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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>Das zinstragende Kapital. - 23. Zins und Unternehmergewinn</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me25_370.htm"><FONT SIZE=2>22. Kapitel. Teilung des Profits. Zinsfu&szlig; usw.</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me25_404.htm"><FONT SIZE=2>24. Kapitel. Ver&auml;u&szlig;erlichung des Kapitalverh&auml;ltnisses usw.</FONT></A></P>
<FONT SIZE=2>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 25, "Das Kapital", Bd. III, F&uuml;nfter Abschnitt, S. 383 - 403<BR>Dietz Verlag, Berlin/DDR 1983</FONT>
<P ALIGN="CENTER">DREIUNDZWANZIGSTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Zins und Unternehmergewinn</FONT></P>
<B><P><A NAME="S383">&lt;383&gt;</A></B> Der Zins, wie wir in den beiden vorhergehenden Kapiteln gesehn, erscheint urspr&uuml;nglich, ist urspr&uuml;nglich, und bleibt in Wirklichkeit nichts als ein Teil des Profits, d.h. des Mehrwerts, den der fungierende Kapitalist, Industrieller oder Kaufmann, soweit er nicht eignes Kapital, sondern geliehenes Kapital anwendet, wegzahlen mu&szlig; an den Eigent&uuml;mer und Verleiher dieses Kapitals. Wendet er nur eignes Kapital an, so findet keine solche Teilung des Profits statt; dieser geh&ouml;rt ihm ganz. In der Tat, soweit die Eigner des Kapitals es selbst im Reproduktionsproze&szlig; anwenden, konkurrieren sie nicht mit zur Bestimmung der Zinsrate, und schon hierin zeigt sich, wie die Kategorie des Zinses - unm&ouml;glich ohne die Bestimmung eines Zinsfu&szlig;es - der Bewegung des industriellen Kapitals an sich fremd ist.</P>
<FONT SIZE=2><P>"The rate of interest may be defined to be that proportional sum which the lender is content to receive, and the borrower to pay, for a year or for any longer or shorter period for the use of a certain amount of moneyed capital ... when the owner of capital employs it actively in reproduction, he does not come under the head of those capitalists, the proportion of whom, to the number of borrowers, determines the rate of interest." &lt;"Die Zinsrate kann als die verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ige Summe definiert werden, mit deren Empfang der Verleiher zufrieden und die der Borger zu zahlen bereit ist f&uuml;r den Gebrauch eines bestimmten Betrages von Geldkapital w&auml;hrend eines Jahres oder einer l&auml;ngeren oder k&uuml;rzeren Periode ... Wenn der Eigent&uuml;mer des Kapitals es aktiv in der Reproduktion anwendet, z&auml;hlt er nicht zu jenen Kapitalisten, deren Verh&auml;ltnis zur Zahl der Borger die Zinsrate bestimmt."&gt; (Th. Tooke, "Hist. of Prices", London 1838, II, p. 355, 356.)</P>
</FONT><P>Es ist in der Tat nur die Trennung der Kapitalisten in Geldkapitalisten und industrielle Kapitalisten, die einen Teil des Profits in Zins verwandelt, die &uuml;berhaupt die Kategorie des Zinses schafft; und es ist nur die Konkurrenz zwischen diesen beiden Sorten Kapitalisten, die den Zinsfu&szlig; schafft.</P>
<B><P><A NAME="S384">&lt;384&gt;</A></B> Solang das Kapital im Reproduktionsproze&szlig; fungiert - selbst vorausgesetzt, es geh&ouml;re dem industriellen Kapitalisten selbst, so da&szlig; er es an keinen Verleiher zur&uuml;ckzuzahlen hat -, solange hat er zu seiner Verf&uuml;gung als Privatmann nicht dies Kapital selbst, sondern nur den Profit, den er als Revenue verausgaben kann. Solang sein Kapital als Kapital fungiert, geh&ouml;rt es dem Reproduktionsproze&szlig;, ist es darin festgelegt. Er ist zwar sein Eigent&uuml;mer, aber dies Eigentum bef&auml;higt ihn nicht, solange er es als Kapital zur Ausbeutung von Arbeit ben&uuml;tzt, in andrer Weise dar&uuml;ber zu verf&uuml;gen. Ganz so verh&auml;lt es sich mit dem Geldkapitalisten. Solange sein Kapital ausgeliehen ist und daher als Geldkapital wirkt, bringt es ihm Zins, einen Teil des Profits, aber &uuml;ber die Hauptsumme kann er nicht verf&uuml;gen. Es erscheint dies, sobald er es, zum Beispiel f&uuml;r ein Jahr oder mehrere, verliehen und in gewissen Terminen Zins erh&auml;lt ohne R&uuml;ckzahlung des Kapitals. Aber selbst die R&uuml;ckzahlung macht hier keinen Unterschied. Erh&auml;lt er es zur&uuml;ck, so mu&szlig; er es stets von neuem verleihen, solange es die Wirkung von Kapital - hier Geldkapital - f&uuml;r ihn haben soll. Solange es sich in seiner Hand befindet, tr&auml;gt es keine Zinsen und wirkt nicht als Kapital; und solange es Zinsen tr&auml;gt und als Kapital wirkt, befindet es sich nicht in seiner Hand. Daher die M&ouml;glichkeit, Kapital auf ewige Zeiten zu verleihen. Die folgenden Bemerkungen von Tooke gegen Bosanquet sind daher ganz falsch. Er zitiert Bosanquet ("Metallic, Paper, and Credit Currency", p. 73):</P>
<FONT SIZE=2><P>"W&auml;re der Zinsfu&szlig; bis auf 1% herabgedr&uuml;ckt, so w&uuml;rde geborgtes Kapital beinahe auf gleiche Linie (on a par) gestellt mit eignem Kapital."</P>
</FONT><P>Hierzu macht Tooke folgende Randglosse:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Da&szlig; ein zu diesem, oder selbst zu noch niedrigerem Zinsfu&szlig; geborgtes Kapital gelten soll als beinahe auf derselben Linie stehend mit eignem Kapital, ist eine so befremdende Behauptung, da&szlig; sie kaum ernstliche Beachtung verdiente, k&auml;me sie nicht von einem so intelligenten und in einzelnen Punkten des Themas so wohlunterrichteten Schriftsteller. Hat er den Umstand &uuml;bersehn, oder h&auml;lt er ihn f&uuml;r wenig bedeutend, da&szlig; seine Voraussetzung die Bedingung der R&uuml;ckzahlung einschlie&szlig;t?" (Th. Tooke, "An Inquiry into the Currency Principle", 2nd ed., London 1844, p. 80.)</P>
</FONT><P>W&auml;re der Zins = 0, so st&auml;nde der industrielle Kapitalist, der Kapital aufgenommen hat, sich gleich mit dem, der mit eignem Kapital arbeitet. Beide w&uuml;rden denselben Durchschnittsprofit einstecken, und als Kapital, ob geborgtes oder eignes, wirkt das Kapital nur, soweit es Profit produziert. Die Bedingung der R&uuml;ckzahlung w&uuml;rde hieran nichts &auml;ndern. Je mehr der Zinsfu&szlig; sich Null n&auml;hert, also z.B. auf 1 % herabsinkt, um so mehr ist geborgtes Kapital mit eignem Kapital auf gleichen Fu&szlig; gestellt. Solange Geldkapital als Geldkapital existieren soll, mu&szlig; es stets wieder ausgeliehen <A NAME="S385"><B>&lt;385&gt;</A></B> werden, und zwar zum bestehenden Zinsfu&szlig;, sage von 1 % und stets wieder an dieselbe Klasse der industriellen und merkantilen Kapitalisten. Solange diese als Kapitalisten fungieren, ist der Unterschied zwischen dem, der mit geborgtem, und dem, der mit eignem Kapital fungiert, nur der, da&szlig; der eine Zins zu zahlen hat und der andre nicht; der eine den Profit p ganz einsteckt, der andre p - z, den Profit minus den Zins; je mehr z sich Null n&auml;hert, um so mehr wird p - z = p, also um so mehr stehn beide Kapitale auf gleichem Fu&szlig;. Der eine mu&szlig; das Kapital zur&uuml;ckzahlen und von neuem borgen; aber der andre, solang sein Kapital fungieren soll, mu&szlig; es ebenfalls stets von neuem dem Produktionsproze&szlig; vorschie&szlig;en und hat keine von diesem Proze&szlig; unabh&auml;ngige Verf&uuml;gung dar&uuml;ber. Der einzige sonst noch bleibende Unterschied ist der selbstverst&auml;ndliche, da&szlig; der eine Eigent&uuml;mer seines Kapitals ist und der andre nicht.</P>
<P>Die Frage, die sich nun aufwirft, ist diese. Wie kommt es, da&szlig; diese rein quantitative Teilung des Profits in Nettoprofit und Zins in eine qualitative umschl&auml;gt? In andren Worten, wie kommt es, da&szlig; auch der Kapitalist, der nur sein eignes, kein geliehenes Kapital anwendet, einen Teil seines Bruttoprofits unter die besondre Kategorie des Zinses rangiert und als solchen besonders berechnet? Und daher weiter, da&szlig; alles Kapital, geliehenes oder nicht, als zinstragendes von sich selbst als Nettoprofit bringendem unterschieden wird?</P>
