emacs.d/clones/www.mlwerke.de/me/me19/me19_355.htm
2022-08-25 20:29:11 +02:00

244 lines
89 KiB
HTML
Raw Blame History

This file contains invisible Unicode characters

This file contains invisible Unicode characters that are indistinguishable to humans but may be processed differently by a computer. If you think that this is intentional, you can safely ignore this warning. Use the Escape button to reveal them.

<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 3.2//EN">
<HTML>
<HEAD>
<TITLE>Karl Marx - Randglossen zu Adolph Wagners &quot;Lehrbuch der politischen &Ouml;konomie&quot;</TITLE>
<META HTTP-EQUIV="Content-Type" CONTENT="text/html; charset=UTF-8">
<META name="description" content="Randglossen zu Adolph Wagners &quot;Lehrbuch der politischen &Ouml;konomie&quot;">
</HEAD>
<BODY LINK="#6000ff" VLINK="#8080c0" BGCOLOR="#ffffde">
<TABLE width=600 border="0" align="center" cellspacing=0 cellpadding=0>
<TR>
<TD bgcolor="#ffffee" width="1" rowspan=2></TD>
<TD bgcolor="#ffffee" height="1" colspan=2></TD>
</TR>
<TR>
<TD ALIGN="center" width="299" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A HREF="http://www.mlwerke.de/index.shtml"><FONT size="2" color="#006600">MLWerke</FONT></A></TD>
<TD ALIGN="center" width="299" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A href="../default.htm"><FONT size=2 color="#006600">Marx/Engels - Werke</FONT></A></TD>
<TD bgcolor="#6C6C6C" width=1></TD>
</TR>
<TR>
<TD bgcolor="#6C6C6C" height=1 colspan=4></TD>
</TR>
</TABLE>
<P>
<TABLE cellspacing=0 cellpadding=0>
<TR>
<TD valign="top"><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: </SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 19, 4. Auflage 1973, unver&auml;nderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 355-383.</SMALL></TD>
</TR>
<TR>
<TD><SMALL>Korrektur:</SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>1</SMALL></TD>
</TR>
<TR>
<TD><SMALL>Erstellt:</SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>18.07.1999</SMALL></TD>
</TR>
</TABLE>
<H2>Karl Marx</H2>
<H1>[Randglossen zu Adolph Wagners "Lehrbuch der politischen &Ouml;konomie"]</H1>
<FONT SIZE=2><P>Geschrieben zweite H&auml;lfte 1879 bis November 1880.<BR>
Nach der Handschrift.</P>
</FONT><P><HR size="1" align="center"></P>
<B><P>|355|</B> 1. Herrn Wagners Auffassung, die <I>"sozialrechtliche Auffassung"</I> (p. 2). Befindet sich dabei in <I>"Einklang mit Rodbertus, Lange und Sch&auml;ffle"</I> (p. 2) F&uuml;r die <I>"Hauptpunkte der Grundlegung"</I> bezieht er sich auf <I>Rodbertus und Sch&auml;ffle</I>. Herr Wagner sagt selbst von <I>Seeraub </I>als "unrechtm&auml;&szlig;iger Erwerbung" bei <I>ganzen V&ouml;lkern</I>, da&szlig; er nur Raub ist, wenn "ein <I>wahres jus gentium </I>|<I>V&ouml;lkerrecht</I>| als bestehend angenommen wird" (p. 18, N. 3).</P>
<P>Er forscht vor allem nach den <I>"Bedingungen des wirtschaftlichen Gemeinlebens"</I> und <I>"bestimmt nach denselben die Sph&auml;re der wirtschaftlichen Freiheit des Individuums"</I> (p. 2).</P>
<FONT SIZE=2><P>"Der 'Befriedigungstrieb' ... wirkt nicht und soll nicht wirken als <I>reine Naturkraft</I>, sondern er steht, wie jeder menschliche Trieb, unter der Leitung der Vernunft und des Gewissens. Jede aus ihm resultierende Handlung ist mithin eine <I>verantwortliche </I>und unterliegt stets einem <I>sittlichen Urteil</I>, das aber allerdings (!) selbst dem <I>geschichtlichen Wechsel </I>ausgesetzt ist" (p. 9).</P>
</FONT><P>Unter <I>"Arbeit"</I> (p. 9, <20> 2) unterscheidet der Herr Wagner nicht zwischen dem <I>konkreten Charakter jeder Arbeit </I>und der allen diesen konkreten Arbeitsarten gemeinschaftlichen <I>Verausgabung von Arbeitskraft </I>(p. 9, 10).</P>
<FONT SIZE=2><P>"Selbst die <I>blo&szlig;e Verwaltung des Verm&ouml;gens </I>zum <I>Zweck des Rentenbezugs </I>n&ouml;tigt stets zu T&auml;tigkeiten, welche <I>unter den Begriff Arbeit </I>geh&ouml;ren, und ebenso die <I>Verwendung </I>des erzielten Einkommens zur Bed&uuml;rfnisbefriedigung" (p. 10, N. 6).</P>
</FONT><P>Die <I>historisch-rechtlichen </I>sind nach W[agner] die <I>"sozialen Kategorien"</I> (N. 6, p. 13).</P>
<FONT SIZE=2><P>"Namentlich bewirken <I>Naturmonopole der Lage</I>, so besonders in <I>st&auml;dtischen</I>" (!Naturmonopol die Lage in der City von London!) "Verh&auml;ltnissen, dann unter dem Einflu&szlig; des <I>Klimas </I>f&uuml;r die <I>Agrarproduktion </I>ganzer L&auml;nder, ferner <I>Naturmonopole </I>der <I>spezifischen Bodenergiebigkeit</I>, z.B. bei besonders guten Weinbergen, und zwar auch <A NAME="S356"><B>|356|</A></B> zwischen verschiedenen V&ouml;lkern, z.B. beim <I>Absatz tropischer Produkte </I>nach L&auml;ndern der gem&auml;&szlig;igten Zone" {"Beitrag bilden die <I>Ausfuhrz&ouml;lle </I>auf Produkte einer Art Naturmonopols, welche in manchen L&auml;ndern (S&uuml;deuropa, tropische L&auml;nder) in der sicheren Voraussetzung, sie auf die fremden Konsumenten zu werfen, aufgelegt werden" (N. 11, p. 15). Wenn Herr Wagner hieraus die Ausfuhrz&ouml;lle in den europ. s&uuml;dlichen L&auml;ndern herleitet, so zeigt es, da&szlig; er nichts von der <I>"Geschichte"</I> dieser Z&ouml;lle wei&szlig;} -"da&szlig; wenigstens <I>partiell naturfreie G&uuml;ter </I>zu <I>rein wirtschaftlichen</I>, beim Erwerb h&ouml;chstm&ouml;glich vergoltenen werden" (p. 15).</P>
</FONT><P>Das Gebiet <I>regelm&auml;&szlig;igen </I>Austauschs <I>(Absatzes)</I> der G&uuml;ter ist ihr <I>Markt </I>(p. 21).</P>
<I><FONT SIZE=2><P>Unter wirtschaftlichen G&uuml;tern:</I> "<I>Verh&auml;ltnisse zu Personen und Sachen (res incorporales)</I>, deren gegenst&auml;ndliche Abgeschlossenheit auf einer Abstraktion beruht: a) <I>aus dem ganz freien Verkehr:</I> die F&auml;lle der <I>Kundschaft</I>, <I>Firma </I>u.dgl., wo vorteilhafte Beziehungen zu andern Menschen, welche durch menschliche T&auml;tigkeit ausgebildet sind, <I>entgeltlich </I>&uuml;berlassen und erworben werden k&ouml;nnen; b) auf Grund <I>gewisser rechtlicher Beschr&auml;nkungen des Verkehrs: </I>ausschlie&szlig;liche Gewerberechte, Realgerechtigkeiten, Privilegien, Monopole, Patente usw." (p. 22, 23).</P>
</FONT><P>Herr Wagner subsumiert die "Dienste"' unter die "wirtschaftlichen G&uuml;ter" (p. 23, N. 2 u. p. 28). Was ihm eigentlich dabei unterliegt, ist seine Sucht, den Geheimrat Wagner als "produktiven Arbeiter" darzustellen; denn, sagt er, es</P>
<FONT SIZE=2><P>"ist die Beantwortung pr&auml;judiziell f&uuml;r die Beurteilung aller derjenigen Klassen, welche <I>berufsm&auml;&szlig;ig pers&ouml;nliche Dienste </I>aus&uuml;ben, demnach des <I>Gesindes</I>, der Angeh&ouml;rigen der <I>liberalen Berufe </I>und folglich auch des <I>Staates</I>. Nur wenn Dienste auch zu den wirtschaftlichen G&uuml;tern gerechnet werden, sind die genannten Klassen in wirtschaftlichem Sinne <I>produktiv</I>" (p. 24).</P>
</FONT><P>Folgendes sehr charakteristisch f&uuml;r die Denkmanier von W[agner] und Konsorten:</P>
<I><P>Rau</I> hatte bemerkt: es h&auml;nge von der "<I>Definition des Verm&ouml;gens</I> und ebenso der wirtschaftlichen G&uuml;ter" ab, ob "<I>die Dienste</I> auch dazu geh&ouml;ren oder nicht". Darauf Wagner: es m&uuml;sse <I>"eine solche Definition"</I> vom <I>"Verm&ouml;gen"</I> -<I>"vorgenommen werden</I>, welche die <I>Dienste in die wirtschaftlichen G&uuml;ter einschlie&szlig;t</I>" (p. 28).</P>
<I><FONT SIZE=2><P>"Entscheidender Grund"</I> aber sei, "da&szlig; die <I>Befriedigungsmittel </I>eben unm&ouml;glich nur in Sachg&uuml;tern bestehen k&ouml;nnen, weil die <I>Bed&uuml;rfnisse sich nicht blo&szlig; auf solche</I>, <I>sondern auf pers&ouml;nliche Dienste </I>(namentlich auch des Staats, wie <I>Rechtsschutz </I>etc.) beziehen" (p. 28).</P>
</FONT><B><P><A NAME="S357">|357|</A></B> <I>Verm&ouml;gen</I>:</P>
<FONT SIZE=2><P>1. "<I>rein &ouml;konomisch</I> ... in einem Zeitpunkte <I>vorhandener Vorrat wirtschaftlicher G&uuml;ter als realer Fonds f&uuml;r die Bed&uuml;rfnisbefriedigung</I>", ist <I>"Verm&ouml;gen an sich"</I>, "Teile des Gesamt- oder Volks- oder Nationalverm&ouml;gens".</P>
<P>2. "Als <I>geschichtlich-rechtlicher Begriff </I>... <I>im Besitz bzw. Eigentum einer Person stehender Vorrat wirtschaftlicher G&uuml;ter</I>", <I>"Verm&ouml;gensbesitz"</I> (p. 32). Letzterer "<I>historisch-rechtlicher relativer Eigentumsbegriff</I>. Das Eigentum gibt nur <I>gewisse Verf&uuml;gungsbefugnisse </I>und <I>gewisse Ausschlu&szlig;befugnisse </I>anderen gegen&uuml;ber. Das <I>Ma&szlig; </I>dieser Befugnisse <I>wechselt</I>" {i.e. geschichtlich} (p. 34). "Jedes Verm&ouml;gen im zweiten Sinn ist <I>Einzelverm&ouml;gen</I>, Verm&ouml;gen einer physischen oder juristischen Person" (l.c.).</P>
</FONT><I><P>&Ouml;ffentliches Verm&ouml;gen</I>,</P>
<FONT SIZE=2><P>"insbesondere das Verm&ouml;gen der <I>Zwangsgemeinwirtschaften</I>, also namentlich das <I>Staats-</I>, <I>Kreis-</I>, <I>Gemeindeverm&ouml;gen</I>. Dieses Verm&ouml;gen [ist] zur <I>allgemeinen Benutzung </I>bestimmt (wie Wege, Fl&uuml;sse etc.) und dem Staat usw. ... Eigentum daran als dem rechtlichen <I>Vertreter der Gesamtheit </I>(Volk, Ortseinwohnerschaft usw.) zugeschrieben oder es ist <I>eigentliches Staats- und Gemeindeverm&ouml;gen</I>, n&auml;mlich <I>Verwaltungsverm&ouml;gen</I>, das zur Herstellung der Staatsleistungen mit dient, und <I>Finanzverm&ouml;gen</I>, das vom Staat zur Erwerbung von Eink&uuml;nften, als den Mitteln f&uuml;r die Herstellung seiner Leistungen, benutzt wird" (p. 35).</P>
</FONT><P>Kapital, <I>capitale</I>, &Uuml;bersetzung von &Ccedil;<FONT FACE="Times New Roman">&micro;&AElig;&not;&raquo;&plusmn;&sup1;&iquest;&frac12;, womit man die Forderung einer Geldsumme im Gegensatz des Zinses (&Auml;&Igrave;&Ccedil;&iquest;&Acirc;) bezeichnete. Im Mittelalter kam auf </FONT><I>Capitale</I>, <I>caput pecuniae </I>als Hauptsache, Wesentliches, Urspr&uuml;ngliches (p. 37). Im Deutschen brauchte man das Wort <I>Hauptgeld</I> (p. 37).</P>
<I><FONT SIZE=2><P>"Kapital, Erwerbstamm, werbender G&uuml;tervorrat: ein Vorrat beweglicher Erwerbsmittel." </I>Dagegen: "<I>Gebrauchsvorrat:</I> eine in irgendeiner Beziehung zusammengefa&szlig;te Menge beweglicher Genu&szlig;mittel" (p. 38, N. 2).</P>
<I><P>Umlaufendes und stehendes Kapital </I>(p. 38, 2 (a) und 2 (b)). </P>
</FONT><I><P>Wert</I>. Nach Herrn Wagner ist die Werttheorie von Marx <I>"der Eckstein seines sozialistischen Systems"</I> (p. 45). Da ich niemals ein <I>"sozialistisches System"</I> aufgestellt habe, so dies eine Phantasie der Wagner, Sch&auml;ffle e tutti quanti |und aller anderen|.</P>
<P>Ferner: wonach Marx</P>
<FONT SIZE=2><P>"findet die <I>gemeinsame gesellschaftliche Substanz </I>des von ihm allein hier gemeinten <I>Tauschwerts </I>in der Arbeit, das <I>Gr&ouml;&szlig;enma&szlig; des Tauschwerts </I>in der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit" etc.</P>
</FONT><B><P><A NAME="S358">|358|</A></B> Ich spreche nirgendwo von <I>"der gemeinsamen gesellschaftlichen Substanz des Tauschwerts"</I>, sage vielmehr, da&szlig; die Tauschwerte (<I>Tauschwert</I> ohne wenigstens deren 2 existiert nicht) etwas <I>ihnen Gemeinsames</I> darstellen, was "von ihren Gebrauchswerten" {i.e. hier ihrer Naturalform} ganz unabh&auml;ngig, n&auml;mlich den <I>"Wert"</I>. So hei&szlig;t es: "Das Gemeinsame, was sich im Austauschverh&auml;ltnis oder Tauschwert der Waren darstellt, ist also <I>ihr Wert</I>. Der Fortgang der Untersuchung wird uns zur&uuml;ckf&uuml;hren zum Tauschwert als der notwendigen Ausdrucksweise oder Erscheinungsform des Werts, welcher zun&auml;chst <I>jedoch unabh&auml;ngig von dieser Form</I> zu betrachten ist" |Sie Karl Marx, <A HREF="../me23/me23_049.htm#S53">Das Kapital, Bd. I, S. 53</A>| (p. 13).</P>
