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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Das zinstragende Kapital. - 32. Geldkapital und wirkliches Kapital - III</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me25_511.htm"><FONT SIZE=2>31. Kapitel. Geldkapital und wirkliches Kapital <20> II</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_536.htm"><FONT SIZE=2>33. Kapitel. Das Umlaufsmittel unter dem Kreditsystem</FONT></A></P>
<FONT SIZE=2>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 25, "Das Kapital", Bd. III, F&uuml;nfter Abschnitt, S. 521 - 535<BR>Dietz Verlag, Berlin/DDR 1983</FONT>
<P ALIGN="CENTER">ZWEIUNDDREISSIGSTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Geldkapital und wirkliches Kapital <20> III</FONT><BR>
<FONT SIZE=2>(Schlu&szlig;)</FONT></P>
<B><P><A NAME="S521">&lt;521&gt;</A></B> Die Masse des so in Kapital r&uuml;ckzuverwandelnden Geldes ist Resultat des massenhaften Reproduktionsprozesses, aber f&uuml;r sich betrachtet, als leihbares Geldkapital, ist sie nicht selbst Masse von reproduktivem Kapital.</P>
<P>Das Wichtigste von dem bisher Entwickelten ist, da&szlig; die Ausdehnung des Teils der Revenue, der zur Konsumtion bestimmt ist (wobei vom Arbeiter abgesehn wird, weil seine Revenue = dem variablen Kapital), zun&auml;chst als Akkumulation von Geldkapital sich darstellt. Es geht also ein Moment in die Akkumulation des Geldkapitals ein, das wesentlich verschieden ist von der wirklichen Akkumulation des industriellen Kapitals; denn der zur Konsumtion bestimmte Teil des j&auml;hrlichen Produkts wird in keiner Weise Kapital. Ein Teil davon <I>ersetzt </I>Kapital, d.h. das konstante Kapital der Produzenten von Konsumtionsmitteln, aber, soweit er wirklich sich in Kapital verwandelt, existiert er in der Naturalform der Revenue der Produzenten dieses konstanten Kapitals. Dasselbe Geld, das die Revenue repr&auml;sentiert, das als blo&szlig;er Vermittler der Konsumtion dient, verwandelt sich regelm&auml;&szlig;ig f&uuml;r eine Zeitlang in leihbares Geldkapital. Soweit dies Geld Arbeitslohn darstellt, ist es zugleich die Geldform des variablen Kapitals; und soweit es das konstante Kapital der Produzenten von Konsumtionsmitteln ersetzt, ist es die Geldform, die ihr konstantes Kapital momentan annimmt, und dient zum Ankauf der Naturalelemente ihres zu ersetzenden konstanten Kapitals. Weder in der einen noch in der andern Form dr&uuml;ckt es an sich Akkumulation aus, obgleich seine Masse w&auml;chst mit dem Umfang des Reproduktionsprozesses. Aber es verrichtet zeitweilig die Funktion von ausleihbarem Geld, also von Geldkapital. Nach dieser Seite hin mu&szlig; also die Akkumulation des Geldkapitals immer eine gr&ouml;&szlig;ere Akkumulation von Kapital widerspiegeln, als wirklich vorhanden ist, indem die Ausdehnung der individuellen Konsumtion, weil vermittelt durch Geld, als Akkumula- <A NAME="S522"><B>&lt;522&gt;</A></B> tion von Geldkapital erscheint, weil sie die Geldform liefert f&uuml;r wirkliche Akkumulation, f&uuml;r Geld, das neue Kapitalanlagen er&ouml;ffnet.</P>
<P>Die Akkumulation des leihbaren Geldkapitals dr&uuml;ckt also zum Teil nichts aus als die Tatsache, da&szlig; alles Geld, worin das industrielle Kapital im Proze&szlig; seines Kreislaufs sich verwandelt, die Form annimmt, nicht von Geld, das die Reproduktiven <I>vorschie&szlig;en</I>, sondern von Geld, das sie <I>borgen</I>; so da&szlig; in der Tat der Vorschu&szlig; des Geldes, der im Reproduktionsproze&szlig; geschehn mu&szlig;, als Vorschu&szlig; von geliehenem Geld erscheint. In der Tat leiht auf Grundlage des kommerziellen Kredits der eine dem andern das Geld, das er im Reproduktionsproze&szlig; braucht. Dies nimmt nun aber die Form an, da&szlig; der Bankier, dem ein Teil der Reproduktiven es leiht, es dem andern Teil der Reproduktiven leiht, wobei dann der Bankier als der Segenspender erscheint; und zugleich, da&szlig; die Verf&uuml;gung &uuml;ber dies Kapital ganz in die H&auml;nde der Bankiers als Mittelspersonen ger&auml;t.</P>
<P>Es sind nun noch einige besondre Formen der Akkumulation von Geldkapital anzuf&uuml;hren. Es wird Kapital freigesetzt, z.B. durch Fall im Preis der Produktionselemente, Rohstoffe etc. Kann der Industrielle nicht unmittelbar seinen Reproduktionsproze&szlig; ausdehnen, so wird ein Teil seines Geldkapitals als &uuml;bersch&uuml;ssig aus dem Kreislauf abgesto&szlig;en und verwandelt sich in leihbares Geldkapital. Zweitens aber wird Kapital in Geldform freigesetzt, namentlich beim Kaufmann, sobald Unterbrechungen im Gesch&auml;ft eintreten. Hat der Kaufmann eine Reihe von Gesch&auml;ften erledigt und kann infolge solcher Unterbrechungen die neue Reihe erst sp&auml;ter beginnen, so repr&auml;sentiert das realisierte Geld f&uuml;r ihn nur Schatz, &uuml;bersch&uuml;ssiges Kapital. Aber zugleich stellt es unmittelbar Akkumulation von leihbarem Geldkapital dar. Im ersten Fall dr&uuml;ckt die Akkumulation des Geldkapitals Wiederholung des Reproduktionsprozesses unter g&uuml;nstigern Bedingungen aus, wirkliches Freiwerden eines Teils des fr&uuml;her gebundnen Kapitals, also Bef&auml;higung zur Erweiterung des Reproduktionsprozesses mit denselben Geldmitteln. Im andern Fall dagegen blo&szlig;e Unterbrechung des Flusses der Transaktionen. Aber in beiden F&auml;llen verwandelt es sich in leihbares Geldkapital, stellt Akkumulation desselben dar, wirkt gleichm&auml;&szlig;ig auf Geldmarkt und Zinsfu&szlig;, obgleich es hier Bef&ouml;rderung, dort Hemmung des wirklichen Akkumulationsprozesses ausdr&uuml;ckt. Endlich wird Akkumulation von Geldkapital bewirkt durch die Anzahl von Leuten, die ihr Sch&auml;fchen ins trockne gebracht und die sich von der Reproduktion zur&uuml;ckziehn. Je mehr Profite im Lauf des industriellen Zyklus gemacht worden, desto gr&ouml;&szlig;er ihre Anzahl. Hier dr&uuml;ckt die Akkumulation des leihbaren Geldkapitals einerseits wirkliche Akkumulation aus (ihrem relativen Umfang nach); andrerseits blo&szlig; den <A NAME="S523"><B>&lt;523&gt;</A></B> Umfang der Verwandlung industrieller Kapitalisten in blo&szlig;e Geldkapitalisten.</P>
