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<META HTTP-EQUIV="Content-Type" CONTENT="text/html; charset=ISO-8859-1">
<TITLE>Der Akkumulationsprozeß des Kapitals - 21. Einfache Reproduktion</TITLE>
<META NAME="Date" CONTENT="1997-11-02">
<META NAME="Version" CONTENT="2.0">
</HEAD>
<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me23_583.htm"><FONT SIZE=2>20. Kapitel. Nationale Verschiedenheiten der Arbeitsl&ouml;hne</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_605.htm"><FONT SIZE=2>22. Kapitel. Verwandlung von Mehrwert in Kapital</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 23, "Das Kapital", Bd. I, Siebenter Abschnitt, S. 589 - 604<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968 </SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">Siebenter Abschnitt<BR>
<FONT SIZE="+2">Der Akkumulationsproze&szlig; des Kapitals</FONT></P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<B><P><A NAME="S589">&lt;589&gt;</A></B> Die Verwandlung einer Geldsumme in Produktionsmittel und Arbeitskraft ist die erste Bewegung, die das Wertquantum durchmacht, das als Kapital fungieren soll. Sie geht vor auf dem Markt, in der Sph&auml;re der Zirkulation. Die zweite Phase der Bewegung, der Produktionsproze&szlig;, ist abgeschlossen, sobald die Produktionsmittel verwandelt sind in Ware, deren Wert den Wert ihrer Bestandteile &uuml;bertrifft, also das urspr&uuml;nglich vorgeschossene Kapital plus eines Mehrwerts enth&auml;lt. Diese Waren m&uuml;ssen alsdann wiederum in die Sph&auml;re der Zirkulation geworfen werden. Es gilt, sie zu verkaufen, ihren Wert in Geld zu realisieren, dies Geld aufs neue in Kapital zu verwandeln, und so stets von neuem. Dieser immer dieselben sukzessiven Phasen durchmachende Kreislauf bildet die Zirkulation des Kapitals.</P>
<P>Die erste Bedingung der Akkumulation ist, da&szlig; der Kapitalist es fertiggebracht hat, seine Waren zu verkaufen und den gr&ouml;&szlig;ten Teil des so erhaltenen Geldes in Kapital r&uuml;ckzuverwandeln. Im folgenden wird vorausgesetzt, da&szlig; das Kapital seinen Zirkulationsproze&szlig; in normaler Weise durchl&auml;uft. Die n&auml;here Analyse dieses Prozesses geh&ouml;rt ins Zweite Buch.</P>
<P>Der Kapitalist, der den Mehrwert produziert, d.h. unbezahlte Arbeit unmittelbar aus den Arbeitern auspumpt und in Waren fixiert, ist zwar der erste Aneigner, aber keineswegs der letzte Eigent&uuml;mer dieses Mehrwerts. Er hat ihn hinterher zu teilen mit Kapitalisten, die andre Funktionen im gro&szlig;en und ganzen der gesellschaftlichen Produktion vollziehn, mit dem Grundeigent&uuml;mer usw. Der Mehrwert spaltet sich daher in verschiedne Teile. Seine Bruchst&uuml;cke fallen verschiednen Kategorien von Personen zu und erhalten verschiedne, gegeneinander selbst&auml;ndige Formen, wie Profit, Zins, Handelsgewinn, Grundrente usw. Diese verwandelten Formen des Mehrwerts k&ouml;nnen erst im Dritten Buch behandelt werden.</P>
<B><P><A NAME="S590">&lt;590&gt;</A></B> Wir unterstellen hier also einerseits, da&szlig; der Kapitalist, der die Ware produziert, sie zu ihrem Wert verkauft, und verweilen nicht weiter bei seiner R&uuml;ckkehr zum Warenmarkt, weder bei den neuen Formen, die dem Kapital anschie&szlig;en in der Zirkulationssph&auml;re, noch den darin eingeh&uuml;llten konkreten Bedingungen der Reproduktion. Andrerseits gilt uns der kapitalistische Produzent als Eigent&uuml;mer des ganzen Mehrwerts oder, wenn man will, als Repr&auml;sentant aller seiner Teilnehmer an der Beute. Wir betrachten also zun&auml;chst die Akkumulation abstrakt, d.h. als blo&szlig;es Moment des unmittelbaren Produktionsprozesses.</P>
<P>Soweit &uuml;brigens Akkumulation stattfindet, gelingt dem Kapitalisten der Verkauf der produzierten Ware und die R&uuml;ckverwandlung des aus ihr gel&ouml;sten Geldes in Kapital. Ferner: Der Bruch des Mehrwerts in verschiedne St&uuml;cke &auml;ndert nichts an seiner Natur, noch an den notwendigen Bedingungen, worin er zum Element der Akkumulation wird. Welche Proportion des Mehrwerts der kapitalistische Produzent immer f&uuml;r sich selbst festhalte oder an andre abtrete, er eignet ihn stets in erster Hand an. Was also bei unsrer Darstellung der Akkumulation unterstellt wird, ist bei ihrem wirklichen Vorgang unterstellt. Andrerseits verdunkeln die Zerspaltung des Mehrwerts und die vermittelnde Bewegung der Zirkulation die einfache Grundform des Akkumulationsprozesses. Seine reine Analyse erheischt daher vorl&auml;ufiges Wegsehn von allen Ph&auml;nomenen, welche das innere Spiel seines Mechanismus verstecken.</P>
<P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_21">EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL</A><BR>
<FONT SIZE="+2">Einfache Reproduktion</FONT></P>
<B><P><A NAME="S591">&lt;591&gt;</A></B> Welches immer die gesellschaftliche Form des Produktionsprozesses, er mu&szlig; kontinuierlich sein oder periodisch stets von neuem dieselben Stadien durchlaufen. Sowenig eine Gesellschaft aufh&ouml;ren kann zu konsumieren, kann sie aufh&ouml;ren zu produzieren. In einem stetigen Zusammenhang und dem best&auml;ndigen Flu&szlig; seiner Erneuerung betrachtet, ist jeder gesellschaftliche Produktionsproze&szlig; daher zugleich Reproduktionsproze&szlig;.</P>
<P>Die Bedingungen der Produktion sind zugleich die Bedingungen der Reproduktion. Keine Gesellschaft kann fortw&auml;hrend produzieren, d.h. reproduzieren, ohne fortw&auml;hrend einen Teil ihrer Produkte in Produktionsmittel oder Elemente der Neuproduktion r&uuml;ckzuverwandeln. Unter sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden kann sie ihren Reichtum nur auf derselben Stufenleiter reproduzieren oder erhalten, indem sie die, w&auml;hrend des Jahres z.B., verbrauchten Produktionsmittel, d.h. Arbeitsmittel, Rohmateriale und Hilfsstoffe, in natura durch ein gleiches Quantum neuer Exemplare ersetzt, welches von der j&auml;hrlichen Produktenmasse abgeschieden und von neuem dem Produktionsproze&szlig; einverleibt wird. Ein bestimmtes Quantum des j&auml;hrlichen Produkts geh&ouml;rt also der Produktion. Von Haus aus f&uuml;r die produktive Konsumtion bestimmt, existiert es gro&szlig;enteils in Naturalformen, die von selbst die individuelle Konsumtion ausschlie&szlig;en.</P>
