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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>Das Kapital II - II. Der Umschlag des Kapitals</TITLE>
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<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me24_296.htm"><FONT SIZE=2>16. Kapitel. Der Umschlag des variablen Kapitals</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me24_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me24_351.htm"><FONT SIZE=2>18. Kapitel. Einleitung zum 3. Abschnitt. </FONT></A></P>
<P><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 24, "Das Kapital", Bd. II, 2. Abschnitt, S. 321 - 350<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1963 </SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">SIEBZEHNTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Die Zirkulation des Mehrwerts</FONT></P>
<B><P><A NAME="S321">&lt;321&gt;</A></B> Wir haben bisher gesehn, da&szlig; die Verschiedenheit in der Umschlagsperiode eine Verschiedenheit in der Jahresrate des Mehrwerts erzeugt, selbst bei gleichbleibender Masse des j&auml;hrlich erzeugten Mehrwerts.</P>
<P>Aber es findet ferner notwendig Verschiedenheit statt in der Kapitalisation des Mehrwerts, der <I>Akkumulation</I>, und insofern auch in der, bei gleichbleibender Rate des Mehrwerts, w&auml;hrend des Jahrs erzeugten Mehrwertsmasse.</P>
<P>Wir bemerken nun zun&auml;chst, da&szlig; das Kapital A (im Beispiel des vorigen Kapitels) eine laufende periodische Revenue hat, also, mit Ausnahme der Umschlagsperiode bei Beginn des Gesch&auml;fts, seinen eignen Verzehr innerhalb des Jahrs aus seiner Produktion von Mehrwert bestreitet und nicht aus eignem Fonds vorzuschie&szlig;en hat. Dies letztre findet dagegen bei B statt. Er produziert zwar w&auml;hrend derselben Zeitabschnitte ebensoviel Mehrwert wie A, aber der Mehrwert ist nicht realisiert und kann daher weder individuell verzehrt werden noch produktiv. Soweit der individuelle Verzehr in Betracht kommt, wird der Mehrwert antizipiert. Fonds daf&uuml;r mu&szlig; vorgeschossen werden.</P>
<P>Ein Teil des produktiven Kapitals, der schwer zu rangieren ist, n&auml;mlich das zur Reparatur und Instandhaltung des fixen Kapitals n&ouml;tige Zuschu&szlig;kapital, stellt sich jetzt auch unter neuem Licht dar.</P>
<P>Bei A wird dieser Kapitalteil - ganz oder gro&szlig;enteils - nicht vorgeschossen bei Beginn der Produktion. Er braucht weder disponibel, noch selbst vorhanden zu sein. Er entspringt aus dem Gesch&auml;ft selbst durch unmittelbare Verwandlung von Mehrwert in Kapital, d.h. seine direkte Anwendung als Kapital. Ein Teil des periodisch innerhalb des Jahrs nicht nur erzeugten, sondern auch realisierten Mehrwerts kann die f&uuml;r Reparatur etc. n&ouml;tigen Ausgaben bestreiten. Ein Teil des zur F&uuml;hrung des Gesch&auml;fts auf seiner urspr&uuml;nglichen Stufenleiter n&ouml;tigen Kapitals wird so w&auml;hrend des Gesch&auml;fts <A NAME="S322"><B>&lt;322&gt;</A></B> vom Gesch&auml;ft selbst erzeugt durch Kapitalisierung eines Teils des Mehrwerts. Dies ist f&uuml;r den Kapitalisten B unm&ouml;glich. Der fragliche Kapitalteil mu&szlig; bei ihm einen Teil des urspr&uuml;nglich vorgescho&szlig;nen Kapitals bilden. In beiden F&auml;llen wird dieser Kapitalteil in den B&uuml;chern des Kapitalisten als vorgescho&szlig;nes Kapital figurieren, was er auch ist, da er nach unsrer Annahme einen Teil des zur F&uuml;hrung des Gesch&auml;fts auf gegebner Stufenleiter notwendigen produktiven Kapitals bildet. Aber es macht einen gewaltigen Unterschied, aus welchem Fonds er vorgeschossen wird. Bei B ist er wirklich Teil des urspr&uuml;nglich vorzuschie&szlig;enden oder disponibel zu haltenden Kapitals. Bei A dagegen ist er als Kapital angewandter Teil des Mehrwerts. Dieser letztre Fall zeigt uns, wie nicht nur das akkumulierte Kapital, sondern auch ein Teil des urspr&uuml;nglich vorgescho&szlig;nen Kapitals, blo&szlig; kapitalisierter Mehrwert sein kann.</P>
<P>Sobald die Entwicklung des Kredits dazwischen kommt, verwickelt sich das Verh&auml;ltnis von urspr&uuml;nglich vorgescho&szlig;nem Kapital und kapitalisiertem Mehrwert noch mehr. Z.B. A borgt Teil des produktiven Kapitals, womit er das Gesch&auml;ft anf&auml;ngt oder w&auml;hrend des Jahrs fortf&uuml;hrt, beim Bankier C. Er hat von vornherein kein eignes hinreichendes Kapital f&uuml;r F&uuml;hrung des Gesch&auml;fts. Bankier C leiht ihm eine Summe, die blo&szlig; aus bei ihm deponiertem Mehrwert der Industriellen D, E, F etc. besteht. Vom Standpunkt des A handelt es sich noch nicht um akkumuliertes Kapital. In der Tat aber ist f&uuml;r D, E, F etc. der A nichts als ein Agent, der den von ihnen angeeigneten Mehrwert kapitalisiert.</P>
<P>Wir haben Buch I, Kap. XXII gesehn, da&szlig; die Akkumulation, die Verwandlung von Mehrwert in Kapital, ihrem realen Gehalt nach Reproduktionsproze&szlig; auf erweiterter Stufenleiter ist, ob diese Erweiterung extensiv in Gestalt der Zuf&uuml;gung neuer Fabriken zu den alten oder in der intensiven Ausdehnung der bisherigen Stufenleiter des Betriebs sich ausdr&uuml;cke.</P>
<P>Die Erweiterung der Produktionsleiter kann in kleinern Dosen vor sich gehn, indem ein Teil des Mehrwerts zu Verbesserungen angewandt wird, die entweder nur die Produktivkraft der angewandten Arbeit erh&ouml;hn oder zugleich erlauben, sie intensiver auszubeuten. Oder auch, wo der Arbeitstag nicht gesetzlich beschr&auml;nkt ist, gen&uuml;gt eine zusch&uuml;ssige Ausgabe von zirkulierendem Kapital (in Produktionsstoffen und in Arbeitslohn), um die Produktionsleiter zu erweitern, ohne Ausdehnung des fixen Kapitals, dessen t&auml;gliche Gebrauchszeit so nur verl&auml;ngert, w&auml;hrend seine Umschlagsperiode entsprechend verk&uuml;rzt wird. Oder der kapitalisierte Mehrwert mag, bei g&uuml;nstigen Marktkonjunkturen, Spekulationen in Rohstoff erlauben, Operationen, wozu das urspr&uuml;nglich vorgescho&szlig;ne Kapital nicht hingereicht h&auml;tte usw. <A NAME="S323"><B>&lt;323&gt;</A></B> Indes ist es klar, da&szlig; dort, wo die gr&ouml;&szlig;re Anzahl der Umschlagsperioden eine h&auml;ufigere Realisation des Mehrwerts innerhalb des Jahrs mit sich bringt, Perioden eintreten werden, in denen weder der Arbeitstag zu verl&auml;ngern noch Einzelverbe&szlig;rungen anzubringen sind; w&auml;hrend andrerseits Ausdehnung des ganzen Gesch&auml;fts auf proportioneller Stufenleiter teils durch die ganze Anlage des Gesch&auml;fts, die Baulichkeiten z.B., teils durch Ausdehnung des Arbeitsfonds, wie in der Landwirtschaft, nur innerhalb gewisser weiterer oder engerer Schranken m&ouml;glich ist, und zudem einen Umfang von zusch&uuml;ssigem Kapital erheischt, wie er nur durch mehrj&auml;hrige Akkumulation des Mehrwerts geliefert werden kann.</P>
<P>Neben der wirklichen Akkumulation oder Verwandlung des Mehrwerts in produktives Kapital (und entsprechender Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter) l&auml;uft also Geldakkumulation, Zusammenscharren eines Teils des Mehrwerts als latentes Geldkapital, das erst sp&auml;ter, sobald es gewissen Umfang erreicht, als zusch&uuml;ssiges aktives Kapital fungieren soll.</P>
<P>So stellt sich die Sache vom Standpunkt des einzelnen Kapitalisten dar. Mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktion entwickelt sich jedoch gleichzeitig das Kreditsystem. Das Geldkapital, das der Kapitalist noch nicht in seinem eignen Gesch&auml;ft anwenden kann, wird von andren angewandt, von denen er Zinsen daf&uuml;r erh&auml;lt. Es fungiert f&uuml;r ihn als Geldkapital im spezifischen Sinn, als eine vom produktiven Kapital unterschiedne Sorte Kapital. Aber es wirkt als Kapital in andrer Hand. Es ist klar, da&szlig; mit der h&auml;ufigern Realisation des Mehrwerts und der steigenden Stufenleiter, worauf er produziert wird, die Proportion w&auml;chst, worin neues Geldkapital oder Geld als Kapital auf den Geldmarkt geworfen und von hier aus wenigstens gro&szlig;enteils wieder f&uuml;r erweiterte Produktion absorbiert wird.</P>
<P>Die einfachste Form, worin sich dies zusch&uuml;ssige latente Geldkapital darstellen kann, ist die des Schatzes. Es ist m&ouml;glich, da&szlig; dieser Schatz zusch&uuml;ssiges Gold oder Silber ist, erhalten direkt oder indirekt im Austausch mit den edle Metalle produzierenden L&auml;ndern. Und nur in dieser Weise w&auml;chst der Geldschatz innerhalb eines Landes absolut. Es ist andrerseits m&ouml;glich - und dies ist die Mehrzahl der F&auml;lle -, da&szlig; dieser Schatz nichts andres ist als der inl&auml;ndischen Zirkulation entzognes Geld, welches die Form des Schatzes in der Hand einzelner Kapitalisten angenommen hat. Es ist ferner m&ouml;glich, da&szlig; dies latente Geldkapital blo&szlig; in Wertzeichen besteht - wir sehn hier noch vom Kreditgeld ab - oder auch in blo&szlig;en, durch legale Dokumente konstatierten Anspr&uuml;chen (Rechtstiteln) der Kapitalisten auf dritte Personen. In allen diesen F&auml;llen, welches immer die Daseinsform die- <A NAME="S324"><B>&lt;324&gt;</A></B> ses zusch&uuml;ssigen Geldkapitals, repr&auml;sentiert es, soweit es Kapital in spe ist, durchaus nichts als zusch&uuml;ssige und in Reserve gehaltne Rechtstitel von Kapitalisten auf zuk&uuml;nftige, zusch&uuml;ssige j&auml;hrliche Produktion der Gesellschaft.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Die Masse des wirklich akkumulierten Reichtums, nach seiner Gr&ouml;&szlig;e betrachtet, ist so durchaus unbedeutend im Vergleich mit den Produktivkr&auml;ften der Gesellschaft, der er angeh&ouml;rt, was auch ihre Zivilisationsstufe sei; oder auch nur im Vergleich zu der wirklichen Konsumtion dieser selben Gesellschaft w&auml;hrend nur weniger Jahre; so unbedeutend, da&szlig; die Hauptaufmerksamkeit der Gesetzgeber und der politischen &Ouml;konomen gerichtet sein sollte auf die Produktivkr&auml;fte und ihre k&uuml;nftige freie Entwicklung, nicht aber, wie bisher, auf den blo&szlig;en akkumulierten Reichtum, der das Auge frappiert. Der bei weitem gr&ouml;&szlig;te Teil des sogenannten akkumulierten Reichtums ist nur nominell und besteht nicht aus wirklichen Gegenst&auml;nden, Schiffen, H&auml;usern, Baumwollenwaren, Landmeliorationen, sondern aus blo&szlig;en Rechtstiteln, Anspr&uuml;chen auf die k&uuml;nftigen j&auml;hrlichen produktiven Kr&auml;fte der Gesellschaft, Rechtstiteln, erzeugt und verewigt durch die Auskunftsmittel oder Institutionen der Unsicherheit ... Der Gebrauch solcher Artikel (Akkumulationen physischer Dinge oder wirklicher Reichtum) als blo&szlig;es Mittel, ihren Besitzern den Reichtum anzueignen, den die zuk&uuml;nftigen Produktivkr&auml;fte der Gesellschaft erst schaffen sollen, dieser Gebrauch w&uuml;rde ihnen durch die Naturgesetze der Verteilung ohne Anwendung von Gewalt allm&auml;hlich entzogen werden; unterst&uuml;tzt durch genossenschaftliche Arbeit (co-operative labour) w&uuml;rde er ihnen in wenigen Jahren entzogen werden." (William Thompson, "Inquiry into the Principles of the Distribution of Wealth", London 1850, p. 453. - Dies Buch erschien zuerst 1824.)</P>