<P>Was nun den andern Teil des Profits angeht, der nicht bestimmt ist, als Revenue konsumiert zu werden, so verwandelt er sich nur in Geldkapital, wenn nicht unmittelbar anwendbar zur Erweiterung des Gesch&auml;fts in der Produktionssph&auml;re, worin er gemacht ist. Dies kann aus zwei Gr&uuml;nden herr&uuml;hren. Entweder weil diese Sph&auml;re mit Kapital ges&auml;ttigt ist. Oder weil die Akkumulation, um als Kapital fungieren zu k&ouml;nnen, erst einen gewissen Umfang erreicht haben mu&szlig;, je nach den Ma&szlig;verh&auml;ltnissen der Anlage von neuem Kapital in diesem bestimmten Gesch&auml;ft. Sie verwandelt sich also zun&auml;chst in leihbares Geldkapital und dient zur Erweiterung der Produktion in andren Sph&auml;ren. Alle andren Umst&auml;nde als gleichbleibend angenommen, wird die Masse des zur R&uuml;ckverwandlung in Kapital bestimmten Profits abh&auml;ngen von der Masse des gemachten Profits und daher von der Ausdehnung des Reproduktionsprozesses selbst. St&ouml;&szlig;t aber diese neue Akkumulation in ihrer Anwendung auf Schwierigkeiten, auf Mangel an Anlagesph&auml;ren, findet also &Uuml;berf&uuml;llung der Produktionszweige und &Uuml;berangebot von Leihkapital statt, so beweist diese Plethora des leihbaren Geldkapitals nichts als die Schranken der <I>kapitalistischen </I>Produktion. Der nachfolgende Kreditschwindel beweist, da&szlig; kein positives Hindernis der Anwendung dieses &uuml;berfl&uuml;ssigen Kapitals besteht. Wohl aber ein Hindernis verm&ouml;ge seiner Verwertungsgesetze, verm&ouml;ge der Schranken, worin sich das Kapital als Kapital verwerten kann. Plethora von Geldkapital als solchem dr&uuml;ckt nicht notwendig &Uuml;berproduktion aus, noch auch nur Mangel an Verwendungssph&auml;ren f&uuml;r Kapital.</P>
<P>Die Akkumulation des Leihkapitals besteht einfach darin, da&szlig; Geld sich als verleihbares Geld niederschl&auml;gt. Dieser Proze&szlig; ist sehr verschieden von der wirklichen Verwandlung in Kapital; es ist nur die Akkumulation von Geld in einer Form, worin es in Kapital verwandelt werden kann. Diese Akkumulation kann aber, wie nachgewiesen, Momente ausdr&uuml;cken, die von der wirklichen Akkumulation sehr verschieden sind. Bei best&auml;ndiger Erweiterung der wirklichen Akkumulation kann diese erweiterte Akkumulation von Geldkapital teils ihr Resultat sein, teils das Resultat von Momenten, die sie begleiten, aber ganz von ihr verschieden sind, teils endlich auch das Resultat sogar von Stockungen der wirklichen Akkumulation. Schon weil die Akkumulation von Leihkapital angeschwellt wird durch solche, von der wirklichen Akkumulation unabh&auml;ngige, aber dennoch sie begleitende Momente, mu&szlig; in bestimmten Phasen des Zyklus best&auml;ndig Plethora von Geldkapital stattfinden und diese Plethora mit der Ausbildung des Kredits sich <A NAME="S524"><B>&lt;524&gt;</A></B> entwickeln. Mit ihr mu&szlig; sich also zugleich die Notwendigkeit entwickeln, den Produktionsproze&szlig; &uuml;ber seine kapitalistischen Schranken hinauszutreiben: &Uuml;berhandel, &Uuml;berproduktion, &Uuml;berkredit. Gleichzeitig mu&szlig; dies stets in Formen geschehn, die einen R&uuml;ckschlag hervorrufen.</P>
<P>Was die Akkumulation des Geldkapitals aus Grundrente, Arbeitslohn etc. angeht, so es ist &uuml;berfl&uuml;ssig, hier darauf einzugehn. Nur dies Moment ist hervorzuheben, da&szlig; das Gesch&auml;ft des wirklichen Sparens und Entsagens (durch Schatzbildner), soweit es Elemente der Akkumulation liefert, durch die Teilung der Arbeit im Fortschritt der kapitalistischen Produktion denen &uuml;berlassen wird, die das Minimum solcher Elemente beziehn und oft genug noch ihr Erspartes verlieren, wie die Arbeiter bei Falliten von Banken. Einerseits wird das Kapital des industriellen Kapitalisten nicht von ihm selbst "erspart", sondern im Verh&auml;ltnis zur Gr&ouml;&szlig;e seines Kapitals verf&uuml;gt er &uuml;ber fremde Ersparungen; andrerseits macht der Geldkapitalist die fremden Ersparungen zu seinem Kapital und den Kredit, den sich die reproduktiven Kapitalisten untereinander geben und den ihnen das Publikum gibt, zu seiner privaten Bereicherungsquelle. Die letzte Illusion des kapitalistischen Systems, als ob Kapital der Spr&ouml;&szlig;ling eigner Arbeit und Ersparung w&auml;re, geht damit in die Br&uuml;che. Nicht nur besteht der Profit in Aneignung fremder Arbeit, sondern das Kapital, womit diese fremde Arbeit in Bewegung gesetzt und ausgebeutet wird, besteht aus fremdem Eigentum, das der Geldkapitalist dem industriellen Kapitalisten zur Verf&uuml;gung stellt und wof&uuml;r er diesen seinerseits exploitiert.</P>
<P>Es ist noch einiges &uuml;ber das Kreditkapital zu bemerken.</P>
<P>Wie oft dasselbe Geldst&uuml;ck als Leihkapital figurieren kann, h&auml;ngt, wie schon oben entwickelt, ganz davon ab</P>
<P>1. wie oft es Warenwerte in Verkauf oder in Zahlung realisiert, also Kapital &uuml;bertr&auml;gt, und ferner davon, wie oft es Revenue realisiert. Wie oft es in andre Hand kommt als realisierter Wert, sei es von Kapital oder Revenue, h&auml;ngt daher offenbar ab von Umfang und Masse der wirklichen Ums&auml;tze;</P>
<P>2. h&auml;ngt dies ab von der &Ouml;konomie der Zahlungen und von der Entwicklung und Organisation des Kreditwesens;</P>
<P>3. endlich von der Verkettung und Aktionsgeschwindigkeit der Kredite, so da&szlig;, wenn es an einem Punkt als Depositum niederfallt, es auf dem andern sofort wieder als Anleihe hinausgeht.</P>
