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<TITLE>Verwandlung des Mehrwerts in Profit usw. - 2. Die Profitrate</TITLE>
</HEAD>
<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me25_033.htm"><FONT SIZE=2>1. Kapitel. Kostpreis und Profit</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_059.htm"><FONT SIZE=2>3. Kapitel. Verh&auml;ltnis der Profitrate zur Mehrwertsrate</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 25, "Das Kapital", Bd. III, Erster Abschnitt, S. 51 - 58<BR>Dietz Verlag, Berlin/DDR 1983</SMALL>
<P ALIGN="CENTER">ZWEITES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Die Profitrate</FONT></P>
<B><P><A NAME="M51">&lt;51&gt;</A></B> Die allgemeine Formel des Kapitals ist G - W - G´; d.h. eine Wertsumme wird in Zirkulation geworfen, um eine gr&ouml;&szlig;re Wertsumme aus ihr herauszuziehn. Der Proze&szlig;, der diese gr&ouml;&szlig;re Wertsumme erzeugt, ist die kapitalistische Produktion; der Proze&szlig;, der sie realisiert, ist die Zirkulation des Kapitals. Der Kapitalist produziert die Ware nicht ihrer selbst wegen, nicht ihres Gebrauchswerts oder seiner pers&ouml;nlichen Konsumtion wegen. Das Produkt, um das es sich in der Tat f&uuml;r den Kapitalisten handelt, ist nicht das handgreifliche Produkt selbst, sondern der Wert&uuml;berschu&szlig; des Produkts &uuml;ber den Wert des in ihm konsumierten Kapitals. Der Kapitalist schie&szlig;t das Gesamtkapital vor ohne R&uuml;cksicht auf die verschiedne Rolle, die seine Bestandteile in der Produktion des Mehrwerts spielen. Er schie&szlig;t alle diese Bestandteile gleichm&auml;&szlig;ig vor, nicht nur um das vorgescho&szlig;ne Kapital zu reproduzieren, sondern um einen Wert&uuml;berschu&szlig; &uuml;ber dasselbe zu produzieren. Er kann den Wert des variablen Kapitals, den er vorschie&szlig;t, nur in h&ouml;hern Wert verwandeln durch seinen Austausch mit lebendiger Arbeit, durch Exploitation lebendiger Arbeit. Aber er kann die Arbeit nur exploitieren, indem er gleichzeitig die Bedingungen f&uuml;r die Verwirklichung dieser Arbeit, Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand, Maschinerie und Rohstoff vorschie&szlig;t, d.h. indem er eine in seinem Besitz befindliche Wertsumme in die Form von Produktionsbedingungen verwandelt; wie er &uuml;berhaupt nur Kapitalist ist, den Exploitationsproze&szlig; der Arbeit &uuml;berhaupt nur vornehmen kann, weil er als Eigent&uuml;mer der Arbeitsbedingungen dem Arbeiter als blo&szlig;em Besitzer der Arbeitskraft gegen&uuml;bersteht. Es hat sich schon fr&uuml;her, im ersten Buch &lt;Siehe Band 23, S. 183, 742/743&gt;, gezeigt, da&szlig; es grade der Besitz dieser Produktionsmittel durch die Nichtarbeiter ist, welcher die Arbeiter in Lohnarbeiter, die Nichtarbeiter in Kapitalisten verwandelt.</P>
<B><P><A NAME="M52">&lt;52&gt;</A></B> Dem Kapitalisten ist es gleichg&uuml;ltig, die Sache so zu betrachten, da&szlig; er das konstante Kapital vorschie&szlig;t, um aus dem variablen Gewinn zu schlagen, oder das variable vorschie&szlig;t, um das konstante zu verwerten; da&szlig; er Geld in Arbeitslohn auslegt, um Maschinen und Rohmaterial h&ouml;hern Wert zu geben, oder das Geld in Maschinerie und Rohmaterial vorschie&szlig;t, um die Arbeit exploitieren zu k&ouml;nnen. Obgleich nur der variable Teil des Kapitals Mehrwert schafft, so schafft er ihn unter