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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>Die Produktion des absoluten Mehrwerts - 5. Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß</TITLE>
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<META NAME="Date" CONTENT="1997-10-31">
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me23_161.htm"><FONT SIZE=2>4. Kapitel. Verwandlung von Geld in Kapital</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me23_214.htm"><FONT SIZE=2>6. Kapitel. Konstantes Kapital und variables Kapital</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 23, "Das Kapital", Bd. I, Dritter Abschnitt, S. 192 - 213<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968 </SMALL></P>
<P ALIGN="CENTER">Dritter Abschnitt<BR>
<FONT SIZE="+2">Die Produktion des absoluten Mehrwerts</FONT></P>
<P ALIGN="CENTER">__________ </P>
<P ALIGN="CENTER">F&Uuml;NFTES KAPITEL<BR>
<FONT SIZE="+2">Arbeitsproze&szlig; und Verwertungsproze&szlig;</FONT></P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_5_1">1. Arbeitsproze&szlig;</A></I> </P>
<B><P><A NAME="S192">&lt;192&gt;</A></B> Der Gebrauch der Arbeitskraft ist die Arbeit selbst. Der K&auml;ufer der Arbeitskraft konsumiert sie, indem er ihren Verk&auml;ufer arbeiten l&auml;&szlig;t. Letztrer wird hierdurch actu &lt;tats&auml;chlich&gt; sich bet&auml;tigende Arbeitskraft, Arbeiter, was er fr&uuml;her nur potentia &lt;dem Verm&ouml;gen nach&gt; war. Um seine Arbeit in Waren darzustellen, mu&szlig; er sie vor allem in Gebrauchswerten darstellen, Sachen, die zur Befriedigung von Bed&uuml;rfnissen irgendeiner Art dienen. Es ist also ein besondrer Gebrauchtwert, ein bestimmter Artikel, den der Kapitalist vom Arbeiter anfertigen l&auml;&szlig;t. Die Produktion von Gebrauchswerten oder G&uuml;tern &auml;ndert ihre allgemeine Natur nicht dadurch, da&szlig; sie f&uuml;r den Kapitalisten und unter seiner Kontrolle vorgeht. Der Arbeitsproze&szlig; ist daher zun&auml;chst unabh&auml;ngig von jeder bestimmten gesellschaftlichen Form zu betrachten.</P>
<P>Die Arbeit ist zun&auml;chst ein Proze&szlig; zwischen Mensch und Natur, ein Proze&szlig;, worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur durch seine eigne Tat vermittelt, regelt und kontrolliert. Er tritt dem Naturstoff selbst als eine Naturmacht gegen&uuml;ber. Die seiner Leiblichkeit angeh&ouml;rigen Naturkr&auml;fte, Arme und Beine, Kopf und Hand, setzt er in Bewegung, um sich den Naturstoff in einer f&uuml;r sein eignes Leben brauchbaren Form anzueignen. Indem er durch diese Bewegung auf die Natur au&szlig;er ihm wirkt und sie ver&auml;ndert, ver&auml;ndert er zugleich seine eigne Natur. Er entwickelt die in ihr schlummernden Potenzen und unterwirft das Spiel ihrer Kr&auml;fte seiner eignen Botm&auml;&szlig;igkeit. Wir haben es hier nicht mit den ersten tierartig instinktm&auml;&szlig;igen Formen der Arbeit zu tun. Dem Zustand, worin der Arbeiter als Verk&auml;ufer seiner eignen Arbeitskraft auf dem Warenmarkt auftritt, ist in urzeitlichen Hintergrund der Zustand entr&uuml;ckt, worin die menschliche Arbeit <A NAME="S193"><B>&lt;193&gt;</A></B> ihre erste instinktartige Form noch nicht abgestreift hatte. Wir unterstellen die Arbeit in einer Form, worin sie dem Menschen ausschlie&szlig;lich angeh&ouml;rt. Eine Spinne verrichtet Operationen, die denen des Webers &auml;hneln, und eine Biene besch&auml;mt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, da&szlig; er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut. Am Ende des Arbeitsprozesses kommt ein Resultat heraus, das beim Beginn desselben schon in der Vorstellung des Arbeiters, also schon ideell vorhanden war. Nicht da&szlig; er nur eine Formver&auml;nderung des Nat&uuml;rlichen bewirkt; er verwirklicht im Nat&uuml;rlichen zugleich seinen Zweck, den er wei&szlig;, der die Art und Weise seines Tuns als Gesetz bestimmt und dem er seine Willen unterordnen mu&szlig;. Und diese Unterordnung ist kein vereinzelter Akt. Au&szlig;er der Anstrengung der Organe, die arbeiten, ist der zweckm&auml;&szlig;ige Wille, der sich als Aufmerksamkeit &auml;u&szlig;ert, f&uuml;r die ganze Dauer der Arbeit erheischt, und um so mehr, je weniger sie durch den eignen Inhalt und die Art und Weise ihrer Ausf&uuml;hrung den Arbeiter mit sich fortrei&szlig;t, je weniger er sie daher als Spiel seiner eignen k&ouml;rperlichen und geistigen Kr&auml;fte genie&szlig;t.</P>
<P>Die einfachen Momente des Arbeitsprozesses sind die zweckm&auml;&szlig;ige T&auml;tigkeit oder die Arbeit selbst, ihr Gegenstand und ihr Mittel.</P>
<P>Die Erde (worunter &ouml;konomisch auch das Wasser einbegriffen), wie sie den Menschen urspr&uuml;nglich mit Proviant, fertigen Lebensmitteln ausr&uuml;stet<A NAME="Z1"> <A HREF="me23_192.htm#M1">(1)</A></A>, findet sich ohne sein Zutun als der allgemeine Gegenstand der menschlichen Arbeit vor. Alle Dinge, welche die Arbeit nur von ihrem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Erdganzen losl&ouml;st, sind von Natur vorgefundne Arbeitsgegenst&auml;nde. So der Fisch, der von seinem Lebenselement, dem Wasser, getrennt, gefangen wird, das Holz, das im Urwald gef&auml;llt, das Erz, das aus seiner Ader losgebrochen wird. Ist der Arbeitsgegenstand dagegen selbst schon sozusagen durch fr&uuml;here Arbeit filtriert, so nennen wir ihn Rohmaterial. Z.B. das bereits losgebrochene Erz, das nun ausgewaschen wird. Alles Rohmaterial ist Arbeitsgegenstand, aber nicht jeder Arbeitsgegenstand ist Rohmaterial. Rohmaterial ist der Arbeitsgegenstand nur, sobald er bereits eine durch Arbeit vermittelte Ver&auml;nderung erfahren hat.</P>
<B><P><A NAME="S194">&lt;194&gt;</A></B> Das Arbeitsmittel ist ein Ding oder ein Komplex von Dingen, die der Arbeiter zwischen sich und den Arbeitsgegenstand schiebt und die ihm als Leiter seiner T&auml;tigkeit auf diesen Gegenstand dienen. Er benutzt die mechanischen, physikalischen, chemischen Eigenschaften der Dinge, um sie als Machtmittel auf andre Dinge, seinem Zweck gem&auml;&szlig;, wirken zu lassen.<A NAME="Z2"><A HREF="me23_192.htm#M2">(2)</A></A> Der Gegenstand, dessen sich der Arbeiter unmittelbar bem&auml;chtigt - abgesehn von der Ergreifung fertiger Lebensmittel, der Fr&uuml;chte z.B., wobei seine eignen Leibesorgane allein als Arbeitsmittel dienen - ist nicht der Arbeitsgegenstand, sondern das Arbeitsmittel. So wird das Nat&uuml;rliche selbst zum Organ seiner T&auml;tigkeit, ein Organ, das er seinen eignen Leibesorganen hinzuf&uuml;gt, seine nat&uuml;rliche Gestalt verl&auml;ngernd, trotz der Bibel. Wie die Erde seine urspr&uuml;ngliche Proviantkammer, ist sie sein urspr&uuml;ngliches Arsenal von Arbeitsmitteln. Sie liefert ihm z.B. den Stein, womit er wirft, reibt, dr&uuml;ckt, schneidet usw. Die Erde selbst ist ein Arbeitsmittel, setzt jedoch zu ihrem Dienst als Arbeitsmittel in der Agrikultur wieder eine ganze Reihe andrer Arbeitsmittel und eine schon relativ hohe Entwicklung der Arbeitskraft voraus.<A NAME="Z3"><A HREF="me23_192.htm#M3">(3)</A></A> Sobald &uuml;berhaupt der Arbeitsproze&szlig; nur einigerma&szlig;en entwickelt ist, bedarf er bereits bearbeiteter Arbeitsmittel. In den &auml;ltesten Menschenh&ouml;hlen finden wir Steinwerkzeuge und Steinwaffen. Neben bearbeitetem Stein, Holz, Knochen und Muscheln spielt im Anfang der Menschengeschichte das gez&auml;hmte, also selbst schon durch Arbeit ver&auml;nderte, gez&uuml;chtete Tier die Hauptrolle als Arbeitsmittel.<A NAME="Z4"><A HREF="me23_192.htm#M4">(4)</A></A> Der Gebrauch und die Sch&ouml;pfung von Arbeitsmitteln, obgleich im Keim schon gewissen Tierarten eigen, charakterisieren den spezifisch menschlichen Arbeitsproze&szlig;, und Franklin definiert daher den Menschen als "a toolmaking animal", ein Werkzeuge fabrizierendes Tier. Dieselbe Wichtigkeit, welche der Bau von Knochenreliquien f&uuml;r die Erkenntnis der Organisation untergegangner Tiergeschlechter, haben Reliquien von Arbeitsmitteln f&uuml;r die Beurteilung untergegangner &ouml;konomischer Gesellschaftsformationen. Nicht was gemacht wird, sondern <A NAME="S195"><B>&lt;195&gt;</A></B> wie, mit welchen Arbeitsmitteln gemacht wird, unterscheidet die &ouml;konomischen Epochen.<A NAME="Z5"><A HREF="me23_192.htm#M5">(5)</A></A> Die Arbeitsmittel sind nicht nur Gradmesser der Entwicklung der menschlichen Arbeitskraft, sondern auch Anzeiger der gesellschaftlichen Verh&auml;ltnisse, worin gearbeitet wird. Unter den Arbeitsmitteln selbst bieten die mechanischen Arbeitsmittel, deren Gesamtheit man das Knochen- und Muskelsystem der Produktion nennen kann, viel entscheidendere Charaktermerkmale einer gesellschaftlichen Produktionsepoche als solche Arbeitsmittel, die nur zu Beh&auml;ltern des Arbeitsgegenstandes dienen und deren Gesamtheit ganz allgemein als das Gef&auml;&szlig;system der Produktion bezeichnet werden kann, wie z.B. R&ouml;hren, F&auml;sser, K&ouml;rbe, Kr&uuml;ge usw. Erst in der chemischen Fabrikation spielen sie eine bedeutungsvolle Rolle.<A NAME="Z5a"><A HREF="me23_192.htm#M5a">(5a)</A></A></P>