<P>Selbst gesetzt, die Form, worin das Leihkapital existiert, sei blo&szlig; die des wirklichen Geldes, Goldes oder Silbers, der Ware, deren Stoff als Ma&szlig; der Werte dient, so ist notwendig stets ein gro&szlig;er Teil dieses Geldkapitals blo&szlig; <A NAME="S525"><B>&lt;525&gt;</A></B> fiktiv, d.h. Titel auf Wert, ganz wie die Wertzeichen. Soweit Geld fungiert im Kreislauf des Kapitals, bildet es zwar f&uuml;r einen Moment Geldkapital; aber es verwandelt sich nicht in leihbares Geldkapital, sondern wird entweder ausgetauscht gegen die Elemente des produktiven Kapitals, oder bei Realisierung der Revenue als Umlaufsmittel weggezahlt und kann sich also nicht f&uuml;r seinen Besitzer in Leihkapital verwandeln. Soweit es sich aber in Leihkapital verwandelt und dasselbe Geld wiederholt Leihkapital vorstellt, ist klar, da&szlig; es nur an <I>einem </I>Punkt als metallisches Geld existiert; an allen andern Punkten existiert es nur in der Form von Anspruch auf Kapital. Die Akkumulation dieser Anspr&uuml;che, nach der Voraussetzung, entspringt aus der wirklichen Akkumulation, d.h. aus der Verwandlung des Werts des Warenkapitals etc. in Geld; aber dennoch ist die Akkumulation dieser Anspr&uuml;che oder Titel als solche verschieden, sowohl von der wirklichen Akkumulation, der sie entspringt, wie von der zuk&uuml;nftigen Akkumulation (dem neuen Produktionsproze&szlig;), welche durch das Ausleihen des Geldes vermittelt wird.</P>
<P>Prima facie existiert das Leihkapital immer in der Form des Geldes <A NAME="Z9"><A HREF="me25_521.htm#M9">(9)</A></A>, sp&auml;ter als Anspruch auf Geld, indem das Geld, worin es urspr&uuml;nglich <A NAME="S526"><B>&lt;526&gt;</A></B> existiert, nun in der Hand des Borgers in wirklicher Geldform vorhanden ist. F&uuml;r den Verleiher hat es sich in Anspruch auf Geld, in einen Eigentumstitel verwandelt. Dieselbe Masse wirkliches Geld kann daher sehr verschiedene Massen von Geldkapital vorstellen. Blo&szlig;es Geld, ob es realisiertes Kapital oder realisierte Revenue vorstellt, wird Leihkapital durch den blo&szlig;en Akt des Ausleihens, durch seine Verwandlung in Depositum, wenn wir die allgemeine Form bei entwickeltem Kreditsystem betrachten. Das Depositum ist Geldkapital f&uuml;r den Depositor. Es mag aber in der Hand des Bankiers nur potentielles Geldkapital sein, das m seiner Kasse brachliegt statt in der seines Eigent&uuml;mers. <A NAME="Z2"><A NAME="Z10"><A HREF="me25_521.htm#M10">(10)</A></A></P>
<B><P><A NAME="S527">&lt;527&gt;</A></B> Mit dem Wachstum des stofflichen Reichtums w&auml;chst die Klasse der Geldkapitalisten; es vermehrt sich einerseits die Zahl und der Reichtum der sich zur&uuml;ckziehenden Kapitalisten, der Rentiers; und zweitens wird die Entwicklung des Kreditsystems gef&ouml;rdert und damit die Zahl der Bankiers, Geldverleiher, Finanziers etc. vermehrt. - Mit der Entwicklung des disponiblen Geldkapitals entwickelt sich die Masse der zinstragenden Papiere, Staatspapiere, Aktien etc., wie fr&uuml;her entwickelt. Aber damit zugleich die Nachfrage nach disponiblem Geldkapital, indem die Jobbers, die in diesen Papieren Spekulationsgesch&auml;fte machen, eine Hauptrolle im Geldmarkt spielen. W&auml;ren alle K&auml;ufe und Verkaufe dieser Papiere nur der Ausdruck wirklicher Kapitalanlage, so w&auml;re es richtig zu sagen, da&szlig; sie nicht auf die Nachfrage nach Leibhkapital wirken k&ouml;nnen, indem, wenn A sein Papier verkauft, er gerade so viel Geld herauszieht, wie B in das Papier steckt. Indes selbst dann, da das Papier zwar existiert, aber nicht das Kapital (wenigstens nicht als Geldkapital), das es urspr&uuml;nglich vorstellt, erzeugt es immer pro tanto neue Nachfrage f&uuml;r solches Geldkapital. Aber jedenfalls ist es dann Geldkapital, wor&uuml;ber fr&uuml;her B, jetzt A disponiert.</P>
<FONT SIZE=2><P>B.A. 1857. Nr. 4886: "Ist es nach Ihrer Ansicht eine richtige Angabe der Ursachen, die die Diskontorate bestimmen, wenn ich sage, da&szlig; sie geregelt wird durch die Menge des im Markt befindlichen Kapitals, das verwendbar ist f&uuml;r den Diskonto von Handelswechseln, im Unterschied von andern Arten von Wertpapieren?" - {Chapman:} "Nein; ich halte daf&uuml;r, da&szlig; der Zinsfu&szlig; affiziert wird durch alle leichtkonvertiblen Wertpapiere (all convertible securities of a current character); es w&uuml;rde unrecht sein, die Frage einfach auf den Wechseldiskonto zu beschr&auml;nken; denn wenn gro&szlig;e Nachfrage f&uuml;r Geld besteht auf" {Depot von} "Konsols, oder selbst Schatzscheine, wie das neuerdings stark der Fall war, und zu einem viel h&ouml;hern als dem kommerziellen Zinsfu&szlig;, so w&auml;re es absurd, zu sagen, da&szlig; unsre Handelswelt nicht davon ber&uuml;hrt w&uuml;rde; sie wird sehr wesentlich davon ber&uuml;hrt." - 4890. "Wenn gute und gangbare Wertpapiere, wie Bankiers sie als solche anerkennen, im Markt sind und die Eigner Geld darauf aufnehmen wollen, so hat das ganz sicher seine Wirkung auf Handelswechsel; ich kann z.B. nicht erwarten, da&szlig; ein Mann mir sein Geld zu 5% auf Handelswechsel gibt, wenn er dies Geld gleichzeitig zu 6% auf Konsols usw. ausleihen kann; es affiziert uns in derselben Weise; niemand kann von mir verlangen, da&szlig; ich seine Wechsel zu 5 1/2% diskontiere, wenn ich mein Geld zu 6% ausleihen kann." - 4892. "Von Leuten, die f&uuml;r 2.000 Pfd.St. oder 5.000 Pfd.St. oder 10.000 Pfd.St. Wertpapiere als feste Kapitalanlagen kaufen, sprechen wir nicht, als ob sie wesentlich auf den Geldmarkt einwirken. Wenn Sie mich fragen nach dem Zinsfu&szlig; auf" {Depot von} "Konsols, so spreche ich von Leuten, die Gesch&auml;fte zum Betrag von Hunderttausenden machen, von sogenannten Jobbers, die gro&szlig;e Betr&auml;ge &ouml;ffentlicher Anleihen zeichnen oder im Markt kaufen und die dann diese Papiere halten m&uuml;ssen, bis sie sie mit einem Profit loswerden k&ouml;nnen; diese Leute m&uuml;ssen zu diesem Zweck Geld aufnehmen."</P>