der Bedingung, da&szlig; auch die andren Teile vorgeschossen werden, die Produktionsbedingungen der Arbeit. Da der Kapitalist die Arbeit nur exploitieren kann durch Vorschu&szlig; des konstanten Kapitals, da er das konstante Kapital nur verwerten kann durch Vorschu&szlig; des variablen, so fallen ihm diese in der Vorstellung alle gleichm&auml;&szlig;ig zusammen, und dies um so mehr, als der wirkliche Grad seines Gewinns bestimmt ist nicht durch das Verh&auml;ltnis zum variablen Kapital, sondern zum Gesamtkapital, nicht durch die Rate des Mehrwerts, sondern durch die Rate des Profits, die, wie wir sehn werden, dieselbe bleiben und doch verschiedne Raten des Mehrwerts ausdr&uuml;cken kann.</P>
<P>Zu den Kosten des Produkts geh&ouml;ren alle seine Wertbestandteile, die der Kapitalist gezahlt, oder f&uuml;r die er ein &Auml;quivalent in die Produktion geworfen hat. Diese Kosten m&uuml;ssen ersetzt werden, damit das Kapital sich einfach erhalte oder in seiner urspr&uuml;nglichen Gr&ouml;&szlig;e reproduziere.</P>
<P>Der in der Ware enthaltne Wert ist gleich der Arbeitszeit, die ihre Herstellung kostet, und die Summe dieser Arbeit besteht aus bezahlter und unbezahlter. Die Kosten der Ware f&uuml;r den Kapitalisten bestehn dagegen nur aus dem Teil der in ihr vergegenst&auml;ndlichten Arbeit, den er gezahlt hat. Die in der Ware enthaltne Mehrarbeit kostet dem Kapitalisten nichts, obgleich sie dem Arbeiter, ganz so gut wie die bezahlte, Arbeit kostet, und obgleich sie, ganz so gut wie jene, Wert schafft und als wertbildendes Element in die Ware eingeht. Der Profit des Kapitalisten kommt daher, da&szlig; er etwas zu verkaufen hat, das er nicht bezahlt hat. Der Mehrwert resp. Profit besteht gerade in dem &Uuml;berschu&szlig; des Warenwerts &uuml;ber ihren Kostpreis, d.h. in dem &Uuml;berschu&szlig; der in der Ware enthaltnen Gesamtsumme von Arbeit &uuml;ber die in ihr enthaltne bezahlte Summe Arbeit. Der Mehrwert, woher er immer entspringe, ist sonach ein &Uuml;berschu&szlig; &uuml;ber das vorgescho&szlig;ne Gesamtkapital. Dieser &Uuml;berschu&szlig; steht also in einem Verh&auml;ltnis zum Gesamtkapital, das sich ausdr&uuml;ckt in dem Bruch <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>C</FONT>, wo C das Gesamtkapital bedeutet. So erhalten wir die <I>Profitrate</I> <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>C</FONT> = <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>c+v</FONT> im Unterschiede von der Rate des Mehrwerts <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<FONT SIZE=2>v</FONT>.</P>
<B><P><A NAME="M53">&lt;53&gt;</A></B> Die Rate des Mehrwerts gemessen am variablen Kapital hei&szlig;t Rate des Mehrwerts; die Rate des Mehrwerts gemessen am Gesamtkapital hei&szlig;t Profitrate. Es sind zwei verschiedne Messungen derselben Gr&ouml;&szlig;e, die infolge der Verschiedenheit der Ma&szlig;st&auml;be zugleich verschiedne Verh&auml;ltnisse oder Beziehungen derselben Gr&ouml;&szlig;e ausdr&uuml;cken.</P>
<P>Aus der Verwandlung der Mehrwertsrate in Profitrate ist die Verwandlung des Mehrwerts in Profit abzuleiten, nicht umgekehrt. Und in der Tat ist die Profitrate das, wovon historisch ausgegangen wird. Mehrwert und Rate des Mehrwerts sind, relativ, das Unsichtbare und das zu erforschende Wesentliche, w&auml;hrend Profitrate und daher die Form des Mehrwerts als Profit sich auf der Oberfl&auml;che der Erscheinungen zeigen.</P>
