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<TITLE>Das Kapital II - III. Die Reproduktion und Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals</TITLE>
</HEAD>
<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me24_321.htm"><FONT SIZE=2>17. Kapitel. Die Zirkulation des Mehrwerts</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me24_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me24_359.htm"><FONT SIZE=2>19. Kapitel. Fr&uuml;here Darstellungen des Gegenstandes</FONT></A></P>
<P><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 24, "Das Kapital", Bd. II, 3. Abschnitt, S. 351 - 358<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1963 </SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">Dritter Abschnitt<BR>
<FONT SIZE="+2">Die Reproduktion und Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals</FONT></P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P ALIGN="CENTER">ACHTZEHNTES KAPITEL <A NAME="Z34"><A HREF="me24_351.htm#M34">(34)</A></A><BR>
<FONT SIZE="+2">Einleitung</FONT></P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_18_I">1. Gegenstand der</I> <I>Untersuchung</A></P>
</I><B><P><A NAME="S351">&lt;351&gt;</A></B> Der unmittelbare Produktionsproze&szlig; des Kapitals ist sein Arbeits- und Verwertungsproze&szlig;, der Proze&szlig;, dessen Resultat das Warenprodukt und dessen bestimmendes Motiv die Produktion von Mehrwert.</P>
<P>Der Reproduktionsproze&szlig; des Kapitals umfa&szlig;t ebensowohl diesen unmittelbaren Produktionsproze&szlig;, wie die beiden Phasen des eigentlichen Zirkulationsprozesses, d.h. den gesamten Kreislauf, der als periodischer Proze&szlig; - Proze&szlig;, der sich in bestimmten Perioden stets von neuem wiederholt - den Umschlag des Kapitals bildet.</P>
<P>Ob wir nun den Kreislauf in der Form G ... G´ oder in der Form P... P betrachten, der unmittelbare Produktionsproze&szlig; P bildet stets selbst nur ein Glied dieses Kreislaufs. In der einen Form erscheint er als Vermittlung des Zirkulationsprozesses, in der andren Form erscheint der Zirkulationsproze&szlig; als seine Vermittlung. Seine best&auml;ndige Erneuerung, die best&auml;ndige Wiederdarstellung des Kapitals als produktives Kapital ist beidemal bedingt durch seine Verwandlungen im Zirkulationsproze&szlig;. Andrerseits ist der best&auml;ndig erneuerte Produktionsproze&szlig; die Bedingung der Verwandlungen, die das Kapital in der Zirkulationssph&auml;re stets von neuem durchmacht, seiner abwechselnden Darstellung als Geldkapital und Warenkapital.</P>
<P>Jedes einzelne Kapital bildet jedoch nur ein verselbst&auml;ndigtes, sozusagen mit individuellem Leben begabtes Bruchst&uuml;ck des gesellschaftlichen Gesamtkapitals, wie jeder einzelne Kapitalist nur ein individuelles Element <A NAME="S352"><B>&lt;352&gt;</A></B> der Kapitalistenklasse. Die Bewegung des gesellschaftlichen Kapitals besteht aus der Totalit&auml;t der Bewegungen seiner verselbst&auml;ndigten Bruchst&uuml;cke, der Umschl&auml;ge der individuellen Kapitale. Wie die Metamorphose der einzelnen Ware ein Glied der Metamorphosenreihe der Warenwelt - der Warenzirkulation - ist, so die Metamorphose des individuellen Kapitals, sein Umschlag, ein Glied im Kreislauf des gesellschaftlichen Kapitals.</P>
