98 lines
4.9 KiB
HTML
98 lines
4.9 KiB
HTML
<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 3.2//EN">
|
|
<HTML>
|
|
<!-- #BeginTemplate "/Templates/Münzer.dwt" -->
|
|
<HEAD>
|
|
<!-- #BeginEditable "doctitle" -->
|
|
<TITLE>Thomas Münzer - Sendebrief zu Bekehrunge Bruder Ernstes zu Helderungen</TITLE>
|
|
<!-- #EndEditable -->
|
|
<META HTTP-EQUIV="Content-Type" CONTENT="text/html; charset=ISO-8859-1">
|
|
<link rel=stylesheet type="text/css" href="http://www.mlwerke.de/css/format.css">
|
|
</HEAD>
|
|
<BODY link="#6000FF" vlink="#8080C0" alink="#FF0000" bgcolor="#FFFFCC">
|
|
<!--Hier war ein unzureichend terminierter Kommentar -->
|
|
<TABLE width="100%" border="0" align="center" cellspacing=0 cellpadding=0>
|
|
<TR>
|
|
<TD ALIGN="center" width="49%" height=20 valign=middle><A HREF="../index.htm"><SMALL>MLWerke</SMALL></A></TD>
|
|
<TD ALIGN="center">|</TD>
|
|
<TD ALIGN="center" width="49%" height=20 valign=middle><A HREF="default.htm"><SMALL>Thomas Münzer</SMALL></A></TD>
|
|
</TR>
|
|
</TABLE>
|
|
<HR size="1">
|
|
<H2>Thomas Münzer</H2>
|
|
<H1> <!-- #BeginEditable "Titel" -->Sendebrief zu Bekehrunge Bruder Ernstes zu Helderungen<!-- #EndEditable --></H1>
|
|
<!-- #BeginEditable "Text" -->
|
|
<HR size="1">
|
|
<P ALIGN="left">Die gestrackt Kraft, feste Furcht Gottes und der beständige
|
|
Grund seines gerechten Willens sei mit dir, Bruder
|
|
Ernst. Ich, Thomas Müntzer, etwan Pfarrherr zu Allstedt,
|
|
vermahne dich zum überflüssigen Anregen, daß du um des
|
|
lebendigen Gottes Namen willen deines tyrannischen Wütens
|
|
wollest müßig sein und nicht länger den Grimm Gottes
|
|
über dich erbittern. Du hast die Christen angefangen zu martern.
|
|
Du hast den heiligen Christenglauben ein Buberei gescholten.
|
|
Du hast die Christen unterstanden zu vertilgen.
|
|
Sag an, du elender, dürftiger Madensack, wer hat dich zu
|
|
einem Fürsten des Volks gemacht, welchs Gott mit seinem
|
|
teuren Blut erworben hat? Du mußt und sollst beweisen,
|
|
ob du ein Christen bist, du sollst und mußt deinen Glauben
|
|
berechen, wie 1. Petr. 3 befohlen. Du sollst in wahrhaftiger
|
|
Wahrheit gut sicher Geleit haben, deinen Glauben an den
|
|
Tag zu bringen. Das hat dir ein ganz Gemein im Ringe zugesagt.
|
|
Und sollst dich auch entschuldigen deiner offenbarlichen
|
|
Tyrannei, auch ansagen, wer dich doch also torstlich
|
|
gemacht, daß du allen Christen zu Nachteil unterm christlichen
|
|
Namen willst ein solcher heidenischer Böswicht sein.
|
|
Würdest du außen bleiben und dich aufgelegter Sache nicht
|
|
entledigen, so will ich's ausschreien vor aller Welt, daß alle
|
|
Brüder ihr Blut getrost sollen wagen wie etwan wider den
|
|
Türken. Da sollst du verfolgt und ausgerottet werden,
|
|
denn es wird ein jeder viel emsiger sein, die da an dir Ablaß
|
|
verdienen, dann vorzeiten der Papst gegeben. Wir wissen
|
|
nichts anders an dir zu bekommen. Es will keine Scham in
|
|
dich. Gott hat dich verstockt wie den Pharaonem, auch wie
|
|
die Könige, welche Gott wollt vertilgen (Josua 5. und am
|
|
11.). Sei es Gott immer geklaget, daß die Welt deine grobe,
|
|
puffelt wütende Tyrannei nicht eher erkannt, wie hast du
|
|
doch solchen merklichen unerstattlichen Schaden getan, wie
|
|
mag man sich anderst denn Gott selbern über dich erbarmen?
|
|
Kurzum, du bist durch Gottes kräftige Gewalt der
|
|
Verderbung überantwortet. Wirst du dich nicht demütigen
|
|
für den Kleinen, so wird dir ein ewige Schande für der ganzen
|
|
Christenheit auf den Hals fallen und wirst des Teufels
|
|
Marterer werden.</P>
|
|
<P align="left">
|
|
Daß du auch wissest, daß wir's gestrackten Befehl haben,
|
|
sage ich: Der ewige lebendige Gott hat's geheißen, dich von
|
|
dem Stuhl mit Gewalt, uns gegeben zu stoßen; dann du bist
|
|
der Christenheit nichts nutze. Du bist ein schädlicher Staupbesem
|
|
der Freunde Gottes. Gott hat von dir und von deinesgleichen
|
|
gesaget Hesekiel am 34. und am 39., Danielis 7.,
|
|
Michaä 3. Abdias der Prophet saget, dein Nest muß zerrissen
|
|
und zerschmettert werden.</P>
|
|
<P>
|
|
Wir wollen dein Antwort noch heute haben oder dich
|
|
im Namen Gottes der Scharen heimsuchen, da wiß dich nach
|
|
zu richten. Wir werden unverzüglich tun, was uns Gott
|
|
befohlen hat. Tu auch du dein Bestes. Ich fahr daher.
|
|
<P>
|
|
Gegeben zu Frankenhausen freitags nach Jubilate, anno
|
|
domini 1525
|
|
<P>
|
|
Thomas Müntzer
|
|
mit dem Schwert Gedeonis</P>
|
|
<!-- #EndEditable -->
|
|
<HR size="1" align="left" width="200">
|
|
<P><SMALL>Pfad: «../mu/»<BR>
|
|
Verknüpfte Dateien: <A href="http://www.mlwerke.de/css/format.css">«../css/format.css»</A></SMALL></P>
|
|
<HR size="1">
|
|
<TABLE width="100%" border="0" align="center" cellspacing=0 cellpadding=0>
|
|
<TR>
|
|
<TD ALIGN="center" width="49%" height=20 valign=middle><A HREF="../index.htm"><SMALL>MLWerke</SMALL></A></TD>
|
|
<TD ALIGN="center">|</TD>
|
|
<TD ALIGN="center" width="49%" height=20 valign=middle> <A HREF="default.htm"><SMALL>Thomas Münzer</SMALL></A></TD>
|
|
</TR>
|
|
</TABLE>
|
|
</BODY>
|
|
<!-- #EndTemplate -->
|
|
</HTML>
|
|
|