<P>Was den einzelnen Kapitalisten angeht, so ist klar, da&szlig; das einzige, was ihn interessiert, das Verh&auml;ltnis des Mehrwerts oder des Wert&uuml;berschusses, wozu er seine Waren verkauft, zu dem f&uuml;r die Produktion der Ware vorgescho&szlig;nen Gesamtkapital ist; w&auml;hrend ihn das bestimmte Verh&auml;ltnis dieses &Uuml;berschusses zu, und sein innerer Zusammenhang mit den besondren Bestandteilen des Kapitals nicht nur nicht interessiert, sondern es sein Interesse ist, sich blauen Dunst &uuml;ber dies bestimmte Verh&auml;ltnis und diesen innern Zusammenhang vorzublasen.</P>
<P>Obgleich der &Uuml;berschu&szlig; des Werts der Ware &uuml;ber ihren Kostpreis im unmittelbaren Produktionsproze&szlig; entsteht, wird er erst realisiert im Zirkulationsproze&szlig;, und erh&auml;lt um so leichter den Schein, aus dem Zirkulationsproze&szlig; zu entspringen, als es in der Wirklichkeit, innerhalb der Konkurrenz, auf dem wirklichen Markt, von Marktverh&auml;ltnissen abh&auml;ngt, ob oder nicht, und zu welchem Grad, dieser &Uuml;berschu&szlig; realisiert wird. Es bedarf hier keiner Er&ouml;rterung, da&szlig;, wenn eine Ware &uuml;ber oder unter ihrem Wert verkauft wird, nur eine andre Verteilung des Mehrwerts stattfindet, und da&szlig; diese verschiedne Verteilung, das ver&auml;nderte Verh&auml;ltnis, worin verschiedne Personen sich in den Mehrwert teilen, weder an der Gr&ouml;&szlig;e noch an der Natur des Mehrwerts irgend etwas &auml;ndert. Im tats&auml;chlichen Zirkulationsproze&szlig; gehn nicht nur die Verwandlungen vor, die wir in Buch II betrachtet, sondern sie fallen zusammen mit der wirklichen Konkurrenz, mit Kauf und Verkauf der Waren &uuml;ber oder unter ihrem Wert, so da&szlig; f&uuml;r den einzelnen Kapitalisten der von ihm selbst realisierte Mehrwert ebensosehr von der wechselseitigen &Uuml;bervorteilung, wie von der direkten Exploitation der Arbeit abh&auml;ngt.</P>
<P>Im Zirkulationsproze&szlig; tritt neben der Arbeitszeit die Zirkulationszeit in Wirksamkeit, die hiermit die Masse des in einem bestimmten Zeitraum realisierbaren Mehrwerts beschr&auml;nkt. Es greifen noch andre, der Zirkulation <A NAME="M54"><B>&lt;54&gt;</A></B> entspringende Momente in den unmittelbaren Produktionsproze&szlig; bestimmend ein. Beide, der unmittelbare Produktionsproze&szlig; und der Zirkulationsproze&szlig;, laufen best&auml;ndig ineinander, durchdringen sich und verf&auml;lschen dadurch best&auml;ndig ihre charakteristischen Unterscheidungsmerkmale. Die Produktion des Mehrwerts wie des Werts &uuml;berhaupt erh&auml;lt im Zirkulationsproze&szlig;, wie fr&uuml;her gezeigt, neue Bestimmungen; das Kapital durchl&auml;uft den Kreis seiner Verwandlungen; endlich tritt es sozusagen aus seinem innern organischen Leben in ausw&auml;rtige Lebensverh&auml;ltnisse, in Verh&auml;ltnisse, wo nicht Kapital und Arbeit, sondern einerseits Kapital und Kapital, andrerseits die Individuen auch wieder einfach als K&auml;ufer und Verk&auml;ufer sich gegen&uuml;berstehn; Zirkulationszeit und Arbeitszeit durchkreuzen sich in ihrer Bahn und scheinen so beide gleichm&auml;&szlig;ig den Mehrwert zu bestimmen; die urspr&uuml;ngliche Form, worin sich Kapital und Lohnarbeit gegen&uuml;berstehn, wird verkleidet durch Einmischung scheinbar davon unabh&auml;ngiger Beziehungen; der Mehrwert selbst erscheint nicht als Produkt der Aneignung von Arbeitszeit, sondern als &Uuml;berschu&szlig; des Verkaufspreises der Waren &uuml;ber ihren Kostpreis, welcher letztre daher leicht als ihr eigentlicher Wert (valeur intrins&egrave;que) sich darstellt, so da&szlig; der Profit als &Uuml;berschu&szlig; des Verkaufspreises der Waren &uuml;ber ihren immanenten Wert erscheint.</P>