<P>Dieser Gesamtproze&szlig; umschlie&szlig;t ebensowohl die produktive Konsumtion (den unmittelbaren Produktionsproze&szlig;) nebst den Formverwandlungen (stofflich betrachtet, Austauschen), die ihn vermitteln, wie die individuelle Konsumtion mit den sie vermittelnden Formverwandlungen oder Austauschen. Sie umschlie&szlig;t einerseits den Umsatz von variablem Kapital in Arbeitskraft und daher die Einverleibung der Arbeitskraft in den kapitalistischen Produktionsproze&szlig;. Hier tritt der Arbeiter als Verk&auml;ufer seiner Ware, der Arbeitskraft, auf und der Kapitalist als K&auml;ufer derselben. Andrerseits aber ist im Verkauf der Waren eingeschlossen der Kauf derselben durch die Arbeiterklasse, also deren individuelle Konsumtion. Hier tritt die Arbeiterklasse als K&auml;ufer auf und die Kapitalisten als Warenverk&auml;ufer an die Arbeiter.</P>
<P>Die Zirkulation des Warenkapitals schlie&szlig;t die Zirkulation des Mehrwerts ein, also auch die K&auml;ufe und Verk&auml;ufe, wodurch die Kapitalisten ihre individuelle Konsumtion, die Konsumtion des Mehrwerts vermitteln.</P>
<P>Der Kreislauf der individuellen Kapitale in ihrer Zusammenfassung zum gesellschaftlichen Kapital, also in seiner Totalit&auml;t betrachtet, umfa&szlig;t also nicht nur die Zirkulation des Kapitals, sondern auch die allgemeine Warenzirkulation. Die letztre kann primitiv nur aus zwei Bestandteilen bestehn: 1. dem eignen Kreislauf des Kapitals und 2. dem Kreislauf der Waren, die in die individuelle Konsumtion eingehn, also der Waren, worin der Arbeiter seinen Lohn und der Kapitalist seinen Mehrwert (oder Teil seines Mehrwerts) verausgabt. Allerdings umfa&szlig;t der Kreislauf des Kapitals auch die Zirkulation des Mehrwerts, soweit dieser Teil des Warenkapitals bildet, und ebenso die Verwandlung von variablem Kapital in Arbeitskraft, die Zahlung des Arbeitslohns. Aber die Verausgabung dieses Mehrwerts und Arbeitslohns in Waren bildet kein Glied der Kapitalzirkulation, obwohl wenigstens die Verausgabung des Arbeitslohns diese Zirkulation bedingt.</P>
<P>Im I. Buch wurde der kapitalistische Produktionsproze&szlig; sowohl als vereinzelter Vorgang wie als Reproduktionsproze&szlig; analysiert: die Produktion des Mehrwerts und die Produktion des Kapitals selbst. Der Form- und Stoffwechsel, den das Kapital innerhalb der Zirkulationssph&auml;re durchmacht, <A NAME="S353"><B>&lt;353&gt;</A></B> wurde unterstellt, ohne weiter dabei zu verweilen. Es wurde also unterstellt, da&szlig; der Kapitalist einerseits das Produkt zu seinem Wert verkauft, andrerseits innerhalb der Zirkulationssph&auml;re die sachlichen Produktionsmittel vorfindet, um den Proze&szlig; von neuem zu beginnen oder kontinuierlich fortzuf&uuml;hren. Der einzige Akt innerhalb der Zirkulationssph&auml;re, wobei wir uns dort aufzuhalten hatten, war der Kauf und Verkauf der Arbeitskraft als Grundbedingung der kapitalistischen Produktion.</P>
<P>Im ersten Abschnitt dieses II. Buchs wurden die verschiednen Formen betrachtet, die das Kapital in seinem Kreislauf annimmt, und die verschiednen Formen dieses Kreislaufs selbst. Zu der im I. Buch betrachteten Arbeitszeit kommt jetzt die Zirkulationszeit hinzu.</P>