<P>Hat die Produktion kapitalistische Form, so die Reproduktion. Wie in der kapitalistischen Produktionsweise der Arbeitsproze&szlig; nur als ein Mittel f&uuml;r den Verwertungsproze&szlig; erscheint, so die Reproduktion nur als ein Mittel, den vorgescho&szlig;nen Wert als Kapital zu reproduzieren, d.h. als sich verwertenden Wert. Die &ouml;konomische Charaktermaske des Kapitalisten h&auml;ngt nur dadurch an einem Menschen fest, da&szlig; sein Geld fortw&auml;hrend als Kapital funktioniert. Hat z.B. die vorgescho&szlig;ne Geldsumme von 100 Pfd.St. sich dieses Jahr in Kapital verwandelt und einen Mehrwert <A NAME="S592"><B>&lt;592&gt;</A></B> von 20 Pfd.St. produziert, so mu&szlig; sie das n&auml;chste Jahr usf. dieselbe Operation wiederholen. Als periodisches Inkrement des Kapitalwerts, oder periodische Frucht des prozessierenden Kapitals, erh&auml;lt der Mehrwert die Form einer aus dem Kapital entspringenden Revenue.<A NAME="Z1"><A HREF="me23_589.htm#M1">(1)</A></A></P>
<P>Dient diese Revenue dem Kapitalisten nur als Konsumtionsfonds oder wird sie ebenso periodisch verzehrt wie gewonnen, so findet, unter sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden, einfache Reproduktion statt. Obgleich letztere nun blo&szlig;e Wiederholung des Produktionsprozesses auf derselben Stufenleiter, dr&uuml;ckt diese blo&szlig;e Wiederholung oder Kontinuit&auml;t dem Prozesse gewisse neue Charaktere auf oder l&ouml;st vielmehr die Scheincharaktere seines nur vereinzelten Vorgangs auf.</P>
<P>Der Produktionsproze&szlig; wird eingeleitet mit dem Kauf der Arbeitskraft f&uuml;r eine bestimmte Zeit, und diese Einleitung erneuert sich best&auml;ndig, sobald der Verkaufstermin der Arbeit f&auml;llig und damit eine bestimmte Produktionsperiode, Woche, Monat usw., abgelaufen ist. Gezahlt wird der Arbeiter aber erst, nachdem seine Arbeitskraft gewirkt und sowohl ihren eignen Wert als den Mehrwert in Waren realisiert hat. Er hat also wie den Mehrwert, den wir einstweilen nur als Konsumtionsfonds des Kapitalisten betrachten, so den Fonds seiner eignen Zahlung, das variable Kapital produziert, bevor es ihm in der Form des Arbeitslohnes zur&uuml;ckflie&szlig;t, und er wird nur so lange besch&auml;ftigt, als er ihn best&auml;ndig reproduziert. Daher die im sechzehnten Kapitel unter II. erw&auml;hnte Formel der &Ouml;konomen, die das Salair als Anteil am Produkt selbst darstellt.<A NAME="Z2"><A HREF="me23_589.htm#M2">(2)</A></A> Es ist ein Teil des vom Arbeiter selbst best&auml;ndig reproduzierten Produkts, das ihm in der Form des Arbeitslohns best&auml;ndig zur&uuml;ckflie&szlig;t. Der Kapitalist zahlt ihm den Warenwert allerdings in Geld. Dies Geld ist aber nur die verwandelte Form des Arbeitsprodukts. W&auml;hrend der Arbeiter einen Teil der Produktionsmittel in Produkt verwandelt, r&uuml;ckverwandelt sich ein Teil seines <A NAME="S593"><B>&lt;593&gt;</A></B> fr&uuml;heren Produkts in Geld. Es ist seine Arbeit von voriger Woche oder vom letzten halben Jahre, womit seine Arbeit von heute oder vom n&auml;chsten halben Jahr gezahlt wird. Die Illusion, welche die Geldform erzeugt, verschwindet sofort, sobald statt des einzelnen Kapitalisten und des einzelnen Arbeiters Kapitalistenklasse und Arbeiterklasse betrachtet werden. Die Kapitalistenklasse gibt der Arbeiterklasse best&auml;ndig in Geldform Anweisungen auf einen Teil des von der letzteren produzierten und von der erstren angeeigneten Produkts. Diese Anweisungen gibt der Arbeiter der Kapitalistenklasse ebenso best&auml;ndig zur&uuml;ck und entzieht ihr damit den ihm selbst zufallenden Teil seines eignen Produkts. Die Warenform des Produkts und die Geldform der Ware verkleiden die Transaktion.</P>
<P>Das variable Kapital ist also nur eine besondre historische Erscheinungsform des Fonds von Lebensmitteln oder des Arbeitsfonds, den der Arbeiter zu seiner Selbsterhaltung und Reproduktion bedarf und den er in allen Systemen der gesellschaftlichen Produktion stets selbst produzieren und reproduzieren mu&szlig;. Der Arbeitsfonds flie&szlig;t ihm nur best&auml;ndig in Form von Zahlungsmitteln seiner Arbeit zu, weil sein eignes Produkt sich best&auml;ndig in der Form des Kapitals von ihm entfernt. Aber diese Erscheinungsform des Arbeitsfonds &auml;ndert nichts daran, da&szlig; dem Arbeiter seine eigne vergegenst&auml;ndlichte Arbeit vom Kapitalisten vorgeschossen wird.<A NAME="Z3"><A HREF="me23_589.htm#M3">(3)</A></A> Nehmen wir einen Fronbauer. Er arbeitet mit seinen eignen Produktionsmitteln auf seinem eignen Acker z.B. 3 Tage in der Woche. Die drei andren Wochentage verrichtet er Fronarbeit auf dem herrschaftlichen Gut. Er reproduziert seinen eignen Arbeitsfonds best&auml;ndig, und dieser erh&auml;lt ihm gegen&uuml;ber nie die Form von einem Dritten f&uuml;r seine Arbeit vorgescho&szlig;ner Zahlungsmittel. Im Ersatz erh&auml;lt auch niemals seine unbezahlte Zwangsarbeit die Form freiwilliger und bezahlter Arbeit. Wenn morgen der Gutsherr den Acker, das Zugvieh, die Samen, kurz die Produktionsmittel des Fronbauern sich selbst aneignet, so hat dieser von nun an seine Arbeitskraft an den Fronherrn zu verkaufen. Unter sonst gleichbleibenden Umst&auml;nden wird er nach wie vor 6 Tage in der Woche arbeiten, 3 Tage f&uuml;r sich selbst, 3 f&uuml;r den Exfronherrn, der jetzt in einen Lohnherrn verwandelt ist. Er wird nach wie vor die Produktionsmittel als Produktionsmittel vernutzen und ihren Wert auf das Produkt &uuml;bertragen. Nach wie vor wird ein bestimmter Teil des Produkts in die Reproduktion eingehn. Wie aber die Fronarbeit <A NAME="S594"><B>&lt;594&gt;</A></B> die Form der Lohnarbeit, nimmt der vom Fronbauer nach wie vor produzierte und reproduzierte Arbeitsfonds die Form eines ihm vom Fronherrn vorgescho&szlig;nen Kapitals an. Der b&uuml;rgerliche &Ouml;konom, dessen beschr&auml;nktes Hirn die Erscheinungsform von dem, was darin erscheint, nicht trennen kann, schlie&szlig;t die Augen vor der Tatsache, da&szlig; selbst noch heutzutag der Arbeitsfonds nur ausnahmsweis auf dem Erdrund in der Form von Kapital auftritt.<A NAME="Z4"><A HREF="me23_589.htm#M4">(4)</A></A></P>