<P>Allerdings tritt w&auml;hrend des unmittelbaren Produktionsprozesses die Natur des Mehrwerts fortw&auml;hrend in das Bewu&szlig;tsein des Kapitalisten, wie seine Gier nach fremder Arbeitszeit etc. uns schon bei Betrachtung des Mehrwerts zeigte. Allein: 1. Es ist der unmittelbare Produktionsproze&szlig; selbst nur ein verschwindendes Moment, das best&auml;ndig in den Zirkulationsproze&szlig;, wie dieser in jenen &uuml;bergeht, so da&szlig; die im Produktionsproze&szlig; klarer oder dunkler aufged&auml;mmerte Ahnung von der Quelle des in ihm gemachten Gewinns, d.h. von der Natur des Mehrwerts, h&ouml;chstens als ein gleichberechtigtes Moment erscheint neben der Vorstellung, der realisierte &Uuml;berschu&szlig; stamme aus der vom Produktionsproze&szlig; unabh&auml;ngigen, aus der Zirkulation selbst entspringenden, also dem Kapital unabh&auml;ngig von seinem Verh&auml;ltnis zur Arbeit angeh&ouml;rigen Bewegung. Werden diese Ph&auml;nomene der Zirkulation doch selbst von modernen &Ouml;konomen, wie Ramsey, Malthus, Senior, Torrens usw., direkt als Beweise angef&uuml;hrt, da&szlig; das Kapital in seiner blo&szlig; dinglichen Existenz, unabh&auml;ngig von dem gesellschaftlichen Verh&auml;ltnis zur Arbeit, worin es eben Kapital ist, ein selbst&auml;ndiger Quell des Mehrwerts neben der Arbeit und unabh&auml;ngig von der Arbeit sei. - 2. Unter der Rubrik der Kosten, worunter der Arbeitslohn f&auml;llt, ebensogut wie der Preis von Rohstoff, Verschlei&szlig; der Maschinerie etc., erscheint Auspressung von unbezahlter Arbeit nur als Ersparung in der Zahlung eines der Artikel, der in <A NAME="M55"><B>&lt;55&gt;</A></B> die Kosten eingeht, nur als geringre Zahlung f&uuml;r ein bestimmtes Quantum Arbeit; ganz wie ebenfalls gespart wird, wenn der Rohstoff wohlfeiler eingekauft, oder der Verschlei&szlig; der Maschinerie verringert wird. So verliert die Abpressung von Mehrarbeit ihren spezifischen Charakter; ihr spezifisches Verh&auml;ltnis zum Mehrwert wird verdunkelt; und dies wird sehr bef&ouml;rdert und erleichtert, wie Buch I, Abschn. VII &lt;Siehe Band 23, S. 557-564&gt; gezeigt, durch die Darstellung des Werts der Arbeitskraft in der Form des Arbeitslohns.</P>
<P>Indem alle Teile des Kapitals gleichm&auml;&szlig;ig als Quelle des &uuml;bersch&uuml;ssigen Werts (Profits) erscheinen, wird das Kapitalverh&auml;ltnis mystifiziert.</P>
<P>Die Art, wie mittelst des &Uuml;bergangs durch die Profitrate der Mehrwert in die Form des Profits verwandelt wird, ist jedoch nur die Weiterentwicklung der schon w&auml;hrend des Produktionsprozesses vorgehenden Verkehrung von Subjekt und Objekt. Schon hier sahen wir s&auml;mtliche subjektiven Produktivkr&auml;fte der Arbeit sich als Produktivkr&auml;fte des Kapitals darstellen &lt;Siehe Band 23, S. 352/353&gt;. Einerseits wird der Wert, die vergangne Arbeit, die die lebendige beherrscht, im Kapitalisten personifiziert; andrerseits erscheint umgekehrt der Arbeiter als blo&szlig; gegenst&auml;ndliche Arbeitskraft, als Ware. Aus diesem verkehrten Verh&auml;ltnis entspringt notwendig schon im einfachen Produktionsverh&auml;ltnis selbst die entsprechende verkehrte Vorstellung, ein transponiertes Bewu&szlig;tsein, das durch die Verwandlungen und Modifikationen des eigentlichen Zirkulationsprozesses weiterentwickelt wird.</P>
