuml;rlich nur, da&szlig; ihr Wert der Gravitationspunkt ist, um den ihre Preise sich drehn und zu dem ihre best&auml;ndigen Hebungen und Senkungen sich ausgleichen. Es wird dann au&szlig;erdem immer ein <I>Marktwert - </I>wor&uuml;ber sp&auml;ter - zu unterscheiden sein von dem individuellen Wert der einzelnen Waren, die von den verschiednen Produzenten produziert werden. Der individuelle Wert einiger dieser Waren wird unter dem Marktwert stehn (d.h. es ist weniger Arbeitszeit f&uuml;r ihre Produktion erheischt als der Marktwert ausdr&uuml;ckt), der andre dar&uuml;ber. Der Marktwert wird einerseits zu betrachten sein als der Durchschnittswert der in einer Sph&auml;re produzierten Waren, andrerseits als der individuelle Wert der Waren, die unter den durchschnittlichen Bedingungen <A NAME="S188"><B>&lt;188&gt;</A></B> der Sph&auml;re produziert werden und die die gro&szlig;e Masse der Produkte derselben bilden. Es sind nur au&szlig;erordentliche Kombinationen, unter denen die unter den schlechtesten Bedingungen oder die unter den bevorzugtesten Bedingungen produzierten Waren den Marktwert regeln, der seinerseits das Schwankungszentrum bildet f&uuml;r die Marktpreise - die aber dieselben sind f&uuml;r die Waren derselben Art. Wenn die Zufuhr der Waren zu dem Durchschnittswert, also zu dem mittleren Wert der Masse, die zwischen den beiden Extremen liegt, die gew&ouml;hnliche Nachfrage befriedigt, so realisieren die Waren, deren individueller Wert unter dem Marktwert steht, einen Extramehrwert oder Surplusprofit, w&auml;hrend die, deren individueller Wert &uuml;ber dem Marktwert steht, einen Teil des in ihnen enthaltnen Mehrwerts nicht realisieren k&ouml;nnen.</P>
<P>Es hilft nichts zu sagen, da&szlig; der Verkauf der unter den schlechtesten Bedingungen produzierten Waren beweist, da&szlig; sie zur Deckung der Nachfrage &lt;1. Auflage: Zufuhr&gt; erheischt sind. W&auml;re der Preis h&ouml;her in dem unterstellten Fall als der mittlere Marktwert, so w&auml;re die Nachfrage geringer &lt;1. Auflage: gr&ouml;&szlig;er; ge&auml;ndert nach dem Manuskript von Marx &gt;. Zu gewissen Preisen kann eine Warenart einen gewissen Raum im Markt einnehmen; der Raum bleibt nur dann derselbe bei Wechsel der Preise, wenn der h&ouml;here Preis mit geringrem Warenquantum und der niedrigere Preis mit gr&ouml;&szlig;rem Warenquantum zusammenf&auml;llt. Ist dagegen die Nachfrage so stark, da&szlig; sie sich nicht kontrahiert, wenn der Preis geregelt wird durch den Wert der unter den schlechtesten Bedingungen produzierten Waren, so bestimmen diese den Marktwert. Es ist dies nur m&ouml;glich, wenn die Nachfrage die gew&ouml;hnliche &uuml;bersteigt oder die Zufuhr unter die gew&ouml;hnliche f&auml;llt. Endlich, wenn die Masse der produzierten Waren gr&ouml;&szlig;er ist, als zu den mittlern Marktwerten Absatz findet, so regeln die unter den besten Bedingungen produzierten Waren den Marktwert. Sie k&ouml;nnen z.B. ihre Waren ganz oder ann&auml;hernd zu ihrem individuellen Wert verkaufen, wobei es passieren kann, da&szlig; die unter den schlechtesten Bedingungen produzierten Waren vielleicht nicht einmal ihre Kostpreise realisieren, w&auml;hrend die des mittlern Durchschnitts nur einen Teil des in ihnen enthaltnen Mehrwerts realisieren k&ouml;nnen. Was hier vom Marktwert gesagt, gilt vom Produktionspreis, sobald er an die Stelle des Marktwerts getreten. Der Produktionspreis ist in jeder Sph&auml;re reguliert und ebenso nach den besondren Umst&auml;nden reguliert. Er selbst aber ist wieder das Zentrum, worum sich die t&auml;glichen Marktpreise drehn und wozu sie sich in bestimmten Perioden ausgleichen. <A NAME="S189"><B>&lt;189&gt;</A></B> (S. Ricardo, &uuml;ber die Bestimmung des Produktionspreises durch die unter den schlechtesten Bedingungen Arbeitenden.)</P>
<P>Wie immer die Preise geregelt seien, es ergibt sich:</P>
<P>1. Das Wertgesetz beherrscht ihre Bewegung, indem Verminderung oder Vermehrung der zur Produktion erheischten Arbeitszeit die Produktionspreise steigen oder fallen macht. Es ist in diesem Sinne, da&szlig; Ricardo sagt (der wohl f&uuml;hlt, da&szlig; seine Produktionspreise von den Werten der Waren abweichen), da&szlig; the inquiry to which he wishes to draw the reader's attention, relates to the effect of the variations in the relative value of commodities, and not in their absolute value &lt;die Untersuchung, auf die er des Lesers Aufmerksamkeit lenken m&ouml;chte, sich auf die Wirkung der Ver&auml;nderungen in dem relativen Wert der Waren und nicht in ihrem absoluten Wert bezieht&gt;.</P>
<P>2. Der Durchschnittsprofit, der die Produktionspreise bestimmt, mu&szlig; immer ann&auml;hernd gleich sein dem Quantum Mehrwert, das auf ein gegebnes Kapital als aliquoten Teil des gesellschaftlichen Gesamtkapitals f&auml;llt. Gesetzt, die allgemeine Profitrate und daher der Durchschnittsprofit sei in einem Geldwert ausgedr&uuml;ckt, h&ouml;her als der wirkliche Durchschnittsmehrwert, seinem Geldwert nach berechnet. Soweit die Kapitalisten dann in Betracht kommen, ist es gleichg&uuml;ltig, ob sie sich wechselseitig 10 oder 15% Profit anrechnen. Der eine Prozentsatz deckt nicht mehr wirklichen Warenwert als der andre, indem die &Uuml;bertreibung des Geldausdrucks wechselseitig ist. Was aber die Arbeiter angeht (da vorausgesetzt ist, da&szlig; sie ihren normalen Arbeitslohn erhalten, die Heraufsetzung des Durchschnittsprofits also nicht einen wirklichen Abzug vom Arbeitslohn, d.h. etwas ganz andres als normalen Mehrwert des Kapitalisten ausdr&uuml;ckt), so mu&szlig; der durch die Heraufsetzung des Durchschnittsprofits entstehenden Erh&ouml;hung der Warenpreise eine Erh&ouml;hung im Geldausdruck des variablen Kapitals entsprechen. In der Tat ist solche allgemeine nominelle Erh&ouml;hung der Profitrate und des Durchschnittsprofits &uuml;ber den durch das Verh&auml;ltnis des wirklichen Mehrwerts zum vorgescho&szlig;nen Gesamtkapital gegebnen Satz nicht m&ouml;glich, ohne Erh&ouml;hung des Arbeitslohns nach sich zu ziehn, und ebenso Erh&ouml;hung der Preise der Waren, die das konstante Kapital bilden. Ebenso umgekehrt bei Erniedrigung. Da nun der Gesamtwert der Waren den Gesamtmehrwert, dieser aber die H&ouml;he des Durchschnittsprofits und daher der allgemeinen Profitrate regelt - als allgemeines Gesetz oder als das die Schwankungen Beherrschende -, so reguliert das Wertgesetz die Produktionspreise.</P>
<B><P><A NAME="S190">&lt;190&gt;</A></B> Was die Konkurrenz, zun&auml;chst in einer Sph&auml;re, fertigbringt, ist die Herstellung eines gleichen Marktwerts und Marktpreises aus den verschiednen individuellen Werten der Waren. Die Konkurrenz der Kapitale in den verschiednen Sph&auml;ren aber bringt erst hervor den Produktionspreis, der die Profitraten zwischen den verschiednen Sph&auml;ren egalisiert. Zu dem letztren ist h&ouml;here Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise erheischt als zu dem fr&uuml;hern.</P>
<P>Damit Waren derselben Produktionssph&auml;re, derselben Art und ann&auml;hernd derselben Qualit&auml;t zu ihren Werten verkauft werden, ist zweierlei n&ouml;tig:</P>
