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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Lenin: Der Imperialismus ... [Vorwort franz. und deutsche Ausgabe, 1920]</TITLE>
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<TD ALIGN="CENTER" width= 299 height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><FONT size=2><A HREF="../default.htm"><FONT color=#CC3333><= Inhaltsverzeichnis W. I. Lenin</A></TD>
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<P><SMALL>Gedruckt nachzulesen in: Wladimir Iljitsch Lenin: Werke. Herausgegeben vom Institut f&uuml;r Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. <BR>Band 22, 3. Auflage, unver&auml;nderter Nachdruck der 1. Auflage 1960, Berlin/DDR. S. 189-309.
<BR>Erstellt am 20.02.1999.
<BR>2. Korrektur 29.10.2000</SMALL></P>
<H2>Lenin: Der Imperialismus als h&ouml;chstes Stadium des Kapitalismus</H2>
<H1>Vorwort zur franz&ouml;sischen und deutschen Ausgabe</H1>
<P ALIGN="CENTER"><B>I</B></P>
<P><B><A NAME="S193">|193|</A></B> Die vorliegende Schrift ist, wie im Vorwort zur russischen Ausgabe erw&auml;hnt, 1916 im Hinblick auf die zaristische Zensur verfa&szlig;t worden. Ich habe nicht die M&ouml;glichkeit, gegenw&auml;rtig den ganzen Text umzuarbeiten, &uuml;berdies d&uuml;rfte das wohl auch unzweckm&auml;&szlig;ig sein, denn die Hauptaufgabe des Buches bleibt nach wie vor, an Hand von zusammenfassenden Daten unbestrittener b&uuml;rgerlicher Statistiken und von Zeugnissen b&uuml;rgerlicher Gelehrter aller L&auml;nder zu zeigen, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, am Vorabend des ersten imperialistischen Weltkriegs, das <I>Gesamtbild</I> der kapitalistischen Weltwirtschaft in ihren internationalen Wechselbeziehungen war.</P>
<P>Einesteils d&uuml;rfte es f&uuml;r viele Kommunisten in den fortgeschrittenen kapitalistischen L&auml;ndern sogar von Nutzen sein, sich am Beispiel dieser vom Standpunkt der zaristischen Zensur legalen Schrift davon zu &uuml;berzeugen, da&szlig; es m&ouml;glich und notwendig ist, selbst die geringen &Uuml;berreste von Legalit&auml;t, die den Kommunisten beispielsweise im heutigen Amerika oder in Frankreich nach den j&uuml;ngsten Verhaftungen fast aller Kommunisten noch verbleiben, dazu auszunutzen, die ganze Verlogenheit der sozialpazifistischen Ansichten und Hoffnungen auf die "Weltdemokratie" aufzudecken. In diesem Vorwort will ich versuchen, die notwendigsten Erg&auml;nzungen zu dieser Schrift, die der Zensur unterlag, zu geben.</P>
<P ALIGN="CENTER"><B>II</B></P>
<P><B><A NAME="S194">|194|</A></B> In der Schrift wird der Beweis erbracht, da&szlig; der Krieg von 1914-1918 auf beiden Seiten ein imperialistischer Krieg (d.h. ein Eroberungskrieg, ein Raub- und Pl&uuml;nderungskrieg) war, ein Krieg um die Aufteilung der Welt, um die Verteilung und Neuverteilung der Kolonien, der "Einflu&szlig;sph&auml;ren" des Finanzkapitals usw.</P>
<P>Denn der Beweis f&uuml;r den wahren sozialen oder, richtiger gesagt, den wahren Klassencharakter eines Krieges ist selbstverst&auml;ndlich nicht in der diplomatischen Geschichte des Krieges zu suchen, sondern in der Analyse der <I>objektiven </I>Lage der herrschenden <I>Klassen </I>in <I>allen </I>kriegf&uuml;hrenden Staaten. Um diese objektive Lage darstellen zu k&ouml;nnen, darf man nicht Beispiele und einzelne Daten herausgreifen (bei der ungeheuren Kompliziertheit der Erscheinungen des gesellschaftlichen Lebens kann man immer eine beliebige Zahl von Beispielen oder Einzeldaten ausfindig machen, um jede beliebige These zu erh&auml;rten), sondern man mu&szlig; unbedingt die <I>Gesamtheit </I>der Daten &uuml;ber die Grundlagen des Wirtschaftslebens <I>aller</I> kriegf&uuml;hrenden M&auml;chte und der <I>ganzen </I>Welt nehmen.</P>
