emacs.d/clones/www.mlwerke.de/beb/beaa/beaa_360.htm
2022-08-25 20:29:11 +02:00

1131 lines
79 KiB
HTML
Raw Blame History

<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 3.2//EN">
<HTML>
<HEAD>
<TITLE>August Bebel - Die Frau und der Sozialismus - 17. Kapitel</TITLE>
<META HTTP-EQUIV="Content-Type" CONTENT="text/html; charset=ISO-8859-1">
</HEAD>
<BODY LINK="#0000ff" VLINK="#800080" BGCOLOR="#ffffaf">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="beaa_347.htm"><FONT SIZE=2>16. Kapitel</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="beaa_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="beaa_379.htm"><FONT SIZE=2>18. Kapitel</FONT></A></P>
<FONT SIZE=2><P>August Bebel - "Die Frau und der Sozialismus" - 62. Auflage, Berlin/DDR, 1973, S. 360-378.</P>
<P>1. Korrektur.<BR>
Erstellt am 31.1.1999.</P>
</FONT><I><P ALIGN="CENTER"> Siebzehntes Kapitel <BR>
</I><FONT SIZE=4>Der Konzentrationsproze&szlig; in der kapitalistischen Industrie</P>
</FONT><I><P ALIGN="CENTER">1. Die Verdr&auml;ngung der Landwirtschaft durch Industrie</P>
</I><B><P><A NAME="S360">|360|</A></B> Das kapitalistische Wirtschaftssystem beherrscht nicht nur die soziale Organisation, sondern auch die politische; es beeinflu&szlig;t und beherrscht das F&uuml;hlen und Denken der Gesellschaft. Der Kapitalismus ist die leitende Macht. Der Kapitalist ist der Herr und Gebieter der Proletarier, deren Arbeitskraft er als Ware zur Anwendung und Ausnutzung kauft, und zwar zu einem Preise, dessen H&ouml;he sich wie bei jeder anderen Ware nach Angebot und Nachfrage richtet und um die Herstellungskosten, bald &uuml;ber, bald unter ihnen, oszilliert. Der Kapitalist kauft aber die Arbeitskraft nicht um "Gottes willen" und um dem Arbeiter einen Gefallen zu erweisen - obgleich er es so darstellt -, sondern um aus dessen Arbeit einen Mehrwert zu erhalten, den er in der Form von Unternehmergewinn, Zins, Pacht, Bodenrente einsteckt. Dieser aus dem Arbeiter gepre&szlig;te Mehrwert, der, soweit er ihn nicht verjubelt, bei dem Unternehmer sich wieder zu Kapital kristallisiert, setzt diesen in die Lage, stetig seinen Betrieb zu vergr&ouml;&szlig;ern, den Produktionsproze&szlig; zu verbessern und immer neue Arbeitskr&auml;fte in Anwendung zu bringen. Das erm&ouml;glicht ihm wieder, seinem schw&auml;cheren Konkurrenten wie ein geharnischter Reiter einem unbewaffneten Fu&szlig;g&auml;nger gegen&uuml;berzutreten und ihn zu vernichten. Dieser ungleiche Kampf entwickelt sich mehr und mehr auf allen Gebieten, und in ihm spielt die Frau als die billigste Arbeitskraft, nach der Arbeitskraft der jungen Leute und der Kinder, eine immer wichtigere Rolle. Die Folge eines solchen Zustandes ist die immer schroffere Scheidung in eine verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig kleine Zahl m&auml;chtiger Kapitalisten und in eine gro&szlig;e Masse kapitalloser, auf den t&auml;glichen Verkauf ihrer Arbeitskraft angewiesener Habenichtse. Der Mittelstand gelangt bei dieser Entwicklung in eine immer bedenklichere Lage. Ein Arbeitsgebiet nach dem anderen, auf dem bisher das Kleingewerbe immer noch herrschte, wird von der kapitalistischen Ausnut-<A NAME="S361"><B>|361|</A></B> zung erfa&szlig;t. Die Konkurrenz der Kapitalisten unter sich n&ouml;tigt sie, immer neue Gebiete f&uuml;r ihre Ausbeutung ausfindig zu machen. Das Kapital geht einher "wie ein br&uuml;llender L&ouml;we und suchet, welchen es verschlinge". Die kleinen und schw&auml;cheren Existenzen werden vernichtet, und gelingt es ihnen nicht, sich auf ein anderes Gebiet zu retten - was immer schwieriger und unm&ouml;glicher wird -, so sinken sie in die Klasse der Lohnarbeiter oder der katilinarischen Existenzen herab. Alle Versuche, den Niedergang des Handwerkes und des Mittelstandes zu verhindern durch Gesetze und Einrichtungen, die nur aus der Rumpelkammer der Vergangenheit genommen werden k&ouml;nnen, erweisen sich als wirkungslos; sie m&ouml;gen diesen und jenen eine kurze Weile &uuml;ber seine Lage hinwegt&auml;uschen, aber bald schwindet vor der Wucht der in die Erscheinung tretenden Tatsachen die Illusion. Der Aufsaugungsproze&szlig; der Kleinen durch die Gro&szlig;en tritt mit der Macht und der Unerbittlichkeit eines Naturgesetzes jedem sichtbar und mit H&auml;nden greifbar vor die Augen. </P>
<P>In welcher Weise sich die soziale Struktur Deutschlands in dem kurzen Zeitraum von f&uuml;nfundzwanzig Jahren - von 1882 bis 1895 und von 1895 bis 1907 - ver&auml;nderte, dar&uuml;ber gestatten die Resultate der Gewerbez&auml;hlungen in den genannten Jahren einen Vergleich. </P>
<P>Es waren vorhanden: </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=480>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<P></TD>
<TD WIDTH="42%" VALIGN="TOP" COLSPAN=3>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">Erwerbst&auml;tige im Hauptberuf</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP" COLSPAN=3 ROWSPAN=2>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">Ab- oder Zunahme <BR>
seit 1882</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1882</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1895</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1907</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP"></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Landwirtschaft</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">8.236.496</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">8.292.692</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">9.883.257</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.646.761</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">19,99</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Industrie</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">6.396.465</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">8.281.220</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">11.256.254</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">4.859.786</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">75,98</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Handel und Verkehr</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.570.318</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.338.511</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">3.477.626</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.907.308</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">121,46</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>H&auml;usliche Dienste</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">397.582</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">432.491</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">471.695</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">74.113</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">18,63</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>&Ouml;ffentliche Dienste und freie Berufe</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.031.147</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.425.961</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.738.530</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">707.383</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">68,56</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Berufslose</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.334.486</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.142.808</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">3.404.983</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.050.497</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">151,40</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Zusammen</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">18.986.494</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">22.913.683</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">30.232.345</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">11.245.851</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">53,95</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP"></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="42%" VALIGN="TOP" COLSPAN=3>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">Erwerbst&auml;tige mit Angeh&ouml;rigen</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP" COLSPAN=3 ROWSPAN=2>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">Ab- oder Zunahme <BR>