<I><P>Erstens</I> m&uuml;ssen die verschiednen individuellen Werte zu einem gesellschaftlichem Wert, dem oben dargestellten Marktwert, ausgeglichen sein, und dazu ist eine Konkurrenz unter den Produzenten derselben Art Waren erfordert, ebenso wie das Vorhandensein eines Markts, auf dem sie gemeinsam ihre Waren ausbieten. Damit der Marktpreis identischer Waren, die aber jede unter Umst&auml;nden von verschiedner individueller F&auml;rbung produziert sind, dem Marktwert entspreche, nicht von ihm abweiche, weder durch Erh&ouml;hung &uuml;ber, noch durch Senkung unter ihn, ist erfordert, da&szlig; der Druck, den die verschiednen Verk&auml;ufer aufeinander aus&uuml;ben, gro&szlig; genug ist, um die Masse Waren auf den Markt zu werfen, die das gesellschaftliche Bed&uuml;rfnis erheischt, d.h. die Quantit&auml;t, wof&uuml;r die Gesellschaft f&auml;hig ist, den Marktwert zu zahlen. &Uuml;bertr&auml;fe die Produktenmasse dies Bed&uuml;rfnis, so m&uuml;&szlig;ten die Waren unter ihrem Marktwert verkauft werden: umgekehrt &uuml;ber ihrem Marktwert, wenn die Produktenmasse nicht gro&szlig; genug w&auml;re oder, was dasselbe, wenn der Druck der Konkurrenz unter den Verk&auml;ufern nicht stark genug w&auml;re, sie zu zwingen, diese Warenmasse auf den Markt zu bringen. &Auml;nderte sich der Marktwert, so w&uuml;rden sich auch die Bedingungen &auml;ndern, wozu die Gesamtwarenmasse verkauft werden k&ouml;nnte. F&auml;llt der Marktwert, so erweitert sich im Durchschnitt das gesellschaftliche Bed&uuml;rfnis (welches hier immer zahlungsf&auml;higes Bed&uuml;rfnis ist) und kann innerhalb gewisser Grenzen gr&ouml;&szlig;re Massen Ware absorbieren. Steigt der Marktwert, so kontrahiert sich das gesellschaftliche Bed&uuml;rfnis f&uuml;r die Ware und geringre Massen davon werden absorbiert. Wenn daher Nachfrage und Zufuhr den Marktpreis regulieren oder vielmehr die Abweichungen der Marktpreise vom Marktwert, so reguliert andrerseits der Marktwert das Verh&auml;ltnis von Nachfrage und Zufuhr oder das Zentrum, um das die Schwankungen der Nachfrage und Zufuhr die Marktpreise oszillieren machen.</P>
<P>Betrachtet man die Sache n&auml;her, so findet man, da&szlig; die Bedingungen, <A NAME="S191"><B>&lt;191&gt;</A></B> die f&uuml;r den Wert der einzelnen Ware gelten, sich hier reproduzieren als Bedingungen f&uuml;r den Wert der Gesamtsumme einer Art; wie denn die kapitalistische Produktion von vornherein Massenproduktion ist und wie auch andre, weniger entwickelte Produktionsweisen - wenigstens bei den Hauptwaren - das in kleinem Massen Produzierte als gemeinschaftliches Produkt, wenn auch vieler kleiner Detailproduzenten, in gro&szlig;en Massen in den H&auml;nden relativ weniger Kaufleute auf dem Markt konzentrieren, aufh&auml;ufen und zum Verkauf bringen; als gemeinschaftliches Produkt eines ganzen Produktionszweigs oder eines gr&ouml;&szlig;ern oder kleinem Kontingents davon.</P>
<P>Es sei hier ganz im Vorbeigehn bemerkt, da&szlig; das "gesellschaftliche Bed&uuml;rfnis", d.h. das, was das Prinzip der Nachfrage regelt, wesentlich bedingt ist durch das Verh&auml;ltnis der verschiednen Klassen zueinander und durch ihre respektive &ouml;konomische Position, namentlich also erstens durch das Verh&auml;ltnis des Gesamtmehrwerts zum Arbeitslohn und zweitens durch das Verh&auml;ltnis der verschiednen Teile, worin sich der Mehrwert spaltet (Profit, Zins, Grundrente, Steuern usw.); und so zeigt sich auch hier wieder, wie absolut nichts aus dem Verh&auml;ltnis von Nachfrage und Zufuhr erkl&auml;rt werden kann, bevor die Basis entwickelt ist, worauf dies Verh&auml;ltnis spielt.</P>
<P>Obgleich beide, Ware und Geld, Einheiten von Tauschwert und Gebrauchswert, sahen wir doch schon (Buch I, Kap. I, 3), wie im Kauf und Verkauf beide Bestimmungen an die beiden Extreme polarisch verteilt sind, so da&szlig; die Ware (Verk&auml;ufer) den Gebrauchswert und das Geld (K&auml;ufer) den Tauschwert repr&auml;sentiert. Da&szlig; die Ware Gebrauchswert habe, also ein gesellschaftliches Bed&uuml;rfnis befriedige, war die eine Voraussetzung des Verkaufs. Die andre war, da&szlig; das in der Ware enthaltne Quantum Arbeit gesellschaftlich notwendige Arbeit repr&auml;sentiere, der individuelle Wert (und was unter dieser Voraussetzung dasselbe, der Verkaufspreis) der Ware daher mit ihrem gesellschaftlichen Wert zusammenfalle.<A NAME="Z28"><A HREF="me25_182.htm#M28">(28)</A></A></P>
<P>Wenden wir dies an auf die auf dem Markt befindliche Warenmasse, die das Produkt einer ganzen Sph&auml;re bildet.</P>
<P>Die Sache wird am leichtesten dargestellt, wenn wir die ganze Warenmasse, zun&auml;chst also <I>eines </I>Produktionszweigs, als <I>eine </I>Ware, und die Summe der Preise der vielen identischen Waren als in <I>einen </I>Preis zusammenaddiert <A NAME="S192"><B>&lt;192&gt;</A></B> auffassen. Was dann f&uuml;r die einzelne Ware gesagt worden, gilt nun w&ouml;rtlich f&uuml;r die auf dem Markt befindliche Warenmasse eines bestimmten Produktionszweigs. Da&szlig; der individuelle Wert der Ware ihrem gesellschaftlichen Wert entspreche, ist jetzt dahin verwirklicht oder weiter bestimmt, da&szlig; das Gesamtquantum die zu seiner Produktion notwendige gesellschaftliche Arbeit enth&auml;lt und da&szlig; der Wert dieser Masse = ihrem Marktwert.</P>
<P>Nimm nun an, die gro&szlig;e Masse dieser Waren sei ungef&auml;hr unter denselben normalen gesellschaftlichen Bedingungen produziert, so da&szlig; dieser Wert zugleich der individuelle Wert der diese Masse bildenden einzelnen Waren. Wenn nun ein relativ kleiner Teil unter, ein andrer &uuml;ber diesen Bedingungen produziert worden, so da&szlig; der individuelle Wert des einen Teils gr&ouml;&szlig;er, der des andren kleiner als der mittlere Wert des gro&szlig;en Teils der Waren, diese beiden Extreme aber sich ausgleichen, so da&szlig; der Durchschnittswert der ihnen angeh&ouml;rigen Waren gleich dem Wert der der mittlern Masse angeh&ouml;rigen Waren, dann ist der Marktwert bestimmt durch den Wert der unter mittlern Bedingungen produzierten Waren.<A NAME="Z29"><A HREF="me25_182.htm#M29">(29)</A></A> Der Wert der gesamten Warenmasse ist gleich der wirklichen Summe der Werte aller einzelnen Waren zusammengenommen, sowohl deren, die innerhalb der mittlern Bedingungen, als deren, die unter oder &uuml;ber ihnen produziert sind. In diesem Fall ist der Marktwert oder der gesellschaftliche Wert der Warenmasse die notwendig in ihnen enthaltne Arbeitszeit - bestimmt durch den Wert der gro&szlig;en mittlern Masse.</P>
<P>Nimm dagegen an, die Gesamtmenge der auf den Markt gebrachten fraglichen Ware bleibe dieselbe, aber der Wert der unter den schlechtern Bedingungen produzierten Waren gleiche sich nicht aus mit dem Wert der unter den bessern Bedingungen produzierten, so da&szlig; der unter den schlechtern Bedingungen produzierte Massenteil eine relativ bedeutende Gr&ouml;&szlig;e bilde, sowohl gegen die mittlere Masse wie gegen das andre Extrem: dann regelt die unter den schlechtem Bedingungen produzierte Masse den Marktwert oder den gesellschaftlichen Wert.</P>
<P>Nimm endlich an, die unter bessern als den mittlern Bedingungen produzierte Warenmasse &uuml;bertreffe bedeutend die unter den schlechtem Bedingungen produzierte und bilde selbst eine bedeutende Gr&ouml;&szlig;e gegen die unter mittlern Verh&auml;ltnissen produzierte: dann reguliert der unter den besten Bedingungen produzierte Teil den Marktwert. Es wird hier abgesehn von &Uuml;berf&uuml;hrung des Marktes, wo immer der unter den besten Bedingungen produzierte Teil den Marktpreis regelt; aber hier haben wir es nicht <A NAME="S193"><B>&lt;193&gt;</A></B> mit dem Marktpreis zu tun, soweit er verschieden von dem Marktwert, sondern mit den verschiednen Bestimmungen des Marktwerts selbst.<A NAME="Z30"><A HREF="me25_182.htm#M30">(30)</A></A></P>
<P>In der Tat, ganz strenggenommen (was nat&uuml;rlich in der Wirklichkeit nur ann&auml;hernd und tausendfach modifiziert vorkommt) ist im Fall I der durch die mittlern Werte geregelte Marktwert der ganzen Masse gleich der Summe ihrer individuellen Werte; obgleich f&uuml;r die an den Extremen produzierten Waren dieser Wert sich als ihnen aufgedrungner Durchschnittswert darstellt &lt;1. Auflage: aufstellt; ge&auml;ndert nach dem Manuskript von Marx&gt;. Die am schlechtesten Extrem Produzierenden m&uuml;ssen ihre Waren dann unter dem individuellen Wert verkaufen; die am besten Extrem verkaufen sie dar&uuml;ber.</P>
