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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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<TITLE>Friedrich Engels - &Uuml;ber die Konzentration des Kapitals in den Vereinigten Staaten</TITLE>
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<META name="description" content="&Uuml;ber die Konzentration des Kapitals in den Vereinigten Staaten">
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<TD ALIGN="center" width="199" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A HREF="http://www.mlwerke.de/index.shtml"><FONT size="2" color="#006600">MLWerke</A></FONT></TD>
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<TD ALIGN="center" width="199" height=20 valign=middle bgcolor="#99CC99"><A HREF="../me_ak82.htm"><FONT size=2 color="#006600">Artikel und Korrespondenzen 1882</A></TD>
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<TD valign="top"><SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: </SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 19, 4. Auflage 1973, unver&auml;nderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 306-308.</SMALL></TD>
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<TD><SMALL>Korrektur:</SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>1</SMALL></TD>
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<TD><SMALL>Erstellt:</SMALL></TD>
<TD><SMALL>&nbsp;&nbsp;</SMALL></TD>
<TD><SMALL>18.07.1999</SMALL></TD>
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<H2>Friedrich Engels</H2>
<H1>[&Uuml;ber die Konzentration des Kapitals in den Vereinigten Staaten]</H1>
<FONT SIZE=2><P>Geschrieben am 3. Mai 1882.</P>
</FONT><P><HR size="1" align="center"></P>
<FONT SIZE=2><P>["Der Sozialdemokrat" Nr. 21 vom 18. Mai 1882]</P>
</FONT><B><P>|306|</B> <I>Mit welcher fabelhaften Geschwindigkeit die Konzentration des Kapitals</I> in den Vereinigten Staaten von Amerika vor sich geht, zeigt eine vor kurzem in englischen Bl&auml;ttern ver&ouml;ffentlichte Statistik. Nach derselben ist der Reichste unter den Reichen Herr <I>Vanderbilt</I> in <I>New York</I>. Dieser Eisenbahn-, Land-, Schlot- etc. Baron wird auf gegen <I>300 Millionen Dollars</I> (1 Dollar = 4 Mark 25 Pfennige) Verm&ouml;gen -"Wert", sagt der Amerikaner - gesch&auml;tzt. Er besitzt 65 Millionen Dollars in Vereinigten-Staaten-Anleihen (Bonds), 50 Millionen Aktien der New-York-Central- und Hudson-River-Eisenbahn sowie 50 Millionen Aktien anderer Eisenbahngesellschaften, ferner einen kolossalen Grundbesitz, sowohl in New York als auch im Innern des Landes. Herr Vanderbilt, f&uuml;gen die Bl&auml;tter bewundernd hinzu, kann verschiedene Rothschilds aufkaufen und bleibt doch immer noch der reichste Mann der Welt.</P>
<P>Und dieses kolossale Verm&ouml;gen hat die Familie Vanderbilt in zirka 30 Jahren zusammengespart! Der Fall, schreibt die "Whitehall Revicw", steht ohnegleichen da in der Geschichte. Wir glauben's auch.</P>
<P>Nach Vanderbilt folgen in der Liste der Geldprotzen:</P>
<I><P>Jay Gould</I>, gleichfalls ber&uuml;chtigter Eisenbahngauner - 100 Millionen Dollars; <I>Mackay</I>, der Silberminenbesitzer, Macher der Agitation f&uuml;r die "vertragsm&auml;&szlig;ige Doppelw&auml;hrung" - 50 Millionen; <I>Crocker</I> - 50 Millionen; <I>John Rockefeller</I>, Petroleumritter - aber kein Petroleur - 40 Millionen; <I>C. P. Huntington </I>- 20 Millionen; <I>D. O. Mills </I>- 20 Millionen; Senator <I>Fair </I>- 30 Millionen; Ex-Gouverneur <I>Stanford </I>- 40 Millionen; <I>Russel Sage </I>-15 Millionen; <I>J. R. Keene </I>- 15 Millionen; <I>S. J. Tilden </I>- 15 Millionen; <I>E. D. Morgan </I>- 10 Millionen; <I>Samuel Sloan </I>- 10 Millionen; <I>Garrison </I>-10 Millionen; <I>Cyrus W. Field </I>- 10 Millionen; <I>Hugh J. Jewett </I>- 5 Millionen; <A NAME="S307"><B>|307|</A></B> <I>Sidney Dillon </I>- 5 Millionen; <I>David Dows </I>- 5 Millionen; <I>J. D. Navarro </I>-5 Millionen; <I>John W. Garrett </I>- 5 Millionen; <I>W. B. Astor </I>- 5 Millionen.</P>