<P>"Es wird wenig bedacht, von den meisten nicht einmal vermutet, in einem wie &auml;u&szlig;erst kleinen Verh&auml;ltnis, sei es nach Masse oder Wirkungskraft, die tats&auml;chlichen Akkumulationen der Gesellschaft stehn zu den menschlichen Produktivkr&auml;ften, ja selbst zu der gew&ouml;hnlichen Konsumtion einer einzigen Menschengeneration w&auml;hrend nur weniger Jahre. Der Grund ist augenscheinlich, aber die Wirkung ist sehr sch&auml;dlich. Der Reichtum, der j&auml;hrlich verzehrt wird, verschwindet mit seinem Gebrauch; er steht vor dem Auge nur f&uuml;r einen Augenblick, und macht Eindruck nur w&auml;hrend man ihn genie&szlig;t oder verbraucht. Aber der nur langsam verzehrbare Teil des Reichtums, M&ouml;bel, Maschinen, Geb&auml;ude, von unsrer Kindheit bis zum Alter stehn sie vor unserm Auge, dauernde Denkm&auml;ler der menschlichen Anstrengung. Kraft des Besitzes dieses fixen, dauernden, nur langsam verzehrten Teils des &ouml;ffentlichen Reichtums - des Bodens und der Rohstoffe, an denen, der Werkzeuge, mit denen gearbeitet wird, der H&auml;user, die w&auml;hrend der Arbeit Obdach geben -, kraft dieses Besitzes beherrschen die Eigent&uuml;mer dieser Gegenst&auml;nde zu ihrem eignen Vorteil die j&auml;hrlichen Produktivkr&auml;fte aller wirklich produktiven Arbeiter der Gesellschaft, so unbedeutend jene Gegenst&auml;nde auch sein m&ouml;gen im Verh&auml;ltnis zu den stets wiederkehrenden Produkten dieser Arbeit. Die Bev&ouml;lkerung von Britannien und Irland ist 20 Millionen; der Durchschnittsverbrauch jedes einzelnen, Mann, Weib und Kind, ist wahrscheinlich ungef&auml;hr 20 Pfd.St., zusammen ein Reichtum von ungef&auml;hr 400 Millionen Pfd.St., das j&auml;hrlich verzehrte <A NAME="S325"><B>&lt;325&gt;</A></B> Arbeitsprodukt. Der Gesamtbetrag des akkumulierten Kapitals dieser L&auml;nder &uuml;bersteigt nicht, nach der Absch&auml;tzung, 1.200 Millionen oder das dreifache j&auml;hrliche Arbeitsprodukt; bei gleicher Teilung 60 Pfd.St. Kapital auf den Kopf. Wir haben es hier mehr mit dem Verh&auml;ltnis zu tun, als mit den mehr oder minder genauen absoluten Betr&auml;gen dieser Sch&auml;tzungssummen. Die Zinsen dieses Gesamtkapitals w&uuml;rden hinreichen, um die Gesamtbev&ouml;lkerung in ihrer gegenw&auml;rtigen Lebenshaltung ungef&auml;hr zwei Monate in einem Jahr zu erhalten, und das gesamte akkumulierte Kapital selbst (k&ouml;nnten K&auml;ufer gefunden werden) w&uuml;rde sie ohne Arbeit unterhalten f&uuml;r ganze drei Jahre! Am Ende welcher Zeit, ohne H&auml;user, Kleider oder Nahrung, sie verhungern m&uuml;&szlig;ten oder aber die Sklaven werden derer, die sie w&auml;hrend der drei Jahre unterhalten haben. Wie drei Jahre sich verhalten zur Lebenszeit einer gesunden Generation, sage zu 40 Jahren, so verh&auml;lt sich die Gr&ouml;&szlig;e und Bedeutung des wirklichen Reichtums, das akkumulierte Kapital selbst des reichsten Landes, zu ihrer Produktivkraft, zu den produktiven Kr&auml;ften einer einzigen Menschengeneration; nicht zu dem, was sie produzieren k&ouml;nnten unter verst&auml;ndigen Anordnungen gleicher Sicherheit, und besonders bei genossenschaftlicher Arbeit, sondern zu dem, was sie wirklich absolut produzieren unter den mangelhaften und entmutigenden Ausfluchtsmitteln der Unsicherheit ... Und um diese scheinbar gewaltige Masse des vorhandnen Kapitals oder vielmehr das vermittelst ihrer erworbne Kommando und Monopol &uuml;ber die Produkte der j&auml;hrlichen Arbeit in seinem gegenw&auml;rtigen Zustand erzwungner Teilung zu erhalten und zu verewigen, soll die ganze schauderhafte Maschinerie, die Laster, Verbrechen und Leiden der Unsicherheit verewigt werden. Nichts kann akkumuliert werden, ohne da&szlig; die notwendigen Bed&uuml;rfnisse zuerst befriedigt sind, und der gro&szlig;e Strom menschlicher Neigungen flie&szlig;t dem Genusse nach; daher der verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig unbedeutende Betrag des wirklichen Reichtums der Gesellschaft in jedem gegebnen Augenblick. Es ist ein ewiger Kreislauf von Produktion und Konsumtion. In dieser ungeheuren Masse j&auml;hrlicher Produktion und Konsumtion w&uuml;rde die Handvoll wirklicher Akkumulation kaum entbehrt werden; und doch ist das Hauptaugenmerk gerichtet worden nicht auf jene Masse Produktivkraft, sondern auf diese Handvoll Akkumulation. Aber diese Handvoll ist mit Beschlag belegt worden durch einige wenige und verwandelt worden in das Werkzeug zur Aneignung der best&auml;ndig j&auml;hrlich wiederkehrenden Produkte der Arbeit der gro&szlig;en Masse. Daher die entscheidende Wichtigkeit eines solchen Werkzeugs f&uuml;r diese wenigen ... Ungef&auml;hr ein Drittel des nationalen Jahresprodukts wird jetzt unter dem Namen &ouml;ffentlicher Lasten den Produzenten entzogen und unproduktiv konsumiert durch Leute, die kein &Auml;quivalent daf&uuml;r geben, d.h. keins, was den Produzenten als solches gilt ... Das Auge der Menge blickt erstaunt auf die akkumulierten Massen, besonders wenn sie in den H&auml;nden einiger wenigen konzentriert sind. Aber die j&auml;hrlich produzierten Massen, wie die ewigen und unz&auml;hlbaren Wogen eines m&auml;chtigen Stroms, rollen vorbei und verlieren sich im verge&szlig;nen Ozean der Konsumtion. Und doch bedingt diese ewige Konsumtion nicht allein alle Gen&uuml;sse, sondern die Existenz des ganzen Menschengeschlechts. Die Menge und Verteilung dieses Jahresprodukts sollte vor allem zum Gegenstand der Erw&auml;gung gemacht werden. Die wirkliche Akkumulation ist von durchaus sekund&auml;rer Bedeutung und erh&auml;lt auch diese Bedeutung fast ausschlie&szlig;lich durch ihren Einflu&szlig; <A NAME="S326"><B>&lt;326&gt;</A></B> auf die Verteilung des Jahresprodukts ... Die wirkliche Akkumulation und Verteilung wird hier" (in Thompsons Schrift) "stets betrachtet mit Bezug und Unterordnung zur Produktivkraft. In fast allen andren Systemen ist die Produktivkraft betrachtet worden mit Bezug und Unterordnung zur Akkumulation und zur Verewigung der bestehenden Verteilungsweise. Verglichen mit der Erhaltung dieser bestehenden Verteilungsweise wird das stets wiederkehrende Elend oder Wohlergehn des ganzen Menschengeschlechts nicht eines Blicks w&uuml;rdig gehalten. Die Ergebnisse der Gewalt, des Betrugs und des Zufalls verewigen, das hat man Sicherheit genannt; und der Erhaltung dieser erlognen Sicherheit sind alle Produktivkr&auml;fte des Menschengeschlechts erbarmungslos zum Opfer gebracht worden." (Ibidem, p. 440 - 443.)</P>
</FONT><P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>F&uuml;r die Reproduktion sind nur zwei normale F&auml;lle m&ouml;glich, abgesehn von St&ouml;rungen, welche selbst die Reproduktion auf gegebner Stufenleiter hemmen.</P>
<P>Entweder es findet Reproduktion auf einfacher Stufenleiter statt.</P>
<P>Oder es findet Kapitalisierung von Mehrwert statt, Akkumulation.</P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_17_I">1. Einfache Reproduktion</A></P>
</I><P>Bei einfacher Reproduktion wird der j&auml;hrlich oder mit mehreren Umschl&auml;gen innerhalb des Jahrs periodisch produzierte und realisierte Mehrwert individuell, d.h. unproduktiv, konsumiert von seinen Eignern, den Kapitalisten.</P>
<P>Der Umstand, da&szlig; der Produktenwert zum Teil aus Mehrwert besteht, zum andren Teil aus dem Wertteil, gebildet durch das in ihm reproduzierte variable Kapital plus dem in ihm aufgezehrten konstanten Kapital, &auml;ndert absolut nichts, weder an dem Quantum noch dem Wert des Gesamtprodukts, welches als Warenkapital best&auml;ndig in die Zirkulation eingeht und ihr ebenso best&auml;ndig entzogen wird, um der produktiven oder individuellen Konsumtion anheimzufallen, d.h. um als Produktionsmittel oder als Konsumtionsmittel zu dienen. Von dem konstanten Kapital abgesehn, wird nur die Verteilung des j&auml;hrlichen Produkts zwischen Arbeitern und Kapitalisten dadurch affiziert.</P>
<P>Selbst die einfache Reproduktion unterstellt, mu&szlig; daher ein Teil des Mehrwerts best&auml;ndig in Geld und nicht in Produkt existieren, weil er sonst nicht behufs der Konsumtion aus Geld in Produkt verwandelt werden kann. Diese Verwandlung des Mehrwerts aus seiner urspr&uuml;nglichen Warenform in Geld ist hier weiter zu untersuchen. Zur Vereinfachung der Sache wird <A NAME="S327"><B>&lt;327&gt;</A></B> die einfachste Form des Problems unterstellt, n&auml;mlich die ausschlie&szlig;liche Zirkulation von Metallgeld, von Geld, welches wirkliches &Auml;quivalent ist.</P>
<P>Nach den f&uuml;r die einfache Warenzirkulation entwickelten Gesetzen (Buch I, Kap. III &lt;Siehe Band 23, S. 153 - 156&gt;) mu&szlig; die Masse des im Lande vorhandenen Metallgelds nicht nur hinreichen, um die Waren zu zirkulieren. Sie mu&szlig; hinreichen f&uuml;r die Schwankungen des Geldumlaufs, die teils entspringen aus Fluktuationen in der Geschwindigkeit der Zirkulation, teils aus dem Preiswechsel der Waren, teils aus den verschiednen und wechselnden Proportionen, worin das Geld als Zahlungsmittel oder als eigentliches Zirkulationsmittel fungiert. Das Verh&auml;ltnis, worin die vorhandne Geldmasse sich in Schatz und umlaufendes Geld spaltet, wechselt best&auml;ndig, aber die Masse des Geldes ist stets gleich der Summe des als Schatz und als umlaufendes Geld vorhandnen Gelds. Diese Geldmasse (Masse edlen Metalls) ist ein nach und nach akkumulierter Schatz der Gesellschaft. Soweit ein Teil dieses Schatzes sich durch Verschlei&szlig; verzehrt, mu&szlig; er j&auml;hrlich, wie jedes andre Produkt, neu ersetzt werden. Dies geschieht in der Wirklichkeit durch direkten oder indirekten Austausch eines Teils des j&auml;hrlichen Landesprodukts mit dem Produkt der Gold und Silber produzierenden L&auml;nder. Dieser internationale Charakter der Transaktion verh&uuml;llt indes ihren einfachen Verlauf. Um das Problem daher auf seinen einfachsten und durchsichtigsten Ausdruck zu reduzieren, mu&szlig; vorausgesetzt werden, da&szlig; Gold- und Silberproduktion im Lande selbst stattfindet, also Gold- und Silberproduktion einen Teil der gesellschaftlichen Gesamtproduktion innerhalb jedes Landes bildet.</P>
<P>Abgesehn von dem f&uuml;r Luxusartikel produzierten Gold oder Silber mu&szlig; das Minimum ihrer j&auml;hrlichen Produktion gleich sein dem durch die j&auml;hrliche Geldzirkulation bewirkten Verschlei&szlig; der Geldmetalle. Ferner: W&auml;chst die Wertsumme der j&auml;hrlich produzierten und zirkulierten Warenmasse, so mu&szlig; auch die j&auml;hrliche Gold- und Silberproduktion wachsen, soweit die gewachsne Wertsumme der zirkulierenden Waren und die f&uuml;r ihre Zirkulation (und entsprechende Schatzbildung) erforderliche Geldmasse nicht kompensiert wird durch gr&ouml;&szlig;re Geschwindigkeit des Geldumlaufs und durch umfangreichre Funktion des Gelds als Zahlungsmittel, d.h. durch gr&ouml;&szlig;re gegenseitige Saldierung der K&auml;ufe und Verk&auml;ufe ohne Dazwischenkunft von wirklichem Geld.</P>
<P>Ein Teil der gesellschaftlichen Arbeitskraft und ein Teil der gesellschaftlichen Produktionsmittel mu&szlig; also in der Produktion von Gold und Silber j&auml;hrlich verausgabt werden.</P>