<P>Im zweiten Abschnitt wurde der Kreislauf als periodischer, d.h. als Umschlag betrachtet. Es wurde einerseits gezeigt, wie die verschiednen Bestandteile des Kapitals (fixes und zirkulierendes) den Kreislauf der Formen in verschiednen Zeitr&auml;umen vollbringen und in verschiedner Weise; es wurden andrerseits die Umst&auml;nde untersucht, wodurch verschiedne L&auml;nge der Arbeitsperiode und Zirkulationsperiode bedingt wird. Es zeigte sich der Einflu&szlig; der Kreislaufsperiode und des verschiednen Verh&auml;ltnisses ihrer Bestandteile auf den Umfang des Produktionsprozesses selbst wie auf die Jahresrate des Mehrwerts. In der Tat, wenn im ersten Abschnitt haupts&auml;chlich betrachtet wurden die sukzessiven Formen, die das Kapital in seinem Kreislauf best&auml;ndig annimmt und abstreift, so im zweiten Abschnitt, wie innerhalb dieses Flusses und Sukzession von Formen ein Kapital von gegebner Gr&ouml;&szlig;e sich gleichzeitig, wenn auch in wechselndem Umfang, in die verschiednen Formen von produktivem Kapital, Geldkapital und Warenkapital teilt, so da&szlig; sie nicht nur miteinander abwechseln, sondern verschiedne Teile des gesamten Kapitalwerts best&auml;ndig in diesen verschiednen Zust&auml;nden sich nebeneinander befinden und fungieren. Das Geldkapital namentlich stellte sich dar in einer Eigent&uuml;mlichkeit, die sich nicht in Buch I zeigte. Es wurden bestimmte Gesetze gefunden, nach denen verschieden gro&szlig;e Bestandteile eines gegebnen Kapitals, je nach den Bedingungen des Umschlags, best&auml;ndig in der Form von Geldkapital vorgeschossen und erneuert werden m&uuml;ssen, um ein produktives Kapital von gegebnem Umfang best&auml;ndig in Funktion zu halten.</P>
<P>Es handelte sich aber im ersten wie im zweiten Abschnitt immer nur um ein individuelles Kapital, um die Bewegung eines verselbst&auml;ndigten Teils des gesellschaftlichen Kapitals.</P>
<P>Die Kreisl&auml;ufe der individuellen Kapitale verschlingen sich aber ineinander, setzen sich voraus und bedingen einander, und bilden gerade in <A NAME="S354"><B>&lt;354&gt;</A></B> dieser Verschlingung die Bewegung des gesellschaftlichen Gesamtkapitals. Wie bei der einfachen Warenzirkulation die Gesamtmetamorphose einer Ware als Glied der Metamorphosenreihe der Warenwelt erschien, so jetzt die Metamorphose des individuellen Kapitals als Glied der Metamorphosenreihe des gesellschaftlichen Kapitals. Wenn aber die einfache Warenzirkulation keineswegs notwendig die Zirkulation des Kapitals einschlo&szlig; - da sie auf Grundlage nichtkapitalistischer Produktion vorgehn kann -, so schlie&szlig;t, wie bereits bemerkt, der Kreislauf des gesellschaftlichen Gesamtkapitals auch die nicht in den Kreislauf des einzelnen Kapitals fallende Warenzirkulation ein, d.h. die Zirkulation der Waren, die nicht Kapital bilden.</P>
<P>Es ist nun der Zirkulationsproze&szlig; (der in seiner Gesamtheit Form des Reproduktionsprozesses) der individuellen Kapitale als Bestandteile des gesellschaftlichen Gesamtkapitals, also der Zirkulationsproze&szlig; dieses gesellschaftlichen Gesamtkapitals zu betrachten.</P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_18_II">II. Die Rolle des Geldkapitals</A></P>
</I><P>{Obgleich das Folgende erst in den sp&auml;tem Teil dieses Abschnitts geh&ouml;rt, so wollen wir es gleich untersuchen, n&auml;mlich: das Geldkapital als Bestandteil des gesellschaftlichen Gesamtkapitals betrachtet.}</P>