<P>Im weitren Sinn z&auml;hlt der Arbeitsproze&szlig; unter seine Mittel au&szlig;er den Dingen, welche die Wirkung der Arbeit auf ihren Gegenstand vermitteln und daher in einer oder der andren Weise als Leiter der T&auml;tigkeit dienen, alle gegenst&auml;ndlichen Bedingungen, die &uuml;berhaupt erheischt sind, damit der Proze&szlig; stattfinde. Sie gehn nicht direkt in ihn ein, aber er kann ohne sie gar nicht oder nur unvollkommen vorgehn. Das allgemeine Arbeitsmittel dieser Art ist wieder die Erde selbst, denn sie gibt dem Arbeiter den locus standi &lt;Standort&gt; und seinem Proze&szlig; den Wirkungsraum (field of employment). Durch die Arbeit schon vermittelte Arbeitsmittel dieser Art sind z.B. Arbeitsgeb&auml;ude, Kan&auml;le, Stra&szlig;en usw.</P>
<P>Im Arbeitsproze&szlig; bewirkt also die T&auml;tigkeit des Menschen durch das Arbeitsmittel eine von vornherein bezweckte Ver&auml;nderung des Arbeitsgegenstandes. Der Proze&szlig; erlischt im Produkt. Sein Produkt ist ein Gebrauchswert, ein durch Formver&auml;nderung menschlichen Bed&uuml;rfnissen angeeigneter Naturstoff. Die Arbeit hat sich mit ihrem Gegenstand verbunden. Sie ist vergegenst&auml;ndlicht, und der Gegenstand ist verarbeitet. Was auf seiten des Arbeiters in der Form der Unruhe erschien, erscheint nun als ruhende Eigenschaft, in der Form des Seins, auf seiten des Produkts. Er hat gesponnen, und das Produkt ist ein Gespinst.</P>
<B><P><A NAME="S196">&lt;196&gt;</A></B> Betrachtet man den ganzen Proze&szlig; vom Standpunkt seines Resultats, des Produkts, so erscheinen beide, Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand, als Produktionsmittel<A NAME="Z6"> <A HREF="me23_192.htm#M6">(6)</A></A> und die Arbeit selbst als produktive Arbeit <A HREF="me23_192.htm#M7">(7)</A><A NAME="Z7"></A>.</P>
<P>Wenn ein Gebrauchswert als Produkt aus dem Arbeitsproze&szlig; herauskommt, gehn andre Gebrauchswerte, Produkte fr&uuml;hrer Arbeitsprozesse, als Produktionsmittel in ihn ein. Derselbe Gebrauchswert, der das Produkt dieser, bildet das Produktionsmittel jener Arbeit. Produkte sind daher nicht nur Resultat, sondern zugleich Bedingung des Arbeitsprozesses.</P>
<P>Mit Ausnahme der extraktiven Industrie, die ihren Arbeitsgegenstand von Natur vorfindet, wie Bergbau, Jagd, Fischfang usw. (der Ackerbau nur, soweit er in erster Instanz die jungfr&auml;uliche Erde selbst aufbricht), behandeln alle Industriezweige einen Gegenstand, der Rohmaterial, d.h. bereits durch die Arbeit filtrierter Arbeitsgegenstand, selbst schon Arbeitsprodukt ist. So z.B. der Samen in der Agrikultur. Tiere und Pflanzen, die man als Naturprodukte zu betrachten pflegt, sind nicht nur Produkte vielleicht der Arbeit vom vorigen Jahr, sondern, in ihren jetzigen Formen, Produkte einer durch viele Generationen unter menschlicher Kontrolle, vermittelst menschlicher Arbeit, fortgesetzten Umwandlung. Was aber die Arbeitsmittel insbesondre betrifft, so zeigt ihre ungeheure Mehrzahl dem oberfl&auml;chlichsten Blick die Spur vergangner Arbeit.</P>
<P>Das Rohmaterial kann die Hauptsubstanz eines Produkts bilden oder nur als Hilfsstoff in seine Bildung eingehn. Der Hilfsstoff wird vom Arbeitsmittel konsumiert, wie Kohle von der Dampfmaschine, &Ouml;l vom Rade, Heu vom Zugpferd, oder dem Rohmaterial zugesetzt, um darin eine stoffliche Ver&auml;nderung zu bewirken, wie Chlor zur ungebleichten Leinwand, Kohle zum Eisen, Farbe zur Wolle, oder er unterst&uuml;tzt die Verrichtung der Arbeit selbst, wie z.B. zur Beleuchtung und Heizung des Arbeitslokals verwandte Stoffe. Der Unterschied zwischen Hauptstoff und Hilfsstoff verschwimmt in der eigentlich chemischen Fabrikation, weil keines der angewandten Rohmaterialien als die Substanz des Produkts wieder erscheint.<A NAME="Z8"><A HREF="me23_192.htm#M8">(8)</A></A></P>
<B><P><A NAME="S197">&lt;197&gt;</A></B> Da jedes Ding vielerlei Eigenschaften besitzt und daher verschiedner Nutzanwendung f&auml;hig ist, kann dasselbe Produkt das Rohmaterial sehr verschiedner Arbeitsprozesse bilden. Korn z.B. ist Rohmaterial f&uuml;r M&uuml;ller, St&auml;rkefabrikant, Destillateur, Viehz&uuml;chter usw. Es wird Rohmaterial seiner eignen Produktion als Samen. So geht die Kohle als Produkt aus der Minenindustrie hervor und als Produktionsmittel in sie ein.</P>
<P>Dasselbe Produkt mag in demselben Arbeitsproze&szlig; als Arbeitsmittel und Rohmaterial dienen. Bei der Viehmast z.B., wo das Vieh, das bearbeitete Rohmaterial, zugleich Mittel der D&uuml;ngerbereitung ist.</P>
<P>Ein Produkt, das in einer f&uuml;r die Konsumtion fertigen Form existiert, kann von neuem zum Rohmaterial eines andren Produkts werden, wie die Traube zum Rohmaterial des Weins. Oder die Arbeit entl&auml;&szlig;t ihr Produkt in Formen, worin es nur wieder als Rohmaterial brauchbar ist. Rohmaterial in diesem Zustand hei&szlig;t Halbfabrikat und hie&szlig;e besser Stufenfabrikat, wie z.B. Baumwolle, Faden, Garn usw. Obgleich selbst schon Produkt, mag das urspr&uuml;ngliche Rohmaterial eine ganze Staffel verschiedner Prozesse zu durchlaufen haben, worin es in stets ver&auml;nderter Gestalt stets von neuem als Rohmaterial funktioniert bis zum letzten Arbeitsproze&szlig;, der es als fertiges Lebensmittel oder fertiges Arbeitsmittel von sich abst&ouml;&szlig;t.</P>
<P>Man sieht: Ob ein Gebrauchswert als Rohmaterial, Arbeitsmittel oder Produkt erscheint, h&auml;ngt ganz und gar ab von seiner bestimmten Funktion im Arbeitsprozesse, von der Stelle, die er in ihm einnimmt, und mit dem Wechsel dieser Stelle wechseln jene Bestimmungen.</P>
<P>Durch ihren Eintritt als Produktionsmittel in neue Arbeitsprozesse verlieren Produkte daher den Charakter des Produkts. Sie funktionieren nur noch als gegenst&auml;ndliche Faktoren der lebendigen Arbeit. Der Spinner behandelt die Spindel nur als Mittel, womit, den Flachs nur als Gegenstand, den er spinnt. Allerdings kann man nicht spinnen ohne Spinnmaterial und Spindel. Das Vorhandensein dieser Produkte &lt;4. Auflage: dieses Produkts&gt; ist daher vorausgesetzt beim Beginn des Spinnens. In diesem Proze&szlig; selbst aber ist es ebenso gleichg&uuml;ltig, da&szlig; Flachs und Spindel Produkte vergangner Arbeit sind, wie es im Akt der Ern&auml;hrung gleichg&uuml;ltig ist, da&szlig; Brot das Produkt der vergangnen Arbeiten von Bauer, M&uuml;ller, B&auml;cker usw. Umgekehrt. Machen Produktionsmittel im Arbeitsproze&szlig; ihren Charakter als Produkte vergangner Arbeit geltend, so durch ihre M&auml;ngel. Ein Messer, das nicht schneidet, Garn, das best&auml;ndig zerrei&szlig;t usw., erinnern lebhaft an Messerschmied A und Garnwichser E. Im gelungnen Produkt ist die Vermittlung seiner Gebrauchseigenschaften durch vergangne Arbeit ausgel&ouml;scht.</P>
<B><P><A NAME="S198">&lt;198&gt;</A></B> Eine Maschine, die nicht im Arbeitsproze&szlig; dient, ist nutzlos. Au&szlig;erdem verf&auml;llt sie der zerst&ouml;renden Gewalt des nat&uuml;rlichen Stoffwechsels. Das Eisen verrostet, das Holz verfault. Garn, das nicht verwebt oder verstrickt wird, ist verdorbne Baumwolle. Die lebendige Arbeit mu&szlig; diese Dinge ergreifen, sie von den Toten erwecken, sie aus nur m&ouml;glichen in wirkliche und wirkende Gebrauchswerte verwandeln. Vom Feuer der Arbeit beleckt, als Leiber derselben angeeignet, zu ihren begriffs- und berufsm&auml;&szlig;igen Funktionen im Proze&szlig; begeistet, werden sie zwar auch verzehrt, aber zweckvoll, als Bildungselemente neuer Gebrauchswerte, neuer Produkte, die f&auml;hig sind, als Lebensmittel in die individuelle Konsumtion oder als Produktionsmittel in neuen Arbeitsproze&szlig; einzugehn.</P>