<P>Allerdings verliert das variable Kapital nur den Sinn eines aus dem eignen Fonds des Kapitalisten vorgescho&szlig;nen Wertes <A NAME="Z4a"><A HREF="me23_589.htm#M4a">(4a)</A></A>, sobald wir den kapitalistischen Produktionsproze&szlig; im best&auml;ndigen Flu&szlig; seiner Erneuerung betrachten. Aber er mu&szlig; doch irgendwo und irgendwann anfangen. Von unsrem bisherigen Standpunkt ist es daher wahrscheinlich, da&szlig; der Kapitalist irgendeinmal durch irgendeine, von unbezahlter fremder Arbeit unabh&auml;ngige, urspr&uuml;ngliche Akkumulation Geldbesitzer ward und daher den Markt als K&auml;ufer von Arbeitskraft beschreiten konnte. Indes bewirkt die blo&szlig;e Kontinuit&auml;t des kapitalistischen Produktionsprozesses, oder die einfache Reproduktion, noch andre sonderbare Wechsel, die nicht nur den variablen Kapitalteil ergreifen, sondern das Gesamtkapital.</P>
<P>Betr&auml;gt der mit einem Kapital von 1.000 Pfd.St. periodisch, z.B. j&auml;hrlich, erzeugte Mehrwert 200 Pfd.St. und wird dieser Mehrwert j&auml;hrlich verzehrt, so ist es klar, da&szlig; nach f&uuml;nfj&auml;hriger Wiederholung desselben Prozesses die Summe des verzehrten Mehrwerts = 5 × 200 ist oder gleich dem urspr&uuml;nglich vorgescho&szlig;nen Kapitalwert von 1.000 Pfd.St. W&uuml;rde der j&auml;hrliche Mehrwert nur teilweis verzehrt, z.B. nur zur H&auml;lfte, so erg&auml;be sich dasselbe Resultat nach zehnj&auml;hriger Wiederholung des Produktionsprozesses, denn 10 × 100 = 1.000. Allgemein: Der vorgescho&szlig;ne Kapitalwert, dividiert durch den j&auml;hrlich verzehrten Mehrwert, ergibt die Jahresanzahl oder die Anzahl von Reproduktionsperioden, nach deren Ablauf das urspr&uuml;nglich vorgescho&szlig;ne Kapital vom Kapitalisten aufgezehrt und daher verschwunden ist. Die Vorstellung des Kapitalisten, da&szlig; er das Produkt der fremden unbezahlten Arbeit, den Mehrwert, verzehrt und den <A NAME="S595"><B>&lt;595&gt;</A></B> urspr&uuml;nglichen Kapitalwert erh&auml;lt, kann absolut nichts an der Tatsache &auml;ndern. Nach Abflu&szlig; einer gewissen Jahreszahl ist der von ihm geeignete Kapitalwert gleich der Summe des w&auml;hrend derselben Jahreszahl ohne &Auml;quivalent angeeigneten Mehrwerts und die von ihm verzehrte Wertsumme gleich dem urspr&uuml;nglichen Kapitalwert. Allerdings beh&auml;lt er in der Hand ein Kapital, dessen Gr&ouml;&szlig;e sich nicht ver&auml;ndert hat, wovon ein Teil, Geb&auml;ude, Maschinen usw., bereits vorhanden war, als er sein Gesch&auml;ft in Gang brachte. Aber hier handelt es sich vom Wert des Kapitals und nicht von seinen materiellen Bestandteilen. Wenn jemand sein ganzes Besitztum aufzehrt dadurch, da&szlig; er Schulden aufnimmt, die dem Wert dieses Besitztums gleichkommen, so repr&auml;sentiert eben das ganze Besitztum nur die Gesamtsumme seiner Schulden. Und ebenso, wenn der Kapitalist das &Auml;quivalent seines vorgescho&szlig;nen Kapitals aufgezehrt hat, repr&auml;sentiert der Wert dieses Kapitals nur noch die Gesamtsumme des von ihm unentgeltlich angeeigneten Mehrwerts. Kein Wertatom seines alten Kapitals existiert fort.</P>
<P>Ganz abgesehn von aller Akkumulation verwandelt also die blo&szlig;e Kontinuit&auml;t des Produktionsprozesses, oder die einfache Reproduktion, nach k&uuml;rzerer oder l&auml;ngerer Periode jedes Kapital notwendig in akkumuliertes Kapital oder kapitalisierten Mehrwert. War es selbst bei seinem Eintritt in den Produktionsproze&szlig; pers&ouml;nlich erarbeitetes Eigentum seines Anwenders, fr&uuml;her oder sp&auml;ter wird es ohne &auml;quivalent angeeigneter Wert oder Materiatur, ob in Geldform oder anders, unbezahlter fremder Arbeit.</P>
<P>Wir sahen im vierten Kapitel: Um Geld in Kapital zu verwandeln, gen&uuml;gte nicht das Vorhandensein von Warenproduktion &lt;4. Auflage: Wertproduktion&gt; und Warenzirkulation. Es mu&szlig;ten erst, hier Besitzer von Wert oder Geld, dort Besitzer der wertschaffenden Substanz; hier Besitzer von Produktions- und Lebensmitteln, dort Besitzer von nichts als Arbeitskraft, einander als K&auml;ufer und Verk&auml;ufer gegen&uuml;bertreten. Scheidung zwischen dem Arbeitsprodukt und der Arbeit selbst, zwischen den objektiven Arbeitsbedingungen und der subjektiven Arbeitskraft, war also die tats&auml;chlich gegebne Grundlage, der Ausgangspunkt des kapitalistischen Produktionsprozesses.</P>
<P>Was aber anfangs nur Ausgangspunkt war, wird vermittelst der blo&szlig;en Kontinuit&auml;t des Prozesses, der einfachen Reproduktion, stets aufs neue produziert und verewigt als eignes Resultat der kapitalistischen Produktion. Einerseits verwandelt der Produktionsproze&szlig; fortw&auml;hrend den stofflichen Reichtum in Kapital, in Verwertungs- und Genu&szlig;mittel f&uuml;r den Kapitalisten. Andrerseits kommt der Arbeiter best&auml;ndig aus dem Proze&szlig; heraus, <A NAME="S596"><B>&lt;596&gt;</A></B> wie er in ihn eintrat - pers&ouml;nliche Quelle des Reichtums, aber entbl&ouml;&szlig;t von allen Mitteln, diesen Reichtum f&uuml;r sich zu verwirklichen. Da vor seinem Eintritt in den Proze&szlig; seine eigne Arbeit ihm selbst entfremdet, dem Kapitalisten angeeignet und dem Kapital einverleibt ist, vergegenst&auml;ndlicht sie sich w&auml;hrend des Prozesses best&auml;ndig in fremdem Produkt. Da der Produktionsproze&szlig; zugleich der Konsumtionsproze&szlig; der Arbeitskraft durch den Kapitalisten, verwandelt sich das Produkt des Arbeiters nicht nur fortw&auml;hrend in Ware, sondern in Kapital, Wert, der die wertsch&ouml;pfende Kraft aussaugt, Lebensmittel, die Personen kaufen, Produktionsmittel, die den Produzenten anwenden.<A NAME="Z5"><A HREF="me23_589.htm#M5">(5)</A></A> Der Arbeiter selbst produziert daher best&auml;ndig den objektiven Reichtum als Kapital, ihm fremde, ihn beherrschende und ausbeutende Macht, und der Kapitalist produziert ebenso best&auml;ndig die Arbeitskraft als subjektive, von ihren eignen Vergegenst&auml;ndlichungs- und Verwirklichungsmitteln getrennte, abstrakte, in der blo&szlig;en Leiblichkeit des Arbeiters existierende Reichtumsquelle, kurz den Arbeiter als Lohnarbeiter.<A NAME="Z6"><A HREF="me23_589.htm#M6">(6)</A></A> Diese best&auml;ndige Reproduktion oder Verewigung des Arbeiters ist das sine qua non &lt;die unerl&auml;&szlig;liche Bedingung&gt; der kapitalistischen Produktion.</P>