<P>Bei Betrachtung des Umschlags des individuellen Kapitals hat sich das Geldkapital von zwei Seiten gezeigt.</P>
<P>Erstens: Es bildet die Form, worin jedes individuelle Kapital auf die B&uuml;hne tritt, seinen Proze&szlig; als Kapital er&ouml;ffnet. Es erscheint daher als primus motor &lt;erste Triebkraft&gt;, ansto&szlig;gebend dem ganzen Proze&szlig;.</P>
<P>Zweitens: Je nach der verschiednen L&auml;nge der Umschlagsperiode und dem verschiednen Verh&auml;ltnis ihrer beiden Bestandteile - Arbeitsperiode und Zirkulationsperiode - ist der Bestandteil des vorgescho&szlig;nen Kapitalwerts, der best&auml;ndig in Geldform vorgeschossen und erneuert werden mu&szlig;, verschieden im Verh&auml;ltnis zu dem produktiven Kapital, das er in Bewegung setzt, d.h. im Verh&auml;ltnis zur kontinuierlichen Produktionsleiter. Welches aber immer dies Verh&auml;ltnis sei, unter allen Umst&auml;nden ist der Teil des prozessierenden Kapitalwerts, der best&auml;ndig als produktives Kapital fungieren kann, beschr&auml;nkt durch den Teil des vorgescho&szlig;nen Kapitalwerts, der best&auml;ndig neben dem produktiven Kapital in Geldform existieren mu&szlig;. Es handelt sich hier nur um den normalen Umschlag, einen abstrakten Durch- <A NAME="S355"><B>&lt;355&gt;</A></B> schnitt. Es ist dabei abgesehn von zusch&uuml;ssigem Geldkapital zur Ausgleichung von Zirkulationsstockungen.</P>
<I><P>Zum ersten Punkt</I>. Die Warenproduktion unterstellt die Warenzirkulation, und die Warenzirkulation unterstellt die Darstellung der Ware als Geld, die Geldzirkulation; die Verdopplung der Ware in Ware und Geld ist ein Gesetz der Darstellung des Produkts als Ware. Ebenso unterstellt die kapitalistische Warenproduktion - gesellschaftlich sowohl wie individuell betrachtet - das Kapital in Geldform oder das Geldkapital als primus motor f&uuml;r jedes neu beginnende Gesch&auml;ft und als kontinuierlichen Motor. Das zirkulierende Kapital speziell unterstellt das in k&uuml;rzern Zeitr&auml;umen best&auml;ndig wiederholte Auftreten des Geldkapitals als Motor. Der ganze vorgescho&szlig;ne Kapitalwert, d.h. alle Bestandteile des Kapitals, die aus Waren bestehn, Arbeitskraft, Arbeitsmittel und Produktionsstoffe m&uuml;ssen best&auml;ndig mit Geld gekauft und wieder gekauft werden. Was hier f&uuml;r das individuelle Kapital, gilt f&uuml;r das gesellschaftliche Kapital, das nur in der Form vieler individuellen Kapitale fungiert. Aber wie schon im Buch I gezeigt, folgt daraus keineswegs, da&szlig; das Funktionsfeld des Kapitals, die Stufenleiter der Produktion, selbst auf kapitalistischer Grundlage, ihren <I>absoluten </I>Schranken nach abh&auml;ngt von dem Umfang des fungierenden Geldkapitals.</P>
<P>Dem Kapital sind Produktionselemente einverleibt, deren Dehnung, innerhalb gewisser Grenzen, von der Gr&ouml;&szlig;e des vorgescho&szlig;nen Geldkapitals unabh&auml;ngig ist. Bei gleicher Zahlung der Arbeitskraft kann sie extensiv oder intensiv st&auml;rker ausgebeutet werden. Wird das Geldkapital mit dieser st&auml;rkern Ausbeutung vermehrt (d.h. der Arbeitslohn erh&ouml;ht), so nicht verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig, also pro tanto gar nicht.</P>