<B><P><A NAME="S328">&lt;328&gt;</A></B> Die Kapitalisten, welche die Gold- und Silberproduktion betreiben - und wie hier bei Voraussetzung einfacher Reproduktion angenommen -, nur betreiben innerhalb der Schranken des j&auml;hrlichen Durchschnittsverschlei&szlig;es und des dadurch verursachten j&auml;hrlichen Durchschnittskonsums von Gold und Silber, werfen ihren Mehrwert, den sie nach der Unterstellung j&auml;hrlich konsumieren, ohne etwas davon zu kapitalisieren, direkt in die Zirkulation in der Geldform, die f&uuml;r sie die Naturalform, nicht wie in den andern Produktionszweigen die verwandelte Form des Produkts ist.</P>
<P>Ferner: Was den Arbeitslohn betrifft - die Geldform, worin das variable Kapital vorgeschossen wird -, so wird er hier ebenfalls ersetzt nicht durch Verkauf des Produkts, seine Verwandlung in Geld, sondern durch ein Produkt, dessen Naturalform von vornherein die Geldform ist.</P>
<P>Endlich findet dies auch mit dem Teil des Edelmetallprodukts statt, der gleich dem Wert des periodisch aufgezehrten konstanten Kapitals ist, sowohl des konstanten zirkulierenden, wie des w&auml;hrend des Jahrs verzehrten konstanten fixen Kapitals.</P>
<P>Betrachten wir den Kreislauf, resp. Umschlag des in der Edelmetallproduktion angelegten Kapitals zun&auml;chst unter der Form G - W ... P ... G<>. Soweit in G - W das W nicht nur aus Arbeitskraft und Produktionsmitteln besteht, sondern auch aus fixem Kapital, wovon nur ein Wertteil in P aufgebraucht wird, ist klar, da&szlig; G<>- das Produkt - eine Geldsumme ist gleich dem in Arbeitslohn ausgelegten variablen Kapital plus dem in Produktionsmitteln ausgelegten zirkulierenden konstanten Kapital plus dem Wertteil des verschli&szlig;nen fixen Kapitals plus dem Mehrwert. W&auml;re die Summe geringer, bei unver&auml;ndertem allgemeinen Wert des Goldes, so w&auml;re die Minenanlage unproduktiv, oder - wenn dies allgemein der Fall - w&uuml;rde in Zukunft der Wert des Goldes, verglichen mit den Waren, deren Wert nicht ver&auml;ndert, steigen; d.h. die Preise der Waren w&uuml;rden fallen, es w&uuml;rde also in Zukunft die in G - W ausgelegte Geldsumme kleiner sein.</P>
<P>Betrachten wir zun&auml;chst nur den zirkulierenden Teil des in G, dem Ausgangspunkt von G - W ... P ... G<>, vorgescho&szlig;nen Kapitals, so wird eine bestimmte Geldsumme vorgeschossen, in Zirkulation geworfen zur Zahlung von Arbeitskraft und zum Kauf von Produktionsstoffen. Aber sie wird durch den Kreislauf <I>dieses </I>Kapitals der Zirkulation nicht wieder entzogen, um von neuem hineingeworfen zu werden. Das Produkt in seiner Naturalform ist schon Geld, es braucht also nicht erst durch Austausch, durch einen Zirkulationsproze&szlig;, in Geld verwandelt zu werden. Es tritt aus dem Produktionsproze&szlig; in die Zirkulationssph&auml;re nicht in der Form von Warenkapital, das sich in Geldkapital, sondern als Geldkapital, das sich in <A NAME="S329"><B>&lt;329&gt;</A></B> produktives Kapital r&uuml;ckverwandeln, d.h. von neuem Arbeitskraft und Produktionsstoffe kaufen soll. Die Geldform des zirkulierenden, in Arbeitskraft und Produktionsmitteln verzehrten Kapitals wird ersetzt nicht durch den Verkauf des Produkts, sondern durch die Naturalform des Produkts selbst, also nicht durch Wiederentziehn seines Werts aus der Zirkulation in Geldform, sondern durch zusch&uuml;ssiges, neuproduziertes Geld.</P>
<P>Nehmen wir an, dies zirkulierende Kapital sei = 500 Pfd.St., die Umschlagsperiode = 5 Wochen, Arbeitsperiode = 4 Wochen, Zirkulationsperiode nur = 1 Woche. Es mu&szlig; von vornherein f&uuml;r 5 Wochen Geld teils in Produktionsvorrat vorgeschossen werden, teils vorr&auml;tig sein, um nach und nach in Arbeitslohn weggezahlt zu werden. Anfang der 6. Woche sind 400 Pfd.St. zur&uuml;ckgeflossen und 100 Pfd.St. freigesetzt. Dies wiederholt sich best&auml;ndig. Hier, wie fr&uuml;her, werden w&auml;hrend gewisser Zeit des Umschlags 100 Pfd.St. best&auml;ndig in der freigesetzten Form sich befinden. Aber sie bestehn aus zusch&uuml;ssigem neuproduziertem Geld, ganz wie die andern 400 Pfd.St. Wir hatten hier 10 Umschl&auml;ge im Jahr, und das produzierte Jahresprodukt ist = 5.000 Pfd.St. Gold. (Die Zirkulationsperiode entsteht hier nicht durch die Zeit, welche die Verwandlung der Ware in Geld, sondern welche die Verwandlung von Geld in die Produktionselemente kostet.)</P>
<P>Bei jedem andren Kapital von 500 Pfd.St., welches unter denselben Bedingungen umschl&auml;gt, ist die best&auml;ndig erneuerte Geldform die verwandelte Form des produzierten Warenkapitals, welches alle 4 Wochen in die Zirkulation geworfen wird und das durch seinen Verkauf - also durch periodische Entziehung des Geldquantums, als das es urspr&uuml;nglich in den Proze&szlig; eintrat - diese Geldform stets von neuem wiedererh&auml;lt. Hier dagegen wird in jeder Umschlagsperiode eine neue zusch&uuml;ssige Geldmasse von 500 Pfd.St. aus dem Produktionsproze&szlig; selbst in die Zirkulation geworfen, um ihr best&auml;ndig Produktionsstoffe und Arbeitskraft zu entziehn. Dies in die Zirkulation geworfne Geld wird ihr durch den Kreislauf dieses Kapitals nicht wieder entzogen, sondern noch durch best&auml;ndig neuproduzierte Goldmassen vermehrt.</P>
<P>Betrachten wir den variablen Teil dieses zirkulierenden Kapitals und setzen wir ihn, wie oben, = 100 Pfd.St., so w&auml;ren in der gew&ouml;hnlichen Warenproduktion diese 100 Pfd.St. bei zehnmaligem Umschlag hinreichend, um best&auml;ndig die Arbeitskraft zu zahlen. Hier, in der Geldproduktion reicht dieselbe Summe; aber die 100 Pfd.St. R&uuml;ckflu&szlig;, womit die Arbeitskraft in je 5 Wochen bezahlt wird, sind nicht verwandelte Form ihres Produkts, sondern sind ein Teil ihres stets erneuten Produkts selbst. Der Goldproduzent zahlt seine Arbeiter direkt mit einem Teil des von ihnen selbst <A NAME="S330"><B>&lt;330&gt;</A></B> produzierten Goldes. Die so in Arbeitskraft j&auml;hrlich ausgelegten und von den Arbeitern in die Zirkulation geworfenen 1.000 Pfd.St. kehren daher nicht durch die Zirkulation zu ihrem Ausgangspunkt zur&uuml;ck.</P>
<P>Was ferner das fixe Kapital betrifft, so erheischt es bei erster Anlage des Gesch&auml;fts die Verausgabung eines gr&ouml;&szlig;ren Geldkapitals, das also in die Zirkulation geworfen wird. Wie alles fixe Kapital, flie&szlig;t es nur st&uuml;ckweis im Lauf von Jahren zur&uuml;ck. Aber es flie&szlig;t zur&uuml;ck als unmittelbares St&uuml;ck des Produkts, des Goldes, nicht durch Verkauf des Produkts und seine dadurch vollzogne Vergoldung. Es erh&auml;lt also allm&auml;hlich seine Geldform nicht durch Entziehung von Geld aus der Zirkulation, sondern durch Anh&auml;ufen eines entsprechenden Teils des Produkts. Das so wieder hergestellte Geldkapital ist nicht eine Geldsumme, allm&auml;hlich der Zirkulation entzogen zur Ausgleichung der urspr&uuml;nglich f&uuml;r das fixe Kapital in sie geworfnen Geldsumme. Es ist eine zusch&uuml;ssige Masse Geld.</P>
<P>Endlich, was den Mehrwert betrifft, so ist er ebenfalls gleich einem Teil des neuen Goldprodukts, das in jeder neuen Umschlagsperiode in Zirkulation geworfen wird, um nach unsrer Unterstellung unproduktiv verausgabt, f&uuml;r Lebensmittel und Luxusgegenst&auml;nde weggezahlt zu werden.</P>
<P>Nach der Voraussetzung aber ersetzt diese ganze j&auml;hrliche Goldproduktion - wodurch best&auml;ndig Arbeitskraft und Produktionsstoffe, aber kein Geld dem Markt entzogen und best&auml;ndig zusch&uuml;ssiges Geld ihm zugef&uuml;hrt wird - nur das w&auml;hrend des Jahrs verschli&szlig;ne Geld, h&auml;lt also nur die gesellschaftliche Geldmasse vollz&auml;hlig, die best&auml;ndig, wenn auch in wechselnden Portionen, in den zwei Formen von Schatz und im Umlauf befindlichem Geld existiert.</P>
<P>Nach dem Gesetz der Warenzirkulation mu&szlig; die Geldmasse gleich sein der f&uuml;r die Zirkulation erheischten Geldmasse plus einem in Schatzform befindlichen Geldquantum, welches je nach Kontraktion oder Expansion der Zirkulation zu- oder abnimmt, namentlich aber auch f&uuml;r die Bildung der n&ouml;tigen Reservefonds von Zahlungsmitteln dient. Was in Geld gezahlt werden mu&szlig; - soweit keine Ausgleichung der Zahlungen stattfindet -, ist der Wert der Waren. Da&szlig; ein Teil dieses Werts aus Mehrwert besteht, d.h. dem Verk&auml;ufer der Waren nichts gekostet hat, &auml;ndert absolut nichts an der Sache. Gesetzt, die Produzenten seien alle selbst&auml;ndige Besitzer ihrer Produktionsmittel, es finde also Zirkulation statt zwischen den unmittelbaren Produzenten selbst. Abgesehn von dem konstanten Teil ihres Kapitals, k&ouml;nnte man dann ihr j&auml;hrliches Mehrprodukt, zur Analogie mit dem kapitalistischen Zustand, in zwei Teile teilen: den einen a, der blo&szlig; ihre notwendigen Lebensmittel ersetzt, den andern b, den sie zum Teil in Luxus- <A NAME="S331"><B>&lt;331&gt;</A></B> produkten verzehren, zum Teil zur Erweiterung der Produktion anwenden. a vertritt dann das variable Kapital, b den Mehrwert. Aber diese Einteilung bliebe ohne allen Einflu&szlig; auf die Gr&ouml;&szlig;e der zur Zirkulation ihres Gesamtprodukts erheischten Geldmasse. Bei sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden w&auml;re der Wert der zirkulierenden Warenmasse derselbe, daher auch die f&uuml;r ihn erheischte Geldmasse. Auch m&uuml;&szlig;ten sie dieselben Geldreserven bei gleicher Teilung der Umschlagsperioden haben, d.h. denselben Teil ihres Kapitals best&auml;ndig in Geldform, da nach wie vor, nach der Unterstellung, ihre Produktion Warenproduktion w&auml;re. Der Umstand also, da&szlig; ein Teil des Warenwerts aus Mehrwert besteht, &auml;ndert absolut nichts an der Masse des zum Betrieb des Gesch&auml;fts notwendigen Geldes.</P>
<P>Ein Gegner Tookes, der sich an die Form G - W - G<> h&auml;lt, fragt ihn, wie es denn der Kapitalist anfange, um best&auml;ndig der Zirkulation mehr Geld zu entziehn, als er in sie hineinwirft. Man verstehe wohl. Es handelt sich hier nicht um die <I>Bildung </I>des Mehrwerts. Diese, die das einzige Geheimnis ausmacht, versteht sich vom kapitalistischen Standpunkt von selbst. Die angewandte Wertsumme w&auml;re ja nicht Kapital, wenn sie nicht mit einem Mehrwert sich bereicherte. Da sie also der Voraussetzung nach Kapital ist, versteht sich der Mehrwert von selbst.</P>
<P>Die Frage ist also nicht: Wo kommt der Mehrwert her? Sondern: Wo kommt das Geld her, um ihn zu versilbern?</P>
<P>Aber in der b&uuml;rgerlichen &Ouml;konomie versteht sich die Existenz des Mehrwerts von selbst. Sie ist also nicht nur unterstellt, sondern mit ihr ist auch ferner unterstellt, da&szlig; ein Teil der in die Zirkulation geworfnen Warenmasse aus Mehrprodukt besteht, also einen Wert darstellt, den der Kapitalist nicht mit seinem Kapital in die Zirkulation warf; da&szlig; der Kapitalist also mit seinem Produkt einen &Uuml;berschu&szlig; &uuml;ber sein Kapital in die Zirkulation wirft und ihr diesen &Uuml;berschu&szlig; auch wieder entzieht.</P>
