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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>Karl Marx - Konfidentielle Mitteilung</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="../me_iaa70.htm"><FONT SIZE=2>Inhaltsverzeichnis Dokumente der Internationalen Arbeiter-Assoziation 1870</FONT></A></P>
<FONT SIZE=2><P>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 16, 6. Auflage 1975, unver&auml;nderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 409-420.</P>
<P>1. Korrektur.<BR>
Erstellt am .</P>
</FONT><H2>Karl Marx</H2>
<H1>Konfidentielle Mitteilung</H1>
<FONT SIZE=2><P>Geschrieben um den 28. M&auml;rz 1870.<BR>
Nach der Handschrift.</P>
</FONT><P><HR></P>
<B><P><A NAME="S409">|409|</A></B> Der Russe Bakunin (obgleich ich ihn seit 1843 kenne, &uuml;bergehe ich hier alles nicht absolut zum Verst&auml;ndnis des Folgenden N&ouml;tige) hatte kurz nach Stiftung der <I>Internationale </I>eine Zusammenkunft mit Marx zu London. Letztrer nahm ihn dort in die Gesellschaft auf, f&uuml;r welche B[akunin] nach besten Kr&auml;ften zu wirken versprach. B. reiste nach Italien, erhielt dort von M[arx] die <A HREF="me16_014.htm"><I>provisorischen Statuten</I></A> und <A HREF="me16_005.htm"><I>Adresse an die arbeitenden Klassen</I></A> zugeschickt, antwortete "sehr enthusiastisch", tat nichts. Nach Jahren, worin man nichts von ihm h&ouml;rt, taucht er wieder in der Schweiz auf. Dort schlie&szlig;t er sich an nicht an die <I>Internationale</I>, sondern an die <I>Ligue de la Paix et de la Libert&eacute;</I>. Nach dem Kongre&szlig; dieser Friedensligue (Genf 1867) bringt B. sich in den <I>Vollziehungsausschu&szlig;</I> derselben, findet hier jedoch Gegner, die ihm nicht nur keinen "diktatorischen" Einflu&szlig; erlauben, sondern ihn als "<I>russisch </I>verd&auml;chtig" &uuml;berwachen. Kurz nach dem Br&uuml;&szlig;ler Kongre&szlig; (September 1868) der <I>Intern</I>[<I>ationale</I>] h&auml;lt die <I>Friedensligue </I>ihren Kongre&szlig; zu Bern. Diesmal tritt B. als firebrand |Aufwiegler| auf und - was en passant zu bemerken - h&auml;lt seine Denunziation der okzidentalen Bourgeoisie in dem Ton, worin die moskowitischen Optimisten die westliche Zivilisation - zur Besch&ouml;nigung ihrer eignen Barbarei - anzugreifen pflegen. Er schl&auml;gt eine Reihe von Beschl&uuml;ssen vor, die, <I>an sich abgeschmackt</I>, darauf berechnet sind, den b&uuml;rgerlichen Kretins Schrecken einzujagen, und Herrn Bakunin erlauben, mit Eklat aus der Friedensligue <I>aus-</I> und in die Internationale <I>einzutreten</I>. Es gen&uuml;gt zu sagen, da&szlig; sein dem Berner Kongre&szlig; vorgeschlagnes Programm solche Absurdit&auml;ten enth&auml;lt wie die <I>"Gleichheit"</I> der <I>"Klassen"</I>, "<I>Abschaffung des Erbrechts als Anfang </I>der sozial[en] Rev[olution]" etc. - gedankenlose Schw&auml;tzereien, ein Rosenkranz von hohlen Einf&auml;llen, die schauerlich zu sein pr&auml;tendieren, kurz eine in<A NAME="S410">sipide Improvisation, die blo&szlig; |<B>410|</A></B> auf einen gewissen Tageseffekt berechnet war. Die Freunde B's in Paris (wo ein Russe Mitherausgeber der <I>"Revue Positiviste"</I>) und London zeigen der Welt den Austritt B's aus der Friedensligue als un &eacute;v&eacute;nement |ein Ereignis| an und k&uuml;nden sein groteskes Programm - diese Olla podrida abgeschliffner Gemeinpl&auml;tze - als etwas wunderlich Grauses und Originelles an.</P>
<P>B. war unterdes in die Branche Romande |den Romanischen Zweig| der Internationalen (zu Genf) eingetreten. Es hatte Jahre gekostet, bis er sich zu diesem Schritt entschlo&szlig;. Aber es kostete noch keine Tage, bevor Herr Bakunin beschlo&szlig;, die <I>Intern.</I> umzuw&auml;lzen und sie in sein Instrument zu verwandeln.</P>
<P>Hinter dem R&uuml;cken des Londoner Generalrats - dieser wurde erst unterrichtet, nachdem alles anscheinlich <I>fertig</I> war - bildete er die sog. <I>Alliance des D&eacute;mocrates Socialistes</I>. Das Programm dieser Gesellschaft war kein andres als das von B. dem Berner Friedenskongre&szlig; vorgelegte. Die Gesellschaft k&uuml;ndete sich damit also von vornherein an als Propagandagesellschaft spezifisch B'scher Geheimweisheit, und B. selbst, <I>einer der unwissendsten Menschen auf dem Feld der sozialen Theorie</I>, figuriert hier pl&ouml;tzlich als <I>Sektenstifter</I>. Das theoretische Programm dieser Alliance war jedoch blo&szlig;e Farce. Die ernste Seite lag in ihrer praktischen Organisation. Diese Gesellschaft sollte n&auml;mlich <I>international</I> sein, mit ihrem Zentralkomitee in <I>Genf</I>, d.h. unter B's pers&ouml;nlicher Leitung. Zugleich aber sollte sie ein <I>"integraler"</I> Bestandteil der <I>Intern. Arbeiterassoziation </I>sein. Ihre branches |Zweiggesellschaften| sollten einerseits vertreten sein auf dem "n&auml;chsten Kongre&szlig;" der Intern. (zu Basel) und zugleich ihren eigenen Kongre&szlig; <I>neben dem andern </I>in Separatsitzungen abhalten etc. etc.</P>
