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2022-08-25 20:29:11 +02:00
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<TITLE>Das Kapital II - II. Der Umschlag des Kapitals</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me24_231.htm"><FONT SIZE=2>12. Kapitel. Die Arbeitsperiode</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me24_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me24_251.htm"><FONT SIZE=2>14. Kapitel. Die Umlaufszeit</FONT></A></P>
<P><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 24, "Das Kapital", Bd. II, 2. Abschnitt, S. 241 - 250<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1963 </SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">DREIZEHNTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Die Produktionszeit</FONT></P>
<B><P><A NAME="S241">&lt;241&gt;</A></B> Die Arbeitszeit ist immer Produktionszeit, d.h. Zeit, w&auml;hrend deren das Kapital in die Produktionssph&auml;re gebannt ist. Aber umgekehrt ist nicht alle Zeit, w&auml;hrend deren das Kapital sich im Produktionsproze&szlig; befindet, deswegen notwendig auch Arbeitszeit.</P>
<P>Es handelt sich hier nicht um Unterbrechungen des Arbeitsprozesses, welche durch die Naturschranken der Arbeitskraft selbst bedingt sind, obgleich sich gezeigt hat, wie sehr der blo&szlig;e Umstand, da&szlig; das fixe Kapital, Fabrikgeb&auml;ude, Maschinerie usw., w&auml;hrend der Pausen des Arbeitsprozesses brachliegt, eins der Motive wurde zur unnat&uuml;rlichen Verl&auml;ngrung des Arbeitsprozesses und zur Tag - und Nachtarbeit. &lt;Siehe Band 23, S. 271 - 278&gt; Es handelt sich hier von einer, von der L&auml;nge des Arbeitsprozesses unabh&auml;ngigen, durch die Natur des Produkts und seiner Herstellung selbst bedingten Unterbrechung, w&auml;hrend deren der Arbeitsgegenstand k&uuml;rzer oder l&auml;nger dauernden Naturprozessen unterworfen ist, physikalische, chemische, physiologische Ver&auml;nderungen durchmachen mu&szlig;, w&auml;hrend deren der Arbeitsproze&szlig; ganz oder teilweise suspendiert ist.</P>
<P>So mu&szlig; gekelterter Wein erst eine Zeitlang die G&auml;rung durchmachen und dann wieder eine Zeitlang liegen, um einen bestimmten Grad der Vollkommenheit zu erreichen. In vielen Industriezweigen mu&szlig; das Produkt eine Trocknung durchmachen, wie in der T&ouml;pferei, oder gewissen Umst&auml;nden ausgesetzt sein, um seine chemische Beschaffenheit zu &auml;ndern, wie in der Bleicherei. Winterkorn braucht vielleicht neun Monate zur Reife. Zwischen Saat- und Erntezeit ist der Arbeitsproze&szlig; fast ganz unterbrochen. In der Holzzucht, nachdem die Aussaat und die dabei n&ouml;tigen Vorarbeiten beendet, braucht der Same vielleicht 100 Jahre, um in fertiges Produkt verwandelt zu werden; w&auml;hrend dieser ganzen Zeit braucht er relativ nur sehr unbedeutende Einwirkung von Arbeit.</P>
<B><P><A NAME="S242">&lt;242&gt;</A></B> In allen diesen F&auml;llen wird w&auml;hrend eines gro&szlig;en Teils der Produktionszeit nur stellenweis zusch&uuml;ssige Arbeit zugesetzt. Das im vorigen Kapitel beschriebne Verh&auml;ltnis, wo dem bereits im Produktionsproze&szlig; festgelegten Kapital zusch&uuml;ssiges Kapital und Arbeit zugesetzt werden mu&szlig;, findet hier nur mit l&auml;ngern oder kurzem Unterbrechungen statt.</P>
<P>In allen diesen F&auml;llen besteht also die Produktionszeit des vorgescho&szlig;nen Kapitals aus zwei Perioden: Einer Periode, worin das Kapital sich im Arbeitsproze&szlig; befindet: einer zweiten Periode, worin seine Existenzform - die von unfertigem Produkt - dem Walten von Naturprozessen &uuml;berlassen ist, ohne sich im Arbeitsproze&szlig; zu befinden. Ob diese beiden Zeitr&auml;ume sich stellenweis durchkreuzen und zwischeneinanderschieben, &auml;ndert nichts an der Sache. Arbeitsperiode und Produktionsperiode decken sich hier nicht. Die Produktionsperiode ist