<P>Im Fall II gleichen sich die unter beiden Extremen produzierten individuellen Wertmassen nicht aus, sondern gibt die unter den schlechtern Bedingungen produzierte den Ausschlag. Strenggenommen w&auml;re der Durchschnittspreis oder der Marktwert jeder einzelnen Ware oder jedes aliquoten Teils der Gesamtmasse nun bestimmt durch den Gesamtwert der Masse, der durch Addition der Werte der unter den verschiednen Bedingungen produzierten Waren herausk&auml;me, und durch den aliquoten Teil, der von diesem Gesamtwert auf die einzelne Ware fiele. Der so erhaltne Marktwert st&auml;nde &uuml;ber dem individuellen Wert nicht nur der dem g&uuml;nstigen Extrem, sondern auch der der mittlern Schicht angeh&ouml;rigen Waren; er st&auml;nde aber immer noch niedriger als der individuelle Wert der auf dem <A NAME="S194"><B>&lt;194&gt;</A></B> ung&uuml;nstigen Extrem produzierten Waren. Wieweit er sich diesem n&auml;hert oder mit ihm endlich zusammenf&auml;llt, h&auml;ngt ganz ab von dem Umfang, den die am ung&uuml;nstigen Extrem produzierte Warenmasse in der fraglichen Warensph&auml;re einnimmt. Ist die Nachfrage nur wenig &uuml;berwiegend, so regelt der individuelle Wert der ung&uuml;nstig produzierten Waren den Marktpreis.</P>
<P>Nimmt endlich, wie in Fall III, das am g&uuml;nstigen Extrem produzierte Warenquantum gr&ouml;&szlig;ern Raum ein, nicht nur verglichen mit dem andren Extrem, sondern mit den mittlern Bedingungen, so f&auml;llt der Marktwert unter den mittlern Wert. Der Durchschnittswert, berechnet durch Addierung der Wertsummen der beiden Extreme und der Mitte, steht hier unter dem Wert der Mitte und n&auml;hert oder entfernt sich von ihm je nach dem relativen Raum, den das g&uuml;nstige Extrem einnimmt. Ist die Nachfrage schwach gegen die Zufuhr, so nimmt der g&uuml;nstig gestellte Teil, wie gro&szlig; er immer sei, gewaltsam Raum ein durch Zusammenziehung seines Preises auf seinen individuellen Wert. Mit diesem individuellen Wert der unter den besten Bedingungen produzierten Waren kann der Marktwert nie zusammenfallen, au&szlig;er bei sehr starkem &Uuml;berwiegen der Zufuhr &uuml;ber die Nachfrage.</P>
<P>Diese, hier <I>abstrakt </I>dargestellte, Festsetzung des Marktwerts wird auf dem wirklichen Markt vermittelt durch die Konkurrenz unter den K&auml;ufern, vorausgesetzt, da&szlig; die Nachfrage gerade so gro&szlig; ist, um die Warenmasse zu ihrem so festgesetzten Werte zu absorbieren. Und hier kommen wir auf den andren Punkt.</P>
<I><P>Zweitens</I>. Da&szlig; die Ware Gebrauchswert hat, hei&szlig;t nur, da&szlig; sie irgendein gesellschaftliches Bed&uuml;rfnis befriedigt. Solange wir nur von den einzelnen Waren handelten, konnten wir unterstellen, da&szlig; das Bed&uuml;rfnis f&uuml;r diese bestimmte Ware - in den Preis schon ihr Quantum eingeschlossen - vorhanden sei, ohne uns auf das Quantum des zu befriedigenden Bed&uuml;rfnisses weiter einzulassen. Dies Quantum wird aber ein wesentliches Moment, so bald das Produkt eines ganzen Produktionszweigs auf der einen Seite und das gesellschaftliche Bed&uuml;rfnis auf der andern Seite steht. Es wird jetzt notwendig, das Ma&szlig;, d.h. das Quantum dieses gesellschaftlichen Bed&uuml;rfnisses zu betrachten.</P>
<P>In den vorhin gegebnen Bestimmungen &uuml;ber den Marktwert ist unterstellt, da&szlig; die Masse der produzierten Waren dieselbe bleibt, eine gegebne ist; da&szlig; nur Wechsel stattfindet im Verh&auml;ltnis der Bestandteile dieser Masse, die unter verschiednen Bedingungen produziert sind, und da&szlig; daher der Marktwert derselben Masse von Waren verschieden geregelt wird. Gesetzt, <A NAME="S195"><B>&lt;195&gt;</A></B> diese Masse sei das gew&ouml;hnliche Quantum der Zufuhr, wobei wir absehn von der M&ouml;glichkeit, da&szlig; ein Teil der produzierten Waren zeitweise dem Markt entzogen werden kann. Bleibt nun die Nachfrage f&uuml;r diese Masse auch die gew&ouml;hnliche, so wird die Ware zu ihrem Marktwert verkauft, welcher der drei vorhin untersuchten F&auml;lle auch diesen Marktwert regulieren m&ouml;ge. Die Warenmasse befriedigt nicht nur ein Bed&uuml;rfnis, sondern sie befriedigt es in seinem gesellschaftlichen Umfang. Ist dagegen das Quantum kleiner oder gr&ouml;&szlig;er als die Nachfrage daf&uuml;r, so finden Abweichungen des Marktpreises vom Marktwert statt. Und die erste Abweichung ist, da&szlig;, wenn das Quantum zu klein, stets die unter den schlechtesten Bedingungen produzierte Ware den Marktwert reguliert, und wenn zu gro&szlig;, stets die unter den besten Bedingungen produzierte; da&szlig; also eins der Extreme den Marktwert bestimmt, trotzdem da&szlig; nach dem blo&szlig;en Verh&auml;ltnis der Massen, die unter den verschiednen Bedingungen produziert sind, ein andres Resultat stattfinden m&uuml;&szlig;te. Ist die Differenz zwischen Nachfrage und Produktenquantum bedeutender, so wird der Marktpreis ebenfalls noch bedeutender vom Marktwert nach oben oder nach unten abweichen. Die Differenz zwischen dem Quantum der produzierten Waren und dem Quantum, wobei die Waren zu ihrem Marktwert verkauft werden, kann aber aus doppelter Ursache entstehn. Entweder wechselt dies Quantum selbst, wird zu klein oder zu gro&szlig;, so da&szlig; also die Reproduktion auf einem andren Ma&szlig;stab stattgefunden h&auml;tte als dem, der den gegebnen Marktwert regulierte. In diesem Fall hat sich die Zufuhr ver&auml;ndert, obgleich die Nachfrage dieselbe blieb, und dadurch ist relative &Uuml;berproduktion oder Unterproduktion eingetreten. Oder aber die Reproduktion, d.h. die Zufuhr bleibt dieselbe, aber die Nachfrage ist gefallen oder gestiegen, was aus verschiednen Gr&uuml;nden geschehn kann. Obgleich hier die absolute Gr&ouml;&szlig;e der Zufuhr dieselbe geblieben, hat ihre relative Gr&ouml;&szlig;e, ihre Gr&ouml;&szlig;e verglichen mit oder gemessen an dem Bed&uuml;rfnis, sich ver&auml;ndert. Die Wirkung ist dieselbe wie im ersten Fall, nur in umgekehrter Richtung. Endlich: Wenn Ver&auml;nderungen auf beiden Seiten stattfinden, aber entweder in entgegengesetzter Richtung, oder wenn in derselben Richtung, nicht in demselben Ma&szlig;, wenn also in einem Wort doppelseitige &Auml;nderungen stattfinden, die aber die fr&uuml;here Proportion zwischen den beiden Seiten &auml;ndern, so mu&szlig; das Endresultat immer auf einen der zwei oben betrachteten F&auml;lle herauskommen.</P>
<P>Die eigentliche Schwierigkeit bei der allgemeinen Begriffsbestimmung der Nachfrage und Zufuhr ist die, da&szlig; sie auf Tautologie hinauszulaufen scheint. Betrachten wir zun&auml;chst die Zufuhr, das auf dem Markt befindliche Produkt oder das f&uuml;r ihn geliefert werden kann. Um nicht in hier ganz nutz- <A NAME="S196"><B>&lt;196&gt;</A></B> lose Details einzugehn, denken wir hier an die Masse der j&auml;hrlichen Reproduktion in jedem bestimmten Industriezweig und sehn dabei ab von der gr&ouml;&szlig;ern oder geringern F&auml;higkeit, die verschiedne Waren besitzen, dem Markt entzogen und f&uuml;r die Konsumtion, sage des n&auml;chsten Jahres, aufgespeichert zu werden. Diese j&auml;hrliche Reproduktion dr&uuml;ckt zun&auml;chst ein bestimmtes Quantum aus, Ma&szlig; oder Anzahl, je nachdem die Warenmasse als diskrete oder kontinuierliche gemessen wird; es sind nicht nur Gebrauchswerte, die menschliche Bed&uuml;rfnisse befriedigen, sondern diese Gebrauchswerte befinden sich auf dem Markt in einem gegebnen Umfang. Zweitens aber hat diese Warenmenge einen bestimmten Marktwert, den man ausdr&uuml;cken kann in einen Multipel des Marktwerts der Ware oder des Warenma&szlig;es, die als Einheiten dienen. Zwischen dem quantitativen Umfang der auf dem Markt befindlichen Waren und ihrem Marktwert existiert daher kein notwendiger Zusammenhang, indem z.B. manche Waren spezifisch hohen Wert haben, andre spezifisch niedrigen Wert, so da&szlig; eine gegebne Wertsumme sich in einem sehr gro&szlig;en Quantum der einen und einem sehr geringen Quantum der andren Ware darstellen kann. Zwischen dem Quantum der auf dem Markt befindlichen Artikel und dem Marktwert dieser Artikel findet nur dieser Zusammenhang statt: Auf einer gegebnen Basis der Produktivit&auml;t der Arbeit erheischt in jeder besondren Produktionssph&auml;re die Herstellung eines bestimmten Quantums Artikel ein bestimmtes