<P>Ich sage also nicht, die "gemeinsame gesellschaftliche Substanz des Tauschwerts" sei die "Arbeit"; und da ich weitl&auml;ufig in besonderem Abschnitt die <I>Wertform</I>, d.h. die Entwicklung des Tauschwerts, behandle, so w&auml;re es sonderbar, diese "Form" auf "gemeinsame gesellschaftliche Substanz", die Arbeit, zu reduzieren. Auch vergi&szlig;t Herr Wagner, da&szlig; weder "der Wert" noch "der Tauschwert" bei mir Subjekte sind, sondern <I>die Ware</I>.</P>
<P>Ferner:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Diese" (Marxsche) "Theorie ist aber nicht sowohl eine allgemeine Wert- als eine <I>Kostentheorie</I>, angekn&uuml;pft an <I>Ricardo</I>." (l.c.)</P>
</FONT><P>Herr Wagner h&auml;tte sowohl aus dem "Kapital", wie aus <I>Siebers Schrift </I>(wenn er russisch w&uuml;&szlig;te) die Differenz zwischen mir und Ricardo kennenlernen [k&ouml;nnen], der sich in der Tat mit der Arbeit nur als <I>Ma&szlig; der Wertgr&ouml;&szlig;e </I>besch&auml;ftigte und deswegen keinen Zusammenhang zwischen seiner Werttheorie und dem Wesen des Geldes fand.</P>
<P>Wenn der Herr Wagner sagt, das sei "keine allgemeine Werttheorie", so hat er in seinem Sinn ganz recht, da er unter allgemeiner Werttheorie das Spintisieren &uuml;ber das Wort "Wert" versteht, was ihn auch bef&auml;higt, bei der deutsch-traditionellen Professoralkonfusion von "Gebrauchswert" und "Wert" zu bleiben, da beide das Wort "Wert" gemein haben. Wenn er aber ferner sagt, das sei eine <I>"Kostentheorie"</I>, so l&auml;uft das entweder auf eine Tautologie heraus: die Waren, soweit sie Werte, nur etwas <I>Gesellschaftliches</I>, Arbeit darstellen, und soweit n&auml;mlich die <I>Wertgr&ouml;&szlig;e </I>einer Ware nach mir durch die <I>Gr&ouml;&szlig;e der in ihr enthaltnen </I>etc. <I>Arbeitszeit </I>bestimmt ist, also durch die normale Arbeitsmasse, die die Produktion eines Gegenstands kostet etc.; und Herr Wagner beweist das Gegenteil dadurch, da&szlig; er versichert, diese etc. Werttheorie sei nicht "die allgemeine", weil dies nicht <A NAME="S359"><B>|359|</A></B> die Ansicht des Herrn Wagner von der "allgemeinen Werttheorie" ist. Oder er sagt etwas <I>Falsches</I>: <I>Ricardo </I>(nach Smith) wirft Wert und Produktionskosten zusammen; ich habe bereits in <I>"Zur Kritik der Politischen &Ouml;konomie"</I> und ebenso in Noten zum "Kapital" ausdr&uuml;cklich darauf hingewiesen, da&szlig; Werte und <I>Produktionspreise</I> (die nur in Geld die Produktionskosten ausdr&uuml;cken) nicht zusammenfallen. Warum nicht? habe ich dem Herrn Wagner <I>nicht</I> gesagt.</P>
<P>Au&szlig;erdem "verfahre" ich "willk&uuml;rlich", wenn ich</P>
<FONT SIZE=2><P>"diese Kosten nur auf die im engsten Sinn sog. Arbeitsleistung zur&uuml;ckf&uuml;hre. Das setzt immer erst eine Beweisf&uuml;hrung voraus, welche bisher fehlt, n&auml;mlich, da&szlig; der Produktionsproze&szlig; ganz ohne Vermittlung der Kapital bildenden und verwendenden T&auml;tigkeit von <I>Privatkapitalisten</I> m&ouml;glich sei" (p. 45).</P>
</FONT><P>Statt mir solche Zukunftsbeweise aufzub&uuml;rden, h&auml;tte umgekehrt Herr Wagner erst nachweisen m&uuml;ssen, da&szlig; <I>ein gesellschaftlicher Produktionsproze&szlig;</I>, vom Produktionsproze&szlig; &uuml;berhaupt gar nicht zu sprechen, in den sehr zahlreichen Gemeinwesen <I>nicht existierte</I>, die vor <I>der Erscheinung von Privatkapitalisten existierten </I>(altindische Gemeinde, s&uuml;dslawische Familiengemeinde etc.). Au&szlig;erdem konnte Wagner nur sagen: die Exploitation der Arbeiterklasse durch die Kapitalistenklasse, kurz, der Charakter der kapitalistischen Produktion, wie Marx ihn darstellt, ist richtig, aber er irrt sich darin, da&szlig; er diese Wirtschaft als transitorisch betrachtet, w&auml;hrend Aristoteles sich umgekehrt darin irrte, da&szlig; er die <I>Sklavenwirtschaft </I>als <I>nicht</I> transitorisch betrachtete.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Solange ein solcher Beweis <I>nicht </I>gef&uuml;hrt ist" {alias, solange die kapitalistische Wirtschaft existiert}, "ist <I>in der Tat auch</I>" {hier zeigt sich der Klumpfu&szlig; oder das Eselsohr} "der <I>Kapitalgewinn</I>, ein <I>'konstitutives'</I> Element des Werts, <I>nicht </I>nach sozialistischer Auffassung nur ein <I>Abzug</I> oder 'Raub' am Arbeiter" (p. 45, 46).</P>
</FONT><P>Was ein <I>"Abzug am Arbeiter"</I> ist, Abzug seiner Haut etc., ist nicht erfindlich. Nun ist in meiner Darstellung in der Tat auch der Kapitalgewinn <I>nicht</I> "nur ein <I>Abzug</I> oder 'Raub' am Arbeiter". Ich stelle umgekehrt den Kapitalist als notwendigen Funktion&auml;r der kapitalistischen Produktion dar und zeige sehr weitl&auml;ufig dar, da&szlig; er nicht nur "abzieht" oder <I>"raubt"</I>, sondern die <I>Produktion des Mehrwerts erzwingt</I>, also das Abzuziehende erst schaffen hilft; ich zeige ferner ausf&uuml;hrlich nach, da&szlig;, selbst wenn im Warenaustausch <I>nur &Auml;quivalente </I>sich austauschten, der Kapitalist - sobald er dem Arbeiter den wirklichen Wert seiner Arbeitskraft zahlt - mit vollem Recht, d.h. dem dieser Produktionsweise entsprechenden Recht, den <I>Mehrwert </I>gew&auml;nne. Aber all dies macht den "Kapitalgewinn" nicht zum "<I>kon</I>- <A NAME="S360"><B>|360|</A></B> <I>stitutiven" Element </I>des Wertes, sondern beweist nur, da&szlig; in dem nicht durch die Arbeit des Kapitalisten <I>"konstituierten"</I> Wert ein St&uuml;ck steckt, das er sich "rechtlich" aneignen kann, d.h. ohne das dem Warenaustausch entsprechende Recht zu verletzen.</P>
<P>"Jene Theorie ber&uuml;cksichtigt zu einseitig nur dieses eine wertbestimmende Moment" {1. Tautologie. Die Theorie ist falsch, weil Wagner eine "allgemeine Werttheorie" hat, die nicht damit stimmt, sein "Wert" daher durch den "Gebrauchswert" bestimmt wird, wie das namentlich die Professoralbezahlung beweist; 2. Herr Wagner schiebt dem Wert den jedesmaligen "Marktpreis" oder von ihm abweichenden Warenpreis unter, was etwas sehr vom Wert Verschiednes ist}, "die <I>Kosten</I>, nicht das andere, die Brauchbarkeit, den <I>Nutzen</I>, das <I>Bedarfsmoment</I>" {d.h. sie wirft "Wert" und <I>Gebrauchswert</I> nicht zusammen, was doch so w&uuml;nschenswert f&uuml;r geborenen Konfusius wie Wagner}.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Sie entspricht nicht nur nicht der <I>Tauschwertbildung</I> im <I>heutigen Verkehr</I>"</P>
</FONT><P>{er meint die <I>Preisbildung</I>, die absolut nichts an der <I>Wertbestimmung </I>&auml;ndert: im &uuml;brigen <I>findet im heutigen Verkehr </I>certainly <I>Tauschwertbildung</I> statt, wie jeder Gr&uuml;nder, Warenf&auml;lscher usw. wei&szlig;, die nichts mit der <I>Wertbildung </I>gemein hat, aber ein scharfes Auge auf "gebildete" Werte hat; &uuml;brigens gehe ich z.B. bei Bestimmung des <I>Werts der Arbeitskraft </I>davon aus, da&szlig; ihr Wert wirklich gezahlt wird, was <I>tats&auml;chlich nicht der Fall</I> ist. Herr Schaffte in <I>"Kapitalismus"</I> etc. meint, das sei "gro&szlig;m&uuml;tig" oder so was &Auml;hnliches. Er meint nur ein wissenschaftlich notwendiges Verfahren},</P>
<FONT SIZE=2><P>"sondern auch, wie Schaffte in der 'Quintessenz' und besonders im 'Socialen K&ouml;rper' vortrefflich und <I>wohlabschlie&szlig;end</I> (!) nachweist, nicht den Verh&auml;ltnissen," wie sie sich <I>im Marxschen hypothetischen Sozialstaat notwendig gestalten m&uuml;ssen</I>".</P>
</FONT><P>{Also der Sozialstaat, den Herr Sch&auml;ffle so artig war, f&uuml;r mich zu "gestalten", verwandelt sich in <I>"den Marxschen"</I> (nicht den in Sch&auml;ffles Hypothese dem Marx untergeschobnen "Sozialstaat").}</P>
<FONT SIZE=2><P>"<I>Schlagend </I>l&auml;&szlig;t sich das namentlich am Beispiel des Getreides u.dgl. nachweisen, dessen <I>Tauschwert</I> wegen des Einflusses der wechselnden Ernten bei ziemlich gleichem Bedarf notwendig <I>auch</I> in einem System von <I>'Sozialtaxen' anders </I>als <I>blo&szlig; nach den Kosten </I>reguliert werden m&uuml;&szlig;te."</P>
</FONT><P>{So viel Worte, so viel Bl&ouml;dsinn. Erstens habe ich nirgendwo von <I>"Sozialtaxen"</I> gesprochen und bei der <I>Untersuchung &uuml;ber den Wert </I>mit b&uuml;rgerlichen Verh&auml;ltnissen zu tun, nicht aber mit Anwendung dieser <I>Wert-</I> <A NAME="S361"><B>|361|</A></B> theorie auf den nicht einmal durch mich, sondern durch Herrn Sch&auml;ffle f&uuml;r mich konstruierten "Sozialstaat". Zweitens: wenn bei Mi&szlig;ernte der Kornpreis steigt, so steigt erstens ihr <I>Wert</I>, weil eine gegebene Arbeitsmasse <I>in weniger Produkt realisiert</I> ist; zweitens steigt noch viel mehr ihr <I>Verkaufspreis</I>. Was hat dies mit meiner Theorie des Werts zu schaffen? Grade um so mehr das Korn <A NAME="ZT1"><A HREF="me19_355.htm#T1"><SMALL><SUP>{1}</SUP></SMALL></A></A> &uuml;ber <I>seinen Wert verkauft</I> wird, grade so viel werden andre Waren, sei es in Naturalform oder in Geldform, <I>unter ihrem Wert </I>verkauft, und zwar selbst, wenn ihr eigner Geldpreis <I>nicht </I>f&auml;llt. Die <I>Wertsumme </I>bleibt dieselbe, selbst wenn der Ausdruck dieser ganzen <I>Wertsumme </I>in Geld gewachsen w&auml;re, also die Summe des "Tauschwerts" nach Herrn Wagner gestiegen. Dies ist der Fall, wenn wir annehmen, der <I>Preisfall </I>in der Summe der andern Waren decke nicht den <I>&Uuml;berwertpreis </I>(Preis&uuml;berschu&szlig;) des Korns. Aber in diesem Fall ist der Tauschwert des Geldes pro tanto |um ebensoviel| unter seinen Wert gefallen; die Wertsumme aller Waren bleibt nicht nur <I>dieselbe</I>, bleibt sogar dieselbe im <I>Geldausdruck</I>, wenn das Geld mit unter die Waren gerechnet wird. Ferner: die Preissteigerung des Korns &uuml;ber dessen mit der Mi&szlig;ernte gegebne Steigerung seines Werts hinaus wird jedenfalls im "Sozialstaat" kleiner sein als mit dem heutigen Kornwuchern. Dann aber wird der "Sozialstaat" von vornherein die Produktion so einrichten, da&szlig; die j&auml;hrliche Getreidezufuhr nur ganz minimal vom Witterungswechsel abh&auml;ngt, der Umfang der Produktion - die Zufuhr und die Gebrauchsseite darin - wird rationell reguliert. Endlich, was soll die " Sozialtaxe", gesetzt, Sch&auml;ffles Phantasien dar&uuml;ber w&uuml;rden realisiert, f&uuml;r oder gegen meine Theorie des Wertes beweisen? Sowenig als die bei Lebensmittelmangel auf Schiff oder in Festung oder w&auml;hrend der fr[anz&ouml;sischen] Revolution etc. getroffnen Zwangsma&szlig;regeln, die sich nicht um den <I>Wert</I> k&uuml;mmern; und das Schreckliche f&uuml;r den " Sozialstaat", die <I>Wertgesetze </I>des "kapitalistischen (b&uuml;rgerlichen) Staats" zu verletzen, also auch die Werttheorie! Nichts als kindischer Kohl!} ;</P>
<P>Derselbe Wagner zitiert wohlgef&auml;llig aus Rau: </P>
<FONT SIZE=2><P>"Um Mi&szlig;verst&auml;ndnisse zu vermeiden, ist es n&ouml;tig, festzusetzen, was unter <I>Wert schlechthin</I> gemeint sei, und <I>es ist dem deutschen Sprachgebrauch angemessen</I>, hierzu den <I>Gebrauchswert </I>zu w&auml;hlen" (p. 46).</P>
</FONT><I><P>Ableitung des Wertbegriffs </I>(p. 46 sqq.).</P>