gr&ouml;&szlig;er als die Arbeitsperiode. Aber erst nach Zur&uuml;cklegung der Produktionsperiode ist das Produkt fertig, reif, also aus der Form von produktivem Kapital verwandelbar in die von Warenkapital. Je nach der L&auml;nge der nicht aus Arbeitszeit bestehenden Produktionszeit verl&auml;ngert sich also auch seine Umschlagsperiode. Soweit die &uuml;ber die Arbeitszeit &uuml;bersch&uuml;ssige Produktionszeit nicht durch ein f&uuml;r allemal gegebne Naturgesetze bestimmt ist, wie beim Reifen des Korns, dem Wuchs der Eiche usw., kann die Umschlagsperiode oft mehr oder minder verk&uuml;rzt werden durch k&uuml;nstliche Abk&uuml;rzung der Produktionszeit. So durch Einf&uuml;hrung der chemischen Bleicherei statt der Wiesenbleicherei, durch wirksamere Trockenapparate in Trocknungsprozessen. So in der Gerberei, wo das Eindringen der Gerbs&auml;ure in die H&auml;ute nach der alten Methode 6 bis 18 Monate wegnahm, nach der neuen, worin die Luftpumpe angewandt wird, nur anderthalb bis zwei Monate. (J. G. Courcelle-Seneuil, "Trait&eacute; theorique et pratique des entreprises industrielles etc.", Paris 1857, 2. &eacute;d. [p. 49].) Das gro&szlig;artigste Beispiel von k&uuml;nstlicher Abk&uuml;rzung der durch Naturprozesse ausgef&uuml;llten blo&szlig;en Produktionszeit liefert die Geschichte der Eisenproduktion und namentlich die Verwandlung von Roheisen in Stahl in den letzten 100 Jahren, von dem um 1780 entdeckten Puddling bis zu dem modernen Bessemerproze&szlig; und den seitdem eingef&uuml;hrten neuesten Verfahrungsweisen. Die Produktionszeit ist enorm abgek&uuml;rzt worden, aber in demselben Ma&szlig; auch die Anlage von fixem Kapital vergr&ouml;&szlig;ert.</P>
<P>Ein eigent&uuml;mliches Beispiel f&uuml;r die Abweichung der Produktionszeit von der Arbeitszeit liefert die amerikanische Fabrikation von Schuhleisten. Hier entsteht ein bedeutender Teil der Unkosten daraus, da&szlig; das Holz bis zu 18 Monaten zur Austrocknung lagern mu&szlig;, damit der fertige Leisten sich nachher nicht zieht, seine Form ver&auml;ndert. W&auml;hrend dieser Zeit macht das <A NAME="S243"><B>&lt;243&gt;</A></B> Holz keinen andern Arbeitsproze&szlig; durch. Die Umschlagsperiode des angelegten Kapitals ist daher nicht nur bestimmt durch die zur Leistenfabrikation selbst erheischte Zeit, sondern auch durch die Zeit, w&auml;hrend deren es im austrocknenden Holz brachliegt. Es befindet sich 18 Monate im Produktionsproze&szlig;, bevor es in den eigentlichen Arbeitsproze&szlig; eintreten kann. Dies Beispiel zeigt zugleich, wie die Umschlagszeiten verschiedner Teile des zirkulierenden Gesamtkapitals verschieden sein k&ouml;nnen infolge von Umst&auml;nden, die nicht innerhalb der Zirkulationssph&auml;re, sondern aus dem Produktionsproze&szlig; entspringen.</P>
<P>Besonders deutlich tritt der Unterschied von Produktionszeit und Arbeitszeit hervor in der Landwirtschaft. In unsern gem&auml;&szlig;igten Klimaten tr&auml;gt das Land einmal j&auml;hrlich Korn. Die Abk&uuml;rzung oder Verl&auml;ngrung der Produktionsperiode (f&uuml;r Wintersaat durchschnittlich neun Monate) ist selbst wieder vom Wechsel guter oder schlechter Jahre abh&auml;ngig, daher nicht genau vorher bestimmbar und kontrollierbar wie in der eigentlichen Industrie. Nur Nebenprodukte, Milch, K&auml;se etc., sind fortlaufend in k&uuml;rzern Perioden produzierbar und verkaufbar. Dagegen stellt sich die Arbeitszeit wie folgt:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Zahl der Arbeitstage wird in den verschiednen Gegenden von Deutschland mit R&uuml;cksicht auf die klimatischen und &uuml;brigen einwirkenden Verh&auml;ltnisse f&uuml;r die drei Hauptarbeitsperioden anzunehmen sein: F&uuml;r die Fr&uuml;hjahrsperiode von Mitte M&auml;rz oder Anfang April bis Mitte Mai auf 50 - 60; f&uuml;r die Sommerperiode von Anfang Juni bis Ende August auf 65 - 80; und f&uuml;r die Herbstperiode von Anfang September bis Ende Oktober oder Mitte oder Ende November auf 55 - 75 Arbeitstage. F&uuml;r den Winter sind blo&szlig; die darin zu verrichtenden Arbeiten, wie D&uuml;nger-, Holz-, Markt-, Baufuhren zu bemerken." (F. Kirchhof, Handbuch der landwirthschaftlichen Betriebslehre, Dessau 1852, S. 160.)</P>