<P>Man erkennt, da&szlig; nicht jede zuf&auml;llige quantitative Teilung des Profits in dieser Art in eine qualitative umschl&auml;gt. Z.B. einige industrielle Kapitalisten assoziieren sich zur Betreibung eines Gesch&auml;fts und verteilen dann den Profit untereinander nach juristisch festgesetzten Abmachungen. Andre treiben ihr Gesch&auml;ft, jeder f&uuml;r sich, ohne Associ&eacute;. Diese letzteren berechnen ihren Profit nicht unter zwei Kategorien, einen Teil als individuellen Profit, den andern als Kompanieprofit f&uuml;r die nichtexistierenden Gesellschafter. Hier schl&auml;gt also die quantitative Teilung nicht um in qualitative. Sie findet statt, wo zuf&auml;llig der Eigent&uuml;mer aus mehreren juristischen Personen besteht; sie findet nicht statt, wo dies nicht der Fall.</P>
<P>Um die Frage zu beantworten, m&uuml;ssen wir noch etwas l&auml;nger verweilen bei dem wirklichen Ausgangspunkt der Zinsbildung; d.h. ausgehn von der Unterstellung, da&szlig; Geldkapitalist und produktiver Kapitalist sich wirklich gegen&uuml;berstehn, nicht nur als juristisch verschiedne Personen, sondern als Personen, die ganz verschiedne Rollen im Reproduktionsproze&szlig; spielen oder in deren Hand dasselbe Kapital wirklich eine doppelte und g&auml;nzlich verschiedne Bewegung durchmacht. Der eine verleiht es nur, der andre wendet es produktiv an.</P>
<B><P><A NAME="S386">&lt;386&gt;</A></B> F&uuml;r den produktiven Kapitalisten, der mit geliehenem Kapital arbeitet, zerf&auml;llt der Bruttoprofit in zwei Teile, den Zins, den er dem Verleiher zu zahlen hat, und den &Uuml;berschu&szlig; &uuml;ber den Zins, der seinen eignen Anteil am Profit bildet. Ist die allgemeine Profitrate gegeben, so ist dieser letztre Teil bestimmt durch den Zinsfu&szlig;; ist der Zinsfu&szlig; gegeben, so durch die allgemeine Profitrate. Und ferner: wie immer der Bruttoprofit, die wirkliche Wertgr&ouml;&szlig;e des Gesamtprofits, in jedem einzelnen Fall abweichen mag von dem Durchschnittsprofit: der Teil, der dem fungierenden Kapitalisten geh&ouml;rt, ist bestimmt durch den Zins, da dieser durch den allgemeinen Zinsfu&szlig; (abgesehn von besondren juristischen Stipulationen) fixiert und als vorweggenommen vorausgesetzt ist, bevor der Produktionsproze&szlig; beginnt, also bevor dessen Resultat, der Bruttoprofit erzielt ist. Wir haben gesehn, da&szlig; das eigentliche spezifische Produkt des Kapitals der Mehrwert, n&auml;her bestimmt der Profit ist. Aber f&uuml;r den Kapitalisten, der mit geborgtem Kapital arbeitet, ist es nicht der Profit, sondern der Profit minus dem Zins, der Teil des Profits, der ihm &uuml;brigbleibt nach Zahlung des Zinses. Dieser Teil des Profits erscheint ihm also notwendig als Produkt des Kapitals, soweit es fungiert; und dies ist f&uuml;r ihn wirklich, denn er vertritt das Kapital nur als fungierendes. Er ist seine Personifikation, soweit es fungiert, und es fungiert, soweit es profitbringend in der Industrie oder im Handel angelegt wird und mit ihm, durch seinen Anwender, die Operationen vorgenommen werden, die durch den jedesmaligen Gesch&auml;ftszweig vorgeschrieben sind. Im Gegensatz zum Zins, den er aus dem Bruttoprofit an den Verleiher wegzuzahlen hat, nimmt der ihm zufallende noch &uuml;brige Teil des Profits also notwendig die Form des industriellen resp. kommerziellen Profits an, oder, um ihn mit einem deutschen Ausdruck zu bezeichnen, der beides einschlie&szlig;t, die Gestalt des Unternehmergewinns. Ist der Bruttoprofit gleich dem Durchschnittsprofit, so wird die Gr&ouml;&szlig;e dieses Unternehmergewinns ausschlie&szlig;lich bestimmt durch den Zinsfu&szlig;. Weicht der Bruttoprofit ab vom Durchschnittsprofit, so ist die Differenz desselben vom Durchschnittsprofit (nach beiderseitigem Abzug des Zinses) durch alle die Konjunkturen bestimmt, welche eine zeitweilige Abweichung verursachen, sei es der Profitrate in einer besondren Produktionssph&auml;re von der allgemeinen Profitrate, sei es des Profits, den ein einzelner Kapitalist in einer bestimmten Sph&auml;re macht, vom Durchschnittsprofit dieser besondren Sph&auml;re. Nun hat man aber gesehn, da&szlig; die Profitrate, innerhalb des Produktionsprozesses selbst, nicht nur vom Mehrwert abh&auml;ngt, sondern von vielen andren Umst&auml;nden: von den Einkaufspreisen der Produktionsmittel, von mehr als durchschnittlich produktiven Methoden, von &Ouml;konomisierung des konstanten <A NAME="S387"><B>&lt;387&gt;</A></B> Kapitals etc. Und abgesehn vom Produktionspreis, h&auml;ngt es von besondren Konjunkturen und bei jedem einzelnen Gesch&auml;ftsabschlu&szlig; von der gr&ouml;&szlig;ern oder geringem Schlauheit und Betriebsamkeit des Kapitalisten ab, ob und inwieweit dieser &uuml;ber oder unter dem Produktionspreis ein- oder verkauft, sich also innerhalb des Zirkulationsprozesses einen gr&ouml;&szlig;ern oder geringern Teil vom Gesamtmehrwert aneignet. Jedenfalls aber verwandelt sich die quantitative Teilung des Rohprofits hier in eine qualitative, und dies um so mehr, als die quantitative Teilung selbst davon abh&auml;ngt, was zu verteilen ist, <I>wie </I>der aktive Kapitalist mit dem Kapital wirtschaftet und welchen Rohprofit es ihm als fungierendes &lt;1. Auflage: fungierendem; ge&auml;ndert nach dem Manuskript von Marx&gt; Kapital, d.h. infolge seiner Funktionen als aktiver Kapitalist abwirft. Der fungierende Kapitalist ist hier unterstellt als Nichteigent&uuml;mer des Kapitals. Das Eigentum am Kapital ist ihm gegen&uuml;ber vertreten durch den Verleiher, den Geldkapitalisten. Der Zins, den er an diesen zahlt, erscheint also als der Teil des Rohprofits, der dem Kapitaleigentum als solchem zukommt. Im Gegensatz hierzu erscheint der Teil des Profits, der dem aktiven Kapitalisten zuf&auml;llt, jetzt als Unternehmergewinn, entspringend ausschlie&szlig;lich aus den Operationen oder Funktionen, die er im Reproduktionsproze&szlig; mit dem Kapital vollf&uuml;hrt, speziell also den Funktionen, die er als Unternehmer in der Industrie oder dem Handel verrichtet. Ihm gegen&uuml;ber erscheint also der Zins als blo&szlig;e Frucht des Kapitaleigentums, des Kapitals an sich, abstrahiert vom Reproduktionsproze&szlig; des Kapitals, soweit es nicht "arbeitet", nicht fungiert; w&auml;hrend ihm der Unternehmergewinn erscheint als ausschlie&szlig;liche Frucht der Funktionen, die er mit dem Kapital verrichtet, als Frucht der Bewegung und des Prozessierens des Kapitals, eines Prozessierens, das ihm nun als seine eigne T&auml;tigkeit erscheint im Gegensatz zur Nichtt&auml;tigkeit, zur Nichtbeteiligung des Geldkapitalisten am Produktionsproze&szlig;. Diese qualitative Scheidung zwischen den beiden Teilen des Rohprofits, da&szlig; der Zins Frucht des Kapitals an sich, des Kapitaleigentums, abgesehn vom Produktionsproze&szlig;, und der Unternehmergewinn Frucht des prozessierenden, im Produktionsproze&szlig; wirkenden Kapitals und daher der aktiven Rolle ist, die der Anwender des Kapitals im Reproduktionsproze&szlig; spielt - diese qualitative Scheidung ist keineswegs blo&szlig; subjektive Auffassung des Geldkapitalisten hier und des industriellen Kapitalisten dort. Sie beruht auf objektiver Tatsache, denn der Zins flie&szlig;t dem Geldkapitalisten, dem Leiher zu, der blo&szlig;er Eigent&uuml;mer des Kapitals ist, also das blo&szlig;e Kapitaleigentum vertritt vor dem Produktionsproze&szlig; und au&szlig;erhalb des Produktionsprozesses; und der Unter- <A NAME="S388"><B>&lt;388&gt;</A></B> nehmergewinn flie&szlig;t dem blo&szlig; fungierenden Kapitalisten zu, der Nichteigent&uuml;mer des Kapitals ist.</P>