<P>Soweit die Liste, die indes durchaus nicht ersch&ouml;pfend ist. Die Zahl der amerikanischen Geldf&uuml;rsten ist noch weit gr&ouml;&szlig;er. Und diese fabelhafte Reichtumsakkumulation wird durch die enorme Einwanderung in Amerika noch von Tag zu Tag gesteigert. Denn direkt und indirekt kommt dieselbe in erster Linie den Kapitalmagnaten zugute. Direkt, indem sie die Ursache einer rapiden Steigerung der Bodenpreise ist, indirekt, indem die Mehrzahl der Einwanderer den Lebensstand der amerikanischen Arbeiter herabdr&uuml;ckt. Schon jetzt finden wir in den zahllosen Streikberichten, welche unsere amerikanischen Bruderorgane melden, einen immer gr&ouml;&szlig;eren Prozentsatz von Streiks zur Abwehr von Lohnreduktionen, und die meisten auf Lohnerh&ouml;hung abzielenden Streiks sind im Grunde auch nichts anderes, denn sie sind entweder hervorgerufen durch die enorme Steigerung der Preise oder durch das Ausbleiben der sonst im Fr&uuml;hjahr &uuml;blichen Lohnerh&ouml;hungen.</P>
<P>Auf diese Weise tr&auml;gt der Auswandererstrom, den Europa jetzt j&auml;hrlich nach Amerika entsendet, nur dazu bei, die kapitalistische Wirtschaft mit all ihren Folgen auf die Spitze zu treiben, so da&szlig; &uuml;ber kurz oder lang ein kolossaler Krach dr&uuml;ben unvermeidlich wird. Dann wird der Auswandererstrom stocken oder vielleicht gar seinen Lauf zur&uuml;cknehmen, d.h. der Moment gekommen sein, wo der europ&auml;ische, speziell der deutsche Arbeiter vor der Alternative steht: Hungertod oder Revolution! Steht aber die Alternative einmal so, dann ade - ihr Gl&uuml;ckspilze des heiligen preu&szlig;isch-deutschen Kaiserreichs!</P>
<P>Und der Moment ist n&auml;her, als es die meisten sich tr&auml;umen lassen. Schon h&auml;lt es f&uuml;r die Einwanderer dr&uuml;ben schwer, Arbeit zu finden, immer deutlicher zeigen sich die Vorboten der nahenden Gesch&auml;ftskrisis, ein noch so geringf&uuml;giger Anla&szlig; im entscheidenden Moment gen&uuml;gt, und - der Krach ist da!</P>
<P>Darum, so sehr wir auch mit der "New Yorker Volkszeitung" die Auswanderung aus Deutschland bedauern, so sehr wir &uuml;berzeugt sind, da&szlig; dieselbe zun&auml;chst eine wesentliche Verschlechterung der Lage der amerikanischen Arbeiter im Gefolge haben wird, und so sehr wir ferner mit ihr w&uuml;nschten, da&szlig; die deutschen Arbeiter ihr ganzes Augenmerk ausschlie&szlig;lich auf die Verbesserung ihrer Lage in Deutschland richteten, so k&ouml;nnen wir ihren Pessimismus doch nicht teilen. Wir m&uuml;ssen eben mit den Verh&auml;ltnissen rechnen, und - da dieselben, dank der Kurzsichtigkeit und Habgier unserer Gegner, eine Entwicklung im wirklich reformatorischen Sinne <A NAME="S308"><B>|308|</A></B> immer mehr ausschlie&szlig;en - unsere Aufgabe dann suchen, die Geister, allen Angstmeiern zum Trotz, vorzubereiten auf den revolution&auml;ren Gang der Ereignisse.</P>
<P>F&uuml;r den Konflikt: Riesenhafte Konzentration des Kapitals einerseits und wachsendes Massenelend andererseits, gibt es nur eine L&ouml;sung: Die soziale Revolution!</P>
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