</FONT><P>Je ung&uuml;nstiger daher das Klima, desto mehr dr&auml;ngt sich die Arbeitsperiode der Landwirtschaft, und daher die Auslage in Kapital und Arbeit, auf kurzem Zeitraum zusammen. Z.B. Ru&szlig;land. Dort ist in einigen n&ouml;rdlichen Gegenden Feldarbeit nur m&ouml;glich w&auml;hrend 130 - 150 Tagen im Jahr. Man begreift, welchen Verlust Ru&szlig;land erleiden w&uuml;rde, wenn 50 aus den 65 Millionen seiner europ&auml;ischen Bev&ouml;lkrung ohne Besch&auml;ftigung blieben w&auml;hrend der sechs oder acht Wintermonate, wo alle Feldarbeit aufh&ouml;ren mu&szlig;. Au&szlig;er den 200.000 Bauern, welche in den 10.500 Fabriken Ru&szlig;lands arbeiten, haben sich &uuml;berall auf den D&ouml;rfern eigne Hausindustrien entwickelt. So gibt es D&ouml;rfer, worin alle Bauern seit Generationen Weber, Gerber, Schuhmacher, Schlosser, Messerschmiede etc. sind; besonders ist dies der Fall in den Gouvernements Moskau, Wladimir, Kaluga, Kostroma und Petersburg. Beil&auml;ufig wird diese Hausindustrie schon mehr und mehr in den <A NAME="S244"><B>&lt;244&gt;</A></B> Dienst der kapitalistischen Produktion gepre&szlig;t; den Webern z.B. Kette und Einschlag von Kaufleuten direkt oder durch Vermittlung von Faktoren geliefert. (Abgek&uuml;rzt nach: "Reports by H. M. Secretaries of Embassy and Legation, on the Manufactures, Commerce etc.", Nr. 8, 1865, p. 86, 87.) Man sieht hier, wie das Auseinanderfallen von Produktionsperiode und Arbeitsperiode, welche letztre nur einen Teil der erstren bildet, die nat&uuml;rliche Grundlage der Vereinigung der Agrikultur mit l&auml;ndlicher Nebenindustrie bildet, wie andrerseits letztre wieder Anhaltspunkt wird f&uuml;r den Kapitalisten, der sich zun&auml;chst als Kaufmann dazwischendr&auml;ngt. Indem die kapitalistische Produktion dann sp&auml;ter die Scheidung zwischen Manufaktur und Agrikultur vollzieht, wird der Landarbeiter immer mehr von blo&szlig; zuf&auml;lliger Nebenbesch&auml;ftigung abh&auml;ngig und seine Lage dadurch verschlechtert. F&uuml;r das Kapital, wie man sp&auml;ter sehn wird, gleichen sich alle Verschiedenheiten im Umschlag aus. F&uuml;r den Arbeiter nicht.</P>
<P>W&auml;hrend in den meisten Zweigen der eigentlichen Industrie, des Bergbaus, des Transports usw. der Betrieb ein gleichm&auml;&szlig;iger ist, gleichm&auml;&szlig;ige Arbeitszeit jahraus, jahrein gearbeitet wird und, von Preisschwankungen, Gesch&auml;ftsst&ouml;rungen etc. als von anormalen Unterbrechungen abgesehn, die Auslagen f&uuml;r das in den t&auml;glichen Zirkulationsproze&szlig; eingehende Kapital sich gleichm&auml;&szlig;ig verteilen; w&auml;hrend ebenfalls, bei sonst gleichbleibenden Marktverh&auml;ltnissen, auch der R&uuml;ckflu&szlig; des zirkulierenden Kapitals oder seine Erneuerung das Jahr hindurch in gleichm&auml;&szlig;ige Perioden sich verteilt - findet in den Kapitalauslagen, wo die Arbeitszeit nur einen Teil der Produktionszeit bildet, im Laufe der verschiednen Perioden des Jahrs die gr&ouml;&szlig;te Ungleichm&auml;&szlig;igkeit in der Auslage von zirkulierendem Kapital statt, indes der R&uuml;ckflu&szlig; nur auf einmal zu der durch Naturbedingungen fixierten Zeit erfolgt. Bei gleicher Stufenleiter des Gesch&auml;fts, d.h. bei gleicher Gr&ouml;&szlig;e des vorgescho&szlig;nen zirkulierenden Kapitals, mu&szlig; es daher in gr&ouml;&szlig;ren Massen auf einmal und auf l&auml;ngre Zeit vorgeschossen werden als in den Gesch&auml;ften mit kontinuierlichen Arbeitsperioden. Die Lebensdauer des fixen Kapitals unterscheidet sich hier auch bedeutender von der Zeit, worin es wirklich