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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>Das Kapital - Vor- und Nachwort zur franzoesischen Ausgabe</TITLE>
<META NAME="Version" CONTENT="2.0">
<META NAME="Date" CONTENT="1997-10-31">
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<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me23_018.htm"><FONT SIZE=2>Nachwort zur zweiten Auflage</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_033.htm"><FONT SIZE=2>Zur dritten Auflage</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 23, "Das Kapital", Bd. I, S. 31 - 32<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968 </SMALL></P>
<FONT SIZE="+2"><P ALIGN="CENTER">Vor- und Nachwort zur franz&ouml;sischen Ausgabe</P>
</FONT><P ALIGN="RIGHT">London, 18. M&auml;rz 1872 </P>
<B><P><A NAME="S31">&lt;31&gt;</A></B> An den B&uuml;rger Maurice La Ch&acirc;tre</P>
<P>Werter B&uuml;rger!</P>
<P>Ich begr&uuml;&szlig;e Ihre Idee, die &Uuml;bersetzung des "Kapitals" in periodischen Lieferungen herauszubringen. In dieser Form wird das Werk der Arbeiterklasse leichter zug&auml;nglich sein, und diese Erw&auml;gung ist f&uuml;r mich wichtiger als alle anderen.</P>
<P>Das ist die Vorderseite Ihrer Medaille, aber hier ist auch die Kehrseite: Die Untersuchungsmethode, deren ich mich bedient habe und die auf &ouml;konomische Probleme noch nicht angewandt wurde, macht die Lekt&uuml;re der ersten Kapitel ziemlich schwierig, und es ist zu bef&uuml;rchten, da&szlig; das franz&ouml;sische Publikum, stets ungeduldig nach dem Ergebnis und begierig, den Zusammenhang zwischen den allgemeinen Grunds&auml;tzen und den Fragen zu erkennen, die es unmittelbar bewegen, sich abschrecken l&auml;&szlig;t, weil es nicht sofort weiter vordringen kann.</P>
<P>Das ist ein Nachteil, gegen den ich nichts weiter unternehmen kann, als die nach Wahrheit strebenden Leser von vornherein darauf hinzuweisen und gefa&szlig;t zu machen. Es gibt keine Landstra&szlig;e f&uuml;r die Wissenschaft, und nur diejenigen haben, Aussicht, ihre lichten H&ouml;hen zu erreichen, die die M&uuml;he nicht scheuen, ihre steilen Pfade zu erklimmen.</P>
<I><P ALIGN="RIGHT">Karl Marx</I> </P>
<B><I><FONT FACE="Arial"><P ALIGN="CENTER">An den Leser</P>
</B></I></FONT><P>Herr J. Roy hat es unternommen, eine so genaue und selbst w&ouml;rtliche &Uuml;bersetzung wie m&ouml;glich zu geben ; er hat seine Aufgabe peinlich genau erf&uuml;llt. Aber gerade seine peinliche Genauigkeit hat mich gezwungen, die <A NAME="S32"><B>&lt;32&gt;</A></B> Fassung zu &auml;ndern, um sie dem Leser zug&auml;nglicher zu machen. Diese &Auml;nderungen, die von Tag zu Tag gemacht wurden, da das Buch in Lieferungen erschien, sind mit ungleicher Sorgfalt ausgef&uuml;hrt worden und mu&szlig;ten Stilungleichheiten hervorrufen.</P>
<P>Nachdem ich mich dieser Revisionsarbeit einmal unterzogen hatte, bin ich dazu gekommen, sie auch auf den zugrunde gelegten Originaltext anzuwenden (die zweite deutsche Ausgabe), einige Er&ouml;rterungen zu vereinfachen, andre zu vervollst&auml;ndigen, erg&auml;nzendes historisches oder statistisches Material zu geben, kritische Bemerkungen hinzuzuf&uuml;gen etc. Welches auch die literarischen M&auml;ngel dieser franz&ouml;sischen Ausgabe sein m&ouml;gen, sie besitzt einen wissenschaftlichen Wert unabh&auml;ngig vom Original und sollte selbst von Lesern herangezogen werden, die der deutschen Sprache m&auml;chtig sind.</P>
<P>Ich gebe weiter unten die <A HREF="me23_018.htm#S19">Stellen des Nachworts zur zweiten deutschen Ausgabe</A>, die sich mit der Entwicklung der politischen &Ouml;konomie in Deutschland und der in diesem Werk angewandten Methode befassen.</P>
<I><P>London</I>, 28. April 1875</P>
<I><P ALIGN="RIGHT">Karl Marx</P></I></BODY>
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