seit 1882</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1882</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1895</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1907</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP"></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Landwirtschaft</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">19.225.455</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">18.501.307</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">17.681 176</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">-</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.544.279</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">18,18</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Industrie</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">16.058.080</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">20.253.241</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">26.386.537</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">10.328.457</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">64,25</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Handel und Verkehr</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">4.531.080</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.966.846</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">8.278.239</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">3.747.159</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">82,69</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>H&auml;usliche Dienste</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">938.294</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">886.807</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">792.748</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">-</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">145.546</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">15,57</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>&Ouml;ffentliche Dienste und freie Berufe</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.222.982</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.835.014</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">3.407.126</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.184.144</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">53,33</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Berufslose</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.246.222</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">3.327.069</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.174.703</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.928.481</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">130,36</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Zusammen</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">45.222.113</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">51.770.284</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">61.720.529</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">+</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">16.498.416</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">34,27</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="28%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Hierzu kommen Dienstboten</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.324.924</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.339.318</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.264.755</FONT></TD>
<TD WIDTH="3%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">-</FONT></TD>
<TD WIDTH="14%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">60.169</FONT></TD>
<TD WIDTH="4%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">=</FONT></TD>
<TD WIDTH="9%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">4,53</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<B><P><A NAME="S362">|362|</A></B> Diese Zahlen zeigen, da&szlig; innerhalb der erw&auml;hnten f&uuml;nfundzwanzig Jahre eine au&szlig;erordentlich starke Verschiebung der Bev&ouml;lkerung und ihres Erwerbes stattgefunden hat. Die von Industrie (Bergbau und Baugewerbe), Handel und Verkehr lebende Bev&ouml;lkerung hat sich auf Kosten der landwirtschaftlichen Bev&ouml;lkerung vermehrt; fast die ganze Zunahme der Bev&ouml;lkerung - 6.548.171 von 1882 bis 1895 und 9.950.245 von 1895 bis 1907 - haben die ersteren allein in Anspruch genommen. Zwar ist die Zahl der Erwerbst&auml;tigen im Hauptberuf in der Landwirtschaft um 1.646.761 K&ouml;pfe gestiegen, sie blieb aber weit hinter dem Wachstum der Gesamtbev&ouml;lkerung zur&uuml;ck, und die Zahl der Angeh&ouml;rigen dieser Kategorie der Erwerbst&auml;tigen ist sogar um 1.544.279 = 8 Prozent gesunken. </P>
<P>Ganz anders in Industrie (einschlie&szlig;lich Haugewerbe und Bergbau), Handel und Verkehr. In beiden Kategorien stieg die Zahl der Erwerbst&auml;tigen wie ihrer Angeh&ouml;rigen sehr erheblich, und zwar mehr, als die Bev&ouml;lkerung wuchs. Die Zahl der Erwerbst&auml;tigen in der Industrie, die schon im Jahre 1895 die Zahl der in der Landwirtschaft Erwerbst&auml;tigen erreichte, &uuml;berstieg sie jetzt um 1.372.997 K&ouml;pfe oder um 15 Prozent. Die Zahl ihrer Angeh&ouml;rigen aber wuchs &uuml;ber die der Angeh&ouml;rigen der landwirtschaftlichen Erwerbst&auml;tigen um 8.705.361 K&ouml;pfe oder um 49 Prozent hinaus (im Jahre 1895 um 1.751.934). Eine noch st&auml;rkere Steigerung weist die Zahl der Erwerbst&auml;tigen mit ihren Angeh&ouml;rigen in Handel und Verkehr auf.<I> </P>
<P>Das Resultat ist, da&szlig; die landwirtschaftliche Bev&ouml;lkerung, das hei&szlig;t der eigentliche konservative Teil der Bev&ouml;lkerung, der die Hauptst&uuml;tze der alten Ordnung der Dinge bildet, immer mehr zur&uuml;ckgedr&auml;ngt und in immer schnellerem Tempo von der Industrie, Handel und Verkehr treibenden Bev&ouml;lkerung weit &uuml;berfl&uuml;gelt wird.</I> Die erhebliche Steigerung, welche die im &ouml;ffentlichen Dienste und in freien Berufen Erwerbst&auml;tigen nebst ihren Angeh&ouml;rigen ebenfalls seit 1882 erfuhren, &auml;ndert nichts an dieser Tatsache. Au&szlig;erdem mu&szlig; noch bemerkt werden, da&szlig; diese Berufsabteilung bei der letzten Z&auml;hlung eine geringe Einbu&szlig;e der Erwerbst&auml;tigen erlitt - zwar nur relativ -, bei den Berufszugeh&ouml;rigen jedoch setzt sich die Steigerung 1895 gegen&uuml;ber 1882 auch 1907 fort, obwohl die Steigerung viel geringer ist - von 1882 bis auf 1895 um 38,29 und von 1895 bis 1907 nur um 21,96 Prozent. Die starke Steigerung der Berufslosen und ihrer Angeh&ouml;rigen ist zur&uuml;ckzuf&uuml;hren auf die Vermehrung der Rentner ein- <A NAME="S363"><B>|363|</A></B> schlie&szlig;lich der Unfallversicherungs-, Invalidit&auml;ts- und Altersversicherungsrentner, die h&ouml;here Zahl der Almosenempf&auml;nger, der Studierenden aller Art, der Insassen der Armen-, Siechen- und Irrenh&auml;user, der Gef&auml;ngnisse. </P>
<P>Charakteristisch ist auch die geringe Zunahme der Erwerbst&auml;tigen im h&auml;uslichen Dienste und die direkte Abnahme der Dienstboten, was daf&uuml;r spricht, erstens, da&szlig; relativ die Zahl derjenigen abnimmt, deren Einkommensverh&auml;ltnisse ihnen die Besch&auml;ftigung solcher Personen gestatten, und zweitens, da&szlig; dieser Beruf unter den Proletarierinnen, die gr&ouml;&szlig;ere pers&ouml;nliche Unabh&auml;ngigkeit erstreben, je l&auml;nger desto weniger beliebt wird. </P>
<P>Im Jahre 1882 bildeten die in der Landwirtschaft im Hauptberuf Erwerbst&auml;tigen 43,38 Prozent, 1895 36,19 und 1907 nur noch 32,69 Prozent der Erwerbst&auml;tigen; die gesamte landwirtschaftliche Bev&ouml;lkerung umfa&szlig;te 1882 42,51 Prozent, 1895 35,74 und 1907 nicht mehr als 28,65 Prozent der Bev&ouml;lkerung &uuml;berhaupt. Dagegen bildeten die in Industrie (einschlie&szlig;lich Bergbau und Baugewerbe) im Hauptberuf Erwerbst&auml;tigen 1882 33,69 Prozent, 1895 36,14 und im Jahre 1907 37,25 Prozent. Mit ihren Angeh&ouml;rigen bildeten sie 1882 35,51, 1895 39,12, aber im Jahre 1907 schon 42,75 Prozent. F&uuml;r die in Handel und Verkehr Erwerbst&auml;tigen und ihre Angeh&ouml;rigen waren die betreffenden Zahlen: </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=301>
<TR><TD WIDTH="41%" VALIGN="TOP">
<P></TD>
<TD WIDTH="20%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1882</FONT></TD>
<TD WIDTH="20%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1895</FONT></TD>
<TD WIDTH="20%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1907</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="41%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Mit Angeh&ouml;rigen</FONT></TD>
<TD WIDTH="20%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">10,02</FONT></TD>
<TD WIDTH="20%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">11,52</FONT></TD>
<TD WIDTH="20%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">13,41</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="41%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Ohne Angeh&ouml;rige</FONT></TD>