produktiv fungiert. Mit der Differenz von Arbeitszeit und Produktionszeit wird nat&uuml;rlich auch die Gebrauchszeit des angewandten fixen Kapitals auf l&auml;ngre oder k&uuml;rzre Zeit fortw&auml;hrend unterbrochen, wie z.B. im Ackerbau bei Arbeitsvieh, Ger&auml;ten und Maschinen. Soweit dies fixe Kapital aus Arbeitstieren besteht, erheischt es fortw&auml;hrend dieselben oder fast dieselben Ausgaben in Futter etc. wie w&auml;hrend der Zeit, worin es arbeitet. Bei toten Arbeitsmitteln verursacht auch der Nichtgebrauch eine gewisse Entwertung. Es findet also &uuml;berhaupt Verteuerung des Produkts statt, indem die Wert- <A NAME="S245"><B>&lt;245&gt;</A></B> abgabe an das Produkt sich berechnet nicht nach der Zeit, worin das fixe Kapital fungiert, sondern nach der Zeit, worin es Wert verliert. In diesen Produktionszweigen bildet das Brachliegen des fixen Kapitals, ob noch mit laufenden Kosten verbunden oder nicht, ebenso eine Bedingung seiner normalen Anwendung wie z.B. der Verlust eines gewissen Quantums von Baumwolle bei der Spinnerei; und ebenso z&auml;hlt bei jedem Arbeitsproze&szlig; die unter den normalen technischen Bedingungen unproduktiv, aber unvermeidlich, verausgabte Arbeitskraft geradesogut wie die produktive. Jede Verbe&szlig;rung, die unproduktive Verausgabung von Arbeitsmitteln, Rohstoff und Arbeitskraft vermindert, vermindert auch den Wert des Produkts.</P>
<P>In der Landwirtschaft vereinigt sich beides, die l&auml;ngre Dauer der Arbeitsperiode und die gro&szlig;e Differenz zwischen Arbeitszeit und Produktionszeit. Hodgskin bemerkt dar&uuml;ber richtig:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Der Unterschied in der Zeit", {obgleich er hier nicht zwischen Arbeitszeit und Produktionszeit unterscheidet} "die erforderlich ist, um die Produkte der Landwirtschaft fertigzumachen, und der von andern Arbeitszweigen, ist die Hauptursache der gro&szlig;en Abh&auml;ngigkeit der Landwirte. Sie k&ouml;nnen ihre Waren nicht in k&uuml;rzrer Zeit zu Markte bringen als in einem Jahr. W&auml;hrend dieses ganzen Zeitraums m&uuml;ssen sie borgen vom Schuhmacher, Schneider, Schmied, Wagenmacher und den verschiednen andren Produzenten, von denen sie Produkte brauchen, und welche Produkte in wenig Tagen oder Wochen fertig werden. Infolge dieses nat&uuml;rlichen Umstands, und infolge der raschern Reichtumsvermehrung in den andern Arbeitszweigen, sind die Grundbesitzer, die den Boden des ganzen Reichs monopolisiert haben, obgleich sie au&szlig;erdem sich das Monopol der Gesetzgebung angeeignet haben, dennoch unf&auml;hig, sich und ihre Diener, die P&auml;chter, vor dem Schicksal zu retten, die abh&auml;ngigsten Leute im Lande zu werden." (Thomas Hodgskin, "Popular Political Economy", London 1827, p. 147, Note.)</P>
</FONT><P>Alle Methoden, wodurch teilweis die Ausgaben in Arbeitslohn und Arbeitsmitteln in der Agrikultur gleichm&auml;&szlig;iger &uuml;ber das ganze Jahr verteilt werden, teilweis der Umschlag verk&uuml;rzt wird, indem verschiedenartigere Produkte erzeugt und so verschiedne Ernten w&auml;hrend des Jahres m&ouml;glich werden, erheischen Vergr&ouml;&szlig;rung des in der Produktion vorgescho&szlig;nen, in Arbeitslohn, D&uuml;nger, Samen etc. ausgelegten zirkulierenden Kapitals. So beim &Uuml;bergang von der Dreifelderwirtschaft mit Brache zur Fruchtwechselwirtschaft ohne Brache. So bei den cultures d&eacute;rob&eacute;es &lt;dem Zwischenfruchtanbau&gt; in Flandern.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Man nimmt die Wurzelgew&auml;chse in culture d&eacute;rob&eacute;e; dasselbe Feld tr&auml;gt zuerst Getreide, Flachs, Raps, f&uuml;r die Bed&uuml;rfnisse der Menschen, und nach der Ernte werden Wurzelkr&auml;uter ges&auml;t zur Erhaltung des Viehs. Dies System, wobei das Hornvieh fort- <A NAME="S246"><B>&lt;246&gt;</A></B> w&auml;hrend im Stall bleiben kann, ergibt eine betr&auml;chtliche Anh&auml;ufung von D&uuml;nger und wird so der Angelpunkt der Wechselwirtschaft. Mehr als ein Drittel der bebauten Oberfl&auml;che wird in den Sandgegenden auf die cultures d&eacute;rob&eacute;es verwandt; es ist gerade so, als ob man die Ausdehnung des bebauten Landes um ein Drittel vermehrt h&auml;tte."</P>