</FONT><B><P><A NAME="S528">&lt;528&gt;</A></B> Mit der Entwicklung des Kreditwesens werden gro&szlig;e konzentrierte Geldm&auml;rkte geschaffen, wie London, die zugleich Hauptsitze des Handels in diesen Papieren sind. Die Bankiers stellen dem Gelichter dieser H&auml;ndler das Geldkapital des Publikums massenhaft zur Verf&uuml;gung, und so w&auml;chst diese Brut von Spielern.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Geld ist auf der Effektenb&ouml;rse gew&ouml;hnlich wolhlfeiler als irgendwo anders", sagt 1848 der damalige Gouverneur der Bank v. E. &lt;James Morris&gt; vor dem geheimen Komitee der Lords. (C.D. 1848, printed 1857, Nr. 219.)</P>
</FONT><P>Es ist bereits bei Betrachtung des zinstragenden Kapitals dargestellt worden, da&szlig; der Durchschnittszins f&uuml;r eine l&auml;ngere Reihe von Jahren, bei sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden, bestimmt wird durch die Durchschnittsrate des Profits, nicht des Unternehmergewinns, der selbst nichts ist als der Profit minus dem Zins &lt;siehe Seite 370ff.&gt;.</P>
<P>Da&szlig; auch f&uuml;r die Variationen des kommerziellen Zinses - des Zinses, der f&uuml;r Diskontierungen und Anleihen innerhalb des Kreises der Handelswelt von den Geldverleihern berechnet wird - im Verlauf des industriellen Zyklus eine Phase eintritt, wo der Zinsfu&szlig; sein Minimum &uuml;bersteigt und die mittlere Durchschnittsh&ouml;he erreicht (die er dann sp&auml;ter &uuml;berschreitet), und wo diese Bewegung Folge des Steigens des Profits ist -, auch dies ist bereits erw&auml;hnt und wird noch weiter untersucht werden.</P>
<P>Indes ist hier zweierlei zu bemerken:</P>
<I><P>Erstens</I>: Wenn der Zinsfu&szlig; sich f&uuml;r l&auml;ngere Zeit hochh&auml;lt (wir sprechen hier vom Zinsfu&szlig; in einem gegebnen Land wie England, wo der mittlere Zinsfu&szlig; f&uuml;r l&auml;ngere Zeit gegeben ist und sich auch darstellt in dem f&uuml;r Anleihen auf l&auml;ngere Perioden bezahlten Zins, was man Privatzins nennen kann), so ist dies prima facie Beweis, da&szlig; w&auml;hrend dieser Zeit die Rate des Profits hoch ist, beweist aber nicht notwendig, da&szlig; die Rate des Unternehmergewinns hoch ist. Dieser letztere Unterschied f&auml;llt mehr oder weniger weg f&uuml;r Kapitalisten, die vorwiegend mit eignem Kapital arbeiten: sie realisieren die hohe Rate des Profits, da sie sich den Zins selbst zahlen. Die M&ouml;glichkeit l&auml;nger dauernden hohen Zinsfu&szlig;es - wir sprechen hier nicht von der Phase der eigentlichen Klemme - ist gegeben mit hoher Rate des Profits. Es ist aber m&ouml;glich, da&szlig; diese hohe Profitrate, nach Abzug der hohen Zinsrate, nur eine niedrige Rate des Unternehmergewinns &uuml;brigl&auml;&szlig;t. Diese letztere mag einschrumpfen, w&auml;hrend die hohe Profitrate fortdauert. Es ist dies m&ouml;glich, weil die einmal in Angriff genommenen Unternehmungen fortgef&uuml;hrt werden m&uuml;ssen. In dieser Phase wird stark mit blo&szlig;em <A NAME="S529"><B>&lt;529&gt;</A></B> Kreditkapital (fremdem Kapital) gearbeitet; und die hohe Profitrate kann stellenweise spekulativ, prospektiv sein. Hohe Zinsrate kann gezahlt werden mit hoher Profitrate, aber abnehmendem Unternehmergewinn. Sie kann gezahlt werden - und dies ist z.T. der Fall in Zeiten der Spekulation - nicht aus dem Profit, sondern aus dem geborgten fremden Kapital selbst, und dies kann eine Zeitlang fortdauern.</P>
<I><P>Zweitens</I>: Der Ausdruck, da&szlig; die Nachfrage nach Geldkapital und daher die Zinsrate w&auml;chst, weil die Profitrate hoch, ist nicht identisch damit, da&szlig; die Nachfrage nach industriellem Kapital w&auml;chst und daher die Zinsrate hoch ist.</P>
<P>In Zeiten der Krise erreicht die Nachfrage nach Leihkapital und damit die Zinsrate ihr Maximum; die Profitrate und mit ihr die Nachfrage nach industriellem Kapital ist so gut wie verschwunden. In solchen Zeiten borgt jeder nur, um zu zahlen, um bereits eingegangne Verpflichtungen abzuwickeln. Dagegen in Zeiten der Wiederbelebung nach der Krise wird Leihkapital verlangt, um zu kaufen und um das Geldkapital in produktives oder kommerzielles Kapital zu verwandeln. Und dann wird es verlangt entweder vom industriellen Kapitalisten oder vom Kaufmann. Der industrielle Kapitalist legt es aus in Produktionsmitteln und in Arbeitskraft.</P>
<P>Die steigende Nachfrage nach Arbeitskraft kann an sich nie Grund sein f&uuml;r steigenden Zinsfu&szlig;, soweit er durch die Profitrate bestimmt wird. H&ouml;herer Arbeitslohn ist nie Grund eines h&ouml;hern Profits, obgleich er, besondre Phasen des industriellen Zyklus betrachtet, eine seiner Folgen sein kann.</P>
<P>Es kann die Nachfrage nach Arbeitskraft zunehmen, weil die Exploitation der Arbeit unter besonders g&uuml;nstigen Umst&auml;nden vor sich geht, aber die steigende Nachfrage nach Arbeitskraft und daher nach variablem Kapital vermehrt an und f&uuml;r sich nicht den Profit, sondern schm&auml;lert ihn pro tanto. Dennoch kann aber damit die Nachfrage nach variablem Kapital zunehmen, also auch die Nachfrage nach Geldkapital, und dies den Zinsfu&szlig; erh&ouml;hen. Der Marktpreis der Arbeitskraft steigt dann &uuml;ber seinen Durchschnitt, es wird eine mehr als die durchschnittliche Zahl von Arbeitern besch&auml;ftigt, und gleichzeitig steigt der Zinsfu&szlig;, weil mit jenen Umst&auml;nden die Nachfrage nach Geldkapital. Die steigende Nachfrage nach Arbeitskraft verteuert diese Ware wie jede andre, steigert ihren Preis, aber nicht den Profit, der haupts&auml;chlich auf der relativen Wohlfeilheit gerade dieser Ware beruht. Sie erh&ouml;ht aber zugleich - unter den vorausgesetzten Umst&auml;nden - die Zinsrate, weil sie die Nachfrage nach Geldkapital erh&ouml;ht. Verwandelte sich der Geldkapitalist, statt das Geld auszuleihen, in einen Industriellen, so <A NAME="S530"><B>&lt;530&gt;</A></B> w&uuml;rde der Umstand, da&szlig; er die Arbeit teurer zu zahlen hat, an und f&uuml;r sich seinen Profit nicht erh&ouml;hen, sondern pro tanto vermindern. Die Konjunktur der Umst&auml;nde mag so sein, da&szlig; trotzdem sein Profit steigt, aber nie weil er die Arbeit teurer zahlt. Der letztre Umstand, soweit er die Nachfrage nach Geldkapital vermehrt, ist aber hinreichend, um die Zinsrate zu erh&ouml;hen. Stiege aus irgendwelchen Ursachen der Arbeitslohn, bei sonst ung&uuml;nstigen Konjunkturen, so w&uuml;rde das Steigen des Arbeitslohns die Profitrate senken, aber die Zinsrate steigern in dem Ma&szlig;, wie es die Nachfrage nach Geldkapital vermehrte.</P>
