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<title>Friedrich Engels - Die deutsche Reichsverfassungskampagne - I</title>
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<p align="center"><a href="me07_109.htm"><font size="2">Inhalt</font></a> | <a href=
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"me07_115.htm"><font size="2">I - Rheinpreussen</font></a></p>
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<p><small>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 7, "Die deutsche
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Reichsverfassungskampagne", S. 111-114<br>
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Dietz Verlag, Berlin/DDR 1960</small></p>
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<p align="center"><font size="5">Einleitung</font></p>
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<div style="margin-left: 8em">
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<p><font size="2">Hecker, Struve, Blenker, Zitz und Blum,<br>
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Bringt die deutschen Fürsten um!</font></p>
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<p><b><a name="S111" id="S111"><111></a></b> In diesem Refrain, den die süddeutsche
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"Volkswehr" von der Pfalz bis zur Schweizer Grenze auf allen Chausseen und in allen
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Wirtshäusern erschallen ließ nach der bekannten meerumschlungenen Melodie, halb
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Choral, halb Drehorgelleier - in diesem Refrain ist der ganze Charakter der "großartigen
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Erhebung für die Reichsverfassung" zusammengefaßt. Hier habt ihr in zwei Zeilen ihre
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großen Männer, ihre letzten Zwecke, ihre brave Gesinnungstüchtigkeit, ihren edlen
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Haß gegen die "Tyrannen" und zugleich ihre gesamte Einsicht in die gesellschaftlichen und
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politischen Verhältnisse.</p>
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<p>Unter allen den Bewegungen und Zuckungen, die in Deutschland durch die Februarrevolution und
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ihre weitere Entwickelung hervorgerufen wurden, zeichnet sich die Reichsverfassungskampagne durch
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ihren klassisch deutschen Charakter aus. Ihre Veranlassung, ihr Auftreten, ihre Haltung, ihr
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ganzer Verlauf waren durch und durch deutsch. Wie die Junitage 1848 den gesellschaftlichen und
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politischen Entwickelungsgrad Frankreichs, so bezeichnet die Reichsverfassungskampagne den
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gesellschaftlichen und politischen Entwickelungsgrad Deutschlands, und namentlich
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Süddeutschlands.</p>
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<p>Die Seele der ganzen Bewegung war die Klasse der <i>kleinen Bourgeoisie</i>, der vorzugsweise
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sogenannte <i>Bürgerstand</i>, und diese Klasse ist gerade in Deutschland, namentlich im
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Süden, vorherrschend. Die Kleinbürgerschaft war es, die in Märzvereinen,
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demokratisch-konstitutionellen Vereinen, vaterländischen Vereinen, in sehr vielen
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sogenannten demokratischen Vereinen und in beinahe der ganzen demokratischen Presse der
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Reichsverfassung ebenso massenhafte wie unschädliche Grütlischwüre geleistet und
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einen Kampf gegen die "renitenten" Fürsten geführt hatte, dessen einziges Resultat
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zunächst freilich nur das eigene erhebende Bewußtsein erfüllter
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Bürgerpflicht war. Die Kleinbürgerschaft war es, die durch die entschiedene und
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sogenannte <a name="S112" id="S112"><b><112></b></a> äußerste Linke der
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Frankfurter Versammlung, also speziell durch das Stuttgarter Parlament und die
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"Reichsregentschaft" vertreten, der ganzen Bewegung die offizielle Spitze lieferte; die
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Kleinbürgerschaft endlich herrschte in den lokalen Landesausschüssen,
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Sicherheitsausschüssen, provisorischen Regierungen und Konstituanten, die in Sachsen, am
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Rhein und in Süddeutschland sich größere oder geringere Verdienste um die
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Reichsverfassung erwarben.</p>
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<p>Die kleine Bourgeoisie, hätte es von ihr abgehangen, würde schwerlich den
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Rechtsboden des gesetzlichen, friedlichen und tugendhaften Kampfes verlassen und statt der
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sogenannten Waffen des Geistes die Musketen und den Pflasterstein ergriffen haben. Die Geschichte
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aller politischen Bewegungen seit 1830 in Deutschland wie in Frankreich und England zeigt uns