<P>Die Konsumtion des Arbeiters ist doppelter Art. In der Produktion selbst konsumiert er durch seine Arbeit Produktionsmittel und verwandelt sie in Produkte von h&ouml;herem Wert als dem des vorgescho&szlig;nen Kapitals. Dies ist seine produktive Konsumtion. Sie ist gleichzeitig Konsumtion seiner Arbeitskraft durch den Kapitalisten, der sie gekauft hat. Andrerseits verwendet der Arbeiter das f&uuml;r den Kauf der Arbeitskraft gezahlte Geld in Lebensmittel: dies ist seine individuelle Konsumtion. Die produktive und die individuelle Konsumtion des Arbeiters sind also total verschieden. In der ersten handelt er als bewegende Kraft des Kapitals und geh&ouml;rt dem Kapitalisten; in der zweiten geh&ouml;rt er sich selbst und verrichtet Lebens- <A NAME="S567"><B>&lt;597&gt;</A></B> funktionen au&szlig;erhalb des Produktionsprozesses. Das Resultat der einen ist das Leben des Kapitalisten, das der andern ist das Leben des Arbeiters selbst.</P>
<P>Bei Betrachtung des "Arbeitstags" usw. zeigte sich gelegentlich, da&szlig; der Arbeiter oft gezwungen ist, seine individuelle Konsumtion zu einem blo&szlig;en Inzident des Produktionsprozesses zu machen. In diesem Fall setzt er sich Lebensmittel zu, um seine Arbeitskraft im Gang zu halten, wie der Dampfmaschine Kohle und Wasser, dem Rad &Ouml;l zugesetzt wird. Seine Konsumtionsmittel sind dann blo&szlig; Konsumtionsmittel eines Produktionsmittels, seine individuelle Konsumtion direkt produktive Konsumtion. Dies erscheint jedoch als ein dem kapitalistischen Produktionsproze&szlig; unwesentlicher Mi&szlig;brauch.<A NAME="Z7"><A HREF="me23_589.htm#M7">(7)</A></A></P>
<P>Anders sieht die Sache aus, sobald wir nicht den einzelnen Kapitalisten und den einzelnen Arbeiter betrachten, sondern die Kapitalistenklasse und die Arbeiterklasse, nicht den vereinzelten Produktionsproze&szlig; der Ware, sondern den kapitalistischen Produktionsproze&szlig; in seinem Flu&szlig; und in seinem gesellschaftlichen Umfang. - Wenn der Kapitalist einen Teil seines Kapitals in Arbeitskraft umsetzt, verwertet er damit sein Gesamtkapital. Er schl&auml;gt zwei Fliegen mit einer Klappe. Er profitiert nicht nur von dem, was er vom Arbeiter empf&auml;ngt, sondern auch von dem, was er ihm gibt. Das im Austausch gegen Arbeitskraft ver&auml;u&szlig;erte Kapital wird in Lebensmittel verwandelt, deren Konsumtion dazu dient, Muskel, Nerven, Knochen, Hirn vorhandner Arbeiter zu reproduzieren und neue Arbeiter zu zeugen. Innerhalb der Grenzen des absolut Notwendigen ist daher die individuelle Konsumtion der Arbeiterklasse R&uuml;ckverwandlung der vom Kapital gegen Arbeitskraft ver&auml;u&szlig;erten Lebensmittel in vom Kapital neu exploitierbare Arbeitskraft. Sie ist Produktion und Reproduktion des dem Kapitalisten unentbehrlichsten Produktionsmittels, des Arbeiters selbst. Die individuelle Konsumtion des Arbeiters bleibt also ein Moment der Produktion und Reproduktion des Kapitals, ob sie innerhalb oder au&szlig;erhalb der Werkstatt, Fabrik usw., innerhalb oder au&szlig;erhalb des Arbeitsprozesses vorgeht, ganz wie die Reinigung der Maschine, ob sie w&auml;hrend des Arbeitsprozesses oder bestimmter Pausen desselben geschieht. Es tut nichts zur Sache, da&szlig; der Arbeiter seine individuelle Konsumtion sich selbst und nicht dem Kapitalisten zulieb vollzieht. So bleibt der Konsum des Lastviehs nicht minder ein notwendiges Moment des Produktionsprozesses, weil das Vieh selbst genie&szlig;t, was es fri&szlig;t. Die best&auml;ndige Er- <A NAME="S598"><B>&lt;598&gt;</A></B> haltung und Reproduktion der Arbeiterklasse bleibt best&auml;ndige Bedingung f&uuml;r die Reproduktion des Kapitals. Der Kapitalist kann ihre Erf&uuml;llung getrost dem Selbsterhaltungs- und Fortpflanzungstrieb der Arbeiter &uuml;berlassen. Er sorgt nur daf&uuml;r, ihre individuelle Konsumtion m&ouml;glichst auf das Notwendige einzuschr&auml;nken, und ist himmelweit entfernt von jener s&uuml;damerikanischen Roheit, die den Arbeiter zwingt, substantiellere statt weniger substantieller Nahrungsmittel einzunehmen.<A NAME="Z8"><A HREF="me23_589.htm#M8">(8)</A></A></P>
<P>Daher betrachtet auch der Kapitalist und sein Ideolog, der politische &Ouml;konom, nur den Teil der individuellen Konsumtion des Arbeiters als produktiv, der zur Verewigung der Arbeiterklasse erheischt ist, also in der Tat verzehrt werden mu&szlig;, damit das Kapital die Arbeitskraft verzehre; was der Arbeiter au&szlig;erdem zu seinem Vergn&uuml;gen verzehren mag, ist unproduktive Konsumtion.<A NAME="Z9"><A HREF="me23_589.htm#M9">(9)</A></A> W&uuml;rde die Akkumulation des Kapitals eine Erh&ouml;hung des Arbeitslohns und daher Vermehrung der Konsumtionsmittel des Arbeiters verursachen ohne Konsum von mehr Arbeitskraft durch das Kapital, so w&auml;re das zusch&uuml;ssige Kapital unproduktiv konsumiert.<A NAME="Z10"><A HREF="me23_589.htm#M10">(10)</A></A> In der Tat: die individuelle Konsumtion des Arbeiters ist f&uuml;r ihn selbst unproduktiv, denn sie reproduziert nur das bed&uuml;rftige Individuum; sie ist produktiv f&uuml;r den Kapitalisten und den Staat, denn sie ist Produktion der den fremden Reichtum produzierenden Kraft.<A NAME="Z11"><A HREF="me23_589.htm#M11">(11)</A></A></P>