<P>Aus dem <I>Wertbegriff</I> soll d'abord |gleich| der <I>Gebrauchswert und der Tauschwert </I>von Herrn Wagner abgeleitet werden, nicht wie bei mir von einem <A NAME="S362"><B>|362|</A></B> <I>Konkretum der Ware</I>, und es ist interessant, diesen <I>Scholastizismus </I>in seiner neuesten <I>"Grundlegung"</I> zu verfolgen.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Es ist ein <I>nat&uuml;rliches </I>Bestreben des Menschen, sich das <I>Verh&auml;ltnis</I>, in welchem die innern und &auml;u&szlig;ern <I>G&uuml;ter </I>zu seinen <I>Bed&uuml;rfnissen </I>stehen, zum <I>deutlichen Bewu&szlig;tsein </I>und <I>Verst&auml;ndnis </I>zu bringen. Dies geschieht durch die <I>Sch&auml;tzung</I> <I>(Wertsch&auml;tzung)</I>, wodurch den G&uuml;tern, beziehungsweise den Dingen der Au&szlig;enwelt <I>Wert beigelegt </I>und derselbe <I>gemessen </I>wird" (p. 46), und es hei&szlig;t <I>p. 12</I>: "Alle Mittel zur Befriedigung der Bed&uuml;rfnisse hei&szlig;en <I>G&uuml;ter</I>."</P>
</FONT><P>Setzen wir also in dem ersten Satz f&uuml;r das Wort "Gut" seinen wagnerischen Begriffsinhalt, so lautet der erste Satz des angef&uuml;hrten Passus:</P>
<P>"Es ist ein <I>nat&uuml;rliches Bestreben 'des' Menschen</I>, sich das <I>Verh&auml;ltnis</I>, in welchem die inneren und &auml;u&szlig;eren" Mittel zur Befriedigung seiner Bed&uuml;rfnisse "<I>zu seinen Bed&uuml;rfnissen </I>stehen, zum <I>deutlichen Bewu&szlig;tsein </I>und <I>Verst&auml;ndnis zu bringen</I>", Wir k&ouml;nnen diesen Satz etwas vereinfachen, indem wir "die <I>inneren </I>Mittel" etc. fallenlassen, wie Herr Wagner im unmittelbar folgenden Satz dies sofort "beziehungsweise" tut.</P>
<I><P>"Der" </I>Mensch? Ist hier die Kategorie "Mensch" gemeint, so hat er &uuml;berhaupt "keine" Bed&uuml;rfnisse; wenn der Mensch, der vereinzelt der Natur gegen&uuml;bersteht, so ist er als Nicht-Herdentier aufzufassen; wenn ein in irgendeiner Form der Gesellschaft schon befindliche Mensch - und dies unterstellt Herr Wagner, da "der" Mensch bei ihm, wenn auch keine Universit&auml;tserziehung, doch jedenfalls Sprache besitzt -, so ist als Ausgangspunkt der bestimmte Charakter dieses gesellschaftlichen Menschen vorzuf&uuml;hren, d.h. der bestimmte Charakter des Gemeinwesens, worin er lebt, da hier die Produktion, also sein <I>Lebensgewinnungsproze&szlig; </I>schon irgendeinen gesellschaftlichen Charakter hat.</P>
<P>Aber bei einem Professoralschulmeister sind die Verh&auml;ltnisse der Menschen zur Natur von vornherein nicht <I>praktische</I>, also durch die Tat begr&uuml;ndete Verh&auml;ltnisse, sondern <I>theoretische</I>, und 2 Verh&auml;ltnisse dieser Sorte sind gleich in dem ersten Satz ineinandergeschachtelt.</P>
<I><P>Erstens</I>: da im folgenden Satz die <I>"&auml;u&szlig;eren Mittel zur Befriedigung seiner Bed&uuml;rfnisse"</I> oder <I>"&auml;u&szlig;eren G&uuml;ter"</I> sich verwandeln in <I>"Dinge der Au&szlig;enwelt"</I>, so erh&auml;lt dadurch das erste eingeschachtelte Verh&auml;ltnis folgende Gestalt: der Mensch steht <I>im Verh&auml;ltnis zu Dingen der Au&szlig;enwelt </I>als Mittel zur Befriedigung seiner Bed&uuml;rfnisse. Aber die Menschen beginnen keineswegs damit, "in diesem theoretischen Verh&auml;ltnis zu <I>Dingen der Au&szlig;enwelt </I>zu stehen". Sie fangen, wie jedes Tier, damit an, <I>zu essen</I>, <I>zu trinken </I>etc., also nicht in einem Verh&auml;ltnis zu "stehen", sondern <I>sich aktiv zu verhalten</I>, sich gewisser Dinge der Au&szlig;enwelt zu bem&auml;chtigen durch die Tat, und so ihr <A NAME="S363"><B>|363|</A></B> Bed&uuml;rfnis zu befriedigen. (Sie beginnen also mit der Produktion.) Durch die Wiederholung dieses Prozesses pr&auml;gt sich die Eigenschaft dieser Dinge, ihre "Bed&uuml;rfnisse zu befriedigen", ihrem Hirn ein, die Menschen wie Tiere lernen auch "theoretisch" die &auml;u&szlig;ern Dinge, die zur Befriedigung ihrer Bed&uuml;rfnisse dienen, vor allen andern unterscheiden. Auf gewissem Grad der Fortentwicklung, nachdem unterdes auch ihre Bed&uuml;rfnisse und die T&auml;tigkeiten, wodurch sie befriedigt werden, sich vermehrt und weiterentwickelt haben, werden sie auch bei der ganzen Klasse diese erfahrungsm&auml;&szlig;ig von der &uuml;brigen Au&szlig;enwelt unterschiednen Dinge sprachlich taufen. Dies tritt notwendig ein, da sie im Produktionsproze&szlig; - i.e. Aneignungsproze&szlig; dieser Dinge - fortdauernd in einem werkt&auml;tigen Umgang unter sich und mit diesen Dingen stehn und bald auch im Kampf mit andern um diese Dinge zu ringen haben. Aber diese sprachliche Bezeichnung dr&uuml;ckt durchaus nur aus als Vorstellung, was wiederholte Best&auml;tigung zur Erfahrung gemacht hat, n&auml;mlich da&szlig; den in einem gewissen gesellschaftlichen Zusammenhang bereits lebenden Menschen {dies der Sprache wegen notwendige Voraussetzung) gewisse &auml;u&szlig;ere Dinge zur Befriedigung ihrer Bed&uuml;rfnisse dienen. Die Menschen legen diesen Dingen nur einen besondern (generic) Namen bei, weil sie bereits wissen, da&szlig; dieselben zur Befriedigung ihrer Bed&uuml;rfnisse dienen, weil sie ihrer durch mehr oder minder oft wiederholte T&auml;tigkeit habhaft zu werden und sie daher auch in ihrem Besitz zu erhalten suchen; sie nennen sie vielleicht "Gut" oder sonst etwas, was ausdr&uuml;ckt, da&szlig; sie praktisch diese Dinge gebrauchen, da&szlig; diese Dinge ihnen n&uuml;tzlich, und geben dem Ding diesen N&uuml;tzlichkeitscharakter als von ihm besessen, obgleich es einem Schaf schwerlich als eine seiner "n&uuml;tzlichen" Eigenschaften vork&auml;me, da&szlig; es vom Menschen e&szlig;bar ist.</P>
<P>Also: die Menschen fingen tats&auml;chlich damit an, gewisse Dinge der Au&szlig;enwelt als Befriedigungsmittel ihrer eignen Bed&uuml;rfnisse sich anzueignen etc. etc.; sp&auml;ter kommen sie dazu, <I>sie auch sprachlich </I>als das, was sie in praktischer Erfahrung f&uuml;r sie sind, n&auml;mlich als <I>Befriedigungsmittel ihrer Bed&uuml;rfnisse </I>zu bezeichnen, als Dinge, die sie "befriedigen". Nennt man nun diesen Umstand, da&szlig; die Menschen solche Dinge nicht nur praktisch als Befriedigungsmittel ihrer Bed&uuml;rfnisse behandeln, sondern sie auch in der Vorstellung und, weiter, sprachlich als ihre Bed&uuml;rfnisse, also <I>sie selbst "befriedigende"</I> Dinge bezeichnen {solange das Bed&uuml;rfnis des Menschen nicht befriedigt ist, ist er im <I>Unfrieden</I> mit seinen Bed&uuml;rfnissen, also mit sich selbst}, nennt man dies, "nach dem deutschen Sprachgebrauch ", ihnen einen "<I>Wert </I>beilegen", so hat man bewiesen, da&szlig; der allgemeine Begriff <I>"Wert"</I> entspringt aus dem Verhalten der Menschen zu den in der Au&szlig;enwelt vor- <A NAME="S364"><B>|364|</A></B> gefundnen Dingen, welche ihre Bed&uuml;rfnisse befriedigen, und mithin, da&szlig; dies der Gattungsbegriff von "Wert* ist und alle andern Wertsorten, wie z.B. der chemische Wert der Elemente, nur eine Abart davon.<A NAME="ZF1"><A HREF="me19_355.htm#F1"><SMALL><SUP>(1)</SUP></SMALL></A></A></P>
<P>Es ist "das nat&uuml;rliche Bestreben" eines deutschen &Ouml;konomieprofessors, die &ouml;konomische Kategorie "Wert" aus einem <I>"Begriff"</I> abzuleiten, und das erreicht er dadurch, da&szlig;, was in der politischen &Ouml;konomie vulgo "Gebrauchswert" hei&szlig;t, "nach deutschem Sprachgebrauch" in <I>"Wert"</I> schlechthin umgetauft wird. Und sobald der "Wert" schlechthin gefunden ist, dient er hinwiederum wieder dazu, <I>"Gebrauchswert"</I> aus dem "Wert schlechthin" <I>abzuleiten</I>. Man hat dazu nur das "Gebrauchs"fragment, das man fallen lie&szlig;, wieder vor den "Wert" schlechthin zu setzen.</P>
<P>Ist in der Tat Rau (siehe p. 88), der uns schlicht sagt, da&szlig; es "n&ouml;tig ist" (f&uuml;r die deutschen Professoralschulmeister) "festzusetzen, was unter Wert <I>schlechthin </I>gemeint sei", und der naiv hinzusetzt: "und es ist <I>dem deutschen Sprachgebrauch gem&auml;&szlig;</I>, hierzu - den <I>Gebrauchswert zu w&auml;hlen</I>. {In der Chemie hei&szlig;t <I>chemischer Wert </I>eines Elements die Anzahl, worin eins seiner Atome sich mit Atomen andrer Elemente verbinden kann. Aber auch das Verbindungsgewicht der Atome hie&szlig; &Auml;quivalenz, Gleichwert verschiedner Elemente etc. etc. Also mu&szlig; man erst den Begriff "Wert schlechthin" bestimmen etc. etc.}</P>
<P>Bezieht sich der Mensch auf <I>Dinge als "Befriedigungsmittel seiner Bed&uuml;rfnisse"</I>, so bezieht <I>er sich auf sie als "G&uuml;ter"</I>, <I>teste </I>|<I>siehe</I>|<I> Wagner</I>. Er legt ihnen das Attribut "Gut" bei; der <I>Inhalt dieser Operation </I>wird in keiner Art dadurch ver&auml;ndert, da&szlig; Herr Wagner dies umtauft in <I>"Wert beilegen"</I>. Sein eignes faules Bewu&szlig;tsein kommt sofort "zum Verst&auml;ndnis" in dem n&auml;chstfolgenden Satz:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Dies geschieht durch die <I>Sch&auml;tzung</I> <I>(Wertsch&auml;tzung)</I>, wodurch <I>den G&uuml;tern</I>, <I>beziehungsweise </I>den <I>Dingen der Au&szlig;enwelt Wert beigelegt </I>und derselbe <I>gemessen </I>wird."</P>
</FONT><P>Wir wollen kein Wort dar&uuml;ber verlieren, da&szlig; Herr Wagner den <I>Wert</I> ableitet aus der <I>Wert</I>sch&auml;tzung (er selbst f&uuml;gt dem Wort <I>Sch&auml;tzung</I>, um die <A NAME="S355"><B>|365|</A></B> Sache "zum deutlichen Bewu&szlig;tsein und Verst&auml;ndnis zu bringen", in Parenthese "<I>Wert</I>sch&auml;tzung" zu). "<I>Der</I> Mensch" hat das "nat&uuml;rliche Bestreben", dies zu tun, die G&uuml;ter als <I>"Werte"</I> zu "sch&auml;tzen", und gestattet so Herrn Wagner, die von ihm versprochne Leistung des "<I>Wert</I>begriffs im allgemeinen" <I>abzuleiten</I>. Wagner schmuggelt nicht umsonst dem Wort "G&uuml;tern" <I>"beziehungsweise"</I> die <I>"Dinge der Au&szlig;enwelt"</I> unter. Er ging davon aus: Der Mensch "verh&auml;lt" sich zu "Dingen der Au&szlig;enwelt", die Befriedigungsmittel seiner Bed&uuml;rfnisse sind, als zu <I>"G&uuml;tern"</I>. Er <I>sch&auml;tzt </I>diese Dinge also eben dadurch, da&szlig; er sich zu ihnen als "G&uuml;tern" verh&auml;lt. Und wir haben f&uuml;r diese "Sch&auml;tzung" bereits fr&uuml;here "Umschreibung" gehabt, dahin lautend z. B.:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Der Mensch steht mit der ihn <I>umgebenden Au&szlig;enwelt </I>als <I>bed&uuml;rftiges </I>Wesen in fortdauernder Ber&uuml;hrung und <I>erkennt</I>, <I>da&szlig; in jener viele Bedingungen seines Lebens und Wohlbefindens </I>liegen" (p. 8).</P>
</FONT><P>Dies hei&szlig;t doch weiter nichts, als da&szlig; er "die Dinge der Au&szlig;enwelt <I>sch&auml;tzt</I>", sofern sie sein "bed&uuml;rftiges Wesen" befriedigen, Befriedigungsmittel seiner Bed&uuml;rfnisse sind, und darum, wie wir vorher h&ouml;rten, sich zu ihnen als "G&uuml;tern" verh&auml;lt.</P>