<P>Wenn also vorhandne Produkte nicht nur Resultate, sondern auch Existenzbedingungen des Arbeitsprozesses sind, ist andrerseits ihr Hineinwerfen in ihn, also ihr Kontakt mit lebendiger Arbeit, das einzige Mittel, um diese Produkte vergangner Arbeit als Gebrauchswerte zu erhalten und zu verwirklichen.</P>
<P>Die Arbeit verbraucht ihre stofflichen Elemente, ihren Gegenstand und ihr Mittel, verspeist dieselben und ist also Konsumtionsproze&szlig;. Diese produktive Konsumtion unterscheidet sich dadurch von der individuellen Konsumtion, da&szlig; letztere die Produkte als Lebensmittel des lebendigen Individuums, erstere sie als Lebensmittel der Arbeit, seiner sich bet&auml;tigenden Arbeitskraft, verzehrt. Das Produkt der individuellen Konsumtion ist daher der Konsument selbst, das Resultat der produktiven Konsumtion ein vom Konsumenten unterschiednes Produkt.</P>
<P>Sofern ihr Mittel und ihr Gegenstand selbst schon Produkte sind, verzehrt die Arbeit Produkte, um Produkte zu schaffen, oder vernutzt Produkte als Produktionsmittel von Produkten. Wie der Arbeitsproze&szlig; aber urspr&uuml;nglich nur zwischen dem Menschen und der ohne sein Zutun vorhandnen Erde vorgeht, dienen in ihm immer noch auch solche Produktionsmittel, die von Natur vorhanden, keine Verbindung von Naturstoff und menschlicher Arbeit darstellen.</P>
<P>Der Arbeitsproze&szlig;, wie wir ihn in seinen einfachen und abstrakten Momenten dargestellt haben, ist zweckm&auml;&szlig;ige T&auml;tigkeit zur Herstellung von Gebrauchswerten, Aneignung des Nat&uuml;rlichen f&uuml;r menschliche Bed&uuml;rfnisse, allgemeine Bedingung des Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur, ewige Naturbedingung des menschlichen Lebens und daher unabh&auml;ngig von jeder Form dieses Lebens, vielmehr allen seinen Gesellschaftsformen gleich gemeinsam. Wir hatten daher nicht n&ouml;tig, den Arbeiter im Verh&auml;ltnis zu andren Arbeitern darzustellen. Der Mensch und seine Arbeit auf der <A NAME="S199"><B>&lt;199&gt;</A></B> einen, die Natur und ihre Stoffe auf der andren Seite gen&uuml;gten. So wenig man dem Weizen anschmeckt, wer ihn gebaut hat, so wenig sieht man diesem Proze&szlig; an, unter welchen Bedingungen er vorgeht, ob unter der brutalen Peitsche des Sklavenaufsehers oder unter dem &auml;ngstlichen Auge des Kapitalisten, ob Cincinnatus ihn verrichtet in der Bestellung seiner paar jugera &lt;Morgen&gt; oder der Wilde, der mit einem Stein eine Bestie erlegt.<A NAME="Z9"><A HREF="me23_192.htm#M9">(9)</A></A></P>
<P>Kehren wir zu unsrem Kapitalisten in spe zur&uuml;ck. Wir verlie&szlig;en ihn, nachdem er auf dem Warenmarkt alle zu einem Arbeitsproze&szlig; notwendigen Faktoren gekauft hatte, die gegenst&auml;ndlichen Faktoren oder die Produktionsmittel, den pers&ouml;nlichen Faktor oder die Arbeitskraft. Er hat mit schlauem Kennerblick die f&uuml;r sein besondres Gesch&auml;ft, Spinnerei, Stiefelfabrikation usw., passenden Produktionsmittel und Arbeitskr&auml;fte ausgew&auml;hlt. Unser Kapitalist setzt sich also daran, die von ihm gekaufte Ware, die Arbeitskraft, zu konsumieren, d.h., er l&auml;&szlig;t den Tr&auml;ger der Arbeitskraft, den Arbeiter, die Produktionsmittel durch seine Arbeit konsumieren. Die allgemeine Natur des Arbeitsprozesses &auml;ndert sich nat&uuml;rlich nicht dadurch, da&szlig; der Arbeiter ihn f&uuml;r den Kapitalisten, statt f&uuml;r sich selbst verrichtet. Aber auch die bestimmte Art und Weise, wie man Stiefel macht oder Garn spinnt, kann sich zun&auml;chst nicht &auml;ndern durch die Dazwischenkunft des Kapitalisten. Er mu&szlig; die Arbeitskraft zun&auml;chst nehmen, wie er sie auf dem Markt vorfindet, also auch ihre Arbeit, wie sie in einer Periode entsprang, wo es noch keine Kapitalisten gab. Die Verwandlung der Produktionsweise selbst durch die Unterordnung der Arbeit unter das Kapital kann sich erst sp&auml;ter ereignen und ist daher erst sp&auml;ter zu betrachten.</P>
<P>Der Arbeitsproze&szlig;, wie er als Konsumtionsproze&szlig; der Arbeitskraft durch den Kapitalisten vorgeht, zeigt nun zwei eigent&uuml;mliche Ph&auml;nomene. </P>
<P>Der Arbeiter arbeitet unter der Kontrolle des Kapitalisten, dem seine Arbeit geh&ouml;rt. Der Kapitalist pa&szlig;t auf, da&szlig; die Arbeit ordentlich vonstatten geht und die Produktionsmittel zweckm&auml;&szlig;ig verwandt werden, also kein <A NAME="S200"><B>&lt;200&gt;</A></B> Rohmaterial vergeudet und das Arbeitsinstrument geschont, d.h. nur so weit zerst&ouml;rt wird, als sein Gebrauch in der Arbeit ern&ouml;tigt.</P>
<P>Zweitens aber: Das Produkt ist Eigentum des Kapitalisten, nicht des unmittelbaren Produzenten, des Arbeiters. Der Kapitalist zahlt z.B. den Tageswert der Arbeitskraft. Ihr Gebrauch, wie der jeder andren Ware, z.B. eines Pferdes, das er f&uuml;r einen Tag gemietet, geh&ouml;rt ihm also f&uuml;r den Tag. Dem K&auml;ufer der Ware geh&ouml;rt der Gebrauch der Ware, und der Besitzer der Arbeitskraft gibt in der Tat nur den von ihm verkauften Gebrauchswert, indem er seine Arbeit gibt. Von dem Augenblicke, wo er in die Werkst&auml;tte des Kapitalisten trat, geh&ouml;rte der Gebrauchswert seiner Arbeitskraft, also ihr Gebrauch, die Arbeit, dem Kapitalisten. Der Kapitalist hat durch den Kauf der Arbeitskraft die Arbeit selbst als lebendigen G&auml;rungsstoff den toten ihm gleichfalls geh&ouml;rigen Bildungselementen des Produkts einverleibt. Von seinem Standpunkt ist der Arbeitsproze&szlig; nur die Konsumtion der von ihm gekauften Ware Arbeitskraft, die er jedoch nur konsumieren kann, indem er ihr Produktionsmittel zusetzt. Der Arbeitsproze&szlig; ist ein Proze&szlig; zwischen Dingen, die der Kapitalist gekauft hat, zwischen ihm geh&ouml;rigen Dingen. Das Produkt dieses Prozesses geh&ouml;rt ihm daher ganz ebensosehr als das Produkt des G&auml;rungsprozesses in seinem Weinkeller.<A NAME="Z10"><A HREF="me23_192.htm#M10">(10)</A></A></P>
<I><P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_5_2">2. Verwertungsproze&szlig;</A></I> </P>
<P>Das Produkt - das Eigentum des Kapitalisten - ist ein Gebrauchswert, Garn, Stiefel usw. Aber obgleich Stiefel z.B. gewisserma&szlig;en die Basis des gesellschaftlichen Fortschritts bilden und unser Kapitalist ein entschiedner <A NAME="S201"><B>&lt;201&gt;</A></B> Fortschrittsmann ist, fabriziert er die Stiefel nicht ihrer selbst wegen. Der Gebrauchswert ist &uuml;berhaupt nicht das Ding qu'on aime pour lui-m&ecirc;me &lt;das man um seiner selbst willen liebt&gt; in der Warenproduktion. Gebrauchswerte werden hier &uuml;berhaupt nur produziert, weil und sofern sie materielles Substrat, Tr&auml;ger des Tauschwerts sind. Und unsrem Kapitalisten handelt es sich um zweierlei. Erstens will er einen Gebrauchswert produzieren, der einen Tauschwert hat, einen zum Verkauf bestimmten Artikel, eine Ware. Und zweitens will er eine Ware produzieren, deren Wert h&ouml;her als die Wertsumme der zu ihrer Produktion erheischten Waren, der Produktionsmittel und der Arbeitskraft, f&uuml;r die er sein gutes Geld auf dem Warenmarkt vorscho&szlig;. Er will nicht nur einen Gebrauchswert produzieren, sondern eine Ware, nicht nur Gebrauchswert, sondern Wert, und nicht nur Wert, sondern auch Mehrwert.</P>
<P>In der Tat, da es sich hier um Warenproduktion handelt, haben wir bisher offenbar nur eine Seite des Prozesses betrachtet. Wie die Ware selbst Einheit von Gebrauchswert und Wert, mu&szlig; ihr Produktionsproze&szlig; Einheit von Arbeitsproze&szlig; und Wertbildungsproze&szlig; sein.</P>
<P>Betrachten wir den Produktionsproze&szlig; nun auch als Wertbildungsproze&szlig;.</P>
<P>Wir wissen, da&szlig; der Wert jeder Ware bestimmt ist durch das Quantum der in ihrem Gebrauchswert materialisierten Arbeit, durch die zu ihrer Produktion gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit. Dies gilt auch f&uuml;r das Produkt, das sich unsrem Kapitalisten als Resultat des Arbeitsprozesses ergab. Es ist also zun&auml;chst die in diesem Produkt vergegenst&auml;ndlichte Arbeit zu berechnen.</P>
<P>Es sei z.B. Garn.</P>
<P>Zur Herstellung des Garns war zuerst sein Rohmaterial n&ouml;tig, z.B. 10 Pfund Baumwolle. Was der Wert der Baumwolle, ist nicht erst zu untersuchen, denn der Kapitalist hat sie auf dem Markt zu ihrem Wert, z.B. zu 10 sh. gekauft. In dem Preise der Baumwolle ist die zu ihrer Produktion erheischte Arbeit schon als allgemein gesellschaftliche Arbeit dargestellt. Wir wollen ferner annehmen, da&szlig; die in der Verarbeitung der Baumwolle verzehrte Spindelmasse, die uns alle andren aufgewandten Arbeitsmittel repr&auml;sentiert, einen Wert von 2 sh. besitzt. Ist eine Goldmasse von 12 sh. das Produkt von 24 Arbeitsstunden oder zwei Arbeitstagen, so folgt zun&auml;chst, da&szlig; im Garn zwei Arbeitstage vergegenst&auml;ndlicht sind.</P>