<P>Der produktiv ausgebeutete Naturstoff - der kein Wertelement des Kapitals bildet -, Erde, Meer, Erze, Waldungen usw., wird mit gr&ouml;&szlig;rer Spannung derselben Anzahl von Arbeitskr&auml;ften intensiv oder extensiv st&auml;rker ausgebeutet, ohne vermehrten Vorschu&szlig; von Geldkapital. Die realen Elemente des produktiven Kapitals werden so vermehrt, ohne Notwendigkeit eines Zuschusses von Geldkapital. Soweit dieser n&ouml;tig wird f&uuml;r zusch&uuml;ssige Hilfsstoffe, wird das Geldkapital, worin der Kapitalwert vorgeschossen wird, nicht verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig zur Erweiterung der Wirksamkeit des produktiven Kapitals vermehrt, also pro tanto gar nicht.</P>
<P>Dieselben Arbeitsmittel, also dasselbe fixe Kapital kann sowohl in der Verl&auml;ngrung seiner t&auml;glichen Gebrauchszeit, wie in der Intensit&auml;t seiner Anwendung wirksamer vernutzt werden ohne zusch&uuml;ssige Geldauslage f&uuml;r fixes Kapital. Es findet dann nur raschrer Umschlag des fixen Kapitals statt, aber auch die Elemente seiner Reproduktion werden rascher geliefert.</P>
<B><P><A NAME="S356">&lt;356&gt;</A></B> Von dem Naturstoff abgesehn, k&ouml;nnen Naturkr&auml;fte, die nichts kosten, als Agenten dem Produktionsproze&szlig; mit st&auml;rkrer oder schw&auml;chrer Wirksamkeit einverleibt werden. Der Grad ihrer Wirksamkeit h&auml;ngt von Methoden und wissenschaftlichen Fortschritten ab, die dem Kapitalisten nichts kosten.</P>
<P>Dasselbe gilt von der gesellschaftlichen Kombination der Arbeitskraft im Produktionsproze&szlig; und von der geh&auml;uften Geschicklichkeit der individuellen Arbeiter. Carey rechnet heraus, da&szlig; der Grundeigent&uuml;mer nie genug erh&auml;lt, weil ihm nicht alles Kapital, resp. Arbeit gezahlt wird, die seit Menschengedenken in den Boden gesteckt worden, um ihm seine jetzige Produktionsf&auml;higkeit zu geben. (Von der Produktionsf&auml;higkeit, die ihm genommen wird, ist nat&uuml;rlich nicht die Rede.) Danach m&uuml;&szlig;te der einzelne Arbeiter gezahlt werden nach der Arbeit, die es das ganze Menschengeschlecht gekostet hat, um aus einem Wilden einen modernen Mechaniker herauszuarbeiten. Man sollte umgekehrt meinen: Berechnet man alle unbezahlte, aber durch Grundeigent&uuml;mer und Kapitalisten versilberte Arbeit, die im Boden steckt, so ist das s&auml;mtliche in den Boden gesteckte Kapital aber und abermals mit Wucherzinsen zur&uuml;ckgezahlt, also das Grundeigentum l&auml;ngst von der Gesellschaft aber und abermals zur&uuml;ckgekauft worden.</P>
<P>Die Erh&ouml;hung der Produktivkr&auml;fte der Arbeit, soweit sie keine zusch&uuml;ssige Auslage von Kapitalwerten voraussetzt, erh&ouml;ht zwar in erster Instanz nur die Masse des Produkts, nicht seinen Wert; au&szlig;er soweit sie bef&auml;higt, mehr konstantes Kapital mit derselben Arbeit zu reproduzieren, also seinen Wert zu erhalten. Aber sie bildet zugleich neuen Kapitalstoff, also die Basis vermehrter Akkumulation des Kapitals.</P>
<P>Soweit die Organisation der gesellschaftlichen Arbeit selbst, daher die Erh&ouml;hung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit, verlangt, da&szlig; auf gro&szlig;er Stufenleiter produziert und daher Geldkapital vom Einzelkapitalisten in gro&szlig;en Massen vorgeschossen wird, ist bereits in Buch I &lt;Siehe Band 23, S .652-637, 790&gt; gezeigt, da&szlig; dies zum Teil durch Zentralisation der Kapitale in wenigen H&auml;nden geschieht, ohne da&szlig; der Umfang der fungierenden Kapitalwerte und daher auch der Umfang des Geldkapitals, worin sie vorgeschossen werden, absolut zu wachsen braucht. Die Gr&ouml;&szlig;e der Einzelkapitale kann durch Zentralisation in wenigen H&auml;nden wachsen, ohne da&szlig; ihre gesellschaftliche Summe w&auml;chst. Es ist nur ver&auml;nderte Teilung der Einzelkapitale.</P>