<P>Das Menschenmaterial, wor&uuml;ber B. zun&auml;chst verf&uuml;gte, war die damalige Majorit&auml;t des <I>Comit&eacute; F&eacute;d&eacute;ral Romand </I>|<I>Romanisches F&ouml;deralkomitees</I>| der Intern. zu Genf, J. Ph. Becker, dessen Propagandaeifer zuweilen mit seinem Kopf durchbrennt, wurde vorgeschoben. In Italien und Spanien hatte B. einige Alliierte.</P>
<P>Der Generalrat zu London war vollst&auml;ndig unterrichtet. Er lie&szlig; jedoch Bakunin ruhig vorangehn bis zu dem Augenblick, wo letztrer gen&ouml;tigt war, durch J. Ph. Becker die Statuten (nebst Programm) der <I>Alliance des D&eacute;m. Soc.</I> dem Generalrat zur Genehmigung zukommen zu lassen. Darauf erfolgte ein weitl&auml;ufig motivierter Bescheid - ganz "richterlich" und "objektiv" gehalten, aber in seinen "Erw&auml;gungsgr&uuml;nden" voller Ironie -, der damit schlo&szlig;:</P>
<P>1. Der Generalrat l&auml;&szlig;t die Alliance <I>nicht </I>als branche der <I>Intern.</I> zu.</P>
<B><P><A NAME="S411">|411|</A></B> 2. Alle Paragraphen des Statuts der Alliance, die sich auf ihr Verh&auml;ltnis zur <I>Intern.</I> beziehn, sind f&uuml;r <I>null und nichtig </I>erkl&auml;rt.</P>
<P>In den <A HREF="me16_339.htm">Erw&auml;gungsgr&uuml;nden</A> war klar und schlagend bewiesen, da&szlig; die Alliance nichts als eine Maschine zur Desorganisation der Int. sei.</P>
<P>Dieser Schlag kam unvermutet. B. hatte bereits die <I>"&Eacute;galit&eacute;"</I>, das Zentralorgan der franz&ouml;sisch sprechenden Mitglieder der <I>Int.</I> in der Schweiz, in sein Organ verwandelt, au&szlig;erdem zu Locle sich einen kleinen Privatmoniteur gestiftet - den <I>"Progr&egrave;s"</I>. Der <I>"Progr&egrave;s"</I> spielt bis heute noch diese Rolle unter Redaktion eines fanatischen Anh&auml;ngers B's, eines gewissen <I>Guillaume</I>.</P>
<P>Nach mehrw&ouml;chentlichem Bedenken schickt endlich das Zentralkomitee der Alliance - unter der Signatur Perrons, eines Genfers - Antwortschreiben an den Generalrat. Die Alliance will aus Eifer f&uuml;r die gute Sache <I>ihre selbst&auml;ndige Organisation aufopfern</I>, aber nur auf eine Bedingung hin, n&auml;mlich auf Erkl&auml;rung des Generalrats, da&szlig; er <I>ihre "radikalen"</I> Prinzipien anerkennt.</P>
<P><A HREF="me16_348.htm">Der Generalrat antwortete</A>: Es sei nicht seine Funktion, theoretisch &uuml;ber die Programme der verschiednen Sektionen zu Gericht zu sitzen. Er habe nur zu sehn, da&szlig; in denselben <I>nichts direkt den Statuten und ihrem Geist Widersprechendes </I>enthalten sei. Er m&uuml;sse daher darauf bestehn, da&szlig; aus dem Programm der <I>Alliance</I> die abgeschmackte Phrase &uuml;ber die <I>"&eacute;galit&eacute; des classes"</I> |<I>"Gleichheit der Klassen"</I>| weggestrichen und statt dessen <I>"abolition des classes"</I> |<I>"Abschaffung der Klassen"</I>| gesetzt werde (was auch geschah). Im &uuml;brigen k&ouml;nnten sie eintreten <I>nach Aufl&ouml;sung ihrer selbst&auml;ndigen intern. Organisation </I>und nachdem sie (was notabene nie geschah) dem Generalrat eine Liste &uuml;ber ihre s&auml;mtlichen branches zugestellt.</P>
<P>Damit war dieser incident |Zwischenfall| erledigt. Die <I>Alliance </I>l&ouml;ste sich <I>nominell </I>auf und blieb <I>faktisch </I>unter B's Leitung fortbestehn, der zugleich das Genfer <I>Comit&eacute; Romand F&eacute;d&eacute;ral</I> der Intern. beherrschte. Zu ihren bisherigen Organen kam noch die <I>"Federaci&oacute;n"</I> zu Barcelona hinzu (nach dem Basler Kongre&szlig; noch die <I>"Eguaglianza"</I> zu Neapel).</P>