<B><P><A NAME="S202">&lt;202&gt;</A></B> Der Umstand, da&szlig; die Baumwolle ihre Form ver&auml;ndert hat und die aufgezehrte Spindelmasse ganz verschwunden ist, darf nicht beirren. Nach dem allgemeinen Wertgesetz sind z.B. 10 Pfund Garn ein &Auml;quivalent f&uuml;r 10 Pfund Baumwolle und <FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>4</FONT> Spindel, wenn der Wert von 40 Pfund Garn = dem Wert von 40 Pfund Baumwolle + dem Wert einer ganzen Spindel, d.h., wenn dieselbe Arbeitszeit erfordert ist, um beide Seiten dieser Gleichung zu produzieren. In diesem Fall stellt sich dieselbe Arbeitszeit das eine Mal in dem Gebrauchswert Garn, das andre Mal in den Gebrauchswerten Baumwolle und Spindel dar. Der Wert ist also gleichg&uuml;ltig dagegen, ob er in Garn, Spindel oder Baumwolle erscheint. Da&szlig; Spindel und Baumwolle, statt ruhig nebeneinander zu liegen, im Spinnprozesse eine Verbindung eingehn, welche ihre Gebrauchsformen ver&auml;ndert, sie in Garn Verwandelt, ber&uuml;hrt ihren Wert ebensowenig, als wenn sie durch einfachen Austausch gegen ein &Auml;quivalent von Garn umgesetzt worden w&auml;ren.</P>
<P>Die zur Produktion der Baumwolle erheischte Arbeitszeit ist Teil der zur Produktion des Garns, dessen Rohmaterial sie bildet, erheischten Arbeitszeit und deshalb im Garn enthalten. Ebenso verh&auml;lt es sich mit der Arbeitszeit, die zur Produktion der Spindelmasse erheischt ist, ohne deren Verschlei&szlig; oder Konsum die Baumwolle nicht versponnen werden kann.<A NAME="Z11"><A HREF="me23_192.htm#M11">(11)</A></A></P>
<P>Soweit also der Wert des Garns, die zu seiner Herstellung erheischte Arbeitszeit, in Betrachtung kommt, k&ouml;nnen die verschiednen besondren, der Zeit und dem Raum nach getrennten Arbeitsprozesse, die durchlaufen werden m&uuml;ssen, um die Baumwolle selbst und die vernutzte Spindelmasse zu produzieren, endlich aus Baumwolle und Spindel Garn zu machen, als verschiedne aufeinander folgende Phasen eines und desselben Arbeitsprozesses betrachtet werden. Alle im Garn enthaltne Arbeit ist vergangne Arbeit. Da&szlig; die zur Produktion seiner Bildungselemente erheischte Arbeitszeit fr&uuml;her vergangen ist, im Plusquamperfektum steht, dagegen die zum Schlu&szlig;proze&szlig;, dem Spinnen, unmittelbar verwandte Arbeit dem Pr&auml;sens n&auml;her, im Perfektum steht, ist ein durchaus gleichg&uuml;ltiger Umstand. Ist eine bestimmte Masse Arbeit, z.B. von 30 Arbeitstagen, zum Bau eines Hauses n&ouml;tig, so &auml;ndert es nichts am Gesamtquantum der dem Hause einverleibten Arbeitszeit, da&szlig; der 30. Arbeitstag 29 Tage sp&auml;ter in die Produktion einging als der erste Arbeitstag. Und so kann die im Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel enthaltne Arbeitszeit ganz so betrachtet werden, als w&auml;re <A NAME="S203"><B>&lt;203&gt;</A></B> sie nur in einem fr&uuml;heren Stadium des Spinnprozesses verausgabt worden, vor der zuletzt unter der Form des Spinnens zugesetzten Arbeit.</P>
<P>Die Werte der Produktionsmittel, der Baumwolle und der Spindel, ausgedr&uuml;ckt in dem Preise von 12 sh., bilden also Bestandteile des Garnwerts oder des Werts des Produkts.</P>
<P>Nur sind zwei Bedingungen zu erf&uuml;llen. Einmal m&uuml;ssen Baumwolle und Spindel wirklich zur Produktion eines Gebrauchswerts gedient haben. Es mu&szlig; in unsrem Fall Garn aus ihnen geworden sein. Welcher Gebrauchswert ihn tr&auml;gt, ist dem Wert gleichg&uuml;ltig, aber ein Gebrauchswert mu&szlig; ihn tragen. Zweitens ist vorausgesetzt, da&szlig; nur die unter den gegebnen gesellschaftlichen Produktionsbedingungen notwendige Arbeitszeit verwandt wurde. W&auml;re also nur 1 Pfund Baumwolle n&ouml;tig, um 1 Pfund Garn zu spinnen, so darf nur 1 Pfund Baumwolle verzehrt sein in der Bildung von 1 Pfund Garn. Ebenso verh&auml;lt es sich mit der Spindel. Hat der Kapitalist die Phantasie, goldne statt eiserner Spindeln anzuwenden, so z&auml;hlt im Garnwert dennoch nur die gesellschaftlich notwendige Arbeit, d.h. die zur Produktion eiserner Spindeln notwendige Arbeitszeit.</P>
<P>Wir wissen jetzt, welchen Teil des Garnwerts die Produktionsmittel, Baumwolle und Spindel, bilden. Er ist gleiche 12 sh. oder die Materiatur von zwei Arbeitstagen. Es handelt sich also nun um den Wertteil, welchen die Arbeit des Spinners selbst der Baumwolle zusetzt.</P>
<P>Wir haben diese Arbeit jetzt von einem ganz andren Gesichtspunkte zu betrachten, als w&auml;hrend des Arbeitsprozesses. Dort handelte es sich um die zweckm&auml;&szlig;ige T&auml;tigkeit, Baumwolle in Garn zu verwandeln. Je zweckm&auml;&szlig;iger die Arbeit, desto besser das Garn, alle andren Umst&auml;nde als gleichbleibend vorausgesetzt. Die Arbeit des Spinners war spezifisch verschieden von andren produktiven Arbeiten, und die Verschiedenheit offenbarte sich subjektiv und objektiv, im besondren Zweck des Spinnens, seiner besondren Operationsweise, der besondren Natur seiner Produktionsmittel, dem besondren Gebrauchswert seines Produkts. Baumwolle und Spindel dienen als Lebensmittel der Spinnarbeit, aber man kann mit ihnen keine gezogenen Kanonen machen. Sofern die Arbeit des Spinners dagegen wertbildend ist, d.h. Wertquelle, ist sie durchaus nicht verschieden von der Arbeit des Kanonenbohrers, oder, was uns hier n&auml;her liegt, von den in den Produktionsmitteln des Garns verwirklichten Arbeiten des Baumwollpflanzers und des Spindelmachers. Nur wegen diese Identit&auml;t k&ouml;nnen Baumwollpflanzen, Spindelmachen und Spinnen blo&szlig; quantitativ verschiedne Teile desselben Gesamtwerts, des Garnwerts, bilden. Es handelt sich hier nicht mehr um die Qualit&auml;t, die Beschaffenheit und den Inhalt der Arbeit, sondern nur <A NAME="S204"><B>&lt;204&gt;</A></B> noch um ihre Quantit&auml;t. Diese ist einfach zu z&auml;hlen. Wir nehmen an, da&szlig; die Spinnarbeit einfache Arbeit, gesellschaftliche Durchschnittsarbeit ist. Man wird sp&auml;ter sehn, da&szlig; die gegenteilige Annahme nichts an der Sache &auml;ndert.</P>
<P>W&auml;hrend des Arbeitsprozesses setzt sich die Arbeit best&auml;ndig aus der Form der Unruhe in die des Seins, aus der Form der Bewegung in die der Gegenst&auml;ndlichkeit um. Am Ende einer Stunde ist die Spinnbewegung in einem gewissen Quantum Garn dargestellt, also ein bestimmtes Quantum Arbeit, eine Arbeitsstunde, in der Baumwolle vergegenst&auml;ndlicht. Wir sagen Arbeitsstunde, d.h. die Verausgabung der Lebenskraft des Spinners w&auml;hrend einer Stunde, denn die Spinnarbeit gilt hier nur, soweit sie Verausgabung von Arbeitskraft, nicht soweit sie die spezifische Arbeit des Spinnens ist.</P>
<P>Es ist nun entscheidend wichtig, da&szlig; w&auml;hrend der Dauer des Prozesses, d.h. der Verwandlung von Baumwolle in Garn, nur die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit verzehrt wird. M&uuml;ssen unter normalen, d.h. durchschnittlichen gesellschaftlichen Produktionsbedingungen, a Pfund Baumwolle w&auml;hrend einer Arbeitsstunde in b Pfund Garn verwandelt sein, so gilt nur der Arbeitstag als Arbeitstag von 12 Stunden, der 12 x a Pfund Baumwolle in 12 x b Pfund Garn verwandelt. Denn nur die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit z&auml;hlt als wertbildend.</P>
<P>Wie die Arbeit selbst, so erscheint hier auch Rohmaterial und Produkt in einem ganz andren Licht als vom Standpunkt des eigentlichen Arbeitsprozesses. Das Rohmaterial gilt hier nur als Aufsauger eines bestimmten Quantums Arbeit. Durch diese Aufsaugung verwandelt es sich in der Tat in Garn, weil die Arbeitskraft in der Form der Spinnerei verausgabt und ihm zugesetzt wurde. Aber das Produkt, das Garn, ist jetzt nur noch Gradmesser der von der Baumwolle eingesaugten Arbeit. Wird in einer Stunde 1<FONT SIZE="-1"><SUP>2</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>3</FONT> Pfund Baumwolle versponnen oder in 1<FONT SIZE="-1"><SUP>2</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>3</FONT> Pfund Garn verwandelt, so zeigen 10 Pfund Garn 6 eingesaugte Arbeitsstunden an. Bestimmte und erfahrungsm&auml;&szlig;ig festgestellte Quanta Produkt stellen jetzt nichts dar als bestimmte Quanta Arbeit, bestimmte Masse festgeronnener Arbeitszeit. Sie sind nur noch Materiatur von einer Stunde, zwei Stunden, einem Tag gesellschaftlicher Arbeit.</P>
