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<TITLE>Karl Marx: Luther als Schiedsrichter zwischen Strauß und Feuerbach</TITLE><!-- #EndEditable -->
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<P><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/ Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band <!-- #BeginEditable "Band" -->1<!-- #EndEditable -->. Berlin/DDR. 19<!-- #BeginEditable "Jahr" -->76<!-- #EndEditable -->. S. <!-- #BeginEditable "Seitenzahl" -->26/27<!-- #EndEditable -->.
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<BR>1,5. Korrektur
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<BR><!-- #BeginEditable "Erstelldatum" -->Erstellt am 30.08.1999<!-- #EndEditable --></SMALL></P>
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<H2><!-- #BeginEditable "Autor" -->Karl Marx<!-- #EndEditable --></H2>
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<H1><!-- #BeginEditable "%DCberschrift" -->Luther als Schiedsrichter zwischen Strauß und Feuerbach<!-- #EndEditable --></H1>
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<!-- #BeginEditable "Editionsgeschichte" -->
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<H1></H1>
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<P></P>
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<P><SMALL>Geschrieben Ende Januar 1842.
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<BR>Aus: »Anekdota zur neuesten deutschen Philosophie und Publicistik«, Bd. II, 1843</SMALL></P><!-- #EndEditable -->
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<!-- #BeginEditable "Textk%F6rper" -->
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<P></P>
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<P><STRONG>|26|</STRONG> Strauß und Feuerbach! Wer von beiden hat recht in der neulich angeregten Frage vom Begriffe des Wunders? St[rauß], der auf den Gegenstand noch als Theolog, darum befangen, oder F[euerbach], der ihn als Nichttheolog, darum frei betrachtet? St[rauß], der die Dinge ansieht, wie sie in den Augen der spekulativen Theologie <EM>erscheinen, </EM>oder F[euerbach], der sie sieht, wie sie <EM>sind?</EM></P>
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<P>St[rauß], der es zu keinem entscheidenden Urteil über das Wunder bringt, noch eine besondere, vom Wunsche unterschiedene Macht des Geistes durch das Wunder hindurch ahndet - gleich als wäre nicht der Wunsch eben diese von ihm aus geahndete Macht des Geistes oder Menschen, nicht z.B. der Wunsch, frei zu sein, der <EM>erste </EM>Aktus der Freiheit - oder F[euerbach], der kurzen Prozeß macht und sagt: das Wunder ist die Realisation eines natürlichen oder menschlichen Wunsches auf supranaturalistische Weise? Wer von beiden hat recht? Luther - eine sehr gute Autorität, eine Autorität, die alle protestantischen Dogmatiken samt und sonders unendlich überwiegt, weil die Religion bei ihm eine <EM>unmittelbare Wahrheit, </EM>sozusagen <EM>Natur </EM>war - Luther entscheide.</P>
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<P>Luther sagt <EM>zum Beispiel </EM>- denn es ließen sich unzählige ähnliche Stellen aus ihm anführen - über die Erweckung der Toten bei Lucas 7:</P>
