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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>August Bebel - Die Frau und der Sozialismus - Vorrede zur vierunddrei&szlig;igsten Auflage</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="beaa_001.htm"><FONT SIZE=2>Vorrede zur f&uuml;nfundzwanzigsten Auflage</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="beaa_000.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="beaa_021.htm"><FONT SIZE=2>Vorrede zur f&uuml;nfzigsten Auflage</FONT></A></P>
<FONT SIZE=2><P>August Bebel - "Die Frau und der Sozialismus" - 62. Auflage, Berlin/DDR, 1973, S. 19-20.</P>
<P>1. Korrektur.<BR>
Erstellt am 31.1.1999.</P>
</FONT><FONT SIZE=4><P ALIGN="CENTER">VORREDE ZUR VIERUNDDREISSIGSTEN AUFLAGE</P>
</FONT><B><P><A NAME="S19">|19|</A></B> Seit der f&uuml;nfundzwanzigsten Auflage dieser Schrift habe ich eine Erg&auml;nzung oder teilweise Umarbeitung derselben unterlassen. Aber die fortgesetzte Nachfrage nach dem Buche lie&szlig; es mir w&uuml;nschenswert erscheinen, wieder eine Revision seines Inhalts vorzunehmen. </P>
<P>An den Grundanschauungen, die bisher in dem Buche zum Ausdruck kamen, fand ich nichts zu &auml;ndern. Wohl aber habe ich eine Reihe neuer Tatsachen, die seit dem Erscheinen der f&uuml;nfundzwanzigsten Auflage bekannt wurden, ber&uuml;cksichtigt und ebenso eine Reihe neuer literarischer Erscheinungen, die beachtenswerte Auffassungen enthielten, in den Kreis seiner Er&ouml;rterungen gezogen. Auch sind eine Reihe von Mitteilungen und Winken, die mir wiederum aus dem Kreise seiner Leser zugingen und wof&uuml;r ich den Betreffenden hiermit meinen verbindlichsten Dank ausspreche, ber&uuml;cksichtigt worden. </P>
<P>Um das Buch an Umfang nicht noch weiter anschwellen zu lassen, war ich gen&ouml;tigt, unter dem zugestr&ouml;mten Material eine begrenzte Auswahl zu treffen. Es w&auml;re bei der Masse des vorhandenen Stoffes ein leichtes gewesen, seinen Inhalt zu verdoppeln. Gegen eine solche Erweiterung sprachen aber die verschiedensten Gr&uuml;nde. </P>
<P>Was das Buch bezweckt und, wie ich wohl sagen darf, in hohem Grade erreichte - Bek&auml;mpfung der Vorurteile, die der vollen Gleichberechtigung der Frau entgegenstehen, sowie die Propaganda f&uuml;r die sozialistischen Ideen, deren Verwirklichung allein der Frau ihre soziale Befreiung verb&uuml;rgen -, wird es auch in der nunmehr vorliegenden Gestalt und, wie ich hoffe, in noch h&ouml;herem Grade erreichen. Vergeht doch kein Tag, der dem Denkenden nicht immer neue Belege daf&uuml;r bringt, da&szlig; nur eine Umgestaltung von Staat und Gesellschaft von Grund aus der immer gr&ouml;&szlig;er werdenden Zerr&uuml;ttung unserer staatlichen und sozialen Zust&auml;nde ein Ende bereiten kann. </P>
<P>Die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer solchen Umgestaltung hat nicht nur immer weitere Kreise der proletarischen Frauenwelt er- <A NAME="S20"><B>|20|</A></B> griffen, auch die b&uuml;rgerliche Frauenbewegung ist in ihren Bestrebungen immer weitergetrieben worden und stellt Forderungen, die fr&uuml;her nur die vorgeschrittensten Elemente zu stellen wagten. Die Frauenbewegung hat in fast allen Kulturl&auml;ndern von Jahr zu Jahr immer mehr Boden gefa&szlig;t, und wenn in dieser Bewegung auch noch viel Unklares und Halbes zu finden ist, diese Unzul&auml;nglichkeit bleibt den in ihr t&auml;tigen Elementen auf die Dauer nicht verborgen; sie werden weitergetrieben, sie m&ouml;gen wollen oder nicht. Ein ganz besonderes Merkzeichen von dem Fortschritt der Bewegung ist die gewaltig angeschwollene Literatur &uuml;ber die Frauenfrage, die genau zu verfolgen die Kr&auml;fte eines einzelnen &uuml;bersteigt. Wohl h&auml;lt auch hier nur selten die Qualit&auml;t mit der Quantit&auml;t Schritt, aber sie ist ein Zeichen der geistigen Regsamkeit, und schlie&szlig;lich ist auf anderen Gebieten geistiger T&auml;tigkeit dieser Unterschied nicht minder gro&szlig;. Die Hauptsache ist, die Bewegung marschiert, und was etwa die Einsicht der einzelnen versieht, verbessert der Instinkt der Masse, die, einmal in Bewegung gebracht, ihren Weg nicht verfehlt.<I> </P>
<P>Berlin-Sch&ouml;neberg, den 15. November 1902</I> </P>
<P ALIGN="RIGHT">A. BEBEL</P></BODY>
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