<P>Sowohl f&uuml;r den industriellen Kapitalisten, soweit er mit geborgtem Kapital arbeitet, wie f&uuml;r den Geldkapitalisten, soweit er sein Kapital nicht selbst anwendet, schl&auml;gt hiermit die blo&szlig; quantitative Teilung des Bruttoprofits zwischen zwei verschiedne Personen, die beide verschiedne Rechtstitel haben auf dasselbe Kapital und daher auf den von ihm erzeugten Profit, um in eine qualitative Teilung. Der eine Teil des Profits erscheint nun als an und f&uuml;r sich zukommende Frucht des Kapitals in <I>einer </I>Bestimmung, als Zins; der andre Teil erscheint als spezifische Frucht des Kapitals in einer entgegengesetzten Bestimmung und daher als Unternehmergewinn; der eine als blo&szlig;e Frucht des Kapitaleigentums, der andre als Frucht des blo&szlig;en Fungierens mit dem Kapital, als Frucht des Kapitals als prozessierendem oder der Funktionen, die der aktive Kapitalist aus&uuml;bt. Und diese Verkn&ouml;cherung und Verselbst&auml;ndigung der beiden Teile des Rohprofits gegeneinander, als wenn sie aus zwei wesentlich verschiednen Quellen herr&uuml;hrten, mu&szlig; sich nun f&uuml;r die gesamte Kapitalistenklasse und f&uuml;r das Gesamtkapital festsetzen. Und zwar einerlei, ob das vom aktiven Kapitalisten angewandte Kapital geborgt sei oder nicht oder ob das dem Geldkapitalisten geh&ouml;rende Kapital von ihm selbst angewandt werde oder nicht. Der Profit jedes Kapitals, also auch der auf Ausgleichung der Kapitale unter sich begr&uuml;ndete Durchschnittsprofit zerf&auml;llt oder wird zerlegt in zwei qualitativ verschiedne, gegeneinander selbst&auml;ndige und voneinander unabh&auml;ngige Teile, Zins und Unternehmergewinn, die beide durch besondre Gesetze bestimmt werden. Der Kapitalist, der mit eignem Kapital, so gut wie der, der mit geborgtem arbeitet, teilt seinen Rohprofit ein in Zins, der ihm als Eigent&uuml;mer, als seinem eignen Verleiher von Kapital an sich selbst, und in Unternehmergewinn, der ihm als aktivem, fungierendem Kapitalisten zukommt. Es wird so f&uuml;r diese Teilung, als qualitative, gleichg&uuml;ltig, ob der Kapitalist wirklich mit einem andern zu teilen hat oder nicht. Der Anwender des Kapitals, auch wenn er mit eignem Kapital arbeitet, zerf&auml;llt in zwei Personen, den blo&szlig;en Eigent&uuml;mer des Kapitals und den Anwender des Kapitals; sein Kapital selbst, mit Bezug auf die Kategorien von Profit, die es abwirft, zerf&auml;llt in Kapital<I>eigentum</I>, Kapital <I>au&szlig;er </I>dem Produktionsproze&szlig;, das an sich Zins abwirft, und Kapital <I>im </I>Produktionsproze&szlig;, das als prozessierend Unternehmergewinn abwirft.</P>
<P>Der Zins befestigt sich also derart, da&szlig; er nun nicht als eine der Produktion gleichg&uuml;ltige Teilung des Bruttoprofits auftritt, die nur dann gelegentlich stattfindet, wenn der Industrielle mit fremdem Kapital arbeitet. Auch <A NAME="S389"><B>&lt;389&gt;</A></B> wenn er mit eignem Kapital arbeitet, spaltet sich sein Profit in Zins und Unternehmergewinn. Hiermit wird die blo&szlig; quantitative Teilung zur qualitativen: sie findet statt unabh&auml;ngig von dem zuf&auml;lligen Umstand, ob der Industrielle Eigent&uuml;mer oder Nichteigent&uuml;mer seines Kapitals ist. Es sind nicht nur an verschiedne Personen verteilte Quota des Profits, sondern zwei verschiedne Kategorien desselben, die in verschiednem Verh&auml;ltnis zum Kapital, also in einem Verh&auml;ltnis zu verschiednen Bestimmtheiten des Kapitals stehn.</P>
<P>Es ergeben sich nun sehr einfach die Gr&uuml;nde, warum, sobald diese Teilung des Bruttoprofits in Zins und Unternehmergewinn einmal eine qualitative geworden ist, sie diesen Charakter einer qualitativen Teilung f&uuml;r das Gesamtkapital und die Gesamtklasse der Kapitalisten erh&auml;lt.</P>
<I><P>Erstens </I>folgt dies schon aus dem einfachen empirischen Umstand, da&szlig; die Mehrzahl der industriellen Kapitalisten, wenn auch in verschiednen Zahlenverh&auml;ltnissen, mit eignem und erborgtem Kapital arbeitet und da&szlig; das Verh&auml;ltnis zwischen eignem und erborgtem Kapital in verschiednen Perioden wechselt.</P>
<I><P>Zweitens</I>: Die Verwandlung eines Teils des Bruttoprofits in die Form von Zins verwandelt seinen andren Teil in Unternehmergewinn. Dieser letztere ist in der Tat nur die gegens&auml;tzliche Form, die der &Uuml;berschu&szlig; des Rohprofits &uuml;ber den Zins annimmt, sobald dieser als eigne Kategorie existiert. Die ganze Untersuchung, wie der Bruttoprofit sich in Zins und Unternehmergewinn differenziert, l&ouml;st sich einfach auf in die Untersuchung, wie ein Teil des Bruttoprofits sich allgemein als Zins verkn&ouml;chert und verselbst&auml;ndigt. Nun existiert aber historisch das zinstragende Kapital als eine fertige, &uuml;berlieferte Form und daher der Zins als fertige Unterform des vom Kapital erzeugten Mehrwerts, lange bevor die kapitalistische Produktionsweise und die ihr entsprechenden Vorstellungen von Kapital und Profit existierten. Daher immer noch in der Volksvorstellung Geldkapital, zinstragendes Kapital als Kapital als solches, als Kapital par excellence gilt. Daher andrerseits die bis zur Zeit Massies vorherrschende Vorstellung, da&szlig; es das Geld als solches ist, was im Zins bezahlt wird. Der Umstand, da&szlig; verliehenes Kapital Zins abwirft, ob wirklich als Kapital verwandt oder nicht - auch wenn nur zur Konsumtion geborgt -, befestigt die Vorstellung von der Selbst&auml;ndigkeit dieser Form des Kapitals. Der beste Beweis von der Selbst&auml;ndigkeit, worin, in den ersten Perioden der kapitalistischen Produktionsweise, der Zins dem Profit und das zinstragende Kapital dem industriellen Kapital gegen&uuml;ber erscheint, ist der, da&szlig; erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts die Tatsache entdeckt wurde (von Massie und nach ihm von <A NAME="S390"><B>&lt;390&gt;</A></B> Hume), da&szlig; der Zins ein blo&szlig;er Teil des Bruttoprofits ist, und da&szlig; es &uuml;berhaupt einer solchen Entdeckung bedurfte.</P>
<I><P>Drittens</I>: Ob der industrielle Kapitalist mit eignem oder geborgtem Kapital arbeitet, &auml;ndert nichts an dem Umstand, da&szlig; ihm die Klasse der Geldkapitalisten als eine besondre Sorte Kapitalisten, das Geldkapital als eine selbst&auml;ndige Sorte des Kapitals und der Zins als die diesem spezifischen Kapital entsprechende selbst&auml;ndige Form des Mehrwerts gegen&uuml;bersteht.</P>
<I><P>Qualitativ </I>betrachtet ist der Zins Mehrwert, den das blo&szlig;e Eigentum des Kapitals liefert, den das Kapital an sich abwirft, obgleich sein Eigent&uuml;mer au&szlig;erhalb des Reproduktionsprozesses stehnbleibt, den also Kapital abgesondert von seinem Proze&szlig; abwirft.</P>
<I><P>Quantitativ </I>betrachtet erscheint der Teil des Profits, der den Zins bildet, nicht auf das industrielle und kommerzielle Kapital als solches, sondern auf das Geldkapital bezogen, und die Rate dieses Teils des Mehrwerts, die Zinsrate oder der Zinsfu&szlig;, befestigt dies Verh&auml;ltnis. Denn erstens wird der Zinsfu&szlig; - trotz seiner Abh&auml;ngigkeit von der allgemeinen Profitrate - selbst&auml;ndig bestimmt, und zweitens erscheint er, wie der Marktpreis der Waren, der unfa&szlig;baren Profitrate gegen&uuml;ber als bei allem Wechsel festes, uniformes, handgreifliches und stets gegebnes Verh&auml;ltnis. Bef&auml;nde sich alles Kapital in den H&auml;nden der industriellen Kapitalisten, so existierte kein Zins und kein Zinsfu&szlig;. Die selbst&auml;ndige Form, die die quantitative Teilung des Rohprofits annimmt, erzeugt die qualitative. Vergleicht sich der industrielle Kapitalist mit dem Geldkapitalisten, so unterscheidet ihn von diesem nur der Unternehmergewinn, als &Uuml;berschu&szlig; des Rohprofits &uuml;ber den Durchschnittszins, der verm&ouml;ge des Zinsfu&szlig;es als empirisch gegebne Gr&ouml;&szlig;e erscheint. Vergleicht er sich andrerseits mit dem industriellen Kapitalisten, der mit eignem statt geborgtem Kapital wirtschaftet, so unterscheidet dieser sich von ihm nur als Geldkapitalist, indem er den Zins selbst einsteckt, statt ihn wegzuzahlen. Nach beiden Seiten erscheint ihm der vom Zins unterschiedne Teil des Rohprofits als Unternehmergewinn und der Zins selbst als ein Mehrwert, den das Kapital an und f&uuml;r sich abwirft, und den es daher auch abwerfen w&uuml;rde ohne produktive Anwendung.</P>