<P>Das Warenkapital, das der Kapitalist in die Zirkulation wirft, ist von gr&ouml;&szlig;erm Wert (woher das kommt, wird nicht erkl&auml;rt oder begriffen, aber c<>est un fait &lt;es ist eine Tatsache&gt; vom Standpunkt dieser selbigen) als das produktive Kapital, das er in Arbeitskraft plus Produktionsmitteln der Zirkulation entzogen hat. Unter dieser Voraussetzung ist daher klar, warum nicht nur Kapitalist A, sondern auch B, C, D etc. der Zirkulation durch Austausch seiner Ware best&auml;ndig mehr Wert entziehn kann, als den Wert seines urspr&uuml;nglich und stets aufs neue vorgescho&szlig;nen Kapitals. A, B, C, D etc. werfen best&auml;ndig einen gr&ouml;&szlig;ren Warenwert - diese Operation ist so vielseitig, wie die selb- <A NAME="S332"><B>&lt;332&gt;</A></B> st&auml;ndig fungierenden Kapitale - in der Form von Warenkapital in die Zirkulation, als sie ihr unter der Form von produktivem Kapital entziehn. Sie haben also best&auml;ndig sich in eine Wertsumme zu teilen (d.h. jeder seinerseits der Zirkulation ein produktives Kapital zu entziehn) gleich der Wertsumme ihrer resp. vorgescho&szlig;nen produktiven Kapitale; und ebenso best&auml;ndig sich in eine Wertsumme zu teilen, die sie ebenso allseitig in Warenform, als respektiven &Uuml;berschu&szlig; des Warenwerts &uuml;ber den Wert seiner Produktionselemente, in die Zirkulation werfen.</P>
<P>Aber das Warenkapital, vor seiner R&uuml;ckverwandlung in produktives Kapital und vor der Verausgabung des in ihm steckenden Mehrwerts, mu&szlig; versilbert werden. Wo kommt das Geld dazu her? Diese Frage erscheint auf den ersten Blick schwierig, und weder Tooke noch ein andrer hat sie bisher beantwortet.</P>
<P>Das in der Form von Geldkapital vorgescho&szlig;ne zirkulierende Kapital von 500 Pfd.St., welches immer seine Umschlagsperiode, sei das zirkulierende Gesamtkapital der Gesellschaft, d.h. der Kapitalistenklasse. Der Mehrwert sei 100 Pfd.St. Wie kann nun die ganze Kapitalistenklasse best&auml;ndig 600 Pfd.St. aus der Zirkulation herausziehn, wenn sie best&auml;ndig nur 500 Pfd.St. hineinwirft?</P>
<P>Nachdem das Geldkapital von 500 Pfd.St. in produktives Kapital verwandelt, verwandelt dieses sich innerhalb des Produktionsprozesses in Warenwert von 600 Pfd.St., und es befindet sich in Zirkulation nicht nur ein Warenwert von 500 Pfd.St., gleich dem urspr&uuml;nglich vorgescho&szlig;nen Geldkapital, sondern ein neuproduzierter Mehrwert von 100 Pfd.St.</P>
<P>Dieser zusch&uuml;ssige Mehrwert von 100 Pfd.St. ist in Warenform in die Zirkulation geworfen. Dar&uuml;ber besteht kein Zweifel. Aber durch dieselbe Operation ist nicht das zusch&uuml;ssige Geld f&uuml;r die Zirkulation dieses zusch&uuml;ssigen Warenwerts gegeben.</P>
<P>Man mu&szlig; nun die Schwierigkeit nicht durch plausible Ausfl&uuml;chte zu umgehn suchen.</P>
<P>Zum Beispiel: Was das konstante zirkulierende Kapital betrifft, so ist klar, da&szlig; nicht alle es gleichzeitig auslegen. W&auml;hrend Kapitalist A seine Ware verkauft, also f&uuml;r ihn vorgescho&szlig;nes Kapital Geldform annimmt, nimmt f&uuml;r den K&auml;ufer B umgekehrt sein in Geldform vorhandnes Kapital die Form seiner Produktionsmittel an, die gerade A produziert. Durch denselben Akt, wodurch A seinem produzierten Warenkapital die Geldform wiedergibt, gibt B dem seinigen die produktive Form wieder, verwandelt es aus Geldform in Produktionsmittel und Arbeitskraft; dieselbe Geldsumme fungiert in dem doppelseitigen Proze&szlig; wie in jedem einfachen Kauf W - G. <A NAME="S333"><B>&lt;333&gt;</A></B> Andrerseits, wenn A das Geld wieder in Produktionsmittel verwandelt, kauft er von C, und dieser zahlt damit B etc. So w&auml;re dann der Hergang erkl&auml;rt. Aber:</P>
<P>Alle in bezug auf das Quantum des zirkulierenden Geldes bei der Warenzirkulation (Buch I, Kap. III) aufgestellten Gesetze werden in keiner Art durch den kapitalistischen Charakter des Produktionsprozesses ge&auml;ndert.</P>
<P>Wenn also gesagt wird, das in Geldform vorzuschie&szlig;ende zirkulierende Kapital der Gesellschaft betr&auml;gt 500 Pfd.St., so ist dabei schon in Berechnung gebracht, da&szlig; dies einerseits die Summe ist, die gleichzeitig vorgeschossen war, da&szlig; aber andrerseits diese Summe mehr produktives Kapital in Bewegung setzt als 500 Pfd.St., weil sie abwechselnd als Geldfonds verschiedner produktiven Kapitale dient. Diese Erkl&auml;rungsweise setzt also schon das Geld als vorhanden voraus, dessen Dasein sie erkl&auml;ren soll. -</P>
<P>Es k&ouml;nnte ferner gesagt werden: Kapitalist A produziert Artikel, die Kapitalist B individuell, unproduktiv konsumiert. Das Geld von B versilbert also das Warenkapital von A, und so dient dieselbe Geldsumme zur Versilbrung des Mehrwerts von B und des zirkulierenden konstanten Kapitals von A. Hier ist aber die L&ouml;sung der Frage, die beantwortet werden soll, noch direkter unterstellt. N&auml;mlich, wo kriegt B dies Geld zur Bestreitung seiner Revenue her? Wie hat er selbst diesen Mehrwertteil seines Produkts versilbert? -</P>
<P>Ferner k&ouml;nnte gesagt werden, der Teil des zirkulierenden variablen Kapitals, den A seinen Arbeitern best&auml;ndig vorschie&szlig;t, str&ouml;mt ihm best&auml;ndig aus der Zirkulation zur&uuml;ck; und nur ein abwechselnder Teil davon liegt best&auml;ndig bei ihm selbst f&uuml;r Zahlung des Arbeitslohns fest. Zwischen der Ausgabe und dem R&uuml;ckstrom verflie&szlig;t jedoch eine gewisse Zeit, w&auml;hrend deren das in Arbeitslohn ausgezahlte Geld unter andrem auch zur Versilberung von Mehrwert dienen kann. - Aber wir wissen erstens, da&szlig; je gr&ouml;&szlig;er diese Zeit, um so gr&ouml;&szlig;er auch die Masse des Geldvorrats sein mu&szlig;, die der Kapitalist A best&auml;ndig in petto halten mu&szlig;. Zweitens gibt der Arbeiter das Geld aus, kauft Waren damit, versilbert daher den in diesen Waren steckenden Mehrwert pro tanto. Also dient dasselbe Geld, das in der Form des variablen Kapitals vorgeschossen wird, pro tanto auch dazu, Mehrwert zu versilbern. Ohne hier noch tiefer auf diese Frage einzugehn, hier nur soviel: da&szlig; die Konsumtion der ganzen Kapitalistenklasse und der von ihr abh&auml;ngigen unproduktiven Personen gleichzeitig Schritt h&auml;lt mit der f&uuml;r die Arbeiterklasse; also, gleichzeitig mit dem von den Arbeitern in Zirkulation geworfnen Geld, von den Kapitalisten Geld in die Zirkulation geworfen werden mu&szlig;, um ihren Mehrwert als Revenue zu verausgaben; also f&uuml;r den- <A NAME="S334"><B>&lt;334&gt;</A></B> selben der Zirkulation Geld entzogen sein mu&szlig;. Die eben gegebne Erkl&auml;rung w&uuml;rde nur das so n&ouml;tige Quantum verringern, nicht beseitigen. -</P>
<P>Endlich k&ouml;nnte gesagt werden: Es wird doch best&auml;ndig ein gro&szlig;es Quantum Geld in Zirkulation geworfen bei der ersten Anlage des fixen Kapitals, das der Zirkulation nur allm&auml;hlich, st&uuml;ckweis, im Lauf von Jahren, von dem wieder entzogen wird, der es hineinwarf. Kann diese Summe nicht hinreichen, um den Mehrwert zu versilbern? - Hierauf ist zu antworten, da&szlig; vielleicht in der Summe von 500 Pfd.St. (die auch Schatzbildung f&uuml;r n&ouml;tige Reservefonds einschlie&szlig;t) schon die Anwendung dieser Summe als fixes Kapital, wenn nicht durch den, der sie hineinwarf, so doch durch jemand anders, einbegriffen ist. Au&szlig;erdem ist bei der Summe, die f&uuml;r Beschaffung der als fixes Kapital dienenden Produkte ausgegeben wird, schon unterstellt, da&szlig; auch der in diesen Waren steckende Mehrwert gezahlt ist, und es fr&auml;gt sich eben, wo dies Geld herkommt. -</P>
<P>Die allgemeine Antwort ist bereits gegeben: Wenn eine Warenmasse von x * 1.000 Pfd.St. zu zirkulieren, so &auml;ndert es absolut nichts am Quantum der zu dieser Zirkulation n&ouml;tigen Geldsumme, ob der Wert dieser Warenmasse Mehrwert enth&auml;lt oder nicht, ob die Warenmasse kapitalistisch produziert ist oder nicht. <I>Das Problem selbst existiert also nicht. </I>Bei sonst gegebnen Bedingungen, Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes etc., ist eine bestimmte Geldsumme erheischt, um den Warenwert von x * 1.000 Pfd.St. zu zirkulieren, ganz unabh&auml;ngig von dem Umstand, wie viel oder wie wenig von diesem Wert den unmittelbaren Produzenten dieser Waren zuf&auml;llt. Soweit hier ein Problem existiert, f&auml;llt es zusammen mit dem allgemeinen Problem: woher die zur Zirkulation der Waren in einem Lande n&ouml;tige Geldsumme kommt.</P>
<P>Indes existiert allerdings, vom Standpunkt der kapitalistischen Produktion, der <I>Schein </I>eines besondren Problems. Es ist n&auml;mlich hier der Kapitalist, welcher als der Ausgangspunkt erscheint, von dem das Geld in die Zirkulation geworfen wird. Das Geld, das der Arbeiter zur Zahlung seiner Lebensmittel ausgibt, existiert vorher als Geldform des variablen Kapitals und wird daher urspr&uuml;nglich vom Kapitalisten in Zirkulation geworfen als Kauf- oder Zahlungsmittel von Arbeitskraft. Au&szlig;erdem wirft der Kapitalist das Geld in Zirkulation, das f&uuml;r ihn urspr&uuml;nglich die Geldform seines konstanten fixen und fl&uuml;ssigen Kapitals bildet; er gibt es aus als Kauf- oder Zahlungsmittel f&uuml;r Arbeitsmittel und Produktionsstoffe. Aber &uuml;ber dies hinaus erscheint der Kapitalist nicht weiter als Ausgangspunkt der in der Zirkulation befindlichen Geldmasse. Nun aber existieren nur zwei Ausgangspunkte: der Kapitalist und der Arbeiter. Alle dritten Personenrubriken <A NAME="S335"><B>&lt;335&gt;</A></B> m&uuml;ssen entweder f&uuml;r Dienstleistungen Geld von diesen beiden Klassen erhalten, oder soweit sie es ohne Gegenleistung erhalten, sind sie Mitbesitzer des Mehrwerts in der Form von Rente, Zins etc. Da&szlig; der Mehrwert nicht ganz in der Tasche des industriellen Kapitalisten bleibt, sondern von ihm mit andern Personen geteilt werden mu&szlig;, hat mit der vorliegenden Frage nichts zu tun. Es fragt sich, wie er seinen Mehrwert versilbert, nicht wie das daf&uuml;r gel&ouml;ste Silber sich sp&auml;ter verteilt. Es ist also f&uuml;r unsern Fall der Kapitalist noch als einziger Besitzer des Mehrwerts zu betrachten. Was aber den Arbeiter betrifft, so ist bereits gesagt, da&szlig; er nur sekund&auml;rer Ausgangspunkt, der Kapitalist aber der prim&auml;re Ausgangspunkt des vom Arbeiter in die Zirkulation geworfnen Gelds ist. Das zuerst als variables Kapital vorgescho&szlig;ne Geld vollzieht bereits seinen zweiten Umlauf, wenn der Arbeiter es zur Zahlung von Lebensmitteln ausgibt.</P>
<P>Die Kapitalistenklasse bleibt also der einzige Ausgangspunkt der Geldzirkulation. Wenn sie zur Zahlung von Produktionsmitteln 400 Pfd.St., zur Zahlung der Arbeitskraft 100 Pfd.St. braucht, so wirft sie 500 Pfd.St. in Zirkulation. Aber der in dem Produkt steckende Mehrwert, bei Mehrwertsrate von 100% ist gleich einem Wert von 100 Pfd.St. Wie kann sie 600 Pfd.St. aus der Zirkulation best&auml;ndig herausziehn, wenn sie best&auml;ndig nur 500 Pfd.St. hineinwirft? Aus nichts wird nichts. Die Gesamtklasse der Kapitalisten kann nichts aus der Zirkulation herausziehn, was nicht vorher hineingeworfen war.</P>
<P>Es wird hier abgesehn davon, da&szlig; die Geldsumme von 400 Pfd.St. vielleicht hinreicht, um bei zehnmaligem Umschlag Produktionsmittel zum Wert von 4.000 Pfd.St. und Arbeit zum Wert von 1.000 Pfd.St. zu zirkulieren, und die &uuml;brigen 100 Pfd.St. f&uuml;r die Zirkulation des Mehrwerts von 1.000 Pfd.St. ebenfalls gen&uuml;gen. Dies Verh&auml;ltnis der Geldsumme zu dem von ihr zirkulierten Warenwert tut nichts zur Sache. Das Problem bleibt dasselbe. F&auml;nden nicht verschiedne Uml&auml;ufe derselben Geldst&uuml;cke statt, so w&auml;ren 5.000 Pfd.St. als Kapital in Zirkulation zu werfen und 1.000 Pfd.St. w&auml;ren n&ouml;tig, um den Mehrwert zu versilbern. Es fragt sich, wo dies letztre Geld herkommt, ob nun 1.000 oder 100 Pfd.St. Jedenfalls ist es ein &Uuml;berschu&szlig; &uuml;ber das in Zirkulation geworfne Geldkapital.</P>
