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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>Karl Marx - Brief an die Redaktion der Augsburger "Allgemeinen Zeitung"</TITLE>
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<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me14_kv.htm"><FONT SIZE=2>Inhaltsverzeichnis Briefe und Erkl&auml;rungen zur Auseinandersetzung mit Karl Vogt</FONT></A></P>
<FONT SIZE=2><P>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972, unver&auml;nderter Nachdruck der 1. Auflage 1961, Berlin/DDR. S. 698-699.</P>
<P>1. Korrektur<BR>
Erstellt am 31.08.1998.</P>
</FONT><H2>Karl Marx </H2>
<H1>[Brief an die Redaktion der Augsburger "Allgemeinen Zeitung"] </H1>
<P><HR></P>
<B><P><A NAME="S698">&lt;698&gt;</A></B> 21. Febr. 1860 <BR>
6, Thornckiffe Grove, <BR>
Oxford Road, Manchester<I> </P>
<P ALIGN="CENTER">An die Redaktion der Augsburger "Allgemeinen Zeitung"</P>
<P ALIGN="RIGHT">Privat</I> </P>
<P>In einem der beiden Briefe d.d. 16. Okt. 59, die ich von der Redaktion der Augsburger "Allgemeinen Zeitung" erhielt, hei&szlig;t es w&ouml;rtlich: </P>
<P>"Seien Sie unsrer<I> besondern Erkenntlichkeit</I> versichert, wo wir irgend Gelegenheit haben, Ihnen, hochgeehrtester Herr, unsern<I> Dank</I><FONT COLOR="#ff0000"> </FONT>auszudr&uuml;cken." </P>
<P>Da&szlig; ich "Dank" oder "besondere Erkenntlichkeit" von der Augsburger "Allgemeinen Zeitung" weder w&uuml;nschte noch erwartete, zeigt hinl&auml;nglich mein <A HREF="me14_687.htm">Antwortschreiben d.d. Okt. 19</A>. Was ich aber erwartete, war in dieser<I> speziellen Angelegenheit</I> wenigstens die common fairness &lt;elementare Anst&auml;ndigkeit&gt;, die kein englisches Blatt, von welcher Farbe auch immer, zu versagen wagt. </P>
<P>Die "besondere Erkenntlichkeit" u. der "Dank" konstatierten sich nun, wie folgt: </P>
<P>1. Meine <A HREF="me14_688.htm">erste Erkl&auml;rung</A><FONT COLOR="#ff0000"> </FONT>wurde<I> nicht</I> gedruckt. Statt dessen Blinds freche, mit zwei falschen, durch conspiracy erhaltnen Zeugnissen. Die "Reform" in Hamburg druckte die Erkl&auml;rung sofort. </P>
<P>2. In meiner Gegenerkl&auml;rung gegen Blind hatte ich schon douce violence &lt;sanfte Gewaltanwendung&gt;<FONT COLOR="#ff0000"> </FONT>n&ouml;tig, um ihr Aufnahme zu sichern. Dabei erschien sie nicht, wie ich mit <A NAME="S699"><B>&lt;699&gt;</A></B> Recht verlangt hatte, an derselben Stelle, wie Blinds Angriff, n&auml;mlich im Hauptblatt. </P>
<P>3. Die Augsburger "Allgemeine Zeitung" nimmt eine zweite Erkl&auml;rung Blinds auf, worin er die Schamlosigkeit hat, von glatten L&uuml;gen zu sprechen u. sich wieder auf die zwei kriminalistisch verfolgbaren Zeugnisse von Wiehe u. Hollinger zu beziehen. Sie erkl&auml;rt damit die Akten f&uuml;r geschlossen u. schneidet mir die Antwort ab. </P>
<P>4. Ich sende am 6. Feb. der Augsburger "Allgemeinen Zeitung" meine letzte Erkl&auml;rung zu mit dem <A HREF="me14_694.htm">englischen Zirkular</A>.<FONT COLOR="#ff0000"> </FONT>Die hochl&ouml;bliche Redaktion schiebt sie beiseite u. druckt statt dessen die Erkl&auml;rung Blinds,<I> die nur infolge meines Zirkulars entstand</I>. Sie hat sich nat&uuml;rlich geh&uuml;tet, das von diesem gro&szlig;en Diplomaten beigelegte billet doux &lt;Liebesbriefchen&gt;<FONT COLOR="#ff0000"> </FONT>abzudrucken. Sie druckt ferner Biscamps Erkl&auml;rung ab, drei Tage sp&auml;ter datiert (n&auml;mlich London 9. Feb.) als meine. Endlich, nachdem sie sich &uuml;berzeugt hat, da&szlig; meine Erkl&auml;rung in der "K&ouml;lnischen Zeitung", der "Volks-Zeitung" usw. l&auml;ngst abgedruckt ist, entschlie&szlig;t sie sich zum Druck, aber - nimmt sich die liebensw&uuml;rdige Freiheit, mich zu<I> zensieren</I> u. willk&uuml;rliche Ver&auml;nderungen vorzunehmen. Ich habe in K&ouml;ln 1842/1843 unter doppelter k. pr. Zensur gestanden, ahnte aber nie, da&szlig; ich anno 1860 noch unter die Zensur des Herrn Dr. Kolb et Co. geraten sollte. </P>
<P>Ich halte es f&uuml;r g&auml;nzlich nutzlos, solches Verfahren n&auml;her zu charakterisieren.<I> </P>
<P ALIGN="RIGHT">K. Marx </P></I></BODY>
</HTML>