<P>F&uuml;r den einzelnen Kapitalisten ist dies praktisch richtig. Er hat die Wahl, ob er sein Kapital, sei es, da&szlig; es im Ausgangspunkt schon als Geldkapital existiert oder da&szlig; es erst in Geldkapital zu verwandeln ist, als zinstragendes Kapital verleihen oder als produktives Kapital selbst verwerten will. Allgemein gefa&szlig;t, d.h. auf das ganze Gesellschaftskapital angewendet, wie dies von einigen Vulg&auml;r&ouml;konomen geschieht und sogar als Grund des <A NAME="S391"><B>&lt;391&gt;</A></B> Profits angegeben wird, ist dies nat&uuml;rlich verr&uuml;ckt. Die Verwandlung des s&auml;mtlichen Kapitals in Geldkapital, ohne da&szlig; Leute da sind, die die Produktionsmittel kaufen und verwerten, in Form von denen das gesamte Kapital, abgesehn von dem in Geld existierenden, relativ kleinen Teil desselben, vorhanden ist, - dies ist nat&uuml;rlich Unsinn. Es steckt der noch gr&ouml;&szlig;re Unsinn darin, da&szlig; auf Basis der kapitalistischen Produktionsweise das Kapital Zins abwerfen w&uuml;rde, ohne als produktives Kapital zu fungieren, d.h. ohne Mehrwert zu schaffen, wovon der Zins nur ein Teil; da&szlig; die kapitalistische Produktionsweise ihren Gang gehn w&uuml;rde ohne die kapitalistische Produktion. Wollte ein ungeb&uuml;hrlich gro&szlig;er Teil der Kapitalisten sein Kapital in Geldkapital verwandeln, so w&auml;re die Folge ungeheure Entwertung des Geldkapitals und ungeheurer Fall des Zinsfu&szlig;es; viele w&uuml;rden sofort in die Unm&ouml;glichkeit versetzt, von ihren Zinsen zu leben, also gezwungen, sich in industrielle Kapitalisten r&uuml;ckzuverwandeln. Aber wie gesagt, f&uuml;r den einzelnen Kapitalisten ist dies Tatsache. Er betrachtet daher notwendig, selbst wenn er mit eignem Kapital wirtschaftet, den Teil seines Durchschnittsprofits, der gleich dem Durchschnittszins, als Frucht seines Kapitals als solchen, abgesehn von dem Produktionsproze&szlig;; und im Gegensatz zu diesem, im Zins verselbst&auml;ndigten Teil, den &Uuml;berschu&szlig; des Rohprofits dar&uuml;ber als blo&szlig;en Unternehmergewinn.</P>
<I><P>Viertens</I>: {L&uuml;cke im Manuskript.}</P>
<P>Es hat sich also gezeigt, da&szlig; der Teil des Profits, den der fungierende Kapitalist dem blo&szlig;en Eigent&uuml;mer von geborgtem Kapital zu zahlen hat, sich verwandelt in die selbst&auml;ndige Form f&uuml;r einen Teil des Profits, den alles Kapital als solches, ob geborgt oder nicht, unter dem Namen Zins abwirft. Wie gro&szlig; dieser Teil ist, h&auml;ngt ab von der H&ouml;he des Durchschnittszinsfu&szlig;es. Sein Ursprung zeigt sich nur noch darin, da&szlig; der fungierende Kapitalist, soweit er Eigent&uuml;mer seines Kapitals, nicht konkurriert - wenigstens nicht aktiv - bei Bestimmung des Zinsfu&szlig;es. Die rein quantitative Teilung des Profits zwischen zwei Personen, die verschiedne Rechtstitel auf ihn haben, hat sich in eine qualitative Teilung verwandelt, die aus der Natur des Kapitals und des Profits selbst zu entspringen scheint. Denn wie man gesehn, sobald ein Teil des Profits allgemein die Form des Zinses annimmt, verwandelt sich die Differenz zwischen dem Durchschnittsprofit und dem Zins, oder der &uuml;ber dem Zins &uuml;bersch&uuml;ssige Teil des Profits, in eine zum Zins gegens&auml;tzliche Form, in die des Unternehmergewinns. Diese beiden Formen, Zins und Unternehmergewinn, existieren nur in ihrem Gegensatz. Sie sind also beide nicht bezogen auf den Mehrwert, von dem sie nur in verschiednen Kategorien, Rubriken oder Namen fixierte Teile sind, sondern <A NAME="S392"><B>&lt;392&gt;</A></B> sie sind aufeinander bezogen. Weil der eine Teil des Profits sich in Zins verwandelt, deshalb erscheint der andre Teil als Unternehmergewinn.</P>
<P>Unter Profit verstehn wir hier immer den Durchschnittsprofit, da die Abweichungen, sei es des individuellen Profits, sei es des Profits in verschiednen Produktionssph&auml;ren - also die mit dem Konkurrenzkampf und andren Umst&auml;nden hin- und herwogenden Variationen in der Verteilung des Durchschnittsprofits oder Mehrwerts -, uns hier ganz gleichg&uuml;ltig sind. Es gilt dies &uuml;berhaupt f&uuml;r die ganze vorliegende Untersuchung.</P>
<P>Der Zins ist nun der Nettoprofit, wie Ramsay ihn bezeichnet, den das Kapitaleigentum als solches abwirft, sei es dem blo&szlig;en Verleiher, der au&szlig;erhalb des Reproduktionsprozesses stehnbleibt, sei es dem Eigent&uuml;mer, der sein Kapital selbst produktiv verwendet. Aber auch diesem wirft es diesen Nettoprofit ab, nicht soweit er fungierender Kapitalist, sondern soweit er Geldkapitalist, Verleiher seines eignen Kapitals, als eines zinstragenden, an sich selbst als fungierenden Kapitalisten ist. Wie die Verwandlung von Geld und &uuml;berhaupt von Wert in Kapital das stete Resultat, ist sein Dasein als Kapital ebensosehr die stete Voraussetzung des kapitalistischen Produktionsprozesses. Durch seine F&auml;higkeit, sich in Produktionsmittel zu verwandeln, kommandiert es best&auml;ndig unbezahlte Arbeit und verwandelt daher den Produktions- und Zirkulationsproze&szlig; der Waren in die Produktion von Mehrwert f&uuml;r seinen Besitzer. Der Zins ist also nur der Ausdruck davon, da&szlig; Wert &uuml;berhaupt - die vergegenst&auml;ndlichte Arbeit in ihrer allgemein gesellschaftlichen Form - Wert, der im wirklichen Produktionsproze&szlig; die Gestalt der Produktionsmittel annimmt, als selbst&auml;ndige Macht der lebendigen Arbeitskraft gegen&uuml;bersteht und das Mittel ist, sich unbezahlte Arbeit anzueignen; und da&szlig; er diese Macht ist, indem er als fremdes Eigentum dem Arbeiter gegen&uuml;bersteht. Andrerseits jedoch ist in der Form des Zinses dieser Gegensatz gegen die Lohnarbeit ausgel&ouml;scht; denn das zinstragende Kapital hat als solches nicht die Lohnarbeit, sondern das fungierende Kapital zu seinem Gegensatz; der verleihende Kapitalist steht als solcher direkt dem im Reproduktionsproze&szlig; wirklich fungierenden Kapitalisten gegen&uuml;ber, nicht aber dem Lohnarbeiter, der gerade auf Grundlage der kapitalistischen Produktion von den Produktionsmitteln expropriiert ist. Das zinstragende Kapital ist das Kapital <I>als Eigentum </I>gegen&uuml;ber dem Kapital <I>als Funktion</I>. Aber soweit das Kapital nicht fungiert, exploitiert es nicht die Arbeiter und tritt in keinen Gegensatz zur Arbeit.</P>
<P>Andrerseits bildet der Unternehmergewinn keinen Gegensatz zur Lohnarbeit, sondern nur zum Zins.</P>
<I><P>Erstens</I>: Den Durchschnittsprofit als gegeben vorausgesetzt, ist die Rate <A NAME="S393"><B>&lt;393&gt;</A></B> des Unternehmergewinns nicht durch den Arbeitslohn bestimmt, sondern durch den Zinsfu&szlig;. Sie ist hoch oder niedrig im umgekehrten Verh&auml;ltnis zu diesem.<A NAME="Z72"><A HREF="me25_383.htm#M72">(72)</A></A></P>
<I><P>Zweitens</I>: Der fungierende Kapitalist leitet seinen Anspruch auf den Unternehmergewinn, also den Unternehmergewinn selbst ab, nicht von seinem Eigentum am Kapital, sondern von der Funktion des Kapitals im Gegensatz zu der Bestimmtheit, worin es nur als tr&auml;ges Eigentum existiert. Dies erscheint als unmittelbar vorhandner Gegensatz, sobald er mit geliehenem Kapital operiert, wo Zins und Unternehmergewinn daher zwei verschiednen Personen zufallen. Der Unternehmergewinn entspringt aus der Funktion des Kapitals im Reproduktionsproze&szlig;, also infolge der Operationen, der T&auml;tigkeit, wodurch der fungierende Kapitalist diese Funktionen des industriellen und merkantilen Kapitals vermittelt. Aber Repr&auml;sentant des fungierenden Kapitals sein, ist keine Sinekure, wie die Repr&auml;sentation des zinstragenden Kapitals. Auf Basis der kapitalistischen Produktion dirigiert der Kapitalist den Produktionsproze&szlig; wie den Zirkulationsproze&szlig;. Die Exploitation der produktiven Arbeit kostet Anstrengung, ob er sie selbst verrichte oder in seinem Namen von andern verrichten lasse. Im Gegensatz zum Zins stellt sich ihm also sein Unternehmergewinn dar als unabh&auml;ngig vom Kapitaleigentum, vielmehr als Resultat seiner Funktionen als Nichteigent&uuml;mer, als - <I>Arbeiter</I>.</P>
<P>Es entwickelt sich daher notwendig in seinem Hirnkasten die Vorstellung, da&szlig; sein Unternehmergewinn - weit entfernt, irgendeinen Gegensatz zur Lohnarbeit zu bilden und nur unbezahlte fremde Arbeit zu sein - vielmehr selbst <I>Arbeitslohn </I>ist, Aufsichtslohn, wages of superintendence of labour, h&ouml;herer Lohn als der des gew&ouml;hnlichen Lohnarbeiters, 1. weil sie kompliziertere Arbeit, 2. weil er sich selbst den Arbeitslohn auszahlt. Da&szlig; seine Funktion als Kapitalist darin besteht, Mehrwert, d.h. unbezahlte Arbeit zu produzieren, und zwar unter den &ouml;konomischsten Bedingungen, wird vollst&auml;ndig vergessen &uuml;ber dem Gegensatz, da&szlig; der Zins dem Kapitalisten zuf&auml;llt, auch wenn er keine Funktion als Kapitalist aus&uuml;bt, sondern blo&szlig;er Eigent&uuml;mer des Kapitals ist; und da&szlig; dagegen der Unternehmergewinn dem fungierenden Kapitalisten zuf&auml;llt, auch wenn er Nichteigent&uuml;mer des Kapitals ist, womit er fungiert. &Uuml;ber der gegens&auml;tzlichen Form der beiden Teile, worin der Profit, also der Mehrwert zerf&auml;llt, wird vergessen, da&szlig; beide blo&szlig; Teile des Mehrwerts sind und da&szlig; seine Teilung nichts an <A NAME="S394"><B>&lt;394&gt;</A></B> seiner Natur, seinem Ursprung und seinen Existenzbedingungen &auml;ndern kann.</P>
