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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<META HTTP-EQUIV="Content-Type" CONTENT="text/html; charset=ISO-8859-1">
<TITLE>Die Produktion des absoluten und relativen Mehrwerts - 15. Gr<47><72>enwechsel von Preis der Arbeitskraft und Mehrwert</TITLE>
<META NAME="Date" CONTENT="1997-11-02">
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<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me23_531.htm"><FONT SIZE=2>14. Kapitel. Absoluter und relativer Mehrwert</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_553.htm"><FONT SIZE=2>16. Kapitel. Verschiedne Formeln f&uuml;r die Rate des Mehrwerts</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 23, "Das Kapital", Bd. I, F<>nfter Abschnitt, S. 542 - 552<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968 </SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">F&Uuml;FNZEHNTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Gr&ouml;&szlig;enwechsel von Preis der Arbeitskraft<BR>
und Mehrwert</FONT></P>
<B><P><A NAME="S542">&lt;542&gt;</A></B> Der Wert der Arbeitskraft ist bestimmt durch den Wert der gewohnheitsm&auml;&szlig;ig notwendigen Lebensmittel des Durchschnittsarbeiters. Die Masse dieser Lebensmittel, obgleich ihre Form wechseln mag, ist in einer bestimmten Epoche einer bestimmten Gesellschaft gegeben und daher als konstante Gr&ouml;&szlig;e zu behandeln. Was wechselt, ist der Wert dieser Masse. Zwei andre Faktoren gehn in die Wertbestimmung der Arbeitskraft ein. Einerseits ihre Entwicklungskosten, die sich mit der Produktionsweise &auml;ndern, andrerseits ihre Naturdifferenz, ob sie m&auml;nnlich oder weiblich, reif oder unreif. Der Verbrauch dieser differenten Arbeitskr&auml;fte, wieder bedingt durch die Produktionsweise, macht gro&szlig;en Unterschied in den Reproduktionskosten der Arbeiterfamilie und dem Wert des erwachsnen m&auml;nnlichen Arbeiters. Beide Faktoren bleiben jedoch bei der folgenden Untersuchung ausgeschlossen.<A NAME="Z9b"><A HREF="me23_542.htm#M9b">(9b)</A></A></P>
<P>Wir unterstellen, 1. da&szlig; die Waren zu ihrem Wert verkauft werden, 2. da&szlig; der Preis der Arbeitskraft wohl gelegentlich &uuml;ber ihren Wert steigt, aber nie unter ihn sinkt.</P>
<P>Dies einmal unterstellt, fand sich, da&szlig; die relativen Gr&ouml;&szlig;en von Preis der Arbeitskraft und von Mehrwert durch drei Umst&auml;nde bedingt sind: 1. die L&auml;nde des Arbeitstags oder die extensive Gr&ouml;&szlig;e der Arbeit; 2. die normale Intensit&auml;t der Arbeit oder ihre intensive Gr&ouml;&szlig;e, so da&szlig; ein bestimmtes Arbeitsquantum in bestimmter Zeit verausgabt wird; 3. endlich die Produktivkraft der Arbeit, so da&szlig; je nach dem Entwicklungsgrad der Produktionsbedingungen dasselbe Quantum Arbeit in derselben Zeit ein gr&ouml;&szlig;eres Quantum Produkt liefert. Sehr verschiedne Kom- <A NAME="S543"><B>&lt;543&gt;</A></B> binationen sind offenbar m&ouml;glich, je nachdem einer der drei Faktoren konstant und zwei variabel, oder zwei Faktoren konstant und einer variabel, oder endlich alle gleichzeitig variabel sind. Diese Kombinationen werden noch dadurch vermannigfacht, da&szlig; bei gleichzeitiger Variation verschiedner Faktoren die Gr&ouml;&szlig;e und Richtung der Variation verschieden sein k&ouml;nnen. Im folgenden sind nur die Hauptkombinationen dargestellt.</P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_15_I">I. Gr&ouml;&szlig;e des Arbeitstags und Intensit&auml;t der Arbeit konstant<BR>
(gegeben), Produktivkraft der Arbeit variabel</A></P>
</I><P>Unter dieser Voraussetzung sind Wert der Arbeitskraft und Mehrwert durch drei Gesetze bestimmt.</P>
<P>Erstens: Der Arbeitstag von gegebner Gr&ouml;&szlig;e stellt sich stets in demselben Wertprodukt dar, wie auch die Produktivit&auml;t der Arbeit, mit ihr die Produktenmasse und daher der Preis der einzelnen Ware wechsle.</P>
<P>Das Wertprodukt eines zw&ouml;lfst&uuml;ndigen Arbeitstags ist 6 sh. z.B., obgleich die Masse der produzierten Gebrauchswerte mit der Produktivkraft der Arbeit wechselt, der Wert von 6 sh. sich also &uuml;ber mehr oder weniger Waren verteilt.</P>
<P>Zweitens: Wert der Arbeitskraft und Mehrwert wechseln in umgekehrter Richtung zueinander. Wechsel in der Produktivkraft der Arbeit, ihre Zunahme oder Abnahme, wirkt in umgekehrter Richtung auf den Wert der Arbeitskraft und Arbeitskraft und in direkter auf den Mehrwert.</P>