Quantum gesellschaftlicher Arbeitszeit, obgleich dies Verh&auml;ltnis in verschiednen Produktionssph&auml;ren durchaus verschieden ist und in keinem innern Zusammenhang mit der N&uuml;tzlichkeit dieser Artikel oder der besondren Natur ihrer Gebrauchswerte steht. Alle andren Umst&auml;nde gleichgesetzt: Wenn das Quantum a einer Warensorte b Arbeitszeit kostet, so kostet das Quantum na nb Arbeitszeit. Ferner: Soweit die Gesellschaft Bed&uuml;rfnisse befriedigen, einen Artikel zu diesem Zweck produziert haben will, so mu&szlig; sie ihn zahlen. In der Tat, da bei der Warenproduktion Teilung der Arbeit vorausgesetzt ist, kauft die Gesellschaft diese Artikel, indem sie auf ihre Produktion einen Teil ihrer disponiblen Arbeitszeit verwendet, kauft sie sie also durch ein bestimmtes Quantum der Arbeitszeit, wor&uuml;ber diese gegebne Gesellschaft verf&uuml;gen kann. Der Teil der Gesellschaft, dem es durch die Teilung der Arbeit zuf&auml;llt, seine Arbeit in der Produktion dieser bestimmten Artikel zu verwenden, mu&szlig; ein &Auml;quivalent erhalten durch gesellschaftliche Arbeit, dargestellt in den Artikeln, die seine Bed&uuml;rfnisse befriedigen. Aber es existiert kein notwendiger, sondern nur zuf&auml;lliger Zusammenhang zwischen dem Gesamtquantum der gesellschaftlichen Arbeit, das auf einen gesellschaftlichen Artikel verwandt ist, d.h. zwischen dem <A NAME="S197"><B>&lt;197&gt;</A></B> aliquoten Teil ihrer Gesamtarbeitskraft, den die Gesellschaft auf die Produktion dieses Artikels verwendet, also zwischen dem Umfang, den die Produktion dieses Artikels in der Gesamtproduktion einnimmt, einerseits, und zwischen dem Umfang andrerseits, worin die Gesellschaft Befriedigung des durch jenen bestimmten Artikel gestillten Bed&uuml;rfnisses verlangt. Obgleich jeder einzelne Artikel oder jedes bestimmte Quantum einer Warensorte nur die zu seiner Produktion erheischte gesellschaftliche Arbeit enthalten mag und von dieser Seite her betrachtet der Marktwert dieser gesamten Warensorte nur notwendige Arbeit darstellt, so ist doch, wenn die bestimmte Ware in einem das gesellschaftliche Bed&uuml;rfnis dermalen &uuml;berschreitendem Ma&szlig; produziert worden, ein Teil der gesell
<P>Sehn wir uns nach der andren Seite um, der Nachfrage.</P>
<P>Waren werden gekauft als Produktionsmittel oder als Lebensmittel - wobei es nichts &auml;ndert, da&szlig; manche Sorten Waren beiden Zwecken dienen k&ouml;nnen -, um in die produktive oder individuelle Konsumtion einzugehn. Es findet also Nachfrage f&uuml;r sie statt von den Produzenten (hier Kapitalisten, da unterstellt, da&szlig; die Produktionsmittel in Kapital verwandelt sind) und von den Konsumenten. Beides scheint zun&auml;chst zu unterstellen auf Seite der Nachfrage ein gegebnes Quantum gesellschaftlicher Bed&uuml;rfnisse, dem <A NAME="S198"><B>&lt;198&gt;</A></B> auf der andren Seite bestimmte Quanta gesellschaftlicher Produktion in den verschiednen Produktionszweigen entsprechen. Soll die Baumwollindustrie ihre j&auml;hrliche Reproduktion auf gegebner Stufenleiter wieder ausf&uuml;hren, so ist dazu das herk&ouml;mmliche Ma&szlig; und, mit Betracht auf die j&auml;hrliche Ausweitung der Reproduktion, infolge von Kapitalakkumulation, bei sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden, ein zus&auml;tzliches Quantum von Baumwolle erforderlich. Ebenso mit Bezug auf die Lebensmittel. Die Arbeiterklasse mu&szlig; wenigstens dasselbe Quantum notwendiger Lebensmittel, obgleich vielleicht mehr oder minder anders verteilt unter die verschiednen Sorten, wieder vorfinden, soll sie in hergebrachter Durchschnittsweise fortleben; und in Anbetracht des j&auml;hrlichen Wachstums der Bev&ouml;lkerung ein zus&auml;tzliches Quantum; und so, mit mehr oder minder Modifikation, f&uuml;r die andren Klassen.</P>
<P>Es scheint also, da&szlig; auf Seite der Nachfrage eine gewisse Gr&ouml;&szlig;e von bestimmtem gesellschaftlichem Bed&uuml;rfnis steht, das zu seiner L&ouml;schung bestimmte Menge eines Artikels auf dem Markt erheischt. Aber die quantitative Bestimmtheit dieses Bed&uuml;rfnisses ist durchaus elastisch und schwankend. Seine Fixit&auml;t ist Schein. W&auml;ren die Lebensmittel wohlfeiler oder der Geldlohn h&ouml;her, so w&uuml;rden die Arbeiter mehr davon kaufen, und es w&uuml;rde sich gr&ouml;&szlig;res "gesellschaftliches Bed&uuml;rfnis" f&uuml;r diese Warensorten zeigen, ganz abgesehn von den Paupers etc., deren "Nachfrage" noch unter den engsten Schranken ihres physischen Bed&uuml;rfnisses steht. W&auml;re andrerseits z.B. die Baumwolle wohlfeiler, so w&uuml;rde die Nachfrage der Kapitalisten nach Baumwolle wachsen, es w&uuml;rde mehr zusch&uuml;ssiges Kapital in die Baumwollindustrie geworfen etc. Es mu&szlig; hierbei &uuml;berhaupt nicht vergessen werden, da&szlig; die Nachfrage f&uuml;r produktive Konsumtion unter unsrer Voraussetzung die Nachfrage des Kapitalisten und da&szlig; dessen eigentlicher Zweck die Produktion von Mehrwert ist, so da&szlig; er nur zu diesem Behuf eine gewisse Sorte von Waren produziert. Andrerseits hindert dies nicht, da&szlig;, so weit er als K&auml;ufer z.B. von Baumwolle auf dem Markt steht, er das Bed&uuml;rfnis f&uuml;r Baumwolle repr&auml;sentiert, wie es dem Baumwollverk&auml;ufer ja auch gleichg&uuml;ltig ist, ob der K&auml;ufer die Baumwolle in Hemdenzeug oder Schie&szlig;wolle verwandelt oder sich und der Welt die Ohren damit zu verstopfen gedenkt. Allerdings &uuml;bt dies aber gro&szlig;en Einflu&szlig; aus auf die Art, worin er K&auml;ufer ist. Sein Bed&uuml;rfnis f&uuml;r Baumwolle ist wesentlich durch den Umstand modifiziert, da&szlig; es in Wirklichkeit nur sein Bed&uuml;rfnis des Profitmachens verkleidet. - Die Grenzen, worin das auf dem <I>Markt </I>repr&auml;sentierte Bed&uuml;rfnis f&uuml;r Waren - die Nachfrage - quantitativ verschieden ist von dem <I>wirklichen gesellschaftlichen </I>Bed&uuml;rfnis, ist nat&uuml;rlich f&uuml;r verschiedne <A NAME="S199"><B>&lt;199&gt;</A></B> Waren sehr verschieden; ich meine die Differenz zwischen dem verlangten Quantum Waren und dem Quantum, das verlangt w&uuml;rde mit andren Geldpreisen der Ware oder andren Geld- resp. Lebensverh&auml;ltnissen der K&auml;ufer.</P>
<P>Es ist nichts leichter, als die Ungleichm&auml;&szlig;igkeiten von Nachfrage und Zufuhr einzusehn und die daraus folgende Abweichung der Marktpreise von den Marktwerten. Die eigentliche Schwierigkeit besteht in der Bestimmung dessen, was unter Deckung von Nachfrage und Zufuhr zu verstehn ist.</P>
<P>Nachfrage und Zufuhr decken sich, wenn sie in solchem Verh&auml;ltnis stehn, da&szlig; die Warenmasse eines bestimmten Produktionszweigs zu ihrem Marktwert verkauft werden kann, weder dar&uuml;ber noch darunter. Das ist das erste, was wir h&ouml;ren.</P>
<P>Das zweite: Wenn die Waren zu ihrem Marktwert verkaufbar, decken sich Nachfrage und Zufuhr.</P>