<TD WIDTH="20%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">8,27</FONT></TD>
<TD WIDTH="20%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">10,21</FONT></TD>
<TD WIDTH="20%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">11,50</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>Wir sehen also, da&szlig; jetzt 56,16 Prozent (in Sachsen sogar 74,5) der Gesamtbev&ouml;lkerung in Deutschland auf Industrie und Handel angewiesen sind, und da&szlig; die Landwirtschaft nicht mehr als 28,65 (in Sachsen nur 10,07) Prozent besch&auml;ftigt.<I> </P>
<P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_17_2">2. Fortschreitende Proletarisierung. <BR>
Die Vorherrschaft des Gro&szlig;betriebs</A></P>
</I><P>Wichtig ist aber auch zu konstatieren, wie sich die erwerbst&auml;tige Bev&ouml;lkerung als Selbst&auml;ndige, Angestellte und Arbeiter und in diesen dreien nach dem Geschlecht verteilte. Die betreffenden Zahlen sind aus der Tabelle <A HREF="beaa_365.htm">S. 365</A> ersichtlich.</P>
<B><P><A NAME="S364">|364|</A></B> Dieselbe zeigt, da&szlig; in der Landwirtschaft die Zahl der Selbst&auml;ndigen von 1882 bis 1895 zwar um 280.692 K&ouml;pfe = 12,5 Prozent wuchs, aber von 1895 bis 1907 wieder um 67.751 K&ouml;pfe abnahm, so da&szlig; im Vergleich mit 1882 die Zahl der Selbst&auml;ndigen nur um 212.941 K&ouml;pfe = 9,2 Prozent zugenommen hat. Dahingegen ist die Zahl der Arbeiter, die von 1882 bis 1895 um 254.025 K&ouml;pfe = 4,3 Prozent abnahm, seit 1895 erheblich gestiegen - um 1.655.677 K&ouml;pfe = 29,4 Prozent. Betrachten wir diese Steigerung n&auml;her, so sehen wir, da&szlig; sie haupts&auml;chlich der Vermehrung der Gruppe der mithelfenden Familienangeh&ouml;rigen weiblichen Geschlechts zuzuschreiben ist (um 170.532 bei den m&auml;nnlichen und um 1.820.398 bei den weiblichen, zusammen um 1.990.930). Ziehen wir in Betracht nur die l&auml;ndliche Tagel&ouml;hner- und Gesindearbeit, so ergibt sich eine Verminderung der m&auml;nnlichen Arbeiter um 381.195 K&ouml;pfe und eine Zunahme der weiblichen um 45.942, insgesamt also eine erhebliche Verminderung der landwirtschaftlichen Arbeiter um 335.253 Personen. In der Landwirtschaft haben also nicht allein die Selbst&auml;ndigen, sondern auch Gesinde- und Tagel&ouml;hnerschaft abgenommen; die Zunahme der landwirtschaftlichen Berufsabteilung gegen&uuml;ber der vorhergehenden Z&auml;hlung ist auf die starke Vermehrung der Familienhilfe, besonders der weiblichen, zur&uuml;ckzuf&uuml;hren. </P>
<P>Anders in der Industrie. Hier sank im Zeitraum von f&uuml;nfundzwanzig Jahren die Zahl der Selbst&auml;ndigen um 234.024 = 10,6 Prozent (von 1882 bis 1895 um 139.382 = 5,2 Prozent), w&auml;hrend die Bev&ouml;lkerung um 36,48 Prozent wuchs (von 1882 bis 1895 um 14,48). Und zwar sind es die Alleinbetriebe und die Betriebe mit zwei Hilfspersonen, welche den Ausfall zu tragen hatten. Die Zahl der Arbeiter ist von 1882 bis 1895 um 1.859.468 und von 1895 bis 1907 um weitere 2.637.414 K&ouml;pfe gestiegen. Nehmen wir nur die eigentlichen Arbeiter, ausschlie&szlig;lich der mithelfenden Familienangeh&ouml;rigen, so ist ihre Zahl von 5.899.708 in 1895 auf 8..460.338 Personen in 1907 gestiegen. Drei Viertel aller in industriellen Berufen t&auml;tigen Personen sind Arbeiter (75,16 Prozent). </P>
<P>Das umgekehrte Verh&auml;ltnis zeigt sich wieder in Handel und Verkehr, wo selbst die Zahl der Selbst&auml;ndigen aber auch wie in der Industrie die Zahl der Angestellten und der Arbeiter bedeutend wuchs. Es sind insbesondere die Frauen, die im Handel als Selbst&auml;ndige zunehmen, und zwar sind es entweder Witwen, die sich mit einem Klein- <A NAME="S366"><B>|366|</A></B> handel durchzuschlagen suchen oder es versucht die Ehefrau, auf diesem Wege die Einnahme des Mannes zu verbessern. Die Zahl der Selbst&auml;ndigen ist von 1882 bis 1907 um 310.584 = 44,3 Prozent gestiegen, aber die Zahl der Angestellten und der Arbeiter hat sich noch st&auml;rker vermehrt (um 364.361 = 258,8 und um 1.232.263 = 196,4 Prozent). Ein schlagender Beweis, wie au&szlig;erordentlich stark sich der Gro&szlig;handel entwickelte, insbesondere von 1895 bis 1907. Die Zahl der Angestellten hat sich beinahe verdoppelt, darunter die Zahl der weiblichen versechsfacht. </P>
<P>Insgesamt stieg von 1882 bis 1907 die Zahl der Selbst&auml;ndigen in allen drei Kategorien um 5,7 Prozent, sie blieb also erheblich hinter der Steigerung der Bev&ouml;lkerung zur&uuml;ck (36,48 Prozent). Dagegen stieg die Zahl der Angestellten um 325,4 Prozent, was daf&uuml;r spricht, da&szlig; auf allen Gebieten sich m&auml;chtig entwickelte der Gro&szlig;betrieb, der Angestellte ben&ouml;tigt, und die Zahl der Arbeiter wuchs um 39,1 Prozent. Hierbei ist festzuhalten, da&szlig; unter den 5.490.988 Selbst&auml;ndigen sich eine sehr gro&szlig;e Zahl Existenzen befindet, die ein rein proletarisches Dasein f&uuml;hrt. So gab es zum Beispiel unter den 2.086.368 Betrieben in der Industrie nicht weniger als 994.743 Alleinbetriebe und 875.518 Betriebe, die bis zu f&uuml;nf Hilfspersonen besch&auml;ftigten. Im Warenhandel gab es 1907 unter 709.231 Hauptbetrieben nicht weniger als 232.780 Alleinbetriebe, ferner gab es unter den Selbst&auml;ndigen in Handel und Verkehr im Hausierhandel 35.306 Alleinbetriebe, dann 5.240 Dienstm&auml;nner, Lohndiener usw., Tausende von Versicherungsagenten, Kolporteuren usw. </P>
<P>Des weiteren ist zu ber&uuml;cksichtigen, da&szlig; in allen drei Kategorien die Zahl der Selbst&auml;ndigen sich nicht mit der Zahl der Betriebe deckt. Besitzt zum Beispiel ein Firmeninhaber Dutzende von Filialen, wie das zum Beispiel im Tabak- und Zigarrenhandel vorkommt, oder besitzt eine Konsumgenossenschaft so und so viele L&auml;den, so wird jede Filiale als besonderer Betrieb gez&auml;hlt. Das gleiche gilt von den industriellen Unternehmungen, zum Beispiel, wenn eine Maschinenfabrik auch eine Eisengie&szlig;erei und eine Tischlerei usw. in Betrieb hat. Die angef&uuml;hrten Zahlen geben also f&uuml;r die Betriebskonzentration auf der einen Seite und die Qualit&auml;t der Existenz auf der anderen Seite keine gen&uuml;gende Auskunft. </P>
<P>Und doch geben, trotz aller dieser M&auml;ngel, die Ergebnisse der neuesten gewerblichen Betriebsz&auml;hlung vom 12. Juni 1907 ein Bild <A NAME="S367"><B>|367|</A></B> der gewaltigsten Konzentration und Zentralisation des Kapitals in Industrie, Handel und Verkehr. Sie zeigen, da&szlig; Hand in Hand mit der gesteigerten Industrialisierung der gesamten Wirtschaftsordnung eine Konzentration der gesamten Produktionsmittel in wenigen H&auml;nden mit gigantischen Schritten fortgeht. </P>
<P>Die allein arbeitenden Selbst&auml;ndigen, die noch 1882 1.877.872 betrugen, haben seit 1895 noch weiter abgenommen; in 1895 wurden gez&auml;hlt 1.714.351 und in 1907 nur noch 1.446.286, eine Abnahme um 431.586 = 22,9 Prozent. Der Anteil des Kleinbetriebs ist von Z&auml;hlung zu Z&auml;hlung stark gesunken. 1882 betrug er 59,1 Prozent, 1895 46,5 und im Jahre 1907 nur noch 37,3 Prozent aller gewerbet&auml;tigen Personen. Die entgegengesetzte Bewegung machte der Gro&szlig;betrieb, welcher von 22,0 auf 29,6 und 1907 auf 37,5 Prozent stieg. Je gr&ouml;&szlig;er die Betriebe werden, desto schneller ist das Wachstum. Von 1895 bis 1907 nahm das Personal der Kleinbetriebe um 12,2 Prozent, das der Mittelbetriebe um 48,5 Prozent und das Personal der Gro&szlig;betriebe um 75,7 Prozent zu. Mit 5.350.025 gewerbet&auml;tigen Personen im Jahre 1907 ist der Gro&szlig;betrieb die bei weitem gr&ouml;&szlig;te Gruppe geworden, w&auml;hrend er noch 1882 bedeutend weniger Personen besch&auml;ftigte als der Alleinbetrieb. In sieben Gewerbegruppen hat er die herrschende Stellung mit mehr als der H&auml;lfte aller Personen. So wurden von je 100 Personen besch&auml;ftigt in Gro&szlig;betrieben: </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=276>
<TR><TD WIDTH="73%" VALIGN="TOP">
<P><FONT SIZE=2>Bergbau</FONT></TD>
<TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>96,6 Prozent</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="73%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Maschinenindustrie</FONT></TD>
<TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>70,4 Prozent</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="73%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Chemische Industrie</FONT></TD>
<TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>69,8 Prozent</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="73%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Textilindustrie</FONT></TD>
<TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>67,5 Prozent</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="73%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Papierindustrie</FONT></TD>
<TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>58,4 Prozent</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="73%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Industrie der Steine und Erden</FONT></TD>
<TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>52,5 Prozent</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="73%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Industrie der Seifen, Fette und &Ouml;le</FONT></TD>
<TD WIDTH="27%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>52,3 Prozent</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>In den &uuml;brigen Gruppen hatte der Gro&szlig;betrieb schon 1895 die Mehrheit, aber seine Stelle ist &uuml;berall noch erheblich verst&auml;rkt worden (Metallverarbeitung 47,0, polygraphische Gewerbe 43,8, Verkehrsgewerbe 41,6, Baugewerbe 40,5 Prozent aller gewerbet&auml;tigen Personen). Auf fast allen Gebieten ist somit die Entwicklung den gr&ouml;&szlig;eren Betrieben zugute gekommen. </P>
<P>Die Betriebs- und, was gleichbedeutend ist, die Kapitalkonzentration vollzieht sich dort ganz besonders rasch, wo der kapitalistische Be- <A NAME="S368"><B>|368|</A></B> trieb zur vollen Herrschaft gelangte. Nehmen wir zum Beispiel die Bierbrauerei. Im deutschen Brausteuergebiet, von dem Bayern, W&uuml;rttemberg, Baden und Elsa&szlig;-Lothringen ausgeschlossen sind, waren </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=388>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<P></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">In Betrieb gewesene Brauereien</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Darunter gewerbliche</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Mit einer Biergewinnung von 1.000 Hektolitern</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1873</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">13.561</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">10.927</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">19.655</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1880</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">11.564</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">10.374</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">21.136</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1890</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">8.969</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">8.054</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">32.279</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1900</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">6.903</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">6.283</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">44.734</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1905</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.995</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.602</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">46.264</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1906</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.785</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.423</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">45.867</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1907</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.528</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.251</FONT></TD>
<TD WIDTH="30%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">46.355</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>Die Zahl der in Betrieb gewesenen Brauereien sank also von 1875 bis 1907 um 8.033 = 59,3 Prozent, die Zahl der gewerblichen Brauereien sank um 5.676 = 51,9 Prozent, dagegen stieg die Bierproduktion um 26.700.000 Hektoliter = 135,7 Prozent. Das bedeutet Zusammenbruch der kleinen und mittleren Betriebe und gewaltige Vergr&ouml;&szlig;erung der Gro&szlig;betriebe, deren Leistungsf&auml;higkeit sich vervielfacht: im Jahre 1873 auf eine Brauerei 1.450, im Jahre 1907 8.385 Hektoliter. So ist es &uuml;berall, wo der Kapitalismus zur Herrschaft kommt. In &Ouml;sterreich gab es im Jahre 1876 2.248 Brauereien, die 11.671.278 und im Jahre 1904/05 nur noch 1.285, die aber 19.098.540 Hektoliter Bierw&uuml;rzen erzeugten. </P>
<P>&Auml;hnliche Resultate zeigt die Entwicklung der deutschen Steinkohlenproduktion und der gesamten Montanindustrie des Deutschen Reiches. In der ersteren ging die Zahl der Hauptbetriebe, die 1871 bis 1875 durchschnittlich 623 betrug, auf 406 im Jahre 1889 zur&uuml;ck, gleichzeitig stieg aber die Produktion von 34.485.400 Tonnen auf 67.342.200 Tonnen, und die mittlere Belegschaft stieg von 172.074 auf 239.954 K&ouml;pfe. Die folgende Tabelle veranschaulicht diesen Konzentrationsproze&szlig; in der Stein- und Braunkohlengewinnung bis 1907. </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=478>
<TR><TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<P></TD>
<TD WIDTH="46%" VALIGN="TOP" COLSPAN=3>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">Steinkohlen</FONT></TD>
<TD WIDTH="46%" VALIGN="TOP" COLSPAN=3>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">Braunkohlen</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Jahr</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Haupt-<BR>
betriebe</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Mittlere Belegschaft</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Menge <BR>
1.000 Tonnen</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Haupt-<BR>
betriebe</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Mittlere Belegschaft</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Menge <BR>
1.000 Tonnen</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1900</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">338</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">413.693</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">109.290,2</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">569</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">50.911</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">46.498,0</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1905</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">331</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">493.308</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">121.298,6</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">533</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">54.969</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">52.512,1</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1906</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">322</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">511.108</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">137.117,9</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">536</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">58.637</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">56.419,6</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="9%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1907</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">313</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">545.330</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">143.185,7</FONT></TD>
<TD WIDTH="12%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">535</FONT></TD>
<TD WIDTH="16%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">66.462</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">62.546,7</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<B><P><A NAME="S369">|369|</A></B> In der Steinkohlenproduktion hatte sich also seit den siebziger Jahren die Zahl der Betriebe um 49,8 Prozent vermindert, dagegen war die Zahl der besch&auml;ftigten Arbeiter um 216,9 Prozent und die Produktion sogar um 420,6 Prozent gewachsen. </P>
<P>In der gesamten Montanindustrie waren in den Jahren </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=342>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<P></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Zahl der Hauptbetriebe</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Mittlere Belegschaft</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Menge <BR>