<P>Von gesellschaftlichem Standpunkt ist also die Arbeiterklasse, auch au&szlig;erhalb des unmittelbaren Arbeitsprozesses, ebensosehr Zubeh&ouml;r des Kapitals als das tote Arbeitsinstrument. Selbst ihre individuelle Konsum- <A NAME="S599"><B>&lt;599&gt;</A></B> tion ist innerhalb gewisser Grenzen nur ein Moment des Reproduktionsprozesses des Kapitals. Der Proze&szlig; aber sorgt daf&uuml;r, da&szlig; diese selbstbewu&szlig;ten Produktionsinstrumente nicht weglaufen, indem er ihr Produkt best&auml;ndig von ihrem Pol zum Gegenpol des Kapitals entfernt. Die individuelle Konsumtion sorgt einerseits f&uuml;r ihre eigne Erhaltung und Reproduktion, andrerseits durch Vernichtung der Lebensmittel f&uuml;r ihr best&auml;ndiges Wiedererscheinen auf dem Arbeitsmarkt. Der r&ouml;mische Sklave war durch Ketten, der Lohnarbeiter ist durch unsichtbare F&auml;den an seinen Eigent&uuml;mer gebunden. Der Schein seiner Unabh&auml;ngigkeit wird durch den best&auml;ndigen Wechsel der individuellen Lohnherrn und die fictio juris des Kontrakts aufrechterhalten.</P>
<P>Fr&uuml;her machte das Kapital, wo es ihm n&ouml;tig schien, sein Eigentumsrecht auf den freien Arbeiter durch Zwangsgesetz geltend. So war z.B. die Emigration der Maschinenarbeiter in England bis 1815 bei schwerer Strafe verboten.</P>
<P>Die Reproduktion der Arbeiterklasse schlie&szlig;t zugleich die &Uuml;berlieferung und H&auml;ufung des Geschicks von einer Generation zur andren ein.<A NAME="Z12"><A HREF="me23_589.htm#M12">(12)</A></A> Wie sehr der Kapitalist das Dasein einer solchen geschickten Arbeiterklasse unter die ihm zugeh&ouml;rigen Produktionsbedingungen z&auml;hlt, sie in der Tat als die reale Existenz seines variablen Kapitals betrachtet, zeigt sich, sobald eine Krise deren Verlust androht. Infolge des Amerikanischen B&uuml;rgerkriegs und der ihn begleitenden Baumwollnot wurde bekanntlich die Mehrzahl der Baumwollarbeiter in Lancashire usw. aufs Pflaster geworfen. Aus dem Scho&szlig; der Arbeiterklasse selbst, wie andrer Gesellschaftsschichten, erhob sich der Ruf nach Staatsunterst&uuml;tzung oder freiwilliger Nationalkollekte, um die Emigration der "&Uuml;berfl&uuml;ssigen" in englische Kolonien oder die Vereinigten Staaten zu erm&ouml;glichen. Damals ver&ouml;ffentlichte die "Times" (24. M&auml;rz 1863) einen Brief von Edmund Potter, fr&uuml;her Pr&auml;sident der Manchester Handelskammer. Sein Brief ward mit Recht im Unterhaus als "das Manifest der Fabrikanten" bezeichnet.<A NAME="Z13"><A HREF="me23_589.htm#M13">(13)</A></A> Wir geben hier einige charak- <A NAME="S600"><B>&lt;600&gt;</A></B> teristische Stellen, worin der Eigentumstitel des Kapitals auf die Arbeitskraft unverbl&uuml;mt ausgesprochen wird. </P>
<FONT SIZE=2><P>"Den Baumwollarbeitern mag gesagt werden, da&szlig; ihre Zufuhr zu gro&szlig; ist ... sie m&uuml;sse vielleicht um ein Dritteil reduziert werden, und dann w&uuml;rde eine gesunde Nachfrage f&uuml;r die &uuml;brigen zwei Dritteile eintreten ... Die &ouml;ffentliche Meinung dringt auf Emigration ... Der Meister" (d.h. der Baumwollfabrikant) "kann nicht willig seine Arbeitszufuhr entfernt sehn; er mag denken, da&szlig; das ebenso ungerecht als unrichtig ist ... Wenn die Emigration aus &ouml;ffentlichen Fonds unterst&uuml;tzt wird, hat er ein Recht, Geh&ouml;r zu verlangen und vielleicht zu protestieren." </P>
</FONT><P>Selbiger Potter setzt dann weiter auseinander, wie n&uuml;tzlich die Baumwollindustrie, wie "sie unzweifelhaft die Bev&ouml;lkerung aus Irland und den englischen Agrikulturdistrikten wegdrainiert hat", wie ungeheuer ihr Umfang, wie sie im Jahr 1860 <FONT SIZE="-1"><SUP>5</FONT></FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>13</FONT> des ganzen englischen Exporthandels lieferte, wie sie nach wenigen Jahren sich wieder ausdehnen werde durch Erweiterung des Markts, besonders Indiens, und durch Erzwingung hinreichender "Baumwollzufuhr, zu 6 d. das Pfund". Er f&auml;hrt dann fort: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Zeit - ein, zwei, drei Jahre vielleicht - wird die n&ouml;tige Quantit&auml;t produzieren ... Ich m&ouml;chte dann die Frage stellen, ist diese Industrie wert, sie festzuhalten, ist es der M&uuml;he wert, die Maschinerie" (n&auml;mlich die lebendigen Arbeitsmaschinen) "in Ordnung zu halten, und ist es nicht die gr&ouml;&szlig;te Narrheit, daran zu denken, sie aufzugeben! Ich glaube das. Ich will zugeben, da&szlig; die Arbeiter nicht Eigentum sind (I allow that the workers are not a property), nicht das Eigentum Lancashires und der Meister; aber sie sind die St&auml;rke beider; sie sind die geistige und geschulte Kraft, die in einer Generation nicht ersetzt werden kann; die andere Maschinerie dagegen, woran sie arbeiten (the mere machinery which they work), k&ouml;nnte zum gro&szlig;en Teil mit Vorteil ersetzt und verbessert werden in zw&ouml;lf Monaten.<A NAME="Z14"></FONT><A HREF="me23_589.htm#M14"><FONT SIZE=2>(14)</A></FONT></A><FONT SIZE=2> Ermuntert oder erlaubt (!) die Emigration der Arbeitskraft, und was wird aus dem Kapitalisten? (Encourage or allow the working power to emigrate, and what of the capitalist?)" </P>
</FONT><B><P><A NAME="S601">&lt;601&gt;</A></B> Dieser Herzenssto&szlig; erinnert an Hofmarschall Kalb. </P>