<P>Nun kann man, namentlich, wenn man das "nat&uuml;rliche" Professoral-"Bestreben" f&uuml;hlt, den <I>Begriff des Werts im allgemeinen </I>abzuleiten, dies: "den Dingen der Au&szlig;enwelt" das Attribut "G&uuml;ter" beilegen, auch <I>benamsen</I>, ihnen <I>"Wert beilegen"</I>. Man h&auml;tte auch sagen k&ouml;nnen: Indem der Mensch sich zu den seine Bed&uuml;rfnisse befriedigenden Dingen der Au&szlig;enwelt als "G&uuml;tern" verh&auml;lt, "preist" er sie, legt ihnen also <I>"Preis"</I> bei, und damit w&auml;re denn die Ableitung des Begriffs des "Preises schlechthin" durch die Verfahrensart <I>"des"</I> Menschen dem Professor germanicus ready cut |dem deutschen Professor auf den Leib zugeschnitten| geliefert. Alles, was der Professor selbst nicht tun kann, l&auml;&szlig;t er "den" Menschen tun, der aber in der Tat selbst wieder nichts ist, als der <I>Professoralmensch</I>, der die Welt begriffen zu haben meint, wenn er sie unter abstrakten Rubriken rangiert. Sofern aber den Dingen der Au&szlig;enwelt "<I>Wert</I> beilegen" hier nur eine andere Redensart ist f&uuml;r den Ausdruck, ihnen das Attribut <I>"G&uuml;ter"</I> beilegen, so ist damit beileibe nicht, wie das Wagner erschleichen will, den <I>"G&uuml;tern" selbst "Wert"</I> beigelegt als eine von ihrem "Gutsein" verschiedne Bestimmung. Es ist nur dem Wort "Gut" das Wort "Wert" untergeschoben. {Es k&ouml;nnte, wie wir sehen, auch das Wort <I>"Preis"</I> untergeschoben werden. Es k&ouml;nnte auch das Wort <I>"Schatz"</I> untergeschoben werden; denn indem <I>"der"</I> Mensch gewisse "Dinge der Au&szlig;enwelt" zu <I>"G&uuml;tern"</I> stempelt, <A NAME="S366"><B>|366|</A></B> "sch&auml;tzt" er sie und verhalt sich daher zu ihnen als einem <I>"Schatz"</I>. Man sieht daher, wie die 3 &ouml;konomischen Kategorien <I>Wert</I>, <I>Preis</I>, <I>Schatz</I> von Herrn Wagner auf einen Schlag aus "dem nat&uuml;rlichen Streben des Menschen", dem Professor seine vernagelte Begriffs(Vorstellungs)welt zu liefern, hervorgezaubert werden konnten.} Aber Herr Wagner hat den dunklen Trieb, seinem Labyrinth von Tautologie zu entschl&uuml;pfen und ein "weiteres etwas" oder "etwas weiteres" zu erschleichen. Daher die Phrase; "wodurch den G&uuml;tern, <I>beziehungsweise </I>den Dingen der Au&szlig;enwelt <I>Wert beigelegt</I> etc. wird". Da Herr Wagner das Stempeln von "Dingen der Au&szlig;enwelt" zu <I>G&uuml;tern</I>, d.h. das <I>Auszeichnen </I>und <I>Fixieren </I>derselben (in der Vorstellung) als <I>Befriedigungsmittel </I>menschlicher Bed&uuml;rfnisse, ditto benamst hat: diesen "Dingen Wert <I>beilegen</I>", so kann er dies ebensowenig nennen: "den <I>G&uuml;tern</I>" selbst <I>Wert </I>beilegen, als er sagen k&ouml;nnte, dem "Wert" der Dinge der Au&szlig;enwelt <I>Wert beilegen</I>. Aber der salto mortale wird gemacht in dem Wort "<I>G&uuml;tern</I>, <I>beziehungsweise </I>den Dingen der Au&szlig;enwelt <I>Wert beilegen</I>". Wagner h&auml;tte sagen m&uuml;ssen: das Stempeln gewisser Dinge der Au&szlig;enwelt zu <I>"G&uuml;tern"</I> kann auch <I>genannt </I>werden: diesen Dingen <I>"Wert beilegen"</I>, und dies ist die Wagnersche <I>Ableitung </I>des <I>"Wertbegriffs"</I> schlechthin oder im allgemeinen. Der <I>Inhalt </I>wird nicht ver&auml;ndert durch diese <I>&Auml;nderung </I>des sprachlichen Ausdrucks. Es ist stets nur das <I>Auszeichnen </I>oder <I>Fixieren in der Vorstellung </I>der Dinge der Au&szlig;enwelt, welche Befriedigungsmittel menschlicher Bed&uuml;rfnisse sind; in der Tat also nur die <I>Erkennung und Anerkennung gewisser Dinge der Au&szlig;enwelt als Befriedigungsmittel von Bed&uuml;rfnissen "des"</I> Menschen (der jedoch als solcher in der Tat am "Begriffsbed&uuml;rfnis" leidet).</P>
<P>Aber Herr Wagner will uns oder sich selbst weismachen, da&szlig; er, statt 2 Namen den selben Gehalt zu geben, vielmehr von der Bestimmung "Gut" zu einer davon unterschiednen, weiterentwickelten <I>Bestimmung </I>"Wert" fortgeschritten ist, und dies geschieht einfach dadurch, da&szlig; er "Dingen der Au&szlig;enwelt" <I>"beziehungsweise"</I> das Wort "G&uuml;ter" unterschiebt, ein Proze&szlig;, der wieder dadurch "verdunkelt" wird, da&szlig; er "den G&uuml;tern" <I>"beziehungsweise"</I> die "Dinge der Au&szlig;enwelt" unterschiebt. Seine eigne Konfusion erreicht so den sichern Effekt, seine Leser konfus zu machen. Er h&auml;tte diese sch&ouml;ne "Ableitung" auch umkehren k&ouml;nnen wie folgt: Indem der Mensch die Dinge der Au&szlig;enwelt, welche Befriedigungsmittel seiner Bed&uuml;rfnisse sind, als solche Befriedigungsmittel von den &uuml;brigen Dingen der Au&szlig;enwelt <I>unterscheidet </I>und daher <I>auszeichnet</I>, <I>w&uuml;rdigt </I>er sie, legt er <I>ihnen Wert bei </I>oder gibt ihnen <I>das Attribut "Wert"</I>; man kann dies auch so ausdr&uuml;cken, da&szlig; er ihnen das Attribut <I>"Gut"</I> als Charakter mal beilegt oder sie als "Gut" achtet <A NAME="S367"><B>|367|</A></B> oder sch&auml;tzt. Dadurch wird den <I>"Werten"</I>, <I>beziehungsweise </I>den Dingen der Au&szlig;enwelt der Begriff "Gut" beigelegt. Und so ist aus dem Begriff "Wert" der Begriff <I>"Gut"</I> im allgemeinen "abgeleitet". Es handelt sich bei allen derartigen <I>Ableitungen</I> nur darum, von der Aufgabe, deren L&ouml;sung man nicht gewachsen ist, <I>abzuleiten</I>.</P>
<P>Aber Herr Wagner geht im selben Atem vom "Wert" <I>der G&uuml;ter</I> in aller Geschwindigkeit zum <I>"Messen"</I> dieses Werts &uuml;ber.</P>
<P>Der Inhalt bleibt absolut derselbe, w&auml;re das Wort Wert &uuml;berhaupt nicht hineingeschmuggelt worden. Es k&ouml;nnte gesagt werden: Indem der Mensch gewisse Dinge der Au&szlig;enwelt, die etc. zu <I>"G&uuml;tern"</I> stempelt, wird er nach und nach diese "G&uuml;ter" untereinander vergleichen und, entsprechend der Hierarchie seiner Bed&uuml;rfnisse, in eine gewisse Rangordnung bringen, d.h. wenn man es so nennen will, sie "messen". Von der Entwicklung der <I>wirklichen Ma&szlig;e dieser G&uuml;ter</I>, i.e. der Entwicklung ihrer <I>Gr&ouml;&szlig;enma&szlig;e</I>, darf Wagner hier beileibe nicht sprechen, da dies den Leser zu lebhaft daran erinnern w&uuml;rde, wie wenig es sich hier um das handelt, was sonst unter <I>"Wertmessen" </I>verstanden wird.</P>
<P>{Da&szlig; das <I>Auszeichnen</I> von (Hinweisen auf) Dingen der Au&szlig;enwelt, die Befriedigungsmittel menschlicher Bed&uuml;rfnisse sind, als <I>"G&uuml;ter"</I> auch <I>benamst</I> werden kann: diesen Dingen "Wert beilegen", konnte Wagner nicht nur wie Rau aus dem "deutschen Sprachgebrauch" nachweisen, sondern: Da ist das lateinische Wort <I>dignitas </I>= <I>W&uuml;rde</I>, <I>W&uuml;rdigkeit</I>, <I>Rang </I>etc., welches Dingen beigelegt auch <I>"Wert"</I> bedeutet; dignitas ist abgeleitet von <I>dignus </I>und dies von <I>dic</I>, <I>point out</I>, <I>show</I>, <I>auszeichnen</I>, <I>zeigen</I>; <I>dignus </I>meint also <I>pointed out</I>; daher auch <I>digitus</I><FONT FACE="Times New Roman">, der Finger, womit man zeigt ein Ding, darauf hinweist; griechisch: &acute;&micro;&macr;&Ccedil;-&frac12;&Aring;&frac14;&sup1;, &acute;&not;&Ccedil;-&Auml;&Aring;&raquo;&iquest;&Acirc; (finger); </FONT><I>got[isch]</I>: ga-tecta (dico); <I>deutsch</I>: <I>zeigen</I>; und wir k&ouml;nnten noch zu viel weiteren "Ableitungen" kommen, in Betracht, da&szlig; &acute;<FONT FACE="Times New Roman">&micro;&macr;&Ccedil;&frac12;&Aring;&frac14;&sup1; oder &acute;&micro;&sup1;&frac12;&Iacute;&Eacute; (sichtbar machen, zum Vorschein bringen, hinweisen) mit &acute;&shy;&Ccedil;&iquest;&frac14;&plusmn;&sup1; den Grundstamm &acute;&shy;&Ccedil; (hinhalten, </FONT><I>nehmen</I>) gemein hat.}</P>
<P>So viel Banalit&auml;t, tautologischer Wirrwarr, Wortklauberei, Erschleichungsman&ouml;ver bringt Herr Wagner in nicht ganz 7 Zeilen fertig.</P>
<P>Kein Wunder, da&szlig; dieser Dunkelmann (vir obscurus) nach diesem Kunstst&uuml;ck mit gro&szlig;em Selbstgef&uuml;hl fortf&auml;hrt:</P>
<P>"Der vielfach streitige und durch manche oft <I>nur scheinbar tiefsinnige Untersuchungen </I>noch <I>verdunkelte Wertbegriff </I>entwickelt sich einfach" (indeed) {rather "verwickelt" sich}, "wenn man, wie bisher geschehen" (n&auml;mlich von Wagner} <FONT SIZE=2>"vom Bed&uuml;rfnis <A NAME="S368"><B>|368|</A></B> und der <I>wirtschaftlichen Natur </I>des Menschen ausgeht und zum <I>Gutsbegriff </I>gelangt und <I>an diesen den Wertbegriff - ankn&uuml;pft</I>" (p. 46).</P>
</FONT><P>Man hat hier die <I>Begriffs</I>wirtschaft, deren angebliche <I>Entwicklung</I> beim vir obscurus herausl&auml;uft auf das <I>"Ankn&uuml;pfen"</I> und gewisserma&szlig;en aufs <I>"Aufkn&uuml;pfen"</I>.</P>
<I><P>Weitere Ableitung des Wertbegriffs:</P>
<P>Subjektiver und objektiver Wert.</I> <I>Subjektiv </I>und im <I>allgemeinsten Sinn </I>der <I>Wert des Gutes </I>= <I>Bedeutung</I>, die "<I>dem Gute wegen </I>... <I>seiner N&uuml;tzlichkeit </I>beigelegt wird ... <I>keine </I>Eigenschaft der Dinge an sich, wenn er auch objektiv die N&uuml;tzlichkeit eines Dinges zur Voraussetzung hat" {also den <I>"objektiven"</I> Wert zur Voraussetzung hat} "... Im <I>objektiven</I> Sinn versteht man unter <I>'Wert'</I>, <I>'Werten'</I> dann auch die <I>werthabenden G&uuml;ter</I>, wo (!) Gut und Wert, G&uuml;ter und Werte im wesentlichen identische Begriffe <I>werden</I>" (p. 46, 47).</P>
<P>Nachdem Wagner das, was gew&ouml;hnlich <I>"Gebrauchswert"</I> benamst wird, zum <I>"Wert im allgemeinen"</I>, zum <I>"Wertbegriff"</I> schlechthin ernannt hat, kann es ihm gar nicht fehlen, sich zu erinnern, da&szlig; "der also" (so! so!) "abgeleitete" (!) "Wert" der <I>"Gebrauchswert"</I> ist. Nachdem er erst den "Gebrauchswert" zum "Wertbegriff" im allgemeinen, zum "Wert schlechthin" ernannt hat, entdeckt er hinterher, da&szlig; er nur &uuml;ber den "Gebrauchswert" gefaselt, diesen also "abgeleitet" hat, da f&uuml;r ihn Faseln und Ableiten "im wesentlichen" identische Denkoperationen sind. Aber bei dieser Gelegenheit erfahren wir, welche subjektive Bewandtnis es mit der bisherigen "objektiven" Begriffsverwirrung der pp. Wagner hat. Er enth&uuml;llt uns n&auml;mlich ein Geheimnis. Rodbertus hatte einen Brief an ihn geschrieben, zu lesen in der T&uuml;binger Zeitschrift 1878, wo er, Rodbertus, auseinandersetzt, warum "es nur eine Art von Wert" gibt, den Gebrauchswert.</P>
<FONT SIZE=2><P>"Ich" (Wagner) "habe mich dieser Auffassung angeschlossen, deren Bedeutung ich schon in der ersten Auflage einmal hervorhob."</P>
</FONT><P>Von [dem,] was Rodbertus sagt, sagt Wagner:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Das ist vollkommen richtig und n&ouml;tigt zu einer &Auml;nderung der &uuml;blichen unlogischen <I>'Einteilung'</I> des <I>'Werts'</I> in <I>Gebrauchswert und Tauschwert</I>, wie ich sie in <20> 35 der ersten Auflage auch noch <I>vorgenommen</I> hatte" (p. 48, N. 4),</P>
</FONT><P>und derselbe Wagner rangiert mich (p. 49, Note) unter die Leute, nach denen der "Gebrauchswert" ganz "aus der Wissenschaft" "entfernt" werden soll. Alles das sind "Faseleien". De prime abord |Von vornherein| gehe ich nicht aus von "Begriffen", also auch nicht vom "Wertbegriff", und habe diesen daher auch in <A NAME="S369"><B>|369|</A></B> keiner Weise "einzuteilen". Wovon ich ausgehe, ist die einfachste gesellschaftliche Form, worin sich das Arbeitsprodukt in der jetzigen Gesellschaft darstellt, und dies ist die "Ware". Sie analysiere ich, und zwar zun&auml;chst in der <I>Form</I>, <I>worin sie erscheint</I>. Hier finde ich nun, da&szlig; sie einerseits in ihrer Naturalform ein <I>Gebrauchsding</I>, alias <I>Gebrauchswert </I>ist; andrerseits <I>Tr&auml;ger von Tauschwert</I>, und unter diesem Gesichtspunkt selbst "Tauschwert". Weitere Analyse des letzteren zeigt mir, da&szlig; der Tauschwert nur eine "Erscheinungs<I>form</I>", selbst&auml;ndige Darstellungsweise des in der Ware enthaltnen <I>Werts </I>ist, und dann gehe ich an die Analyse des letzteren. Es hei&szlig;t daher ausdr&uuml;cklich, <A HREF="../me23/me23_049.htm#S75">p. 36, 2. Ausg.</A>: "Wenn es im Eingang dieses Kapitels in der gang und g&auml;ben Manier hie&szlig;: Die Ware ist Gebrauchswert und Tauschwert, so war dies, genau gesprochen, falsch. Die Ware ist Gebrauchswert oder Gebrauchsgegenstand und 'Wert'. Sie stellt sich dar als dies Doppelte was sie ist, sobald <I>ihr Wert</I> eine eigne, von ihrer Naturalform <I>verschiedne Erscheinungsform </I>besitzt, die des <I>Tauschwerts</I>" etc. Ich teile also nicht den Wert in Gebrauchswert und Tauschwert als Gegens&auml;tze, worin sich das Abstrakte, "der Wert", spaltet, sondern die <I>konkrete gesellschaftliche Gestalt </I>des Arbeitsprodukts; <I>"Ware"</I> ist einerseits Gebrauchswert und andrerseits "Wert", nicht Tauschwert, da die blo&szlig;e Erscheinungsform nicht ihr eigner <I>Inhalt </I>ist.</P>