</FONT><P>Neben Wurzelgew&auml;chsen wird hierzu auch Klee und andre Futterkr&auml;uter verwandt.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Der Ackerbau, so auf einen Punkt getrieben, wo er in Gartenbau &uuml;bergeht, erfordert begreiflicherweise ein verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig betr&auml;chtliches Anlagekapital. In England rechnet man 250 Franken Anlagekapital auf die Hektare. In Flandern werden unsre Bauern ein Anlagekapital von 500 Franken per Hektare wahrscheinlich viel zu niedrig finden." ("Essais sur l'&Eacute;conomie Rurale de la Belgique", par &Eacute;mile de Laveleye. Bruxelles 1863, p. 59, 60, 63.)</P>
</FONT><P>Nehmen wir schlie&szlig;lich die Holzzucht. -</P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Holzproduktion unterscheidet sich von den meisten &uuml;brigen Produktionen wesentlich dadurch, da&szlig; bei ihr die Naturkraft selbst&auml;ndig wirkt und bei nat&uuml;rlicher Verj&uuml;ngung der Menschen- und Kapitalkraft nicht bedarf. &Uuml;brigens ist auch selbst da, wo die W&auml;lder k&uuml;nstlich verj&uuml;ngt werden, der Aufwand von Menschen- und Kapitalkraft neben dem Wirken der Naturkr&auml;fte nur gering. Au&szlig;erdem findet der Wald noch auf Bodenarten und in Lagen Gedeihen, wo das Getreide nicht mehr fortkommt oder dessen Produktion doch nicht mehr lohnt. Der Waldbau erfordert aber auch, zu einer regelm&auml;&szlig;igen Wirtschaft, einen gr&ouml;&szlig;ren Fl&auml;chenraum als die Getreidekultur, indem bei kleinren Parzellen keine forstwirtschaftliche Schlagf&uuml;hrung ausf&uuml;hrbar ist, die Nebennutzungen meist verloren gehn, der Forstschutz schwerer zu handhaben ist usw. Der Produktionsproze&szlig; ist aber auch an so lange Zeitr&auml;ume gebunden, da&szlig; er &uuml;ber die Pl&auml;ne einer Privatwirtschaft, einzeln sogar &uuml;ber die Zeit eines Menschenlebens hinausgeht. Das f&uuml;r Erwerbung des Waldbodens &lt;1. und 2. Auflage: Landbodens&gt; angelegte Kapital"</P>
</FONT><P>{bei Gemeinproduktion f&auml;llt dieses Kapital fort und ist die Frage nur, wieviel Boden die Gemeinde f&uuml;r Waldproduktion dem Acker- und Weideboden entziehen kann}</P>
<FONT SIZE=2><P>"tr&auml;gt n&auml;mlich erst nach langer Zeit lohnende Fr&uuml;chte und schl&auml;gt nur teilweise, vollst&auml;ndig aber erst bei manchen Holzarten in Fristen &lt;1. und 2. Auflage: Forsten&gt; bis zu 150 Jahren um. Au&szlig;erdem erfordert die nachhaltige Holzproduktion selbst einen Vorrat lebendigen Holzes, welcher das zehn- bis vierzigfache der j&auml;hrlichen Nutzung betr&auml;gt. Wer daher nicht noch andres Einkommen hat und bedeutende Waldstrecken besitzt, kann keine regelm&auml;&szlig;ige Waldwirtschaft f&uuml;hren." (Kirchhof, p. 58.)</P>
</FONT><P>Die lange Produktionszeit (die einen relativ nur geringen Umfang der Arbeitszeit einschlie&szlig;t), daher die L&auml;nge ihrer Umschlagsperioden, macht <A NAME="S247"><B>&lt;247&gt;</A></B> die Waldzucht zu einem ung&uuml;nstigen Privat- und daher kapitalistischen Betriebszweig, welcher letztre wesentlich Privatbetrieb ist, auch wenn statt des einzelnen Kapitalisten der assoziierte Kapitalist auftritt. Die Entwicklung der Kultur und Industrie &uuml;berhaupt hat sich von jeher so t&auml;tig in der Zerst&ouml;rung der Waldungen gezeigt, da&szlig; dagegen alles, was sie umgekehrt zu deren Erhaltung und Produktion getan hat, eine vollst&auml;ndig verschwindende Gr&ouml;&szlig;e ist.</P>