<P>Wenn Nachfrage und Zufuhr sich decken, h&ouml;ren sie auf zu wirken, und eben deswegen wird die Ware zu ihrem Marktwert verkauft. Wenn zwei Kr&auml;fte in entgegengesetzter Richtung gleichm&auml;&szlig;ig wirken, heben sie einander auf, wirken sie gar nicht nach au&szlig;en, und Erscheinungen, die unter dieser Bedingung vorgehn, m&uuml;ssen anders als durch das Eingreifen dieser beiden Kr&auml;fte erkl&auml;rt werden. Wenn Nachfrage und Zufuhr sich gegenseitig aufheben, h&ouml;ren sie auf, irgend etwas zu erkl&auml;ren, wirken sie nicht auf den Marktwert und lassen uns erst recht im dunkeln dar&uuml;ber, weshalb der Marktwert sich grade in dieser Summe Geld ausdr&uuml;ckt und in keiner andern. Die wirklichen innern Gesetze der kapitalistischen Produktion k&ouml;nnen offenbar nicht aus der Wechselwirkung von Nachfrage und Zufuhr erkl&auml;rt werden (ganz abgesehn von tieferer, hier nicht angebrachter Analyse dieser beiden gesellschaftlichen Triebkr&auml;fte), da diese Gesetze nur dann rein verwirklicht erscheinen, sobald Nachfrage und Zufuhr aufh&ouml;ren zu wirken, d.h. sich decken. Nachfrage und Zufuhr decken sich in der Tat niemals, oder wenn sie sich einmal decken, so ist es zuf&auml;llig, also wissenschaftlich = 0 zu setzen, als nicht geschehn zu betrachten. In der politischen &Ouml;konomie wird aber unterstellt, da&szlig; sie sich decken, warum? Um die Erscheinungen in ihrer gesetzm&auml;&szlig;igen, ihrem Begriff entsprechenden Gestalt zu betrachten, d.h., sie zu betrachten unabh&auml;ngig von dem durch die Bewegung von Nachfrage und Zufuhr hervorgebrachten Schein. Andrerseits, um die wirkliche Tendenz ihrer Bewegung aufzufinden, gewisserma&szlig;en zu fixieren. Denn die Ungleichheiten sind entgegengesetzter Natur, und da sie einander best&auml;ndig folgen, gleichen sie sich durch ihre entgegengesetzten Richtungen, durch ihren Widerspruch untereinander aus. Wenn also in keinem einzigen <A NAME="S200"><B>&lt;200&gt;</A></B> gegebnen Fall Nachfrage und Zufuhr sich decken, so folgen sich ihre Ungleichheiten so - und es ist das Resultat der Abweichung in einer Richtung, eine andre Abweichung in einer entgegengesetzten Richtung hervorzurufen -, da&szlig;, wenn das Ganze einer gr&ouml;&szlig;ern oder kleinern Zeitperiode betrachtet wird, sich Zufuhr und Nachfrage best&auml;ndig decken; aber nur als Durchschnitt der verflossenen Bewegung und nur als best&auml;ndige Bewegung ihres Widerspruchs. Dadurch gleichen sich die von den Marktwerten abweichenden Marktpreise, ihrer Durchschnittszahl nach betrachtet, zu Marktwerten aus, indem sich die Abweichungen von den letztren aufheben als Plus und Minus. Und diese Durchschnittszahl ist keineswegs von blo&szlig; theoretischer Wichtigkeit, sondern von praktischer f&uuml;r das Kapital, dessen Anlage auf die Schwankungen und Ausgleichungen in mehr oder minder bestimmter Zeitperiode berechnet ist.</P>
<P>Das Verh&auml;ltnis von Nachfrage und Zufuhr erkl&auml;rt daher einerseits nur die Abweichungen der Marktpreise von den Marktwerten und andrerseits die Tendenz zur Aufhebung dieser Abweichung, d.h. zur Aufhebung der Wirkung des Verh&auml;ltnisses von Nachfrage und Zufuhr. (Die Ausnahmen von Waren, die Preise haben, ohne Wert zu haben, sind hier nicht zu betrachten.) Nachfrage und Zufuhr k&ouml;nnen die Aufhebung der durch ihre Ungleichheit hervorgebrachten Wirkung in sehr verschiedner Form durchf&uuml;hren. Z.B. f&auml;llt die Nachfrage und daher der Marktpreis, so kann das dazu f&uuml;hren, da&szlig; Kapital entzogen und so die Zufuhr vermindert wird. Es kann aber auch dazu f&uuml;hren, da&szlig; der Marktwert selbst durch Erfindungen, die die notwendige Arbeitszeit verk&uuml;rzen, erniedrigt und dadurch mit dem Marktpreis ausgeglichen wird. Umgekehrt: Steigt die Nachfrage und damit der Marktpreis &uuml;ber den Marktwert, so kann dies dazu f&uuml;hren, da&szlig; diesem Produktionszweig zuviel Kapital zugef&uuml;hrt und die Produktion so gesteigert wird, da&szlig; der Marktpreis selbst unter den Marktwert f&auml;llt; oder es kann andrerseits zu einer Preissteigerung f&uuml;hren, die die Nachfrage selbst zur&uuml;cktreibt. Es mag auch in diesem oder jenem Produktionszweig dazu f&uuml;hren, da&szlig; der Marktwert selbst f&uuml;r k&uuml;rzre oder l&auml;ngre Perioden steigt, indem ein Teil der verlangten Produkte w&auml;hrend dieser Zeit unter schlechtern Bedingungen produziert werden mu&szlig;.</P>
<P>Bestimmt Nachfrage und Zufuhr den Marktpreis, so andrerseits der Marktpreis und in weitrer Analyse der Marktwert die Nachfrage und Zufuhr. Bei der Nachfrage ist dies augenscheinlich, da diese sich in umgekehrter Richtung zum Preise bewegt, zunimmt, wenn dieser f&auml;llt, und umgekehrt. Aber auch bei der Zufuhr. Denn die Preise der Produktionsmittel, die in die zugef&uuml;hrte Ware eingehn, bestimmen die Nachfrage nach diesen <A NAME="S201"><B>&lt;201&gt;</A></B> Produktionsmitteln und daher auch die Zufuhr der Waren, deren Zufuhr die Nachfrage nach jenen Produktionsmitteln einschlie&szlig;t. Die Baumwollpreise sind bestimmend f&uuml;r die Zufuhr von Baumwollstoffen.</P>
<P>Zu dieser Konfusion - Bestimmung der Preise durch Nachfrage und Zufuhr und daneben Bestimmung der Nachfrage und Zufuhr durch die Preise - kommt hinzu, da&szlig; die Nachfrage die Zufuhr und umgekehrt die Zufuhr die Nachfrage bestimmt, die Produktion den Markt und der Markt die Produktion.<A NAME="Z31"><A HREF="me25_182.htm#M31">(31)</A></A></P>
<P>Selbst der ordin&auml;re &Ouml;konom (s. Note) sieht ein, da&szlig; ohne einen durch &auml;u&szlig;ere Umst&auml;nde herbeigef&uuml;hrten Wechsel der Zufuhr oder des Bedarfs <A NAME="S202"><B>&lt;202&gt;</A></B> das Verh&auml;ltnis beider wechseln kann infolge eines Wechsels im Marktwert der Waren. Selbst er mu&szlig; zugeben, da&szlig;, welches immer der Marktwert, Nachfrage und Zufuhr sich ausgleichen m&uuml;ssen, um ihn herauszubekommen. D.h., das Verh&auml;ltnis von Nachfrage und Zufuhr erkl&auml;rt nicht den Marktwert, sondern dieser umgekehrt erkl&auml;rt die Schwankungen von Nachfrage und Zufuhr. Der Verfasser der "Observations" f&auml;hrt nach der in der Note zitierten Stelle fort:</P>
<FONT SIZE=2><P>"This proportion (zwischen Nachfrage und Zufuhr), "however, if we still mean by 'demand' and 'natural price', what we meant just now, when referring to Adam Smith, must always be a proportion of equality: for it is only when the supply is equal to the effectual demand, that is, to that demand, which will pay neither more nor less than the natural price, that the natural price is in fact paid; consequently, there may be two very different natural prices, at different times, for the same commodity, and yet the proportion which the supply bears to the demand, be in both cases the same, namely the proportion of equality." &lt;"Dieses Verh&auml;ltnis (zwischen Nachfrage und Zufuhr) jedoch, wenn wir unter 'Nachfrage' und 'nat&uuml;rlichem Preis' noch das verstehen, was wir bis jetzt mit Bezugnahme auf Adam Smith darunter verstanden, mu&szlig; immer ein Gleichheitsverh&auml;ltnis sein, denn nur wenn die Zufuhr gleich ist der effektiven Nachfrage, d.h. jener Nachfrage, die weder mehr noch weniger als den nat&uuml;rlichen Preis zahlen will, wird der nat&uuml;rliche Preis tats&auml;chlich gezahlt; folglich kann es zu den verschiedenen Zeiten zwei sehr verschiedene nat&uuml;rliche Preise f&uuml;r dieselbe Ware geben, und doch kann das Verh&auml;ltnis, in dem die Zufuhr zur Nachfrage steht, in beiden F&auml;llen dasselbe sein, n&auml;mlich das Gleichheitsverh&auml;ltnis."&gt;</P>
</FONT><P>Es wird also zugegeben, da&szlig; bei zwei verschiednen natural prices derselben Ware zu verschiedner Zeit Nachfrage und Zufuhr jedesmal sich decken k&ouml;nnen und decken m&uuml;ssen, soll die Ware beide Male zu ihrem natural price verkauft werden. Da nun beide Male kein Unterschied im Verh&auml;ltnis von Nachfrage und Zufuhr ist, wohl aber ein Unterschied in der Gr&ouml;&szlig;e des natural price selbst, so ist dieser offenbar unabh&auml;ngig von Nachfrage und Zufuhr bestimmt, und kann also am wenigsten durch diese bestimmt werden.</P>
<P>Damit eine Ware zu ihrem Marktwert verkauft wird, d.h. im Verh&auml;ltnis zu der in ihr enthaltnen gesellschaftlich notwendigen Arbeit, mu&szlig; das Gesamtquantum gesellschaftlicher Arbeit, welches auf die Gesamtmasse dieser Warenart verwandt wird, dem Quantum des gesellschaftlichen Bed&uuml;rfnisses f&uuml;r sie entsprechen, d.h. des zahlungsf&auml;higen gesellschaftlichen Bed&uuml;rfnisses. Die Konkurrenz, die Schwankungen der Marktpreise, die den Schwankungen des Verh&auml;ltnisses von Nachfrage und Zufuhr entsprechen, suchen best&auml;ndig das Gesamtquantum der auf jede Warenart verwandten Arbeit auf dieses Ma&szlig; zu reduzieren.</P>