<P>Im Reproduktionsproze&szlig; vertritt der fungierende Kapitalist das Kapital als fremdes Eigentum gegen&uuml;ber den Lohnarbeitern und nimmt der Geldkapitalist, als vertreten durch den fungierenden Kapitalisten, an der Exploitation der Arbeit teil. Da&szlig; nur als Repr&auml;sentant der Produktionsmittel gegen&uuml;ber den Arbeitern der aktive Kapitalist die Funktion aus&uuml;ben kann, die Arbeiter f&uuml;r sich arbeiten oder die Produktionsmittel als Kapital fungieren zu lassen, dies wird vergessen &uuml;ber dem Gegensatz von Funktion des Kapitals im Reproduktionsproze&szlig; gegen&uuml;ber blo&szlig;em Eigentum am Kapital au&szlig;erhalb des Reproduktionsprozesses.</P>
<P>In der Tat ist in der Form, die die beiden Teile des Profits, d.h. des Mehrwerts, als Zins und Unternehmergewinn annehmen, kein Verh&auml;ltnis zur Arbeit ausgedr&uuml;ckt, weil dies Verh&auml;ltnis nur existiert zwischen ihr und dem Profit oder vielmehr dem Mehrwert als der Summe, dem Ganzen, der Einheit dieser beiden Teile. Das Verh&auml;ltnis, worin der Profit geteilt wird, und die verschiednen Rechtstitel, worunter diese Teilung geschieht, setzen den Profit als fertig, setzen sein Dasein voraus. Ist daher der Kapitalist Eigent&uuml;mer des Kapitals, womit er fungiert, so steckt er den ganzen Profit oder Mehrwert ein; es ist f&uuml;r den Arbeiter ganz gleichg&uuml;ltig, ob er dies tut oder ob er einen Teil an eine dritte Person als juristischen Eigent&uuml;mer wegzuzahlen hat. Die Teilungsgr&uuml;nde des Profits unter zwei Sorten Kapitalisten verwandeln sich so unter der Hand in die Existenzgr&uuml;nde des zu teilenden Profits, des Mehrwerts, den abgesehn von &lt;1. Auflage: vor, ge&auml;ndert nach dem Manuskript von Marx&gt; aller sp&auml;tern Teilung das Kapital als solches aus dem Reproduktionsproze&szlig; herauszieht. Daraus, da&szlig; der Zins dem Unternehmergewinn und der Unternehmergewinn dem Zins, beide einander, aber nicht der Arbeit gegen&uuml;berstehn, folgt - da&szlig; Unternehmergewinn plus Zins, d.h. der Profit, weiter der Mehrwert, worauf beruhn? Auf der gegens&auml;tzlichen Form seiner beiden Teile! Der Profit wird aber produziert, ehe diese Teilung mit ihm vorgenommen wird und ehe von ihr die Rede sein kann.</P>
<P>Das zinstragende Kapital bew&auml;hrt sich nur als solches, soweit das verliehene Geld wirklich in Kapital verwandelt und ein &Uuml;berschu&szlig; produziert wird, wovon der Zins ein Teil. Allein dies hebt nicht auf, da&szlig; ihm, unabh&auml;ngig vom Produktionsproze&szlig;, das Zinstragen als Eigenschaft eingewachsen. Die Arbeitskraft bew&auml;hrt ja auch nur ihre wertschaffende Kraft, wenn sie im Arbeitsproze&szlig; bet&auml;tigt und realisiert wird; aber dies schlie&szlig;t <A NAME="S395"><B>&lt;395&gt;</A></B> nicht aus, da&szlig; sie an sich, potentiell, als Verm&ouml;gen, die wertschaffende T&auml;tigkeit ist und als solche aus dem Proze&szlig; nicht erst entsteht, sondern ihm vielmehr vorausgesetzt ist. Als F&auml;higkeit, Wert zu schaffen, wird sie gekauft. Es kann einer sie auch kaufen, ohne sie produktiv arbeiten zu lassen; z.B. zu rein pers&ouml;nlichen Zwecken, Bedienung usw. So mit dem Kapital. Es ist Sache des Borgers, ob er es als Kapital vernutzt, also die ihm inh&auml;rente Eigenschaft, Mehrwert zu produzieren, wirklich in T&auml;tigkeit setzt. Was er zahlt, ist in beiden F&auml;llen der an sich, der M&ouml;glichkeit nach, in der Ware Kapital eingeschlo&szlig;ne Mehrwert.</P>
<P ALIGN="CENTER">__________</P>
<P>Gehn wir nun n&auml;her ein auf den Unternehmergewinn.</P>
<P>Indem das Moment der spezifischen gesellschaftlichen Bestimmtheit des Kapitals in der kapitalistischen Produktionsweise - das Kapitaleigentum, das die Eigenschaft besitzt, Kommando &uuml;ber die Arbeit anderer zu sein - fixiert wird und der Zins daher erscheint als der Teil des Mehrwerts, den das Kapital in dieser Beziehung erzeugt, erscheint der andre Teil des Mehrwerts - der Unternehmergewinn - notwendig so, da&szlig; er nicht aus dem Kapital als Kapital, sondern aus dem Produktionsproze&szlig; stammt, getrennt von seiner spezifischen gesellschaftlichen Bestimmtheit, die ja in dem Ausdruck Kapitalzins schon ihre besondre Existenzweise erhalten hat. Vom Kapital getrennt, ist aber der Produktionsproze&szlig; Arbeitsproze&szlig; &uuml;berhaupt. Der industrielle Kapitalist, als unterschieden vom Kapitaleigent&uuml;mer, erscheint daher nicht als fungierendes Kapital, sondern als Funktion&auml;r auch abgesehn vom Kapital, als einfacher Tr&auml;ger des Arbeitsprozesses &uuml;berhaupt, als Arbeiter, und zwar als Lohnarbeiter.</P>
<P>Der Zins an sich dr&uuml;ckt gerade das Dasein der Arbeitsbedingungen als Kapital, in ihrem gesellschaftlichen Gegensatz zur Arbeit, und in ihrer Verwandlung in pers&ouml;nliche M&auml;chte gegen&uuml;ber der Arbeit und &uuml;ber die &lt;1. Auflage: der; ge&auml;ndert nach dem Manuskript von Marx&gt; Arbeit aus. Er stellt das blo&szlig;e Kapitaleigentum dar als Mittel, sich Produkte fremder Arbeit anzueignen. Aber er stellt diesen Charakter des Kapitals dar als etwas, das ihm au&szlig;erhalb des Produktionsprozesses zukommt und das keineswegs das Resultat der spezifisch kapitalistischen Bestimmtheit dieses Produktionsprozesses selbst ist. Er stellt es dar, nicht in direktem Gegensatz zur Arbeit, sondern umgekehrt, ohne Verh&auml;ltnis zur Arbeit und als blo&szlig;es Verh&auml;ltnis eines Kapitalisten zum andern. Also als eine dem Verh&auml;lt- <A NAME="S396"><B>&lt;396&gt;</A></B> nis des Kapitals zur Arbeit selbst &auml;u&szlig;erliche und gleichg&uuml;ltige Bestimmung. In dem Zins also, in der besondern Gestalt des Profits, worin sich der gegens&auml;tzliche Charakter des Kapitals einen selbst&auml;ndigen Ausdruck gibt, gibt er sich ihn so, da&szlig; dieser Gegensatz darin v&ouml;llig ausgel&ouml;scht ist und ganz von ihm abstrahiert wird. Der Zins ist ein Verh&auml;ltnis zwischen zwei Kapitalisten, nicht zwischen Kapitalist und Arbeiter.</P>
<P>Andrerseits gibt diese Form des Zinses dem andern Teil des Profits die qualitative Form des Unternehmergewinns, weiter des Aufsichtslohns. Die besondren Funktionen, die der Kapitalist als solcher zu verrichten hat, und die ihm gerade im Unterschied von und Gegensatz zu den Arbeitern zukommen, werden als blo&szlig;e Arbeitsfunktionen dargestellt. Er schafft Mehrwert, nicht weil er <I>als Kapitalist </I>arbeitet, sondern weil er, abgesehn von seiner Eigenschaft als Kapitalist, <I>auch </I>arbeitet. Dieser Teil des Mehrwerts ist also gar nicht mehr Mehrwert, sondern sein Gegenteil, &Auml;quivalent f&uuml;r vollbrachte Arbeit. Da der entfremdete Charakter des Kapitals, sein Gegensatz zur Arbeit, jenseits des wirklichen Exploitationsprozesses verlegt wird, n&auml;mlich ins zinstragende Kapital, so erscheint dieser Exploitationsproze&szlig; selbst als ein blo&szlig;er Arbeitsproze&szlig;, wo der fungierende Kapitalist nur andre Arbeit verrichtet als der Arbeiter. So da&szlig; die Arbeit des Exploitierens und die exploitierte Arbeit, beide als Arbeit, identisch sind. Die Arbeit des Exploitierens ist ebensogut Arbeit, wie die Arbeit, die exploitiert wird. Auf den Zins f&auml;llt die gesellschaftliche Form des Kapitals, aber in einer neutralen und indifferenten Form ausgedr&uuml;ckt; auf den Unternehmergewinn f&auml;llt die &ouml;konomische Funktion des Kapitals, aber von dem bestimmten, kapitalistischen Charakter dieser Funktion abstrahiert.</P>
<P>Es geht hier im Bewu&szlig;tsein des Kapitalisten ganz dasselbe vor, wie bei den im Abschn. II dieses Buchs angedeuteten Kompensationsgr&uuml;nden in der Ausgleichung zum Durchschnittsprofit. Diese Kompensationsgr&uuml;nde, die bestimmend in die Verteilung des Mehrwerts eingehn, verdrehen sich in der kapitalistischen Vorstellungsweise in Entstehungsgr&uuml;nde und (subjektive) Rechtfertigungsgr&uuml;nde des Profits selbst.</P>