<P>Von der Arbeit abgesehn, besteht das, was Overstone die "Nachfrage nach Kapital" nennt, nur in Nachfrage nach Waren. Die Nachfrage nach Waren steigert ihren Preis, sei es, da&szlig; sie &uuml;ber den Durchschnitt steigt, oder da&szlig; die Zufuhr unter den Durchschnitt f&auml;llt. Wenn der industrielle Kapitalist oder Kaufmann jetzt z.B. 150 Pfd.St. f&uuml;r dieselbe Warenmasse zu zahlen hat, wof&uuml;r er fr&uuml;her 100 Pfd.St. zahlte, so h&auml;tte er 150 Pfd.St. anzuleihen, wo sonst 100 Pfd.St., und h&auml;tte daher bei 5% Zins 7<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>2</FONT> Pfd.St. zu zahlen, wo er sonst 5 Pfd.St. zahlte. Die Masse des von ihm zu zahlenden Zinses w&uuml;rde steigen, weil die Masse des geborgten Kapitals.</P>
<P>Der ganze Versuch des Herrn Overstone besteht darin, die Interessen des Leihkapitals und des industriellen Kapitals als identisch darzustellen, w&auml;hrend sein Bankakt gerade darauf berechnet ist, die Differenz dieser Interessen zum Vorteil des Geldkapitals auszubeuten.</P>
<P>Es ist m&ouml;glich, da&szlig; die Nachfrage nach Waren, im Fall ihre Zufuhr unter den Durchschnitt gefallen, nicht mehr Geldkapital absorbiert als fr&uuml;her. Es ist dieselbe Summe, vielleicht eine kleinere, zu zahlen f&uuml;r ihren Gesamtwert, aber f&uuml;r dieselbe Summe wird ein kleineres Quantum von Gebrauchswerten erhalten. In diesem Falle wird die Nachfrage nach leihbarem Geldkapital dieselbe bleiben, also der Zinsfu&szlig; nicht steigen, obgleich die Nachfrage nach der Ware im Verh&auml;ltnis zu ihrer Zufuhr und daher der Preis der Ware gestiegen w&auml;re. Der Zinsfu&szlig; kann nur ber&uuml;hrt werden, sobald die Gesamtnachfrage nach Leihkapital w&auml;chst, und dies ist unter obigen Voraussetzungen nicht der Fall.</P>
<P>Die Zufuhr eines Artikels kann aber auch unter den Durchschnitt fallen, wie bei Mi&szlig;ernte in Korn, Baumwolle etc., und die Nachfrage nach Leihkapital wachsen, weil darauf spekuliert wird, da&szlig; die Preise noch h&ouml;her steigen, und das n&auml;chste Mittel, sie steigen zu machen, darin besteht, einen Teil der Zufuhr dem Markt zeitweilig zu entziehn. Um aber die gekaufte Ware zu bezahlen, ohne sie zu verkaufen, wird vermittelst der kommerziellen "Wechselwirtschaft" Geld verschafft. In diesem Fall w&auml;chst die <A NAME="S531"><B>&lt;531&gt;</A></B> Nachfrage nach Leihkapital, und der Zinsfu&szlig; kann steigen infolge dieses Versuchs, die Zufuhr der Ware zum Markt k&uuml;nstlich zu verhindern. Der h&ouml;here Zinsfu&szlig; dr&uuml;ckt dann eine k&uuml;nstliche Verminderung der Zufuhr des Warenkapitals aus.</P>
<P>Andrerseits kann die Nachfrage nach einem Artikel wachsen, weil seine Zufuhr gewachsen ist und der Artikel unter seinem Durchschnittspreis steht.</P>
<P>In diesem Fall kann die Nachfrage nach Leihkapital dieselbe bleiben oder selbst fallen, weil mit derselben Geldsumme mehr Waren zu haben sind. Es k&ouml;nnte aber auch spekulative Vorratbildung eintreten, teils zur Benutzung des g&uuml;nstigen Moments f&uuml;r Produktionszwecke, teils in Erwartung sp&auml;terer Preissteigerung. In diesem Fall k&ouml;nnte die Nachfrage nach Leibkapital wachsen, und der erh&ouml;hte Zinsfu&szlig; w&auml;re so Ausdruck von Kapitalanlage in &uuml;bersch&uuml;ssiger Vorratbildung von Elementen des produktiven Kapitals. Wir betrachten hier nur die Nachfrage nach Leihkapital, wie sie beeinflu&szlig;t wird durch die Nachfrage und Zufuhr des Warenkapitals. Es ist schon fr&uuml;her auseinandergesetzt, wie der wechselnde Stand des Reproduktionsprozesses in den Phasen des industriellen Zyklus auf das Angebot von Leihkapital wirkt. Den trivialen Satz, da&szlig; die Marktrate des Zinsfu&szlig;es bestimmt ist durch Zufuhr und Nachfrage von (Leih-)Kapital, wirft Overstone schlauerweise zusammen mit seiner eignen Annahme, wonach Leihkapital identisch ist mit Kapital &uuml;berhaupt, und sucht dadurch den Wucherer in den einzigen Kapitalisten und sein Kapital in das einzige Kapital zu verwandeln.</P>
<P>In Zeiten der Klemme ist die Nachfrage nach Leihkapital Nachfrage nach Zahlungsmittel und weiter gar nichts; keineswegs Nachfrage nach Geld als Kaufmittel. Der Zinsfu&szlig; kann dabei sehr hoch gehn, einerlei ob reales Kapital - produktives und Warenkapital - im &Uuml;berma&szlig; vorhanden oder knapp. Die Nachfrage nach Zahlungsmitteln ist blo&szlig;e Nachfrage nach Umsetzbarkeit in <I>Geld</I>, soweit die Kaufleute und Produzenten gute Sicherheiten bieten k&ouml;nnen; sie ist Nachfrage nach <I>Geldkapital</I>, soweit dies nicht der Fall ist, soweit also ein Vorschu&szlig; von Zahlungsmitteln ihnen nicht nur die <I>Geldform </I>gibt, sondern das ihnen mangelnde <I>&Auml;quivalent</I>, in welcher Form es sei, zum Zahlen. Dies ist der Punkt, wo beide Seiten der landl&auml;ufigen Theorie bei Beurteilung der Krisen recht und unrecht haben. Die da sagen, da&szlig; blo&szlig; Mangel an Zahlungsmitteln existiert, haben entweder blo&szlig; die Besitzer von bona fide Sicherheiten im Auge oder sind Narren, die glauben, es sei die Pflicht und in der Macht einer Bank, durch Papierzettel alle bankrotten Schwindler in zahlungsf&auml;hige solide Kapitalisten zu ver- <A NAME="S532"><B>&lt;532&gt;</A></B> wandeln. Die da sagen, da&szlig; blo&szlig; Mangel an Kapital existiert, machen entweder blo&szlig;e Wortklauberei, da ja in solchen Zeiten das <I>inkonvertible </I>Kapital infolge von &Uuml;bereinfuhr und &Uuml;berproduktion massenhaft vorhanden ist, oder sie sprechen blo&szlig; von jenen Kreditrittern, die nun in der Tat in Umst&auml;nde gesetzt sind, wo sie nicht l&auml;nger fremdes Kapital erhalten, um damit zu wirtschaften, und nun verlangen, die Bank solle ihnen nicht nur das verlorne Kapital zahlen helfen, sondern sie auch noch zur Fortsetzung des Schwindels bef&auml;higen.</P>