<P>Es ist, wie man bei der Ricardoschen Schule studieren kann, ein ganz verkehrter Versuch, die Gesetze der Profitrate unmittelbar als Gesetze der Mehrwertsrate oder umgekehrt darstellen zu wollen. In dem Kopf des Kapitalisten unterscheiden sie sich nat&uuml;rlich nicht. In dem Ausdruck <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<SUB>C</SUB> ist der Mehrwert gemessen am Wert des Gesamtkapitals, das zu seiner Produktion vorgeschossen und in dieser Produktion teilweise ganz konsumiert, teilweise nur angewandt worden ist. In der Tat dr&uuml;ckt das Verh&auml;ltnis <FONT SIZE="-1"><SUP>m</SUP></FONT>/<SUB>C</SUB> den Verwertungsgrad des ganzen vorgescho&szlig;nen Kapitals aus, d.h. dem begrifflichen, innern Zusammenhang und der Natur des Mehrwerts entsprechend gefa&szlig;t, es zeigt an, wie sich die Gr&ouml;&szlig;e der Variation des variablen Kapitals zur Gr&ouml;&szlig;e des vorgescho&szlig;nen Gesamtkapitals verh&auml;lt.</P>
<P>An und f&uuml;r sich steht die Wertgr&ouml;&szlig;e des Gesamtkapitals in keinem innern Verh&auml;ltnis zur Gr&ouml;&szlig;e des Mehrwerts, wenigstens nicht unmittelbar. Seinen stofflichen Elementen nach besteht das Gesamtkapital minus das variable Kapital, besteht also das konstante Kapital aus den stofflichen Bedingungen <A NAME="M56"><B>&lt;56&gt;</A></B> zur Verwirklichung der Arbeit, Arbeitsmitteln und Arbeitsmaterial. Damit ein bestimmtes Quantum Arbeit sich in Waren verwirklicht, und daher auch Wert bildet, ist ein bestimmtes Quantum Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel erheischt. Es findet je nach dem besondern Charakter der zugesetzten Arbeit ein bestimmtes technisches Verh&auml;ltnis statt zwischen der Masse der Arbeit und der Masse der Produktionsmittel, denen diese lebendige Arbeit zugesetzt werden soll. Es findet also insofern auch ein bestimmtes Verh&auml;ltnis statt zwischen der Masse des Mehrwerts oder der Mehrarbeit und der Masse der Produktionsmittel. Wenn z.B. die notwendige Arbeit zur Produktion des Arbeitslohns 6 Stunden t&auml;glich betr&auml;gt, mu&szlig; der Arbeiter 12 Stunden arbeiten, um 6 Stunden Mehrarbeit zu tun, um einen Mehrwert von 100% zu erzeugen. Er verbraucht in den 12 Stunden doppelt soviel Produktionsmittel wie in den 6. Aber deswegen steht der Mehrwert, den er in 6 Stunden zusetzt, durchaus in keinem unmittelbaren Verh&auml;ltnis zu dem Wert der in den 6 oder auch in den 12 Stunden vernutzten Produktionsmittel. Dieser Wert ist hier ganz gleichg&uuml;ltig; es kommt nur auf die technisch n&ouml;tige Masse an. Ob der Rohstoff oder das Arbeitsmittel wohlfeil oder teuer, ist ganz gleichg&uuml;ltig; wenn es nur den erheischten Gebrauchswert besitzt und in der technisch vorgeschriebnen Proportion zu der zu absorbierenden lebendigen Arbeit vorhanden ist. Wei&szlig; ich jedoch, da&szlig; in einer Stunde x Pfund Baumwolle versponnen werden und a Schillinge kosten, so wei&szlig; ich nat&uuml;rlich