<P>B. suchte nun seinen Zweck - die <I>Internationale</I> in sein Privatwerkzeug zu verwandeln - auf andre Weise zu erreichen. Er lie&szlig; durch unser Genfer Romanisches Komitee dem Generalrat vorschlagen, die <I>"Erbschaftsfrage"</I> auf das Programm des Basler Kongresses zu setzen. Der Generalrat ging darauf ein, um B. direkt auf den Kopf schlagen zu k&ouml;nnen. B's Plan war der: Indem der Basler Kongre&szlig; die von B. zu Bern aufgestellten "Prinzipien" (?) annimmt, wird der Welt gezeigt, da&szlig; B. nicht zur Intern., sondern <A NAME="S412">|<B>412|</A></B> die Intern. zu B. &uuml;bergetreten ist. Einfache Konsequenz, der Londoner Generalrat (dessen Gegnerschaft gegen die Aufw&auml;rmung der vieillerie <I>Saint-Simoniste </I>|des <I>Saint-Simonistischen </I>Kohls| dem B. bekannt war) mu&szlig; abtreten, und der Basler Kongre&szlig; wird den <I>Generalrat nach Genf verlegen</I>, d.h. die Internationale wird der Diktatur B. anheimfallen.</P>
<P>B. setzte eine v&ouml;llige <I>Konspiration </I>ins Werk, um sich die Majorit&auml;t auf dem Basler Kongre&szlig; zu sichern. Sogar an <I>falschen</I> Vollmachten fehlte es nicht, wie die des Herrn Guillaume f&uuml;r Locle etc. B. selbst bettelte sich Vollmachten von Neapel und Lyon. Verleumdungen aller Art gegen den Generalrat wurden ausgestreut. Den einen sagte man, das <I>&eacute;l&eacute;ment bourgeois</I> |<I>b&uuml;rgerliche Element</I>| wiege in ihm vor, den andern, er sei der Sitz des <I>communisme autoritaire </I>|<I>autorit&auml;ren Kommunismus</I>| etc.</P>
<P>Das Resultat des Basler Kongresses ist bekannt. B's Vorschl&auml;ge drangen nicht durch, und der Generalrat blieb in London.</P>
<P>Der &Auml;rger &uuml;ber diesen Fehlschlag - mit dessen Gelingen B. vielleicht allerlei Privatspekulationen verkn&uuml;pft hatte in "seines Herzens Geist und Empfindung" - machte sich in gereizten &Auml;u&szlig;erungen der <I>"&Eacute;galit&eacute;"</I> und des <I>"Progr&egrave;s"</I> Luft. Diese Bl&auml;tter nahmen unterdes mehr und mehr die Form offizieller Orakel an. Bald wurde diese, bald jene Schweizer Sektion der Intern. mit Bann belegt, weil sie gegen B's ausdr&uuml;ckliche Vorschrift sich an der politischen Bewegung beteiligt hatten etc. Endlich brach die lang verhaltne Wut gegen den Generalrat offen aus. <I>"Progr&egrave;s"</I> und <I>"&Eacute;galit&eacute;"</I> mokierten sich, griffen an, erkl&auml;rten, der Generalrat erf&uuml;llte seine Pflichten nicht, z.B. in betreff des dreimonatlichen Bulletins; der Generalrat m&uuml;sse sich der direkten Kontrolle &uuml;ber England entledigen und neben sich ein englisches Zentralkomitee, das sich nur mit englischen Angelegenheiten [befasse], gr&uuml;nden lassen; die Beschl&uuml;sse des Generalrats &uuml;ber die gefangenen Fenier seien eine &Uuml;berschreitung seiner Funktionen, da er sich nicht mit lokalpolitischen Fragen zu besch&auml;ftigen habe. Es wurde ferner in <I>"Progr&egrave;s"</I> und <I>"&Eacute;galit&eacute;"</I> Partei f&uuml;r <I>Schweitzer </I>genommen und der Generalrat kategorisch aufgefordert, sich offiziell und publiquement |&ouml;ffentlich| &uuml;ber die Frage Liebknecht-Schweitzer zu erkl&auml;ren. Das Journal <I>"Le Travail"</I> (in Paris), worin die Pariser Freunde Schweitzers ihm g&uuml;nstige Artikel eingeschmuggelt, wurde dar&uuml;ber belobt von <I>"Progr&egrave;s"</I> und <I>"&Eacute;galit&eacute;"</I> und in letztrer aufgefordert, gemeinsame Sache gegen den Generalrat zu machen.</P>
<P>Die Zeit war jetzt daher gekommen, wo eingeschritten werden mu&szlig;te. Folgendes ist w&ouml;rtliche Kopie des <A HREF="me16_384.htm">Sendschreibens des Generalrats</A><A NAME="S413"> an das |<B>413|</A></B> Genfer Romanische Zentralkomitee. Das Dokument zu lang, um es ins Deutsche zu &uuml;bersetzen.</P>
<P>"<I>Der Generalrat an den F&ouml;deralrat der romanischen Schweiz in Genf.</P>
</I><P>In seiner au&szlig;erordentlichen Sitzung vom 1. Januar 1870 hat der Generalrat beschlossen:</P>
<P>1. Wir lesen in der <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I>, vom 11. Dezember 1869:</P>
<FONT SIZE=2><P>'Es ist sicher, da&szlig; der Generalrat &auml;u&szlig;erst wichtige Dinge vernachl&auml;ssigt ... Wir erinnern den Generalrat an seine Pflichten durch den Artikel 1 des Reglements: "Der Generalrat ist <I>verpflichtet</I>, die Kongre&szlig;beschl&uuml;sse auszuf&uuml;hren." ... <I>Wir h&auml;tten genug Fragen an den Generalrat</I>, <I>so da&szlig; seine Antworten </I>ein ziemlich langes Dokument erg&auml;ben. <I>Sie werden sp&auml;ter kommen.</I> In der Erwartung etc.'</P>
</FONT><P>Der Generalrat kennt weder in den Statuten noch im Reglement einen Artikel, der <I>ihn verpflichtete</I>, sich in eine Korrespondenz oder eine Polemik mit der <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I> einzulassen oder 'Fragen' irgendeiner Zeitung zu 'beantworten'.</P>