<P>Es ist Grundlage der kapitalistischen Produktion, da&szlig; das Geld als selbst&auml;ndige Form des Werts der Ware gegen&uuml;bertritt oder da&szlig; der Tauschwert selbst&auml;ndige Form im Geld erhalten mu&szlig;, und dies ist nur m&ouml;glich, indem eine bestimmte Ware das Material wird, in deren Wert sich alle andern Waren messen, da&szlig; sie ebendadurch die allgemeine Ware, die Ware par excellence im Gegensatz zu allen andern Waren wird. Dies mu&szlig; sich in doppelter Hinsicht zeigen, und namentlich bei kapitalistisch entwickelten Nationen, die das Geld in gro&szlig;em Ma&szlig; ersetzen, einerseits durch Kredit-Operationen, andrerseits durch Kreditgeld. In Zeiten der Klemme, wo der Kredit einschrumpft oder ganz aufh&ouml;rt, tritt pl&ouml;tzlich Geld als einziges Zahlungsmittel und wahres Dasein des Werts absolut den Waren gegen&uuml;ber. Daher die allgemeine Entwertung der Waren, die Schwierigkeit, ja die Unm&ouml;glichkeit, sie in Geld zu verwandeln, d.h. in ihre eigne rein phantastische Form. Zweitens aber: das Kreditgeld selbst ist nur Geld, soweit es im Betrage seines Nominalwerts absolut das wirkliche Geld vertritt. Mit dem Goldabflu&szlig; wird seine Konvertibilit&auml;t in Geld problematisch, d.h. seine Identit&auml;t mit wirklichem Gold. Daher Zwangsma&szlig;regeln, Heraufsetzung des Zinsfu&szlig;es etc., um die Bedingungen dieser Konvertibilit&auml;t zu sichern. Dies kann mehr oder minder auf die Spitze getrieben werden durch falsche Gesetzgebung, beruhend auf falschen Theorien vom Geld und der Nation aufgedr&auml;ngt durch das Interesse der Geldh&auml;ndler, der Overstone und Konsorten. Die Grundlage aber ist gegeben mit der Grundlage der Produktionsweise selbst. Eine Entwertung des Kreditgeldes (gar nicht zu sprechen von einer &uuml;brigens nur imagin&auml;ren Entgeldung desselben) w&uuml;rde alle bestehenden Verh&auml;ltnisse ersch&uuml;ttern. Der Wert der Waren wird daher geopfert, um das phantastische und selbst&auml;ndige Dasein dieses Werts im Geld zu sichern. Als Geldwert ist er &uuml;berhaupt nur gesichert, solange das Geld gesichert ist. F&uuml;r ein paar Millionen Geld m&uuml;ssen daher viele Millionen Waren zum Opfer gebracht werden. Dies ist unvermeidlich in der kapitalistischen Produktion und bildet eine ihrer Sch&ouml;nheiten. In fr&uuml;hern Produktionsweisen kommt dies nicht vor, weil bei der engen Basis, auf der <A NAME="S533"><B>&lt;533&gt;</A></B> sie sich bewegen, weder der Kredit noch das Kreditgeld zur Entwicklung kommt. Solange der <I>gesellschaftliche </I>Charakter der Arbeit als das <I>Gelddasein </I>der Ware und daher als ein <I>Ding </I>au&szlig;er der wirklichen Produktion erscheint, sind Geldkrisen, unabh&auml;ngig oder als Versch&auml;rfung wirklicher Krisen, unvermeidlich. Es ist andrerseits klar, da&szlig;, solange der Kredit einer Bank nicht ersch&uuml;ttert ist, sie durch Vermehrung des Kreditgelds in solchen F&auml;llen die Panik lindert, durch dessen Einziehung sie aber vermehrt. Alle Geschichte der modernen Industrie zeigt, da&szlig; Metall in der Tat nur erheischt w&auml;re zur Saldierung des internationalen Handels, sobald dessen Gleichgewicht momentan verschoben ist, wenn die inl&auml;ndische Produktion organisiert w&auml;re. Da&szlig; das Inland schon jetzt kein Metallgeld bedarf, beweist die Suspension der Barzahlungen der sog. Nationalbanken, zu der, als zum einzigen Hilfsmittel, in allen extremen F&auml;llen gegriffen wird.</P>
<P>Bei zwei Individuen w&auml;re es l&auml;cherlich, zu sagen, da&szlig; im Verkehr untereinander beide die Zahlungsbilanz gegen sich haben. Wenn sie wechselseitig Schuldner und Gl&auml;ubiger voneinander sind, ist es klar, da&szlig;, wenn ihre Forderungen sich nicht ausgleichen, f&uuml;r den Rest der eine der Schuldner des andern sein mu&szlig;. Bei Nationen ist dies keineswegs der Fall. Und da&szlig; es nicht der Fall ist, ist von allen &Ouml;konomen in dem Satz anerkannt, da&szlig; die Zahlungsbilanz f&uuml;r oder gegen eine Nation sein kann, obwohl ihre Handelsbilanz sich schlie&szlig;lich ausgleichen mu&szlig;. Die Zahlungsbilanz unterscheidet sich dadurch von der Handelsbilanz, da&szlig; sie eine in einer bestimmten Zeit f&auml;llige Handelsbilanz ist. Was nun die Krisen tun, ist, da&szlig; sie die Differenz zwischen der Zahlungsbilanz und der Handelsbilanz in eine kurze Zeit zusammendr&auml;ngen; und die bestimmten Zust&auml;nde, die sich bei der Nation entwickeln, bei der die Krise ist, bei der daher jetzt der Zahlungstermin eintritt, - diese Zust&auml;nde bringen schon eine solche Kontraktion der Ausgleichungszeit mit sich. Erstens das Wegsenden von Edelmetallen; dann das Losschlagen konsignierter Waren; das Exportieren von Waren, um sie loszuschlagen oder um im Inland Geldvorsch&uuml;sse darauf aufzutreiben; das Steigen des Zinsfu&szlig;es, das Aufk&uuml;ndigen der Kredite, das Fallen der Wertpapiere, das Losschlagen fremder Wertpapiere, die Attraktion von fremdem Kapital zur Anlage in diesen entwerteten Wertpapieren, endlich der Bankrott, der eine Masse Forderungen ausgleicht. Es wird dabei oft noch Metall versandt nach dem Land, wo die Krise ausgebrochen, weil die Wechsel darauf unsicher, also die Zahlung am sichersten in Metall erfolgt. Es kommt dazu der Umstand, da&szlig; mit Bezug auf Asien alle kapitalistischen Nationen meist gleichzeitig, direkt oder indirekt, seine Schuldner sind. Sobald diese verschiednen Umst&auml;nde auf die andre beteiligte Nation ihre <A NAME="S535"><A NAME="S534"><B>&lt;534&gt;</A></B> volle Wirkung &uuml;ben, tritt auch bei ihr Gold- oder Silberexport, kurz der Zahlungstermin ein, und dieselben Ph&auml;nomene wiederholen sich.</P>