auch, da&szlig; in 12 Stunden 12 x Pfund Baumwolle = 12 a Schillinge versponnen werden, und ich kann dann das Verh&auml;ltnis des Mehrwerts zum Wert der 12 so gut wie zum Wert der 6 berechnen. Aber das Verh&auml;ltnis der lebendigen Arbeit zum <I>Wert </I>der Produktionsmittel kommt hier nur herein, soweit a Schillinge als Name f&uuml;r x Pfund Baumwolle dient; weil ein bestimmtes Quantum Baumwolle einen bestimmten Preis hat und daher auch umgekehrt ein bestimmter Preis als Index f&uuml;r ein bestimmtes Quantum Baumwolle dienen kann, solange der Baumwollenpreis sich nicht &auml;ndert. Wenn ich wei&szlig;, da&szlig; ich, um 6 Stunden Mehrarbeit anzueignen, 12 Stunden arbeiten lassen, also Baumwolle f&uuml;r 12 Stunden parat haben mu&szlig; und den Preis dieses f&uuml;r 12 Stunden erheischten Quantums Baumwolle kenne, so existiert auf einem Umweg ein Verh&auml;ltnis zwischen dem Preis der Baumwolle (als Index des notwendigen Quantums) und dem Mehrwert. Umgekehrt kann ich aber nie aus dem Preise des Rohmaterials schlie&szlig;en auf die Masse des Rohmaterials, die z.B. in einer Stunde und nicht in 6 versponnen werden kann. Es findet also kein inneres, notwendiges Verh&auml;ltnis statt zwischen dem Wert des konstanten Kapitals, also auch nicht zwischen dem Wert des Gesamtkapitals (= c + v) und dem Mehrwert.</P>
<B><P><A NAME="M57">&lt;57&gt;</A></B> Wenn die Rate des Mehrwerts bekannt und seine Gr&ouml;&szlig;e gegeben ist, dr&uuml;ckt die Profitrate nichts andres aus als das, was sie in der Tat ist, eine andre Messung des Mehrwerts, seine Messung am Wert des Gesamtkapitals, statt an dem Wert des Kapitalteils, aus dem er durch dessen Austausch mit Arbeit direkt entspringt. Aber in der Wirklichkeit (d.h. in der Erscheinungswelt) verh&auml;lt sich die Sache umgekehrt. Der Mehrwert ist gegeben, aber gegeben als &Uuml;berschu&szlig; des Verkaufspreises der Ware &uuml;ber ihren Kostpreis; wobei es mysteri&ouml;s bleibt, woher dieser &Uuml;berschu&szlig; stammt, aus der Exploitation der Arbeit im Produktionsproze&szlig;, aus der &Uuml;bervorteilung der K&auml;ufer im Zirkulationsproze&szlig;, oder aus beiden. Was ferner gegeben, ist das Verh&auml;ltnis dieses &Uuml;berschusses zum Wert des Gesamtkapitals, oder die Profitrate. Die Berechnung dieses &Uuml;berschusses des Verkaufspreises &uuml;ber den Kostpreis auf den Wert des vorgescho&szlig;nen Gesamtkapitals ist sehr wichtig und nat&uuml;rlich, da hierdurch in der Tat die Verh&auml;ltniszahl gefunden wird, worin sich das Gesamtkapital verwertet hat, oder sein Verwertungsgrad. Wird von dieser Profitrate ausgegangen, so ist also durchaus auf kein spezifisches Verh&auml;ltnis zwischen dem &Uuml;berschu&szlig; und dem in Arbeitslohn ausgelegten Teil des Kapitals zu schlie&szlig;en. Man wird in einem sp&auml;tem Kapitel &lt;Siehe Band 26, 3. Teil, S. 25-28&gt; sehn, welche drollige Bockspr&uuml;nge Malthus macht, wenn er auf diesem Weg hinter das Geheimnis des Mehrwerts und des spezifischen Verh&auml;ltnisses desselben zum variablen Teil des Kapitals durchzudringen sucht. Was die Profitrate als solche zeigt, ist vielmehr gleichm&auml;&szlig;iges Verhalten des &Uuml;berschusses zu gleich gro&szlig;en Teilen des Kapitals, das von diesem Gesichtspunkt aus &uuml;berhaupt keine inneren Unterschiede zeigt, au&szlig;er dem zwischen fixem und zirkulierendem