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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>Georgi Dimitroff - Biographie</TITLE>
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<P><SMALL>Publikation des Arbeiterbunds f&uuml;r den Wiederaufbau der KPD.
Herausgegeben vom Zentralkomitee.<BR>Druck, Verlag und Vertrieb: Verlag Das Freie Buch GmbH,
Buch- und Zeitungsverlag, Tulbeckstr. 4, 8000 M&uuml;nchen 2.<BR>1. Auflage: Juni 1972 - 6. Auflage: August 1991<BR>1. Korrektur<BR>Erstellt am 13.11.1999</SMALL></P>
<H2>GEORGI DIMITROFF - EIN GROSSER F&Uuml;HRER DER ARBEITERKLASSE</H2>
<P>Vor 90 Jahren, am 18. Juni 1882 wurde Georgi Dimitroff geboren. Die
Erinnerung an den Genossen Dimitroff, den gr&ouml;&szlig;ten Sohn
seines tapferen bulgarischen Volkes, ist nicht verbla&szlig;t. Im
Gegenteil: Unsere Klassenbr&uuml;der in Bulgarien, die heute das Joch
des Sozialimperialismus absch&uuml;tteln und ihre nationale Befreiung
erk&auml;mpfen m&uuml;ssen, haben nichts von dem vergessen, was
Genosse Dimitroff im Kampf f&uuml;r eine wahrhaft kommunistische
Partei sie lehrte; die Arbeiter und anderen Werkt&auml;tigen in
unserem Land, die heute wieder zusammenstehen m&uuml;ssen, um einen
zweiten Hitlerfaschismus zu verhindern, haben nicht vergessen, mit
welch unbesiegbarem proletarischen Mut Dimitroff sich im
Reichstagsbrandproze&szlig; den faschistischen Henkern entgegenstellte;
f&uuml;r die Arbeiter, f&uuml;r das schaffende Volk auf der ganzen
Welt lebt Dimitroff fort als das leuchtende Vorbild im Kampf gegen den
Faschismus, im Kampf f&uuml;r die Einheit der Arbeiterklasse, lebt
fort und wird Wirklichkeit, was er 1935 auf dem VII. Weltkongre&szlig;
der Kommunistischen Internationale gesagt hat: &raquo;Uns Arbeitern, nicht
aber den gesellschaftlichen Parasiten und Nichtstuern geh&ouml;rt die
Welt, die von Arbeiterh&auml;nden aufgebaute Welt. Die jetzigen
Herrscher der kapitalistischen Welt sind vor&uuml;bergehende Leute.
Das Proletariat ist der wirkliche Herr der Welt, der Herr von morgen.&laquo; Was die t&auml;gliche Plackerei, was der t&auml;gliche Kampf gegen die
Kapitalisten bedeutet, das [111]
hat Dimitroff nicht aus B&uuml;chern gelernt, das hat er am eigenen
Leib gesp&uuml;rt, da ist er selber mittendrin gestanden. Mit 12
Jahren wurde Dimitroff Lehrling in einer Setzerei - die Arbeitszeit in
Bulgarien war damals noch nicht festgesetzt, f&uuml;r einen Hungerlohn
mu&szlig;ten sich M&auml;nner, Frauen und Kinder 15, 20 Stunden am Tag
abschinden. Schon bald beteiligte sich Dimitroff an Streiks und
Demonstrationen, mit denen sich die Werkt&auml;tigen gegen diese
grausame Ausbeutung wehrten, und wurde er Mitglied in der ersten
Gewerkschaft Bulgariens, der Gewerkschaft der Buchdrucker. Mit 16
Jahren organisierte er eine machtvolle 1. Mai Kundgebung der
Druckereiarbeiter in der Hauptstadt Sofia, - und so ist er sein ganzes
Leben lang gewesen: Hinten hat er sich nie herumgedr&uuml;ckt, sondern
vorn ist er gestanden, in der vordersten Front des Kampfes.</P>
<P>So war's am 1. Mai 1898 in Sofia, so war's 1906 beim Streik in den
staatlichen Kohlengruben von Pernik, wo sich die Arbeiter unter
Dimitroffs F&uuml;hrung das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung
erk&auml;mpften, so war's 1919 beim Streik der Transportarbeiter, so
war's 1921 beim bewaffneten Kampf der Arbeiter und Bauern gegen die
monarchofaschistischen Machthaber, so wars 1933 im
Reichstagsbrandproze&szlig; und noch unz&auml;hlige andere Male.