<I><P>Allein der F&ouml;deralrat der romanischen Schweiz</I> vertritt die Zweiggesellschaften der romanischen Schweiz vor dem Generalrat. Wenn der F&ouml;deralrat Anfragen oder Vorw&uuml;rfe an uns richtet, und zwar auf dem einzig legitimen Wege, das hei&szlig;t durch seinen <I>Sekret&auml;r</I>, wird der Generalrat immer bereit sein, darauf zu antworten. Aber der Romanische F&ouml;deralrat hat weder das Recht, seine Funktionen an die <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I> und den <I>'Progr&egrave;s' abzutreten</I>, noch seine Funktionen von diesen Zeitungen usurpieren zu lassen.</P>
<P>Allgemein gesprochen: die Korrespondenz des Generalrats mit den nationalen und lokalen Komitees k&ouml;nnte nicht ver&ouml;ffentlicht werden, ohne den allgemeinen Interessen der Assoziation gro&szlig;en Schaden zuzuf&uuml;gen.</P>
<P>Wenn also die anderen Organe der <I>Internationale</I> dem <I>'Progr&egrave;s'</I> und der <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I> nachahmen w&uuml;rden, s&auml;he sich der Generalrat vor die Alternative gestellt, sich entweder durch sein Schweigen vor der &Ouml;ffentlichkeit zu diskreditieren oder seine Pflichten durch eine &ouml;ffentliche Antwort zu verletzen.</P>
<P>Die '&Eacute;galit&eacute;' hat sich dem 'Progr&egrave;s' beigesellt, um den 'Travail' aufzufordern, vom Generalrat Erkl&auml;rungen zu verlangen. Das ist beinahe eine Liga f&uuml;r das &ouml;ffentliche Wohl!</P>
<P>2. Angenommen, die von der <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I> gestellten Fragen gehen vom <I>Romanischen F&ouml;deralrat aus</I>, so wollen wir sie beantworten, aber nur un<A NAME="S414">ter |<B>414|</A></B> der Bedingung, da&szlig; solche Fragen an uns nicht wieder in dieser Weise gestellt werden.</P>
<P>3. <I>Die Frage des Bulletins.</P>
</I><P>Die Beschl&uuml;sse des Genfer Kongresses, die in das Reglement aufgenommen wurden, schreiben vor, da&szlig; die nationalen Komitees dem Generalrat <I>Dokumente </I>&uuml;ber die proletarische Bewegung einzusenden haben und da&szlig; der Generalrat dann ein Bulletin in den verschiedenen Sprachen ver&ouml;ffentlichen soll, <I>'sooft seine Mittel es ihm erlauben'</I>. ('<I>As often as its means permit</I>, the General Council shall publish a report etc.')</P>
<P>Die Verpflichtung des Generalrats war demnach an Bedingungen gekn&uuml;pft, die niemals erf&uuml;llt wurden. Selbst die in den Statuten vorgeschriebene <I>statistische Untersuchung</I>, die von mehreren aufeinander folgenden allgemeinen Kongressen beschlossen und Jahr f&uuml;r Jahr vom Generalrat verlangt wurde, ist niemals durchgef&uuml;hrt worden. Was die <I>Mittel</I> anbelangt, so h&auml;tte der Generalrat ohne die regionalen Beitr&auml;ge aus England und ohne die pers&ouml;nlichen Opfer seiner Mitglieder schon l&auml;ngst aufgeh&ouml;rt zu existieren.</P>
<P>So ist das vom Genfer Kongre&szlig; angenommene Reglement ein toter Buchstabe geblieben.</P>
<P>Was den Kongre&szlig; zu Basel anbelangt, so hat er nicht &uuml;ber die <I>Ausf&uuml;hrung </I>eines bestehenden Reglements, sondern nur &uuml;ber die Opportunit&auml;t eines zu schaffenden Bulletins diskutiert und <I>keinen Beschlu&szlig; </I>dar&uuml;ber <I>gefa&szlig;t</I>.</P>
<P>&Uuml;brigens glaubt der Generalrat, da&szlig; der urspr&uuml;ngliche Zweck eines von ihm herausgegebenen Bulletins zur Zeit vollkommen von den verschiedenen Organen der <I>Internationale</I> erf&uuml;llt wird, die in verschiedenen Sprachen erscheinen und auf dem Wege des gegenseitigen Austauschs verbreitet werden. Es w&auml;re absurd, durch kostspielige Bulletins erreichen zu wollen, was bereits ohne Kosten erreicht wird. Andererseits w&uuml;rde ein Bulletin, das Dinge ver&ouml;ffentlicht, die in den Organen der <I>Internationale</I> nicht gedruckt werden, nur dazu dienen, unsere Feinde hinter die Kulissen sehen zu lassen.</P>
<P>4. <I>Die Frage der Trennung des Generalrats vom F&ouml;deralrat f&uuml;r England.</P>
</I><P>Lange vor der Gr&uuml;ndung der <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I> wurde dieser Vorschlag wiederholt im Generalrat selbst von einem oder zwei seiner englischen Mitglieder eingebracht. Man hat ihn aber stets fast einstimmig abgelehnt.</P>