<P>In der Tat, so paradox es auf den ersten Blick scheint, die Kapitalistenklasse selbst wirft das Geld in Zirkulation, das zur Realisierung des in den Waren steckenden Mehrwerts dient. Aber notabene: sie wirft es hinein nicht als vorgescho&szlig;nes Geld, also nicht als Kapital. Sie verausgabt es als Kaufmittel f&uuml;r ihre individuelle Konsumtion. Es ist also nicht von ihr vorgeschossen, obgleich sie der Ausgangspunkt seiner Zirkulation ist.</P>
<B><P><A NAME="S336">&lt;336&gt;</A></B> Nehmen wir einen einzelnen Kapitalisten, der sein Gesch&auml;ft er&ouml;ffnet, z.B. einen P&auml;chter. W&auml;hrend des ersten Jahrs schie&szlig;t er ein Geldkapital, sage von 5.000 Pfd.St. vor, in Zahlung von Produktionsmitteln (4.000 Pfd.St.) und von Arbeitskraft (1.000 Pfd.St.). Die Mehrwertsrate sei 100%, der von ihm angeeignete Mehrwert 1.000 Pfd.St. Die obigen 5.000 Pfd.St. schlie&szlig;en alles Geld ein, was er als Geldkapital vorschie&szlig;t. Aber der Mann mu&szlig; auch leben, und er nimmt kein Geld ein vor Ende des Jahrs. Sein Konsum betrage 1.000 Pfd.St. Diese mu&szlig; er besitzen. Er sagt zwar, da&szlig; er sich diese 1.000 Pfd.St. vorschie&szlig;en mu&szlig; w&auml;hrend des ersten Jahrs. Doch hei&szlig;t dies Vorschie&szlig;en - das hier nur subjektiven Sinn hat - weiter nichts, als da&szlig; er das erste Jahr seine individuelle Konsumtion aus eigner Tasche, statt aus der Gratisproduktion seiner Arbeiter bestreiten mu&szlig;. Er schie&szlig;t dies Geld nicht vor als Kapital. Er verausgabt es, zahlt es fort f&uuml;r ein &Auml;quivalent in Lebensmitteln, die er verzehrt. Dieser Wert ist von ihm in Geld verausgabt, in die Zirkulation geworfen und in Warenwerten ihr entzogen worden. Diese Warenwerte hat er verzehrt. Er hat also aufgeh&ouml;rt, in irgendeinem Verh&auml;ltnis zu ihrem Wert zu stehn. Das Geld, womit er ihn gezahlt, existiert als Element des zirkulierenden Geldes. Aber den Wert dieses Geldes hat er der Zirkulation in Produkten entzogen, und mit den Produkten, worin er existierte, ist auch ihr Wert vernichtet. Er ist alle geworden. Am Ende des Jahres nun wirft er in die Zirkulation einen Warenwert von 6.000 Pfd.St. und verkauft ihn. Damit flie&szlig;t f&uuml;r ihn zur&uuml;ck: 1. sein vorgescho&szlig;nes Geldkapital von 5.000 Pfd.St., 2. der versilberte Mehrwert von 1.000 Pfd.St. Er hat 5.000 Pfd.St. als Kapital vorgeschossen, in die Zirkulation geworfen, und er entzieht ihr 6.000 Pfd.St., 5.000 Pfd.St. f&uuml;r Kapital und 1.000 Pfd.St. f&uuml;r Mehrwert. Die letztren 1.000 Pfd.St. sind versilbert mit dem Geld, das er selbst nicht als Kapitalist, sondern als Konsument in die Zirkulation geworfen, nicht vorgeschossen, sondern verausgabt hat. Sie kehren jetzt zu ihm zur&uuml;ck als Geldform des von ihm produzierten Mehrwerts. Und von nun an wiederholt sich diese Operation j&auml;hrlich. Aber vom zweiten Jahr an sind die 1.000 Pfd.St., die er verausgabt, best&auml;ndig die verwandelte Form, die Geldform des von ihm produzierten Mehrwerts. Er verausgabt sie j&auml;hrlich, und sie flie&szlig;en ihm ebenso j&auml;hrlich zur&uuml;ck.</P>
<P>Schl&uuml;ge sein Kapital &ouml;fter im Jahre um, so &auml;nderte das nichts an der Sache, wohl aber an der L&auml;nge der Zeit und daher an der Gr&ouml;&szlig;e der Summe, die er &uuml;ber sein vorgescho&szlig;nes Geldkapital hinaus f&uuml;r seine individuelle Konsumtion in Zirkulation zu werfen h&auml;tte.</P>
<P>Dies Geld wird vom Kapitalisten nicht als Kapital in Zirkulation geworfen. Wohl aber geh&ouml;rt es zum Charakter des Kapitalisten, da&szlig; er f&auml;hig <A NAME="S337"><B>&lt;337&gt;</A></B> ist, bis zum R&uuml;ckflu&szlig; von Mehrwert von den in seinem Besitz befindlichen Mitteln zu leben.</P>
<P>In diesem Fall war angenommen, da&szlig; die Geldsumme, die der Kapitalist bis zum ersten R&uuml;ckflu&szlig; seines Kapitals zur Bestreitung seiner individuellen Konsumtion in Zirkulation wirft, exakt gleich ist dem von ihm produzierten und daher zu versilbernden Mehrwert. Dies ist offenbar, mit Bezug auf den einzelnen Kapitalisten, eine willk&uuml;rliche Annahme. Aber sie mu&szlig; richtig sein f&uuml;r die gesamte Kapitalistenklasse, bei Unterstellung einfacher Reproduktion. Sie dr&uuml;ckt nur dasselbe aus, was diese Unterstellung besagt, n&auml;mlich da&szlig; der ganze Mehrwert, aber auch nur dieser, also kein Bruchteil des urspr&uuml;nglichen Kapitalstocks, unproduktiv verzehrt wird.</P>
<P>Es war oben unterstellt, da&szlig; die Gesamtproduktion an edlen Metallen (= 500 Pfd.St. gesetzt) nur hinreicht, um den Geldverschlei&szlig; zu ersetzen.</P>
<P>Die Gold produzierenden Kapitalisten besitzen ihr ganzes Produkt in Gold, sowohl den Teil desselben, der konstantes Kapital, wie den, der variables Kapital ersetzt, wie auch den aus Mehrwert bestehenden. Ein Teil des gesellschaftlichen Mehrwerts besteht also aus Gold, nicht aus Produkt, das sich erst innerhalb der Zirkulation vergoldet. Er besteht von vornherein aus Gold und wird in die Zirkulation geworfen, um ihr Produkte zu entziehn. Dasselbe gilt hier vom Arbeitslohn, dem variablen Kapital, und vom Ersatz des vorgescho&szlig;nen konstanten Kapitals. Wenn also ein Teil der Kapitalistenklasse einen Warenwert in die Zirkulation wirft, gr&ouml;&szlig;er (um den Mehrwert) als das von ihnen vorgescho&szlig;ne Geldkapital, so wirft ein andrer Teil der Kapitalisten einen gr&ouml;&szlig;ren Geldwert (gr&ouml;&szlig;er um den Mehrwert) in die Zirkulation als der Warenwert, den sie der Zirkulation zur Produktion des Goldes best&auml;ndig entziehn. Wenn ein Teil der Kapitalisten best&auml;ndig mehr Geld aus der Zirkulation auspumpt, als er einschie&szlig;t, so pumpt der Gold produzierende Teil best&auml;ndig mehr Geld ein, als er ihr in Produktionsmitteln entzieht.</P>
<P>Obgleich nun von diesem Produkt von 500 Pfd.St. Gold ein Teil Mehrwert der Goldproduzenten ist, so ist die ganze Summe doch nur bestimmt zum Ersatz des f&uuml;r die Zirkulation der Waren n&ouml;tigen Geldes; wieviel davon den Mehrwert der Waren versilbert, wieviel ihre andren Wertbestandteile, ist dabei gleichg&uuml;ltig.</P>
<P>Wenn man die Goldproduktion aus dem Land heraus in andre L&auml;nder verlegt, so &auml;ndert das absolut nichts an der Sache. Ein Teil der gesellschaftlichen Arbeitskraft und der gesellschaftlichen Produktionsmittel im Land A ist in ein Produkt verwandelt, z.B. Leinwand zum Wert von 500 Pfd.St., die nach dem Land B ausgef&uuml;hrt wird, um dort Gold zu kaufen. Das so im <A NAME="S338"><B>&lt;338&gt;</A></B> Land A verwandte produktive Kapital wirft ebensowenig Ware, im Unterschied von Geld, auf den Markt des Landes A, als wenn es direkt in der Goldproduktion verwandt w&auml;re. Dies Produkt von A stellt sich in 500 Pfd.St. Gold dar und tritt nur als Geld in die Zirkulation des Landes A. Der Teil des gesellschaftlichen Mehrwerts, den dies Produkt enth&auml;lt, existiert direkt in Geld und f&uuml;r das Land A nie anders als in der Form von Geld. Obgleich f&uuml;r die Kapitalisten, welche das Gold produzieren, nur ein Teil des Produkts Mehrwert, ein andrer den Kapitalersatz darstellt, so h&auml;ngt dagegen die Frage, wie viel von diesem Gold, au&szlig;er dem zirkulierenden konstanten Kapital, variables Kapital ersetzt und wie viel Mehrwert darstellt, ausschlie&szlig;lich ab von den resp. Verh&auml;ltnissen, die Arbeitslohn und Mehr- Wert vom Wert der zirkulierenden Waren bilden. Der Teil, der Mehrwert bildet, verteilt sich unter die verschiednen Mitglieder der Kapitalistenklasse. Obgleich er best&auml;ndig f&uuml;r die individuelle Konsumtion von ihnen ausgegeben und durch Verkauf neuen Produkts wieder eingenommen wird - gerade dieser Kauf und Verkauf macht &uuml;berhaupt nur das zur Vergoldung des Mehrwerts n&ouml;tige Geld unter ihnen selbst zirkulieren -, so befindet sich doch, wenn auch in wechselnden Portionen, ein Teil des gesellschaftlichen Mehrwerts in der Form von Geld in der Tasche der Kapitalisten, ganz wie sich ein Teil des Arbeitslohns wenigstens w&auml;hrend eines Teils der Woche in der Form von Geld in den Taschen der Arbeiter aufh&auml;lt. Und dieser Teil ist nicht beschr&auml;nkt durch den Teil des Goldprodukts &lt;1. und 2. Auflage: Geldprodukts; ge&auml;ndert nach der Druckvorlage von Engels&gt;, der urspr&uuml;nglich den Mehrwert der Gold produzierenden Kapitalisten bildet, sondern, wie gesagt, durch die Proportion, worin obiges Produkt von 500 Pfd.St. sich zwischen Kapitalisten und Arbeiter &uuml;berhaupt verteilt, und worin der zu zirkulierende Warenwert &lt;1. und 2. Auflage: Warenvorrat; ge&auml;ndert nach der Druckvorlage von Engels&gt; aus Mehrwert und den andren Bestandteilen des Werts besteht.</P>
<P>Indes besteht der Teil des Mehrwerts, der nicht in andren Waren existiert, sondern neben diesen andren Waren in Geld, nur soweit aus einem Teil des j&auml;hrlich produzierten Goldes, als ein Teil der j&auml;hrlichen Goldproduktion zur Realisierung des Mehrwerts zirkuliert. Der andre Teil des Gelds, der sich fortw&auml;hrend in wechselnden Portionen als Geldform ihres Mehrwerts in den H&auml;nden der Kapitalistenklasse befindet, ist nicht Element des j&auml;hrlich produzierten Goldes, sondern der fr&uuml;her im Land akkumulierten Geldmassen.</P>
<P>Nach unsrer Unterstellung reicht die j&auml;hrliche Goldproduktion von 500 Pfd.St. nur gerade hin, um das j&auml;hrlich verschli&szlig;ne Geld zu ersetzen. <A NAME="S339"><B>&lt;339&gt;</A></B> Halten wir daher nur diese 500 Pfd.St. im Auge, und abstrahieren wir von dem Teil der j&auml;hrlich produzierten Warenmasse, zu deren Zirkulation fr&uuml;her akkumuliertes Geld dient, so findet der in Warenform produzierte Mehrwert schon deswegen Geld zu seiner Vergoldung in der Zirkulation vor, weil auf der andern Seite Mehrwert j&auml;hrlich in der Form von Gold produziert wird. Dasselbe gilt von den andern Teilen des Goldprodukts von 500 Pfd.St., die das vorgescho&szlig;ne Geldkapital ersetzen.</P>
<P>Es ist hier nun zweierlei zu bemerken.</P>
<P>Es folgt erstens: Der von den Kapitalisten in Geld ausgegebne Mehrwert, sowohl wie das von ihnen in Geld vorgescho&szlig;ne variable und sonstige produktive Kapital ist in der Tat Produkt der Arbeiter, n&auml;mlich der in der Goldproduktion besch&auml;ftigten Arbeiter. Sie produzieren neu sowohl den Teil das Goldprodukts, der ihnen als Arbeitslohn "vorgeschossen" wird, wie den Teil des Goldprodukts, worin sich der Mehrwert der kapitalistischen Goldproduzenten unmittelbar darstellt. Was endlich den Teil des Goldprodukts betrifft, der nur den zu seiner Produktion vorgescho&szlig;nen konstanten Kapitalwert ersetzt, so erscheint er nur in Goldform &lt;1. und 2. Auflage: Geldform; ge&auml;ndert nach der Druckvorlage von Engels&gt; (&uuml;berhaupt in einem Produkt) wieder durch die j&auml;hrliche Arbeit der Arbeiter. Bei Beginn des Gesch&auml;fts wurde er urspr&uuml;nglich vom Kapitalisten weggegeben in Geld, welches nicht neu produziert, sondern Teil der umlaufenden gesellschaftlichen Geldmasse bildete. Soweit er dagegen durch neues Produkt, zusch&uuml;ssiges Gold, ersetzt wird, ist er das j&auml;hrliche Produkt des Arbeiters. Der Vorschu&szlig; von seiten des Kapitalisten erscheint auch hier nur als eine Form, die daher stammt, da&szlig; der Arbeiter weder Besitzer seiner eignen Produktionsmittel ist, noch w&auml;hrend der Produktion &uuml;ber die von andren Arbeitern produzierten Lebensmittel verf&uuml;gt.</P>