<P>Zweitens: Nur ein vir obscurus, der kein Wort des "Kapitals" verstanden hat, kann schlie&szlig;en: Weil Marx in einer Note zur ersten Ausgabe des "Kapitals" allen deutschen Professoralkohl &uuml;ber "Gebrauchswert" im allgemeinen verwirft und Leser, die etwas &uuml;ber wirkliche Gebrauchswerte wissen wollen, auf "Anleitungen zur Warenkunde" verweist, - daher spielt der <I>Gebrauchswert</I> bei ihm keine Rolle. Er spielt nat&uuml;rlich nicht die Rolle seines Gegenteils, des "Wertes", der nichts mit ihm gemein hat, als da&szlig; "Wert" im Namen "Gebrauchswert" vorkommt. Er h&auml;tte ebensogut sagen k&ouml;nnen, da&szlig; der "Tauschwert" bei mir beiseite gesetzt wird, weil er nur Erscheinungsform des Wertes, aber nicht der "Wert" ist, da f&uuml;r mich der "Wert" einer Ware weder ihr Gebrauchswert ist, noch ihr Tauschwert.</P>
<P>Wenn man die "Ware" - das einfachste &ouml;konomische Konkretum - zu analysieren hat, hat man alle Beziehungen fernzuhalten, die mit dem vorliegenden Objekt der Analyse nichts zu schaffen haben. Was aber von der Ware, soweit sie Gebrauchswert, zu sagen ist, habe ich daher in wenigen Zeilen gesagt, andrerseits aber die <I>charakteristische Form</I> hervorgehoben, in der hier der Gebrauchswert - das Arbeitsprodukt - erscheint; n&auml;mlich: <A NAME="S370"><B>|370|</A></B> "Ein Ding <A NAME="ZT2"><A HREF="me19_355.htm#T2"><SMALL><SUP>{2}</SUP></SMALL></A></A> kann n&uuml;tzlich und Produkt menschlicher Arbeit sein. ohne Ware zu sein. Wer durch sein Produkt sein eignes Bed&uuml;rfnis befriedigt, schafft zwar Gebrauchswert, aber nicht Ware. Um Ware zu produzieren, <I>mu&szlig; er nicht nur Gebrauchswert produzieren</I>, sondern <I>Gebrauchswert f&uuml;r andre</I>, <I>gesellschaftlichen Gebrauchswert</I>" (<A HREF="../me23/me23_049.htm#S55">p. 15</A>). {Dies die Wurzel des Rodbertusschen <I>"gesellschaftlichen Gebrauchswerts"</I>.} Damit besitzt der Gebrauchswert - als Gebrauchswert der "Ware" - selbst einen historisch-spezifischen Charakter. Im primitiven Gemeinwesen, worin z.B. die Lebensmittel gemeinschaftlich produziert und verteilt werden unter den Gemeindegenossen, befriedigt das gemeinsame Produkt direkt die Lebensbed&uuml;rfnisse jedes Gemeindegenossen, jedes Produzenten, der gesellschaftliche Charakter des Produkts, des Gebrauchswerts, liegt hier in <I>seinem (gemeinsamen) gemeinschaftlichen Charakter</I>. {Herr Rodbertus dahingegen verwandelt den "gesellschaftlichen Gebrauchswert" der <I>Ware</I> in den "gesellschaftlichen Gebrauchswert" schlechthin, faselt daher.}</P>
<P>Es w&auml;re also, wie aus dem obigen hervorgeht, reine Faselei, bei Analyse der Ware - weil sie sich einerseits als Gebrauchswert oder Gut, andrerseits als "Wert" darstellt - nun bei dieser Gelegenheit allerlei banale Reflexionen &uuml;ber Gebrauchswerte oder G&uuml;ter "anzukn&uuml;pfen", die nicht in den Bereich der Warenwelt fallen, wie "Staatsg&uuml;ter", "Gemeindeg&uuml;ter" etc., wie es Wagner und der deutsche Professor in general |im allgemeinen| tut, oder &uuml;ber das Gut "Gesundheit" etc. Wo der Staat selbst kapitalistischer Produzent, wie bei Exploitation von Minen, Waldungen etc., ist sein Produkt "Ware" und besitzt daher den spezifischen Charakter jeder andren Ware.</P>
<P>Andrerseits hat der vir obscurus &uuml;bersehn, da&szlig; schon in der Analyse der Ware bei mir nicht stehngeblieben wird bei der Doppelweise, worin sie sich darstellt, sondern gleich weiter dazu fortgegangen wird, da&szlig; in diesem Doppelsein der Ware sich darstellt zwiefacher <I>Charakter </I>der <I>Arbeit</I>, deren Produkt sie ist: der <I>n&uuml;tzlichen </I>Arbeit, i.e. den konkreten Modi der Arbeiten, die Gebrauchswerte schaffen, und der abstrakten <I>Arbeit</I>, der <I>Arbeit als Verausgabung der Arbeitskraft</I>, gleichg&uuml;ltig in welcher "n&uuml;tzlichen" Weise sie verausgabt werde (worauf sp&auml;ter die Darstellung des Produktionsprozesses beruht); da&szlig; in der Entwicklung der <I>Wertform der Ware</I>, in letzter Instanz ihrer Geldform, also des <I>Geldes</I>, der <I>Wert </I>einer Ware sich darstellt im <I>Gebrauchswert </I>der andern, d.h. in der Naturalform der andern Ware; da&szlig; der <I>Mehrwert</I> selbst abgeleitet wird aus einem "spezifischen" und ihr exklusive zukommenden <I>Gebrauchswert der Arbeitskraft</I> etc. etc., <A NAME="S371"><B>|371|</A></B> da&szlig; also bei mir der Gebrauchswert eine ganz anders wichtige Rolle spielt als in der bisherigen &Ouml;konomie, da&szlig; er aber notabene immer nur in Betracht kommt, wo solche Betrachtung aus der Analyse gegebner &ouml;konomischer Gestaltungen entspringt, nicht aus Hin- und Herr&auml;sonieren &uuml;ber die Begriffe oder Worte "Gebrauchswert" und "Wert".</P>
<P>Deswegen werden bei Analyse der Ware auch nicht bei Gelegenheit ihres "Gebrauchswerts" sofort Definitionen des "Kapitals" angekn&uuml;pft, die ja reiner Unsinn sein m&uuml;ssen, solange wir erst bei Analyse der Elemente der Ware stehn.</P>
<P>Was Herrn Wagner aber bei meiner Darstellung ennuyiert (schockiert), ist, da&szlig; ich ihm nicht den Gefallen tue, dem deutsch-vaterl&auml;ndischen Professoral-"Bestreben" zu folgen, und Gebrauchswert und Wert zu konfundieren. Obgleich die deutsche Gesellschaft sehr post festum, ist sie doch nach und nach aus der feudalen Naturalwirtschaft, oder wenigstens deren Vorwiegen, zur kapitalistischen Wirtschaft gelangt, aber die Professoren stehn mit einem Fu&szlig; immer noch im alten Dreck, was nat&uuml;rlich. Aus Leibeignen von Gutsbesitzern haben sie sich in Leibeigne des Staats, vulgo Regierung, verwandelt. Daher sagt auch unser vir obscurus, der nicht einmal bemerkt hat, da&szlig; meine <I>analytische </I>Methode, die nicht von <I>dem </I>Menschen, sondern der &ouml;konomisch gegebnen Gesellschaftsperiode ausgeht, mit der professoraldeutschen Begriffsankn&uuml;pfungs-Methode nichts gemein hat ("mit Worten l&auml;&szlig;t sich trefflich streiten, mit Worten ein System bereiten"), deswegen sagt er:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Ich stelle im Einklang mit der <I>Rodbertusschen</I> und auch mit der <I>Sch&auml;ffleschen</I> Auffassung den <I>Gebrauchswert</I>-Charakter <I>alles Werts </I>[voran] und hebe die Gebrauchswert-Sch&auml;tzung um so mehr hervor, weil die Tauschwert-Sch&auml;tzung auf viele der wichtigsten wirtschaftlichen G&uuml;ter schlechterdings gar nicht anwendbar ist" {was zwingt ihn zu Ausreden? also als Staatsdiener f&uuml;hlt er sich verpflichtet, Gebrauchswert und Wert zu konfundieren!}, "<I>so nicht auf den Staat und seine Leistungen</I>, noch auf andre gemeinwirtschaftliche Verh&auml;ltnisse" (p. 49, Note).</P>
</FONT><P>{Es erinnert dies an die alten Chemiker vor der Wissenschaft der Chemie: weil Kochbutter, die im gew&ouml;hnlichen Leben Butter schlechthin (nach nordischer Sitte) hei&szlig;t, einen weichen Bestand habe, nannten sie <I>Chloride</I>, <I>Zinkbutter</I>, <I>Antimonbutter </I>etc. Butters&auml;fte, hielten also, um mit dem vir obscurus zu reden, am <I>Butter</I>charakter aller Chloriden, Zink-, Antimon-(Verbindungen) fest.} Das Geschw&auml;tz kommt darauf hinaus: Weil gewisse G&uuml;ter, namentlich <I>der Staat</I> (ein Gut!) und seine <I>"Leistungen"</I> (namentlich die Leistungen seiner Professoren der politischen &Ouml;konomie), <I>keine</I> "Waren" sind, darum m&uuml;ssen die in den "Waren" selbst enthaltnen <A NAME="S372"><B>|372|</A></B> entgegengesetzten Charaktere {die auch in der <I>Warenform </I>des Arbeitsprodukts <I>ausdr&uuml;cklich </I>erscheinen} miteinander konfundiert werden! Bei Wagner und Konsorten &uuml;brigens schwer zu behaupten, da&szlig; sie mehr gewinnen, wenn ihre "Leistungen" nach deren "Gebrauchswert", nach deren sachlichem "Gehalt", als wenn sie nach ihrem <I>"Gehalt"</I> (durch "Sozialtaxe", wie Wagner das ausdr&uuml;ckt) bestimmt, d.h. nach ihrer <I>Zahlung</I> "gesch&auml;tzt" werden.</P>
<P>{Das Einzige, was dem deutschen Bl&ouml;dsinn deutlich zugrund liegt, ist, da&szlig; sprachlich die Worte: <I>Wert</I> oder <I>W&uuml;rde </I>zuerst auf die n&uuml;tzlichen Dinge selbst angewandt wurden, die lange existierten, selbst als "Arbeitsprodukte", bevor sie zu <I>Waren</I> wurden. Das hat aber mit der wissenschaftlichen Bestimmung des Waren-"Werts" grade soviel zu tun wie der Umstand, da&szlig; das Wort <I>Salz </I>bei den Alten zuerst f&uuml;r Kochsalz angewandt wurde, und daher auch <I>Zucker</I> etc. seit Plinius als <I>Salzarten </I>figurieren {indeed alle farblosen festen K&ouml;rper in Wasser l&ouml;slich und mit eigent&uuml;mlichem Geschmack}, deswegen die chemische Kategorie "Salz" Zucker etc. in sich begreift.}</P>
<P>{Da die Ware vom K&auml;ufer gekauft wird, nicht weil sie Wert hat, sondern weil sie "Gebrauchswert" ist und zu bestimmten Zwecken gebraucht wird, versteht es sich ganz von selbst, 1. da&szlig; die Gebrauchswerte "gesch&auml;tzt" werden, d.h. ihre <I>Qualit&auml;t </I>untersucht wird (ganz wie ihre <I>Quantit&auml;t </I>gemessen, gewogen etc. wird); 2. da&szlig;, wenn verschiedne Warensorten einander substituiert werden k&ouml;nnen f&uuml;r dieselbe Gebrauchsanwendung, dieser oder jener der Vorzug gegeben wird etc. etc.}</P>
<P>Im Gotischen nur ein Wort f&uuml;r <I>Wert</I> und <I>W&uuml;rde</I><FONT FACE="Times New Roman">: vairths, &Auml;&sup1;&frac14;&reg;, {&Auml;&sup1;&frac14;&not;&Eacute; - </FONT><I>sch&auml;tzen</I>, das ist anschlagen; den <I>Preis</I> oder <I>Wert</I> bestimmen; <I>taxieren</I>; <I>metaph[orisch]</I> <I>w&uuml;rdigen</I>, <I>wertsch&auml;tzen</I>, <I>in Ehren halten</I>, <I>auszeichnen</I><FONT FACE="Times New Roman">. &curren;&sup1;&frac14;&reg; - </FONT><I>Sch&auml;tzung</I>, <I>daher</I>: Bestimmung des Werts oder Preises, Anschlag, Absch&auml;tzung. Dann: <I>Wertsch&auml;tz[ung]</I>, auch <I>Wert</I>, <I>Preis selbst</I><FONT FACE="Times New Roman"> (Herodot, Plato), &plusmn;&macr; &Auml;&sup1;&frac14;&plusmn;&macr;- </FONT><I>Spesen</I> bei <I>Demost[henes]</I>. Dann: <I>Wertsch&auml;tzung</I>, <I>Ehre</I>, Achtung, Ehrenstelle, Ehrenamt etc., <I>"Griech[isch]-Deutsch[es] Lexikon" von Rost</I>.}</P>
<I><P>Wert</I>, <I>Preis (Schulze</I>, <I>Glossar) gotisch</I>: <I>vairths</I><FONT FACE="Times New Roman">, ad]., &not;&frac34;&sup1;&iquest;&Acirc;, &macr;&Ccedil;&plusmn;&frac12;&Igrave;&Acirc;;</P>
</FONT><I><P>altnordisch</I>: <I>verdhr</I>, w&uuml;rdig, <I>verdh</I>, <I>Wert</I>, <I>Preis</I>; <I>angels[&auml;chsisch]</I>: veordh, <I>vurdh</I>; engl[isch]: <I>worth</I>, adj. und Subst. Wert und W&uuml;rde.</P><DIR>
<DIR>
<FONT SIZE=2><P>"<I>mittelhochdeutsch</I>: <I>wert</I>, gen. <I>werdes</I>, adj, <I>dignus</I> und ebenso <I>pfennincwert</I>.<BR>
<I>-wert</I>, gen. <I>werdes</I>, Werth, W&uuml;rde, Herrlichkeit, <I>aestimatio</I>, <BR>
<I>Ware von bestimmtem Werth</I>, z.B. <I>pfenwert</I>, <I>pennyworth</I>.<BR>
<I>-werde</I>: meritum, <I>aestimatio</I>, dignitas, wertvolle Beschaffenheit:". <BR>
(<I>Ziemann</I>, "Mittelh[och]d[eutsches] W&ouml;rterbuch".)</P></DIR>
</DIR>
</FONT><I><P>Wert und W&uuml;rde</I> h&auml;ngen also ganz zusammen, nach Etymologie und <A NAME="S373"><B>|373|</A></B> Bedeutung. Was die Sache verdeckt, ist die im Neuhochdeutsch gebr&auml;uchlich gewordene <I>unorganische</I> (falsche) <I>Flexionsweise</I> von Wert: Werth, Wer<I>thes</I> statt Wer<I>des</I>, denn dem got[ischen] <I>th</I> entspricht hochdeutsch <I>d</I>, nicht <I>th</I> = <I>t</I>, und dies ist auch im Mittelhochdeutsch so der Fall (<I>wert</I>, gen. <I>werdes</I>, daselbst). Nach mittelhochdeutscher Regel m&uuml;&szlig;te d am Schlu&szlig; des Worts t werden, also <I>wert</I> statt <I>werd</I>, aber genit. <I>werdes</I>.</P>