<P>Das Wertprodukt des zw&ouml;lfst&uuml;ndigen Arbeitstags ist eine konstante Gr&ouml;&szlig;e, z.B. 6 sh. Diese konstante Gr&ouml;&szlig;e ist gleich der Summe des Mehrwerts plus dem Wert der Arbeitskraft, den der Arbeiter durch ein &Auml;quivalent ersetzt. Es ist selbstverst&auml;ndlich, da&szlig; von zwei Teilen einer konstanten Gr&ouml;&szlig;e keiner zunehmen kann, ohne da&szlig; der andre abnimmt. Der Wert der Arbeitskraft kann nicht von 3 sh. auf 4 steigen, ohne da&szlig; der Mehrwert von 3 sh. auf 2 f&auml;llt, und der Mehrwert kann nicht von 3 auf 4 sh. steigen, ohne da&szlig; der Wert der Arbeitskraft von 3 sh. auf 2 f&auml;llt. Unter diesen Umst&auml;nden also ist kein Wechsel in der absoluten Gr&ouml;&szlig;e, sei es des Werts der Arbeitskraft, sei es des Mehrwerts, m&ouml;glich ohne gleichzeitigen Wechsel ihrer relativen oder verh&auml;ltnism&auml;&szlig;igen Gr&ouml;&szlig;en. Es ist unm&ouml;glich, da&szlig; sie gleichzeitig fallen oder steigen.</P>
<P>Der Wert der Arbeitskraft kann ferner nicht fallen, also der Mehrwert nicht steigen, ohne da&szlig; die Produktivkraft der Arbeit steigt, z.B. im obigen Fall kann der Wert der Arbeitskraft nicht von 3 auf 2 sh. sinken, ohne da&szlig; <A NAME="S544"><B>&lt;544&gt;</A></B> erh&ouml;hte Produktivkraft der Arbeit erlaubt, in 4 Stunden dieselbe Masse Lebensmittel zu produzieren, die vorher 6 Stunden zu ihrer Produktion erheischten. Umgekehrt kann der Wert der Arbeitskraft nicht von 3 auf 4 sh. steigen, ohne die Produktivkraft der Arbeit f&auml;llt, also 8 Stunden zur Produktion derselben Masse von Lebensmitteln erheischt sind, wozu fr&uuml;her 6 Stunden gen&uuml;gten. Es folgt hieraus, da&szlig; die Zunahme in der Produktivit&auml;t der Arbeit den Wert der Arbeitskraft senkt und damit den Mehrwert steigert, w&auml;hrend umgekehrt die Abnahme der Produktivit&auml;t den Wert der Arbeitskraft steigert und den Mehrwert senkt.</P>
<P>Bei Formulierung dieses Gesetzes &uuml;bersah Ricardo einen Umstand: Obgleich der Wechsel in der Gr&ouml;&szlig;e des Mehrwerts oder der Mehrarbeit einen umgekehrten Wechsel in der Gr&ouml;&szlig;e des Werts der Arbeitskraft oder der notwendigen Arbeit bedingt, folgt keineswegs, da&szlig; sie in derselben Proportion wechseln. Sie nehmen zu oder ab um dieselbe Gr&ouml;&szlig;e. Das Verh&auml;ltnis aber, worin jeder Teil des Wertprodukts oder des Arbeitstags zu- oder abnimmt, h&auml;ngt von der urspr&uuml;nglichen Teilung ab, die vor dem Wechsel in der Produktivkraft der Arbeit stattfand. War der Wert der Arbeitskraft 4 sh. oder die notwendige Arbeitszeit 8 Stunden, der Mehrwert 2 sh. oder die Mehrarbeit 4 Stunden und f&auml;llt, infolge erh&ouml;hter Produktivkraft der Arbeit, der Wert der Arbeitskraft auf 3 sh. oder die notwendige Arbeit auf 6 Stunden, so steigt der Mehrwert auf 3 sh. oder die Mehrarbeit auf 6 Stunden. Es ist dieselbe Gr&ouml;&szlig;e von 2 Stunden oder 1 sh., die dort zugef&uuml;gt, hier weggenommen wird. Aber der proportionelle Gr&ouml;&szlig;enwechsel ist auf beiden Seiten verschieden. W&auml;hrend der Wert der Arbeitskraft von 4 sh. auf 3, also um <FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>4</FONT> oder 25% sinkt, steigt der Mehrwert von 2 sh. auf 3, also um <FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> oder 50%. Es folgt daher, da&szlig; die proportionelle Zu- oder Abnahme des Mehrwerts, infolge eines gegebnen Wechsels in der Produktivkraft der Arbeit, um so gr&ouml;&szlig;er, je kleiner, und um so kleiner, je gr&ouml;&szlig;er urspr&uuml;nglich der Teil des Arbeitstags war, der sich in Mehrwert darstellt.</P>
<P>Drittens: Zu- oder Abnahme des Mehrwerts ist stets Folge und nie Grund der entsprechenden Ab- und Zunahme des Werts der Arbeitskraft.<A NAME="Z10"><A HREF="me23_542.htm#M10">(10)</A></A></P>
