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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>John Reed: 10 Tage die die Welt ersch&uuml;tterten</TITLE>
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VORWORT ZUR RUSSISCHEN AUSGABE:
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&AElig;Zehn Tage, die die Welt ersch&uuml;tterten" hat John Reed sein
ausgezeichnetes Buch benannt. Hier sind die ersten Tage der Oktoberrevolution
ungew&ouml;hnlich eindrucksvoll und stark beschrieben. Es ist keine einfache
Aufz&auml;hlung von Tatsachen, keine Sammlung von Dokumenten, es ist eine
Reihe lebendiger, derart typischer Szenen, da&szlig; jedem Teilnehmer der
Revolution die analogen Szenen, deren Zeuge er war, in Erinnerung kommen
m&uuml;ssen. All diese aus dem Leben gegriffenen Bilder k&ouml;nnen die Stimmung
der Massen gar nicht besser wiedergeben - eine Stimmung ,auf deren Hintergrund
jeder Akt der gro&szlig;en Revolution besonders klar verst&auml;ndlich wird.
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Auf den ersten Blick erscheint es seltsam, wie ein Ausl&auml;nder, ein
Amerikaner, der die Sprache und den Alltag des Volkes nicht kannte, dieses
Buch schreiben konnte. Ausl&auml;nder schreiben &uuml;ber Sowjetru&szlig;land
anders. Sie verstehen die sich vollziehenden Ereignisse entweder &uuml;berhaupt
nicht oder greifen einzelne Tatsachen heraus, die nicht immer typisch sind
und verallgemeinern diese.
<P>
Es hat freilich sehr wenige Augenzeugen der Revolution gegeben.
<P>
John Reed war kein gleichg&uuml;ltiger Beobachter, er war ein leidenschaftlicher
Revolution&auml;r, ein Kommunist, der den Sinn der Ereignisse, den Sinn des
gro&szlig;en Kampfes erfa&szlig;t hat.
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Dieses Verstehen gab ihm jenen scharfen Blick, ohne den er ein solches Buch
niemals h&auml;tte schreiben k&ouml;nnen .Die Russen schreiben auch anders
&uuml;ber die Oktoberrevolution: sie geben entweder eine Einsch&auml;tzung
der Revolution oder schildern jene Episoden, die sie selbst miterlebt haben.
Das Buch John Reeds vermittelt das allgemeine Bild einer echten Volksrevolution,
und daher wird es eine besonders gro&szlig;e Bedeutung f&uuml;r die Jugend
haben, f&uuml;r die k&uuml;nftigen Generationen, f&uuml;r diejenigen, f&uuml;r
die die Oktoberrevolution bereits Geschichte sein wird. Das Buch John Reeds
ist ein Epos eigener Art. John Reed hat sich mit der russischen Revolution
ganz verbunden. Sowjetru&szlig;land wurde ihm vertraut und nahe. Er starb
hier am Typhus und wurde unter der Roten Mauer bestattet. Derjenige, der
die Bestattung der Opfer der Revolution so geschildert hat wie John Reed,
ist dieser Ehre w&uuml;rdig.
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N. KRUPSKAJA
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