<P>Alles dies hat aber mit der &ouml;konomischen Kategorie "Wert" grad soviel und sowenig zu schaffen wie mit dem <I>chemischen Wert der ehem. Elemente</I> (Atomigkeit) oder mit den chemischen &Auml;quivalenten oder Gleichwerten (Verbindungsgewichten der ehem. Elemente).</P>
<P>Ferner ist zu bemerken, da&szlig; selbst in dieser sprachlichen Beziehung - wenn aus der urspr&uuml;nglichen Identit&auml;t von <I>W&uuml;rde</I> und <I>Wert</I> von selbst folgt, wie aus der Natur der Sache, da&szlig; dies Wort auch auf Sachen, Arbeitsprodukte in ihrer Naturalform sich bezog - es sp&auml;ter unver&auml;ndert direkt auf <I>Preise</I>, i.e. den Wert in seiner entwickelten Wertform - i.e. Tauschwert &uuml;bertragen wurde, was so wenig mit der Sache zu tun hat, als da&szlig; dasselbe Wort f&uuml;r W&uuml;rde im allgemeinen, f&uuml;r Ehrenamt etc., fortfuhr angewandt zu werden. Also hier sprachlich keine Unterscheidung zwischen Gebrauchswert und Wert.</P>
<P>Kommen wir nun zum Gew&auml;hrsmann des vir obscurus, zu <I>Rodbertus</I> (dessen Aufsatz in der <I>T&uuml;binger Zeitschrift</I> anzusehn ist). Was vir obscurus von Rodbertus zitiert, ist folgendes:</P>
<P>Im <I>Text der p. 48</I>:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Es gibt nur <I>eine Art Wert </I>und das ist der Gebrauchswert. Dieser ist entweder <I>individueller </I>Gebrauchswert oder <I>sozialer </I>Gebrauchswert. Der erstere steht dem Individuum und seinen Bed&uuml;rfnissen gegen&uuml;ber, ohne alle Ber&uuml;cksichtigung einer sozialen Organisation."</P>
</FONT><P>{Dies schon Bl&ouml;dsinn (vgl. das <A HREF="../me23/me23_192.htm#S198">"Kapital", p. 171</A>), wo aber gesagt: da&szlig; der <I>Arbeitsproze&szlig; </I>als zweckm&auml;&szlig;ige T&auml;tigkeit zur Herstellung von Gebrauchswerten etc. "allen seinen" (des menschlichen Lebens) <I>"Gesellschaftsformen gleich gemeinsam" </I>und <I>"von jeder derselben unabh&auml;ngig ist"</I>. Erstens steht dem Individuum nicht das Wort "Gebrauchswert" gegen&uuml;ber, sondern <I>konkrete Gebrauchswerte</I>, und <I>welche solcher </I>ihm "gegen&uuml;berstehn" (bei diesen Menschen "steht" alles; alles ist "st&auml;ndisch"), h&auml;ngt ganz von der Stufe des gesellschaftlichen Produktionsprozesses ab, entspricht also auch "einer sozialen Organisation". Will Rodbertus aber nur das Triviale sagen, da&szlig; der Gebrauchswert, der wirklich als Gebrauchsgegenstand <A NAME="S374"><B>|374|</A></B> einem Individuum gegen&uuml;bersteht, als individueller Gebrauchswert f&uuml;r es ihm gegen&uuml;bersteht, so ist das eine triviale Tautologie oder aber falsch, da von solchen Dingen, wie Reis, Mais oder Weizen nicht zu sprechen oder Fleisch {das einem Hindu nicht als Nahrungsmittel gegen&uuml;bersteht} nicht zu sprechen, einem Individuum das Bed&uuml;rfnis eines Professor- oder Geheimrattitels oder eines Ordens nur in ganz bestimmter "sozialer Organisation" m&ouml;glich ist.}</P>
<FONT SIZE=2><P>"Der zweite ist der <I>Gebrauchswert</I>, den ein aus vielen individuellen Organismen (bzw. Individuen) bestehender <I>sozialer</I> Organismus hat" (p. 48, Text).</P>
</FONT><P>Sch&ouml;nes Deutsch! Handelt es sich hier um "Gebrauchswert" des "sozialen Organismus" &ouml;der um einen im Besitz eines "sozialen Organismus" befindlichen Gebrauchswert {wie z.B. Land in den primitiven Gemeinwesen}, oder um die bestimmte "soziale" Form des Gebrauchswerts in einem <I>sozialen Organismus</I>, wie z.B. dort, wo Warenproduktion das Herrschende, der Gebrauchswert, den ein Produzent liefert, "Gebrauchswert f&uuml;r andre" und in diesem Sinn "gesellschaftlicher Gebrauchswert" sein mu&szlig;? Mit solcher Seichtbeutelei nichts zu wollen.</P>
<P>Also zum andern Satz des Faustus des Wagner:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Der Tauschwert ist nur der historische Um- und Anhang des sozialen Gebrauchswerts aus einer bestimmten Geschichtsperiode. Indem man dem Gebrauchswert <I>einen</I> Tauschwert <I>als logischen Gegensatz </I>gegen&uuml;berstellt, stellt man zu einem logischen Begriff einen historischen Begriff in logischen Gegensatz, was logisch nicht angeht" (p.48, Note 4). "Das ist", jubelt ibidem |ebenda| Wagnerus, "das ist vollkommen richtig!"</P>
</FONT><P>Wer ist der "man", der dies ver&uuml;bt? Da&szlig; Rodbertus mich damit meint, sicher, da er nach R. Meyer, seinem famulus, ein "gro&szlig;es dickes Manuskript" gegen das "Kapital" geschrieben hat. Wer stellt in logischen Gegensatz? Herr Rodbertus, f&uuml;r den "Gebrauchswert" und "Tauschwert" beides von Natur blo&szlig;e "Begriffe" sind. In der Tat begeht in jedem Preiskurant jede einzelne Warensorte diesen unlogischen Proze&szlig;, sich als <I>Gut</I>, <I>Gebrauchswert</I>, als Baumwolle, Garn, Eisen, Korn etc. von der andern zu unterscheiden, von den anderen toto coelo |in jeder Hinsicht| qualitativ verschiedenes "Gut" darzustellen, aber zugleich ihren Preis als qualitativ dasselbe, aber quantitativ verschiednes <I>desselbigen Wesens</I>. Sie pr&auml;sentiert sich in ihrer Naturalform f&uuml;r den, der sie braucht, und in der davon durchaus verschiednen, ihr mit allen andern Waren "gemeinschaftlichen" <I>Wertform </I>sowie als <I>Tauschwert</I>. Es handelt sich hier um einen <I>"logischen"</I> Gegensatz nur bei Rodbertus und den ihm verwandten deutschen Professoralschulmeistern, die vom <A NAME="S375"><B>|375|</A></B> "Begriff" Wert, nicht von dem "sozialen Ding", der "Ware" ausgehen, und diesen Begriff sich in sich selbst spalten (verdoppeln) lassen, und sich dann dar&uuml;ber streiten, welche von beiden Hirngespinsten der wahre Jakob ist!</P>
<P>Was aber im d&uuml;stern Hintergrund der gespreizten Phrasen liegt, ist einfach die unsterbliche Entdeckung, da&szlig; der Mensch in allen Zust&auml;nden essen, trinken etc. mu&szlig; {man kann nicht einmal fortfahren: sich kleiden oder Messer und Gabel oder Betten und Wohnungen haben, da dies nicht <I>unter allen Zust&auml;nden</I> der Fall}; kurz, da&szlig; er in allen Zust&auml;nden &auml;u&szlig;ere Dinge zur Befriedigung seiner Bed&uuml;rfnisse fertig in der Natur vorfinden und ihrer sich bem&auml;chtigen oder sich aus Naturvorgefundenem bereiten mu&szlig;; in diesem seinen tats&auml;chlichen Verfahren verh&auml;lt er sich also faktisch stets zu gewissen &auml;u&szlig;eren Dingen als "Gebrauchswerten", d.h. er behandelt sie stets als Gegenst&auml;nde f&uuml;r seinen Gebrauch; daher ist der Gebrauchswert nach Rodbertus ein "logischer" Begriff; also, da der Mensch auch atmen mu&szlig;, so ist "Atem" ein "logischer" Begriff, aber beileibe nicht ein "physiologischer". Die ganze Flachheit des Rodbertus' tritt aber in seinem Gegensatz von "logischem" und "historischem" Begriff hervor! Er fa&szlig;t den "Wert" (den &ouml;konomischen, im Gegensatz zum Gebrauchswert der Ware) nur in seiner Erscheinungsform, dem <I>Tauschwert</I>, und da dieser nur auftritt, wo wenigstens irgendein Teil der Arbeitsprodukte, die Gebrauchsgegenst&auml;nde, als <I>"Waren"</I> funktionieren, dies aber nicht von Anfang an, sondern erst in einer gewissen gesellschaftlichen Entwicklungsperiode, also auf einer bestimmten Stufe historischer Entwicklung geschieht, so ist der <I>Tauschwert</I> ein "historischer" Begriff. H&auml;tte R[odbertus] nun - ich werde weiter unten sagen, warum er es nicht gesehn hat - weiter den Tauschwert der Waren analysiert - denn dieser existiert blo&szlig;, wo <I>Ware</I> im Plural vorkommt, verschiedne Warensorten -, so fand er den "Wert" hinter dieser Erscheinungsform. H&auml;tte er weiter den Wert untersucht, so h&auml;tte er weiter gefunden, da&szlig; hierin das Ding, der "Gebrauchswert", als blo&szlig;e <I>Vergegenst&auml;ndlichung</I> menschlicher Arbeit, als <I>Verausgabung gleicher menschlicher Arbeitskraft</I>, gilt und daher dieser Inhalt als <I>gegenst&auml;ndlicher</I> Charakter der <I>Sache </I>dargestellt ist, als [Charakter], der <I>ihr selbst </I>sachlich zukommt, obgleich diese Gegenst&auml;ndlichkeit in ihrer Naturalform nicht erscheint {was aber eine besondre <I>Wertform</I> n&ouml;tig macht}. Er w&uuml;rde also gefunden haben, da&szlig; der "Wert" der Ware nur in einer historisch entwickelten Form ausdr&uuml;ckt, was in allen andern historischen Gesellschaftsformen ebenfalls existiert, wenn auch <I>in andrer Form</I>, <I>n&auml;mlich gesellschaftlicher Charakter der Arbeit</I>, sofern sie als <I>Verausgabung "gesellschaftlicher" Arbeitskraft </I>existiert. Ist "der Wert" der Ware so nur eine bestimmte historische Form von etwas, was in allen <A NAME="S376"><B>|376|</A></B> Gesellschaftsformen existiert, so aber auch der "gesellschaftliche Gebrauchswert", wie er den "Gebrauchswert" der Ware charakterisiert. Herr Rodbertus hat das Ma&szlig; der Wertgr&ouml;&szlig;e von Ricardo; aber ebensowenig wie Ricardo die Substanz des Werts selbst erforscht oder begriffen; z.B. der "gemeinsame" Charakter des [Arbeitsprozesses] im primitiven Gemeinwesen als Gemeinorganismus der zusammengeh&ouml;rigen Arbeitskr&auml;fte und daher der <I>ihrer Arbeit</I>, i.e. der Verausgabung dieser Kr&auml;fte.</P>
<P>Weiteres &uuml;ber den Kohl Wagners bei dieser Gelegenheit &uuml;berfl&uuml;ssig. </P>
<I><P>Ma&szlig; der Wertgr&ouml;&szlig;e.</I> Herr Wagner einverleibt mich hier, findet aber zu seinem Bedauern, da&szlig; ich die <I>"Kapitalbildungsarbeit"</I> <I>"eliminiert"</I> habe (p. 58, N. 7). .</P>
<FONT SIZE=2><P>"In einem durch Gesellschaftsorgane geregelten Verkehr mu&szlig; die Bestimmung der <I>Taxwerte</I> bzw. der <I>Taxpreise</I> unter angemessener Ber&uuml;cksichtigung dieses <I>Kostenmoments</I>" {so nennt er das in der Produktion verausgabte etc. Arbeitsquantum} "erfolgen, wie es in den fr&uuml;heren obrigkeitlichen und gewerblichen Taxen im Prinzip auch geschah, und bei einem etwaigen <I>neuen Taxsystem</I>" {sozialistischen! ist gemeint} "wieder geschehn m&uuml;&szlig;te. Die <I>Kosten</I> sind aber im freien Verkehr <I>nicht</I> der <I>ausschlie&szlig;liche</I> Bestimmungsgrund der Tauschwerte und der Preise und k&ouml;nnen dies in keinem <I>denkbaren sozialen Zustand</I> sein. Denn unabh&auml;ngig von den Kosten m&uuml;ssen stets Gebrauchs<I>wert</I>- und <I>Bed&uuml;rfnisschwankungen</I> eintreten, deren <I>Einflu&szlig; auf den Tauschwert und die Preise</I> (Vertrags- wie Taxpreise) dann den <I>Einflu&szlig; der Kosten</I> modifiziert und modifizieren mu&szlig;" etc. (p. 58, 59). "Die" {n&auml;mlich diese!} "scharfsinnige Berichtigung der sozialistischen Wertlehre ... ist <I>Sch&auml;ffle</I> zu verdanken" (!), welcher sagt <I>"Soc[ialer] K&ouml;rper"</I> III, p. 278: "Bei keiner Art gesellschaftlicher Beeinflussung der Bedarfe und der Produktionen l&auml;&szlig;t es sich vermeiden, da&szlig; <I>alle Bedarfe</I> qualitativ und quantitativ je mit den Produktionen im Gleichgewicht bleiben. Ist dem aber so, so <I>k&ouml;nnen die sozialen Kostenwerts-Quotienten nicht zugleich proportional als soziale Gebrauchswerts-Quotienten</I> gelten" (p. 59, N. 9).</P>
</FONT><P>Da&szlig; dies nur auf die Trivialit&auml;t des Steigens und Fallens der <I>Marktpreise</I> &uuml;ber oder unter Wert und auf die Voraussetzung hinaufkommt, da&szlig; im "Marxschen Sozialstaat" seine f&uuml;r die <I>b&uuml;rgerliche</I> Gesellschaft entwickelte Werttheorie ma&szlig;gebend ist - bezeugt die Phrase W[agner]s:</P>