<B><P><A NAME="S545">&lt;545&gt;</A></B> Da der Arbeitstag von konstanter Gr&ouml;&szlig;e ist, sich in einer konstanten Wertgr&ouml;&szlig;e darstellt, jedem Gr&ouml;&szlig;enwechsel des Mehrwerts ein umgekehrter Gr&ouml;&szlig;enwechsel im Wert der Arbeitskraft entspricht und der Wert der Arbeitskraft nur wechseln kann mit einem Wechsel in der Produktivkraft der Arbeit, folgt unter diesen Bedingungen offenbar, da&szlig; jeder Gr&ouml;&szlig;enwechsel des Mehrwerts aus einem umgekehrten Gr&ouml;&szlig;enwechsel im Wert der Arbeitskraft entspringt. Wenn man daher gesehn, da&szlig; kein absoluter Gr&ouml;&szlig;enwechsel im Wert der Arbeitskraft und des Mehrwerts m&ouml;glich ist ohne einen Wechsel ihrer relativen Gr&ouml;&szlig;en, so folgt jetzt, da&szlig; kein Wechsel ihrer relativen Wertgr&ouml;&szlig;en m&ouml;glich ist ohne einen Wechsel in der absoluten Wertgr&ouml;&szlig;e der Arbeitskraft.</P>
<P>Nach dem dritten Gesetz unterstellt der Gr&ouml;&szlig;enwechsel des Mehrwerts eine durch Wechsel in der Produktivkraft der Arbeit verursachte Wertbewegung der Arbeitskraft. Die Grenze jenes Wechsels ist durch die neue Wertgrenze der Arbeitskraft gegebnen. Es k&ouml;nnen aber, auch wenn die Umst&auml;nde dem Gesetz zu wirken erlauben, Zwischenbewegungen stattfinden. F&auml;llt z.B. infolge erh&ouml;hter Produktivkraft der Arbeit der Wert der Arbeitskraft von 4 sh. auf 3 oder die notwendige Arbeitszeit von 8 Stunden auf 6, so k&ouml;nnte der Preis der Arbeitskraft nur auf 3 sh. 8 d., 3 sh. 6 d., 3 sh. 2 d. usw. fallen, der Mehrwert daher nur auf 3 sh. 4 d., 3 sh. 6 d., 3 sh. 10 d usw. steigen. Der Grad des Falls, dessen Minimalgrenze 3 sh., h&auml;ngt von dem relativen Gewicht ab, das der Druck des Kapitals von der einen Seite, der Widerstand der Arbeiter von der andern Seite in die Waagschale wirft.</P>
<P>Der Wert der Arbeitskraft ist bestimmt durch den Wert eines bestimmten Quantums von Lebensmitteln. Was mit der Produktivkraft der Arbeit wechselt, ist der Wert dieser Lebensmittel, nicht ihre Masse. Die Masse selbst kann, bei steigender Produktivkraft der Arbeit, f&uuml;r Arbeiter und Kapitalist gleichzeitig und in demselben Verh&auml;ltnis wachsen ohne irgendeinen Gr&ouml;&szlig;enwechsel zwischen Preis der Arbeitskraft und Mehrwert. Ist der urspr&uuml;ngliche Wert der Arbeitskraft 3 sh. und betr&auml;gt die notwendige Arbeitszeit 6 Stunden, ist der Mehrwert ebenfalls 3 sh. oder betr&auml;gt die Mehrarbeit auch 6 Stunden, so w&uuml;rde eine Verdopplung in der Produktivkraft der Arbeit, bei gleichbleibender Teilung des Arbeitstags, Preis der Arbeitskraft und Mehrwert unver&auml;ndert lassen. Nur stellte sich jeder derselben in doppelt so vielen, aber verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig verwohlfeilerten Ge- <A NAME="S546"><B>&lt;546&gt;</A></B> brauchswerten dar. Obgleich der Preis der Arbeitskraft unver&auml;ndert, w&auml;re er &uuml;ber ihren Wert gestiegen. Fiele der Preis der Arbeitskraft, aber nicht bis zu der durch ihren neuen Wert gegebnen Minimalgrenze von 1<FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> sh., sondern auf 2 sh. 10 d., 2 sh. 6 d. usw., so repr&auml;sentierte dieser fallende Preis immer noch eine wachsende Masse von Lebensmitteln. Der Preis der Arbeitskraft k&ouml;nnte so bei steigender Produktivkraft der Arbeit best&auml;ndig fallen mit gleichzeitigem, fortw&auml;hrendem Wachstum der Lebensmittelmasse des Arbeiters. Relativ aber, d.h. verglichen mit dem Mehrwert, s&auml;nke der Wert der Arbeitskraft best&auml;ndig und erweiterte sich also die Kluft zwischen den Lebenslagen von Arbeiter und Kapitalist.<A NAME="Z11"><A HREF="me23_542.htm#M11">(11)</A></A></P>
<P>Ricardo hat die oben aufgestellten drei Gesetze zuerst streng formuliert. Die M&auml;ngel seiner Darstellung sind, 1. da&szlig; er die besondern Bedingungen, innerhalb deren jene Gesetze gelten, f&uuml;r die sich von selbst verstehenden, allgemeinen und ausschlie&szlig;lichen Bedingungen der kapitalistischen Produktion ansieht. Er kennt keinen Wechsel, weder in der L&auml;nge des Arbeitstags noch in der Intensit&auml;t der Arbeit, so da&szlig; bei ihm die Produktivit&auml;t der Arbeit von selbst zum einzigen variablen Faktor wird; - 2. aber, und dies verf&auml;lscht seine Analyse in viel h&ouml;herem Grad, hat er ebensowenig wie die andern &Ouml;konomen jemals den Mehrwert als solchen untersucht, d.h. unabh&auml;ngig von seinen besondern Formen, wie Profit, Grundrente usw. Er wirft daher die Gesetze &uuml;ber die Rate des Mehrwerts unmittelbar zusammen mit den Gesetzen der Profitrate. Wie schon gesagt, ist die Profitrate das Verh&auml;ltnis des Mehrwerts zum vorgeschossenen Gesamtkapital, w&auml;hrend die Mehrwertsrate das Verh&auml;ltnis ist des Mehrwerts zum blo&szlig; variablen Teil dieses Kapitals. Nimm an, ein Kapital von 500 Pfd.St. (C) teile sich in Rohstoffe, Arbeitsmittel etc. f&uuml;r zusammen 400 Pfd.St. (c) und in 100 Pfd.St. Arbeitsl&ouml;hne (v); da&szlig; ferner der Mehrwert = 100 Pfd.St. (m). Dann ist die Mehrwertsrate <FONT SIZE="-1"><SUP>m</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>v</FONT> = <FONT SIZE="-1"><SUP>100 Pfd.St</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>100 Pfd.St</FONT> = 100%. Aber die Profitrate <FONT SIZE="-1"><SUP>m</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>C</FONT> = <FONT SIZE="-1"><SUP>100 Pfd.St.