<P>Es ist endlich im vorigen Abschnitt gezeigt worden, da&szlig; Verk&uuml;rzung der Umschlagsperiode erlaubt, entweder mit weniger Geldkapital dasselbe <A NAME="S357"><B>&lt;357&gt;</A></B> produktive Kapital oder mit demselben Geldkapital mehr produktives Kapital in Bewegung zu setzen.</P>
<P>Dies alles hat offenbar jedoch mit der eigentlichen Frage des Geldkapitals nichts zu tun. Es zeigt nur, da&szlig; das vorgescho&szlig;ne Kapital - eine gegebne Wertsumme, die in ihrer freien Form, in ihrer Wertform, aus einer gewissen Geldsumme besteht - nach seiner Verwandlung in produktives Kapital produktive Potenzen einschlie&szlig;t, deren Schranken nicht durch seine Wertschranken gegeben sind, sondern die innerhalb eines gewissen Spielraums extensiv oder intensiv verschieden wirken k&ouml;nnen. Die Preise der Produktionselemente - der Produktionsmittel und der Arbeitskraft - gegeben, ist die Gr&ouml;&szlig;e des Geldkapitals bestimmt, die n&ouml;tig ist, um ein bestimmtes Quantum dieser als Waren vorhandnen Produktionselemente zu kaufen. Oder die Wertgr&ouml;&szlig;e des vorzuschie&szlig;enden Kapitals ist bestimmt. Aber der Umfang, worin dies Kapital als Wert- und Produktbildner wirkt, ist elastisch und variabel.</P>
<I><P>Zum zweiten Punkt</I>. Da&szlig; der Teil der gesellschaftlichen Arbeit und Produktionsmittel, der j&auml;hrlich zur Produktion oder zum Ankauf von Geld verausgabt werden mu&szlig;, um verschli&szlig;ne M&uuml;nze zu ersetzen, pro tanto ein Abbruch am Umfang der gesellschaftlichen Produktion ist, ist selbstverst&auml;ndlich. Was aber den Geldwert angeht, der teils als Umlaufsmittel, teils als Schatz fungiert, so ist er einmal da, erworben, er ist da neben der Arbeitskraft, den produzierten Produktionsmitteln und den nat&uuml;rlichen Quellen des Reichtums. Er kann nicht als Schranke derselben betrachtet werden. Durch seine Verwandlung in Produktionselemente, durch Austausch mit andren V&ouml;lkern, k&ouml;nnte die Produktionsleiter erweitert werden. Dies unterstellt jedoch, da&szlig; das Geld nach wie vor seine Rolle als Weltgeld spielt.</P>
<P>Je nach der Gr&ouml;&szlig;e der Umschlagsperiode ist gr&ouml;&szlig;re oder geringre Masse von Geldkapital n&ouml;tig, um das produktive Kapital in Bewegung zu setzen. Ebenso haben wir gesehn, da&szlig; die Teilung der Umschlagsperiode in Arbeitszeit und Zirkulationszeit eine Vermehrung des in Geldform latenten oder suspendierten Kapitals bedingt.</P>
<P>Soweit die Umschlagsperiode durch die L&auml;nge der Arbeitsperiode bestimmt wird, wird sie bestimmt, unter sonst gleichbleibenden Bedingungen, durch die materielle Natur des Produktionsprozesses, also nicht durch den spezifischen gesellschaftlichen Charakter dieses Produktionsprozesses. Auf Basis der kapitalistischen Produktion jedoch bedingen ausgedehntere Operationen von l&auml;ngrer Dauer gr&ouml;&szlig;re Vorsch&uuml;sse von Geldkapital f&uuml;r l&auml;ngre Zeit. Die Produktion in solchen Sph&auml;ren ist also abh&auml;ngig von den Grenzen, innerhalb deren der einzelne Kapitalist &uuml;ber Geldkapital verf&uuml;gt. Diese <A NAME="S358"><B>&lt;358&gt;</A></B> Schranke wird durchbrochen durch Kreditwesen und damit zusammenh&auml;ngende Assoziation, z.B. Aktiengesellschaften. St&ouml;rungen im Geldmarkt setzen daher solche Gesch&auml;fte still, w&auml;hrend diese selben Gesch&auml;fte ihrerseits St&ouml;rungen im Geldmarkt hervorrufen.</P>