<P>Obgleich die revolution&auml;re Initiative wahrscheinlich von Frankreich ausgehen wird, kann allein England als <I>Hebel </I>f&uuml;r eine ernsthafte &ouml;konomische Revolution dienen. Es ist das einzige Land, wo es keine <I>Bauern </I>mehr gibt und wo der Grundbesitz in wenigen H&auml;nde<A NAME="S415">n konzentriert ist. Es ist das |<B>415|</A></B> einzige Land, wo die <I>kapitalistische Form</I> - das hei&szlig;t die auf gro&szlig;er Stufenleiter kombinierte Arbeit unter kapitalistischen Unternehmern - sich fast der gesamten Produktion bem&auml;chtigt hat. Es ist das einzige Land, wo <I>die gro&szlig;e Mehrheit der Bev&ouml;lkerung aus Lohnarbeitern </I>(wages labourers) besteht. Es ist das einzige Land, wo der Klassenkampf und die Organisation der Arbeiterklasse durch die <I>Trade-Unions </I>einen gewissen Grad der Reife und der Universalit&auml;t erlangt haben. Dank seiner Herrschaft auf dem Weltmarkt ist England das einzige Land, wo jede Revolution in den &ouml;konomischen Verh&auml;ltnissen unmittelbar auf die ganze Welt zur&uuml;ckwirken mu&szlig;. Wenn der Landlordismus und der Kapitalismus ihren klassischen Sitz in diesem Lande haben, so sind andererseits <I>die materiellen Bedingungen ihrer Vernichtung </I>dort am meisten herangereift. Der Generalrat ist jetzt in der gl&uuml;cklichen Lage, <I>seine Hand direkt auf diesem gro&szlig;en Hebel der proletarischen Revolution zu haben</I>; welche Torheit, ja, man k&ouml;nnte fast sagen, welches Verbrechen w&auml;re es, ihn englischen H&auml;nden allein zu &uuml;berlassen!</P>
<P>Die Engl&auml;nder verf&uuml;gen &uuml;ber alle notwendigen <I>materiellen Voraussetzungen </I>f&uuml;r eine soziale Revolution. Woran es ihnen mangelt, ist <I>der Geist der Verallgemeinerung und die revolution&auml;re Leidenschaft</I>. Dem kann nur der Generalrat abhelfen und somit eine wahrhaft revolution&auml;re Bewegung in diesem Land und folglich <I>&uuml;berall </I>beschleunigen. Die gro&szlig;en Erfolge, die wir bereits in dieser Hinsicht erzielt haben, werden von den kl&uuml;gsten und angesehensten Zeitungen der herrschenden Klassen bezeugt, wie zum Beispiel von der <I>'Pall Mall Gazette'</I>, der <I>'Saturday Review'</I>, dem <I>'Spectator' </I>und der <I>'Fortnightly Review'</I>, ganz abgesehen von den sogenannten radikalen Mitgliedern des <I>Unterhauses</I> und des <I>Oberhauses</I>, die noch vor kurzem einen gro&szlig;en Einflu&szlig; auf die F&uuml;hrer der englischen Arbeiter aus&uuml;bten. Sie klagen uns &ouml;ffentlich an, wir h&auml;tten den <I>englischen</I> Geist der Arbeiterklasse vergiftet und fast erstickt und sie zum revolution&auml;ren Sozialismus getrieben.</P>
<P>Die einzige Methode, diese Ver&auml;nderung zu erreichen, besteht darin, da&szlig; wir <I>als Generalrat der Internationalen Assoziation </I>handeln. Als Generalrat k&ouml;nnen wir Ma&szlig;nahmen veranlassen (wie zum Beispiel die Gr&uuml;ndung der <I>Land and Labour League</I>), die dann sp&auml;ter, bei ihrer Ausf&uuml;hrung, vor der &Ouml;ffentlichkeit als spontane Bewegungen der englischen Arbeiterklasse erscheinen.</P>
<P>W&uuml;rde ein <I>F&ouml;deralrat </I>au&szlig;erhalb des <I>Generalrats </I>gebildet, welche unmittelbaren Auswirkungen h&auml;tte dies? Der F&ouml;deralrat bef&auml;nde sich zwischen dem <I>Generalrat der Internationale </I>und dem <I>Allgemeinen Rat der Trade-Unions </I>und bes&auml;&szlig;e keinerlei Autorit&auml;t. Andererseits w&uuml;rde der <I>Generalrat der Internationale diesen gro&szlig;en Hebel aus den H&auml;nden <A NAME="S416"></I>lassen. Wenn |<B>416|</A></B> wir laute Marktschreierei ernster und unsichtbarer Arbeit vorz&ouml;gen, darin h&auml;tten wir vielleicht den Fehler begangen, &ouml;ffentlich auf die Frage der <I>'&Eacute;galit&eacute;' </I>zu antworten, warum 'der Generalrat sich in diese so l&auml;stige H&auml;ufung von Funktionen f&uuml;gt'.</P>
<P>England darf nicht einfach den anderen L&auml;ndern gleichgesetzt werden. Man mu&szlig; es als <I>die Metropole des Kapitals betrachten</I>.</P>
<P>5. <I>Die Frage der Resolution des Generalrats &uuml;ber die irische Amnestie</I>.</P>
<P>Wenn England das Bollwerk des europ&auml;ischen Landlordismus und Kapitalismus ist, so ist <I>Irland </I>der einzige Punkt, wo man den gro&szlig;en Schlag gegen das offizielle England f&uuml;hren kann.</P>