</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>500 Pfd.St.</FONT> = 20%. Es leuchtet au&szlig;erdem ein, da&szlig; die Profitrate abh&auml;ngen kann von Umst&auml;nden, die keineswegs auf die Mehrwertsrate einwirken. Ich werde sp&auml;ter im Dritten Buch dieser Schrift beweisen, da&szlig; <A NAME="S547"><B>&lt;547&gt;</A></B> dieselbe Rate des Mehrwerts sich in den verschiedensten Profitraten und verschiednen Raten des Mehrwerts, unter bestimmten Umst&auml;nden, sich in derselben Profitrate ausdr&uuml;cken k&ouml;nnen.</P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_15_II">II. Konstanter Arbeitstag, konstante Produktivkraft der Arbeit,<BR>
Intensit&auml;t der Arbeit variabel</A></P>
</I><P>Wachsende Intensit&auml;t der Arbeit unterstellt vermehrte Ausgabe von Arbeit in demselben Zeitraum. Der intensivere Arbeitstag verk&ouml;rpert sich daher in mehr Produkten als der minder intensive von gleicher Stundenzahl. Mit erh&ouml;hter Produktivkraft liefert zwar auch derselbe Arbeitstag mehr Produkte. Aber im letztern Fall sinkt der Wert des einzelnen Produkts, weil es weniger Arbeit als vorher kostet, im erstern Fall bleibt er unver&auml;ndert, weil das Produkt nach wie vor gleich viel Arbeit kostet. Die Anzahl der Produkte steigt hier ohne Fall ihres Preises. Mit ihrer Anzahl w&auml;chst ihre Preissumme, w&auml;hrend dort dieselbe Wertsumme sich nur in vergr&ouml;&szlig;erter Produktenmasse darstellt. Bei gleichbleibender Stundenzahl verk&ouml;rpert sich also der intensivere Arbeitstag in h&ouml;herem Wertprodukt, also, bei gleichbleibendem Wert des Geldes, in mehr Geld. Sein Wertprodukt variiert mit den Abweichungen seiner Intensit&auml;t von dem gesellschaftlichen Normalgrad. Derselbe Arbeitstag stellt sich also nicht wie vorher in einem konstanten, sondern in einem variablen Wertprodukt dar, der intensivere, zw&ouml;lfst&uuml;ndige Arbeitstag z.B. in 7 sh., 8 sh. usw. statt in 6 sh. wie der zw&ouml;lfst&uuml;ndige Arbeitstag von gew&ouml;hnlicher Intensit&auml;t. Es ist klar: Variiert das Wertprodukt des Arbeitstags, etwa von 6 auf 8 sh., so k&ouml;nnen beide Teile dieses Wertprodukts, Preis der Arbeitskraft und Mehrwert, gleichzeitig wachsen, sei es in gleichem oder ungleichem Grad. Preis der Arbeitskraft und Mehrwert k&ouml;nnen beide zur selben Zeit von 3 sh. auf 4 wachsen, wenn das Wertprodukt von 6 auf 8 steigt. Preiserh&ouml;hung der Arbeitskraft schlie&szlig;t hier nicht notwendig Steigerung ihres Preises &uuml;ber ihren Wert ein. Sie kann umgekehrt von einem Fall unter ihren Wert &lt;4. Auflage: Fall ihres Werts&gt; begleitet sein. Dies findet stets statt, wenn die Preiserh&ouml;hung der Arbeitskraft ihren beschleunigten Verschlei&szlig; nicht kompensiert.</P>
<P>Man wei&szlig;, da&szlig; mit vor&uuml;bergehenden Ausnahmen ein Wechsel in der Produktivit&auml;t der Arbeit nur dann einen Wechsel in der Wertgr&ouml;&szlig;e der Arbeitskraft und daher in der Gr&ouml;&szlig;e des Mehrwerts bewirkt, wenn die <A NAME="S548"><B>&lt;548&gt;</A></B> Produkte der betroffenen Industriezweige in den gewohnheitsm&auml;&szlig;igen Konsum des Arbeiters eingehn. Diese Schranke f&auml;llt hier fort. Ob die Gr&ouml;&szlig;e der Arbeit extensiv oder intensiv wechsle, ihrem Gr&ouml;&szlig;enwechsel entspricht ein Wechsel in der Gr&ouml;&szlig;e ihres Wertprodukts, unabh&auml;ngig von der Natur des Artikels, worin sich dieser Wert darstellt.</P>