<P>Da&szlig; die Arbeit grade Spinnarbeit, ihr Material Baumwolle und ihr Produkt Garn, wird hier ebenso gleichg&uuml;ltig, als da&szlig; der Arbeitsgegenstand selbst schon Produkt, also Rohmaterial ist. W&auml;re der Arbeiter, statt in der Spinnerei, in der Kohlengrube besch&auml;ftigt, so w&auml;re der Arbeitsgegenstand, die Kohle, von Natur vorhanden. Dennoch stellte ein bestimmtes Quantum aus dem Bett losgebrochener Kohle, z.B. ein Zentner, ein bestimmtes Quantum aufgesaugter Arbeit dar.</P>
<B><P><A NAME="S205">&lt;205&gt;</A></B> Beim Verkauf der Arbeitskraft ward unterstellt, da&szlig; ihr Tageswert = 3 sh., und in den letztren 6 Arbeitsstunden verk&ouml;rpert sind, dies Arbeitsquantum also erheischt ist, um die Durchschnittssumme der t&auml;glichen Lebensmittel des Arbeiters zu produzieren. Verwandelt unser Spinner nun w&auml;hrend einer Arbeitsstunde 1<FONT SIZE="-1"><SUP>2</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>3</FONT> Pfund Baumwolle im 1<FONT SIZE="-1"><SUP>2</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>3</FONT> Pfund Garn <A NAME="Z12"><A HREF="me23_192.htm#M12">(12)</A></A>, so in 6 Stunden 10 Pfund Baumwolle in 10 Pfund Garn. W&auml;hrend der Dauer des Spinnprozesses saugt die Baumwolle also 6 Arbeitsstunden ein. Dieselbe Arbeitszeit stellt sich in einem Goldquantum von 3 sh. dar. Der Baumwolle wird also durch das Spinnen selbst ein Wert von 3 sh. zugesetzt.</P>
<P>Sehn wir uns nun den Gesamtwert des Produkts, der 10 Pfund Garn, an. In ihnen sind 2<FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> Arbeitstage vergegenst&auml;ndlicht, 2 Tage enthalten in Baumwolle und Spindelmasse, <FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>2</FONT> Tag Arbeit eingesaugt w&auml;hrend des Spinnprozesses. Dieselbe Arbeitszeit stellt sich in einer Goldmasse von 15 sh. dar. Der dem Wert der 10 Pfund Garn ad&auml;quate Preis betr&auml;gt also 15 sh., der Preis eines Pfundes Garn 1 sh. 6 d.</P>
<P>Unser Kapitalist stutzt. Der Wert des Produkts ist gleich dem Wert des vorgeschossenen Kapitals. Der vorgeschossene Wert hat sich nicht verwertet, keinen Mehrwert erzeugt, Geld sich also nicht in Kapital verwandelt. Der Preis der 10 Pfund Garn ist 15 sh., und 15 sh. wurden verausgabt auf dem Warenmarkt f&uuml;r die Bildungselemente des Produkts oder, was dasselbe, die Faktoren des Arbeitsprozesses: 10 sh. f&uuml;r Baumwolle, 2 sh. f&uuml;r die verzehrte Spindelmasse und 3 sh. f&uuml;r Arbeitskraft. Der aufgeschwollne Wert des Garns hilft nichts, denn sein Wert ist nur die Summe der fr&uuml;her auf Baumwolle, Spindel und Arbeitskraft verteilten Werte, und aus einer solchen blo&szlig;en Addition vorhandner Werte kann nun und nimmermehr ein Mehrwert entspringen.<A NAME="Z13"><A HREF="me23_192.htm#M13">(13)</A></A> Diese Werte sind jetzt alle auf ein Ding konzentriert, aber so waren sie in der Geldsumme von 15 sh., bevor diese sich durch drei Warenk&auml;ufe zersplitterte.</P>
<P>An und f&uuml;r sich ist dies Resultat nicht befremdlich. Der Wert eines Pfund Garn ist 1 sh. 6 d., und f&uuml;r 10 Pfund Garn m&uuml;&szlig;te unser Kapitalist daher auf dem Warenmarkt 15 sh. zahlen. Ob er sein Privathaus fertig auf dem <A NAME="S206"><B>&lt;206&gt;</A></B> Markt kauft oder es selbst bauen l&auml;&szlig;t, keine dieser Operationen wird das im Erwerb des Hauses ausgelegte Geld vermehren.</P>
<P>Der Kapitalist, der in der Vulg&auml;r&ouml;konomie Bescheid wei&szlig;, sagt vielleicht, er haben sein Geld mit der Absicht vorgeschossen, mehr Geld daraus zu machen. Der Weg zur H&ouml;lle ist jedoch mit guten Absichten gepflastert, und er konnte ebensogut der Absicht sein, Geld zu machen, ohne zu produzieren.<A NAME="Z14"><A HREF="me23_192.htm#M14">(14)</A></A> Er droht. Man werde ihn nicht wieder ertappen. K&uuml;nftig werde er die Ware fertig auf dem Markt kaufen, statt sie selbst zu fabrizieren. Wenn aber alle seine Br&uuml;der Kapitalisten desgleichen tun, wo soll er Ware auf dem Markt finden? Und Geld kann er nicht essen. Er katechisiert. Man soll seine Abstinenz bedenken. Er konnte seine 15 sh. verprassen. Statt dessen hat er sie produktiv konsumiert und Garn daraus gemacht. Aber daf&uuml;r ist er ja im Besitz von Garn statt von Gewissensbissen. Er mu&szlig; beileibe nicht in die Rolle des Schatzbildners zur&uuml;ckfallen, der uns zeigte, was bei der Asketik herauskommt. Au&szlig;erdem, wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren. Welches immer das Verdienst seiner Entsagung, es ist nichts da, um sie extra zu zahlen, da der Wert des Produkts, der aus dem Proze&szlig; herauskommt, nur gleich der Summe der hineingeworfenen Warenwerte. Er beruhige sich also dabei, da&szlig; Tugend Lohn. Statt dessen wird er zudringlich. Das Garn ist ihm unn&uuml;tz. Er hat es f&uuml;r den Verkauf produziert. So verkaufe er es, oder, noch einfacher, produziere in Zukunft nur Dinge f&uuml;r seinen eignen Bedarf, ein Rezept, das ihm bereits sein Hausarzt MacCulloch als probates Mittel gegen die Epidemie der &Uuml;berproduktion verschrieben hat. Er stellt sich trutzig auf die Hinterbeine. Sollte der Arbeiter mit seinen eignen Gliedma&szlig;en in der blauen Luft Arbeitsgebilde schaffen, Waren produzieren? Gab er ihm nicht den Stoff, womit und worin er allein seine Arbeit verleiblichen kann? Da nun der gr&ouml;&szlig;te Teil der Gesellschaft aus solchen Habenichtsen besteht, hat er nicht der Gesellschaft durch seine Produktionsmittel, seine Baumwolle und seine Spindel, einen unerme&szlig;lichen Dienst erwiesen, nicht dem Arbeiter selbst, den er obendrein noch mit Lebensmitteln versah? Und soll er den Dienst nicht berechnen? Hat der Arbeiter ihm aber nicht den Gegendienst erwiesen, Baumwolle und <A NAME="S207"><B>&lt;207&gt;</A></B> Spindel in Garn zu verwandeln? Au&szlig;erdem handelt es sich hier nicht um Dienste.<A NAME="Z15"><A HREF="me23_192.htm#M15">(15)</A></A> Ein Dienst ist nichts als die n&uuml;tzliche Wirkung eines Gebrauchswerts, sei es der Ware, sei es der Arbeit.<A NAME="Z16"><A HREF="me23_192.htm#M16">(16)</A></A> Hier aber gilt's den Tauschwert. Er zahlte dem Arbeiter den Wert von 3 sh. Der Arbeiter gab ihm ein exaktes &Auml;quivalent zur&uuml;ck in dem der Baumwolle zugesetzten Wert von 3 sh. Wert f&uuml;r Wert. Unser Freund, eben noch so kapital&uuml;berm&uuml;tig, nimmt pl&ouml;tzlich die anspruchslose Haltung seines eignen Arbeiters an. Hat er nicht selbst gearbeitet? nicht die Arbeit der &Uuml;berwachung, der Oberaufsicht &uuml;ber den Spinner verrichtet? Bildet diese seine Arbeit nicht auch Wert? Sein eigner overlooker &lt;Aufseher&gt; und sein Manager zucken die Achseln. Unterdes hat er aber bereits mit heitrem L&auml;cheln seine alte Physiognomie wieder angenommen. Er foppte uns mit der ganzen Litanei. Er gibt keinen Deut darum. Er &uuml;berl&auml;&szlig;t diese und &auml;hnliche faule Ausfl&uuml;chte und hohle Flausen den daf&uuml;r eigens bezahlten Professoren der politischen &Ouml;konomie. Er selbst ist ein praktischer Mann, der zwar nicht immer bedenkt, was er au&szlig;erhalb des Gesch&auml;fts sagt, aber stets wei&szlig;, was er im Gesch&auml;ft tut.</P>