Unz&auml;hlige Male ist Dimitroff deswegen verhaftet worden zu
insgesamt 450 Jahren Zuchthaus und 3 mal zu Tode verurteilt worden.
Aber die Werkt&auml;tigen Bulgariens und auf der ganzen Welt haben
begriffen, da&szlig; jede Anklage, jedes Urteil gegen Dimitroff eine
Anklage und ein Urteil gegen sie alle und ihren berechtigten Kampf
war. Ihre Solidarit&auml;t mit Dimitroff, die sich ausdr&uuml;ckte in
gro&szlig;en Demonstrationen und Streiks war st&auml;rker als die
dicksten Zuchthausmauern und jedesmal mu&szlig;ten seine Henker
Dimitroff z&auml;hneknirschend wieder freigeben.</P>
<P>Unter Dimitroffs F&uuml;hrung wurden die bulgarischen
[112] Gewerkschaften zur starken Kampforganisation der
Arbeiterklasse, die immer g&uuml;nstigere Bedingungen f&uuml;r die
Existenz und den Klassenkampf des Proletariats errangen. Die
schlimmsten Feinde bei dieser Aufgabe waren die sogenannten &raquo;weitherzigen Sozialisten&laquo;, Arbeiterverr&auml;ter vom Schlage der
heutigen Kluncker, Loderer, Vetter und Konsorten, die mit allerlei
plumpen Tricks die Gewerkschaften vor den Karren der Kapitalisten
spannen wollten. Unerm&uuml;dlich entlarvte und bek&auml;mpfte
Dimitroff solche Feinde der Arbeiterklasse und er hielt ihnen
entgegen, was alle ehrlichen Werkt&auml;tigen Bulgariens wu&szlig;ten: &raquo;Entweder mit der Arbeit gegen das Kapital, oder mit dem Kapital
gegen die Arbeit! Einen Mittelweg gibt es nicht!&laquo;</P>
<P>Das Hauptinstrument zur Befreiung der Arbeiterklasse aber ist die
Kommunistische Partei. Das hatte Dimitroff wie kein anderer
bulgarischer Revolution&auml;r verstanden. 1902, mit 20 Jahren
wurde er Mitglied der &raquo;Sozialdemokratischen Arbeiterpartei
Bulgariens&laquo;. Als marxistische Partei der Arbeiterklasse formierte sich
diese Partei allerdings erst 1903 unter der F&uuml;hrung Dimiter
Blagoieffs und unter aktiver Teilnahme Dimitroffs, nach der
Abspaltung von den sogenannten &raquo;weitherzigen Sozialisten&laquo;, das
hei&szlig;t nachdem sie sich von denen getrennt hatte, die die &raquo;gemeinsame Sache&laquo; mit den Ausbeutern predigten. 1909 wurde
Dimitroff ins Zentralkomitee der Partei gew&auml;hlt, dem er bis zu
seinem Lebensende angeh&ouml;rte. W&auml;hrend des ersten Weltkrieges
und insbesondere in den Jahren danach wuchs die Partei stetig und
verwandelte sich bereits in eine politische Massenpartei der
Arbeiterklasse.</P>
<P>Unter dem Einflu&szlig; der gro&szlig;en Sozialistischen
Oktoberrevolution erkl&auml;rte sich die Partei 1919 zur &raquo;Bulgarischen Kommunistischen Partei&laquo; und beteiligte sich an der
Gr&uuml;ndung der III. Kommunistischen Internationale. Zwei Ereignisse
waren Wendepunkte in der Ent-
[113] wicklung der Partei, waren Wendepunkte im Kampf der Arbeiterklasse
und des ganzen bulgarischen Volkes:</P>
<P>In dem von der Partei organisierten und gef&uuml;hrten bewaffneten
antifaschistischen Volksaufstand im September 1923 durchbrach die
Partei ihre fr&uuml;here Isolierung, nahm zum ersten Mal entschieden