<P>Erstens ist Irland das Bollwerk des englischen Landlordismus. Wenn er in Irland fiele, so fiele er auch in England. In Irland kann dies hundertmal leichter erreicht werden, weil sich <I>der &ouml;konomische Kampf dort ausschlie&szlig;lich auf den Grundbesitz konzentriert</I>, weil dieser Kampf dort gleichzeitig ein <I>nationaler </I>ist und weil das Volk dort revolution&auml;rer und erbitterter ist als in England. Der Landlordismus in Irland wird ausschlie&szlig;lich durch <I>die englische Armee</I> aufrechterhalten. In dem Moment, wo die Zwangsunion zwischen den beiden L&auml;ndern aufh&ouml;rt, wird in Irland eine soziale Revolution ausbrechen, wenn auch in veralteten Formen. Der englische Landlordismus wird nicht nur eine bedeutende Quelle seiner Reicht&uuml;mer verlieren, sondern auch <I>seine gr&ouml;&szlig;te moralische Kraft </I>- die Kraft, <I>die Herrschaft Englands &uuml;ber Irland zu repr&auml;sentieren</I>. Andererseits macht das englische Proletariat seine Landlords in England selbst unverwundbar, solange es ihre Macht in Irland aufrechterh&auml;lt.</P>
<P>Zweitens hat die <I>englische Bourgeoisie </I>das irische Elend nicht nur ausgenutzt, um durch die <I>erzwungene Einwanderung </I>der armen Iren die Lage der Arbeiterklasse in England zu verschlechtern, sondern sie hat &uuml;berdies das Proletariat in zwei feindliche Lager gespalten. Das revolution&auml;re Feuer des keltischen Arbeiters vereinigt sich nicht mit der soliden, aber langsamen Natur des angels&auml;chsischen Arbeiters. Im Gegenteil, es herrscht in <I>allen gro&szlig;en Industriezentren Englands </I>ein tiefer Antagonismus zwischen dem irischen und englischen Proletarier. Der gew&ouml;hnliche englische Arbeiter ha&szlig;t den irischen als einen Konkurrenten, der die L&ouml;hne und den <I>standard of life </I>|<I>Lebensstandard</I>| herabdr&uuml;ckt. Er empfindet ihm gegen&uuml;ber nationale und religi&ouml;se Antipathien. Er betrachtet ihn fast mit denselben Augen, wie die <I>poor whites </I>|<I>armen Wei&szlig;en</I>| der S&uuml;dstaaten Nordamerikas die schwarzen Sklaven betrachteten. Dieser Antagonismus zwischen den <A NAME="S417">Proletariern in England selbst |<B>417|</A></B> wird von der Bourgeoisie k&uuml;nstlich gesch&uuml;rt und wachgehalten. Sie wei&szlig;, da&szlig; diese Spaltung das <I>wahre Geheimnis der Erhaltung ihrer Macht </I>ist.</P>
<P>Dieser Antagonismus wiederholt sich auch jenseits des Atlantik. Die von ihrem heimatlichen Boden durch Ochsen und Hammel vertriebenen Iren finden sich in den Vereinigten Staaten wieder, wo sie einen ansehnlichen und st&auml;ndig wachsenden Teil der Bev&ouml;lkerung bilden. Ihr einziger Gedanke, ihre einzige Leidenschaft ist der Ha&szlig; gegen England. Die englische und die amerikanische Regierung, das hei&szlig;t die Klassen, welche sie repr&auml;sentieren, n&auml;hren diese Leidenschaften, um den <I>Kampf zwischen den Nationen </I>zu verewigen, der jede ernsthafte und aufrichtige Allianz zwischen den Arbeiterklassen zu beiden Seiten des Atlantik und folglich deren gemeinsame Emanzipation behindert.</P>
<P>Irland ist der einzige Vorwand der englischen Regierung, um <I>eine gro&szlig;e stehende Armee </I>zu unterhalten, die im Bedarfsfalle, wie es sich gezeigt hat, auf die englischen Arbeiter losgelassen wird, nachdem sie in Irland zur Soldateska ausgebildet wurde. Schlie&szlig;lich wiederholt sich im England unserer Tage das, was uns das Alte Rom in ungeheurem Ma&szlig;stab zeigte. Das Volk, das ein anderes Volk unterjocht, schmiedet seine eigenen Ketten.</P>
<P>Der Standpunkt der Internationalen Assoziation in der irischen Frage ist also v&ouml;llig klar. Ihre erste Aufgabe ist es, die soziale Revolution in England zu beschleunigen. Zu diesem Zwecke mu&szlig; man den entscheidenden Schlag in Irland f&uuml;hren.</P>
<P>Die Resolution des Generalrats &uuml;ber die irische Amnestie soll nur dazu dienen, andere Resolutionen einzuleiten, in denen zum Ausdruck gebracht werden wird, da&szlig; es, abgesehen von jeglicher internationaler Gerechtigkeit, <I>eine Vorbedingung f&uuml;r die Emanzipation der englischen Arbeiterklasse </I>ist, die bestehende <I>Zwangsunion </I>- das hei&szlig;t der Versklavung Irlands - in eine <I>gleiche und freie Konf&ouml;deration </I>umzuwandeln, wenn das m&ouml;glich ist, oder die <I>v&ouml;llige Trennung </I>zu erzwingen, wenn es sein mu&szlig;.</P>
<P>&Uuml;brigens sind die Doktrinen der <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I> und des <I>'Progr&egrave;s'</I> &uuml;ber den Zusammenhang oder vielmehr &uuml;ber das Nichtvorhandensein eines Zusammenhangs zwischen der sozialen und politischen Bewegung unseres Wissens auf keinem unserer Kongresse anerkannt worden. <I>Sie stehen im Gegensatz zu unseren Statuten.</I> Dort hei&szlig;t es:</P>