<P>Gerade solche unwiderlegbaren zusammenfassenden Daten habe ich bei der Schilderung der <I>Verteilung der Welt </I>in den Jahren 1876 und 1914 (im Kapitel VI) und der Verteilung der <I>Eisenbahnen </I>der ganzen Welt in den Jahren 1890 und 1913 (im Kapitel VII) angef&uuml;hrt. Die Eisenbahnen sind Ergebnisse der Hauptzweige der kapitalistischen Industrie, der Kohlen- und Eisenindustrie - Ergebnisse und zugleich anschaulichste Gradmesser der Entwicklung des Welthandels und der b&uuml;rgerlich-demokratischen Zivilisation. Wie die Eisenbahnen mit der Gro&szlig;industrie, mit den Monopolen, den Syndikaten, den Kartellen, den Trusts, den Banken, mit der Finanzoligarchie verbunden sind, das ist in den vorhergehenden Kapiteln des Buches gezeigt. Die Verteilung des Eisenbahnnetzes, die Ungleichm&auml;&szlig;igkeit dieser Verteilung, die Ungleichm&auml;&szlig;igkeit seiner Entwicklung - das sind Ergebnisse des modernen Monopolkapitalismus im Weltma&szlig;stab. Und diese Ergebnisse zeigen, da&szlig; auf einer <I>solchen </I>wirtschaftlichen Grundlage, <I>solange </I>das Privateigentum an den Produktionsmitteln besteht, imperialistische Kriege absolut unvermeidlich sind.</P>
<P>Der Bau von Eisenbahnen scheint ein einfaches, nat&uuml;rliches, demokratisches, kulturelles, zivilisatorisches Unternehmen zu sein: Ein sol- <A NAME="S195"><B>|195|</A></B> ches ist er in den Augen der b&uuml;rgerlichen Professoren, die f&uuml;r die Besch&ouml;nigung der kapitalistischen Sklaverei bezahlt werden, und in den Augen der kleinb&uuml;rgerlichen Philister. In Wirklichkeit haben die kapitalistischen F&auml;den, durch die diese Unternehmungen in tausendf&auml;ltigen Verschlingungen mit dem Privateigentum an den Produktionsmitteln &uuml;berhaupt verkn&uuml;pft sind, diesen Bau in ein Werkzeug zur Unterdr&uuml;ckung von <I>einer Milliarde </I>Menschen (in den Kolonien und Halbkolonien), d.h. von mehr als der H&auml;lfte der Erdbev&ouml;lkerung in den abh&auml;ngigen L&auml;ndern, und der Lohnsklaven des Kapitals in den "zivilisierten" L&auml;ndern verwandelt.</P>
<P>Auf der Arbeit des Kleinproduzenten beruhendes Privateigentum, freie Konkurrenz, Demokratie - alle diese Schlagworte, mit denen die Kapitalisten und ihre Presse die Arbeiter und Bauern betr&uuml;gen, liegen weit zur&uuml;ck. Der Kapitalismus ist zu einem Weltsystem kolonialer Unterdr&uuml;ckung und finanzieller Erdrosselung der &uuml;bergro&szlig;en Mehrheit der Bev&ouml;lkerung der Erde durch eine Handvoll "fortgeschrittener" L&auml;nder geworden. Und in diese "Beute" teilen sich zwei, drei weltbeherrschende, bis an die Z&auml;hne bewaffnete R&auml;uber (Amerika, England, Japan), die die ganze Welt in <I>ihren </I>Krieg um die Teilung <I>ihrer </I>Beute mit hineinrei&szlig;en.</P>
<P ALIGN="CENTER"><B>III</B></P>
<P>Der Frieden von Brest-Litowsk, von dem monarchistischen Deutschland diktiert, und dann der weitaus bestialischere und niedertr&auml;chtigere Frieden von Versailles, von "demokratischen" Republiken, Amerika und Frankreich, sowie vom "freien" England diktiert, haben der Menschheit einen &uuml;beraus n&uuml;tzlichen Dienst geleistet, indem sie sowohl die gedungenen Tintenkulis des Imperialismus entlarvten wie auch die reaktion&auml;ren Spie&szlig;er - m&ouml;gen diese sich auch Pazifisten und Sozialisten nennen -, die den "Wilsonismus" priesen und zu beweisen suchten, da&szlig; unter dem Imperialismus Frieden und Reformen m&ouml;glich seien.</P>