1.00 Tonnen</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">1871-1875</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">3.034</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">277.878</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">51.056,0</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">1887</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.146</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">337.634</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">88.873,0</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">1889</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.962</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">368.896</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">99.414,0</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">1905</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.862</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">661.310</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">205.592,6</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">1906</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.862</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">688.853</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">229.146,1</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">1907</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.958</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">734.903</FONT></TD>
<TD WIDTH="26%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">242.615,2</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>Hier hatte sich also die Zahl der Betriebe um 35,5 Prozent vermindert, dagegen war die Zahl der besch&auml;ftigten Arbeiter um 164,4 Prozent und die Produktion um 374,5 Prozent gewachsen. </P>
<P>Einer kleineren, aber viel reicher gewordenen Zahl von Unternehmern stand eine bedeutend gewachsene Zahl von Proletariern gegen&uuml;ber. 1871 bis 1875 kamen auf jeden Betrieb durchschnittlich 92, 1887 160, und 1907 waren es 307, trotz der Vermehrung der Betriebe von 1.862 im Jahre 1906 auf 1.958 im Jahre 1907! </P>
<P>"Im rheinisch-westf&auml;lischen Industriegebiet gab es 1907 zwar noch 156 Werke, aber davon verf&uuml;gten 34 (21,8 Prozent) allein &uuml;ber mehr als 50 Prozent der F&ouml;rderung. Obschon die Betriebsstatistik noch 156 Ruhrzechen auff&uuml;hrt, hatte das Kohlensyndikat, dem mit geringen Ausnahmen alle Werke angeschlossen sind, nur 76 Mitglieder; so weit ist die Werkskonzentration schon gediehen. Nach der Feststellung vom Februar 1908 betrug die Beteiligungsziffer im Kohlensyndikat 77,9 Millionen Tonnen Kohlen."<A NAME="ZF1"><A HREF="beaa_360.htm#F1">(1)</A></A> </P>
<P>Im Jahre 1871 waren im Betrieb 306 Hoch&ouml;fen mit 23.191 Arbeitern, die 1.563.682 Tonnen Roheisen produzierten, und im Jahre 1907 erzeugten schon 303 Hoch&ouml;fen mit 45.201 Arbeitern 12.875.200 Tonnen, auf jeden Hochofen im Jahre 1871 5.110 Tonnen, im Jahre 1907 42.491 Tonnen! "Nach einer in 'Stahl und Eisen', M&auml;rz 1896, ver&ouml;ffentlichten Liste konnte derzeitig nur ein deutsches H&uuml;ttenwerk, die Gutehoffnungsh&uuml;tte Oberhausen, eine Roheisenproduktion bis zu <A NAME="S370"><B>|370|</A></B> 820 Tonnen innerhalb 24 Stunden liefern. Aber schon 1907 gab es 12 Werke, die innerhalb 24 Stunden 1.000 und mehr Tonnen erzeugen konnten."<A NAME="ZF2"><A HREF="beaa_360.htm#F2">(2)</A></A> </P>
<P>Im Jahre 1871/72 verarbeiteten 311 Fabriken in der R&uuml;benzuckerindustrie 2.250.918 Tonnen R&uuml;ben, im Jahre 1907/08 dagegen 365 Fabriken 13.482.750 Tonnen. Die durchschnittliche R&uuml;benverarbeitung pro Fabrik betrug 1871/72 7.237 und 1907/08 36.939 Tonnen! Es wurden gewonnen 1871/72 186.441 Tonnen = 8,28 Prozent der verarbeiteten R&uuml;ben, und 1907/08 2.017.071 Tonnen = 14,96 Prozent. </P>
<P>Und diese technische Revolution vollzieht sich nicht nur in der Industrie, sondern auch in den bestehenden Verkehrsgewerben. Der deutsche Handel auf See z&auml;hlte: </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=425>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="MIDDLE">
<P><FONT SIZE=2>Im Jahre</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="MIDDLE">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Segelschiffe</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Ladef&auml;higkeit in Registertonnen</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Besatzung <BR>
nach K&ouml;pfen</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1871</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">4.372</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">900.361</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">34.759</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1901</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.270</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">525.140</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">12.922</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1905</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.294</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">493.644</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">12.914</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1908</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.345</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">433.749</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">12.800</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1909</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.361</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">416.514</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">12.844</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>weniger als 1871</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.011</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">438.847</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">21.895</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>Die Segelschiffahrt geht also erheblich zur&uuml;ck, aber soweit sie noch besteht,<I> nimmt die Ladef&auml;higkeit der Schiffe und die Zahl der Besatzungsmannschaft ab</I>. 1871 kamen auf ein Segelschiff 205,9 Registertonnen Ladef&auml;higkeit und 7,9 K&ouml;pfe Besatzung, 1909 hatte das Segelschiff durchschnittlich 176,4 Registertonnen Ladef&auml;higkeit und nur 5,4 K&ouml;pfe Besatzung. Ein anderes Bild zeigt die deutsche Dampfschiffahrt zur See. Deutschland besa&szlig;: </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=425>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="MIDDLE">
<P><FONT SIZE=2>Im Jahre</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="MIDDLE">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Seedampfer</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Ladef&auml;higkeit in Registertonnen</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Besatzung <BR>
nach K&ouml;pfen</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1871</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">147</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">81.994</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">4.736</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1901</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.390</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.347.875</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">36.801</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1905</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.657</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.774.072</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">46.747</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1908</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.922</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.256.783</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">57.995</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1909</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.953</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.302.910</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">58.451</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>mehr als 1871</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.806</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.221.006</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">53.715</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<B><P><A NAME="S371">|371|</A></B> Die Zahl der Dampfer war also nicht nur erheblich gestiegen, ihre Ladef&auml;higkeit stieg noch mehr, dagegen war im Verh&auml;ltnis die Kopfzahl der Bemannung gesunken. 1871 hatte ein Dampfer durchschnittlich 558 Registertonnen Ladef&auml;higkeit und 32,1 K&ouml;pfe Besatzung, 1909 aber hatte ein solcher 1.230 Registertonnen Ladef&auml;higkeit und nur 29 K&ouml;pfe Besatzung. </P>