<P>'That the <I>economical emancipation </I>of the working classes is ... the great end <I>to which every political movement ought to be subordinate as a means</I>.'</P>
<P>|'Da&szlig; die <I>&ouml;konomische Emanzipation </I>der Arbeiterklasse ... der gro&szlig;e Endzweck ist, <I>dem jede politische Bewegung</I>, <I>als Mittel</I>, <I>unterzuordnen ist</I>.'|</P>
<B><P><A NAME="S418">|418|</A></B> Diese Worte <I>'as a means'</I> ('als Mittel') wurden in der franz&ouml;sischen &Uuml;bersetzung, die 1864 vom Pariser Komitee angefertigt wurde, weggelassen. Auf die Anfrage des Generalrats hin entschuldigte sich das Pariser Komitee mit den Schwierigkeiten seiner politischen Situation.</P>
<P>Es gibt noch andere Verst&uuml;mmelungen des authentischen Textes der Statuten. Der erste Erw&auml;gungsgrund der Statuten hat folgenden Wortlaut:</P>
<P>'The struggle for the emancipation of the working classes means ... a struggle ... for <I>equal rights and duties</I>, and the <I>abolition of all class rule</I>.'</P>
<P>|'Der Kampf f&uuml;r die Emanzipation der Arbeiterklasse ist ... ein Kampf ... f&uuml;r <I>gleiche Rechte und Pflichten </I>und f&uuml;r die <I>Vernichtung aller Klassenherrschaft</I>.'|</P>
<P>Die Pariser &Uuml;bersetzung spricht von 'den gleichen Rechten und Pflichten', das hei&szlig;t sie gebraucht die allgemeine Phrase, die man in fast allen demokratischen Manifesten seit einem Jahrhundert findet und die von den verschiedenen Klassen verschieden ausgelegt wird, aber sie l&auml;&szlig;t die konkrete Forderung der 'Vernichtung der Klassen' weg.</P>
<P>Dann liest man im zweiten Absatz der Erw&auml;gungen zu den Statuten:</P>
<P>'That the economical subjection of the <I>man of labour </I>to <I>the monopoliser of the means of labour</I>, that is <I>the sources of life </I>etc.'</P>
<P>|'Da&szlig; die &ouml;konomische Unterwerfung des <I>Arbeiters </I>unter <I>den Aneigner der Arbeitsmittel</I>, d.h. <I>der Lebensquellen </I>etc.'|</P>
<P>Die Pariser &Uuml;bersetzung setzt <I>'Kapital'</I> an Stelle von <I>'means of labour, that is the sources of life'</I>, obwohl der letztere Ausdruck den Grund und Boden ebenso einschlie&szlig;t wie die &uuml;brigen Arbeitsmittel.</P>
<P>Der urspr&uuml;ngliche und authentische Text wurde in der franz&ouml;sischen &Uuml;bersetzung wiederhergestellt, die 1866 in Br&uuml;ssel ver&ouml;ffentlicht wurde.</P>
<P>6. <I>Die Frage Liebknecht-Schweitzer.</P>
</I><P>Die <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I> sagt: <I>'Diese beiden Gruppen geh&ouml;ren der Internationale an.'</P>
</I><P>Das ist falsch. Die Gruppe der Eisenacher (die der <I>'Progr&egrave;s'</I> und die <I>'&Eacute;galit&eacute;' </I>in eine Gruppe des B&uuml;rgers Liebknecht zu verwandeln geruhen) geh&ouml;rt zur <I>Internationale</I>. <I>Die Gruppe Schweitzers geh&ouml;rt ihr nicht an</I>.</P>
<P>Schweitzer selbst hat in seinem Blatt, dem <I>'Social-Demokrat'</I>, ausf&uuml;hrlich erkl&auml;rt, warum die <I>Lassalleanische Organisation </I>sich nicht der <I>Internationale </I>anschlie&szlig;en k&ouml;nne, ohne sich selbst zu vernichten. Er hat die Wahrheit gesagt, ohne es zu wissen. Seine k&uuml;nstliche <I>Sekten</I>organisation steht im Gegensatz zur <I>wirklichen Organisation </I>der Arbeiterklasse.</P>
<P>Der <I>'Progr&eacute;s'</I> und die <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I> haben den Generalrat aufgefordert, &ouml;ffentlich seine <I>'Meinung' </I>&uuml;ber die pers&ouml;nlichen Differenzen zwischen Liebknecht und Schweitzer zu &auml;u&szlig;ern. Da der B&uuml;rger <I>J. Ph. Becker </I>(der in dem Blatte Schweitzers ebenso <I>verleumdet</I> wird wie Liebknecht) zu den Mit<A NAME="S419">- |<B>419|</A></B> gliedern des <I>Redaktionskomitees </I>der <I>'&Eacute;galit&eacute;'</I> geh&ouml;rt, erscheint es wirklich recht sonderbar, da&szlig; seine Redakteure &uuml;ber die Tatsachen nicht besser unterrichtet sind. Sie mu&szlig;ten wissen, da&szlig; Liebknecht im <I>'Demokratischen Wochenblatt'</I> Schweitzer &ouml;ffentlich aufgefordert hat, den <I>Generalrat</I> als <I>Schiedsrichter ihrer Differenzen </I>anzuerkennen, und da&szlig; Schweitzer es nicht weniger &ouml;ffentlich abgelehnt hat, die Autorit&auml;t des Generalrats anzuerkennen.</P>