<P>Die Vorstellung des Unternehmergewinns als Aufsichtslohns der Arbeit, die aus seinem Gegensatz zum Zins entsteht, findet weitern Halt darin, da&szlig; in der Tat ein Teil des Profits als Arbeitslohn abgesondert werden kann und sich wirklich absondert, oder vielmehr umgekehrt, da&szlig; ein Teil des Arbeitslohns, auf Basis der kapitalistischen Produktionsweise, als integrierender Bestandteil des Profits erscheint. Dieser Teil, wie schon A. Smith richtig herausfand, stellt sich rein dar, selbst&auml;ndig und g&auml;nzlich getrennt einerseits vom Profit (als Summe von Zins und Unternehmergewinn), andrer- <A NAME="S397"><B>&lt;397&gt;</A></B> seits von dem Teil des Profits, der nach Abzug des Zinses als sogenannter Unternehmergewinn &uuml;brigbleibt, in dem Gehalt des Dirigenten in solchen Gesch&auml;ftszweigen, deren Ausdehnung usw. hinreichende Teilung der Arbeit erlaubt, um besondren Arbeitslohn f&uuml;r einen Dirigenten zu gestatten.</P>
<P>Die Arbeit der Oberaufsicht und Leitung entspringt notwendig &uuml;berall, wo der unmittelbare Produktionsproze&szlig; die Gestalt eines gesellschaftlich kombinierten Prozesses hat und nicht als vereinzelte Arbeit der selbst&auml;ndigen Produzenten auftritt.<A NAME="Z73"><A HREF="me25_383.htm#M73">(73)</A></A> Sie ist aber doppelter Natur.</P>
<P>Einerseits in allen Arbeiten, worin viele Individuen kooperieren, stellt sich notwendig der Zusammenhang und die Einheit des Prozesses in einem kommandierenden Willen dar, und in Funktionen, die nicht die Teilarbeiten, sondern die Gesamtt&auml;tigkeit der Werkstatt betreffen, wie bei dem Direktor eines Orchesters. Es ist dies eine produktive Arbeit, die verrichtet werden mu&szlig; in jeder kombinierten Produktionsweise.</P>
<P>Andrerseits - ganz abgesehn vom kaufm&auml;nnischen Departement - entspringt diese Arbeit der Oberaufsicht notwendig in allen Produktionsweisen, die auf dem Gegensatz zwischen dem Arbeiter als dem unmittelbaren Produzenten und dem Eigent&uuml;mer der Produktionsmittel beruhn. Je gr&ouml;&szlig;er dieser Gegensatz, desto gr&ouml;&szlig;er die Rolle, die diese Arbeit der Oberaufsicht &lt;1. Auflage: Arbeiter-Oberaufsicht, ge&auml;ndert nach dem Manuskript von Marx&gt; spielt. Sie erreicht daher ihr Maximum im Sklavensystem.<A NAME="Z74"><A HREF="me25_383.htm#M74">(74)</A></A> Sie ist aber auch in der kapitalistischen Produktionsweise unentbehrlich, da hier der Produktionsproze&szlig; zugleich Konsumtionsproze&szlig; der Arbeitskraft durch den Kapitalisten ist. Ganz wie in despotischen Staaten die Arbeit der Oberaufsicht und allseitigen Einmischung der Regierung beides einbegreift: sowohl die Verrichtung der gemeinsamen Gesch&auml;fte, die aus der Natur aller Gemeinwesen hervorgehn, wie die spezifischen Funktionen, die aus dem Gegensatz der Regierung zu der Volksmasse entspringen.</P>
<P>Bei den antiken Schriftstellern, die das Sklavensystem vor sich haben, finden sich in der Theorie, wie es denn in der Praxis der Fall war, beide Seiten der Aufsichtsarbeit ganz ebenso unzertrennlich zusammen wie bei den modernen &Ouml;konomen, die die kapitalistische Produktionsweise als die <A NAME="S398"><B>&lt;398&gt;</A></B> absolute Produktionsweise ansehn. Andrerseits, wie ich gleich an einem Beispiel zeigen werde, wissen die Apologeten des modernen Sklavensystems ganz ebenso die Aufsichtsarbeit als Rechtfertigungsgrund der Sklaverei zu vernutzen, wie die andren &Ouml;konomen als Grund des Lohnarbeitssystems.</P>
<P>Der villicus zur Zeit Catos:</P>
<FONT SIZE=2><P>"An der Spitze der Gutssklavenschaft &lt;1. Auflage und Manuskript von Marx: Gutssklavenwirtschaft&gt; (familis rustica) stand der Wirtschafter (villicus von villa &lt;Landgut&gt;), der einnimmt und ausgibt, kauft und verkauft, die Instruktionen des Herrn entgegennimmt und in dessen Abwesenheit anordnet und straft ... Der Wirtschafter stand nat&uuml;rlich freier als die &uuml;brigen Knechte; die Magonischen B&uuml;cher raten, ihm Ehe, Kindererzeugung und eigne Kasse zu gestatten, und Cato, ihn mit der Wirtschafterin zu verheiraten; er allein wird auch Aussicht gehabt haben, im Fall des Wohlverhaltens von dem Herrn die Freiheit zu erlangen. Im &uuml;brigen bildeten alle einen gemeinschaftlichen Hausstand ... Ein jeder Sklave, auch der Wirtschafter selbst, erhielt seine Bed&uuml;rfnisse auf Rechnung des Herrn in gewissen Fristen nach festen S&auml;tzen geliefert, womit er dann auszukommen hatte ... Die Quantit&auml;t richtete sich nach der Arbeit, weshalb z.B. der Wirtschafter, der leichtere Arbeit hatte als die Knechte, knapperes Ma&szlig; als diese empfing." (Mommsen, "R&ouml;mische Geschichte", Zweite Auflage, 1856, I, p. 809, 810.)</P>
</FONT><P>Aristoteles:</P>
<FONT FACE="Symbol"><P>O</FONT> <FONT FACE="Symbol">gao</FONT> <FONT FACE="Symbol">despthz</FONT> <FONT FACE="Symbol">ouk</FONT> <FONT FACE="Symbol">en</FONT> <FONT FACE="Symbol">tw</FONT> <FONT FACE="Symbol">ktasjai</FONT> <FONT FACE="Symbol">touz</FONT> <FONT FACE="Symbol">doulouz</FONT> , <FONT FACE="Symbol">all</FONT> <FONT FACE="Symbol">en</FONT> <FONT FACE="Symbol">tw</FONT> <FONT FACE="Symbol">cohsjai</FONT> <FONT FACE="Symbol">douloz</FONT><EFBFBD> (Denn der Herr - Kapitalist - bet&auml;tigt sich als solcher nicht im Erwerben der Sklaven - dem Kapitaleigentum, das die Macht gibt, Arbeit zu kaufen -, sondern im Benutzen der Sklaven - der Verwendung von Arbeitern - heute Lohnarbeitern im Produktionsproze&szlig;.) <FONT FACE="Symbol">Esti</FONT> <FONT FACE="Symbol">&#100;</FONT>
<FONT FACE="Symbol"> auth</FONT> <FONT FACE="Symbol">h</FONT> <FONT FACE="Symbol">episthmh</FONT> <FONT FACE="Symbol">ouden</FONT> <FONT FACE="Symbol">mega ecousa</FONT> <FONT FACE="Symbol">oude</FONT> <FONT FACE="Symbol">semno</FONT><EFBFBD> (Es ist aber mit dieser Wissenschaft nichts Gro&szlig;es oder Erhabnes;) <FONT FACE="Symbol">a</FONT> <FONT FACE="Symbol">gao</FONT> <FONT FACE="Symbol">ton</FONT> <FONT FACE="Symbol">doulon</FONT> <FONT FACE="Symbol">episatasjai</FONT> <FONT FACE="Symbol">dei</FONT> <FONT FACE="Symbol">poien</FONT> , <FONT FACE="Symbol">ekeinon</FONT> <FONT FACE="Symbol">dei</FONT> <FONT FACE="Symbol">tauta</FONT> <FONT FACE="Symbol">epstasjai</FONT> <FONT FACE="Symbol">epitattein</FONT>.(was n&auml;mlich der Sklave zu verrichten verstehn mu&szlig;, das soll jener verstehn zu befehlen.) <FONT FACE="Symbol">Dio</FONT> <FONT FACE="Symbol">osoiz</FONT> <FONT FACE="Symbol">exousia</FONT> <FONT FACE="Symbol">mh</FONT> <FONT FACE="Symbol">autouz</FONT>, <FONT FACE="Symbol">kakpajouein</FONT> , <FONT FACE="Symbol">epitoopoz</FONT> <FONT FACE="Symbol">lam</FONT>&szlig;<FONT FACE="Symbol">anei</FONT> <FONT FACE="Symbol">tauthn</FONT> <FONT FACE="Symbol">thn</FONT> <FONT FACE="Symbol">timhn</FONT> , <FONT FACE="Symbol">autoi</FONT> <FONT FACE="Symbol">de</FONT> <FONT FACE="Symbol">politeuontai</FONT> <FONT FACE="Symbol">h</FONT> <FONT FACE="Symbol">jilosojousin</FONT>. (Wo die Herren sich selbst damit zu placken nicht n&ouml;tig haben, da &uuml;bernimmt der Aufseher <I>diese Ehre</I>, sie selbst aber treiben Staatsgesch&auml;fte oder philosophieren.) (Arist. "Respubl." ed. Bekker, lib. I, 7.)</P>
<P>Da&szlig; die Herrschaft, wie im politischen, so im &ouml;konomischen Gebiet, den Gewalthabern die Funktionen des Herrschens auflegt, d.h. auf &ouml;konomischem Gebiet also, da&szlig; sie verstehn m&uuml;ssen, die Arbeitskraft zu konsumieren - sagt Aristoteles mit d&uuml;rren Worten und f&uuml;gt hinzu, da&szlig; kein gro&szlig;es Wesen mit dieser Aufsichtsarbeit zu machen sei, weshalb der Herr, sobald er verm&ouml;gend genug ist, die "Ehre" dieser Plackerei einem Aufseher &uuml;berl&auml;&szlig;t.</P>