<P>Besonders bemerkenswert in dem Zitat von Kirchhof ist folgende Stelle:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Au&szlig;erdem erfordert die nachhaltige Holzproduktion selbst einen Vorrat lebendigen Holzes, welcher das zehn- bis vierzigfache der j&auml;hrlichen Nutzung betr&auml;gt."</P>
</FONT><P>Also einmaliger Umschlag in zehn bis vierzig und mehr Jahren.</P>
<P>Ebenso bei der Viehzucht. Ein Teil der Herde (Viehvorrat) bleibt im Produktionsproze&szlig;, w&auml;hrend ein andrer Teil derselben als j&auml;hrliches Produkt verkauft wird. Nur ein Teil des Kapitals schl&auml;gt hier j&auml;hrlich um, ganz wie bei dem fixen Kapital, Maschinerie, Arbeitsvieh etc. Obgleich dies Kapital f&uuml;r l&auml;ngre Zeit im Produktionsproze&szlig; fixiertes Kapital ist, und so den Umschlag des Gesamtkapitals verl&auml;ngert, bildet es nicht fixes Kapital im kategorischen Sinn.</P>
<P>Was hier Vorrat genannt wird - ein bestimmtes Quantum lebendigen Holzes oder Viehs - befindet sich relativ im Produktionsproze&szlig; (zugleich als Arbeitsmittel und als Arbeitsmaterial); nach den Naturbedingungen seiner Reproduktion, bei geregelter Wirtschaft, mu&szlig; sich stets ein bedeutender Teil in dieser Form befinden.</P>
<P>&Auml;hnlich auf den Umschlag wirkt eine andre Art des Vorrats, die nur potentielles produktives Kapital bildet, aber infolge der Natur der Wirtschaft in gr&ouml;&szlig;ren oder geringren Massen angeh&auml;uft sein, daher f&uuml;r l&auml;ngre Zeit der Produktion vorgeschossen sein mu&szlig;, obgleich sie nur nach und nach in den aktiven Produktionsproze&szlig; eingeht. Dazu geh&ouml;rt z.B. der D&uuml;nger, bevor er aufs Feld gef&uuml;hrt wird, ebenso Korn, Heu etc. und solche Lebensmittelvorr&auml;te, die in die Produktion des Viehs eingehn.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Ein betr&auml;chtlicher Teil des Betriebskapitals ist in den Vorr&auml;ten der Wirtschaft enthalten. Diese k&ouml;nnen aber in ihrem Wert mehr oder weniger verlieren, sobald die f&uuml;r ihre gute Erhaltung erforderlichen Vorsichtsma&szlig;regeln nicht geh&ouml;rig in Anwendung gebracht werden; ja es kann durch Mangel an Aufsicht selbst ein Teil der Produktenvorr&auml;te f&uuml;r die Wirtschaft g&auml;nzlich verlorengehn. Es wird daher in dieser Beziehung vorzugsweis eine sorgf&auml;ltige Aufsicht &uuml;ber die Scheunen, Futter- und Getreideb&ouml;den und Keller erforderlich, sowie die Vorratsr&auml;ume stets geh&ouml;rig zu verschlie&szlig;en, au&szlig;erdem aber reinlich zu halten, auszul&uuml;ften sind usw.; das Getreide und andre zur Aufbewahrung gebrachte Fr&uuml;chte m&uuml;ssen von Zeit zu Zeit geh&ouml;rig gewendet, Kartoffeln <A NAME="S248"><B>&lt;248&gt;</A></B> und R&uuml;ben sowohl gegen Frost als gegen Wasser und F&auml;ulnis &lt;1. und 2. Auflage: Feuer &gt; gesch&uuml;tzt werden." (Kirchhof, p. 292.) "Bei Berechnung des eignen Bedarfs, besonders f&uuml;r die Viehhaltung, wobei die Verteilung nach Ma&szlig;gabe des Erzeugnisses und des Zwecks vorzunehmen ist, mu&szlig; man nicht nur auf die Deckung des Bed&uuml;rfnisses, sondern au&szlig;erdem auch noch darauf R&uuml;cksicht nehmen, da&szlig; f&uuml;r unvorhergesehne F&auml;lle auch noch ein verh&auml;ltnism&auml;&szlig;iger Vorrat &uuml;brigbleibe. Sobald sich nun hierbei ergibt, da&szlig; der Bedarf durch das eigne Erzeugnis nicht vollst&auml;ndig gedeckt werden kann, so hat man zun&auml;chst in Betracht zu ziehn, ob man nicht durch andre Erzeugnisse (Ersatzmittel) diesen Mangel decken oder doch solche statt der fehlenden wohlfeiler anschaffen k&ouml;nne. Wenn z.B. sich ein Mangel an Heu herausstellen sollte, so l&auml;&szlig;t sich dieser durch Wurzelwerk mit Strohzusatz decken. &Uuml;berhaupt mu&szlig; man hierbei den Sachwert und den Marktpreis der verschiednen Erzeugnisse stets im Auge behalten und die Bestimmungen f&uuml;r die Konsumtion darnach treffen; ist z.B. der Hafer teurer, w&auml;hrend Erbsen und Roggen verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig niedrig stehn, so wird man mit Vorteil einen Teil des Hafers bei Pferden durch Erbsen oder Roggen ersetzen und den hierdurch er&uuml;brigten Hafer verkaufen." (Ibidem, p. 300.)</P>