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<P class="zitat">»Unsers Herrn Jesu Christi Werk sollen wir anders und <EM>höher </EM>ansehen, denn der Menschen Werk, denn um der Ursachen willen sind sie auch uns fürgeschrieben, daß wir an denselben Werken erkennen sollen, was er für ein Herr sei, nämlich ein <EM>solcher Herr </EM>und <EM>Gott, der helfen </EM>kann, <EM>da sonst niemand vermag zu helfen, </EM>also daß kein Mensch so hoch und tief gefallen sei, dem er nicht aushelfen könne, es sei auch die Not, wie sie wolle.« »Und was ist <EM>bei </EM>unserm <EM>Herrn Gott unmöglich, </EM>daß wir's nicht getrost auf ihn wagen wollten? Er hat ja aus nichts Himmel und Erden und <EM>alles geschaffen. </EM>Er macht noch alle Jahr die Bäume voll Kirschen, Spillinge, Äpfel und Birnen, und <EM>bedarf nichts dazu. </EM>Unmöglich ist's unsereinem, wenn im Winter der Schnee liegt, daß <STRONG><A name="S27"></A>|27|</STRONG> er ein einiges Kirschlein aus dem Schnee bringen sollte. Aber Gott ist der Mann, der <EM>alles kann zurecht bringen, </EM>der da <EM>lebendig machen kann, was tot ist, </EM>und <EM>rufen </EM>dem, was <EM>nicht ist, daß es sei, </EM>Summa, <EM>es se</EM>i so tief gefallen, wie es wolle, so ist's unserm Herrn Gott nicht zu tief gefallen, daß er's nicht könnte emporheben und aufrichten. Das ist not, daß wir solche Werke an Gott erkennen und wissen, daß <EM>ihm nichts unmöglich </EM>ist, auf <EM>daß, wenn es übel zugehet, wir lernen auf seine Allmächtigkeit unerschrocken sein. Es </EM>komme der Türke oder ein ander <EM>Unglück, </EM>daß wir denken, es sei ein Helfer und Retter da, der eine Hand habe, die <EM>allmächtig ist und helfen könne. </EM>Und das ist der rechte, wahrhaftige Glaube<EM>.« »An Gott soll </EM>man <EM>keck</EM> sein und <EM>nicht verzagen. </EM>Denn was ich und andere Menschen nicht können und vermögen, das kann und vermag er. <EM>Kann ich und andere Leute mehr </EM>nicht <EM>helfen, so kann er mir helfen und mich auch vom Tode erretten, </EM>wie der 68. Psalm sagt: <EM>Wir haben einen Gott, der da hilft, </EM>und den <EM>Herrn Herrn, der vom Tode errettet. </EM>Daß also unser Herz immer keck und getrost sei und an Gott festhalte. Und das sind Herzen, die Gott recht dienen und ihn lieben, nämlich die unverzagt und unerschrocken sind.« »In <EM>Gott </EM>und seinem <EM>Sohn Jesu Christo </EM>sollen wir <EM>keck </EM>sein. Denn was <EM>wir nicht können, das kann er; was wir nicht haben, das hat er. Können wir uns nicht helfen, so kann er helfen und will </EM>es <EM>sehr gern und willig tun, </EM>wie man hier siehet.« (Luthers Werke. Leipzig 1732. [Teil XVI] S. 442 bis 445)</P>
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<P>In diesen wenigen Worten habt ihr eine <EM>Apologie </EM>der ganzen Feuerbachschen Schrift - eine Apologie von den Definitionen der <EM>Vorsehung, Allmacht, Kreation, </EM>des <EM>Wunders, </EM>des <EM>Glaubens, </EM>wie sie in dieser Schrift gegeben sind. 0 schämt euch, ihr Christen, ihr vornehmen und gemeinen, gelehrten und ungelehrten Christen, <EM>schämt </EM>euch, daß ein <EM>Antichrist </EM>euch das Wesen des Christentums in seiner wahren unverhüllten Gestalt zeigen mußte! Und euch, ihr spekulativen Theologen und Philosophen, rate ich: macht euch frei von den Begriffen und Vorurteilen der bisherigen spekulativen Philosophie, wenn ihr anders zu den Dingen, wie sie sind, d.h. zur <EM>Wahrheit </EM>kommen wollt. Und es gibt keinen andern Weg für euch zur <EM>Wahrheit </EM>und <EM>Freiheit, </EM>als <EM>durch </EM>den <EM>Feuer-bach. </EM>Der Feuerbach ist das <EM>Purgatorium </EM>der Gegenwart.</P>
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<P><EM>Kein Berliner.</EM></P><!-- #EndEditable -->
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<P><SMALL>Pfad: »../me/me<!-- #BeginEditable "Verzeichnis" -->01<!-- #EndEditable -->«</SMALL></P>
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