<FONT SIZE=2><P>"Sie" (die Preise) "werden zeitweilig mehr oder weniger davon" {von den Kosten} "abweichen, bei den G&uuml;tern steigen, deren Gebrauchswert gr&ouml;&szlig;er, bei denen fallen, deren Gebrauchswert kleiner geworden ist. <I>Nur auf die Dauer</I> werden sich die Kosten immer wieder als entscheidender Regulator geltend machen k&ouml;nnen" etc. (p. 59).</P>
</FONT><I><P>Recht.</I> F&uuml;r die Phantasie des vir obscurus &uuml;ber den wirtschaftlich sch&ouml;pferischen Einnu&szlig; des <I>Rechts </I>gen&uuml;gt eine Phrase, obgleich er den darin enthaltenen absurden Gesichtspunkt wieder und wieder auspatscht:</P>
<B><FONT SIZE=2><P><A NAME="S377">|377|</A></B> "Die Einzelwirtschaft hat an ihrer Spitze, als Organ der technischen und &ouml;konomischen T&auml;tigkeit in ihr ..., eine <I>Person</I> als Rechts- und Wirtschaftssubjekt. Sie ist wieder keine rein wirtschaftliche Erscheinung, sondern zugleich von der Gestaltung des <I>Rechts </I>abh&auml;ngig. Denn dieses bestimmt dar&uuml;ber, wer als Person gilt, und damit dann, wer an der Spitze einer Wirtschaft stehen kann" etc. (p. 65).</P>
</FONT><I><P>Kommunikations- und Transportwesen </I>(p. 75-76) <I>p. 80</I> (Note).</P>
<P>Aus <I>p. 82:</I> wo der <I>"Wechsel in den (naturalen) Bestandteilen der G&uuml;termasse"</I> {einer Wirtschaft, alias bei Wagner getauft <I>"G&uuml;terwechsel"</I> f&uuml;r Sch&auml;ffles <I>"sozialen Stoffwechsel"</I> erkl&auml;rt wird - wenigstens ein Fall desselben; ich habe das Wort aber auch beim "naturalen" Produktionsproze&szlig; angewandt als Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur} von mir <I>entlehnt </I>ist, wo der Stoffwechsel zuerst auftritt in Analyse von W-G-W und Interruptionen des Formwechsels, sp&auml;ter auch als Interruptionen des Stoffwechsels bezeichnet werden.</P>
<P>Was ferner Herr Wagner sagt &uuml;ber den <I>"inneren Wechsel"</I> der in einem Produktionszweig (bei ihm in einer "Einzelwirtschaft") befindlichen G&uuml;ter, teils mit Bezug auf ihren "Gebrauchswert", teils mit Bezug auf ihren "Wert", so das bei mir ebenfalls er&ouml;rtert bei Analyse der ersten Phase von <I>W-G-W</I>, n&auml;mlich <I>W-G</I>, Beispiel des Leinwebers ("Kapital", p. 85, 86/87), wo es abschlie&szlig;lich hei&szlig;t: "Unsre Warenbesitzer entdecken daher, da&szlig; dieselbe Teilung der Arbeit, die sie zu unabh&auml;ngigen Privatproduzenten, den gesellschaftlichen Produktionsproze&szlig; und ihre Verh&auml;ltnisse in diesem Proze&szlig; von ihnen selbst unabh&auml;ngig macht, da&szlig; die Unabh&auml;ngigkeit der Personen voneinander sich in einem System allseitiger sachlicher Abh&auml;ngigkeit erg&auml;nzt" (<A HREF="../me23/me23_109.htm#S120">"Kapital", p. 87</A>).</P>
<I><P>Die Vertr&auml;ge f&uuml;r die verkehrsm&auml;&szlig;ige Erwerbung der G&uuml;ter.</I> Hier stellt Dunkelmann (vir obscurus) mein und sein auf den Kopf. Bei ihm ist erst das Recht da und dann der Verkehr; in der Wirklichkeit geht's umgekehrt zu: erst ist Verkehr da, und dann entwickelt sich daraus eine <I>Rechtsordnung</I>. Ich habe bei der Analyse der Warenzirkulation dargestellt, da&szlig; beim entwickelten Tauschhandel die Austauschenden sich stillschweigend als gleiche Personen und Eigent&uuml;mer der resp. von ihnen auszutauschenden G&uuml;ter anerkennen; sie tun das schon w&auml;hrend sie einander ihre G&uuml;ter anbieten und Handels miteinander einig werden. Dies erst durch und im Austausch selbst entspringende <I>faktische</I> Verh&auml;ltnis erh&auml;lt sp&auml;ter <I>rechtliche Form </I>im Vertrag etc.; aber diese Form schafft weder ihren Inhalt, den Austausch, noch die in ihr <I>vorhandne Beziehung der Personen untereinander</I>, sondern vice versa |umgekehrt|. Dagegen bei Wagner:</P>
<B><FONT SIZE=2><P><A NAME="S378">|378|</A></B> <I>"Diese Erwerbung"</I> {der G&uuml;ter durch den Verkehr} "setzt notwendig eine bestimmte <I>Rechtsordnung </I>voraus, auf <I>Grund deren</I>" (!) "sich der Verkehr vollzieht" etc. (p. 84).</P>
</FONT><I><P>Kredit.</I> Statt die Entwicklung des Geldes als <I>Zahlungsmittel </I>zu geben, macht Wagner den Zirkulationsproze&szlig;, soweit er sich in der Form vollzieht, da&szlig; die beiden &Auml;quivalente sich nicht gleichzeitig in W-G gegen&uuml;berstehn, sofort zum <I>"Kreditgesch&auml;ft"</I> (p. 85 sq.), wobei "angekn&uuml;pft" wird, da&szlig; dies h&auml;ufig mit "Zins"-Zahlung verbunden ist; dient auch dazu, das "Vertrauen geben" und damit das "Vertrauen" als eine Basis des "Kredits" hinzustellen.</P>
<P>&Uuml;ber <I>Puchtas </I>etc. juristische Auffassung des "Verm&ouml;gens", wonach auch <I>Schulden</I> als <I>negative Bestandteile </I>dazu geh&ouml;ren (p. 86, N. 8).</P>
<I><P>Kredit </I>ist <I>"Konsumtivkredit"</I> oder "Produktivkredit" (p. 86). Ersterer <A NAME="ZT3"><A HREF="me19_355.htm#T3"><SMALL><SUP>{3}</SUP></SMALL></A></A> vorherrschend auf niedrigerer Kulturstufe, letztrer <A NAME="ZT4"><A HREF="me19_355.htm#T4"><SMALL><SUP>{4}</SUP></SMALL></A></A> auf "h&ouml;herer".</P>
<P>&Uuml;ber die <I>Verschuldungsursachen</I> {Ursachen des Pauperismus: Ernteschwankungen, Kriegsdienst, Sklavenkonkurrenz} im Alten Rom.(Jhering, <I>3. Aufl.</I>, S. 234, II, 2. "Geist des r&ouml;mischen Rechts".)</P>
<P>Nach Herrn Wagner auf "niedrigerer Stufe" waltet "Konsumtivkredit" vor unter "untern bedr&auml;ngten" Klassen und "h&ouml;heren verschwenderischen". In fact: In England, Amerika der <I>"Konsumtivkredit" allgemein vorherrschend mit Ausbildung des Depositbanksystems</I>!</P>
<FONT SIZE=2><P>"Namentlich erweist sich ... der <I>Produktivkredit </I>als &ouml;konomischer Faktor der auf <I>Privateigentum an Grundst&uuml;cken und beweglichen Kapitalien </I>basierten, <I>freie Konkurrenz </I>zulassenden Volkswirtschaft. Er kn&uuml;pft sich an den Verm&ouml;gens<I>besitz</I>, nicht an das Verm&ouml;gen als rein &ouml;konomische Kategorie", ist daher nur "historisch-<I>rechtliche</I> Kategorie" (!) (p. 87).</P>
</FONT><I><P>Abh&auml;ngigkeit der Einzelwirtschaft und des Verm&ouml;gens von den Einwirkungen der Au&szlig;enwelt, bes[onders] dem Einflu&szlig; der Konjunktur in der Volkswirtschaft.</P>
</I><P>1. <I>Ver&auml;nderungen im Gebrauchswert:</I> verbessern sich in einigen F&auml;llen durch <I>Zeitverlauf</I>, als Bedingung gewisser Naturprozesse (<I>Wein</I>, <I>Zigarren</I>, <I>Geigen</I> etc.).</P>
<P>"<I>Verschlechtern </I>sich in der gro&szlig;en <I>Mehrzahl </I>..., l&ouml;sen sich in ihre stofflichen Bestandteile auf, <I>Zuf&auml;lle </I>aller Art". Entspricht <I>"Ver&auml;nderung" </I>des Tauschwerts in derselben Richtung, <I>"Werterh&ouml;hung"</I> oder <I>"Wertverminderung"</I> (p. 96, 97). <I>Sieh &uuml;ber den Hausmietvertrag </I>in Berlin (p. 97, N. 2).</P>
<P>2. <I>Ver&auml;nderte menschliche Kenntnis der Eigenschaften der G&uuml;ter;</I> dadurch <I>"Verm&ouml;gen vermehrt"</I> im <I>positiven Fall</I>. {<I>Anwendung der Steinkohlen zum <A NAME="S379"></I><B>|379|</A></B> <I>Ausschmelzen des </I>Eisens in England um 1620, als Abnahme der W&auml;lder schon den Fortbestand der Eisenwerke bedrohte; chemische Entdeckungen, wie von Jod (Benutzung der jodhaltigen Salzquellen). Phosphorit als D&uuml;ngemittel. Anthrazit als Heizstoff. Stoffe zur Gasbeleuchtung, zu Lichtbildern. Entdeckung von F&auml;rb- und Heilstoffen. Guttapercha, Kautschuk. Pflanzliches Elfenbein (von Phytelephas macrocarpa). Kreosot. Paraffinkerzen. Benutzung des <I>Asphalts</I>, der Fichtennadeln (Waldwolle), der Gase im Hochofen, Steinkohlenteer zur Bereitung von Anilin, Wollenlumpen, S&auml;gesp&auml;ne etc. etc.} Im <I>negativen Fall Verminderung der Brauchbarkeit und daher des Werts </I>(wie nach Entdeckung von Trichinen im Schweinefleisch, Giftstoffen in Farben, Pflanzen usw.) (p. 97, 98). Entdeckungen von <I>Bergbauprodukten </I>im Boden, neuen n&uuml;tzlichen Eigenschaften an seinen Produkten, Entdeckung neuer Verwendbarkeit derselben vermehrt <I>Verm&ouml;gen </I>des <I>Grundbesitzers </I>(p. 98).</P>
<P>3. <I>Konjunktur.</P>
</I><P>Einflu&szlig; aller der &auml;u&szlig;eren "Bedingungen", welche "die Herstellung der G&uuml;ter f&uuml;r den Verkehr, ihren <I>Begehr und Absatz</I>" ... daher ihren <I>"Tauschwert"</I>, auch den "<I>des einzelnen schon fertigen Gutes</I>, wesentlich mitbestimmen ... ganz oder &uuml;berwiegend <I>unabh&auml;ngig</I>" vom "Wirtschaftssubjekt", "bzw. Eigent&uuml;mer" (p. 98). <I>Konjunktur wird "ma&szlig;gebender Faktor" im "System der freien Konkurrenz"</I> (p. 99). Der eine - "vermittelst des <I>Privateigentumsprinzips</I>" - gewinnt dabei, "was er nicht <I>verdient </I>hat", und so der andre erleidet <I>"Einbu&szlig;e"</I>, <I>"&ouml;konomisch unverschuldete Verluste"</I>.</P>
<P>&Uuml;ber <I>Spekulation </I>(N. 10, p. 101). <I>Wohnungspreise </I>(p. 102, N. 11). <I>Kohlen- und Eisenindustrie </I>(p. 102, N. 12). <I>Zahlreiche Ver&auml;nderungen der Technik </I>setzen Werte der Industrieprodukte, wie der Produktionsinstrumente, herab (p. 102, 103).</P>
<FONT SIZE=2><P>Bei "an Bev&ouml;lkerung und Wohlstand fortschreitender Volkswirtschaft <I>&uuml;berwiegen</I> ... die <I>g&uuml;nstigen Chancen</I>, wenn auch mit gelegentlichen zeitlichen und lokalen R&uuml;ckschl&auml;gen und Schwankungen, beim <I>Grundeigentum</I>, bes[onders] <I>beim st&auml;dtischen </I>(gro&szlig;st&auml;dtischen)" (p.102).</P>
<P>"So spielt die Konjunktur doch insbesondere dem <I>Grundeigent&uuml;mer </I>Gewinne zu" (p. 103). "Diese wie die meisten andern <I>Gewinne am Wert aus der Konjunktur </I>... nur <I>reine Spielgewinne</I>", denen entsprechen <I>"Spielverluste"</I> (p. 103).</P>
</FONT><P>Ditto &uuml;ber "Kornhandel" (p. 103, N. 15).</P>
<P>So mu&szlig; "offen anerkannt werden: ... die wirtschaftliche Lage des Einzelnen oder Familie" ist "<I>wesentlich </I>mit ein <I>Produkt der Konjunktur</I>" und dies "schw&auml;cht notwendig ab die Bedeutung der <I>pers&ouml;nlichen wirtschaftlichen Verantwortlichkeit</I>" (p. [104,] 105).</P>
<P>"Gilt" daher "die <I>heutige Organisation</I> der Volkswirtschaft und die <A NAME="S380"><B>|380|</A></B> <I>Rechtsbasis</I>" (!) "daf&uuml;r, daher das Privateigentum an ... Boden und Kapital" etc. "f&uuml;r die in der Hauptsache <I>unab&auml;nderliche Einrichtung</I>", so, nach l&auml;ngerem Schwamm, gibt's keine Mittel "zur Bek&auml;mpfung ... <I>der Ursachen</I>" {der daraus hervorgehenden &Uuml;belst&auml;nde, wie immer auch Stockung des Absatzes, Krisen, Arbeiterentlassung, Lohnreduktion usw.}, "daher nicht dieses &Uuml;bels selbst", w&auml;hrend Herr Wagner die "Symptome", die "Folgen des &Uuml;bels" zu bek&auml;mpfen meint, indem er die <I>"Konjunkturgewinne"</I> durch "Steuern" trifft, die <I>"Verluste"</I>, "&ouml;konomisch unverschuldete", die Produkt der Konjunktur, durch "rationelles ... <I>System der Versicherung</I>" (p. 105).</P>
<P>Dies, sagt Dunkelmann, ist das Resultat, wenn man die heutige Produktionsweise mit seiner "Rechtsbasis" f&uuml;r "unab&auml;nderlich" h&auml;lt; sein tiefer als der Sozialismus gehendes Forschen wird aber der "Sache selbst" zu Leib gehn. Nous verrons |Wir werden sehen|, wie?</P>
<I><P>Einzelne Hauptmomente, welche die Konjunktur bilden.</P>