<P>Zweitens aber, was die von diesem j&auml;hrlichen Ersatz von 500 Pfd.St. unabh&auml;ngig existierende, teils in Schatzform, teils in Form von umlaufendem Geld befindliche Geldmasse betrifft, so mu&szlig; es sich mit ihr gerade so verhalten, d.h. urspr&uuml;nglich verhalten haben, wie es sich mit diesen 500 Pfd.St. noch j&auml;hrlich verh&auml;lt. Auf diesen Punkt kommen wir am Schlu&szlig; dieses Unterabschnitts zur&uuml;ck. Vorher noch einige andre Bemerkungen.</P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>Man hat bei Betrachtung des Umschlags gesehn, da&szlig;, unter sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden, mit dem Wechsel in der Gr&ouml;&szlig;e der Umschlagsperioden wechselnde Massen Geldkapital n&ouml;tig sind, um die Produktion <A NAME="S340"><B>&lt;340&gt;</A></B> auf derselben Stufenleiter auszuf&uuml;hren. Die Elastizit&auml;t der Geldzirkulation mu&szlig; also gro&szlig; genug sein, um sich diesem Wechsel von Ausdehnung und Zusammenziehung anzupassen.</P>
<P>Nimmt man ferner sonst gleichbleibende Umst&auml;nde an - auch unver&auml;nderte Gr&ouml;&szlig;e, Intensit&auml;t und Produktivit&auml;t des Arbeitstags -, aber <I>ver&auml;nderte Teilung des Wertprodukts </I>zwischen Arbeitslohn und Mehrwert, so da&szlig; entweder der erstre steigt und der letztre f&auml;llt, oder umgekehrt, so wird dadurch die Masse des umlaufenden Gelds nicht ber&uuml;hrt. Dieser Wechsel kann vorgehn ohne irgendwelche Expansion oder Kontraktion der im Umlauf befindlichen Geldmasse. Betrachten wir namentlich den Fall, wo der Arbeitslohn allgemein stiege und daher - unter den vorausgesetzten Bedingungen - die Rate des Mehrwerts allgemein fiele, au&szlig;erdem, ebenfalls nach Unterstellung, kein Wechsel im Wert der zirkulierenden Warenmasse stattfinde. In diesem Fall w&auml;chst allerdings das Geldkapital, das als variables Kapital vorgeschossen werden mu&szlig;, also die Geldmasse, die in dieser Funktion dient. Aber um gerade soviel, wie die zur Funktion von variablem Kapital erforderliche Geldmasse w&auml;chst, um gerade soviel nimmt der Mehrwert ab, also auch die zu seiner Realisierung n&ouml;tige Geldmasse. Die Summe der zur Realisierung des Warenwerts n&ouml;tigen Geldmasse wird davon ebensowenig ber&uuml;hrt wie dieser Warenwert selbst. Der Kostenpreis der Ware steigt f&uuml;r den einzelnen Kapitalisten, aber ihr gesellschaftlicher Produktionspreis bleibt unver&auml;ndert. Was ver&auml;ndert wird, ist das Verh&auml;ltnis, worin, abgesehn vom konstanten Wertteil, der Produktionspreis der Waren sich in Arbeitslohn und Profit teilt.</P>
<P>Aber, sagt man, gr&ouml;&szlig;re Auslage von variablem Geldkapital (der Wert des Gelds ist nat&uuml;rlich als gleichbleibend vorausgesetzt) hei&szlig;t soviel als gr&ouml;&szlig;re Masse von Geldmitteln in der Hand der Arbeiter. Hieraus folgt gr&ouml;&szlig;re Nachfrage nach Waren von seiten der Arbeiter. Weitre Folge ist Steigen im Preis der Waren. - Oder man sagt: Steigt der Arbeitslohn, so erh&ouml;hn die Kapitalisten die Preise ihrer Ware. - In beiden F&auml;llen verursacht das allgemeine Steigen des Arbeitslohns Steigen der Warenpreise. Daher mu&szlig; eine gr&ouml;&szlig;re Geldmasse n&ouml;tig sein, um die Waren zu zirkulieren, ob man das Steigen der Preise nun in der einen oder andren Weise erkl&auml;rt.</P>
<P>Antwort auf die erste Fassung: Infolge steigenden Arbeitslohns wird namentlich die Nachfrage der Arbeiter nach notwendigen Lebensmitteln wachsen. In einem geringren Grad wird ihre Nachfrage nach Luxusartikeln zunehmen oder sich Nachfrage einstellen f&uuml;r Artikel, die fr&uuml;her nicht in den Bereich ihrer Konsumtion fielen. Die pl&ouml;tzliche und auf gr&ouml;&szlig;rer Stufenleiter gesteigerte Nachfrage nach notwendigen Lebensmitteln wird un- <A NAME="S341"><B>&lt;341&gt;</A></B> bedingt momentan ihren Preis steigern. Folge davon: Ein gr&ouml;&szlig;rer Teil des gesellschaftlichen Kapitals wird in Produktion von notwendigen Lebensmitteln, ein geringrer in der Produktion von Luxusmitteln verwandt, da letztre im Preise fallen, wegen des verminderten Mehrwerts und daher der verminderten Nachfrage der Kapitalisten f&uuml;r dieselben. Soweit die Arbeiter dagegen selbst Luxusmittel kaufen, wirkt die Erh&ouml;hung ihres Lohns - innerhalb dieses Umfangs - nicht auf Steigerung des Preises von notwendigen Lebensmitteln, sondern deplaciert nur die K&auml;ufer von Luxuswaren. Mehr Luxuswaren als bisher gehn ein in den Konsum der Arbeiter und verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig weniger in den Konsum der Kapitalisten. Voil&agrave; tout. &lt;Das ist alles.&gt; Nach einigen Oszillationen zirkuliert eine Warenmasse vom selben Wert wie vorher. - Was die momentanen Oszillationen betrifft, so werden sie kein andres Resultat haben, als unbesch&auml;ftigtes Geldkapital in die inl&auml;ndische Zirkulation zu werfen, das bisher in spekulativen Unternehmungen an der B&ouml;rse oder im Auslande Besch&auml;ftigung suchte.</P>
<P>Antwort auf die zweite Fassung: Wenn es in der Hand der kapitalistischen Produzenten st&auml;nde, beliebig die Preise ihrer Waren zu erh&ouml;hn, so k&ouml;nnten und w&uuml;rden sie das tun auch ohne Steigen des Arbeitslohns. Der Arbeitslohn w&uuml;rde nie steigen bei sinkenden Warenpreisen. Die Kapitalistenklasse w&uuml;rde sich nie den Trade-Unions widersetzen, da sie stets und unter allen Umst&auml;nden tun k&ouml;nnte, was sie jetzt ausnahmsweis unter bestimmten, besondren, sozusagen lokalen Umst&auml;nden, wirklich tut - n&auml;mlich jede Erh&ouml;hung des Arbeitslohns benutzen, um die Warenpreise in viel h&ouml;herem Grade zu erh&ouml;hn, also gr&ouml;&szlig;ern Profit einzustecken.</P>
<P>Die Behauptung, da&szlig; die Kapitalisten die Preise der Luxusmittel erh&ouml;hen k&ouml;nnen, weil die Nachfrage danach abnimmt (infolge der verminderten Nachfrage der Kapitalisten, deren Kaufmittel daf&uuml;r abgenommen haben), w&auml;re eine ganz originelle Anwendung des Gesetzes von Nachfrage und Angebot. Soweit nicht blo&szlig; Deplacement der K&auml;ufer daf&uuml;r eintritt, Arbeiter statt Kapitalisten - und soweit dies Deplacement stattfindet, wirkt die Nachfrage der Arbeiter nicht auf Preissteigerung der notwendigen Lebensmittel, denn den Teil des Lohnzuschusses, den die Arbeiter f&uuml;r Luxusmittel verausgaben, k&ouml;nnen sie nicht f&uuml;r notwendige Lebensmittel verausgaben -, fallen die Preise der Luxusmittel infolge der verminderten Nachfrage. Infolgedessen wird Kapital aus ihrer Produktion zur&uuml;ckgezogen, bis ihre Zufuhr auf das Ma&szlig; reduziert ist, das ihrer ver&auml;nderten Rolle im gesellschaftlichen Produktionsproze&szlig; entspricht. Mit dieser verringerten <A NAME="S342"><B>&lt;342&gt;</A></B> Produktion steigen sie, bei sonst unver&auml;ndertem Wert, wieder auf ihre normalen Preise. Solange diese Kontraktion oder dieser Ausgleichungsproze&szlig; stattfindet, wird ebenso best&auml;ndig, bei steigenden Preisen der Lebensmittel, der Produktion dieser letztern ebensoviel Kapital zugef&uuml;hrt, als dem andren Zweig der Produktion entzogen wird, bis die Nachfrage ges&auml;ttigt ist. Dann tritt wieder Gleichgewicht ein, und das Ende des ganzen Prozesses ist, da&szlig; das gesellschaftliche Kapital, und daher auch das Geldkapital, zwischen der Produktion von notwendigen Lebensmitteln und der von Luxusmitteln in ver&auml;nderter Proportion geteilt ist.</P>
<P>Der ganze Einwurf ist ein Schreckschu&szlig; der Kapitalisten und ihrer &ouml;konomischen Sykophanten.</P>
<P>Die Tatsachen, die den Vorwand zu diesem Schreckschu&szlig; liefern, sind dreierlei Art.</P>
<P>1. Es ist ein allgemeines Gesetz der Geldzirkulation, da&szlig;, wenn die Preissumme der zirkulierenden Waren steigt - ob diese Vermehrung der Preissumme nun f&uuml;r dieselbe Warenmasse oder f&uuml;r eine vergr&ouml;&szlig;erte stattfindet -, bei sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden die Masse des zirkulierenden Geldes w&auml;chst. Es wird nun die Wirkung mit der Ursache verwechselt. Der Arbeitslohn steigt (wenn auch selten und nur ausnahmsweis verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig) mit dem steigenden Preis der notwendigen Lebensmittel. Sein Steigen ist Folge, nicht Ursache des Steigens der Warenpreise.</P>
<P>2. Bei einem partiellen oder lokalen Steigen des Arbeitslohns - d.h. Steigen in nur einzelnen Produktionszweigen - kann dadurch eine lokale Preissteigerung der Produkte dieser Zweige erfolgen. Aber selbst dies h&auml;ngt von vielen Umst&auml;nden ab. Z.B. da&szlig; der Arbeitslohn hier nicht abnorm gedr&uuml;ckt und daher die Profitrate nicht abnorm hoch war, da&szlig; der Markt f&uuml;r diese Waren sich nicht verengt durch die Preissteigerung (also f&uuml;r ihre Preissteigerung nicht vorherige Kontraktion ihrer Zufuhr n&ouml;tig ist) etc.</P>
<P>3. Bei allgemeiner Erh&ouml;hung des Arbeitslohns steigt der Preis der produzierten Waren in Industriezweigen, wo das variable Kapital vorherrscht, f&auml;llt daf&uuml;r aber in solchen, wo das konstante resp. fixe Kapital vorherrscht.</P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>Es zeigte sich bei der einfachen Warenzirkulation (Buch I, Kap. III, 2), da&szlig;, wenn auch innerhalb der Zirkulation jedes bestimmten Warenquantums seine Geldform nur verschwindend ist, doch das bei der Metamorphose einer Ware in der Hand des einen verschwindende Geld notwendig seinen Platz in der eines andern nimmt, also nicht nur in erster Instanz Waren <A NAME="S343"><B>&lt;343&gt;</A></B> allseitig ausgetauscht werden oder sich ersetzen, sondern auch dieser Ersatz vermittelt und begleitet ist von allseitigem Niederschlag von Geld. "Der Ersatz von Ware durch Ware l&auml;&szlig;t zugleich an dritter Hand die Geldware h&auml;ngen. Die Zirkulation schwitzt best&auml;ndig Geld aus." (Buch I, S. 92. &lt;Siehe Band 23; S. 127&gt;) Dasselbe identische Faktum dr&uuml;ckt sich auf Grundlage der kapitalistischen Warenproduktion so aus, da&szlig; best&auml;ndig ein Teil des Kapitals in der Form von Geldkapital existiert und best&auml;ndig ein Teil des Mehrwerts sich ebenfalls in Geldform in den H&auml;nden seiner Besitzer befindet.</P>
<P>Hiervon abgesehn, ist der <I>Kreislauf des Geldes </I>- d.h. der <I>R&uuml;ckflu&szlig; </I>des Geldes zu seinem Ausgangspunkt -, soweit er ein Moment des Umschlags des Kapitals bildet, ein ganz verschiednes, ja selbst entgegengesetztes Ph&auml;nomen zum <I>Umlauf des Geldes <A NAME="Z33"></I><A HREF="me24_321.htm#M33">(33)</A></A>, der seine stete <I>Entfernung </I>vom Ausgangspunkt durch eine Reihe von H&auml;nden ausdr&uuml;ckt. (Buch I, S. 94. &lt;Siehe Band 23, S. 128/129&gt;) Dennoch schlie&szlig;t beschleunigter Umschlag eo ipso beschleunigten Umlauf ein.</P>