<P>F&uuml;r die kapitalistische Entwicklung unserer Wirtschaftsordnung spricht auch die rasche Zunahme der motorischen Kr&auml;fte. Nach Viebahn waren 1861 in der Industrie des Zollvereinsgebiets verwendet 99.761 Pferdekr&auml;fte.<A NAME="ZF3"><A HREF="beaa_360.htm#F3">(3)</A></A> 1875 waren in Deutschland, in Betrieben, in denen mehr als 5 Personen besch&auml;ftigt wurden, 1.055.750 Pferdekr&auml;fte in Anwendung, und zwar in 25.152 F&auml;llen, im Jahre 1895 waren es 2.938.526 Pferdekr&auml;fte, nahezu dreimal soviel, in 60.176 F&auml;llen. Die Eisenbahn- (und Stra&szlig;enbahn-)betriebe und die Dampfschiffahrt sind in dieser Aufstellung nicht enthalten. </P>
<P>In Preu&szlig;en wurden gez&auml;hlt Pferdekr&auml;fte: </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=498>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="BOTTOM">
<P><FONT SIZE=2>Im Jahre</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Feststehender Dampf-<BR>
maschinen</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Beweglicher Dampfkessel u. Lokomobilen</FONT></TD>
<TD WIDTH="13%" VALIGN="BOTTOM">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Im Jahre</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Feststehender Dampf-<BR>
maschinen</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Beweglicher Dampfkessel u. Lokomobilen</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="13%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1879</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">888.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">47.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="13%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1905</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">4.684.900</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">315.200</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1896</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.534.900</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">159.400</FONT></TD>
<TD WIDTH="13%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1906</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">4.995.700</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">334.400</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="11%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1900</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">3.461.700</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">229.600</FONT></TD>
<TD WIDTH="13%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1907</FONT></TD>
<TD WIDTH="19%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.190.400</FONT></TD>
<TD WIDTH="18%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">363.200</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>Es hat sich also in Preu&szlig;en im Zeitraum von 1879 bis 1907 die Zahl der verwendeten Pferdekr&auml;fte beinahe versechsfacht! Wie gewaltige Fortschritte die Entwicklung der Industrie nach der Z&auml;hlung von 1895 gemacht hatte, ist daraus ersichtlich, da&szlig; in Preu&szlig;en die Zahl der feststehenden Dampfmaschinen von 1896 bis 1907 um 35 Prozent gestiegen ist, die gesamte Leistungsf&auml;higkeit der Maschinen hat in dieser Zeit sogar um 105 Prozent zugenommen. W&auml;hrend im Jahre 1898 im ganzen 3.305 Dampfmaschinen mit 258.726 Pferdekr&auml;ften zum Antrieb von Dynamos dienten, sind es im Jahre 1907 6.191 mit 954.945 Pferdekr&auml;ften, das ist eine Steigerung um 87 bzw. 269 Prozent.<A NAME="ZF4"><A HREF="beaa_360.htm#F4">(4)</A></A> </P>
<P>Die folgenden Zahlen zeigen die Zunahme der Dampfkraft in den wichtigsten Industrien in Pferdekr&auml;ften: </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=323>
<TR><TD WIDTH="38%" VALIGN="TOP">
<P><A NAME="S372"><B><FONT SIZE=2>|372|</A></B> Industrie</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1879</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1897</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1907</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="38%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="38%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Berg und H&uuml;tten</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">516.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1. 430.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.284.000</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="38%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Steine und Ziegel</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">29.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">132.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">255.000</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="38%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Metallverarbeitung</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">23.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">57.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">113.000</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="38%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Maschinen</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">22.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">61.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">329.000</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="38%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Textil</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">88.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">243.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="21%" VALIGN="TOP">
<P ALIGN="RIGHT"><A NAME="ZF5"><A HREF="beaa_360.htm#F5"><FONT SIZE=2>(5)</FONT></A></A><FONT SIZE=2> 323.000</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>Und angesichts dieser fabelhaften Entwicklung der Produktivkr&auml;fte und gewaltigen Kapitalskonzentration will man noch versuchen, diese Tatsache wegzuinterpretieren. Einen solchen Versuch machte auf der elften Tagung des Internationalen Statistischen Instituts in Kopenhagen (August 1907) der franz&ouml;sische &Ouml;konomist Ives Guyot. Auf Grund einer leichtfertigen Statistik machte er den Vorschlag, das Wort "Konzentration" aus der Statistik wegzuschaffen. Ihm antwortete unter anderen Karl B&uuml;cher: "Eine absolute Vermehrung der Zahl der Betriebe k&ouml;nne sehr wohl mit starker Konzentration derselben zugleich vorkommen. Nun aber seien &uuml;berall, wo die Erhebung nach Betrieben (&eacute;tablissements) vorgenommen werde, zahlreiche Doppelz&auml;hlungen unvermeidlich; eine Bank mit 100 Depositenkassen werde gleich 101 gez&auml;hlt; eine Bierbrauerei mit 50 von ihr mit Lokal und Inventar versehenen Bierwirten erg&auml;be 51 Betriebe. Die Ergebnisse einer solchen Statistik k&ouml;nnten f&uuml;r das gesuchte Ph&auml;nomen gar nichts beweisen. </P>
<P>Nach den seitherigen Untersuchungen<I> scheine</I> nur die Landwirtschaft dem Proze&szlig; der Konzentration nicht zu unterliegen; auf den Gebieten des Bergbaues, des Handels, des Transport-, Versicherungs- und Bauwesens sei sie evident; auf dem Gebiet der Industrie sei sie deshalb schwerer zu erkennen, weil jedes sich kr&auml;ftig entwickelnde Kulturvolk eine Erweiterung der industriellen Produktion aufweisen m&uuml;sse, und zwar aus vier Gr&uuml;nden: 1. wegen der &Uuml;bernahme fr&uuml;her hauswirtschaftlicher Funktionen durch die Industrie; 2. wegen der Ersetzung von Naturprodukten in der Konsumtion durch Industrieprodukte (Holz durch Eisen, Waid, Krapp und Indigo durch Teerfarben usw.); 3. wegen neuer Erfindungen (Automobil); 4. wegen der M&ouml;glichkeit des Exports. Es finde deshalb gerade hier eine Konzentration in gr&ouml;&szlig;tem Umfang statt, ohne da&szlig; sich die Zahl der Unternehmungen vermindere, ja selbst bei Vermehrung derselben. &Uuml;berall, wo die <A NAME="S373"><B>|373|</A></B> Industrie gebrauchsfertige Ware von typischem Charakter erzeuge, sei die Vernichtung der selbst&auml;ndigen Kleinbetriebe unvermeidlich. Die kapitalistischen Produktionsformen seien somit auf den wichtigsten Wirtschaftsgebieten in raschem Fortschritt begriffen. Es sei nicht weise, die Sozialisten in dem zu bek&auml;mpfen, worin sie recht haben, und in der Behauptung einer zunehmenden Konzentration seien sie zweifellos im Rechte."<A NAME="ZF6"><A HREF="beaa_360.htm#F6">(6)</A></A> </P>
<P>Dasselbe Bild, das die &ouml;konomische Entwicklung Deutschlands bietet, zeigen alle Industriestaaten der Welt. Alle Kulturstaaten bem&uuml;hen sich, mehr und mehr Industriestaaten zu werden; sie wollen nicht nur ihren eigenen Bedarf an Industrieartikeln erzeugen, sondern solche auch ausf&uuml;hren. Deshalb spricht man nicht blo&szlig; von einer Nationalwirtschaft, sondern auch von einer<I> Weltwirtschaft</I>. Der Weltmarkt reguliert die Preise einer Unzahl von Industrie- und Agrarprodukten und beherrscht die soziale Stellung der V&ouml;lker. Dasjenige Produktionsgebiet, das f&uuml;r die Weltmarktbeziehungen von ausschlaggebender Bedeutung geworden ist, ist die nordamerikanische Union, von welcher von jetzt ab der Hauptansto&szlig; zur Revolutionierung der Weltmarktverh&auml;ltnisse und der b&uuml;rgerlichen Gesellschaft ausgeht. Der Zensus der letzten drei Jahrzehnte ergab folgendes Resultat. </P>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">Es betrug das in der Industrie angelegte Kapital:</P></FONT>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=184>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<P><FONT SIZE=2>1880</FONT></TD>