<B><P><A NAME="S203">&lt;203&gt;</A></B> In dem Verh&auml;ltnis von Nachfrage und Zufuhr der Waren wiederholt sich erstens das Verh&auml;ltnis von Gebrauchswert und Tauschwert, von Ware und Geld, von K&auml;ufer und Verk&auml;ufer; zweitens das von Produzent und Konsument, obgleich beide durch dritte Kaufleute vertreten sein m&ouml;gen. Bei der Betrachtung des K&auml;ufers und Verk&auml;ufers ist es hinreichend, sie einzeln gegen&uuml;berzustellen, um das Verh&auml;ltnis zu entwickeln. Drei Personen gen&uuml;gen f&uuml;r die vollst&auml;ndige Metamorphose der Ware und daher f&uuml;r das Ganze des Verkaufs und Kaufs. A verwandelt seine Ware in das Geld von B, an den er die Ware verkauft, und er r&uuml;ckverwandelt sein Geld wieder in Ware, die er damit von C kauft; der ganze Proze&szlig; geht zwischen diesen dreien vor. Ferner: Bei Betrachtung des Geldes war angenommen, da&szlig; die Waren zu ihrem Wert verkauft werden, weil durchaus kein Grund vorhanden war, von dem Wert abweichende Preise zu betrachten, da es sich nur um die Formver&auml;nderungen handelte. welche die Ware bei ihrer Geldwerdung und R&uuml;ckverwandlung aus Geld in Ware durchl&auml;uft. Sobald die Ware &uuml;berhaupt verkauft und mit dem Erl&ouml;s eine neue Ware gekauft wird, liegt die ganze Metamorphose vor uns, und es ist f&uuml;r sie, als solche betrachtet, gleichg&uuml;ltig, ob der Preis der Ware unter oder &uuml;ber ihrem Wert steht. Der Wert der Ware als Grundlage bleibt wichtig, weil das Geld nur aus diesem Fundament heraus begrifflich zu entwickeln und der Preis seinem allgemeinen Begriff nach zun&auml;chst nur der Wert in Geldform ist. Allerdings wird bei Betrachtung des Geldes als Zirkulationsmittel unterstellt, da&szlig; nicht nur <I>eine </I>Metamorphose einer Ware vorgeht. Es wird vielmehr die gesellschaftliche Verschlingung dieser Metamorphosen betrachtet. Nur so kommen wir zum Umlauf des Geldes und zur Entwicklung seiner Funktion als Zirkulationsmittel. Aber so wichtig dieser Zusammenhang f&uuml;r den &Uuml;bergang des Geldes in die Funktion als Zirkulationsmittel und f&uuml;r seine daraus folgende ver&auml;nderte Gestalt, so gleichg&uuml;ltig ist er f&uuml;r die Transaktion zwischen den einzelnen K&auml;ufern und Verk&auml;ufern.</P>
<P>Dagegen bei Zufuhr und Nachfrage ist die Zufuhr gleich der Summe der Verk&auml;ufer oder Produzenten einer bestimmten Warenart und die Nachfrage gleich der Summe der K&auml;ufer oder Konsumenten (individueller oder produktiver) derselben Warenart. Und zwar wirken die Summen aufeinander als Einheiten, als Aggregatkr&auml;fte. Der einzelne wirkt hier nur als Teil einer gesellschaftlichen Macht, als Atom der Masse, und es ist in dieser Form, da&szlig; die Konkurrenz den <I>gesellschaftlichen </I>Charakter der Produktion und Konsumtion geltend macht.</P>
<P>Die Seite der Konkurrenz, die momentan die schw&auml;chere, ist zugleich die, worin der einzelne unabh&auml;ngig von der Masse seiner Konkurrenten <A NAME="S204"><B>&lt;204&gt;</A></B> und oft direkt gegen sie wirkt und grade dadurch die Abh&auml;ngigkeit des einen von dem andren f&uuml;hlbar macht, w&auml;hrend die st&auml;rkre Seite stets mehr oder minder als geschlo&szlig;ne Einheit dem Widerpart gegen&uuml;bertritt. Ist f&uuml;r diese bestimmte Sorte Waren die Nachfrage gr&ouml;&szlig;er als die Zufuhr, so &uuml;berbietet - innerhalb gewisser Grenzen - ein K&auml;ufer den andren und verteuert so die Ware f&uuml;r alle &uuml;ber den Marktwert &lt;1. Auflage: Marktpreis&gt;, w&auml;hrend auf der andern Seite die Verk&auml;ufer gemeinsam zu einem hohen Marktpreis zu verkaufen suchen. Ist umgekehrt die Zufuhr gr&ouml;&szlig;er als die Nachfrage, so f&auml;ngt einer an, wohlfeiler loszuschlagen, und die andren m&uuml;ssen folgen, w&auml;hrend die K&auml;ufer gemeinsam darauf hinarbeiten, den Marktpreis m&ouml;glichst tief unter den Marktwert herabzudr&uuml;cken. Die gemeinsame Seite interessiert jeden nur, solange er mehr mit ihr gewinnt als gegen sie. Und die Gemeinsamkeit h&ouml;rt auf, sobald die Seite als solche die schw&auml;chere wird, wo dann jeder einzelne auf eigne Hand sich m&ouml;glichst gut herauszuwinden sucht. Produziert ferner einer wohlfeiler und kann er mehr losschlagen, sich gr&ouml;&szlig;ren Raums vom Markt bem&auml;chtigen, indem er unter dem laufenden Marktpreis oder Marktwert verkauft, so tut er es, und so beginnt die Aktion, die nach und nach die andren zwingt, die wohlfeilere Produktionsart einzuf&uuml;hren, und die die gesellschaftlich notwendige Arbeit auf ein neues geringres Ma&szlig; reduziert. Hat eine Seite die Oberhand, so gewinnt jeder, der ihr angeh&ouml;rt; es ist, als h&auml;tten sie ein gemeinschaftliches Monopol geltend zu machen. Ist eine Seite die schw&auml;chre, so kann jeder f&uuml;r seinen eignen Teil suchen, der St&auml;rkre zu sein (z.B. wer mit weniger Produktionskosten arbeitet) oder wenigstens so gut wie m&ouml;glich davonzukommen, und hier schert er sich den Teufel um seinen Nebenmann, obgleich sein Wirken nicht nur ihn, sondern auch alle seine Kumpane mit ber&uuml;hrt.<A NAME="Z32"><A HREF="me25_182.htm#M32">(32)</A></A></P>
<P>Nachfrage und Zufuhr unterstellen die Verwandlung des Werts in Marktwert, und soweit sie auf kapitalistischer Basis vorgehn, soweit die Waren Produkte des Kapitals sind, unterstellen sie kapitalistische Produktionsprozesse, also ganz anders verwickelte Verh&auml;ltnisse als den blo&szlig;en <A NAME="S205"><B>&lt;205&gt;</A></B> Kauf und Verkauf der Waren. Bei ihnen handelt es sich nicht um die formelle Verwandlung des Werts der Waren in Preis, d.h. um blo&szlig;e Formver&auml;nderung; es handelt sich um die bestimmten quantitativen Abweichungen der Marktpreise von den Marktwerten und weiter von den Produktionspreisen. Bei dem einfachen Kauf und Verkauf gen&uuml;gt es, Warenproduzenten als solche sich gegen&uuml;ber zu haben. Nachfrage und Zufuhr, bei weitrer Analyse, unterstellen die Existenz der verschiednen Klassen und Klassenabteilungen, welche die Gesamtrevenue der Gesellschaft unter sich verteilen und als Revenue unter sich konsumieren, die also die von der Revenue gebildete Nachfrage bilden; w&auml;hrend sie andrerseits, zum Verst&auml;ndnis der durch die Produzenten als solche unter sich gebildeten Nachfrage und Zufuhr, Einsicht in die Gesamtgestaltung des kapitalistischen Produktionsprozesses erheischen.</P>
<P>Bei der kapitalistischen Produktion handelt es sich nicht nur darum, f&uuml;r die in Warenform in die Zirkulation geworfne Wertmasse eine gleiche Wertmasse in andrer Form - sei es des Geldes oder einer andren Ware - herauszuziehn, sondern es handelt sich darum, f&uuml;r das der Produktion vorgescho&szlig;ne Kapital denselben Mehrwert oder Profit herauszuziehn wie jedes andre Kapital von derselben Gr&ouml;&szlig;e, oder pro rata seiner Gr&ouml;&szlig;e, in welchem Produktionszweig es auch angewandt sei; es handelt sich also darum, wenigstens als Minimum, die Waren zu Preisen zu verkaufen, die den Durchschnittsprofit liefern, d.h. zu Produktionspreisen. Das Kapital kommt sich in dieser Form selbst zum Bewu&szlig;tsein als eine <I>gesellschaftliche Macht</I>, an der jeder Kapitalist teilhat im Verh&auml;ltnis seines Anteils am gesellschaftlichen Gesamtkapital.</P>
<P>Erstens ist die kapitalistische Produktion an und f&uuml;r sich gleichg&uuml;ltig gegen den bestimmten Gebrauchswert, &uuml;berhaupt gegen die Besonderheit der Ware, die sie produziert. In jeder Produktionssph&auml;re kommt es ihr nur darauf an, Mehrwert zu produzieren, im Produkt der Arbeit ein bestimmtes Quantum unbezahlter Arbeit sich anzueignen. Und es liegt ebenso in der Natur der dem Kapital unterworfnen Lohnarbeit, da&szlig; sie gleichg&uuml;ltig ist gegen den spezifischen Charakter ihrer Arbeit, sich nach den Bed&uuml;rfnissen des Kapitals umwandeln und sich von einer Produktionssph&auml;re in die andre werfen lassen mu&szlig;.</P>
<P>Zweitens ist in der Tat eine Produktionssph&auml;re nun so gut und so schlecht wie die andre; jede wirft denselben Profit ab, und jede w&uuml;rde zwecklos sein, wenn die von ihr produzierte Ware nicht ein gesellschaftliches Bed&uuml;rfnis irgendeiner Art befriedigt.</P>