<P>Sehn wir n&auml;her zu. Der Tageswert der Arbeitskraft betrug 3 sh., weil in ihr selbst ein halber Arbeitstag vergegenst&auml;ndlicht ist, d.h. weil die t&auml;glich zur Produktion der Arbeitskraft n&ouml;tigen Lebensmittel einen halben Arbeitstag kosten. Aber die vergangne Arbeit, die in der Arbeitskraft steckt, und die lebendige Arbeit, die sie leisten kann, ihre t&auml;glichen Erhaltungskosten und ihre t&auml;gliche Verausgabung, sind zwei ganz verschiedne <A NAME="S208"><B>&lt;208&gt;</A></B> Gr&ouml;&szlig;en. Die erstere bestimmt ihren Tauschwert, die andre bildet ihren Gebrauchswert. Da&szlig; ein halber Arbeitstag n&ouml;tig, um ihn w&auml;hrend 24 Stunden am Leben zu erhalten, hindert den Arbeiter keineswegs, einen ganzen Tag zu arbeiten. Der Wert der Arbeitskraft und ihre Verwertung im Arbeitsproze&szlig; sind also zwei verschiedne Gr&ouml;&szlig;en. Diese Wertdifferenz hatte der Kapitalist im Auge, als er die Arbeitskraft kaufte. Ihre n&uuml;tzliche Eigenschaft, Garn oder Stiefel zu machen, war nur eine conditio sine qua non, weil Arbeit in n&uuml;tzlicher Form verausgabt werden mu&szlig;, um Wert zu bilden. Was aber entschied, war spezifische Gebrauchswert dieser Ware, Quelle von Wert zu sein und von mehr Wert, als sie selbst hat. Dies ist der spezifische Dienst, den der Kapitalist von ihr erwartet. Und er verf&auml;hrt dabei den ewigen Gesetzen des Warenaustausches gem&auml;&szlig;. In der Tat, der Verk&auml;ufer der Arbeitskraft, wie der Verk&auml;ufer jeder andren Ware, realisiert ihren Tauschwert und ver&auml;u&szlig;ert ihren Gebrauchswert. Er kann den einen nicht erhalten, ohne den andren wegzugeben. Der Gebrauchswert der Arbeitskraft, die Arbeit selbst, geh&ouml;rt ebensowenig ihrem Verk&auml;ufer, wie der Gebrauchswert des verkauften &Ouml;ls dem &Ouml;lh&auml;ndler. Der Geldbesitzer hat den Tageswert der Arbeitskraft gezahlt; ihm geh&ouml;rt daher ihr Gebrauch w&auml;hrend des Tages, die tagelange Arbeit. Der Umstand, da&szlig; die t&auml;gliche Erhaltung der Arbeitskraft nur einen halben Arbeitstag kostet, obgleich die Arbeitskraft einen ganzen Tag wirken, arbeiten kann, da&szlig; daher der Wert, den ihr Gebrauch w&auml;hrend eines Tags schafft, doppelt so gro&szlig; ist als ihr eigner Tageswert, ist ein besondres Gl&uuml;ck f&uuml;r den K&auml;ufer, aber durchaus kein Unrecht gegen den Verk&auml;ufer.</P>
<P>Unser Kapitalist hat den Kasus, der ihn lachen macht, vorgesehn. Der Arbeiter findet daher in der Werkst&auml;tte die n&ouml;tigen Produktionsmittel nicht nur f&uuml;r einen sechsst&uuml;ndigen, sondern f&uuml;r einen zw&ouml;lfst&uuml;ndigen Arbeitsproze&szlig;. Saugten 10 Pfund Baumwolle 6 Arbeitsstunden ein und verwandelten sich in 10 Pfund Garn, so werden 20 Pfund Baumwolle 12 Arbeitsstunden einsaugen und in 20 Pfund Garn verwandelt. Betrachten wir das Produkt des verl&auml;ngerten Arbeitsprozesses. In den 20 Pfund Garn sind jetzt 5 Arbeitstage vergegenst&auml;ndlicht, 4 in der verzehrten Baumwoll- und Spindelmasse, 1 von der Baumwolle eingesaugt w&auml;hrend des Spinnprozesses. Der Goldausdruck von 5 Arbeitstagen ist aber 30 sh. oder 1 Pfd.St. 10 sh. Dies also der Preis der 20 Pfund Garn. Das Pfund Garn kostet nach wie vor 1 sh. 6 d. Aber die Wertsumme der in den Proze&szlig; geworfenen Waren betrug 27 sh. Der Wert des Garns betr&auml;gt 30 sh. Der Wert des Produkts ist um <FONT SIZE="-1"><SUP>1</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>9</FONT> gewachsen &uuml;ber den zu seiner Produktion vorgescho&szlig;nen Wert. So haben sich 27 sh. in 30 sh. verwandelt. Sie haben einen Mehrwert <A NAME="S209"><B>&lt;209&gt;</A></B> von 3 sh. gesetzt. Das Kunstst&uuml;ck ist endlich gelungen. Geld ist in Kapital verwandelt.</P>
<P>Alle Bedingungen des Problems sind gel&ouml;st und die Gesetze des Warenaustausches in keiner Weise verletzt. &Auml;quivalent wurde gegen &Auml;quivalent ausgetauscht. Der Kapitalist zahlte als K&auml;ufer jede Ware zu ihrem Wert, Baumwolle, Spindelmasse, Arbeitskraft. Er tat dann, was jeder andre K&auml;ufer von Waren tut. Er konsumierte ihren Gebrauchswert. Der Konsumtionsproze&szlig; der Arbeitskraft, der zugleich Produktionsproze&szlig; der Ware, ergab ein Produkt von 20 Pfund Garn mit einem Wert von 30 sh. Der Kapitalist kehrt nun zum Markt zur&uuml;ck und verkauft Ware, nachdem er Ware gekauft hat. Er verkauft das Pfund Garn zu 1 sh. 6 d., keinen Deut &uuml;ber oder unter seinem Wert. Und doch zieht er 3 sh. mehr aus der Zirkulation heraus, als er urspr&uuml;nglich in sie hineinwarf. Dieser ganze Verlauf, die Verwandlung seines Geldes in Kapital, geht in der Zirkulationssph&auml;re vor und geht nicht in ihr vor. Durch die Vermittlung der Zirkulation, weil bedingt durch den Kauf der Arbeitskraft auf dem Warenmarkt. Nicht in der Zirkulation, denn sie leitet nur den Verwertungsproze&szlig; ein, der sich in der Produktionssph&auml;re zutr&auml;gt. Und so ist "tout pour le mieux dans le meilleur des mondes possibles" &lt;"Alles ist auf Beste bestellt in der besten der m&ouml;glichen Welten"&gt;</P>
<P>Indem der Kapitalist Geld in Waren verwandelt, die als Stoffbildner eines neuen Produkts oder als Faktoren des Arbeitsprozesses dienen, indem er ihrer toten Gegenst&auml;ndlichkeit lebendige Arbeitskraft einverleibt, verwandelt er Wert, vergangne, vergegenst&auml;ndlichte, tote Arbeit in Kapital, sich selbst verwertenden Wert, ein beseeltes Ungeheuer, das zu "arbeiten" beginnt, als h&auml;tt' es Lieb' im Leibe.</P>
<P>Vergleichen wir nun Wertbildungsproze&szlig; und Verwertungsproze&szlig;, so ist der Verwertungsproze&szlig; nichts als ein &uuml;ber einen gewissen Punkt hinaus verl&auml;ngerter Wertbildungsproze&szlig;. Dauert der letztre nur bis zu dem Punkt, wo der vom Kapital gezahlte Wert der Arbeitskraft durch ein neues &Auml;quivalent ersetzt ist, so ist er einfacher Wertbildungsproze&szlig;. Dauert der Wertbildungsproze&szlig; &uuml;ber diesen Punkt hinaus, so wird er Verwertungsproze&szlig;.</P>
<P>Vergleichen wir ferner den Wertbildungsproze&szlig; mit dem Arbeitsproze&szlig;, so besteht der letztre in der n&uuml;tzlichen Arbeit, die Gebrauchswerte produziert. Die Bewegung wird hier qualitativ betrachtet, in ihrer besondren Art und Weise, nach Zweck und Inhalt. Derselbe Arbeitsproze&szlig; stellt sich im Wertbildungsproze&szlig; nur von seiner quantitativen Seite dar. Es handelt sich nur noch um die Zeit, welche die Arbeit zu ihrer Operation braucht, oder um die Dauer, w&auml;hrend deren die Arbeitskraft n&uuml;tzlich verausgabt wird. Hier gelten auch die Waren, die in den Arbeitsproze&szlig; eingehn, nicht mehr <A NAME="S210"><B>&lt;210&gt;</A></B> als funktionell bestimmte, stoffliche Faktoren der zweckm&auml;&szlig;ig wirkenden Arbeitskraft. Sie z&auml;hlen nur noch als bestimmte Quanta vergegenst&auml;ndlichter Arbeit. Ob in den Produktionsmittel enthalten oder durch die Arbeitskraft zugesetzt, die Arbeit z&auml;hlt nur noch nach ihrem Zeitma&szlig;. Sie betr&auml;gt so viel Stunden, Tage usw.</P>
<P>Sie z&auml;hlt jedoch nur, soweit die zur Produktion des Gebrauchswerts verbrauchte Zeit gesellschaftlich notwendig ist. Es umfa&szlig;t dies Verschiednes. Die Arbeitskraft mu&szlig; unter normalen Bedingungen funktionieren. Ist die Spinnmaschine das gesellschaftlich herrschende Arbeitsmittel f&uuml;r die Spinnerei, so darf dem Arbeiter nicht ein Spinnrad in die Hand gegeben werden. Statt Baumwolle von normaler G&uuml;te mu&szlig; er nicht Schund erhalten, der jeden Augenblick rei&szlig;t. In beiden F&auml;llen w&uuml;rde er mehr als die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit zur Produktion eines Pfundes Garn verbrauchen, diese &uuml;bersch&uuml;ssige Zeit aber nicht Wert oder Geld bilden. Der normale Charakter der gegenst&auml;ndlichen Arbeitsfaktoren h&auml;ngt jedoch nicht vom Arbeiter, sondern vom Kapitalisten ab. Fernere Bedingung ist der normale Charakter der Arbeitskraft selbst. In dem Fach, worin sie verwandt wird, mu&szlig; sie das herrschende Durchschnittsma&szlig; von Geschick, Fertigkeit und Raschheit besitzen. Aber unser Kapitalist kaufte auf dem Arbeitsmarkt Arbeitskraft von normaler G&uuml;te. Diese Kraft mu&szlig; in dem gew&ouml;hnlichen Durchschnittsma&szlig; der Anstrengung, mit dem gesellschaftlich &uuml;blichen Grad von Intensit&auml;t verausgabt werden. Dar&uuml;ber wacht der Kapitalist ebenso &auml;ngstlich, als da&szlig; keine Zeit ohne Arbeit vergeudet wird. Er hat die Arbeitskraft f&uuml;r bestimmte Zeitfrist gekauft. Er h&auml;lt darauf, das Seine zu haben. Er will nicht bestohlen sein. Endlich - und hierf&uuml;r hat derselbe Herr einen eignen code p&eacute;nal &lt;ein eignes Strafgesetzbuch&gt; - darf kein zweckwidriger Konsum von Rohmaterial und Arbeitsmitteln stattfinden, weil vergeudetes Material oder Arbeitsmittel &uuml;berfl&uuml;ssig verausgabte Quanta vergegenst&auml;ndlichter Arbeit darstellen, also nicht z&auml;hlen und nicht in das Produkt der Wertbildung eingehn.<A NAME="Z17"><A HREF="me23_192.htm#M17">(17)</A></A></P>
<B><P><A NAME="S211">&lt;211&gt;</A></B> Man sieht: der fr&uuml;her aus der Analyse der Ware gewonnene Unterschied zwischen der Arbeit, soweit sie Gebrauchswert, und derselben Arbeit, soweit sie Wert schafft, hat sich jetzt als Unterscheidung der verschiednen Seiten des Produktionsprozesses dargestellt.</P>
<P>Als Einheit von Arbeitsproze&szlig; und Wertbildungsproze&szlig; ist der Produktionsproze&szlig; Produktionsproze&szlig; von Waren; als Einheit von Arbeitsproze&szlig; und Verwertungsproze&szlig; ist er kapitalistischer Produktionsproze&szlig;, kapitalistische Form der Warenproduktion.</P>