<FONT SIZE=2><P>" ... Nehmt den Rahm der Arbeiter weg, und das fixe Kapital wird in hohem Grade entwertet und das zirkulierende Kapital wird sich nicht dem Kampf mit schmaler Zufuhr einer niedrigeren Sorte von Arbeit aussetzen ... Man sagt uns, die Arbeiter selbst w&uuml;nschen die Emigration. Es ist sehr nat&uuml;rlich, da&szlig; sie das tun ... Reduziert, komprimiert das Baumwollgesch&auml;ft durch Wegnahme seiner Arbeitskr&auml;fte (by taking away its working power), durch Verminderung ihrer Lohnverausgabung sage um 1/3 oder 5 Millionen, und was wird dann aus der n&auml;chsten Klasse &uuml;ber ihnen, den Kleinkr&auml;mern? Was aus den Grundrenten, was aus der Miete der cottages? ... was aus dem kleinen P&auml;chter, dem besseren Hausbesitzer und dem Grundeigent&uuml;mer? Und sagt nun, ob irgendein Plan f&uuml;r alle Klassen des Landes selbstm&ouml;rderischer sein kann als dieser, die Nation zu schw&auml;chen durch den Export ihrer besten Fabrikarbeiter und die Entwertung eines Teils ihres produktivsten Kapitals und Reichtums?" "Ich rate zu einer Anleihe von 5 bis 6 Millionen, &uuml;ber 2 oder 3 Jahre verteilt, administriert durch Spezialkommiss&auml;re, beigeordnet den Armenverwaltungen in den Baumwolldistrikten, unter speziellen gesetzlichen Regulationen, mit gewisser Zwangsarbeit, um die moralische Valuta der Almosenempf&auml;nger aufrechtzuerhalten ... Kann es irgend etwas Schlimmeres geben f&uuml;r Grundeigent&uuml;mer oder Meister (can anything be worse for landowners or masters), als ihre besten Arbeiter aufzugeben und die &uuml;brigbleibenden zu demoralisieren und zu verstimmen durch eine ausgedehnte entleerende Emigration und Entleerung von Wert und Kapital in einer ganzen Provinz?" </P>
</FONT><P>Potter, das auserw&auml;hlte Organ der Baumwollfabrikanten, unterscheidet doppelte "Maschinerie", deren jede dem Kapitalisten geh&ouml;rt und wovon die eine in seiner Fabrik steht, die andre des Nachts und Sonntags ausw&auml;rtig in cottages haust. Die eine ist tot, die andre lebendig. Die tote Maschinerie verschlechtert und entwertet sich nicht nur jeden Tag, sondern von ihrer existierenden Masse veraltet ein gro&szlig;er Teil durch den steten technischen Fortschritt best&auml;ndig so sehr, da&szlig; sie vorteilhaft und in wenigen Monaten durch neuere Maschinerie ersetzbar. Die lebendige Maschinerie verbessert sich umgekehrt, je l&auml;nger sie w&auml;hrt, je mehr sie das Geschick von Generationen in sich aufh&auml;uft. Die "Times" antwortete dem Fabrikmagnaten u.a.: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Herr E. Potter ist so impressioniert von der au&szlig;erordentlichen und absoluten Wichtigkeit der Baumwollmeister, da&szlig; er, um diese Klasse zu erhalten und ihr Metier zu verewigen, eine halbe Million der Arbeiterklasse wider ihren Willen in ein gro&szlig;es moralisches Workhouse einsperren will. Ist diese Industrie wert, sie festzuhalten? fragt <A NAME="S602"><B>&lt;602&gt;</A></B> Herr Potter. Sicher, durch alle ehrbaren Mittel, antworten wir. Ist es der M&uuml;he wert, die Maschinerie in Ordnung zu halten? fragt wieder Herr Potter. Hier stutzen wir. Unter der Maschinerie versteht Herr Potter die menschliche Maschinerie, denn er beteuert, da&szlig; er sie nicht als absolutes Eigentum zu behandeln vorhat. Wir m&uuml;ssen gestehn, wir halten es nicht 'der M&uuml;he wert' oder selbst f&uuml;r m&ouml;glich, die menschliche Maschinerie in Ordnung zu halten, d.h. sie einzusperren und einzu&ouml;len, bis man ihrer bedarf. Menschliche Maschinerie hat die Eigenschaft, w&auml;hrend der Unt&auml;tigkeit zu verrosten, ihr m&ouml;gt noch soviel dran &ouml;len oder reiben. Zudem ist menschliche Maschinerie, wie der Augenschein uns eben lehrt, imstand, von eignen St&uuml;cken den Dampf anzulassen und zu platzen oder einen Veitstanz in unsren gro&szlig;en St&auml;dten zu tollen. Es mag, wie Herr Potter sagt, l&auml;ngere Zeit zur Reproduktion der Arbeiter erheischt sein, aber mit Maschinisten und Geld zur Hand werden wir stets betriebsame, harte, industrielle M&auml;nner finden, um daraus mehr Fabrikmeister zu fabrizieren, als wir je verbrauchen k&ouml;nnen ... Herr Potter plaudert von einer Wiederbelebung der Industrie in 1, 2, 3 Jahren und verlangt von uns, die Emigration der Arbeitskraft nicht zu ermuntern oder nicht zu erlauben! Er sagt, es sei nat&uuml;rlich, da&szlig; die Arbeiter zu emigrieren w&uuml;nschen, aber er meint, da&szlig; die Nation diese halbe Million Arbeiter mit den 700.000, die an ihnen h&auml;ngen, ihrem Verlangen zum Trotz in die Baumwolldistrikte einsperren und, eine notwendige Konsequenz, ihr Mi&szlig;vergn&uuml;gen durch Gewalt niederschlagen und sie selbst durch Almosen fristen mu&szlig;, alles das auf die Chance hin, da&szlig; die Baumwollmeister ihrer an einem beliebigen Tag wieder bed&uuml;rfen m&ouml;gen ... Die Zeit ist gekommen, wo die gro&szlig;e &ouml;ffentliche Meinung dieser Eilande etwas tun mu&szlig;, um 'diese Arbeitskraft' vor denen zu retten, die sie behandeln wollen, wie sie Kohle, Eisen und Baumwolle behandeln (to save this 'working power' from those who would deal with it as they deal with iron, coal and cotton)."<A NAME="Z15"></FONT><A HREF="me23_589.htm#M15"><FONT SIZE=2>(15)</A></FONT></A><FONT SIZE=2> </P>
</FONT><P>Der "Times"-Artikel war nur ein jeu d'esprit &lt;geistreiches Gedankenspiel&gt;. Die "gro&szlig;e &ouml;ffentliche Meinung" war in der Tat der Meinung des Herrn Potter, da&szlig; die Fabrikarbeiter Mobiliarzubeh&ouml;r der Fabriken. Ihre Emigration wurde verhindert.<A NAME="Z16"><A HREF="me23_589.htm#M16">(16)</A></A> Man sperrte sie in das "moralische Workhouse" der Baumwolldistrikte, <A NAME="S603"><B>&lt;603&gt;</A></B> und sie bilden nach wie vor "die St&auml;rke (the strength) der Baumwollmeister von Lancashire".</P>
<P>Der kapitalistische Produktionsproze&szlig; reproduziert also durch seinen eignen Vorgang die Scheidung zwischen Arbeitskraft und Arbeitsbedingungen. Er reproduziert und verewigt damit die Exploitationsbedingungen des Arbeiters. Er zwingt best&auml;ndig den Arbeiter zum Verkauf seiner Arbeitskraft, um zu leben, und bef&auml;higt best&auml;ndig den Kapitalisten zu ihrem Kauf, um sich zu bereichern.<A NAME="Z17"><A HREF="me23_589.htm#M17">(17)</A></A> Es ist nicht mehr der Zufall, welcher Kapitalist und Arbeiter als K&auml;ufer und Verk&auml;ufer einander auf dem Warenmarkt gegen&uuml;berstellt. Es ist die Zwickm&uuml;hle des Prozesses selbst, die den einen stets als Verk&auml;ufer seiner Arbeitskraft auf den Warenmarkt zur&uuml;ckschleudert und sein eignes Produkt stets in das Kaufmittel des andren verwandelt. In der Tat geh&ouml;rt der Arbeiter dem Kapital, bevor er sich dem Kapitalisten verkauft. Seine &ouml;konomische H&ouml;rigkeit <A NAME="Z18"><A HREF="me23_589.htm#M18">(18)</A></A> ist zugleich vermittelt und zugleich versteckt durch die periodische Erneurung seines Selbstverkaufs, den Wechsel seiner individuellen Lohnherrn und die Oszillation im Marktpreise der Arbeit.<A NAME="Z19"><A HREF="me23_589.htm#M19">(19)</A></A> </P>