</I><P>1. <I>Schwankungen in den Ernteertr&auml;gen der Hauptnahrungsmittel </I>unter <I>Einflu&szlig; der Witterung </I>und polit[ischer] Verh&auml;ltnisse, wie St&ouml;rungen des Anbaus durch Krieg. Produzenten und Konsumenten dadurch beeinflu&szlig;t (p. 106). {&Uuml;ber <I>Getreideh&auml;ndler</I>: <I>Tooke</I>, <I>"History of Prices"</I>; f&uuml;r <I>Griechenland</I>: <I>B&ouml;ckh</I>, "Staatshaushalt der Athener", <I>I. 1. <20> 15</I>; f&uuml;r <I>Rom</I>: <I>Jhering</I>, "Geist", S. 238. <I>Vermehrte Sterblichkeit der unteren Bev&ouml;lkerungsschichten </I>heutzutag mit jeder <I>kleinen </I>Erh&ouml;hung des Preises, "<I>gewi&szlig; ein Beweis</I>, <I>wie wenig der Durchschnittslohn </I>in der Masse der arbeitenden Klasse den zum Leben <I>absolut n&ouml;tigen Betrag &uuml;bersteigt</I>" (p. 106, N. 19).} <I>Verbesserungen der Kommunikationsmittel </I>{"zugleich", hei&szlig;t es dazu in N. 20, "die wichtigste Voraussetzung eines die Preise ausgleichenden spekulativen Kornhandels"}, <I>ver&auml;nderte Bodenbaumethoden </I>{<I>"Fruchtwechselwirtschaft"</I>, vermittelst "des Anbaus <I>verschiedner </I>Produkte, welche durch die verschiednen Witterungen verschieden beg&uuml;nstigt oder benachteiligt werden"}; daher <I>kleinere Schwankungen in den Getreidepreisen innerhalb kurzer Zeitr&auml;ume </I>verglichen "mit Mittelalter und Altertum". Aber auch Schwankungen jetzt noch sehr gro&szlig;. (Siehe Note 22, p. 107; facts daselbst.)</P>
<P>2. <I>Ver&auml;nderungen in der Technik.</I> <I>Neue Produktionsmethoden.</I> Bessemer-Stahl statt Eisen etc., p. 107 (u. dazu Note 23). <I>Einf&uuml;hrungen von Maschinen an Stelle der Handarbeit.</P>
</I><P>3. Ver&auml;nderungen in den Kommunikations- und Transportmitteln, welche die <I>r&auml;umliche </I>Bewegung der Menschen und G&uuml;ter beeinflussen: Dadurch namentlich ... <I>Wert des Grund und Bodens </I>und der Artikel von <A NAME="S381"><B>|381|</A></B> <I>niedrigem spezifischen Wert </I>ber&uuml;hrt; ganze Produktionszweige zu einem schwierigen &Uuml;bergang zu andern Betriebsmethoden gen&ouml;tigt (p. 107). {Dazu N. 24 ib. <I>Steigerung des Bodenwerts in der N&auml;he der guten Kommunikationen,</I> wegen bessern Absatzes der hier gewonnenen Erzeugnisse; <I>Erleichterung von Bev&ouml;lkerungsanh&auml;ufung </I>in St&auml;dten, daher <I>enormes Steigen des Werts st&auml;dtischen Bodens </I>und des Werts in der N&auml;he solcher Orte. <I>Erleichterte Abfuhr </I>aus <I>Gegenden mit bisher billigen Preisen des Getreides </I>und andrer land-, forstwirtschaftlicher Rohstoffe, Bergbauprodukte in Gegenden mit h&ouml;heren Preisen; dadurch erschwerte wirtschaftliche Lage aller Bev&ouml;lkerungselemente mit stabilerem Einkommen in ersteren Gegenden, dagegen Beg&uuml;nstigung der Produzenten und namentlich der Grundbesitzer daselbst, Umgekehrt wirkt die erleichterte <I>Anfuhr (Einfuhr!) </I>von Getreide und andern Stoffen niedrigen spezifischen Werts. Beg&uuml;nstigt Konsumenten, benachteiligt Produzenten im Bezugsland; N&ouml;tigung, zu andern Produktionen &uuml;berzugehn, wie in England von Kornbau zu Viehzucht in den 40er Jahren, infolge der Konkurrenz des billigen osteurop&auml;ischen Getreides in Deutschland. Schwierige Lage f&uuml;r die <I>deutschen Landwirte </I>(jetzt) wegen <I>des Klimas</I>, dann wegen der <I>neuerlichen starken Lohnerh&ouml;hungen</I>, die sie nicht so leicht wie die Industriellen auf die Produkte schlagen k&ouml;nnen usw.}</P>
<P>4. G<I>eschmackver&auml;nderungen!</I> Moden etc., oft sich rasch vollziehend in kurzer Zeit.</P>
<P>5. <I>Politische Ver&auml;nderungen </I>im nationalen und internationalen Verkehrsgebiet (Krieg, Revolution etc.); sofern <I>Vertrauen</I> und <I>Mi&szlig;trauen </I>dadurch <I>immer wichtiger </I>bei steigender Arbeitsteilung, Ausbildung des internationalen etc. Verkehrs, Mitwirken des Kreditfaktors, ungeheuren Dimensionen moderner Kriegsf&uuml;hrung etc. (p. 108).</P>
<P>6. <I>&Auml;nderungen in Agrar-, Gewerbe- und Handelspolitik.</I> (Beispiel: Reform der britischen Korngesetzgebung.)</P>
<P>7. Ver&auml;nderungen in der <I>r&auml;umlichen Verteilung </I>und der <I>&ouml;konomischen Gesamtlage der ganzen Bev&ouml;lkerung</I>, wie Auswanderung vom platten Land in die St&auml;dte (p. 108, 109).</P>
<P>8. <I>Ver&auml;nderung in der soz[ialen] und &ouml;konomischen] Lage der einzelnen Bev&ouml;lkerungsschichten,</I> wie durch Gew&auml;hrung von Koalitionsfreiheit etc. (p. 109). {Die franz&ouml;sischen 5 Milliarden N. 29 ib.}</P>
<I><P>Kosten in der Einzelwirtschaft.</I> Unter der "Wert" produzierenden "Arbeit", worin sich alle Kosten aufl&ouml;sen, mu&szlig; namentlich auch die "Arbeit" in dem richtigen <I>weiten </I>Sinn genommen werden, worin sie "<I>alles </I>umfa&szlig;t, was an menschlichen zweckbewu&szlig;ten T&auml;tigkeiten zur Gewinnung der Ertr&auml;ge notwendig ist", also auch namentlich "die <I>geistige Arbeit </I>des Leiters <A NAME="S382"><B>|382|</A></B> und die T&auml;tigkeit, wodurch das Kapital gebildet und verwendet wird", "daher" geh&ouml;rt auch der diese T&auml;tigkeit bezahlende <I>"Kapitalgewinn"</I> zu den "konstitutiven Elementen der Kosten". "Diese Auffassung steht mit der sozialistischen Wert- und Kostentheorie und Kapitalkritik in Widerspruch" (p. 111).</P>
<P>Dunkelmann schiebt mir unter, da&szlig; "der von den Arbeitern <I>allein </I>produzierte Mehrwert den kapitalistischen Unternehmern <I>ungeb&uuml;hrlicher</I> Weise verbliebe" (N.3, p. 114). Nun sage ich das direkte Gegenteil; n&auml;mlich, da&szlig; die Warenproduktion notwendig auf einem gewissen Punkt zur "kapitalistischen" Warenproduktion wird, und da&szlig; nach dem sie beherrschenden Wertgesetz der "Mehrwert" dem Kapitalisten geb&uuml;hrt und nicht dem Arbeiter. Statt sich auf dergleichen Sophistik einzulassen, bew&auml;hrt sich dahingegen der kathedersozialistische Charakter viri obscuri durch folgende Banalit&auml;t, da&szlig; die</P>
<FONT SIZE=2><P>"unbedingten Gegner der Sozialisten" "&uuml;bersehen die allerdings zahlreichen F&auml;lle von <I>Ausbeutungsverh&auml;ltnissen</I>, in welchen die Reinertr&auml;ge <I>nicht </I>richtig (!) verteilt, die <I>einzelwirtschaftlichen Produktionskosten </I>der Unternehmungen zu sehr zuungunsten der Arbeiter (mitunter auch der Leihkapitalisten) und zugunsten der Arbeitgeber vermindert werden" (l.c.).</P>
</FONT><I><P>Volkseinkommen in England und Frankreich </I><FONT FACE="Times New Roman">(p. 120, &Ccedil;-&AElig;).</P>
</FONT><I><P>Der j&auml;hrliche Rohertrag in einem Volk:</P>
</I><P>1. Gesamtheit der im Jahr neu erzeugten G&uuml;ter. Die <I>inl&auml;ndischen Rohstoffe </I>vollst&auml;ndig ihrem Wert nach einzusetzen; die <I>aus solchen und ausl&auml;ndischen Stoffen hergestellten Gegenst&auml;nde </I>{um Doppelansatz der Rohprodukte zu vermeiden} f&uuml;r den <I>Betrag der durch die Gewerksarbeit erzielten Werterh&ouml;hung</I>; die im <I>Handel </I>umgesetzten und <I>transportierten Rohstoffe und Halbfabrikate </I>f&uuml;r den Betrag der dadurch bewirkten Werterh&ouml;hung.</P>
<P>2. <I>Einfuhr von Geld und Waren aus dem Ausland </I>aus dem Titel der Renten von <I>Forderungsrechten </I>des Inlands aus <I>Kreditgesch&auml;ften </I>oder von <I>Kapitalanlagen </I>inl&auml;ndischer Staatsangeh&ouml;riger im Ausland.</P>
<P>3. Mittelst Einfuhr ausl&auml;ndischer G&uuml;ter reell bezahlter <I>Frachterwerb der inl&auml;ndischen Reederei </I>im <I>ausw&auml;rtigen Handel und Zwischenverkehr</I>.</P>
<P>4. <I>Bares oder Waren </I>vom Ausland <I>eingef&uuml;hrt als Rimessen f&uuml;r die im Inland sich aufhaltenden Fremden</I>.</P>
<P>5. <I>Einfuhr aus unentgeltlichen Gaben,</I> wie bei <I>dauernden Tributen </I>des Auslandes ans Inland, <I>fortdauernder Einwanderung und daher regelm&auml;&szlig;iges Einwanderungsverm&ouml;gen</I>.</P>
<P>6. <I>Wert&uuml;berschu&szlig; der im internationalen Handel erfolgenden Waren- und Geldeinfuhr,</I> {aber dann abzuziehn, 1. die <I>Ausfuhr</I> ins Ausland}.</P>
<B><P><A NAME="S383">|383|</A></B> 7. <I>Wertbetrag der Nutzungen des Nutzverm&ouml;gens </I>(wie von Wohnungsh&auml;usern etc.) (p. 121, 122).</P>
<P>F&uuml;r den Reinertrag abzuziehn u.a. die "G&uuml;terausfuhr als Bezahlung f&uuml;r <I>Frachterwerb fremder Reederei</I>" (p. 123). {Die Sache nicht so einfach: <I>Produktionspreis (inl&auml;ndischer) + Fracht = Verkaufspreis</I>. F&uuml;hrt das Inland seine eignen Waren auf seinen eignen Schiffen aus, so zahlt das Ausland die Frachtkosten, wenn der daselbst herrschende Marktpreis etc.}</P>
<FONT SIZE=2><P>"Neben dauernden Tributen sind regelm&auml;&szlig;ige Zahlungen an <I>fremde Untertanen </I>im <I>Auslande </I>(Bestechungsgehalte, wie seitens Persiens an Griechen, <I>Besoldungen fremder Gelehrter </I>unter Ludwig XIV., Peterspfennige zu rechnen" (p. 123, N. 9).</P>
</FONT><P>Warum nicht die <I>Subsidien</I>, welche die deutschen F&uuml;rsten regelm&auml;&szlig;ig von Frankreich und England bezogen?</P>
<P>Sieh die naiven Sorten <I>Einkommenteile der Privaten</I>, die aus "Staats- und Kirchenleistungen " bestehn (p. 125, Note 14).</P>
<P>Einzelne und volkswirtschaftliche Wertsch&auml;tzung.</P>
<P>Die <I>Zerst&ouml;rung eines Teils eines Warenvorrats</I>, um den Rest teurer zu verkaufen, nennt Cournot, <I>"Rech[erches] sur les principes math&eacute;m[atiques] de la th&eacute;orie des richesses", 1838</I>, "une v&eacute;ritable cr&eacute;ation de richesse dans le sens commercial du mot" |eine tats&auml;chliche Schaffung von Reichtum im kommerziellen Sinne des Wortes| (p. 127, N, 3).</P>
<P>Vergleich &uuml;ber die Abnahme der Konsumtions<I>vorr&auml;te </I>der Privaten oder, <I>wie Wagner es nennt, ihres "Nutzkapitals",</I> in unsrer Kulturperiode, namentlich in Berlin, p. 128, N, 5, p. 129, N. 8 und 10; dazu zu wenig Geld oder eignes <I>Betriebskapital in dem Produktionsgesch&auml;ft </I>selbst, p. 130 und ebendaselbst, N. 11.</P>
<I><P>Relativ gr&ouml;&szlig;ere Bedeutung des ausw&auml;rtigen Handels </I>heutzutag, p. 131, N. 13, p. 132, N. 3.</P>
<P><HR size="1" align="center"></P>
<P>Fu&szlig;noten von Karl Marx</P>
<SMALL><SUP><P><A NAME="F1">(1)</A></SUP></SMALL> [In der Handschrift gestrichen:] Bei Herrn Wagner wird diese "Deduktion" aber noch sch&ouml;ner, weil er es mit <I>"dem"</I> Menschen, nicht mit "den" Menschen zu tun hat. Diese sehr einfache "Deduktion" dr&uuml;ckt Herr Wagner so aus: "Es ist ein <I>nat&uuml;rliches Streben </I>des Menschen" (lies: des deutschen &Ouml;konomieprofessors), "das Verh&auml;ltnis", wonach Dinge der Au&szlig;enwelt als Befriedigungsmittel menschlicher Bed&uuml;rfnisse nicht nur sind, sondern als solche sprachlich anerkannt sind und daher auch dienen <A HREF="me19_355.htm#ZF1">&lt;=</A></P>
<P><HR size="1" align="center"></P>
<P>Textvarianten</P>
<SMALL><SUP><P><A NAME="T1">{1}</A></SUP></SMALL> In der Handschrift: der Kornpreis <A HREF="me19_355.htm#ZT1">&lt;=</A></P>
<SMALL><SUP><P><A NAME="T2">{2}</A></SUP></SMALL> In der Handschrift: Produkt <A HREF="me19_355.htm#ZT2">&lt;=</A></P>
<SMALL><SUP><P><A NAME="T3">{3}</A></SUP></SMALL> In der Handschrift: letztrer <A HREF="me19_355.htm#ZT3">&lt;=</A></P>
<SMALL><SUP><P><A NAME="T4">{4}</A></SUP></SMALL> In der Handschrift: ersterer <A HREF="me19_355.htm#ZT4">&lt;=</A></P>
<HR size="1" align="center">
<TABLE width=600 border="0" align="center" cellspacing=0 cellpadding=0>
<TR>
<TD bgcolor="#ffffee" width="1" rowspan=2></TD>
<TD bgcolor="#ffffee" height="1" colspan=2></TD>
</TR>
<TR>
<TD ALIGN="center" width="299" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A HREF="http://www.mlwerke.de/index.shtml"><FONT size="2" color="#006600">MLWerke</FONT></A></TD>
<TD ALIGN="center" width="299" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A href="../default.htm"><FONT size=2 color="#006600">Marx/Engels - Werke</FONT></A></TD>
<TD bgcolor="#6C6C6C" width=1></TD>
</TR>
<TR>
<TD bgcolor="#6C6C6C" height=1 colspan=4></TD>
</TR>
</TABLE>
</BODY>
</HTML>