<P>Steigerte sich die Intensit&auml;t in allen Industriezweigen gleichzeitig und gleichm&auml;&szlig;ig, so w&uuml;rde der neue h&ouml;here Intensit&auml;tsgrad zum gew&ouml;hnlichen gesellschaftlichen Normalgrad und h&ouml;rte damit auf, als extensive Gr&ouml;&szlig;e zu z&auml;hlen. Indes blieben selbst dann die durchschnittlichen Intensit&auml;tsgrade der Arbeit bei verschiednen Nationen verschieden und modifizierten daher die Anwendung des Wertgesetzes auf unterschiedne Nationalarbeitstage. Der intensivere Arbeitstag der einen Nation stellt sich in h&ouml;herem Geldausdruck dar als der minder intensive der andren.<A NAME="Z12"><A HREF="me23_542.htm#M12">(12)</A></A></P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_15_III">III. Produktivkraft und Intensit&auml;t der Arbeit konstant,<BR>
Arbeitstag variabel</A></P>
</I><P>Der Arbeitstag kann nach zwei Richtungen variieren. Er kann verk&uuml;rzt oder verl&auml;ngert werden.</P>
<P>1. Verk&uuml;rzung des Arbeitstags unter den gegebenen Bedingungen, d.h. gleichbleibender Produktivkraft und Intensit&auml;t der Arbeit, l&auml;&szlig;t den Wert der Arbeitskraft und daher die notwendige Arbeitszeit unver&auml;ndert. Sie verk&uuml;rzt die Mehrarbeit und den Mehrwert. Mit der absoluten Gr&ouml;&szlig;e des letztren f&auml;llt auch seine relative Gr&ouml;&szlig;e, d.h. seine Gr&ouml;&szlig;e im Verh&auml;ltnis zur gleichbleibenden Wertgr&ouml;&szlig;e der Arbeitskraft. Nur durch Herabdr&uuml;ckung ihres Preises unter ihren Wert k&ouml;nnte der Kapitalist sich schadlos halten.</P>
<P>Alle hergebrachten Redensarten wider die Verk&uuml;rzung des Arbeitstags unterstellen, da&szlig; das Ph&auml;nomen sich unter den hier vorausgesetzten Umst&auml;nden ereignet, w&auml;hrend in der Wirklichkeit umgekehrt Wechsel in der <A NAME="S549"><B>&lt;549&gt;</A></B> Produktivit&auml;t und Intensit&auml;t der Arbeit entweder der Verk&uuml;rzung des Arbeitstags vorhergehn oder ihr unmittelbar nachfolgen.<A NAME="Z13"><A HREF="me23_542.htm#M13">(13)</A></A></P>
<P>2. Verl&auml;ngerung des Arbeitstags: Die notwendige Arbeitszeit sei 6 Stunden oder der Wert der Arbeitskraft 3 sh., ebenso Mehrarbeit 6 Stunden und Mehrwert 3 sh. Der Gesamtarbeitstag betr&auml;gt dann 12 Stunden und stellt sich in einem Wertprodukt von 6 sh. dar. Wird der Arbeitstag um 2 Stunden verl&auml;ngert und bleibt der Preis der Arbeitskraft unver&auml;ndert, so w&auml;chst mit der absoluten die relative Gr&ouml;&szlig;e des Mehrwerts. Obgleich die Wertgr&ouml;&szlig;e der Arbeitskraft absolut unver&auml;ndert bleibt, f&auml;llt sie relativ. Unter den Bedingungen von I. konnte die relative Wertgr&ouml;&szlig;e der Arbeitskraft nicht wechseln ohne einen Wechsel ihrer absoluten Gr&ouml;&szlig;e. Hier, im Gegenteil, ist der relative Gr&ouml;&szlig;enwechsel im Wert der Arbeitskraft das Resultat eines absoluten Gr&ouml;&szlig;enwechsels des Mehrwerts.</P>
<P>Da das Wertprodukt, worin sich der Arbeitstag darstellt, mit seiner eignen Verl&auml;ngerung w&auml;chst, k&ouml;nnen Preis der Arbeitskraft und Mehrwert gleichzeitig wachsen, sei es um gleiches oder ungleiches Inkrement. Dies gleichzeitige Wachstum ist also in zwei F&auml;llen m&ouml;glich, bei absoluter Verl&auml;ngerung des Arbeitstags und bei wachsender Intensit&auml;t der Arbeit ohne solche Verl&auml;ngerung.</P>
<P>Mit verl&auml;ngertem Arbeitstag kann der Preis der Arbeitskraft unter ihren Wert fallen, obgleich er nominell unver&auml;ndert bleibt oder selbst steigt. Der Tageswert der Arbeitskraft ist n&auml;mlich, wie man sich erinnern wird, gesch&auml;tzt auf ihre normale Durchschnittsdauer oder die normale Lebensperiode des Arbeiters und auf entsprechenden, normalen, der Menschennatur angemessnen Umsatz von Lebenssubstanz in Bewegung.<A NAME="Z14"><A HREF="me23_542.htm#M14">(14)</A></A> Bis zu einem gewissen Punkt kann der von Verl&auml;ngerung des Arbeitstags untrennbare gr&ouml;&szlig;ere Verschlei&szlig; der Arbeitskraft durch gr&ouml;&szlig;eren Ersatz kompensiert werden. &Uuml;ber diesen Punkt hinaus w&auml;chst der Verschlei&szlig; in geometrischer Progression und werden zugleich alle normalen Reproduktions- und Bet&auml;tigungsbedingungen der Arbeitskraft zerst&ouml;rt. Der Preis der Arbeitskraft und ihr Exploitationsgrad h&ouml;ren auf, miteinander kommensurable Gr&ouml;&szlig;en zu sein. </P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_15_IV">IV. Gleichzeitige Variationen in Dauer, Produktivkraft<BR>
und Intensit&auml;t der Arbeit</A></I> </P>