<P>Zun&auml;chst was das variable Kapital angeht: Schl&auml;gt z.B. ein Geldkapital von 500 Pfd.St. in der Form von variablem Kapital zehnmal im Jahr um, so ist klar, da&szlig; dieser aliquote Teil der zirkulierenden Geldmasse seine zehnfache Wertsumme = 5.000 Pfd.St. zirkuliert. Es l&auml;uft zehnmal im Jahr um zwischen Kapitalist und Arbeiter. Der Arbeiter wird bezahlt und zahlt zehnmal im Jahr mit demselben aliquoten Teil der zirkulierenden Geld- <A NAME="S344"><B>&lt;344&gt;</A></B> masse. Schl&uuml;ge bei gleicher Stufenleiter der Produktion dies variable Kapital einmal im Jahr um, so f&auml;nde nur einmaliger Umlauf von 5.000 Pfd.St. statt.</P>
<P>Ferner: Der konstante Teil des zirkulierenden Kapitals sei = 1.000 Pfd.St. Schl&auml;gt das Kapital zehnmal um, so verkauft der Kapitalist zehnmal im Jahr seine Ware, also auch den konstanten zirkulierenden Teil ihres Werts. Derselbe aliquote Teil der zirkulierenden Geldmasse (= 1.000 Pfd.St.) geht zehnmal im Jahr aus der Hand seiner Besitzer in die des Kapitalisten &uuml;ber. Dies sind zehn Stellenwechsel dieses Geldes aus einer Hand in die andre.</P>
<P>Zweitens: Der Kapitalist kauft zehnmal im Jahr Produktionsmittel; dies sind wieder zehn Uml&auml;ufe des Gelds aus einer Hand in die andre. Mit Geld zum Betrag von 1.000 Pfd.St. ist Ware f&uuml;r 10.000 Pfd.St. vom industriellen Kapitalisten verkauft und wieder Ware f&uuml;r 10.000 Pfd.St. eingekauft. Durch zwanzigmaligen Umlauf der 1.000 Pfd.St. Geld ist ein Warenvorrat von 20.000 Pfd.St. zirkuliert.</P>
<P>Endlich l&auml;uft bei beschleunigtem Umschlag auch der Geldteil rascher um der den Mehrwert realisiert.</P>
<P>Dagegen schlie&szlig;t nicht umgekehrt ein raschrer Geldumlauf notwendig einen raschren Kapitalumschlag und daher auch Geldumschlag ein, d.h. nicht notwendig Verk&uuml;rzung und raschre Erneuerung des Reproduktionsprozesses.</P>
<P>Raschrer Geldumlauf findet jedesmal statt, sobald eine gr&ouml;&szlig;re Masse Transaktionen mit derselben Geldmasse vollzogen werden. Dies kann auch bei gleichen Reproduktionsperioden des Kapitals der Fall sein, infolge ver&auml;nderter technischer Veranstaltungen f&uuml;r den Geldumlauf. Ferner: Es kann sich die Masse von Transaktionen vermehren, in denen Geld uml&auml;uft, ohne wirklichen Warenumsatz auszudr&uuml;cken (Differenzgesch&auml;fte an der B&ouml;rse usw.). Andrerseits k&ouml;nnen Gelduml&auml;ufe ganz wegfallen. Z.B. wo der Landwirt selbst Grundbesitzer ist, findet kein Geldumlauf statt zwischen dem P&auml;chter und Grundbesitzer; wo der industrielle Kapitalist selbst Eigent&uuml;mer des Kapitals, findet kein Umlauf statt zwischen ihm und dem Kreditgeber.</P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>Was die urspr&uuml;ngliche Bildung eines Geldschatzes in einem Lande betrifft, sowie die Aneignung desselben durch wenige, so ist es unn&ouml;tig, hier weiter darauf einzugehn.</P>
<P>Die kapitalistische Produktionsweise - wie ihre Basis die Lohnarbeit ist, so auch die Zahlung des Arbeiters in Geld und &uuml;berhaupt die Verwandlung <A NAME="S345"><B>&lt;345&gt;</A></B> von Naturalleistungen in Geldleistungen - kann sich erst in gr&ouml;&szlig;erm Umfang und tiefrer Durchbildung dort entwickeln, wo im Lande eine Geldmasse, hinreichend f&uuml;r die Zirkulation und die durch sie bedingte Schatzbildung (Reservefonds etc.) vorhanden ist. Dies ist historische Voraussetzung, obgleich die Sache nicht so zu verstehn, da&szlig; erst eine hinreichende Schatzmasse gebildet wird und dann die kapitalistische Produktion beginnt. Sondern sie entwickelt sich gleichzeitig mit der Entwicklung ihrer Bedingungen, und eine dieser Bedingungen ist eine gen&uuml;gende Zufuhr von edlen Metallen. Daher die vermehrte Zufuhr der edlen Metalle seit dem 16. Jahrhundert ein wesentliches Moment in der Entwicklungsgeschichte der kapitalistischen Produktion bildet. Soweit es sich aber um die n&ouml;tige weitere Zufuhr von Geldmaterial auf der Basis der kapitalistischen Produktionsweise handelt, so wird auf der einen Seite Mehrwert in Produkt in die Zirkulation geworfen ohne das zu seiner Versilbrung n&ouml;tige Geld und auf der andren Seite Mehrwert in Gold ohne vorherige Verwandlung von Produkt in Geld.</P>
<P>Die zusch&uuml;ssigen Waren, die sich in Geld zu verwandeln haben, finden die n&ouml;tige Geldsumme vor, weil auf der andren Seite, nicht durch den Austausch, sondern durch die Produktion selbst zusch&uuml;ssiges Gold (und Silber) in die Zirkulation geworfen wird, das sich in Waren zu verwandeln hat.</P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_17_II">II. Akkumulation und erweiterte Reproduktion</A></P>
</I><P>Soweit die Akkumulation in der Form von Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter stattfindet, ist es klar, da&szlig; sie kein neues Problem mit Bezug auf die Geldzirkulation bietet.</P>
<P>Was zun&auml;chst das zusch&uuml;ssige Geldkapital betrifft, erheischt zur Funktion des wachsenden produktiven Kapitals, so wird es geliefert durch den Teil des realisierten Mehrwerts, der als Geldkapital, statt als Geldform der Revenue, von den Kapitalisten in Zirkulation geworfen wird. Das Geld ist bereits in der Hand der Kapitalisten. Blo&szlig; seine Anwendung ist verschieden.</P>
<P>Nun wird aber infolge des zusch&uuml;ssigen produktiven Kapitals, als sein Produkt, eine zusch&uuml;ssige Warenmasse in Zirkulation geworfen. Mit dieser zusch&uuml;ssigen Warenmasse wurde zugleich ein Teil des zu ihrer Realisation n&ouml;tigen zusch&uuml;ssigen Gelds in Zirkulation geworfen, soweit n&auml;mlich der Wert dieser Warenmasse gleich ist dem Wert des in ihrer Produktion verzehrten produktiven Kapitals. Diese zusch&uuml;ssige Geldmasse ist gerade als zusch&uuml;ssiges Geldkapital vorgeschossen worden und flie&szlig;t daher zum Kapitalisten zur&uuml;ck durch den Umschlag seines Kapitals. Hier tritt wieder <A NAME="S346"><B>&lt;346&gt;</A></B> dieselbe Frage auf wie oben. Wo kommt das zusch&uuml;ssige Geld her, um den jetzt in Warenform vorhandnen zusch&uuml;ssigen Mehrwert zu realisieren?</P>
<P>Die allgemeine Antwort ist wieder dieselbe. Die Preissumme der zirkulierenden Warenmasse ist vermehrt, nicht, weil die Preise einer gegebnen Warenmasse gestiegen, sondern, weil die Masse der jetzt zirkulierenden Waren gr&ouml;&szlig;er ist als die der fr&uuml;her zirkulierenden Waren, ohne da&szlig; dies durch einen Fall der Preise ausgeglichen w&auml;re. Das zur Zirkulation dieser gr&ouml;&szlig;ern Warenmasse von gr&ouml;&szlig;rem Wert erforderte zusch&uuml;ssige Geld mu&szlig; beschafft werden entweder durch erh&ouml;hte &Ouml;konomisierung der zirkulierenden Geldmasse - sei es durch Ausgleichung der Zahlungen etc., sei es durch Mittel, welche den Umlauf derselben Geldst&uuml;cke beschleunigen - oder aber durch Verwandlung von Geld aus der Schatzform in die zirkulierende Form. Letztres schlie&szlig;t nicht nur ein, da&szlig; brachliegendes Geldkapital in Funktion tritt als Kauf- oder Zahlungsmittel; oder auch, da&szlig; bereits als Reservefonds fungierendes Geldkapital, w&auml;hrend es seinem Eigner die Funktion des Reservefonds vollzieht, f&uuml;r die Gesellschaft aktiv zirkuliert (wie bei Depositen in Banken, die best&auml;ndig ausgeliehen werden), also doppelte Funktion vollzieht -, sondern auch, da&szlig; die stagnierenden Reservefonds von M&uuml;nze &ouml;konomisiert werden.</P>
<P>"Damit das Geld als M&uuml;nze best&auml;ndig flie&szlig;t, mu&szlig; die M&uuml;nze best&auml;ndig zu Geld gerinnen. Der best&auml;ndige Umlauf der M&uuml;nze ist bedingt durch ihre best&auml;ndige Stockung in gr&ouml;&szlig;ern oder kleinern Portionen, in allseitig innerhalb der Zirkulation ebensowohl entspringenden als sie bedingenden Reservefonds von M&uuml;nze, deren Bildung, Verteilung, Aufl&ouml;sung und Wiederbildung stets wechselt, deren Dasein best&auml;ndig verschwindet, deren Verschwinden best&auml;ndig da ist. A. Smith hat diese unaufh&ouml;rliche Verwandlung der M&uuml;nze in Geld und des Geldes in M&uuml;nze so ausgedr&uuml;ckt, da&szlig; jeder Warenbesitzer neben der besondren Ware, die er verkauft, eine gewisse Summe der allgemeinen Ware, womit er kauft, stets vorr&auml;tig haben m&uuml;sse. Wir sahen, da&szlig; in der Zirkulation W - G - W das zweite Glied G - W sich best&auml;ndig in eine Reihe K&auml;ufe zersplittert, die sich nicht auf einmal, sondern sukzessiv in der Zeit vollziehn, so da&szlig; eine Portion von G als M&uuml;nze uml&auml;uft, w&auml;hrend die andre als Geld ruht. Das Geld ist hier in der Tat nur suspendierte M&uuml;nze, und die einzelnen Bestandteile der umlaufenden M&uuml;nzmasse erscheinen stets wechselnd, bald in der einen, bald in der andren Form. Diese erste Verwandlung des Zirkulationsmittels in Geld stellt daher ein nur technisches Moment des Geldumlaufs selbst dar." (Karl Marx, "Zur Kritik der Politischen Oekonomie", 1859, S. 105, 106. &lt; Siehe Band 13, S. 104&gt; - "M&uuml;nze" im Ge- <A NAME="S347"><B>&lt;347&gt;</A></B> gensatz zu Geld wird hier gebraucht zur Bezeichnung des Geldes in seiner Funktion als blo&szlig;es Zirkulationsmittel im Gegensatz zu seinen &uuml;brigen Funktionen.)</P>
<P>Soweit alle diese Mittel nicht hinreichen, mu&szlig; zusch&uuml;ssige Goldproduktion stattfinden, oder was auf dasselbe herauskommt, ein Teil des zusch&uuml;ssigen Produkts wird gegen Gold - das Produkt der L&auml;nder der Edelmetallproduktion - direkt oder indirekt ausgetauscht.</P>
<P>Die ganze Summe der Arbeitskraft und der gesellschaftlichen Produktionsmittel, die in der j&auml;hrlichen Produktion von Gold und Silber als Instrumenten der Zirkulation verausgabt wird, bildet einen schweren Posten der faux frais der kapitalistischen, &uuml;berhaupt der auf Warenproduktion gegr&uuml;ndeten Produktionsweise. Sie entzieht der gesellschaftlichen Ausnutzung eine entsprechende Summe m&ouml;glicher, zusch&uuml;ssiger Mittel der Produktion und Konsumtion, d.h. des wirklichen Reichtums. Soweit bei gleichbleibender gegebner Stufenleiter der Produktion oder bei gegebnem Grad ihrer Ausdehnung die Kosten dieser teuren Zirkulationsmaschinerie vermindert werden, soweit wird dadurch die Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit gesteigert. Soweit also die mit dem Kreditwesen sich entwickelnden Aushilfsmittel diese Wirkung haben, vermehren sie direkt den kapitalistischen Reichtum, sei es, da&szlig; ein gro&szlig;er Teil des gesellschaftlichen Produktions- und Arbeitsprozesses dadurch ohne alle Intervention von wirklichem Geld vollzogen, sei es, da&szlig; die Funktionsf&auml;higkeit der wirklich fungierenden Geldmasse gesteigert wird.</P>