Kurs auf den Zusammenschlu&szlig; aller antifaschistischen Kr&auml;fte
zu einem Block der Werkt&auml;tigen in Stadt und Land, zur
antifaschistischen Volksfront.</P>
<P>21 Jahre sp&auml;ter, am 9. September 1944 st&uuml;rzten die in der &raquo;Vaterl&auml;ndischen Front&laquo; vereinigten bewaffneten Volksmassen die
verha&szlig;ten Helfershelfer des Hitlerfaschismus in Bulgarien, die
monarcho-faschistische Diktatur Bahanoffs. Die politische Macht ging
in die H&auml;nde der gewaltigen Mehrheit des Volkes unter aktiver und
f&uuml;hrender Beteiligung der Arbeiterklasse und ihrer
kommunistischen Vorhut &uuml;ber.</P>
<P>Der Sieg &uuml;ber den Faschismus, das war der Sieg der Einheit der
bulgarischen Arbeiterklasse, das war der Sieg der Einheit des ganzen
bulgarischen Volkes unter der F&uuml;hrung der Arbeiterklasse und
ihrer Kommunistischen Partei. Der Sieg des bulgarischen Volkes
&uuml;ber den Faschismus ist untrennbar verbunden mit dem Sieg der
V&ouml;lker &uuml;ber den Hitlerfaschismus. Die Hauptkraft dabei war
das heldenhafte Volk der Sowjetunion, gef&uuml;hrt von der KPdSU(B)
mit dem Genossen Stalin an der Spitze. Auf dem V. Parteitag der
Bulgarischen Arbeiterpartei hob Genosse Dimitroff deswegen hervor:</P>
<P>&raquo;Aber auch in diesem Falle mu&szlig; besonders betont werden
da&szlig; beim Sieg des Aufstandes vom 9. September, bei der Befreiung
unserer Heimat vom deutschfaschistischen Joch das gr&ouml;&szlig;te
Verdienst der br&uuml;derlichen, heldenhaften Sowjetarmee
geb&uuml;hrt, wof&uuml;r die Partei, die Arbeiterklasse und unser
ganzes werkt&auml;tiges Volk ihr das Gef&uuml;hl ewiger Dankbarkeit
bewahren wird.&laquo;</P>
<P>1946 wurde Dimitroff zum Ministerpr&auml;sidenten der
[114] Volksrepublik Bulgarien gew&auml;hlt. Dort, an der Spitze
seines Volkes, stand er bis zu seinem Tod, am 2. Juli 1949.</P>
<H3>GEORGI DIMITROFF - LEUCHTENDES VORBILD IM KAMPF GEGEN FASCHISMUS UND KRIEG
</H3>
<P>Aber Genosse Dimitroff f&uuml;hrte nicht nur die bulgarische
Arbeiterklasse, das bulgarische Volk zum Sieg &uuml;ber den
Faschismus. Insbesondere den deutschen Arbeitern wies er durch sein
Auftreten beim Reichstagsbrandproze&szlig; den Weg zum Sieg &uuml;ber
den Hitlerfaschismus.</P>
<P>Am 27. Februar 1933 stand das Reichstagsgeb&auml;ude in Berlin in
Flammen. Hitler behauptete nat&uuml;rlich sofort, die Kommunisten
h&auml;tten den Brand als Signal f&uuml;r den &raquo;Kommunistischen
Aufstand&laquo; gelegt. Noch in derselben Nacht verhafteten die Nazis nach
vorbereiteten Listen zehntausende aufrechter Demokraten,
Antifaschisten, Sozialdemokraten und Kommunisten. Am 9. M&auml;rz
1933 verhafteten sie Dimitroff unter dem Vorwand, er sei an der
Brandstiftung beteiligt gewesen. &raquo;Im Namen des Volkes&laquo; hatten die Nazis
Dimitroff gefesselt und vors Gericht gezerrt - aber die Thyssen, Krupp
und Flick und ihre faschistischen Schergen, die waren nicht das
deutsche Volk und die konnten in seinem Namen auch nicht sprechen.