<B><P><A NAME="S604">&lt;604&gt;</A></B> Der kapitalistische Produktionsproze&szlig;, im Zusammenhang betrachtet oder als Reproduktionsproze&szlig;, produziert also nicht nur Ware, nicht nur Mehrwert, er produziert und reproduziert das Kapitalverh&auml;ltnis selbst, auf der einen Seite den Kapitalisten, auf der andren den Lohnarbeiter.<A NAME="Z20"><A HREF="me23_589.htm#M20">(20)</A></A> </P>
<P ALIGN="CENTER"><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M1">(1)</A> "Die Reichen, welche die Produkte der Arbeit andrer verzehren, erhalten sie nur durch Austauschakte (Warenk&auml;ufe). Sie scheinen daher einer baldigen Ersch&ouml;pfung ihrer Reservefonds ausgesetzt ... Aber in der gesellschaftlichen Ordnung hat der Reichtum die Kraft erhalten, sich durch fremde Arbeit zu reproduzieren ... Der Reichtum, wie die Arbeit und durch die Arbeit, liefert eine j&auml;hrliche Frucht, welche jedes Jahr vernichtet werden kann, ohne da&szlig; der Reiche &auml;rmer wird. Diese Frucht ist die Revenue, die aus dem Kapital entspringt." (Sismondi, "Nouv. Princ. d'&Eacute;con. Pol.", t. I, p. 81, 82.) <A HREF="me23_589.htm#Z1">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M2">(2)</A> "L&ouml;hne wie auch Profite sind beide als ein Teil des fertigen Produkts zu betrachten." (Ramsay, l.c.p. 142.) "Der Anteil an dem Produkt, der dem Arbeiter unter der Form des Salairs zukommt." (J. Mill, "Elements etc.", &Uuml;bers. von Parisot, Paris 1823, p. 33, 34.) <A HREF="me23_589.htm#Z2">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M3">(3)</A> "Wenn Kapital verwandt wird, um dem Arbeiter seinen Lohn vorzuschie&szlig;en, f&uuml;gt er dem Fonds zur Erhaltung der Arbeit nichts hinzu." (Cazenove in Note zu seiner ed. von Malthus' "Definitions in Polit. Econ.", London 1853, p. 22.) <A HREF="me23_589.htm#Z3">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M4">(4)</A> "Die Subsistenzmittel der Arbeiter werden noch nicht auf einem Viertel der Erde den Arbeitern durch Kapitalisten vorgeschossen." (Richard Jones, "Textbook of Lectures on the Polit. Economy of Nations", Hertford 1852, p. 36.) <A HREF="me23_589.htm#Z4">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M4a">(4a)</A> "Obgleich der manufacturer" (i.e. Manufakturarbeiter) "seinen Lohn vom Meister vorgeschossen bekommt, verursacht er diesem in Wirklichkeit keine Kosten, da der Wert des Lohns zusammen mit einem Profit gew&ouml;hnlich in dem veredelten Wert des Gegenstands, auf den seine Arbeit verwandt wurde, wiederhergestellt wird." (A. Smith l.c., Book II, ch. III, p. 355.) <A HREF="me23_589.htm#Z4a">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M5">(5)</A> "Da ist eine besonders merkw&uuml;rdige Eigenschaft der produktiven Konsumtion. Was produktiv konsumiert wird, ist Kapital, und es wird Kapital durch die Konsumtion." (James Mill, l.c.p. 242.) J. Mill ist jedoch dieser "besonders merkw&uuml;rdigen Eigenschaft" nicht auf die Spur gekommen. <A HREF="me23_589.htm#Z5">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M6">(6)</A> "Es ist tats&auml;chlich wahr, da&szlig; die erste Einf&uuml;hrung einer Manufaktur viele Arme besch&auml;ftigt, aber sie bleiben arm, und die Fortdauer der Manufaktur erzeugt ihrer noch viele." ("Reasons for a limited Exportation of Wool", Lond. 1677, p. 19.) "Der P&auml;chter versichert nun entgegen aller Vernunft, da&szlig; er die Armen erhalte. In Wirklichkeit werden sie im Elend erhalten." ("Reasons for the late Increase of the Poor Rates: or a comparative view of the prices of labour and provisions", Lond. 1777, p .31.) <A HREF="me23_589.htm#Z6">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M7">(7)</A> Rossi w&uuml;rde nicht so emphatisch diesen Punkt verdeklamieren, w&auml;re er wirklich in das Geheimnis der "productive consumption" eingedrungen. <A HREF="me23_589.htm#Z7">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M8">(8)</A> "Die Arbeiter in den Bergwerken S&uuml;damerikas, deren t&auml;gliches Gesch&auml;ft (das schwerste vielleicht in der Welt) darin besteht, eine Last Erz, im Gewicht von l00 bis 200 Pfund, aus einer Tiefe von 450 Fu&szlig; auf ihren Schultern zutage zu f&ouml;rdern, leben nur noch von Brot und Bohnen; sie w&uuml;rden das Brot allein zur Nahrung vorziehn, allein ihre Herrn, welche gefunden haben, da&szlig; sie mit Brot nicht so stark arbeiten k&ouml;nnen, behandeln sie wie Pferde und zwingen sie, die Bohnen zu essen; die Bohnen sind aber verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig an Knochenerde weit reicher als das Brot. (Liebig, l.c., 1. Theil, p. 194, Note.) <A HREF="me23_589.htm#Z8">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M9">(9)</A> James Mill, l.c.p. 238 sqq. <A HREF="me23_589.htm#Z9">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M10">(10)</A> "Stiege der Preis der Arbeit so hoch, da&szlig; trotz des Zuwachses von Kapital nicht mehr Arbeit angewandt werden k&ouml;nnte, so w&uuml;rde ich sagen, da&szlig; solcher Zuwachs von Kapital unproduktiv konsumiert wird." (Ricardo, l.c.p. 163.) <A HREF="me23_589.htm#Z10">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M11">(11)</A> "Die einzig produktive Konsumtion im eigentlichen Sinn ist die Konsumtion oder Zerst&ouml;rung von Reichtum" (er meint den Verbrauch der Produktionsmittel) "durch Kapitalisten zum Zwecke der Reproduktion ... Der Arbeiter ... ist ein produktiver