<TD WIDTH="77%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">2.790 Millionen Dollar</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1890</FONT></TD>
<TD WIDTH="77%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">6.525 Millionen Dollar</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1900</FONT></TD>
<TD WIDTH="77%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">9.813 Millionen Dollar</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<FONT SIZE=2><P ALIGN="CENTER">Der Wert der Industrie betrug:</P></FONT>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=184>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<P><FONT SIZE=2>1880</FONT></TD>
<TD WIDTH="77%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.369 Millionen Dollar</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1890</FONT></TD>
<TD WIDTH="77%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">9.372 Millionen Dollar</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="23%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>1900</FONT></TD>
<TD WIDTH="77%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">13.000 Millionen Dollar</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>Die Vereinigten Staaten stehen also heute als Industriestaat an der Spitze der Welt, ihr Export an Industrie- wie Agrarerzeugnissen steigt von Jahr zu Jahr, und die riesigen Kapitalansammlungen, die diese Entwicklung zur Folge hat, suchen &uuml;ber die Grenzen des Landes hinaus Verwendung und beeinflussen in hohem Grade auch Industrie und Verkehr in Europa. Und es ist nicht mehr der einzelne Kapitalist, der als der Treibende hinter dieser Entwicklung steht, es sind die Kapitalisten- und Unternehmerkonsortien, die Kapitalistenkoalitio- <A NAME="S374"><B>|374|</A></B> nen, die, wo sie ihre T&auml;tigkeit hinlenken, die st&auml;rksten Privatunternehmer erdr&uuml;cken. Was will gegen&uuml;ber einer solchen Entwicklung der mittlere und kleinere Unternehmer beginnen, wenn selbst der gro&szlig;e die Segel streichen mu&szlig;?<I> </P>
<P ALIGN="CENTER"><A NAME="Kap_17_3">3. Konzentration des Reichtums</P>
</I><P></A>Es ist ein &ouml;konomisches Gesetz, da&szlig; mit der Konzentration der Betriebe und steigender Produktivit&auml;t die Zahl der Arbeiter relativ<I> abnimmt</I>, dagegen konzentriert sich der Reichtum prozentual zur Gesamtbev&ouml;lkerung in immer wenigeren H&auml;nden. </P>
<P>Das zeigt am besten die Verteilung des Einkommens in verschiedenen Kulturl&auml;ndern. </P>
<P>Von den gr&ouml;&szlig;eren deutschen Staaten besitzt Sachsen die &auml;lteste und vergleichsweise beste Einkommensteuerstatistik. Das geltende Gesetz ist seit 1879 in Kraft. Es empfiehlt sich aber, ein sp&auml;teres Jahr der Einsch&auml;tzung zu nehmen, weil in den ersten Jahren die Einsch&auml;tzungen durchschnittlich erheblich zu niedrig angenommen werden. Die Bev&ouml;lkerung Sachsens stieg von 1880 bis 1905 um 51 Prozent, die Zahl der zur Steuer eingesch&auml;tzten Personen stieg von 1882 bis 1904 um 160 Prozent, das zur Steuer eingesch&auml;tzte Einkommen um 23 Prozent. Bis Anfang der neunziger Jahre blieb ein Einkommen bis 300 Mark pro Jahr steuerfrei, nachher bis 400 Mark. Im Jahre 1882 betrug die Zahl der steuerfreien Personen 75.697 = 6,61 Prozent der Eingesch&auml;tzten, 1904 dagegen 205.667 = 11,03 Prozent. Bemerkt sei, da&szlig; in Sachsen das Einkommen der Ehefrauen und das der unter 16 Jahre alten Familienangeh&ouml;rigen dem Ehemann beziehungsweise dem Familienvater zugerechnet wird. </P>
<P>Die Steuerzahler von 400 bis 800 Mark Einkommen betrugen 1882 48 Prozent der Eingesch&auml;tzten, 1904 nur 43,81 Prozent, ein Teil derselben war also in h&ouml;here Einkommenklassen ger&uuml;ckt. Das Durchschnittseinkommen des Steuerzahlers dieser Klasse war in dieser Periode von 421 auf 582 Mark = 37 Prozent gestiegen, blieb aber hinter dem Durchschnitt von 600 Mark noch zur&uuml;ck. Die Steuerpflichtigen mit einem Einkommen von 800 bis 1.250 Mark bildeten 1882 12 Prozent der Eingesch&auml;tzten, 1904 bildeten sie 24,38 Prozent der Eingesch&auml;tzten, die Zahl der Eingesch&auml;tzten von 1.250 bis 3.300 <A NAME="S375"><B>|375|</A></B> (von 1895 an mit 3.400) Mark dagegen bildete 1882 20 Prozent und 1904 nur 16,74 Prozent der Eingesch&auml;tzten. Im Jahre 1882 hatten unter 3.300 Mark Einkommen 97,60 Prozent der Eingesch&auml;tzten, 1904 unter 3.400 Mark 95,96 Prozent. H&auml;lt man fest, da&szlig; 1865 Lassalle die Einkommen in Preu&szlig;en mit &uuml;ber 3.000 Mark auf 4 Prozent s&auml;mtlicher Einkommen berechnete, da&szlig; aber mittlerweile die Mieten, die Steuern und beinahe alle Lebensbed&uuml;rfnisse im Preise stiegen, auch die Anspr&uuml;che an die Lebenshaltung wuchsen, so hat sich die Lage der gro&szlig;en Masse relativ kaum verbessert. Die mittleren Einkommen von 3.400 bis 10.000 Mark bildeten 1904 nur 3,24 Prozent der Eingesch&auml;tzten und die Einkommen &uuml;ber 10.000 Mark weniger als 1 Prozent (0,80). Die Zahl der Zensiten mit 12.000 bis 20.000 Mark 0,80 Prozent. Die Zahl der Einkommen &uuml;ber 12.000 Mark ist von 4.124 in 1882 auf 11.771 in 1904 gestiegen, also um 188 Prozent. Das H&ouml;chsteinkommen betrug 1882 2.570.000 Mark, 1906 5.900.600 Mark. Das Resultat ist, die unteren Einkommen haben zwar eine Hebung erfahren, die aber durch erh&ouml;hte Preise vielfach mehr als ausgeglichen wurde, die Mittelklassen erfuhren prozentual die geringste Verbesserung, dagegen stieg die Zahl und das Einkommen der reichsten Leute am st&auml;rksten. Die Klassengegens&auml;tze versch&auml;rften sich also. </P>
<P>In seinen Untersuchungen &uuml;ber die Verteilung des Volkseinkommens in Preu&szlig;en von 1892 bis 1902 kommt Professor Adolf Wagner zu folgenden Ergebnissen. Er teilt die Bev&ouml;lkerung Preu&szlig;ens in drei gro&szlig;e Gruppen: in Unterstand (unterer bis 420 Mark, mittlerer 420 bis 900, oberer 900 bis 2.100 Mark), in Mittelstand (unterer von 2.100 bis 3.000, mittlerer von 3.000 bis 6.000 und oberer von 6.000 bis 9.500 Mark) und in Oberstand (unterer von 9.500 bis 30.500, mittlerer von 30.500 bis 100.000 und oberer mit Einkommen &uuml;ber 100.000 Mark). Das Gesamteinkommen verteilt sich zu beinahe gleichen Teilen unter diesen drei Gruppen. Die 3,51 Prozent des Oberstandes verf&uuml;gen &uuml;ber 32,1 Prozent des Gesamteinkommens, der Unterstand, der die 70,66 Prozent Steuerfreien umfa&szlig;t, verf&uuml;gt ebenfalls &uuml;ber ein Einkommen von 32,9 Prozent des Gesamteinkommens, und der Mittelstand mit 25,83 Prozent verf&uuml;gt &uuml;ber ein Einkommen von 34,9 Prozent des Gesamteinkommens. Zieht man nur das steuerpflichtige Einkommen heran, so findet man, da&szlig; auf Zensiten mit 900 bis 3.000 Mark Einkommen, die im Jahre 1892 86,99 Prozent und im Jahre 1902 88,04 Prozent aller Zensiten bildeten, etwas mehr als die H&auml;lfte des steuer- <A NAME="S376"><B>|376|</A></B> pflichtigen Einkommens entf&auml;llt, n&auml;mlich 51,05 Prozent im Jahre 1892 und 52,1 Prozent im Jahre 1902. Auf Einkommen &uuml;ber 3.000 Mark, welche 13 respektive 12 Prozent aller Zensiten ausmachen, entfallen ungef&auml;hr 49 Prozent im Jahre 1892 und 48 Prozent des gesamten steuerpflichtigen Einkommens im Jahre 1902. Das Durchschnittseinkommen der kleinen Zensiten belief sich f&uuml;r ganz Preu&szlig;en im Jahre 1892 auf 1.374, im Jahre 1902 auf 1.348 Mark; hatte sich also um 1,89 Prozent verringert. Dagegen hat das Durchschnittseinkommen der gro&szlig;en Zensiten von 8.811 Mark im Jahre 1892 auf 9.118 Mark im Jahre 1902 zugenommen, oder um 3,48 Prozent. Auf den Oberstand, der im Jahre 1892 nur 0,5 Prozent, im Jahre 1902 0,63 Prozent aller Zensiten ausmachte, entfielen 1892 15,95 Prozent und 1902 18,37 Prozent des Gesamteinkommens. Am schw&auml;chsten ist die Vermehrung beim unteren und mittleren Mittelstand, etwas st&auml;rker beim oberen Unterstand, am st&auml;rksten jedoch, und zwar zunehmend mit steigendem Einkommen von Gruppe zu Gruppe, beim oberen Mittel- und vollends beim ganzen Oberstand. Je gr&ouml;&szlig;er das Einkommen der Zensiten einer Gruppe, je reicher sie sind, desto mehr vermehrt sich relativ ihre Zahl. Und es nimmt immer mehr zu die Zahl der Zensiten mit h&ouml;heren und h&ouml;chsten Einkommen, die aber durchschnittlich auch selber immer wieder ein gr&ouml;&szlig;eres Einkommen erreichen, mit anderen Worten, es findet statt eine immer st&auml;rkere Einkommenskonzentration nicht gerade nur bei einzelnen besonders reichen, sondern bei einer der Zahl nach stark zunehmenden, wenn auch stets nur eine absolut und relativ kleine Zahl umfassenden h&ouml;heren und h&ouml;chsten &ouml;konomischen Volksschicht. "Daraus folgt der Schlu&szlig;, da&szlig; die moderne wirtschaftliche Entwicklung allerdings dem gesamten Volke in Einkommenerh&ouml;hung und jeder &ouml;konomisch-sozialen Klasse in Steigerung ihrer Mitgliederzahl zugute gekommen ist, aber doch in stark ungleichem Ma&szlig;e, am meisten den reicheren, dann der unteren Klasse, am wenigsten den mittleren; da&szlig; demnach auch die soziale Klassendifferenz, soweit sie auf Gr&ouml;&szlig;e des Einkommens beruht, sich vergr&ouml;&szlig;ert hat."