<P>Bei dem kommerziellen Kredit geht der Zins, als Unterschied des Kreditpreises vom Barpreise, nur soweit in den Warenpreis ein, als die Wechsel l&auml;ngre als gew&ouml;hnliche Laufzeit haben. Andernfalls nicht. Und dies erkl&auml;rt sich daraus, da&szlig; jeder mit der einen Hand diesen Kredit nimmt und ihn mit der andern gibt. {Dies stimmt nicht mit meiner Erfahrung. - F. E.} Soweit aber der Diskonto in dieser Form hier eingeht, ist er nicht durch diesen kommerziellen Kredit, sondern durch den Geldmarkt geregelt.</P>
<P>W&auml;ren Nachfrage und Angebot von Geldkapital, die den Zinsfu&szlig; bestimmen, identisch mit Nachfrage und Angebot von wirklichem Kapital, wie Overstone behauptet, so m&uuml;&szlig;te, je nachdem man verschiedne Waren oder dieselbe Ware in verschiednen Stadien (Rohstoff, Halbfabrikat, fertiges Produkt) betrachtet, der Zins gleichzeitig niedrig und hoch sein. 1844 schwankte der Zinsfu&szlig; der B. v. E. zwischen 4% (von Januar bis September) und 2<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>2</FONT> und 3% von November bis Jahresschlu&szlig;. 1845 war er 2<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>2</FONT>, 2<FONT SIZE="-1"><SUP>3</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>4</FONT>, 3% von Januar bis Oktober, zwischen 3 und 5% in den letzten Monaten. Der Durchschnittspreis von fair Orleans Baumwolle war 1844 6<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>4</FONT> d. und 1845 4<FONT SIZE="-1"><SUP>7</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>8</FONT> d. Am 3. M&auml;rz 1844 war der Baumwollvorrat in Liverpool 627.042 Ballen und am 3. M&auml;rz 1845 773.800 Ballen. Nach dem niedrigen Preis der Baumwolle zu schlie&szlig;en, mu&szlig;te der Zinsfu&szlig; 1845 niedrig sein, was er in der Tat w&auml;hrend des gr&ouml;&szlig;ten Teils dieser Zeit war. Aber nach dem Garn zu schlie&szlig;en, h&auml;tte er hoch sein m&uuml;ssen, denn die Preise waren relativ und die Profite absolut hoch. Aus Baumwolle zu 4 d. das Pfund konnte 1845 mit 4 d. Spinnkosten ein Garn gesponnen werden (Nr. 40 gut secunda mule twist), das dem Spinner also 8 d. kostete und das er September und Oktober 1845 zu 10<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>2</FONT> oder 11<FONT SIZE="-1"><SUP>1</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>2</FONT> d. per Pfund verkaufen konnte. (S. Aussage von Wylie weiter unten.)</P>
<P>Die ganze Sache kann dadurch zur Entscheidung gebracht werden:</P>
<P>Nachfrage und Angebot von Leihkapital w&auml;re identisch mit Nachfrage und Angebot von Kapital &uuml;berhaupt (obgleich diese letztere Phrase absurd ist; f&uuml;r den Industriellen oder Kaufmann ist die Ware eine Form seines Kapitals, aber er verlangt doch nie Kapital als solches, sondern stets nur diese spezielle Ware als solche, kauft und zahlt sie als Ware, Korn oder Baumwolle, unabh&auml;ngig von der Rolle, die sie im Kreislauf seines Kapitals einzunehmen hat), wenn es keine Geldverleiher g&auml;be und statt deren die verleihenden Kapitalisten im Besitz von Maschinerie, Rohstoff etc. w&auml;ren und sie diese ausliehen oder vermieteten, wie jetzt H&auml;user, an die industriellen <B>&lt;535&gt;</A></B> Kapitalisten, die selbst Eigner eines Teils dieser Gegenst&auml;nde sind. Unter solchen Umst&auml;nden w&auml;re die Zufuhr von Leihkapital identisch mit Zufuhr von Produktionselementen f&uuml;r den industriellen Kapitalisten, von Waren f&uuml;r den Kaufmann. Es ist aber klar, da&szlig; dann die Teilung des Profits zwischen Leiher und Borger zun&auml;chst ganz abh&auml;ngen w&uuml;rde von dem Verh&auml;ltnis, worin dies Kapital geliehen ist und worin es Eigentum dessen, der es anwendet.</P>
<P>Nach Herrn Weguelin (B.A. 1857) ist der Zinsfu&szlig; bestimmt durch "die Masse des unbesch&auml;ftigten Kapitals" (252); ist "nur ein Index der Masse des unbesch&auml;ftigten Kapitals, das Anlage sucht" (271); sp&auml;ter hei&szlig;t dies unbesch&auml;ftigte Kapital "floating capital" (485) und darunter versteht er "Noten der Bank von England und andre Zirkulationsmittel im Lande; z.B. die Noten der Provinzialbanken und die im Lande vorhandne M&uuml;nze ... ich schlie&szlig; unter floating capital auch die Reserven der Banken ein" (502, 503) und sp&auml;ter auch Barrengold (503). So sagt derselbe Weguelin, da&szlig; die Bank von England gro&szlig;en Einflu&szlig; auf den Zinsfu&szlig; hat zu Zeiten, "wo wir" (die B. v. E.) "tats&auml;chlich den gr&ouml;&szlig;ten Teil des unbesch&auml;ftigten Kapitals in unsrer Hand haben" (1198), w&auml;hrend nach obigen Aussagen des Herrn Overstone die Bank von England "kein Platz f&uuml;r Kapital ist". Ferner sagt Weguelin:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Nach meiner Ansicht wird die Diskontorate reguliert durch die Menge des unbesch&auml;ftigten Kapitals im Lande. Die Menge des unbesch&auml;ftigten Kapitals ist repr&auml;sentiert durch die Reserve der B. v. E., die tats&auml;chlich eine Metallreserve ist. Wenn also der Metallschatz vermindert wird, vermindert dies die Menge des unbesch&auml;ftigten Kapitals im Lande und steigert also den Wert des noch vorhandnen Rests." (1258.)</P>