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diese Klasse stets großprahlerisch, hochbeteuernd und stellenweise selbst extrem in der
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Phrase, solange sie keine Gefahr sieht; furchtsam, zurückhaltend und abwiegend, sobald die
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geringste Gefahr herannaht; erstaunt, besorgt, schwankend, sobald die von ihr angeregte Bewegung
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von andern Klassen aufgegriffen und ernsthaft genommen wird; um ihrer kleinbürgerlichen
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Existenz willen die ganze Bewegung verratend, sobald es zum Kampfe mit den Waffen in der Hand
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kommt - und schließlich infolge ihrer Unentschlossenheit stets vorzugsweise geprellt und
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mißhandelt, sobald die reaktionäre Partei gesiegt hat.</p>
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<p>Hinter der kleinen Bourgeoisie stehen aber überall andere Klassen, die die von ihr und in
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ihrem Interesse provozierte Bewegung aufnehmen, ihr einen bestimmteren, energischeren Charakter
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geben und sich ihrer womöglich zu bemächtigen suchen: das <i>Proletariat</i> und ein
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großer Teil der <i>Bauern</i>, denen sich außerdem die avanciertere Fraktion der
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Kleinbürgerschaft eine Zeitlang anzuschließen pflegt.</p>
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<p>Diese Klassen, das Proletariat der größeren Städte an der Spitze, nahmen die
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hochbeteuernden Versicherungen im Interesse der Reichsverfassung ernsthafter, als es den
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kleinbürgerlichen Agitatoren lieb war. Wollten die Kleinbürger, wie sie jeden
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Augenblick schwuren, für die Reichsverfassung "Gut und Blut einsetzen", so waren die
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Arbeiter und in vielen Gegenden auch die Bauern bereit, dasselbe zu tun unter der zwar
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stillschweigenden, aber allen Parteien vollkommen bekannten Bedingung, daß nach dem Siege
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die Kleinbürgerschaft dieselbe Reichsverfassung gegen ebendieselben Proletarier und Bauern
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zu verteidigen haben würde. Diese Klassen trieben die kleine Bourgeoisie bis zum offenen
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Bruch mit der bestehenden Staatsgewalt. Konnten sie es nicht verhindern, daß sie von ihren
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krämerhaften Bundesgenossen noch während des Kampfes verraten wurden, so hatten sie
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wenigstens die Satis- <a name="S113" id="S113"><b><113></b></a> faktion, daß dieser
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Verrat nach dem Siege der Kontrerevolution von den Kontrerevolutionären selbst
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gezüchtigt wurde.</p>
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<p>Auf der andern Seite schloß sich im Beginn der Bewegung die entschiedenere Fraktion der
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größeren und mittleren Bourgeoisie ebenfalls an die Kleinbürgerschaft an, gerade
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wie wir dies in allen früheren kleinbürgerlichen Bewegungen in England und Frankreich
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finden. Die Bourgeoisie herrscht nie in ihrer Gesamtheit; abgesehen von den Kasten des
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Feudalismus, die sich etwa noch einen Teil der politischen Gewalt aufbewahrt haben, spaltet sich
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selbst die große Bourgeoisie, sowie sie den Feudalismus besiegt hat, in eine regierende und
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eine opponierende Partei, die gewöhnlich durch die Bank auf der einen, die Fabrikanten auf
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der andern Seite repräsentiert werden. Die opponierende, progressive Fraktion der
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großen und mittleren Bourgeoisie hat dann gegenüber der herrschenden Fraktion mit der
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Kleinbürgerschaft gemeinsame Interessen und vereinigt sich mit ihr zum gemeinschaftlichen
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Kampfe. In Deutschland, wo die bewaffnete Kontrerevolution die fast ausschließliche
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Herrschaft der Armee, der Bürokratie und des Feudaladels wiederhergestellt hat, wo die
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Bourgeoisie trotz der noch bestehenden konstitutionellen Formen nur eine sehr untergeordnete und
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bescheidene Rolle spielt, sind noch viel mehr Motive für diese Allianz vorhanden. Dafür
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ist die deutsche Bourgeoisie aber auch unendlich zaghafter als die englische und
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französische, und sowie sich nur die geringste Chance der rückkehrenden Anarchie, d.h.