<P>Der Generalrat hat nichts unversucht gelassen, um diesem Skandal ein Ende zu machen. Er hat seinen Sekret&auml;r f&uuml;r Deutschland beauftragt, mit Schweitzer in Korrespondenz zu treten, was auch geschah, doch alle Versuche des Rats scheiterten an dem festen Entschlu&szlig; Schweitzers, mit der Sektenorganisation um jeden Preis seine autokratische Macht aufrechtzuerhalten.</P>
<P>Es ist Sache des Generalrats, einen g&uuml;nstigen Moment zu bestimmen, wo seine <I>&ouml;ffentliche Intervention </I>in diesem Streit mehr n&uuml;tzen als schaden wird.</P>
<I><P ALIGN="RIGHT">Im Auftrag des Generalrats etc.</I>"</P>
<P>Die franz&ouml;sischen Komitees (obgleich Bakunin stark in Lyon und Marseille intrigiert und einige junge Brausek&ouml;pfe gewonnen hatte) ebenso wie der <I>Conseil </I>[<I>G&eacute;n&eacute;ral</I>] <I>Belge </I>|<I>belgische Generalrat</I>| (Bruxelles) haben sich ganz einverstanden mit diesem Reskript des Generalrats erkl&auml;rt.</P>
<P>Die Abschrift f&uuml;r Genf (weil der Sekret&auml;r f&uuml;r die Schweiz, Jung, sehr besch&auml;ftigt war) wurde etwas verz&ouml;gert. Sie kreuzte sich daher unterwegs mit einem offiziellen Schreiben von <I>Perret</I>, Sekret&auml;r des Genfer Romanischen Zentralkomitees, an den Generalrat.</P>
<P>Die Krise war n&auml;mlich in Genf vor Ankunft unsres Briefs ausgebrochen. Einige Redakteure der <I>"&Eacute;galit&eacute;"</I> hatten sich der von Bak. diktierten Richtung widersetzt. Bakunin und seine Anh&auml;nger (wovon 6 Redakteure der <I>"&Eacute;galit&eacute;"</I>) wollten das Genfer <I>Zentralkomitee</I> zur Entlassung der Widerspenstigen zwingen. Das Genfer Komitee dagegen war l&auml;ngst die Despotie B's m&uuml;d und sah sich mit Unwillen durch ihn in Gegensatz zu den &uuml;brigen deutschen Schweizer Komitees, zu dem Generalrat etc. hineingezogen. Es best&auml;tigte also umgekehrt die B. mi&szlig;f&auml;lligen Redakteure der <I>"&Eacute;galit&eacute;"</I>. Darauf gaben seine 6 Mann ihre Entlassung von der Redaktion, indem sie dadurch das Blatt stillzusetzen glaubten.</P>
<P>In Antwort auf unsre Missive erkl&auml;rt das Genfer Zentralkomitee, da&szlig; die Angriffe der <I>"&Eacute;galit&eacute;"</I> wider seinen Wille<A NAME="S420">n stattgefunden, da&szlig; es die in |<B>420|</A></B> derselben gepredigte Politik nie gebilligt, da&szlig; das Blatt jetzt unter strenger Aufsicht des Komitees redigiert wird usw.</P>
<P>Bakunin zog sich darauf von Genf nach Tessin zur&uuml;ck. Er hat nur noch - was die Schweiz betrifft - im <I>"Progr&egrave;s"</I> |Locle) seine Hand.</P>
<P>Bald darauf starb <I>Herzen</I>. Bakunin, der seit der Zeit, wo er als <I>Lenker der europ. Arbeiterbewegung </I>sich aufwerfen wollte, seinen alten Freund und Patron Herzen verleugnet hatte, stie&szlig; sofort nach dessen Tod in die Lobesposaune. Warum? Herzen, trotz seines pers&ouml;nlichen Reichtums, lie&szlig; sich j&auml;hrlich 25.000 frs. f&uuml;r Propaganda von der ihm befreundeten pseudo-sozialistischen panslawistischen Partei in Ru&szlig;land zahlen. Durch sein Lobesgeschrei hat Bakunin diese Gelder <I>auf sich </I>gelenkt und damit "die <I>Erbschaft </I>Herzens" - malgr&eacute; sa haine del'h&eacute;ritage' |trotz seiner Abneigung gegen das Erbrecht| - pekuni&auml;r und <I>moralisch </I>sine beneficio inventarii angetreten.</P>
<P>Gleichzeitig hat sich in Genf eine junge russische refugee colony |Fl&uuml;chtlingskolonie| angesiedelt, fl&uuml;chtige Studenten, die es wirklich ehrlich meinen und ihre Ehrlichkeit dadurch beweisen, da&szlig; sie die <I>Bek&auml;mpfung des Panslawismus </I>als Hauptpunkt in ihr Programm aufgenommen.</P>
<P>Sie publizieren zu Genf ein Journal: <I>"La voix du peuple"</I>.</P>
<P>Sie haben vor about |ungef&auml;hr| 2 Wochen sich nach London gewandt, ihre Statuten und Programm eingesandt, Best&auml;tigung zur Bildung einer russischen branche verlangt. Ist gegeben worden.</P>
<P>In einem besondern Brief an Marx haben sie ihn ersucht, sie im Zentralrat provisorisch zu repr&auml;sentieren. Dies ditto akzeptiert. Sie haben zugleich angezeigt - und schienen sich deswegen bei Marx <I>entschuldigen zu wollen </I>-, da&szlig; sie n&auml;chstens dem Bakunin &ouml;ffentlich die Maske abrei&szlig;en m&uuml;&szlig;ten, in dem dieser Mensch <I>zweierlei ganz verschiedne Sprachen f&uuml;hre</I>, eine andre in Ru&szlig;land, eine andre in Europa.</P>
<P>So wird das Spiel dieses h&ouml;chst gef&auml;hrlichen Intriganten - wenigstens auf dem Terrain der Internationalen - bald ausgespielt sein.</P>
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