<B><P><A NAME="S550">&lt;550&gt;</A></B> Es ist hier offenbar eine gro&szlig;e Anzahl Kombinationen m&ouml;glich. Je zwei Faktoren k&ouml;nnen variieren und einer konstant bleiben, oder alle drei k&ouml;nnen gleichzeitig variieren. Sie k&ouml;nnen in gleichem oder ungleichem Grad variieren, in derselben oder entgegengesetzter Richtung, ihre Variationen sich daher teilweis oder ganz aufheben. Indes ist die Analyse aller m&ouml;glichen F&auml;lle nach den unter I, II und III gegebenen Aufschl&uuml;ssen leicht. Man findet das Resultat jeder m&ouml;glichen Kombination, indem man der Reihe nach je einen Faktor als variabel und die andren zun&auml;chst als konstant behandelt. Wir nehmen hier daher nur noch kurze Notiz von zwei wichtigen F&auml;llen.</P>
<P>1. Abnehmende Produktivkraft der Arbeit mit gleichzeitiger Verl&auml;ngerung des Arbeitstags:</P>
<P>Wenn wir hier von abnehmender Produktivkraft der Arbeit sprechen, so handelt es sich von Arbeitszweigen, deren Produkte den Wert der Arbeitskraft bestimmen, also z.B. von abnehmender Produktivkraft der Arbeit infolge zunehmender Unfruchtbarkeit des Bodens und entsprechender Verteurung der Bodenprodukte. Der Arbeitstag sei zw&ouml;lfst&uuml;ndig, sein Wertprodukt 6 sh., wovon die H&auml;lfte den Wert der Arbeitskraft ersetze, die andre H&auml;lfte Mehrwert bilde. Der Arbeitstag zerf&auml;llt also in 6 Stunden notwendiger Arbeit und 6 Stunden Mehrarbeit. Infolge der Verteurung der Bodenprodukte steige der Wert der Arbeitskraft von 3 auf 4 sh., also die notwendige Arbeitszeit von 6 auf 8 Stunden. Bleibt der Arbeitstag unver&auml;ndert, so f&auml;llt die Mehrarbeit von 6 auf 4 Stunden, der Mehrwert von 3 auf 2 sh. Wird der Arbeitstag um 2 Stunden verl&auml;ngert, also von 12 auf 14 Stunden, so bleibt die Mehrarbeit 6 Stunden, der Mehrwert 3 sh., aber seine Gr&ouml;&szlig;e f&auml;llt im Vergleich zum Wert der Arbeitskraft, gemessen durch die notwendige Arbeit. Wird der Arbeitstag um 4 Stunden verl&auml;ngert, von 12 auf 16 Stunden, so bleiben die proportionellen Gr&ouml;&szlig;en von Mehrwert und Wert der Arbeitskraft, Mehrarbeit und notwendiger Arbeit unver&auml;ndert, aber die absolute Gr&ouml;&szlig;e des Mehrwerts w&auml;chst von 3 auf 4 sh., die der Mehrarbeit von 6 auf 8 Arbeitsstunden, also um <FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>3</FONT> oder 33<FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>3</FONT>%. Bei abnehmender Produktivkraft der Arbeit und gleichzeitiger Verl&auml;ngerung des Arbeitstags kann also die absolute Gr&ouml;&szlig;e des Mehrwerts unver&auml;ndert bleiben, w&auml;hrend seine proportionelle Gr&ouml;&szlig;e f&auml;llt; seine proportionelle Gr&ouml;&szlig;e kann unver&auml;ndert bleiben, w&auml;hrend seine absolute Gr&ouml;&szlig;e w&auml;chst, und, je nach dem Grad der Verl&auml;ngerung, k&ouml;nnen beide wachsen.</P>
<B><P><A NAME="S551">&lt;551&gt;</A></B> Im Zeitraume von 1799 bis 1815 f&uuml;hrten die steigenden Preise der Lebensmittel in England eine nominelle Lohnsteigerung herbei, obwohl die wirklichen, in Lebensmitteln ausgedr&uuml;ckten Arbeitsl&ouml;hne fielen. Hieraus schlossen West und Ricardo, da&szlig; die Verminderung der Produktivit&auml;t der Ackerbauarbeit ein Fallen der Mehrwertsrate verursacht h&auml;tte, und machten diese nur in ihrer Phantasie g&uuml;ltige Annahme zum Ausgangspunkt wichtiger Analysen &uuml;ber das relative Gr&ouml;&szlig;enverh&auml;ltnis von Arbeitslohn, Profit und Grundrente. Dank der gesteigerten Intensit&auml;t der Arbeit und der erzwungenen Verl&auml;ngerung der Arbeitszeit war aber der Mehrwert damals absolut und relativ gewachsen. Es war dies die Periode, worin die ma&szlig;lose Verl&auml;ngerung des Arbeitstags sich das B&uuml;rgerrecht erwarb <A NAME="Z15"><A HREF="me23_542.htm#M15">(15)</A></A>, die Periode, speziell charakterisiert durch beschleunigte Zunahme hier des Kapitals, dort des Pauperismus.<A NAME="Z16"><A HREF="me23_542.htm#M16">(16)</A></A></P>
<P>2. Zunehmende Intensit&auml;t und Produktivkraft der Arbeit mit gleichzeitiger Verk&uuml;rzung des Arbeitstags: </P>