Nicht den Genossen Dimitroff klagte das deutsche Volk an, sondern die
faschistischen Verbrecher, die wirklichen Brandstifter; nicht
Dimitroff wurde verurteilt, verurteilt wurden Hitler, G&ouml;ring,
Goebbels. Nach monatelangem Proze&szlig; mu&szlig;ten die Nazis
Dimitroff unter dem Druck st&uuml;rmischer Demonstrationen auf der
ganzen Welt freilassen. Die Schlu&szlig;rede Dirnitroffs im Proze&szlig;
war nicht nur eine Anklagerede, sie [115]
war ein leidenschaftlicher Aufruf zum Kampf f&uuml;r die Einheit
der Arbeiterklasse gegen Faschismus und Krieg.</P>
<P>&raquo;Ja, wer nicht Ambo&szlig; sein will, der mu&szlig; Hammer sein!&laquo; rief Dimitroff, &raquo;Diese Wahrheit hat die deutsche Arbeiterschaft in
ihrer Gesamtheit weder 1918 noch 1923 noch am 20. Juli 1932 noch im
Januar 1933 verstanden. Die sozialdemokratischen F&uuml;hrer, die
Wels, Severing, Braun sind schuld daran. Jetzt werden die deutschen
Arbeiter das wohl verstehen k&ouml;nnen.&laquo; Die deutschen Arbeiter haben
es verstanden. &Uuml;berall in Deutschland kam es, auch gegen den
Widerstand der sozialdemokratischen F&uuml;hrer,zum Abschlu&szlig; von
Einheitsfrontabkommen, wie zum Beispiel 1935 in Dortmund: &raquo;Schulter an
Schulter wollen wir sozialdemokratischen, kommunistischen, parteilosen
Arbeiter die k&auml;mpfende freie Gewerkschaft, diese alte und dennoch
neue freie Gewerkschaft aufbauen, auf deren Fahne wir schreiben: Kampf
f&uuml;r die wirtschaftlichen und politischen Lebensrechte, f&uuml;r
die Herstellung der Aktionseinheit der Arbeiterklasse zum Sturz des
Faschismus.&laquo;</P>
<P>Die Weisungen des Genossen Dimitroff sind von grundlegender
Bedeutung. &raquo;Es mu&szlig; uns vollkommen klar sein, da&szlig; der
Faschismus keine lokale- oder &Uuml;bergangserscheinung ist. Er stellt ein
System der Klassenherrschaft der kapitalistischen Bourgeoisie und
ihrer Diktatur in der Epoche des Imperialismus und der sozialen
Revolution dar&laquo;, sagte Genosse Dimitroff.</P>
<P>Auf dem VII. Weltkongre&szlig; der III. Kommunistischen
Internationale 1935 fa&szlig;te Dimitroff die Erfahrungen der
internationalen Arbeiterklasse im Kampf gegen Faschismus und Krieg
zusammen und legte die allgemeing&uuml;ltige Richtschnur f&uuml;r
diesen Kampf fest. Nach wie vor gilt diese Richtschnur, nach wie vor
ist sie der Pr&uuml;fstein f&uuml;r die nicht nur in Worten sondern in
der Tat kommunistische Haltung zum Kampf gegen Faschismus und
Krieg. [116]</P>
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<P><SMALL>Pfad: &raquo;../gd/&laquo;<BR>
Verkn&uuml;pfte Dateien: &raquo;<A href="http://www.mlwerke.de/css/format.css">../css/format.css</A>&laquo;</SMALL></P>
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