</FONT><P>Es ist fr&uuml;her bei Betrachtung der Vorratsbildung &lt;siehe vorl. Band, <A HREF="me24_131.htm#S139">S. 139 - 145</A>&gt; bereits bemerkt worden, da&szlig; ein bestimmtes gr&ouml;&szlig;res oder kleinres Quantum von potentiellem produktivem Kapital erfordert ist, d.h. von f&uuml;r die Produktion bestimmten Produktionsmitteln, die in gr&ouml;&szlig;ren oder kleinren Massen vorr&auml;tig sein m&uuml;ssen, um nach und nach in den Produktionsproze&szlig; einzugehn. Es ist dabei bemerkt worden, da&szlig; bei einer gegebnen Gesch&auml;ftsunternehmung oder einem Kapitalbetrieb von bestimmtem Umfang die Gr&ouml;&szlig;e dieses Produktionsvorrats abh&auml;ngt von der gr&ouml;&szlig;ren oder geringren Schwierigkeit seiner Erneuerung, relativer N&auml;he der Bezugsm&auml;rkte, Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel etc. Alle diese Umst&auml;nde wirken ein auf das Minimum von Kapital, das in der Form von produktivem Vorrat vorhanden sein mu&szlig;, also auf die Zeitl&auml;nge, wof&uuml;r die Kapitalvorsch&uuml;sse zu machen, und auf den Umfang der auf einmal vorzuschie&szlig;enden Kapitalmasse. Dieser Umfang, der also auch auf den Umschlag wirkt, wird bedingt durch die l&auml;ngre oder k&uuml;rzre Zeit, f&uuml;r welche zirkulierendes Kapital in der Form von produktivem Vorrat als blo&szlig; potentielles produktives Kapital festliegt. Andrerseits, soweit diese Stauung von gr&ouml;&szlig;rer oder geringrer M&ouml;glichkeit des raschen Ersatzes, von Marktverh&auml;ltnissen usw. abh&auml;ngt, entspringt sie selbst wieder aus der Umlaufszeit, aus Umst&auml;nden, die der Zirkulationssph&auml;re angeh&ouml;ren.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Ferner m&uuml;ssen alle solche Inventarienst&uuml;cke oder Zutaten, wie Handarbeitsger&auml;te, Siebe, K&ouml;rbe, Stricke, Wagenschmiere, N&auml;gel usw., um so mehr zum augen- <A NAME="S249"><B>&lt;249&gt;</A></B> blicklichen Ersatze im Vorrat vorhanden sein, je weniger man die Gelegenheit in der N&auml;he hat, solche schnell anschaffen zu k&ouml;nnen. Endlich soll j&auml;hrlich das ganze Ger&auml;teinventar im Winter sorgf&auml;ltig nachgesehn und f&uuml;r die hierbei sich notwendig machende Erg&auml;nzung und Instandsetzung sofort gesorgt werden. Ob man sich nun aber im allgemeinen gr&ouml;&szlig;re oder kleinre Vorr&auml;te zum Bedarf des Inventars halten soll, wird haupts&auml;chlich durch die Lokalverh&auml;ltnisse bestimmt. Wo Handwerksleute und Kaufl&auml;den nicht in der N&auml;he sind, da mu&szlig; man auf gr&ouml;&szlig;re Vorr&auml;te halten als dort, wo man solche im Orte oder doch sehr nahe findet. Wenn man aber unter sonst gleichen Verh&auml;ltnissen die bed&uuml;rfenden Vorr&auml;te in gr&ouml;&szlig;ren Mengen auf einmal anschafft, gewinnt man in der Regel den Vorteil des billigen Einkaufs, wenn man nur sonst hierzu einen geeigneten Zeitpunkt gew&auml;hlt hat; freilich entzieht man hierdurch aber auch dem umlaufenden Betriebskapital eine um so gr&ouml;&szlig;re Summe auf einmal, welche nicht immer gut aus dem Wirtschaftsbetriebe entbehrt werden kann." (Kirchhof, p. 301.)</P>