Konsument f&uuml;r die Person, die ihn anwendet, und f&uuml;r den Staat, aber, genau gesprochen, nicht f&uuml;r sich selbst." (Malthus, "Definitions etc.", p. 30.) <A HREF="me23_589.htm#Z11">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M12">(12)</A> "Das einzige Ding, wovon man sagen kann, da&szlig; es aufgespeichert und vorher pr&auml;pariert ist, ist das Geschick des Arbeiters ... Die Akkumulation und Aufspeicherung geschickter Arbeit, diese wichtigste Operation wird, was die gro&szlig;e Masse der Arbeiter betrifft, ohne irgendwelches Kapital vollbracht." (Hodgskin, "Labour Defended etc.", p. 12, 13.) <A HREF="me23_589.htm#Z12">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M13">(13)</A> "Dieser Brief kann als das Manifest der Fabrikanten angesehen werden." (Ferrand, Motion &uuml;ber den cotton famine &lt;Antrag &uuml;ber die Baumwollnot&gt;, Sitzung des H. o. C. vom 27. April 1863.) <A HREF="me23_589.htm#Z13">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M14">(14)</A> Man erinnert sich, da&szlig; dasselbe Kapital aus einem andren Loch pfeift unter gew&ouml;hnlichen Umst&auml;nden, wenn es gilt, den Arbeitslohn herabzusetzen. Dann erkl&auml;ren "die Meister" aus einem Munde (sieh Vierter Abschnitt, Note 188, S.389 &lt;Siehe vorl. Band. S.446&gt;): "Fabrikarbeiter sollten in heilsamer Erinnerung halten, da&szlig; ihre Arbeit in der Tat eine sehr niedrige Sorte geschickter Arbeit ist, da&szlig; keine leichter aneigenbar und in Anbetracht ihrer Qualit&auml;t besser belohnt ist, da&szlig; keine durch kurze Unterweisung des mindest Erfahrnen in so kurzer Zeit und in solchem &Uuml;berflu&szlig; zugef&uuml;hrt werden kann. Des Meisters Maschinerie" (die, wie wir jetzt h&ouml;ren, in 12 Monaten mit Vorteil und verbessert ersetzt werden kann) "spielt in der Tat eine viel wichtigere Rolle in dem Gesch&auml;ft der Produktion als die Arbeit und das Geschick des Arbeiters" (die jetzt in 30 Jahren nicht ersetzbar sind), "die eine Erziehung von 6 Monaten lehren und jeder Bauernknecht lernen kann." <A HREF="me23_589.htm#Z14">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M15">(15)</A> "Times", 24. March 1863. <A HREF="me23_589.htm#Z15">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M16">(16)</A> Das Parlament votierte keinen Farthing f&uuml;r Emigration, sondern nur Gesetze, welche die Munizipalit&auml;ten bef&auml;higten, die Arbeiter zwischen Leben und Sterben zu halten oder sie zu exploitieren, ohne Zahlung von Normall&ouml;hnen. Als dagegen drei Jahre sp&auml;ter die Rinderseuche ausbrach, durchbrach das Parlament wild sogar die parlamentarische Etikette und votierte im Umsehn Millionen zur Schadloshaltung der Million&auml;re von Landlords, deren P&auml;chter sich ohnehin durch Steigerung der Fleischpreise schadlos hielten. Das bestiale Gebr&uuml;ll der Grundeigent&uuml;mer bei Er&ouml;ffnung des Parlaments von 1866 bewies, da&szlig; man nicht Hindu zu sein braucht, um die Kuh Sabala anzubeten, noch Jupiter, um sich in einen Ochsen zu verwandeln. <A HREF="me23_589.htm#Z16">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M17">(17)</A> "Der Arbeiter forderte Unterhaltsmittel, um zu leben, der Chef forderte Arbeit, um zu verdienen." (Sismondi, l.c.p. 91.) <A HREF="me23_589.htm#Z17">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M18">(18)</A> Eine b&auml;uerlich plumpe Form dieser H&ouml;rigkeit existiert in der Grafschaft Durham. Es ist dies eine der wenigen Grafschaften, worin die Verh&auml;ltnisse dem P&auml;chter nicht unbestrittnen Eigentumstitel auf die Ackerbautagl&ouml;hner sichern. Die Bergwerkindustrie erlaubt letzteren eine Wahl. Der P&auml;chter, im Gegensatz zur Regel, &uuml;bernimmt hier daher nur Pacht von L&auml;ndereien, worauf sich cottages f&uuml;r die Arbeiter befinden. Der Mietpreis der cottage bildet Teil des Arbeitslohns. Diese cottages hei&szlig;en "hind's houses" &lt;"Landarbeiterh&auml;user"&gt;. Sie werden den Arbeitern unter gewissen Feudalverpflichtungen vermietet unter einem Vertrag, der "bondage" (H&ouml;rigkeit) hei&szlig;t und den Arbeiter z.B. bindet f&uuml;r die Zeit, w&auml;hrend deren er anderswo besch&auml;ftigt ist, seine Tochter usw. zu stellen. Der Arbeiter selbst hei&szlig;t bondsman, H&ouml;riger. Dies Verh&auml;ltnis zeigt auch die individuelle Konsumtion des Arbeiters als Konsumtion f&uuml;r das Kapital oder produktive Konsumtion - von einer ganz neuen Seite: "Es ist merkw&uuml;rdig zu beobachten, wie selbst der Kot dieses bondsman zu den Sporteln an seinen kalkulierenden Gebieter z&auml;hlt ... Der P&auml;chter erlaubt in der ganzen Nachbarschaft keinen Abtritt au&szlig;er seinem eignen und duldet in dieser Beziehung keinen Abschlag von seinen Suzerainrechten." ("Public Health. VII. Rep. 1864", p.188.) <A HREF="me23_589.htm#Z18">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M19">(19)</A> Man erinnert sich, da&szlig; bei der Arbeit der Kinder usw. selbst die Formalit&auml;t des Selbstverkaufs verschwindet. <A HREF="me23_589.htm#Z19">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M20">(20)</A> "Das Kapital setzt die Lohnarbeit, die Lohnarbeit setzt das Kapital voraus. Sie bedingen sich wechselseitig, sie bringen sich wechselseitig hervor. Ein Arbeiter in einer Baumwollfabrik, produziert er nur Baumwollstoffe? Nein, er produziert Kapital. Er produziert Werte, die von neuem dazu dienen, seine Arbeit zu kommandieren und vermittelst derselben neue Werte zu schaffen." (Karl Marx, "Lohnarbeit und Kapital" in "N[eue] Rh[einische] Z[eitung]" Nr. 266, 7. April 1849.) Die unter diesem Titel in der "N.Rh.Z." ver&ouml;ffentlichten Artikel sind Bruchst&uuml;cke der Vorlesungen, die ich &uuml;ber jenes Thema 1847 im deutschen Arbeiterverein in Br&uuml;ssel hielt und deren Druck durch die Februarrevolution unterbrochen wurde. &lt;Siehe Band 6, S. 410&gt; <A HREF="me23_589.htm#Z20">&lt;=</A></P></BODY>
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