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<TITLE>Karl Marx - Erklärung an den Deutschen Bildungsverein für Arbeiter in London</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="../me_ak68.htm"><FONT SIZE=2>Inhaltsverzeichnis Artikel und Korrespondenzen 1868</FONT></A></P>
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<FONT SIZE=2><P>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 16, 6. Auflage 1975, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 337/338.</P>
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<P>1. Korrektur.<BR>
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Erstellt am .</P>
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</FONT><H2>Karl Marx</H2>
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<H1>[Erklärung an den Deutschen Bildungsverein für Arbeiter in London]</H1>
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<FONT SIZE=2><P>Nach der Handschrift.</P>
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</FONT><P><HR></P>
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<P ALIGN="RIGHT">23. November 1868<BR>
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1, Modena Villas, Maitland Park,<BR>
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Haverstock Hill, London</P>
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<B><P><A NAME="S337">|337|</A></B> <I>Herrn C. Speyer, Sekretär des Deutschen Arbeiterbildungsvereins</P>
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</I><P>Werter Freund,</P>
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<P>es ist mir mitgeteilt worden, daß der Verein ein Sendschreiben an die deutschen Arbeiter zu erlassen beschlossen hat, dessen Motiv "die Massenvereinigung der deutschen Arbeiter von Süd und Nord als Folge des Berliner Kongresses vom 26. September" sein soll.</P>
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<P>Unter diesen Umständen bin ich gezwungen, hiermit meinen <I>Austritt aus dem Arbeiterverein </I>zu erklären.</P>
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<P>Ein solches Sendschreiben bezweckt offenbar, oder schließt ein, eine öffentliche Parteiergreifung des Londoner Deutschen Arbeiterbildungsvereins <I>für Schweitzer </I>und seine Organisation gegen die Organisation des Nürnberger Kongresses, die den größten Teil von Süddeutschland nebst verschiednen Teilen Norddeutschlands umfaßt. Da ich in Deutschland als Mitglied, in der Tat ältestes Mitglied des Vereins bekannt bin, würde man <I>mich</I>, trotz aller möglichen Gegenversicherung, für diesen Schritt verantwortlich machen.</P>
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<P>Sie müssen aber einsehn, daß ich keine solche Verantwortlichkeit übernehmen kann.</P>
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<I><P>Erstens</I>: Während der Streitigkeiten zwischen der Nürnberger Organisation, repräsentiert durch Liebknecht, Bebel usw., und der Berliner Organisation, repräsentiert durch Schweitzer, haben sich beide Parteien schriftlich an mich gewandt. Ich habe geantwortet, daß ich als Sekretär des Generalrats der Intern. Arbeiterassoz. für Deutschland die Stellung des <I>Unparteiischen </I>behaupten muß. Ich habe b<A NAME="S338">eiden Teilen geraten, wenn sie |<B>338|</A></B> sich nicht amalgamieren können und wollen, Mittel und Wege zu suchen, um friedlich nebeneinander für den gemeinsamen Zweck zu wirken.</P>
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<I><P>Zweitens</I>: Auf einen Brief des Herrn v. Schweitzer an mich habe ich ihm ausführlich auseinandergesetzt, warum ich weder die Art und Weise, worin der Berliner Kongreß bewerkstelligt worden, noch die von ihm angenommenen Statuten billigen kann.</P>
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<I><P>Drittens</I>: Der Nürnberger Kongreß hat sich <I>direkt</I> an die Intern. Arbeiterassoziation angeschlossen. Der Hamburger Kongreß - wovon der Berliner Kongreß eine Fortsetzung war - hat sich nur <I>indirekt </I>durch Sympathieerklärung angeschlossen wegen der Hindernisse, welche die pr[eußische] Gesetzgebung in den Weg stelle. Trotz dieser Hindernisse hat jedoch der neugebildete Berliner Demokratische Arbeiterverein, der zur Nürnberger Organisation gehört, sich öffentlich und offiziell an die Internat. Arbeiterass. angeschlossen.</P>
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<P>Ich wiederhole, daß der Beschluß des Vereins mir unter diesen Umständen keine andre Wahl läßt, als meinen Austritt aus demselben zu erklären. Sie sind wohl so gütig, diese meine Zeilen dem Verein mitzuteilen.</P>
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<P ALIGN="RIGHT">Ihr ergebener</P>
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<I><P ALIGN="RIGHT">Karl Marx</P>
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</I>
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