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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<meta name="description" content="Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie - Vorrede">
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<title>Friedrich Engels - Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie - Vorrede</title>
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&nbsp;
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<td ALIGN=CENTER VALIGN=CENTER WIDTH="299" HEIGHT="20" BGCOLOR="#99CC99"><font color="#006600"><font size=-1><a href="../default.htm">Marx/Engels
- Werke</a></font></font></td>
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<td ALIGN=CENTER VALIGN=CENTER WIDTH="299" HEIGHT="20" BGCOLOR="#99CC99"><font color="#006600"><font size=-1><a href="me21_259.htm">Inhalt</a></font></font></td>
<td ALIGN=CENTER VALIGN=CENTER WIDTH="299" HEIGHT="20" BGCOLOR="#99CC99"><font color="#006600"><font size=-1><a href="me21_265.htm">I.
&raquo;</a></font></font></td>
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</tr>
</table>
<table CELLSPACING=0 CELLPADDING=0 >
<tr>
<td VALIGN=TOP>Seitenzahlen verweisen auf:&nbsp;</td>
<td>&nbsp;</td>
<td>Friedrich Engels: "Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen
deutschen Philosophie" in: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz
Verlag, Berlin. Band 21, 5. Auflage 1975, unver&auml;nderter Nachdruck
der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 263/264.</td>
</tr>
<tr>
<td>Korrektur:</td>
<td>&nbsp;</td>
<td>1</td>
</tr>
<tr>
<td>Erstellt:</td>
<td>&nbsp;</td>
<td>20.03.1999</td>
</tr>
</table>
<center>
<h2>
[Vorbemerkung]</h2></center>
<a NAME="S263"></a><b>|263|</b> In der <a href="../me13/me13_007.htm#S10">Vorrede
von "Zur Kritik der Politischen &Ouml;konomie"</a>, Berlin 1859, erz&auml;hlt
Karl Marx, wie wir beide 1845 in Br&uuml;ssel uns daranmachten, "den Gegensatz
unsrer Ansicht" - der namentlich durch Marx herausgearbeiteten materialistischen
Geschichtsauffassung - "gegen die ideologische der deutschen Philosophie
gemeinschaftlich auszuarbeiten, in der Tat mit unserm ehemaligen philosophischen
Gewissen abzurechnen. Der Vorsatz wurde ausgef&uuml;hrt in der Form einer
<a href="../me03/me03_009.htm">Kritik der nachhegelschen Philosophie</a>.
Das Manuskript, zwei starke Oktavb&auml;nde, war l&auml;ngst an seinem
Verlagsort in Westfalen angelangt, als wir die Nachricht erhielten, da&szlig;
ver&auml;nderte Umst&auml;nde den Druck nicht erlaubten. Wir &uuml;berlie&szlig;en
das Manuskript der nagenden Kritik der M&auml;use um so williger, als wir
unsern Hauptzweck erreicht hatten - Selbstverst&auml;ndigung."
<p>Seitdem sind &uuml;ber vierzig Jahre verflossen, und Marx ist gestorben,
ohne da&szlig; sich einem von uns Gelegenheit geboten h&auml;tte, auf den
Gegenstand zur&uuml;ckzukommen. &Uuml;ber unser Verh&auml;ltnis zu Hegel
haben wir uns stellenweise ge&auml;u&szlig;ert, doch nirgends in umfassendem
Zusammenhang. Auf Feuerbach, der doch in mancher Beziehung ein Mittelglied
zwischen der Hegelschen Philosophie und unsrer Auffassung bildet, sind
wir nie wieder zur&uuml;ckgekommen.
<p>Inzwischen hat die Marxsche Weltanschauung Vertreter gefunden weit &uuml;ber
Deutschlands und Europas Grenzen hinaus und in allen gebildeten Sprachen
der Welt. Andrerseits erlebt die klassische deutsche Philosophie im Ausland
eine Art Wiedergeburt, namentlich in England und Skandinavien, und selbst
in Deutschland scheint man die eklektischen Bettelsuppen&nbsp;<a NAME="S264"></a><b>|264|</b>
satt zu bekommen, die dort an den Universit&auml;ten ausgel&ouml;ffelt
werden unter dem Namen Philosophie.
<p>Unter diesen Umst&auml;nden erschien mir eine kurze, zusammenh&auml;ngende
Darlegung unsres Verh&auml;ltnisses zur Hegelschen Philosophie, unsres
Ausgangs wie unsrer Trennung von ihr, mehr und mehr geboten. Und ebenso
erschien mir eine volle Anerkennung des Einflusses, den vor allen andern
nachhegelschen Philosophen Feuerbach, w&auml;hrend unsrer Sturm-und Drangperiode,
auf uns hatte, als eine unabgetragene Ehrenschuld. Ich ergriff also gern
die Gelegenheit, als die Redaktion der "Neuen Zeit" mich um eine kritische
Besprechung des Starckeschen Buchs &uuml;ber Feuerbach bat. Meine Arbeit
wurde im 4. und 5. Heft 1886 jener Zeitschrift ver&ouml;ffentlicht und
erscheint hier in revidiertem Sonderabdruck.
<p>Ehe ich diese Zeilen in die Presse schicke, habe ich das alte Manuskript
von 1845/46 nochmals herausgesucht und angesehn. Der Abschnitt &uuml;ber
Feuerbach ist nicht vollendet. Der fertige Teil besteht in einer Darlegung
der materialistischen Geschichtsauffassung, die nur beweist, wie unvollst&auml;ndig
unsre damaligen Kenntnisse der &ouml;konomischen Geschichte noch waren.
Die Kritik der Feuerbachschen Doktrin selbst fehlt darin; f&uuml;r den
gegenw&auml;rtigen Zweck war es also unbrauchbar. Dagegen habe ich in einem
alten Heft von Marx die im Anhang abgedruckten <a href="../me03/me03_533.htm">elf
Thesen &uuml;ber Feuerbach</a> gefunden. Es sind Notizen f&uuml;r sp&auml;tere
Ausarbeitung, rasch hingeschrieben, absolut nicht f&uuml;r den Druck bestimmt,
aber unsch&auml;tzbar als das erste Dokument, worin der geniale Keim der
neuen Weltanschauung niedergelegt ist.
<p>London, 21. Februar 1888
<div align=right>
<p><i>Friedrich Engels</i></div>
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</html>