<B><P><A NAME="S552">&lt;552&gt;</A></B> Gesteigerte Produktivkraft der Arbeit und ihre wachsende Intensit&auml;t wirken nach einer Seite hin gleichf&ouml;rmig. Beide vermehren die in jedem Zeitabschnitt erzielte Produktenmasse. Beide verk&uuml;rzen also den Teil des Arbeitstags, den der Arbeiter zur Produktion seiner Lebensmittel oder ihres &Auml;quivalents braucht. Die absolute Minimalgrenze des Arbeitstags wird &uuml;berhaupt gebildet durch diesen seinen notwendigen, aber kontraktiblen Bestandteil. Schrumpfte darauf der ganze Arbeitstag zusammen, so verschw&auml;nde die Mehrarbeit, was unter dem Regime des Kapitals unm&ouml;glich. Die Beseitigung der kapitalistischen Produktionsform erlaubt, den Arbeitstag auf die notwendige Arbeit zu beschr&auml;nken. Jedoch w&uuml;rde die letztre, unter sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden, ihren Raum ausdehnen. Einerseits weil die Lebensbedingungen des Arbeiters reicher und seine Lebensanspr&uuml;che gr&ouml;&szlig;er. Andrerseits w&uuml;rde ein Teil der jetzigen Mehrarbeit zur notwendigen Arbeit z&auml;hlen, n&auml;mlich die zur Erzielung eines gesellschaftlichen Reserve- und Akkumulationsfonds n&ouml;tig Arbeit.</P>
<P>Je mehr die Produktivkraft der Arbeit w&auml;chst, um so mehr kann der Arbeitstag verk&uuml;rzt werden, und je mehr der Arbeitstag verk&uuml;rzt wird, desto mehr kann die Intensit&auml;t der Arbeit wachsen. Gesellschaftlich betrachtet, w&auml;chst die Produktivit&auml;t der Arbeit auch mit ihrer &Ouml;konomie. Diese schlie&szlig;t nicht nur die &Ouml;konomisierung der Produktionsmittel ein, sondern die Vermeidung aller nutzlosen Arbeit. W&auml;hrend die kapitalistische Produktionsweise in jedem individuellen Gesch&auml;ft &Ouml;konomie erzwingt, erzeugt ihr anarchisches System der Konkurrenz die ma&szlig;loseste Verschwendung der gesellschaftlichen Produktionsmittel und Arbeitskr&auml;fte, neben einer Unzahl jetzt unentbehrlicher, aber an und f&uuml;r sich &uuml;berfl&uuml;ssiger Funktionen.</P>
<P>Intensit&auml;t und Produktivkraft der Arbeit gegeben, ist der zur materiellen Produktion notwendige Teil des gesellschaftlichen Arbeitstags um so k&uuml;rzer, der f&uuml;r freie, geistige und gesellschaftliche Bet&auml;tigung der Individuen eroberte Zeitteil also um so gr&ouml;&szlig;er, je gleichm&auml;&szlig;iger die Arbeit unter alle werkf&auml;higen Glieder der Gesellschaft verteilt, je weniger eine Gesellschaftsschichte die Naturnotwendigkeit der Arbeit von sich selbst ab- und einer andren Schichte zuw&auml;lzen kann. Die absolute Grenze f&uuml;r die Verk&uuml;rzung des Arbeitstags ist nach dieser Seite hin die Allgemeinheit der Arbeit. In der kapitalistischen Gesellschaft wird freie Zeit f&uuml;r eine Klasse produziert durch Verwandlung aller Lebenszeit der Massen in Arbeitszeit. </P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M9b">(9b)</A> Der S. 281 &lt;Siehe vorl. Band, <A HREF="me23_331.htm#S336">S. 336</A>&gt; behandelte Fall ist hier nat&uuml;rlich ebenfalls ausgeschlossen. {Note zur 3. Auf. - F. E.} <A HREF="me23_542.htm#Z9b">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M10">(10)</A> Zu diesem dritten Gesetz hat MacCulloch u.a. den abgeschmackten Zusatz gemacht, da&szlig; der Mehrwert ohne Fall im Wert der Arbeitskraft steigen kann durch Abschaffung von Steuern, die der Kapitalist fr&uuml;her zu zahlen hatte. Die Abschaffung solcher Steuern &auml;ndert absolut nichts an dem Quantum Mehrwert, das der industrielle Kapitalist in erster Hand dem Arbeiter auspumpt. Sie &auml;ndert nur die Proportion, worin er Mehrwert in seine eigne Tasche steckt oder mit dritten Personen teilen mu&szlig;. Sie &auml;ndert also nichts an dem Verh&auml;ltnis zwischen Wert der Arbeitskraft und Mehrwert. Die Ausnahme des MacCulloch beweist also nur sein Mi&szlig;verst&auml;ndnis der Regel, ein Malheur, das ihm in der Vulgarisation Ricardos ebensooft passiert als dem J. B. Say in der Vulgarisation A. Smiths. <A HREF="me23_542.htm#Z10">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M11">(11)</A> "Wenn in der Produktivit&auml;t der Industrie eine &Auml;nderung Platz greift, so da&szlig; durch eine gegebne Menge von Arbeit und Kapital mehr oder weniger erzeugt wird, kann der Lohnanteil sich offensichtlich &auml;ndern, w&auml;hrend die Menge, welche dieser Anteil darstellt, die gleiche bleibt, oder die Menge kann sich &auml;ndern, w&auml;hrend der Anteil unver&auml;ndert bleibt." ([J. Cazenove,] "Outlines of Political Economy etc.", p. 67.) <A HREF="me23_542.htm#Z11">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M12">(12)</A> "Bei sonst gleichen Umst&auml;nden kann der englische