</FONT><P>Die Differenz von Produktions- und Arbeitszeit l&auml;&szlig;t, wie wir gesehn, sehr verschiedne F&auml;lle zu. Das zirkulierende Kapital kann sich in der Produktionszeit befinden, ehe es in den eigentlichen Arbeitsproze&szlig; eingeht (Leistenfabrikation); oder es befindet sich in Produktionszeit, nachdem es den eigentlichen Arbeitsproze&szlig; durchgemacht hat (Wein, Saatkorn); oder die Produktionszeit wird stellenweis durch Arbeitszeit durchbrochen (Feldhau, Holzzucht); ein gro&szlig;er Teil von zirkulationsf&auml;higem Produkt bleibt dem aktiven Produktionsproze&szlig; einverleibt, w&auml;hrend ein viel geringrer Teil in die j&auml;hrliche Zirkulation eingeht (Holz- und Viehzucht); die gr&ouml;&szlig;re oder geringre Zeitl&auml;nge, f&uuml;r welche zirkulierendes Kapital in der Form von potentiellem produktivem Kapital, also auch die gr&ouml;&szlig;re oder geringre Masse, worin dies Kapital auf einmal ausgelegt werden mu&szlig;, entspringt teils aus der Art des Produktionsprozesses (Agrikultur) und h&auml;ngt teils von der N&auml;he von M&auml;rkten etc., kurz, von Umst&auml;nden ab, die der Zirkulationssph&auml;re angeh&ouml;ren.</P>
<P>Man wird sp&auml;ter sehn (Buch III), welche widersinnige Theorien bei MacCulloch, James Mill etc. der Versuch veranla&szlig;t hat, die von der Arbeitszeit abweichende Produktionszeit mit der erstren zu identifizieren, ein Versuch, selbst wieder entspringend aus falscher Anwendung der Werttheorie.</P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>Der Umschlagszyklus, den wir vorher betrachtet, ist gegeben durch die Dauer des dem Produktionsproze&szlig; vorgescho&szlig;nen fixen Kapitals. Da dieser eine gr&ouml;&szlig;re oder geringre Reihe von Jahren umfa&szlig;t, so auch eine Reihe j&auml;hrlicher, resp. w&auml;hrend des Jahres wiederholter Umschl&auml;ge des fixen Kapitals.</P>
<B><P><A NAME="S250">&lt;250&gt;</A></B> In der Agrikultur entsteht ein solcher Umschlagszyklus aus dem System der Fruchtfolge.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Dauer der Pachtzeit darf jedenfalls nicht k&uuml;rzer angenommen werden als die Umlaufszeit der eingef&uuml;hrten Fruchtfolge aussagt &lt;1. und 2. Auflage: Fruchfolgeaussaat &gt;,<B> </B>daher bei der Dreifelderwirtschaft immer mit 3, 6, 9 gerechnet wird. Bei angenommener Dreifelderwirtschaft mit reiner Brache wird aber der Acker in sechs Jahren nur viermal bebaut, und in den Baujahren mit Winter- und Sommergetreide, und erfordert oder erlaubt es die Beschaffenheit des Bodens, auch mit Weizen und Roggen, Gerste und Hafer gewechselt. Jede Getreideart vervielf&auml;ltigt sich nun auf demselben Boden mehr oder weniger als die andre, jede hat einen andren Wert und wird auch f&uuml;r einen andren Preis verkauft. Deshalb f&auml;llt der Ertrag des Ackers in jedem Baujahre anders aus, auch anders in der ersten H&auml;lfte des Umlaufs" (in den ersten drei Jahren), "anders in der zweiten. Selbst der durchschnittliche Ertrag in der Umlaufszeit ist nicht in der einen wie in der andern gleich gro&szlig;, indem die Fruchtbarkeit nicht allein von der G&uuml;te des Bodens, sondern auch von der Jahreswitterung, sowie die Preise von mancherlei Verh&auml;ltnissen abh&auml;ngen. Berechnet man nun den Ertrag &lt;1. u. 2. Auflage: Betrag&gt; des Ackers nach mittlern Fruchtjahren der ganzen Umlaufszeit auf sechs Jahre und nach den Durchschnittspreisen derselben, so hat man den Gesamtertrag auf ein Jahr sowohl in der einen als in der andern Umlaufszeit gefunden. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn der Ertrag nur f&uuml;r die H&auml;lfte der Umlaufszeit, also f&uuml;r drei Jahre berechnet wird, indem alsdann der Gesamtertrag ungleich ausfallen w&uuml;rde. Hieraus geht hervor, da&szlig; die Dauer der Pachtzeit bei der Dreifelderwirtschaft mindestens auf sechs Jahre bestimmt werden mu&szlig;. Weit w&uuml;nschenswerter aber f&uuml;r P&auml;chter und Verp&auml;chter bleibt es aber immer, wenn die Pachtzeit ein Vielfaches der Pachtzeit" {sic! &lt;- so steht es w&ouml;rtlich da!&gt;} "ausmacht, und also bei der Dreifelderwirtschaft anstatt auf 6 auf 12, 18 und noch mehr Jahre, bei Siebenfelderwirtschaft aber anstatt auf 7 auf 14, 28 Jahre gestellt ist." (Kirchhof, p. 117, 118.)</P>
</FONT><P>{Hier steht im Manuskript: "Die englische Fruchtwechselwirtschaft. Hier Note zu machen."}</P></BODY>
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