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<title>Friedrich Engels - Die deutschen Sozialdemokraten und die "Times"</title>
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<p><font size="2">Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz
Verlag, Berlin. Band 7, 5. Auflage 1973, unver&auml;nderter Nachdruck der 1. Auflage 1960,
Berlin/DDR. S. 7-8.</font></p>
<h2>Friedrich Engels</h2>
<h1>Die deutschen Sozial-Demokraten<br>
und die "Times"</h1>
<p><font size="2">Aus dem Englischen.</font></p>
<p align="center"></p>
<hr>
<p><font size="2">["The Northern Star Nr. 632 vom 1. Dezember 1849]</font></p>
<p>An den Redakteur des "Northern Star",</p>
<p><b><a name="S7">&lt;7&gt;</a></b> Sir,</p>
<p>die <i>"Times"</i> vom vergangenen Freitag enth&auml;lt einen mit <i>"Anti-Sozialist"</i>
unterzeichneten Brief, in dem der englischen &Ouml;ffentlichkeit und dem englischen
Innenministerium einige der "h&ouml;llischen Doktrinen" denunziert werden, die ein gewisser Herr
Karl Heinzen, der als ein <i>"gro&szlig;es Licht in der deutschen Sozial-Demokratischen
Partei"</i> bezeichnet wird, in der <i>"Deutschen Londoner Zeitung"</i> entwickelt. Diese
"h&ouml;llischen Doktrinen" bestehen haupts&auml;chlich aus dem wohlwollenden Vorschlag, in der
n&auml;chsten Revolution auf dem Kontinent "ein paar Millionen Reaktion&auml;re umzubringen".</p>
<p>Wir k&ouml;nnen es gewi&szlig; Ihnen &uuml;berlassen, das Benehmen der Redakteure der
<i>"Times"</i> einzusch&auml;tzen, die ihre Spalten in politischen Fragen der direkten
Polizeiinformation und Denunziation &ouml;ffnen. Wir sind jedoch ziemlich erstaunt, in der
<i>"f&uuml;hrenden Zeitung Europas"</i> Herrn Heinzen als "ein gro&szlig;es Licht der deutschen
Sozial-Demokratischen Partei" bezeichnet zu finden.</p>
<p>"Die f&uuml;hrende Zeitung Europas" h&auml;tte eigentlich wissen m&uuml;ssen, da&szlig; Herr
Heinzen, weit davon entfernt, der betreffenden Partei als gro&szlig;es Licht zu dienen, im
Gegenteil seit 1842 stets angestrengt, doch ohne Erfolg alles angegriffen hat, was nach
Sozialismus oder Kommunismus aussieht. Die "Deutsche Sozial-Demokratische Partei" &uuml;bernahm
deshalb niemals die Verantwortung, noch wird sie diese wohl kaum jemals &uuml;bernehmen f&uuml;r
irgend etwas, das Herr Karl Heinzen gesagt oder geschrieben hat.</p>
<p>Was die Gefahr anbelangt, die aus den obenerw&auml;hnten "h&ouml;llischen Doktrinen" entstehen
k&ouml;nnte, so h&auml;tte die <i>"Times"</i> wissen m&uuml;ssen, da&szlig; Herr Heinzen, weit
entfernt zu versuchen, diese Doktrinen in den vergangenen <a name="S8"><b>&lt;8&gt;</b></a>
achtzehn Monaten revolution&auml;rer Ersch&uuml;tterungen in Deutschland in die Praxis
umzusetzen, in dieser Zeit so gut wie gar nicht seinen Fu&szlig; auf deutschen Boden gesetzt und
in keiner dieser Revolutionen irgendeine Rolle gespielt hat.</p>
<p>Die Vorstellung, Sir, da&szlig; ein Mann, der nicht einmal dem kleinsten deutschen
F&uuml;rsten je etwas zuleide tat, in der Lage sein sollte, dem riesigen britischen Empire
Schaden zuzuf&uuml;gen, w&uuml;rde unseres Erachtens eine Beleidigung der englischen Nation
bedeuten. Wir erlauben uns deshalb vorzuschlagen, da&szlig; die ganze Sache von der
<i>"Times"</i> damit abgeschlossen wird, da&szlig; sie Herrn Karl Heinzen den Dank f&uuml;r den
<i>courage malheureur</i> &lt;<i>traurigen Mut</i>&gt; ausspricht, mit dem er Sozialismus und
Kommunismus bek&auml;mpft hat.</p>
<p align="right">Ich verbleibe, Herr Redakteur,<br>
Ihr sehr ergebener</p>
<p align="right"><i>Ein deutscher Sozial-Demokrat</i></p>
<p>London, 28. Nov. 1849</p>
</body>
</html>