<P>Werden die Waren aber zu ihren Werten verkauft, so entstehn, wie ent- <A NAME="S206"><B>&lt;206&gt;</A></B> wickelt, sehr verschiedne Profitraten in den verschiednen Produktionssph&auml;ren, je nach der verschiednen organischen Zusammensetzung der darin angelegten Kapitalmassen. Das Kapital entzieht sich aber einer Sph&auml;re mit niedriger Profitrate und wirft sich auf die andre, die h&ouml;heren Profit abwirft. Durch diese best&auml;ndige Aus- und Einwandrung, mit einem Wort, durch seine Verteilung zwischen den verschiednen Sph&auml;ren, je nachdem dort die Profitrate sinkt, hier steigt, bewirkt es solches Verh&auml;ltnis der Zufuhr zur Nachfrage, da&szlig; der Durchschnittsprofit in den verschiednen Produktionssph&auml;ren derselbe wird und daher die Werte sich in Produktionspreise verwandeln. Diese Ausgleichung gelingt dem Kapital mehr oder minder, je h&ouml;her die kapitalistische Entwicklung in einer gegebnen nationalen Gesellschaft ist: d.h. je mehr die Zust&auml;nde des betreffenden Landes der kapitalistischen Produktionsweise angepa&szlig;t sind. Mit dem Fortschritt der kapitalistischen Produktion entwickeln sich auch ihre Bedingungen, unterwirft sie das Ganze der gesellschaftlichen Voraussetzungen, innerhalb deren der Produktionsproze&szlig; vor sich geht, ihrem spezifischen Charakter und ihren immanenten Gesetzen.</P>
<P>Die best&auml;ndige Ausgleichung der best&auml;ndigen Ungleichheiten vollzieht sich um so rascher, 1. je mobiler das Kapital, d.h. je leichter es &uuml;bertragbar ist von einer Sph&auml;re und von einem Ort zum andern; 2. je rascher die Arbeitskraft von einer Sph&auml;re in die andre und von einem lokalen Produktionspunkt auf den andren werfbar ist. Nr. 1 unterstellt vollst&auml;ndige Handelsfreiheit im Innern der Gesellschaft und Beseitigung aller Monopole au&szlig;er den nat&uuml;rlichen, n&auml;mlich aus der kapitalistischen Produktionsweise selbst entspringenden. Ferner Entwicklung des Kreditsystems, welches die unorganische Masse des disponiblen gesellschaftlichen Kapitals den einzelnen Kapitalisten gegen&uuml;ber konzentriert; endlich Unterordnung der verschiednen Produktionssph&auml;ren unter Kapitalisten. Dies letztre ist schon in der Voraussetzung eingeschlossen, wenn angenommen wurde, da&szlig; es sich um Verwandlung der Werte in Produktionspreise f&uuml;r alle kapitalistisch ausgebeuteten Produktionssph&auml;ren handelt; aber diese Ausgleichung selbst st&ouml;&szlig;t auf gr&ouml;&szlig;re Hindernisse, wenn zahlreiche und massenhafte, nicht kapitalistisch betriebne Produktionssph&auml;ren (z.B. Ackerbau durch Kleinbauern) sich zwischen die kapitalistischen Betriebe einschieben und mit ihnen verketten. Endlich gro&szlig;e Dichtigkeit der Bev&ouml;lkerung. Nr. 2 setzt voraus Aufhebung aller Gesetze, welche die Arbeiter hindern, aus einer Produktionssph&auml;re in die andre oder aus einem Lokalsitz der Produktion nach irgendeinem andern &uuml;berzusiedeln. Gleichg&uuml;ltigkeit des Arbeiters gegen den Inhalt seiner Arbeit. M&ouml;glichste Reduzierung der Arbeit in allen Produk- <A NAME="S207"><B>&lt;207&gt;</A></B> tionssph&auml;ren auf einfache Arbeit. Wegfall aller professionellen Vorurteile bei den Arbeitern. Endlich und namentlich Unterwerfung des Arbeiters unter die kapitalistische Produktionsweise. Weitre Ausf&uuml;hrungen hier&uuml;ber geh&ouml;ren in die Spezialuntersuchung der Konkurrenz.</P>
<P>Aus dem Gesagten ergibt sich, da&szlig; jeder einzelne Kapitalist, wie die Gesamtheit aller Kapitalisten jeder besondern Produktionssph&auml;re, in der Exploitation der Gesamtarbeiterklasse durch das Gesamtkapital und in dem Grad dieser Exploitation nicht nur aus allgemeiner Klassensympathie, sondern direkt &ouml;konomisch beteiligt ist, weil, alle andern Umst&auml;nde, darunter den Wert des vorgescho&szlig;nen konstanten Gesamtkapitals als gegeben vorausgesetzt, die Durchschnittsprofitrate abh&auml;ngt von dem Exploitationsgrad der Gesamtarbeit durch das Gesamtkapital.</P>
<P>Der Durchschnittsprofit f&auml;llt zusammen mit dem Durchschnittsmehrwert, den das Kapital pro 100 erzeugt, und mit Bezug auf den Mehrwert ist das eben Gesagte von vornherein selbstverst&auml;ndlich. Beim Durchschnittsprofit kommt nur hinzu der Wert des vorgescho&szlig;nen Kapitals als eines der Bestimmungsmomente der Profitrate. In der Tat ist das besondre Interesse, das ein Kapitalist oder das Kapital einer bestimmten Produktionssph&auml;re an der Exploitation der direkt von ihm besch&auml;ftigten Arbeiter nimmt, darauf beschr&auml;nkt, da&szlig; entweder durch ausnahmsweise &Uuml;berarbeitung oder aber durch Herabsetzung des Lohns unter den Durchschnitt oder durch ausnahmsweise Produktivit&auml;t in der angewandten Arbeit ein Extraschnitt, ein &uuml;ber den Durchschnittsprofit &uuml;bergreifender Profit gemacht werden kann. Hievon abgesehn, w&auml;re ein Kapitalist, der in seiner Produktionssph&auml;re gar kein variables Kapital und darum gar keine Arbeiter anwendete (was in der Tat &uuml;bertriebne Unterstellung), ganz ebensosehr an der Exploitation der Arbeiterklasse durch das Kapital interessiert und leitete ganz ebensosehr seinen Profit von unbezahlter Mehrarbeit ab, wie etwa ein Kapitalist, der (wieder &uuml;bertriebne Voraussetzung) nur variables Kapital anwendete, also sein ganzes Kapital in Arbeitslohn auslegte. Der Exploitationsgrad der Arbeit h&auml;ngt aber bei gegebnem Arbeitstag von der durchschnittlichen Intensit&auml;t der Arbeit und bei gegebner Intensit&auml;t von der L&auml;nge des Arbeitstags ab. Von dem Exploitationsgrad der Arbeit h&auml;ngt die H&ouml;he der Mehrwertsrate ab, also bei gegebner Gesamtmasse des variablen Kapitals die Gr&ouml;&szlig;e des Mehrwerts, damit die Gr&ouml;&szlig;e des Profits. Das Spezialinteresse, welches das Kapital einer Sph&auml;re, im Unterschied vom Gesamtkapital, an der Ausbeutung der von ihm speziell besch&auml;ftigten Arbeiter, hat der einzelne Kapitalist, im Unterschied von seiner Sph&auml;re, an der Ausbeutung der pers&ouml;nlich von ihm ausgebeuteten Arbeiter.</P>
<B><P><A NAME="S208">&lt;208&gt;</A></B> Andrerseits hat jede besondre Sph&auml;re des Kapitals und jeder einzelne Kapitalist dasselbe Interesse an der Produktivit&auml;t der vom Gesamtkapital angewandten gesellschaftlichen Arbeit. Denn davon h&auml;ngt zweierlei ab:</P>
<P>Erstens die Masse der Gebrauchswerte, worin sich der Durchschnittsprofit ausdr&uuml;ckt; und dies ist doppelt wichtig, soweit dieser sowohl als Akkumulationsfonds von neuem Kapital wie als Revenuefonds zum Genu&szlig; dient. Zweitens die Werth&ouml;he des vorgescho&szlig;nen Gesamtkapitals (konstanten und variablen), die, bei gegebner Gr&ouml;&szlig;e des Mehrwerts oder Profits der ganzen Kapitalistenklasse, die Profitrate oder den Profit auf ein bestimmtes Quantum Kapital bestimmt. Die besondre Produktivit&auml;t der Arbeit in einer besondren Sph&auml;re oder in einem besondren Einzelgesch&auml;ft dieser Sph&auml;re interessiert nur die direkt dabei beteiligten Kapitalisten, soweit sie die einzelne Sph&auml;re gegen&uuml;ber dem Gesamtkapital oder den einzelnen Kapitalisten gegen&uuml;ber seiner Sph&auml;re bef&auml;higt, einen Extraprofit zu machen.</P>
<P>Man hat also hier den mathematisch exakten Nachweis, warum die Kapitalisten, sosehr sie in ihrer Konkurrenz untereinander sich als falsche Br&uuml;der bew&auml;hren, doch einen wahren Freimaurerbund bilden gegen&uuml;ber der Gesamtheit der Arbeiterklasse.</P>
