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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>"Neue Rheinische Zeitung" - Der Frankfurter Maerzverein und die "Neue Rheinische Zeitung"</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me06_353.htm"><FONT SIZE=2>Die Milliarde</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="../me_nrz49.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me06_359.htm"><FONT SIZE=2>Der Adre&szlig;entwurf der zweiten Kammer</FONT></A></P>
<P><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 6, S. 357-358<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1959</SMALL></P>
<FONT SIZE=5><P>Der Frankfurter M&auml;rzverein und die "Neue Rheinische Zeitung"</P>
</FONT><FONT SIZE=2><P>["Neue Rheinische Zeitung" Nr. 248 vom 17. M&auml;rz 1849]</P>
</FONT><B><P><A NAME="S357">&lt;357&gt;</A></B> *<I>K&ouml;ln</I>, 15. M&auml;rz. Wir kommen noch einmal auf den ungl&uuml;cklichen M&auml;rzverein zur&uuml;ck, diese angemessene Nachgeburt der "M&auml;rzrevolution". Man wirft uns vor, "wir schaden der Sache der Freiheit", indem wir den M&auml;rzverein unterw&uuml;hlen. Haben wir nicht schon im Dezember 1848, zum Schrecken der "K&ouml;lnischen Zeitung", den M&auml;rzverein als <I>bewu&szlig;tloses Werkzeug der Kontrerevolution </I>denunziert? Hatten wir also dem "M&auml;rzverein" unsere Ansichten vom " M&auml;rzverein" nicht schon l&auml;ngst anvertraut? W&auml;re der M&auml;rzverein eine Organisation der Partei der Revolution, w&auml;re er selbst auch nur eine konsequente, frische Frucht der <I>M&auml;rzemeute, </I>wir w&uuml;rden eine Ungeschicklichkeit von ihm hinnehmen, wie es ohne Widerrede seine <I>Annoncenspekulation </I>&lt;Siehe <A HREF="me06_334.htm">"Der M&auml;rzverein"</A>&gt; war. Der M&auml;rzverein ist erstens ohne Wirksamkeit, wenn Adressen nicht etwa dieselbe ausmachen; er ist ferner ein hoffnungsvoller Tor zwischen Konstitutionellen (das sind f&uuml;r uns schlimmere Reaktionsanh&auml;nger als der Klub des Ritter v. Radowitz) und einigen wirklich biederm&auml;nnischen Demokraten, deren Blick vom Reichsvers&ouml;hnungsdunste sich benebeln lie&szlig;. Die Unentschiedenheit wird stets die Majorit&auml;t in jenem Zentral-Kommerzverein &lt;Wortspiel, das auf die tragenden Kr&auml;fte des Zentral-M&auml;rzvereins hinweist&gt; ureigent&uuml;mlich besitzen, das Volk wird er vielleicht zum Mi&szlig;vergn&uuml;gen aufstacheln, im entscheidenden Augenblick aber verraten und nachtr&auml;glich seinen Irrtum bejammern. Nun lebe der Kommerzverein "uns aber auch recht wohl"! Seine sonstige Empfindlichkeit r&uuml;hrt uns nicht, und die freie Presse scheint von jenen liberalen Leuten immer noch nur als ihre Privaterrungenschaft verstanden zu werden. Herr Eisenmann z.B. bekannte sich offen als Konstitutioneller f&uuml;r ewige Zeiten und als Gegner des Republikanis- <A NAME="S358"><B>&lt;358&gt;</A></B> mus in derselben Sitzung des M&auml;rzvereins, wo man der "Neuen Rheinischen Zeitung" als Muster "echt deutscher Zerrissenheit" gedachte. Also sollte uns zugemutet werden, aus Einheitst&ouml;lpelei das Organ eines Mannes zu unterst&uuml;tzen, der, mag er zum Teufel sonst sein, was er will, jedenfalls ein deutscher Nationalt&ouml;lpel ist. Wir w&uuml;rden anstandshalber die Herren "mitnehmen" so weit sie wollen, w&auml;re nicht eben das ihre Frankfurter Aufgabe, "unentfernbar" zu sein. Es gibt denkende Geschichtsfreunde unter den Herren. Es kann ihnen kaum entgangen sein, da&szlig; nicht blo&szlig; in Deutschland, sondern &uuml;berall und zu allen Zeiten die Feuillants trotz aller M&auml;rzvereine stets schon vor dem Ausbruch der eigentlichen Revolution beseitigt werden mu&szlig;ten. Was n&uuml;tzt es den Anh&auml;ngern der sozialen Republik, wenn derselbe Vogt verfehlter Reichsbarrot des deutschen Reichs Bonaparte wird, gegen den er "in erster Reihe" kleinuniversit&auml;tisch gebierpoltert hat?</P>
<FONT SIZE=2><P>Geschrieben von Karl Marx.</P>
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