<P>Die Arbeit der Leitung und Oberaufsicht, soweit sie nicht eine besondre, aus der Natur aller kombinierten gesellschaftlichen Arbeit hervorgehende <A NAME="S399"><B>&lt;399&gt;</A></B> Funktion ist, sondern aus dem Gegensatz zwischen dem Eigent&uuml;mer der Produktionsmittel und dem Eigent&uuml;mer der blo&szlig;en Arbeitskraft entspringt - sei es nun, da&szlig; die letztere mit dem Arbeiter selbst gekauft wird, wie im Sklavensystem, oder da&szlig; der Arbeiter selbst seine Arbeitskraft verkauft und der Produktionsproze&szlig; daher zugleich als der Konsumtionsproze&szlig; seiner Arbeit durch das Kapital erscheint -, diese aus der Knechtschaft des unmittelbaren Produzenten entspringende Funktion ist oft genug zum Rechtfertigungsgrund dieses Verh&auml;ltnisses selbst gemacht, und die Exploitation, die Aneignung fremder unbezahlter Arbeit ist ebensooft als der dem Eigent&uuml;mer des Kapitals geb&uuml;hrende Arbeitslohn dargestellt worden. Aber nie besser als von einem Verteidiger der Sklaverei in den Vereinigten Staaten, von einem Advokaten O'Conor auf einem Meeting zu New York, 19. Dez. 1859, unter dem Panier: "Gerechtigkeit f&uuml;r den S&uuml;den."</P>
<FONT SIZE=2><P>"Now, gentlemen" &lt;"Nun, meine Herren"&gt;, sagte er unter gro&szlig;em Applaus, "die Natur selbst hat den Neger zu dieser Knechtschaftslage bestimmt. Er hat die St&auml;rke und ist kr&auml;ftig zur Arbeit; aber die Natur, die ihm diese St&auml;rke gab, verweigerte ihm sowohl den Verstand zum Regieren, wie den Willen zur Arbeit." (Beifall.) "Beide sind ihm verweigert! Und dieselbe Natur, die ihm den Willen zur Arbeit vorenthielt, gab ihm einen Herrn, diesen Willen zu erzwingen und ihn in dem Klima, wof&uuml;r er geschaffen, zu einem n&uuml;tzlichen Diener zu machen, sowohl f&uuml;r sich selbst, wie f&uuml;r den Herrn, der ihn regiert. Ich behaupte, da&szlig; es keine Ungerechtigkeit ist, den Neger in der Lage zu lassen, worin die Natur ihn gestellt hat; ihm einen Herrn zu geben, der ihn regiert; und man beraubt ihn keines seiner Rechte, wenn man ihn zwingt, daf&uuml;r auch wieder zu arbeiten und seinem Herrn eine gerechte Entsch&auml;digung zu liefern f&uuml;r die Arbeit und Talente, die er anwendet, um ihn zu regieren und ihn f&uuml;r sich selbst und f&uuml;r die Gesellschaft n&uuml;tzlich zu machen."</P>
</FONT><P>Nun mu&szlig; auch der Lohnarbeiter wie der Sklave einen Herrn haben, um ihn arbeiten zu machen und ihn zu regieren. Und dies Herrschafts- und Knechtschaftsverh&auml;ltnis vorausgesetzt, ist es in der Ordnung, da&szlig; der Lohnarbeiter gezwungen wird, seinen eignen Arbeitslohn zu produzieren und obendrein den Aufsichtslohn, eine Kompensation f&uuml;r die Arbeit der Herrschaft und Oberaufsicht &uuml;ber ihn, "und seinem Herrn eine gerechte Entsch&auml;digung zu liefern f&uuml;r die Arbeit und Talente, die er anwendet, um ihn zu regieren und ihn f&uuml;r sich und f&uuml;r die Gesellschaft n&uuml;tzlich zu machen".</P>
<P>Die Arbeit der Oberaufsicht und Leitung, soweit sie aus dem gegens&auml;tzlichen Charakter, aus der Herrschaft des Kapitals &uuml;ber die Arbeit entspringt und daher allen auf dem Klassengegensatz beruhenden Produktionsweisen mit der kapitalistischen gemeinsam ist, ist auch im kapitalistischen <A NAME="S400"><B>&lt;400&gt;</A></B> System unmittelbar und unzertrennbar verquickt mit den produktiven Funktionen, die alle kombinierte gesellschaftliche Arbeit einzelnen Individuen als besondre Arbeit auferlegt. Der Arbeitslohn eines Epitropos oder r&eacute;gisseur, wie er im feudalen Frankreich hie&szlig;, trennt sich vollst&auml;ndig vom Profit und nimmt auch die Form des Arbeitslohns f&uuml;r geschickte Arbeit an, sobald das Gesch&auml;ft auf hinreichend gro&szlig;er Stufenleiter betrieben wird, um einen solchen Dirigenten (manager) zu zahlen, obgleich deswegen unsre industriellen Kapitalisten noch lange nicht "Staatsgesch&auml;fte treiben oder philosophieren".</P>
<P>Da&szlig; nicht die industriellen Kapitalisten, sondern die industriellen managers "die Seele unsres Industriesystems" sind, hat schon Herr Ure bemerkt.<A NAME="Z75"><A HREF="me25_383.htm#M75">(75)</A></A> Was den merkantilen Teil des Gesch&auml;fts angeht, so ist das N&ouml;tige dar&uuml;ber bereits im vorigen Abschnitt gesagt &lt;Siehe vorl. Band,<A HREF="me25_292.htm#S300"> S. 300-302</A>&gt; .</P>
<P>Die kapitalistische Produktion selbst hat es dahin gebracht, da&szlig; die Arbeit der Oberleitung, ganz getrennt vom Kapitaleigentum, auf der Stra&szlig;e heruml&auml;uft. Es ist daher nutzlos geworden, da&szlig; diese Arbeit der Oberleitung vom Kapitalisten ausge&uuml;bt werde. Ein Musikdirektor braucht durchaus nicht Eigent&uuml;mer der Instrumente des Orchesters zu sein, noch geh&ouml;rt es zu seiner Funktion als Dirigent, da&szlig; er irgend etwas mit dem "Lohn" der &uuml;brigen Musikanten zu tun hat. Die Kooperativfabriken liefern den Beweis, da&szlig; der Kapitalist als Funktion&auml;r der Produktion ebenso &uuml;berfl&uuml;ssig geworden, wie er selbst, in seiner h&ouml;chsten Ausbildung, den Gro&szlig;grundbesitzer &uuml;berfl&uuml;ssig findet. Soweit die Arbeit des Kapitalisten nicht aus dem Produktionsproze&szlig; als blo&szlig; kapitalistischem hervorgeht, also [nicht] mit dem Kapital von selbst aufh&ouml;rt; soweit sie sich nicht auf die Funktion beschr&auml;nkt, fremde Arbeit zu exploitieren; soweit sie also aus der Form der Arbeit als gesellschaftlicher hervorgeht, aus der Kombination und Kooperation vieler zu einem gemeinsamen Resultat, ist sie ganz ebenso unabh&auml;ngig vom Kapital, wie diese Form selbst, sobald sie die kapitalistische H&uuml;lle gesprengt hat. Sagen, da&szlig; diese Arbeit, als kapitalistische Arbeit, als Funktion des Kapitalisten notwendig sei, hei&szlig;t nichts, als da&szlig; sich der Vulgus die im Scho&szlig; der kapitalistischen Produktionsweise entwickelten Formen nicht vorstellen kann, getrennt und befreit von ihrem gegens&auml;tzlichen kapitalistischen Charakter. Dem Geldkapitalisten gegen&uuml;ber ist der industrielle Kapitalist <A NAME="S401"><B>&lt;401&gt;</A></B> Arbeiter, aber Arbeiter als Kapitalist, d.h. als Exploiteur fremder Arbeit. Der Lohn, den er f&uuml;r diese Arbeit beansprucht und bezieht, ist genau gleich dem angeeigneten Quantum fremder Arbeit und h&auml;ngt direkt ab, soweit er sich der notwendigen M&uuml;he der Exploitation unterzieht, vom Ausbeutungsgrad dieser Arbeit, nicht aber vom Grad der Anstrengung, die diese Exploitation ihm kostet und die er gegen m&auml;&szlig;ige Zahlung auf einen Dirigenten abw&auml;lzen kann. Nach jeder Krisis kann man in den englischen Fabrikbezirken genug Ex-Fabrikanten sehn, die ihre eignen fr&uuml;hern Fabriken jetzt als Dirigenten der neuen Eigent&uuml;mer, oft ihrer Gl&auml;ubiger <A NAME="Z76"><A HREF="me25_383.htm#M76">(76)</A></A>, f&uuml;r einen billigen Lohn beaufsichtigen.</P>
<P>Der Verwaltungslohn, sowohl f&uuml;r den merkantilen wie den industriellen Dirigenten, erscheint vollst&auml;ndig getrennt vom Unternehmergewinn sowohl in den Kooperativfabriken der Arbeiter wie in den kapitalistischen Aktienunternehmungen. Die Trennung des Verwaltungslohns vom Unternehmergewinn, die sonst zuf&auml;llig erscheint, ist hier konstant. Bei der Kooperativfabrik f&auml;llt der gegens&auml;tzliche Charakter der Aufsichtsarbeit weg, indem der Dirigent von den Arbeitern bezahlt wird, statt ihnen gegen&uuml;ber das Kapital zu vertreten. Die Aktienunternehmungen &uuml;berhaupt - entwickelt mit dem Kreditwesen - haben die Tendenz, diese Verwaltungsarbeit als Funktion mehr und mehr zu trennen von dem Besitz des Kapitals, sei es eignes oder geborgtes; ganz wie mit der Entwicklung der b&uuml;rgerlichen Gesellschaft die richterlichen und Verwaltungsfunktionen sich trennen von dem Grundeigentum, dessen Attribute sie in der Feudalzeit waren. Indem aber einerseits dem blo&szlig;en Eigent&uuml;mer des Kapitals, dem Geldkapitalisten der fungierende Kapitalist gegen&uuml;bertritt und mit der Entwicklung des Kredits dies Geldkapital selbst einen gesellschaftlichen Charakter annimmt, in Banken konzentriert und von diesen, nicht mehr von seinen unmittelbaren Eigent&uuml;mern ausgeliehen wird; indem andrerseits aber der blo&szlig;e Dirigent, der das Kapital unter keinerlei Titel besitzt, weder leihweise noch sonstwie, alle realen Funktionen versieht, die dem fungierenden Kapitalisten als solchem zukommen, bleibt nur der Funktion&auml;r und verschwindet der Kapitalist als &uuml;berfl&uuml;ssige Person aus dem Produktionsproze&szlig;.</P>