<A NAME="ZF7"><A HREF="beaa_360.htm#F7">(7)</A></A> Nach der Einkommensteuerveranlagung von 1908 gab es in Preu- <A NAME="S377"><B>|377|</A></B> &szlig;en 104.994 Zensiten mit Einkommen &uuml;ber 9.500 Mark mit einem Gesamteinkommen von 3.123.273.000 Mark. Darunter 3.796 mit einem Einkommen &uuml;ber 100.000 Mark mit einem Gesamteinkommen von 934.000.000 Mark. Es wurden gez&auml;hlt 77 Zensiten mit mehr als einer Million Einkommen. Die 104.904 Zensiten, oder 1,78 Prozent, mit mehr als 9.500 Mark Einkommen hatten ein ebensolches Einkommen wie die 3.109.540 (52,9 Prozent) mit Einkommen von 900 bis 1.350 Mark! </P>
<P>In &Ouml;sterreich entfallen "auf durchschnittlich 12 bis 13 Prozent der Zensiten in den Einkommenstufen von 4.000 bis 12.000 Kronen rund 24 Prozent des veranlagten Nettoeinkommens. Fa&szlig;t man die Einkommen bis 12.000 Kronen zusammen, so fallen in diese Gruppe &uuml;ber 97 Prozent der Zensiten und 74 Prozent des Einkommens.<I> F&uuml;r die &uuml;brigen 3 Prozent der Zensiten verbleiben dann 26 Prozent des veranlagten Einkommens.</I>"<A NAME="ZF8"><A HREF="beaa_360.htm#F8">(8)</A></A> Das steuerfreie Existenzminimum ist h&ouml;her als in Preu&szlig;en - 1.200 Kronen oder 1.014 Mark. Die kleinen Zensiten mit einem Einkommen von 1.200 bis 4.000 Kronen bildeten im Jahre 1904 84,3 Prozent aller Steuerpflichtigen. Die Zahl der reichsten Leute mit mehr als 200.000 Kronen Einkommen belief sich im Jahre 1898 auf 255, im Jahre 1904 auf 307 oder 0,032 Prozent aller Zensiten. </P>
<P>In Gro&szlig;britannien und Irland geh&ouml;rt nach L. G. Chiozza Money die H&auml;lfte des Volkseinkommens (mehr als 16.600 Millionen Mark) dem neunten Teil der Bev&ouml;lkerung. Er teilt die Bev&ouml;lkerung in drei Gruppen: Reiche mit mehr als 700 Pfund Sterling (14.000 Mark), Wohlhabende mit einem Einkommen von 160 (3.200 Mark) bis 700 Pfund Sterling und Arme mit weniger als 160 Pfund Sterling (3.200 Mark) Einkommen. </P>
<P ALIGN="CENTER"><CENTER><TABLE CELLSPACING=0 BORDER=0 CELLPADDING=2 WIDTH=378>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<P></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Mit Familien-<BR>
angeh&ouml;rigen</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">Einkommen Pfund Sterling</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Reiche</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">250.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.250.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">585.000.000</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Wohlhabende</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">750.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">3.750.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">245.000.000</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P>Arme</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">5.000.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">38.000.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">880.000.000</FONT></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP" BGCOLOR="#000000" HEIGHT=1></TD>
</TR>
<TR><TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP"></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">43.000.000</FONT></TD>
<TD WIDTH="25%" VALIGN="TOP">
<FONT SIZE=2><P ALIGN="RIGHT">1.710.000.000</FONT></TD>
</TR>
</TABLE>
</CENTER></P>
<P>Somit geh&ouml;rt mehr als ein Drittel des Volkseinkommens weniger als einem drei&szlig;igsten Teil der Bev&ouml;lkerung. Die Untersuchungen Booths f&uuml;r London und Rowntreee f&uuml;r York haben bewiesen, da&szlig; <A NAME="S378"><B>|378|</A></B> 50 Prozent der gesamten Bev&ouml;lkerung das ganze Leben lang in den Klauen des permanenten Elends sich abrackern.<A NAME="ZF9"><A HREF="beaa_360.htm#F9">(9)</A></A></P>
<P>F&uuml;r Frankreich gibt E. Levasseur auf Grund der Statistik der Erbschaften die folgende Zusammenstellung: "Zwei F&uuml;nftel des Nationalreichtums befinden sich im Besitz von 98 Prozent Eigent&uuml;mern, die weniger als 100.000 Franc haben; etwa ein Drittel geh&ouml;rt einer kleinen Gruppe von 1,7 Prozent, und ein Viertel des gesamten Nationalreichtums bildet den Anteil einer winzigen Minorit&auml;t - 0,12 Prozent!"<A NAME="ZF10"><A HREF="beaa_360.htm#F10">(10)</A></A> </P>
<P>Man sieht, wie gro&szlig; die Masse der Besitzlosen ist und wie d&uuml;nn die Schicht der besitzenden Klassen. </P>
<P>"Die wachsende Ungleichheit" - sagt G. Schmoller - "ist unbestreitbar ... Es wird nicht zweifelhaft sein, da&szlig; die Verm&ouml;gensverteilung Mitteleuropas von 1300 bis 1900 eine steigend ungleiche wurde, allerdings in den einzelnen L&auml;ndern in sehr verschiedenem Ma&szlig;e ... Die neuere Entwicklung hat mit den steigenden Klassengegens&auml;tzen die Verm&ouml;gens- und Einkommensungleichheit stark vermehrt."<A NAME="ZF11"><A HREF="beaa_360.htm#F11">(11)</A></A> </P>
<P>Dieser kapitalistische Entwicklungs- und Konzentrationsproze&szlig;, der sich in allen Kulturstaaten vollzieht, ruft aber bei der Anarchie in der Produktionsweise, die bisher noch keine Trust- und Ringbildung zu verhindern vermochte, mit Notwendigkeit die &Uuml;berproduktion, die Absatzstockung hervor. Wir gelangen in die Krise. </P>
<P><HR></P>
<P>Fu&szlig;noten von August Bebel</P>
<P><A NAME="F1">(1)</A>
<a href="http://library.fes.de/cgi-bin/neuzeit.pl?id=07.07018&dok=1908-09a&f=190809a_0660&l=190809a_0669" target="_blank" title="Online bei der FES (Friedrich-Ebert-Stiftung)">Hue, Otto:
Entwicklungsgeschichtliches <20>ber die Montainindustrie / von Otto Hu<48>. - [Electronic ed.].
In: Die neue Zeit : Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie. - 27.1908-1909, 1. Bd.(1909), H. 19, S. 660 - 669</a>, hier <a href="http://library.fes.de/cgi-bin/neuzeit.pl?id=07.07018&dok=1908-09a&f=190809a_0660&l=190809a_0669&c=190809a_0665" target="_blank" title="die zitierte Seite online bei der FES (Friedrich-Ebert-Stiftung)">Seite 665</a>.
<A HREF="beaa_360.htm#ZF1">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F2">(2)</A> Otto Hu&eacute;, a.a.O., S. 666. <A HREF="beaa_360.htm#ZF2">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F3">(3)</A> A. Hesse, Gewerbestatistik. S. 168. Jena 1909. <A HREF="beaa_360.htm#ZF3">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F4">(4)</A> A. Hesse, a.a.O., S. 163 bis 164. <A HREF="beaa_360.htm#ZF4">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F5">(5)</A> Professor Dr. S. Reyer, Kraft. &Ouml;konomische, technische und kulturgeschichtliche Studien &uuml;ber die Machtentfaltung der Staaten. S. 348. Leipzig 1908. <A HREF="beaa_360.htm#ZF5">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F6">(6)</A> Bulletin de l'institut international de statistique. 17. Band, S. 183 bis 184. Kopenhagen 1908. <A HREF="beaa_360.htm#ZF6">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F7">(7)</A> Adolf Wagner, Zur Methode der Statistik des Volkseinkommens und Volksverm&ouml;gens und weitere statistische Untersuchungen &uuml;ber die Verteilung des Volkseinkommens in Preu&szlig;en auf Grund der neuen Einkommenstatistik 1892 bis 1902. "Zeitschrift des k&ouml;niglich preu&szlig;ischen statistischen Landesamtes" 1904. <A HREF="beaa_360.htm#ZF7">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F8">(8)</A> F. Leiter, Die Verteilung des Einkommens in &Ouml;sterreich. S. 123. Leipzig 1908. <A HREF="beaa_360.htm#ZF8">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F9">(9)</A> L. G. Chiozza, Money, Riches and Poverty. S. 41 bis 43. London 1908. <A HREF="beaa_360.htm#ZF9">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F10">(10)</A> E. Levasseur, a.a.O., S. 617. <A HREF="beaa_360.htm#ZF10">&lt;=</A></P>
<P><A NAME="F11">(11)</A> G. Schmoller, Grundri&szlig; der allgemeinen Volkswirtschaftslehre. 2. Band, S. 454, 463. <A HREF="beaa_360.htm#ZF11">&lt;=</A></P></BODY>
</HTML>