<P>Auf Basis gesellschaftlicher Produktion ist zu bestimmen der Ma&szlig;stab, worin diese Operationen, die w&auml;hrend l&auml;ngrer Zeit Arbeitskraft und Produktionsmittel entziehn, ohne w&auml;hrend dieser Zeit ein Produkt als Nutzeffekt zu liefern, ausgef&uuml;hrt werden k&ouml;nnen, ohne die Produktionszweige zu sch&auml;digen, die kontinuierlich oder mehrmals w&auml;hrend des Jahrs nicht nur Arbeitskraft und Produktionsmittel entziehn, sondern auch Lebensmittel und Produktionsmittel liefern. Bei gesellschaftlicher ebenso wie bei kapitalistischer Produktion werden nach wie vor die Arbeiter in Gesch&auml;ftszweigen von k&uuml;rzern Arbeitsperioden nur f&uuml;r k&uuml;rzre Zeit Produkte entziehn, ohne Produkt wieder zu geben; w&auml;hrend die Gesch&auml;ftszweige mit langen Arbeitsperioden f&uuml;r l&auml;ngre Zeit fortw&auml;hrend entziehn, bevor sie zur&uuml;ckgeben. Dieser Umstand entspringt also aus den sachlichen Bedingungen des betreffenden Arbeitsprozesses, nicht aus seiner gesellschaftlichen Form. Das Geldkapital f&auml;llt bei gesellschaftlicher Produktion fort. Die Gesellschaft verteilt Arbeitskraft und Produktionsmittel in die verschiednen Gesch&auml;ftszweige. Die Produzenten m&ouml;gen meinetwegen papierne Anweisungen erhalten, wof&uuml;r sie den gesellschaftlichen Konsumtionsvorr&auml;ten ein ihrer Arbeitszeit entsprechendes Quantum entziehn. Diese Anweisungen sind kein Geld. Sie zirkulieren nicht.</P>
<P>Man sieht, da&szlig; soweit das Bed&uuml;rfnis f&uuml;r Geldkapital aus der L&auml;nge der Arbeitsperiode entspringt, dies durch zwei Umst&auml;nde bedingt wird: <I>Erstens</I>, da&szlig; &uuml;berhaupt Geld die Form ist, worin jedes individuelle Kapital (vom Kredit abgesehn) auftreten mu&szlig;, um sich in produktives Kapital zu verwandeln; dies geht hervor aus dem Wesen der kapitalistischen Produktion, &uuml;berhaupt der Warenproduktion. - <I>Zweitens</I>, die Gr&ouml;&szlig;e des n&ouml;tigen Geldvorschusses entspringt aus dem Umstand, da&szlig; w&auml;hrend l&auml;ngrer Zeit best&auml;ndig Arbeitskraft und Produktionsmittel der Gesellschaft entzogen werden, ohne da&szlig; ihr w&auml;hrend dieser Zeit ein in Geld r&uuml;ckverwandelbares Produkt zur&uuml;ckgegeben wird. Der erste Umstand, da&szlig; das vorzuschie&szlig;ende Kapital in Geldform vorgeschossen werden mu&szlig;, wird nicht aufgehoben durch die Form dieses Geldes selbst, ob es Metallgeld, Kreditgeld, Wertzeichen etc. Der zweite Umstand wird in keiner Weise dadurch affiziert, durch welches Geldmedium oder durch welche Form der Produktion Arbeit, Lebensmittel und Produktionsmittel entzogen werden, ohne ein &Auml;quivalent in die Zirkulation zur&uuml;ckzuwerfen.</P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M34">(34)</A> Aus Manuskript II. <A HREF="me24_351.htm#Z34">&lt;=</A></P></BODY>
</HTML>