Kapital. Und diesen Unterschied auch nur, weil der &Uuml;berschu&szlig; doppelt berechnet wird. N&auml;mlich erstens als einfache Gr&ouml;&szlig;e: &Uuml;berschu&szlig; &uuml;ber den Kostpreis. In dieser seiner ersten Form geht das ganze zirkulierende Kapital in den Kostpreis ein, w&auml;hrend vom fixen Kapital nur der Verschlei&szlig; in ihn eingeht. Ferner zweitens: das Verh&auml;ltnis dieses Wert&uuml;berschusses zum Gesamtwert des vorgescho&szlig;nen Kapitals. Hier geht der Wert des ganzen fixen Kapitals so gut wie der des zirkulierenden in die Rechnung ein. Das zirkulierende Kapital geht also beidemal in derselben Weise ein, w&auml;hrend das fixe Kapital das eine Mal in einer verschiednen, das andre Mal in derselben Weise wie das zirkulierende Kapital eingeht. So dr&auml;ngt sich der Unterschied zwischen zirkulierendem und fixem Kapital hier als der einzige auf.</P>
<P>Der &Uuml;berschu&szlig; also, wenn er, hegelisch gesprochen, sich aus der Profit- <A NAME="M58"><B>&lt;58&gt;</A></B> rate in sich zur&uuml;ckreflektiert, oder anders, der &Uuml;berschu&szlig;, n&auml;her durch die Profitrate charakterisiert, erscheint als ein &Uuml;berschu&szlig;, den das Kapital &uuml;ber seinen eignen Wert hinaus j&auml;hrlich, oder in einer bestimmten Zirkulationsperiode, erzeugt.</P>
<P>Obgleich daher die Profitrate von der Rate des Mehrwerts numerisch verschieden ist, w&auml;hrend Mehrwert und Profit in der Tat dasselbe und auch numerisch gleich sind, so ist der Profit jedoch eine verwandelte Form des Mehrwerts, eine Form, worin sein Ursprung und das Geheimnis seines Daseins verschleiert und ausgel&ouml;scht ist. In der Tat ist der Profit die Erscheinungsform des Mehrwerts, welcher letztre erst durch Analyse aus der erstem herausgesch&auml;lt werden mu&szlig;. Im Mehrwert ist das Verh&auml;ltnis zwischen Kapital und Arbeit blo&szlig;gelegt; im Verh&auml;ltnis von Kapital und Profit, d.h. von Kapital und dem Mehrwert, wie er einerseits als im Zirkulationsproze&szlig; realisierter &Uuml;berschu&szlig; &uuml;ber den Kostpreis der Ware, andrerseits als ein durch sein Verh&auml;ltnis zum Gesamtkapital n&auml;her bestimmter &Uuml;berschu&szlig; erscheint, erscheint <I>das Kapital als Verh&auml;ltnis zu sich selbst</I>, ein Verh&auml;ltnis, worin es sich als urspr&uuml;ngliche Wertsumme von einem, von ihm selbst gesetzten Neuwert unterscheidet. Da&szlig; es diesen Neuwert w&auml;hrend seiner Bewegung durch den Produktionsproze&szlig; und den Zirkulationsproze&szlig; erzeugt, dies ist im Bewu&szlig;tsein. Aber wie dies geschieht, das ist nun mystifiziert und scheint von ihm selbst zukommenden, verborgnen Qualit&auml;ten herzustammen.</P>
<P>Je weiter wir den Verwertungsproze&szlig; des Kapitals verfolgen, um so mehr wird sich das Kapitalverh&auml;ltnis mystifizieren, und um so weniger das Geheimnis seines inneren Organismus blo&szlig;legen.</P>
<P>In diesem Abschnitt ist die Profitrate numerisch von der Rate des Mehrwerts verschieden; dagegen sind Profit und Mehrwert behandelt als dieselbe numerische Gr&ouml;&szlig;e, nur in verschiedner Form. Im folgenden Abschnitt werden wir sehn, wie die Ver&auml;u&szlig;erlichung weitergeht und der Profit auch numerisch als eine vom Mehrwert verschiedne Gr&ouml;&szlig;e sich darstellt.</P></BODY>
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