<P>Dutzende Millionen von Leichen und Kr&uuml;ppeln, die der Krieg hinterlie&szlig; - ein Krieg, der darum gef&uuml;hrt wurde, ob die englische oder die deutsche Gruppe von Finanzr&auml;ubern einen gr&ouml;&szlig;eren Teil der Beute erhalten soll -, und dann diese beiden "Friedensvertr&auml;ge" &ouml;ffnen mit einer bisher ungekannten Schnelligkeit Millionen und aber Millionen durch die Bourgeoisie eingesch&uuml;chterter, niedergehaltener, betrogener und be- <A NAME="S196"><B>|196|</A></B> t&ouml;rter Menschen die Augen. Auf dem Boden des durch den Krieg hervorgerufenen Ruins in der ganzen Welt erw&auml;chst somit die weltweite revolution&auml;re Krise, die, welch lange und schwere Wandlungen sie auch durchmachen mag, nicht anders enden kann als mit der proletarischen Revolution und deren Sieg.</P>
<P>Das Basler Manifest der II Internationale, das 1912 eine Einsch&auml;tzung nicht des Krieges &uuml;berhaupt (es gibt verschiedene Kriege, es gibt auch revolution&auml;re Kriege), sondern gerade desjenigen Krieges gab, der 1914 ausbrach, dieses Manifest ist uns als Denkmal, das den ganzen schmachvollen Bankrott, das ganze Renegatentum der Helden der II. Internationale anprangert, erhalten geblieben.</P>
<P>Ich bringe deshalb dieses Manifest im Anhang zu der vorliegenden Ausgabe und mache die Leser eindringlich darauf aufmerksam, da&szlig; die Helden der II. Internationale alle jene Stellen des Manifests geflissentlich umgehen, wo von dem Zusammenhang eben dieses kommenden Krieges mit der proletarischen Revolution pr&auml;zis, klar und direkt die Rede ist - sie ebenso geflissentlich umgehen, wie ein Dieb die Stelle meidet, wo er gestohlen hat.</P>
<B><P ALIGN="CENTER">IV</P>
</B><P>Besondere Aufmerksamkeit ist in der vorliegenden Schrift der Kritik des "Kautskyanertums" gewidmet, jener internationalen geistigen Str&ouml;mung, die in allen L&auml;ndern der Welt von den "angesehensten Theoretikern", den F&uuml;hrern der II. Internationale (Otto Bauer und Co. in &Ouml;sterreich, Ramsay MacDonald u.a. in England, Albert Thomas in Frankreich usw. usf.) samt einer Unmenge von Sozialisten, Reformisten, Pazifisten, b&uuml;rgerlichen Demokraten und Pfaffen vertreten wird.</P>
<P>Diese geistige Str&ouml;mung ist einerseits ein Produkt der Zersetzung, der Verwesung der II. Internationale und anderseits die unvermeidliche Frucht der Ideologie von Kleinb&uuml;rgern, die infolge ihrer ganzen Lebenslage im Banne b&uuml;rgerlicher und demokratischer Vorurteile befangen sind.</P>
<P>Bei Kautsky und seinesgleichen bedeuten derartige Ansichten den vollst&auml;ndigen Verzicht gerade auf die revolution&auml;ren Grundlagen des Marxismus, die dieser Schriftsteller jahrzehntelang, &uuml;brigens besonders im Kampfe gegen den sozialistischen Opportunismus (von Bernstein, Millerand, Hyndman, Gompers u.a.) verteidigt hat. Es ist daher kein Zufall, da&szlig; <A NAME="S197"><B>|197|</A></B> sich die "Kautskyaner" jetzt in der ganzen Welt praktisch-politisch mit den extremen Opportunisten (durch die II. oder gelbe Internationale) und mit den b&uuml;rgerlichen Regierungen (durch die b&uuml;rgerlichen Koalitionsregierungen unter Teilnahme von Sozialisten) vereinigt haben.</P>
<P>Die in der ganzen Welt anwachsende proletarische revolution&auml;re Bewegung im allgemeinen und kommunistische Bewegung im besonderen kann der Analyse und Aufdeckung der theoretischen Fehler des "Kautskyanertums" nicht entraten. Das gilt um so mehr, als die Str&ouml;mungen des Pazifismus und des "Demokratismus" schlechthin, die nicht im geringsten den Anspruch erheben, marxistisch zu sein, die aber genauso wie Kautsky und Co. die Tiefe der Widerspr&uuml;che des Imperialismus und die Unvermeidlichkeit der durch ihn erzeugten revolution&auml;ren Krise vertuschen - als diese Str&ouml;mungen in der ganzen Welt noch au&szlig;erordentlich stark verbreitet sind. Und der Kampf gegen diese Str&ouml;mungen ist Pflicht der Partei des Proletariats, die der Bourgeoisie die von ihr bet&ouml;rten Kleinproduzenten und die Millionen der in mehr oder weniger kleinb&uuml;rgerliche Lebensverh&auml;ltnisse versetzten Werkt&auml;tigen entrei&szlig;en mu&szlig;.</P>