<P>Es erledigt sich damit auch die abgeschmackte Frage, ob die kapitalistische Produktion in ihrem jetzigen Umfang ohne das Kreditwesen (selbst nur von <I>diesem </I>Standpunkt betrachtet) m&ouml;glich w&auml;re, d.h. mit blo&szlig; metallischer Zirkulation. Es ist dies offenbar nicht der Fall. Sie h&auml;tte vielmehr Schranken gefunden an dem Umfang der Edelmetallproduktion. Andrerseits mu&szlig; man sich keine mystischen Vorstellungen machen &uuml;ber die produktive Kraft des Kreditwesens, soweit es Geldkapital zur Verf&uuml;gung stellt oder fl&uuml;ssig macht. Die weitre Entwicklung hier&uuml;ber geh&ouml;rt nicht hierher.</P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>Es ist nun der Fall zu betrachten, wo nicht wirkliche Akkumulation, d.h. unmittelbare Erweitrung der Produktionsleiter stattfindet, sondern ein Teil des realisierten Mehrwerts f&uuml;r l&auml;ngre oder k&uuml;rzre Zeit als Geldreservefonds aufgeh&auml;uft wird, um sp&auml;ter in produktives Kapital verwandelt zu werden.</P>
<B><P><A NAME="S348">&lt;348&gt;</A></B> Soweit das sich so akkumulierende Geld zusch&uuml;ssig, ist die Sache selbstverst&auml;ndlich. Es kann nur Teil des aus den Gold produzierenden L&auml;ndern zugef&uuml;hrten &uuml;bersch&uuml;ssigen Goldes sein. Es ist dabei zu merken, da&szlig; das nationale Produkt, wogegen dies Gold eingef&uuml;hrt, nicht l&auml;nger im Lande existiert. Es ist ins Ausland weggegeben gegen Gold.</P>
<P>Wird dagegen unterstellt, da&szlig; nach wie vor dieselbe Masse Geld im Land, so ist das aufgeh&auml;ufte und sich aufh&auml;ufende Geld aus der Zirkulation hergeflossen; blo&szlig; seine Funktion ist verwandelt. Aus zirkulierendem Geld ist es in sich allm&auml;hlich bildendes, latentes Geldkapital verwandelt.</P>
<P>Das Geld, das hier aufgeh&auml;uft wird, ist die Geldform von verkaufter Ware, und zwar von dem Teile ihres Werts, der f&uuml;r ihren Besitzer Mehrwert darstellt. (Das Kreditwesen wird hier als nicht existierend vorausgesetzt.) Der Kapitalist, der dies Geld aufgeh&auml;uft, hat pro tanto verkauft, ohne zu kaufen.</P>
<P>Stellt man sich diesen Vorgang partiell vor, so ist nichts daran zu erkl&auml;ren. Ein Teil der Kapitalisten beh&auml;lt einen Teil des aus dem Verkauf seines Produkts gel&ouml;sten Geldes, ohne daf&uuml;r Produkt dem Markt zu entziehn. Ein andrer Teil dagegen verwandelt, mit Ausnahme des best&auml;ndig rekurrierenden, f&uuml;r den Produktionsbetrieb n&ouml;tigen Geldkapitals, sein Geld ganz in Produkt. Ein Teil des als Tr&auml;ger von Mehrwert auf den Markt geworfnen Produkts besteht aus Produktionsmitteln oder aus den realen Elementen des variablen Kapitals, notwendigen Lebensmitteln. Es kann also sofort zur Erweiterung der Produktion dienen. Denn es ist keineswegs unterstellt, da&szlig; ein Teil der Kapitalisten Geldkapital aufh&auml;uft, w&auml;hrend der andre seinen Mehrwert ganz verzehrt, sondern nur, da&szlig; der eine Teil seine Akkumulation in Geldform vollzieht, latentes Geldkapital bildet, w&auml;hrend der andre wirklich akkumuliert, d.h. die Produktionsleiter erweitert, sein produktives Kapital wirklich ausdehnt. Die vorhandne Geldmasse bleibt hinreichend f&uuml;r die Bed&uuml;rfnisse der Zirkulation, selbst wenn abwechselnd ein Teil der Kapitalisten Geld aufh&auml;uft, w&auml;hrend der andre die Produktionsleiter erweitert, und umgekehrt. Die Geldaufh&auml;ufung auf der einen Seite kann zudem auch ohne bares Geld durch blo&szlig;e Aufh&auml;ufung von Schuldforderungen vor sich gehn.</P>
<P>Aber die Schwierigkeit kommt dann, wenn wir nicht partielle, sondern allgemeine Akkumulation von Geldkapital in der Kapitalistenklasse voraussetzen. Au&szlig;er dieser Klasse gibt es nach unsrer Unterstellung - allgemeine und ausschlie&szlig;liche Herrschaft der kapitalistischen Produktion - &uuml;berhaupt keine andre Klasse als die Arbeiterklasse. Alles was die Arbeiterklasse kauft, ist gleich der Summe ihres Arbeitslohns, gleich der Summe des <A NAME="S349"><B>&lt;349&gt;</A></B> von der gesamten Kapitalistenklasse vorgescho&szlig;nen variablen Kapitals. Dies Geld str&ouml;mt der letztren zur&uuml;ck durch den Verkauf ihres Produkts an die Arbeiterklasse. Ihr variables Kapital erh&auml;lt dadurch wieder seine Geldform. Die Summe des variablen Kapitals sei = x * 100 Pfd.St., d.h. die Summe nicht des im Jahre vorgescho&szlig;nen, sondern angewandten variablen Kapitals; mit wie viel oder wenig Geld, je nach Umschlagsgeschwindigkeit, dieser variable Kapitalwert w&auml;hrend des Jahrs vorgeschossen wird, &auml;ndert an der letzt betrachteten Frage nichts. Mit diesen x * 100 Pfd.St. Kapital kauft die Kapitalistenklasse eine gewisse Masse Arbeitskraft, oder zahlt Lohn an eine gewisse Zahl Arbeiter - erste Transaktion. Die Arbeiter kaufen mit derselben Summe ein Quantum Waren von den Kapitalisten, damit flie&szlig;t die Summe von x * 100 Pfd.St. in die H&auml;nde der Kapitalisten zur&uuml;ck - zweite Transaktion. Und dies wiederholt sich best&auml;ndig. Die Summe von x * 100 Pfd.St. kann also nie die Arbeiterklasse bef&auml;higen, den Teil des Produkts zu kaufen, worin sich das konstante Kapital, geschweige den Teil, worin sich der Mehrwert der Kapitalistenklasse darstellt. Die Arbeiter k&ouml;nnen mit den x * 100 Pfd.St. immer nur einen Wertteil des gesellschaftlichen Produkts kaufen, der gleich ist dem Wertteil, worin sich der Wert des vorgescho&szlig;nen variablen Kapitals darstellt.</P>
<P>Abgesehn von dem Fall, worin diese allseitige Geldakkumulation nichts ausdr&uuml;ckt als die Verteilung des zusch&uuml;ssig eingef&uuml;hrten Edelmetalls, in welcher Proportion immer, unter die verschiednen einzelnen Kapitalisten, - wie soll da also die gesamte Kapitalistenklasse Geld akkumulieren?</P>
<P>Sie m&uuml;&szlig;ten alle einen Teil ihres Produkts verkaufen, ohne wieder zu kaufen. Da&szlig; sie alle einen bestimmten Geldfonds besitzen, den sie als Zirkulationsmittel f&uuml;r ihre Konsumtion in Zirkulation werfen, und wovon jedem wieder ein gewisser Teil aus der Zirkulation zur&uuml;ckflie&szlig;t, ist durchaus nichts Mysteri&ouml;ses. Aber dieser Geldfonds besteht dann gerade als Zirkulationsfonds durch die Versilberung des Mehrwerts, keineswegs aber als latentes Geldkapital.</P>
<P>Betrachtet man die Sache, wie sie sich in der Wirklichkeit ereignet, so besteht das latente Geldkapital, das zu sp&auml;trem Gebrauch aufgeh&auml;uft wird:</P>
<P>1. Aus Depositen in Banken; und es ist eine verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig geringe Geldsumme, wor&uuml;ber die Bank wirklich verf&uuml;gt. Es ist hier nur nominell Geldkapital aufgeh&auml;uft. Was wirklich aufgeh&auml;uft ist, sind Geldfordrungen, die nur deswegen versilberbar sind (soweit sie je versilbert werden), weil ein Gleichgewicht zwischen dem zur&uuml;ckgeforderten und dem eingelegten Geld stattfindet. Was sich als Geld in den H&auml;nden der Bank befindet, ist relativ nur eine kleine Summe.</P>
<B><P><A NAME="S350">&lt;350&gt;</A></B> 2. Aus Staatspapieren. Diese sind &uuml;berhaupt kein Kapital, sondern blo&szlig;e Schuldforderungen auf das j&auml;hrliche Produkt der Nation.</P>
<P>3. Aus Aktien. Soweit kein Schwindel, sind sie Besitztitel auf einer Korporation geh&ouml;riges wirkliches Kapital und Anweisung auf den daraus j&auml;hrlich flie&szlig;enden Mehrwert.</P>
<P>In allen diesen F&auml;llen besteht keine Aufh&auml;ufung von Geld, sondern, was auf der einen Seite als Aufh&auml;ufung von Geldkapital, erscheint auf der andren als best&auml;ndige, wirkliche Verausgabung von Geld. Ob das Geld von dem verausgabt wird, dem es geh&ouml;rt, oder von andren, seinen Schuldnern, &auml;ndert nichts an der Sache.</P>
<P>Auf Grundlage der kapitalistischen Produktion ist die Schatzbildung als solche nie Zweck, sondern Resultat entweder einer Stockung der Zirkulation - indem gr&ouml;&szlig;re Geldmassen als gew&ouml;hnlich die Schatzform annehmen - oder der durch den Umschlag bedingten Anh&auml;ufungen, oder endlich: der Schatz ist nur Bildung von Geldkapital, einstweilen in latenter Form, bestimmt, als produktives Kapital zu fungieren.</P>
<P>Wenn daher auf der einen Seite ein Teil des in Geld realisierten Mehrwerts der Zirkulation entzogen und als Schatz aufgeh&auml;uft wird, so wird gleichzeitig best&auml;ndig ein andrer Teil des Mehrwerts in produktives Kapital verwandelt. Mit Ausnahme der Verteilung zusch&uuml;ssigen Edelmetalls unter die Kapitalistenklasse findet die Aufh&auml;ufung in Geldform nie gleichzeitig an allen Punkten statt.</P>
<P>Von dem Teil des j&auml;hrlichen Produkts, der Mehrwert in Warenform darstellt, gilt ganz dasselbe, was von dem andren Teil des j&auml;hrlichen Produkts. Zu seiner Zirkulation ist eine gewisse Geldsumme erheischt. Diese Geldsumme geh&ouml;rt ebensowohl der Kapitalistenklasse wie die j&auml;hrlich produzierte Warenmasse, die Mehrwert darstellt. Sie wird urspr&uuml;nglich von der Kapitalistenklasse selbst in Zirkulation geworfen. Sie verteilt sich best&auml;ndig von neuem unter sie durch die Zirkulation selbst. Wie bei der Zirkulation der M&uuml;nze &uuml;berhaupt, stockt ein Teil dieser Masse an best&auml;ndig wechselnden Punkten, w&auml;hrend ein andrer Teil best&auml;ndig zirkuliert. Ob ein Teil dieser Anh&auml;ufung absichtlich ist, um Geldkapital zu bilden, &auml;ndert an der Sache nichts.</P>
<P>Es ist hier abgesehn worden von den Abenteuern der Zirkulation, wodurch ein Kapitalist ein St&uuml;ck vom Mehrwert und selbst vom Kapital des andern an sich rei&szlig;t und daher eine einseitige Akkumulation und Zentralisation sowohl f&uuml;r Geldkapital wie produktives Kapital eintritt. So kann z.B. Teil des erbeuteten Mehrwerts, den A als Geldkapital aufh&auml;uft, ein St&uuml;ck vom Mehrwert des B sein, das nicht zu ihm zur&uuml;ckflie&szlig;t.</P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M33">(33)</A> Wenn die Physiokraten noch beide Ph&auml;nomene durcheinanderwerfen, so sind sie doch die ersten, die den R&uuml;ckflu&szlig; des Geldes zu seinem Ausgangspunkt als wesentliche Form der Zirkulation des Kapitals, als Form der die Reproduktion vermittelnden Zirkulation hervorheben. "Seht euch das 'Tableau <20>Rconomique' an, ihr werdet sehen, da&szlig; die produktive Klasse das Geld gibt, mit dem die andren Klassen Produkte von ihr kaufen, und da&szlig; sie ihr dies Geld zur&uuml;ckgehen, indem sie im folgenden Jahr wieder die gleichen K&auml;ufe bei ihr machen ... Ihr seht hier also keinen andren Kreislauf als den der Ausgaben, denen die Reproduktion folgt, und der Reproduktion, der die Ausgaben folgen; ein Kreis, der durch die Zirkulation des Geldes, das die Ausgaben und die Reproduktion mi&szlig;t, durchlaufen wird." (Quesnay, "Dialogues sur le Commerce et sur les Travaux des Artisans" &lt;1. und 2. Auflage: "Probl&egrave;mes &eacute;conomiques"&gt;, in Daire, "Physiocr.", I, p. 208, 209.) "Dieser st&auml;ndige Vorschu&szlig; und R&uuml;ckflu&szlig; der Kapitale bildet das, was man die Geldzirkulation nennen mu&szlig;, diese n&uuml;tzliche und fruchtbare Zirkulation, die alle Arbeiten der Gesellschaft belebt, die die Bewegung und das Leben im politischen K&ouml;rper erh&auml;lt und die man mit vollem Recht mit der Blutzirkulation im tierischen K&ouml;rper vergleicht." Turgot, "R&eacute;flexions etc.", "Oeuvres", &eacute;d. Daire, I, p. 45.) <A HREF="me24_321.htm#Z33">&lt;=</A></P></BODY>
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