</FONT><P>J. Stuart Mill sagt 2102:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Bank ist gen&ouml;tigt, um ihr banking department solvent zu erhalten, ihr m&ouml;glichstes zu tun, die Reserve dieses Departements zu f&uuml;llen; sobald sie also findet, da&szlig; ein Abflu&szlig; eintritt, mu&szlig; sie sich eine Reserve sichern und entweder ihre Diskontierungen einschr&auml;nken oder Wertpapiere verkaufen."</P>
</FONT><P>Die Reserve, soweit blo&szlig; das banking department betrachtet wird, ist Reserve nur f&uuml;r die Depositen. Nach den Overstones soll das banking department blo&szlig; als Bankier handeln, ohne R&uuml;cksicht auf die "automatische" Notenausgabe. Aber in Zeiten wirklicher Klemme hat das Institut, unabh&auml;ngig von der Reserve des banking department, die nur aus Noten besteht, ein sehr scharfes Auge auf den Metallschatz und mu&szlig; es haben, wenn es nicht fallieren will. Denn im selben Ma&szlig; wie der Metallschatz schwindet, schwindet auch die Reserve von Banknoten, und niemand sollte dies besser wissen als Herr Overstone, der dies eben durch seinen Bankakt von 1844 so weise eingerichtet hat.</P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M9">(9)</A> B.A. 1857, Aussagen von Twells, Bankier: 4516. "Als Bankier machen Sie Gesch&auml;fte in Kapital oder in Geld? - Wir handeln in Geld." - 4517. "Wie werden die Depositen in Ihrer Bank eingezahlt? - In Geld." - 4518. "Wie werden sie ausgezahlt? - In Geld. - [4519.] "Kann man also sagen, da&szlig; sie etwas andres sind als Geld? - Nein."</P>
<P>Overstone (siehe Kap. XXVI) verwirrt sich fortw&auml;hrend zwischen "capital" und "money". "Value of money" &lt;"Wert des Geldes"&gt; hei&szlig;t bei ihm auch Zins, aber soweit er bestimmt ist durch die Masse des Geldes; "value of capital" &lt;"Wert des Kapitals"&gt; soll der Zins sein, soweit er bestimmt wird durch die Nachfrage nach produktivem Kapital und durch den Profit, den es abwirft. Er sagt: 4140. "Der Gebrauch des Wortes Kapital ist sehr gef&auml;hrlich." - 4148. "Die Goldausfuhr aus England ist eine Verminderung der Geldmenge im Lande, und diese mu&szlig; nat&uuml;rlich vermehrte Nachfrage im Geldmarkt &uuml;berhaupt verursachen" (hiernach also nicht im Kapitalmarkt). - 4112. "Im Ma&szlig;, wie das Geld aus dem Lande geht, wird die Menge im Lande vermindert. Diese Verminderung der im Lande bleibenden Menge erzeugt einen gesteigerten Wert dieses Geldes." (Dies bedeutet urspr&uuml;nglich in seiner Theorie eine durch die Kontraktion der Zirkulation verursachte Wertsteigerung des Geldes als Geld, im Vergleich zu den Warenwerten; wo also diese Steigerung im Wert des Geldes = Fall im Wert der Waren. Da aber in der Zwischenzeit selbst f&uuml;r ihn unwidersprechlich nachgewiesen, da&szlig; die Masse des zirkulierenden Geldes nicht die Preise bestimmt, so ist es jetzt die Verminderung des Geldes als Umlaufsmittel, die seinen Wert als zinstragendes Kapital und damit den Zinsfu&szlig; steigern soll.) "Und dieser gesteigerte Wert des noch &uuml;brigen Geldes tut dem Abflu&szlig; Einhalt und dauert fort, bis er soviel Geld zur&uuml;ckgebracht hat, als n&ouml;tig ist, das Gleichgewicht wiederherzustellen." - Die Fortsetzung der Widerspr&uuml;che des Overstone weiter unten. <A HREF="me25_521.htm#Z9">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M10">(10)</A> Hier tritt nun die Konfusion ein, da&szlig; dies beides "Geld" ist, das Depositum als Anspruch auf Zahlung von seiten des Bankiers und das deponierte Geld in der Hand des Bankiers. Bankier Twells, vor dem Bankausschu&szlig; von 1857, nimmt folgendes Beispiel: "Ich fange mein Gesch&auml;ft an mit 10.000 Pfd.St. Mit 5.000 Pfd.St. kaufe ich Waren und nehme sie auf mein Lager. Die andern 5.000 Pfd.St. deponiere ich bei einem Bankier, um dagegen nach Bedarf zu ziehn. Aber ich betrachte das Ganze immer noch als mein Kapital, obgleich 5.000 Pfd.St. davon sich in der Form von Depositum oder Geld befinden." (4528.) Hieraus entspinnt sich nun folgende artige Debatte: 4531. "Sie haben also Ihre 5.000 Pfd.St. in Banknoten jemand anders gegeben? - Jawohl." - 4532. "Dann hat dieser 5.000 Pfd.St. Depositen? - Jawohl." - 4533. "Und Sie haben 5.000 Pfd.St. Depositen? - Ganz richtig." - 4534. "Er hat 5.000 Pfd.St. in Geld, und Sie haben 5.000 Pfd.St. in Geld? - Jawohl." - 4535. "Aber es ist schlie&szlig;lich nichts als Geld? -Nein." - Die Konfusion r&uuml;hrt z.T. daher: A, der die 5.000 Pfd.St. deponiert hat, kann dagegen ziehn, verf&uuml;gt &uuml;ber sie, so gut als wenn er sie noch h&auml;tte. Sie fungieren soweit f&uuml;r ihn als potentielles Geld. In allen F&auml;llen, wo er dagegen zieht, vernichtet er aber sein Depositum pro tanto. Zieht er wirkliches Geld heraus und ist sein Geld schon weiter verliehen, so wird er nicht mit seinem eignen Geld bezahlt, sondern mit von einem andern deponierten Geld. Zahlt er eine Schuld an B mit einem Scheck auf seinen Bankier und deponiert B diesen Scheck bei seinem Bankier und hat der Bankier von A ebenfalls einen Scheck auf den Bankier von B, so da&szlig; die beiden Bankiers nur die Schecks austauschen, so hat das von A deponierte Geld zweimal Geldfunktion verrichtet; erstens in der Hand dessen, der das von A deponierte Geld erhalten hat; zweitens in der Hand von A selbst. In der zweiten Funktion ist es Ausgleichung von Schuldforderung (die Schuldforderung des A auf seinen Bankier und die Schuldforderung des letztem auf den Bankier von B) ohne Dazwischenkunft von Geld. Hier wirkt das Depositum zweimal als Geld, n&auml;mlich als wirkliches Geld und sodann als Anspruch auf Geld. Blo&szlig;e Anspr&uuml;che auf Geld k&ouml;nnen Geldstelle vertreten nur durch Ausgleichung von Schuldforderungen. <A HREF="me25_521.htm#Z10">&lt;=</A></P></BODY>
</HTML>