<B><P ALIGN="CENTER">V</P>
</B><P>Einige Worte m&uuml;ssen &uuml;ber das Kapitel VIII: "Parasitismus und F&auml;ulnis des Kapitalismus" gesagt werden. Wie schon im Text des Buches vermerkt ist, hat Hilferding, der ehemalige "Marxist", aber jetzige Mitstreiter Kautskys und einer der Hauptrepr&auml;sentanten der b&uuml;rgerlichen, reformistischen Politik in der "Unabh&auml;ngigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands", in dieser Frage im Vergleich zu dem offenen Pazifisten und Reformisten, dem Engl&auml;nder Hobson, einen Schritt zur&uuml;ck getan. Die internationale Spaltung der gesamten Arbeiterbewegung ist jetzt schon ganz offen zutage getreten (II. und III. Internationale). Auch die Tatsache des bewaffneten Kampfes und des B&uuml;rgerkriegs zwischen den beiden Richtungen ist zutage getreten: in Ru&szlig;land Unterst&uuml;tzung Koltschaks und Denikins durch die Menschewiki und "Sozialrevolution&auml;re" gegen die Bolschewiki, in Deutschland die Scheidemann samt Noske und Co. mit der Bourgeoisie gegen die Spartakusleute, desgleichen in Finnland, Polen, Ungarn usw. Was ist nun die &ouml;konomische Grundlage dieser weltgeschichtlichen Erscheinung?</P>
<P><B><A NAME="S198">|198|</A></B> Es sind eben der Parasitismus und die F&auml;ulnis des Kapitalismus, die seinem h&ouml;chsten geschichtlichen Stadium, d.h. dem Imperialismus, eigen sind. Wie in der vorliegenden Schrift nachgewiesen ist, hat der Kapitalismus jetzt eine <I>Handvoll </I>(weniger als ein Zehntel der Erdbev&ouml;lkerung, ganz "freigebig" und &uuml;bertrieben gerechnet, weniger als ein F&uuml;nftel) besonders reicher und m&auml;chtiger Staaten hervorgebracht, die durch einfaches "Kuponschneiden" die ganze Welt auspl&uuml;ndern. Der Kapitalexport ergibt Eink&uuml;nfte von 8-10 Milliarden Francs j&auml;hrlich, und zwar nach den Vorkriegspreisen und der b&uuml;rgerlichen Vorkriegsstatistik. Gegenw&auml;rtig ist es nat&uuml;rlich viel mehr.</P>
<P>Es ist klar, da&szlig; man aus solchem gigantischen <I>Extraprofit </I>(denn diesen Profit streichen die Kapitalisten &uuml;ber den Profit hinaus ein, den sie aus den Arbeitern ihres "eigenen" Landes herauspressen) die Arbeiterf&uuml;hrer und die Oberschicht der Arbeiteraristokratie <I>bestechen kann</I>. Sie wird denn auch von den Kapitalisten der "fortgeschrittenen" L&auml;nder bestochen - durch tausenderlei Methoden, direkte und indirekte, offene und versteckte.</P>
<P>Diese Schicht der verb&uuml;rgerten Arbeiter oder der "Arbeiteraristokratie", in ihrer Lebensweise, nach ihrem Einkommen, durch ihre ganze Weltanschauung vollkommen verspie&szlig;ert, ist die Hauptst&uuml;tze der II. Internationale und in unseren Tagen die soziale (nicht milit&auml;rische) <I>Hauptst&uuml;tze der Bourgeoisie</I>. Denn sie sind wirkliche <I>Agenten der Bourgeoisie innerhalb der Arbeiter</I>bewegung, Arbeiterkommis der Kapitalistenklasse (labor lieutenants of the capitalist class), wirkliche Schrittmacher des Reformismus und Chauvinismus. Im B&uuml;rgerkrieg zwischen Proletariat und Bourgeoisie stellen sie sich in nicht geringer Zahl unweigerlich auf die Seite der Bourgeoisie, auf die Seite der "Versailler" gegen die "Kommunarden".</P>
<P>Ohne die &ouml;konomischen Wurzeln dieser Erscheinung begriffen zu haben, ohne ihre politische und soziale Bedeutung abgewogen zu haben, ist es unm&ouml;glich, auch nur einen Schritt zur L&ouml;sung der praktischen Aufgaben der kommunistischen Bewegung und der kommenden sozialen Revolution zu machen.</P>
<P>Der Imperialismus ist der Vorabend der sozialen Revolution des Proletariats. Das hat sich seit 1917 im Weltma&szlig;stab best&auml;tigt.</P>
<P>6. Juli 1920</P>
<I><P ALIGN="RIGHT">N. Lenin</P>
<BR><BR>
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