<P>Aus den &ouml;ffentlichen Rechnungsablagen <A NAME="Z77"><A HREF="me25_383.htm#M77">(77)</A></A> der Kooperativfabriken in <A NAME="S402"><B>&lt;402&gt;</A></B> England sieht man, da&szlig; - nach Abzug des Lohns des Dirigenten, der einen Teil des ausgelegten variablen Kapitals bildet, ganz wie der Lohn der &uuml;brigen Arbeiter - der Profit gr&ouml;&szlig;er war als der Durchschnittsprofit, obgleich sie stellenweise einen viel h&ouml;hern Zins zahlten als die Privatfabrikanten. Die Ursache des h&ouml;hern Profits war in allen diesen F&auml;llen gr&ouml;&szlig;ere &Ouml;konomie in Anwendung des konstanten Kapitals. Was uns aber dabei interessiert, ist, da&szlig; hier der Durchschnittsprofit (= Zins + Unternehmergewinn) sich faktisch und handgreiflich als eine vom Verwaltungslohn ganz und gar unabh&auml;ngige Gr&ouml;&szlig;e darstellt. Da der Profit hier gr&ouml;&szlig;er als der Durchschnittsprofit, war auch der Unternehmergewinn gr&ouml;&szlig;er als sonst.</P>
<P>Dasselbe Faktum zeigt sich in einigen kapitalistischen Aktienunternehmungen, z. B. Aktienbanken (Joint Stock Banks). Die London und Westminster Bank zahlte 1863 30% j&auml;hrliche Dividende, die Union Bank of London und andre 15%. Vom Bruttoprofit geht hier au&szlig;er dem Salair der Dirigenten der Zins ab, der f&uuml;r Depositen gezahlt wird. Der hohe Profit erkl&auml;rt sich hier aus der geringen Proportion des eingezahlten Kapitals zu den Depositen. Z.B. bei der London and Westminster Bank 1863: Eingezahltes Kapital 1.000.000 Pfd.St.; Depositen 14.540.275 Pfd.St. Bei der Union Bank of London 1863: Eingezahltes Kapital 600.000 Pfd.St.; Depositen 12.384.l73 Pfd.St.</P>
<P>Die Verwechslung des Unternehmergewinns mit dem Aufsichts- oder Verwaltungslohn entstand urspr&uuml;nglich aus der gegens&auml;tzlichen Form, die der &Uuml;berschu&szlig; des Profits &uuml;ber den Zins im Gegensatz zum Zins annimmt. Sie wurde weiter entwickelt aus der apologetischen Absicht, den Profit nicht als Mehrwert, d.h. als unbezahlte Arbeit, sondern als Arbeitslohn des Kapitalisten selbst f&uuml;r verrichtete Arbeit darzustellen. Dem stellte sich dann von seiten der Sozialisten die Forderung gegen&uuml;ber, den Profit faktisch auf das zu reduzieren, was er theoretisch zu sein vorgab, n&auml;mlich auf blo&szlig;en Aufsichtslohn. Und diese Forderung trat der theoretischen Besch&ouml;nigung um so unangenehmer entgegen, je mehr dieser Aufsichtslohn einerseits sein bestimmtes Niveau und seinen bestimmten Marktpreis fand, wie aller andre Arbeitslohn, mit der Bildung einer zahlreichen Klasse industrieller und kommerzieller Dirigenten <A NAME="Z78"><A HREF="me25_383.htm#M78">(78)</A></A>; und je mehr er andrerseits sank, wie aller Lohn <A NAME="S403"><B>&lt;403&gt;</A></B> f&uuml;r geschickte Arbeit, mit der allgemeinen Entwicklung, die die Produktionskosten spezifisch geschulter Arbeitskraft herabsetzt.<A NAME="Z79"><A HREF="me25_383.htm#M79">(79)</A></A> Mit der Entwicklung der Kooperation auf seiten der Arbeiter, der Aktienunternehmungen auf seiten der Bourgeoisie wurde auch der letzte Vorwand zur Verwechslung des Unternehmergewinns mit dem Verwaltungslohn unter den F&uuml;&szlig;en weggezogen und erschien der Profit auch praktisch, als was er theoretisch unleugbar war, als blo&szlig;er Mehrwert, Wert, f&uuml;r den kein &Auml;quivalent gezahlt ist, realisierte unbezahlte Arbeit; so da&szlig; der fungierende Kapitalist die Arbeit wirklich exploitiert und die Frucht seiner Exploitation, wenn er mit geborgtem Kapital arbeitet, sich teilt in Zins und in Unternehmergewinn, &Uuml;berschu&szlig; des Profits &uuml;ber den Zins.</P>
<P>Auf Basis der kapitalistischen Produktion entwickelt sich bei Aktienunternehmungen ein neuer Schwindel mit dem Verwaltungslohn, indem neben und &uuml;ber dem wirklichen Dirigenten eine Anzahl Verwaltungs- und Aufsichtsr&auml;te auftritt, bei denen in der Tat Verwaltung und Aufsicht blo&szlig;er Vorwand zur Pl&uuml;nderung der Aktion&auml;re und zur Selbstbereicherung wird. Hier&uuml;ber findet man sehr artige Details in: "The City or the Physiology of London Business; with Sketches on 'Change, and the Coffee Houses", London 1845.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Was Bankiers und Kaufleute gewinnen dadurch, da&szlig; Sie an der Direktion von acht oder neun verschiednen Kompanien beteiligt sind, mag man aus folgendem Beispiel ersehn: die Privatbilanz des Herrn Timothy Abraham Curtis, eingereicht beim Bankrottgericht bei seiner Fallite, zeigte ein Einkommen von 800 -900 Pfd.St. j&auml;hrlich unter dem Posten: Direktorschaften. Da Herr Curtis Direktor der Bank von England und der Ostindischen Kompanie gewesen, sch&auml;tzte jede Aktiengesellschaft sich gl&uuml;cklich, ihn zum Direktor gewinnen zu k&ouml;nnen." p. 81, 82.</P>
</FONT><P>Die Remuneration der Direktoren solcher Gesellschaften f&uuml;r jede w&ouml;chentliche Sitzung ist mindestens eine Guinee (21 Mark). Die Verhandlungen vor dem Bankrottgericht zeigen, da&szlig; dieser Aufsichtslohn in der Regel im umgekehrten Verh&auml;ltnis steht zu der von diesen nominellen Direktoren wirklich ausge&uuml;bten Aufsicht.</P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten</P>
<P><A NAME="M72">(72)</A> "Der Unternehmergewinn h&auml;ngt vom Nettoprofit des Kapitals ab, nicht der letztere vom ersteren." (Ramsay, l.c.p. 214. Net profits bei Ramsay immer = Zins.) <A HREF="me25_383.htm#Z72">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M73">(73)</A> "Oberaufsicht ist hier" (beim b&auml;uerlichen Grundbesitzer) "v&ouml;llig unn&ouml;tig." (J. E. Cairnes, "The Slave Power", London 1862, p. 48, 49.) <A HREF="me25_383.htm#Z73">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M74">(74)</A> "Wenn die Natur der Arbeit verlangt, da&szlig; die Arbeiter" (n&auml;mlich die Sklaven) "&uuml;ber eine ausgedehnte Fl&auml;che verteilt werden, dann werden die Zahl der Aufseher und damit die Kosten der Arbeit, die diese Aufsicht erfordert, entsprechend steigen." (Cairnes, l.c.p. 44.) <A HREF="me25_383.htm#Z74">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M75">(75)</A> A. Ure, "Philos. of Manufactures", Franz. &Uuml;bers., 1836, I, p. 67, 68, wo dieser Pindar der Fabrikanten diesen zugleich das Zeugnis aussteht, da&szlig; die meisten von ihnen von dem Mechanismus, den sie anwenden, nicht die leiseste Vorstellung haben. <A HREF="me25_383.htm#Z75">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M76">(76)</A> In einem mir bekannten Fall wurde nach der Krisis von 1868 ein fallierter Fabrikant bezahlter Lohnarbeiter seiner eignen fr&uuml;hern Arbeiter. Die Fabrik wurde n&auml;mlich nach dem Bankrott von einer Arbeitergenossenschaft weitergef&uuml;hrt und der ehemalige Besitzer als Dirigent angestellt. - F. E. <A HREF="me25_383.htm#Z76">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M77">(77)</A> Die hier angezognen Rechnungsablagen gehn h&ouml;chstens bis 1864, da das Obige 1865 geschrieben wurde. - F. E. <A HREF="me25_383.htm#Z77">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M78">(78)</A> "Meister sind ebensogut Arbeiter wie ihre Gesellen. In dieser Rolle ist ihr Interesse genau dasselbe wie das ihrer Leute. Aber sie sind au&szlig;erdem entweder Kapitalisten oder Agenten der Kapitalisten, und in dieser Hinsicht ist ihr Interesse entschieden entgegengesetzt dem Interesse der Arbeiter." (p. 27.) "Die weite Verbreitung der Bildung unter den industriellen Arbeitern dieses Landes verringert t&auml;glich den Wert der Arbeit und der Geschicklichkeit fast aller Meister und Unternehmer, indem sie die Zahl der Personen steigert, die das Fachwissen dieser besitzen." (p. 30. Hodgskin, "Labour defended against the Claims of Capital etc.", London 1825.) <A HREF="me25_383.htm#Z78">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M79">(79)</A> "Die allgemeine Lockerung der konventionellen Schranken und die gesteigerten Bildungserleichterungen wirken dahin, die L&ouml;hne der gelernten Arbeiter zu senken, statt die der ungelernten Arbeiter zu steigern." (J. St. Mill, Princ. of Pol. Econ. 2<SUP>nd</SUP> ed., London 1849, I, p. 479.) <A HREF="me25_383.htm#Z79">&lt;=</A></P></BODY>
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