<P>Der Produktionspreis schlie&szlig;t den Durchschnittsprofit ein. Wir gaben ihm den Namen Produktionspreis; es ist tats&auml;chlich dasselbe, was A. Smith natural price &lt;nat&uuml;rlichen Preis&gt; nennt, Ricardo price of production, cost of production &lt;Produktionspreis, Produktionskosten&gt;, die Physiokraten prix n&eacute;cessaire &lt;notwendigen Preis&gt; nennen - wobei keiner von ihnen den Unterschied des Produktionspreises vom Wert entwickelt hat -, weil er auf die Dauer Bedingung der Zufuhr, der Reproduktion der Ware jeder besondren Produktionssph&auml;re ist.<A NAME="Z33"><A HREF="me25_182.htm#M33">(33)</A></A> Man begreift auch, warum dieselben &Ouml;konomen, die sich gegen die Bestimmung des Werts der Waren durch die Arbeitszeit, durch das in ihnen enthaltne Quantum Arbeit str&auml;uben, immer von den Produktionspreisen sprechen als von den Zentren, um die die Marktpreise schwanken. Sie k&ouml;nnen sich das erlauben, weil der Produktionspreis eine schon ganz ver&auml;u&szlig;erlichte und prima facie begriffslose Form des Warenwerts ist, eine Form, wie sie in der Konkurrenz erscheint, also im Bewu&szlig;tsein des vulg&auml;ren Kapitalisten, also auch in dem der Vulg&auml;r&ouml;konomen vorhanden ist.</P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>Aus der Entwicklung ergab sich, wie der Marktwert (und alles dar&uuml;ber Gesagte gilt mit den n&ouml;tigen Einschr&auml;nkungen f&uuml;r den Produktionspreis) <A NAME="S209"><B>&lt;209&gt;</A></B> einen Surplusprofit der unter den besten Bedingungen Produzierenden in jeder besondren Produktionssph&auml;re einschlie&szlig;t. F&auml;lle von Krisen und &Uuml;berproduktion &uuml;berhaupt ausgenommen, gilt dies von allen Marktpreisen, wie sehr sie auch abweichen m&ouml;gen von den Marktwerten oder den Marktproduktionspreisen. Im Marktpreis ist n&auml;mlich eingeschlossen, da&szlig; derselbe Preis f&uuml;r Waren derselben Art bezahlt wird, obgleich diese unter sehr verschiednen individuellen Bedingungen produziert sein und daher sehr verschiedne Kostpreise haben m&ouml;gen. (Von Surplusprofiten, die Folge von Monopolen im gew&ouml;hnlichen Sinn, k&uuml;nstlichen oder nat&uuml;rlichen, sprechen wir hier nicht.)</P>
<P>Ein Surplusprofit kann aber au&szlig;erdem noch entstehn, wenn gewisse Produktionssph&auml;ren in der Lage sind, sich der Verwandlung ihrer Warenwerte in Produktionspreise und daher der Reduktion ihrer Profite auf den Durchschnittsprofit zu entziehn. Im Abschnitt &uuml;ber die Grundrente werden wir die weitre Gestaltung dieser beiden Formen des Surplusprofits zu betrachten haben.</P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M27">(27)</A> Damals, 1865, noch blo&szlig;e Ansicht von Marx. Heute, seit der umfangreichen Untersuchung der urspr&uuml;nglichen Gemeinwesen von Maurer bis auf Morgan, kaum noch irgendwo bestrittene Tatsache. - F. E. <A HREF="me25_182.htm#Z27">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M28">(28)</A> K. Marx, "Zur Kritik der pol. Oek.", Berlin 1859.&lt;Siehe Band 13, S. 15-32&gt; <A HREF="me25_182.htm#Z28">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M29">(29)</A> K. Marx, Zur Kritik etc. <A HREF="me25_182.htm#Z29">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M30">(30)</A> Der Streit zwischen Storch und Ricardo bei Gelegenheit der Grundrente (ein Streit nur der Sache nach: in der Tat nehmen sie beide keine R&uuml;cksicht aufeinander), ob der Marktwert (bei ihnen vielmehr der Markt- resp. Produktionspreis) durch die unter den ung&uuml;nstigsten Bedingungen (Ricardo) oder unter den g&uuml;nstigsten (Storch) produzierten Waren reguliert werde, l&ouml;st sich also dahin auf, da&szlig; beide recht haben und beide unrecht und da&szlig; ebenso beide den mittlern Fall ganz au&szlig;er acht gelassen haben. Vergleiche Corbet &uuml;ber die F&auml;lle, wo der Preis reguliert wird durch die unter den besten Bedingungen produzierten Waren. - "Es bedeutet nicht, er" (Ricardo) "habe behauptet, da&szlig; sich zwei einzelne Posten von zwei verschiedenen Artikeln, wie ein Hut und ein Paar Schuhe, gegeneinander austauschen, wenn jene zwei einzelnen Posten mit gleichen Arbeitsmengen hergestellt wurden. Unter 'Ware' m&uuml;ssen wir hier die 'Warengattung' verstehen, nicht einen einzelnen Hut f&uuml;r sich, ein einzelnes Paar Schuhe usw. Die gesamte Arbeit, die alle H&uuml;te in England herstellt, mu&szlig; zu diesem Zweck als auf alle H&uuml;te verteilt betrachtet werden. Das, scheint mir, ist zuerst und in den allgemeinen Darlegungen dieser Lehre nicht ausgedr&uuml;ckt worden." ("Observations on some verbal disputes in Pol. Econ. etc.", London 1821, p. 53, 54.) <A HREF="me25_182.htm#Z30">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M31">(31)</A> Gro&szlig;er Bl&ouml;dsinn der folgende "Scharfsinn": "Wo die Menge der L&ouml;hne, des Kapitals und des Bodens, die zur Herstellung einer Ware erforderlich ist, sich gegen fr&uuml;her ver&auml;ndert hat, ist auch das, was Adam Smith ihren nat&uuml;rlichen Preis nennt, ver&auml;ndert, und jener Preis, der vorher ihr nat&uuml;rlicher Preis war, wird mit Hinblick auf diese Ver&auml;nderung ihr Marktpreis: denn obwohl weder die Zufuhr noch die verlangte Menge gewechselt haben m&ouml;gen" (beide wechseln hier, gerade weil der Marktwert oder, worum es sich bei A. Smith handelt, der Produktionspreis wechselt infolge eines Wertwechsels), "entspricht jene Zufuhr nicht v&ouml;llig der Nachfrage jener Personen, die das, was jetzt die Produktionskosten darstellt, zu zahlen f&auml;hig und gewillt sind, sondern sie ist entweder gr&ouml;&szlig;er oder kleiner, so da&szlig; das Verh&auml;ltnis zwischen der Zufuhr und dem, was im Hinblick auf die neuen Produktionskosten die effektive Nachfrage darstellt, verschieden ist von dem fr&uuml;heren. Dann wird eine &Auml;nderung in der Zufuhr eintreten - wenn ihr kein Hindernis im Wege steht - und wird schlie&szlig;lich die Ware zu ihrem neuen nat&uuml;rlichen Preis bringen. Es k&ouml;nnte dann manchen Leuten gutd&uuml;nken zu sagen, da&szlig; - da die Ware zu ihrem nat&uuml;rlichen Preis durch eine &Auml;nderung in ihrer Zufuhr gelangt - der nat&uuml;rliche Preis ebensosehr einem Verh&auml;ltnis zwischen Nachfrage und Zufuhr geschuldet ist wie der Marktpreis einem andern; und folglich, da&szlig; der nat&uuml;rliche Preis ebenso wie der Marktpreis von dem Verh&auml;ltnis abh&auml;ngt, in dem Nachfrage und Zufuhr zueinander stehen. ('Der gro&szlig;e Grundsatz von Zufuhr und Nachfrage wurde in T&auml;tigkeit gesetzt, um ebenso das zu bestimmen, was A. Smith nat&uuml;rliche Preise, wie das, was er Marktpreise nennt.' - Malthus.)" ("Observations on certain verbal disputes etc.", London 1821, p. 60, 61.) Der kluge Mann begreift nicht, da&szlig; im vorliegenden Fall gerade der Wechsel in cost of production &lt;Produktionskosten&gt;, also auch im Wert, die &Auml;nderung in der Nachfrage, also im Verh&auml;ltnis von Nachfrage und Zufuhr, hervorgebracht hatte und da&szlig; diese &Auml;nderung in der Nachfrage eine &Auml;nderung in der Zufuhr herbeif&uuml;hren kann; was gerade das Gegenteil beweisen w&uuml;rde von dem, was unser Denker beweisen will; es w&uuml;rde n&auml;mlich beweisen, da&szlig; die &Auml;nderung in den Produktionskosten keineswegs von dem Verh&auml;ltnis von Nachfrage und Zufuhr reguliert ist, sondern im Gegenteil selbst dies Verh&auml;ltnis reguliert. <A HREF="me25_182.htm#Z31">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M32">(32)</A> "Wenn jeder einzelne einer Klasse nie mehr haben k&ouml;nnte als einen gegebenen Anteil oder einen aliquoten Teil von Gewinn und Besitz des Ganzen, so w&uuml;rde er sich bereitwillig vereinigen, um die Gewinne hinaufzutreiben" (das tut er, sobald das Verh&auml;ltnis von Nachfrage und Zufuhr es erlaubt): "das ist Monopol. Aber wo jeder einzelne denkt, da&szlig; er irgendwie die absolute Summe seines eigenen Anteils vergr&ouml;&szlig;ern k&ouml;nne, wenn auch durch ein Verfahren, das die Gesamtsumme verringert, wird er es oft tun: das ist Konkurrenz." ("An Inquiry into those principles respecting the nature of demand etc.", London 1821, p. 105.) <A HREF="me25_182.htm#Z32">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M33">(33)</A> Malthus. <A HREF="me25_182.htm#Z33">&lt;=</A></P></BODY>
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