Fabrikant in einer bestimmten Zeit eine betr&auml;chtlich gr&ouml;&szlig;ere Menge von Arbeit herausbringen als ein ausl&auml;ndischer Fabrikant, so viel, um den Unterschied der Arbeitstage zwischen 60 Stunden w&ouml;chentlich hier und 72 bis 80 Stunden anderw&auml;rts auszugleichen." ("Reports of Insp. of Fact. for 31st Oct. 1855", p. 65.) Gr&ouml;&szlig;ere gesetzliche Verk&uuml;rzung des Arbeitstags in den kontinentalen Fabriken w&auml;re das unfehlbarste Mittel zur Verminderung dieser Differenz zwischen der kontinentalen und der englischen Arbeitsstunde. <A HREF="me23_542.htm#Z12">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M13">(13)</A> "Es gibt kompensierenden Umst&auml;nde ... die durch die Durchf&uuml;hrung des Zehnstundengesetzes ans Licht gebracht worden sind." ("Reports of Insp. of Fact. for 31st October 1848", p. 7.) <A HREF="me23_542.htm#Z13">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M14">(14)</A> "Die Arbeitsmenge, die ein Mann im Laufe von 24 Stunden geleistet hat, kann ann&auml;hernd durch eine Untersuchung der chemischen Ver&auml;nderungen bestimmt werden, die in seinem K&ouml;rper stattgefunden haben, da ver&auml;nderte Formen in der Materie die vorherige Anspannung von Bewegungskraft anzeigen." (Grove, "On the Correlation of Physical Forces", [p. 308, 309].) <A HREF="me23_542.htm#Z14">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M15">(15)</A> "Korn und Arbeit stimmen selten vollkommen &uuml;berein; aber es gibt eine offensichtliche Grenze, &uuml;ber die hinaus sie nicht getrennt werden k&ouml;nnen. Die au&szlig;ergew&ouml;hnlichen Anstrengungen der arbeitenden Klassen in Zeiten der Teuerung, die den R&uuml;ckgang der L&ouml;hne bewirken, von dem in den Aussagen" (n&auml;mlich vor den parlamentarischen Untersuchungsaussch&uuml;ssen 1814/15) "die Rede war, gereichen den einzelnen sehr zum Verdienst und beg&uuml;nstigen sicher das Anwachsen des Kapitals. Aber kein human Empfindender kann w&uuml;nschen, da&szlig; sie ungemindert und ununterbrochen vor sich gehen. Sie sind h&ouml;chst bewundernswert als zeitweilige Abhilfe; aber wenn sie immer stattf&auml;nden, so w&uuml;rden sie &auml;hnlich wirken wie eine im Verh&auml;ltnis zu ihrer Subsistenz bis an die aller&auml;u&szlig;erste Grenze getriebene Bev&ouml;lkerung." (Malthus, Inquiry into the Nature and Progress of Rent", Lond. 1815, p. 48, Note.) Es macht Malthus alle Ehre, da&szlig; er den Ton legt auf die auch die auch an andrer Stelle in seinem Pamphlet direkt besprochne Verl&auml;ngerung des Arbeitstags, w&auml;hrend Ricardo und andre, im Angesicht der schreiendsten Tatsachen, die konstante Gr&ouml;&szlig;e des Arbeitstags allen ihren Untersuchungen zugrund legten. Aber die konservativen Interessen, deren Knecht Malthus war, hinderten ihn zu sehn, da&szlig; die ma&szlig;lose Verl&auml;ngerung des Arbeitstags, zugleich mit au&szlig;erordentlicher Entwicklung der Maschinerie und der Exploitation der Weiber- und Kinderarbeit, einen gro&szlig;en Teil der Arbeiterklasse "&uuml;berz&auml;hlig" machen mu&szlig;ten, namentlich sobald die Kriegsnachfrage und das englische Monopol des Weltmarkts aufh&ouml;rten. Es war nat&uuml;rlich weit bequemer und den Interessen der herrschenden Klassen, die Malthus echt pf&auml;ffisch idolatrisiert, viel entsprechender, diese "&Uuml;berv&ouml;lkerung" aus den ewigen Gesetzen der Natur als aus den nur historischen Naturgesetzen der kapitalistischen Produktion zu erkl&auml;ren. <A HREF="me23_542.htm#Z15">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M16">(16)</A> "Eine grundlegende Ursache des Anwachsens des Kapitals w&auml;hrend des Krieges lag in den gr&ouml;&szlig;eren Anstrengungen und vielleicht auch den gr&ouml;&szlig;eren Entbehrungen der arbeitenden Klassen, die in jeder Gesellschaft die zahlreichsten sind. Durch die D&uuml;rftigkeit ihrer Lage wurden mehr Frauen und Kinder gen&ouml;tigt, Arbeit zu nehmen; und jene, die schon fr&uuml;her Arbeiter waren, waren aus demselben Grunde gezwungen, einen gr&ouml;&szlig;eren Teil ihrer Zeit der Vermehrung der Produktion zu widmen." ("Essays on Political Econ. in which are illustrated the Principal Causes of the Present National Distress", London 1830, p. 248.) <A HREF="me23_542.htm#Z16">&lt;=</A></P></BODY>
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