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des wirklichen, entscheidenden Kampfes zeigt, tritt sie schaudernd vom Schauplatz zurück. So
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auch diesmal.</p>
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<p>Der Moment war übrigens keineswegs zum Kampf ungünstig. In Frankreich standen die
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Wahlen bevor; sie mochten den Monarchisten oder den Roten die Majorität geben, sie
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mußten die Zentren der Konstituante verdrängen, die extremen Parteien verstärken
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und eine rasche Entscheidung des akuter gewordenen parlamentarischen Kampfes durch eine
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Volksbewegung, mit einem Worte, sie mußten eine "journée" <einen großen
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Tag> herbeiführen. In Italien schlug man sich unter den Mauern von Rom, und die
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römische Republik hielt sich gegen die französische Invasionsarmee. In Ungarn drangen
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die Magyaren unaufhaltsam vor; die Kaiserlichen waren über die Waag und die Leitha gejagt;
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in Wien, wo man täglich Kanonendonner zu hören glaubte, wurde die ungarische
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Revolutionsarmee jeden Augenblick erwartet; in Galizien stand die Ankunft Dembinskis mit einer
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polnisch-magyarischen Armee bevor, und die russische Intervention, weit entfernt, den Magyaren
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gefährlich zu werden, schien vielmehr den ungarischen Kampf in einen europäischen zu
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verwandeln. Deutsch- <a name="S114" id="S114"><b><114></b></a> land endlich war in der
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höchsten Aufregung; die Fortschritte der Kontrerevolution, die wachsende
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Unverschämtheit der Soldateska, der Bürokratie und des Adels, die stets sich
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erneuernden Verrätereien der alten Liberalen in den Ministerien, die rasch
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aufeinanderfolgenden Wortbrüche der Fürsten warfen der Bewegungspartei ganze Klassen
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von bisherigen Ordnungsmännern in die Arme.</p>
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<p>Unter diesen Umständen kam der Kampf zum Ausbruche, den wir in den folgenden
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Bruchstücken schildern werden.</p>
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<p>Die Unvollständigkeit und Verwirrung, die noch in den Materialien herrscht, die totale
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Unzuverlässigkeit fast aller mündlich zu sammelnden Nachrichten, der rein
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persönliche Zweck, der allen über diesen Kampf bisher veröffentlichten Schriften
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zugrunde liegt, machen eine kritische Darstellung des ganzen Verlaufs unmöglich. Unter
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diesen Umständen bleibt uns nichts übrig, als uns rein auf die Erzählung dessen zu
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beschränken, was wir selbst gesehen und gehört haben. Glücklicherweise reicht dies
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vollständig hin, um den Charakter der ganzen Kampagne hervortreten zu lassen; und wenn uns
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außer der eignen Anschauung der sächsischen Bewegung auch die des Mieroslawskischen
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Feldzugs am Neckar fehlt, so wird die "Neue Rheinische Zeitung" vielleicht bald Gelegenheit
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finden, wenigstens über letzteren die nötigen Aufklärungen zu geben.</p>
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<p>Von den Teilnehmern an der Reichsverfassungskampagne sind viele noch im Gefängnis. Andre
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haben Gelegenheit gefunden, nach Hause zurückzukehren, andre, noch im Auslande, erwarten sie
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täglich - und unter ihnen sind nicht die Schlechtesten. Man wird die Rücksichten
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begreifen, die wir diesen Mitkämpfern schuldig sind, man wird es natürlich finden, wenn
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wir manches verschweigen; und mancher, der jetzt wieder ruhig in der Heimat ist, wird es uns
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nicht verdenken, wenn wir ihn auch nicht durch Erzählung derjenigen Vorfälle
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kompromittieren wollen, bei denen er wirklich glänzenden Mut bewiesen hat.</p>
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