<P>Es wurde fr&uuml;her bemerkt, da&szlig; es f&uuml;r den Verwertungsproze&szlig; durchaus gleichg&uuml;ltig, ob die vom Kapitalisten angeeignete Arbeit einfache, gesellschaftliche Durchschnittsarbeit oder kompliziertere Arbeit, Arbeit von h&ouml;herem spezifischen Gewicht ist. Die Arbeit, die als h&ouml;here, kompliziertere Arbeit gegen&uuml;ber der gesellschaftlichen Durchschnittsarbeit gilt, ist die <A NAME="S212"><B>&lt;212&gt;</A></B> &Auml;u&szlig;erung einer Arbeitskraft, worin h&ouml;here Bildungskosten eingehn, deren Produktion mehr Arbeitszeit kostet und die daher einen h&ouml;heren Wert hat als die einfache Arbeitskraft. Ist der Wert dieser Kraft h&ouml;her, so &auml;u&szlig;ert sie sich daher auch in h&ouml;herer Arbeit und vergegenst&auml;ndlicht sich daher, in denselben Zeitr&auml;umen, in verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig h&ouml;heren Werten. Welches jedoch immer der Gradunterschied zwischen Spinnarbeit und Juwelierarbeit, die Portion Arbeit, wodurch der Juwelenarbeiter nur den Wert seiner eignen Arbeitskraft ersetzt, unterscheidet sich qualitativ in keiner Weise von der zus&auml;tzlichen Portion Arbeit, wodurch er Mehrwert schafft. Nach wie vor kommt der Mehrwert nur heraus durch einen quantitativen &Uuml;berschu&szlig; von Arbeit, durch die verl&auml;ngerte Dauer desselben Arbeitsprozesses, in dem einen Fall Proze&szlig; der Garnproduktion, in dem andren Fall Proze&szlig; der Juwelenproduktion.<A NAME="Z18"><A HREF="me23_192.htm#M18">(18)</A></A></P>
<B><P><A NAME="S213">&lt;213&gt;</A></B> Andrerseits mu&szlig; in jedem Wertbildungsproze&szlig; die h&ouml;here Arbeit stets auf gesellschaftliche Durchschnittsarbeit reduziert werden, z.B. ein Tag h&ouml;herer Arbeit auf x Tage einfacher Arbeit.<A NAME="Z19"><A HREF="me23_192.htm#M19">(19)</A></A> Man erspart also eine &uuml;berfl&uuml;ssige Operation und vereinfacht die Analyse durch die Annahme, da&szlig; der vom Kapital verwandte Arbeiter einfache gesellschaftliche Durchschnittsarbeit verrichtet.</P>
<P><HR></P>
<P><A NAME="M1">Fu&szlig;noten</P>
<P>(1)</A> "Die naturw&uuml;chsigen Erzeugnisse der Erde, die in geringen Mengen und ganz unabh&auml;ngig vom Menschen vorkommen, scheinen von der Natur in der gleichen Art gegeben zu sein, wie man einem jungen Mann eine knappe Summe gibt, um ihn auf den Weg des Flei&szlig;es und des Reichwerdens zu f&uuml;hren." (James Steuart, "Principles of Polt. Econ.", edit. Dublin 1770, v. I, p. 116.) <A HREF="me23_192.htm#Z1">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M2">(2)</A> "Die Vernunft ist ebenso listig als m&auml;chtig. Die List besteht &uuml;berhaupt in der vermittelnden T&auml;tigkeit, welche, indem sie die Objekte ihrer eigenen Natur gem&auml;&szlig; aufeinander einwirken und sich aneinander abarbeiten l&auml;&szlig;t, ohne sich unmittelbar in diesem Proze&szlig; einzumischen, gleichwohl nur ihren Zweck zur Ausf&uuml;hrung bringt." (Hegel, "Enzyklop&auml;die", Erster Teil, "Die Logik", Berlin 1840, p. 382.) <A HREF="me23_192.htm#Z2">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M3">(3)</A> In der sonst elenden Schrift: "Th&eacute;orie de l'&Eacute;con. Polit.", Paris 1815, z&auml;hlt Ganilh den Physiokraten gegen&uuml;ber treffend die gro&szlig; Reihe von Arbeitsprozessen auf, welche die Voraussetzung der eigentlichen Agrikultur bilden. <A HREF="me23_192.htm#Z3">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M4">(4)</A> In der "R&eacute;flexions sur la Formation et la Distribution des Richesses" (1766) entwickelt Turgot gut die Wichtigkeit des gez&auml;hmten Tiers f&uuml;r die Anf&auml;nge der Kultur. <A HREF="me23_192.htm#Z4">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M5">(5)</A> Von allen Waren sind eigentliche Luxuswaren die unbedeutendsten f&uuml;r die technologische Vergleichung verschiedner Produktionsepochen. <A HREF="me23_192.htm#Z5">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M5a">(5a)</A> Note zur 2. Ausg. So wenig die bisherige Geschichtsschreibung die Entwicklung der materiellen Produktion, also die Grundlage alles gesellschaftlichen Lebens und daher aller wirklichen Geschichte kennt, hat man wenigstens die vorhistorische Zeit auf Grundlage naturwissenschaftlicher, nicht sog. historischer Forschungen, nach dem Material der Werkzeuge und Waffen in Steinalter, Bronzealter und Eisenalter abgeteilt. <A HREF="me23_192.htm#Z5a">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M6">(6)</A> Es scheint paradox, z.B. den Fisch, der noch nicht gefangen ist, ein Produktionsmittel f&uuml;r den Fischfang zu nennen. Bisher ist aber noch nicht die Kunst erfunden, Fische in Gew&auml;ssern zu fangen, in denen sie sich nicht vorfinden. <A HREF="me23_192.htm#Z6">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M7">(7)</A> Diese Bestimmung produktiver Arbeit, wie sie sich vom Standpunkt des einfachen Arbeitsprozesses ergibt, reicht keineswegs hin f&uuml;r den kapitalistischen Produktionsproze&szlig;. <A HREF="me23_192.htm#Z7">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M8">(8)</A> Storch unterscheidet das eigentliche Rohmaterial als "mati&egrave;re" von den Hilfsstoffen als "mat&eacute;riaux"; Cherbuliez bezeichnet die Hilfsstoffe als "mati&egrave;res instrumentales". <A HREF="me23_192.htm#M8">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M9">(9)</A> Aus diesem h&ouml;chst logischen Grund entdeckt wohl Oberst Torrens in dem Stein des Wilden - den Ursprung des Kapitals. "In dem ersten Stein, den der Wilde auf die Bestie wirft, die er verfolgt, in dem ersten Stock, den er ergreift, um die Frucht niederzuziehn, die er nicht mit den H&auml;nden fassen kann, sehn wir die Aneignung eines Artikels zum Zweck der Erwerbung eines andren und entdecken so - den Ursprung des Kapitals." (R. Torrens, "An Essay on the Production of Wealth etc.", p. 70, 71.) Aus jenem ersten Stock ist wahrscheinlich auch zu erkl&auml;ren, warum stock im Englischen synonym mit Kapital ist. <A HREF="me23_192.htm#Z9">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M10">(10)</A> "Die Produkte sind appropriiert, bevor sie in Kapital verwandelt werden; diese Verwandlung entzieht sie nicht jener Appropriation." (Cherbuliez, "Richesse ou Pauvret&eacute;", &eacute;dit. Paris 1841, p. 54.) "Indem der Proletarier seine Arbeit gegen ein bestimmtes Quantum Lebensmittel (approvisionnement) verkauft, verzichtet er vollst&auml;ndig auf jeden Anteil am Produkt. Die Appropriation der Produkte bleibt dieselbe wie vorher; sie ist in keiner Weise durch die erw&auml;hnte Konvention ver&auml;ndert. Das Produkt geh&ouml;rt ausschlie&szlig;lich dem Kapitalisten, der die Rohstoffe und das Approvisionnement geliefert hat. Es ist dies eine strenge Konsequenz des Gesetzes der Appropriation, dessen Fundamentalprinzip umgekehrt das ausschlie&szlig;liche Eigentumsrecht jedes Arbeiters an seinem Produkte war." (ibid., p. 58.) James Mill, "Elements of Pol. Econ. etc.", p. 70, 71: "Wenn die Arbeiter f&uuml;r Arbeitslohn arbeiten, ist der Kapitalist Eigent&uuml;mer nicht nur des Kapitals" (meint hier die Produktionsmittel), "sondern auch der Arbeit (of the labour also). Wenn man das, was f&uuml;r Arbeitslohn gezahlt wird, wie dies gebr&auml;uchlich, in den Begriff Kapital einschlie&szlig;t, ist es abgeschmackt, von der Arbeit getrennt vom Kapital zu sprechen. Das Wort Kapital in diesem Sinn schlie&szlig;t beides ein, Kapital und Arbeit." <A HREF="me23_192.htm#Z10">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M11">(11)</A> "Nicht nur die auf Waren unmittelbar angewandte Arbeit beeinflu&szlig;t ihren Wert, sondern auch die Arbeit, die auf Ger&auml;te, Werkzeuge und Geb&auml;ude verwendet worden ist, welche die unmittelbar verausgabte Arbeit unterst&uuml;tzen." (Ricardo, l.c.p. 16.) <A HREF="me23_192.htm#Z11">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M12">(12)</A> Die Zahlen hier sind ganz willk&uuml;rlich. <A HREF="me23_192.htm#Z12">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M13">(13)</A> Dies ist der Fundamentalsatz, worauf die Lehre der Physiokraten von der Unproduktivit&auml;t aller nicht agrikolen Arbeit beruht, und er ist unumst&ouml;&szlig;lich f&uuml;r den &Ouml;konomen - von Fach. "Diese Art, einem einzigen Gegenstand den Wert mehrerer anderer zuzurechnen" (z.B. dem Flachs den Lebensunterhalt des Leinewebers), "also sozusagen verschiedene Werte schichtweise auf einen einzigen aufzuh&auml;ufen, bewirkt, da&szlig; dieser in gleichem Umfang anw&auml;chst ... Der Ausdruck Addition bezeichnet sehr gut die Art, wie der Preis der handwerklichen Erzeugnisse gebildet wird; dieser Preis ist nur die Gesamtsumme mehrerer verbrauchter und zusammengez&auml;hlter Werte; addieren jedoch bedeutet nicht multiplizieren." (Mercier de la Rivi&egrave;re, l.c.p. 599.) <A HREF="me23_192.htm#Z13">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M14">(14)</A> So z.B. entzog er 1844-1847 [einen] Teil seines Kapitals dem produktiven Gesch&auml;ft, um es in Eisenbahnaktien zu verspekulieren. So, zur Zeit des amerikanischen B&uuml;rgerkriegs, schlo&szlig; er die Fabrik und warf den Fabrikarbeiter aufs Pflaster, um auf der Liverpooler Baumwollb&ouml;rse zu spielen. <A HREF="me23_192.htm#Z14">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M15">(15)</A> "Las du rh&uuml;men, schm&uuml;cken und putzen ... Wer aber mehr oder besseres nimpt" (als er gibt), "das ist Wucher, und heisst, nicht Dienst, sondern Schaden gethan seinem Nehesten, als mit stelen und rauben geschieht. Es ist nicht alles Dienst und wolgethan dem Nehesten, was man heisst, Dienst und wolgethan. Denn eine Ehebrecherin und Ehebrecher thun einander grossen Dienst und wolgefallen. Ein Reuter thut einem Mordbrenner grossen reuterdienst, das er im hilfft auff der strassen rauben, Land und Leute bevehden. Die Papisten thun den unsern grossen Dienst, das sie nicht alle ertrenken, verbrennen, ermorden, im Gefengnis verfaulen lassen, sondern lassen doch etliche leben, und verjagen sie, oder nemen jnen was sie haben. Der Teuffel thut selber seinen Dienern grossen, unermesslichen Dienst ... Summa, die Welt ist vol grosser, tefflicher teglicher Dienst und wohlthaten." (Martin Luther, "An die Pfarrherrn, wider den Wucher zu predigen etc.", Wittenberg 1540.) <A HREF="me23_192.htm#Z15">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M16">(16)</A> Ich bemerke dar&uuml;ber in "Zur Kritik der Pol. Oek.", p.14 u.a.: "Man begreift, welchen "Dienst" die Kategorie "Dienst" (service) einer Sorte &Ouml;konomen wie J. B. Say und F. Bastiat leisten mu&szlig;." &lt;Siehe Band 13, S. 24&gt; <A HREF="me23_192.htm#Z16">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M17">(17)</A> Dies ist einer der Umst&auml;nde, die auf Sklaverei gegr&uuml;ndete Produktion verteuern. Der Arbeiter soll sich hier, nach dem treffenden Ausdruck der Alten, nur als instrumentum vocale &lt;sprachbegabtes Werkzeug&gt; von dem Tier als instrumentum semivocale &lt;stimmbegabtem Werkzeug&gt; und dem toten Arbeitszeug als instrumentum mutum &lt;stummen Werkzeug&gt; unterscheiden. Er selbst aber l&auml;&szlig;t Tier und Arbeitszeug f&uuml;hlen, da&szlig; er nicht ihresgleichen, sondern ein Mensch ist. Er verschafft sich das Selbstgef&uuml;hl seines Unterschieds von ihnen, indem er sie mi&szlig;handelt und con amore verw&uuml;stet. Es gilt daher als &ouml;konomisches Prinzip in dieser Produktionsweise, nur die rohesten, schwerf&auml;lligsten, aber grade wegen ihrer unbehilflichen Plumpheit schwer zu ruinierenden Arbeitsinstrumente anzuwenden. Bis zum Ausbruch des B&uuml;rgerkrieges fand man daher in den am Meerbusen von Mexiko liegenden Sklavenstaaten Pfl&uuml;ge altchinesischer Konstruktion, die den Boden aufw&uuml;hlen wie ein Schwein oder Maulwurf, aber ihn nicht spalten und wenden. Vgl. J. E. Cairnes, "The Slave Power", London 1862, p. 46 sqq. In seinem "Seaboard Slave States" [p. 46, 46] erz&auml;hlt Olmsted u.a.: "Man hat mir hier Werkzeuge gezeigt, mit denen bei uns kein vern&uuml;nftiger Mensch seinen Arbeiter belasten w&uuml;rde, dem er Lohn zahlt. Ihr au&szlig;erordentliches Gewicht und ihre Plumpheit m&uuml;ssen nach meiner Ansicht die Arbeit mit ihnen um mindestens 10 Prozent schwerer machen als mit den gew&ouml;hnlich bei uns verwendeten. Wie man mir jedoch versichert, ist es bei der fahrl&auml;ssigen und klobigen Art, in der sie von den Sklaven anscheinend benutzt werden, nicht m&ouml;glich, ihnen mit gutem Erfolg leichtere oder weniger derbe Werkzeuge anzuvertrauen; solche Werkzeuge, wie wir sie st&auml;ndig, und zwar mit gutem Gewinn f&uuml;r uns, unseren Arbeitern anvertrauen, w&uuml;rden auf einem Kornfeld in Virginia nicht einen Tag &uuml;berdauern - obwohl der Boden leichter und steinfreier ist als der unsere. Gleichfalls wurde mir auf meine Frage, warum auf den Farmen so allgemein Pferde durch Maultiere ersetzt werden, als erster und zugestandenerma&szlig;en ausschlaggebender Grund angegeben, da&szlig; Pferde die Behandlung nicht ertragen, die sie von den Negern st&auml;ndig und zwangsl&auml;ufig erfahren. Pferde werden von ihnen nach kurzer Zeit lahm gemacht und zu Kr&uuml;ppeln geschlagen, w&auml;hrend Maultiere Pr&uuml;gel und hie und da den Ausfall von ein oder zwei F&uuml;tterungen aushalten, ohne k&ouml;rperlich gesch&auml;digt zu werden. Sie erk&auml;lten sich auch nicht und werden nicht krank, wenn sie vernachl&auml;ssigt und &uuml;berarbeitet werden. Doch ich brauche gar nicht weiter zu gehen als zum Fenster des Zimmers, in dem ich schreibe, um fast zu jeder Zeit eine Behandlung des Viehs zu sehen, die wohl bei jedem Farmer im Norden zur sofortigen Entlassung des Treibers f&uuml;hren w&uuml;rde." <A HREF="me23_192.htm#Z17">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M18">(18)</A> Der Unterschied zwischen h&ouml;herer und einfacher Arbeit, "skilled" und "unskilled labour", beruht zum Teil auf blo&szlig;en Illusionen oder wenigstens Unterschieden, die l&auml;ngst aufgeh&ouml;rt haben, reell zu sein, und nur noch in traditioneller Konvention fortleben; zum Teil auf der hilfloseren Lage gewisser Schichten der Arbeiterklasse, die ihnen minder als andren erlaubt, den Wert ihrer Arbeitskraft zu ertrotzen. Zuf&auml;llige Umst&auml;nde spielen dabei so gro&szlig;e Rolle, da&szlig; dieselben Arbeitsarten den Platz wechseln. Wo z.B. die physische Substanz der Arbeiterklasse abgeschw&auml;cht und relativ ersch&ouml;pft ist, wie in allen L&auml;ndern entwickelter kapitalistischer Produktion, verkehren sich im allgemeinen brutale Arbeiten, die viel Muskelkraft erfordern, in h&ouml;her gegen&uuml;ber viel feineren Arbeiten, die auf die Stufe einfacher Arbeit herabsinken, wie z.B. die Arbeit eines bricklayer (Maurer) in England eine viel h&ouml;here Stufe einnimmt als die eines Damastwirkers. Auf der andren Seite figuriert die Arbeit eines fustian cutter (Baumwollsamtscherers), obgleich sie viel k&ouml;rperliche Anstrengung kostet und obendrein sehr ungesund ist, als "einfache" Arbeit. &Uuml;brigens mu&szlig; man sich nicht einbilden, da&szlig; die sogenannte "skilled labour" einen quantitativ bedeutenden Umfang in der Nationalarbeit einnimmt. Laing rechnet, da&szlig; in England (und Wales) die Existenz von &uuml;ber 11 Millionen auf einfacher Arbeit beruht. Nach Abzug einer Million von Aristokraten und anderthalb Millionen Paupers, Vagabunden, Verbrecher, Prostituierte usw. von den 18 Millionen der Bev&ouml;lkerungszahl, zur Zeit seiner Schrift, bleiben 4.650.000 Mittelklasse mit Einschlu&szlig; kleinerer Rentner, Beamten, Schriftsteller, K&uuml;nstler, Schulmeister usw. Um diese 4<FONT SIZE="-1"><SUP>2</FONT></SUP>/<FONT SIZE=2>3</FONT> Millionen herauszubekommen, z&auml;hlt er zum arbeitenden Teil der Mittelklasse, au&szlig;er Bankiers usw., alle besser bezahlten "Fabrikarbeiter"! Auch die bricklayers fehlen nicht unter den "potenzierten Arbeitern". Bleiben ihm dann die besagten 11 Millionen. (S. Laing, "National Distress etc.", London 1844, [p. 49-52 passim].) "Die gro&szlig;e Klasse, die f&uuml;r Nahrung nichts zu geben vermag als gew&ouml;hnliche Arbeit, ist die gro&szlig;e Masse des Volkes." (James Mill in Art. "Colony". "Supplement to the Encyclop. Brit.", 1831.) <A HREF="me23_192.htm#Z18">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="M19">(19)</A> "Wo von Arbeit als Ma&szlig;stab des Wertes gesprochen wird, versteht man darunter notwendigerweise Arbeit einer bestimmten Art ... das Verh&auml;ltnis, in dem die andren Arten von Arbeit zu ihr stehen, ist leicht zu ermitteln." ([J. Cazenove,] "Outlines of Polit. Economy", London 1832, p. 22, 23.) <A HREF="me23_192.htm#Z19">&lt;=</A></P></BODY>
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