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2022-08-25 20:29:11 +02:00

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Raw Blame History

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<TITLE>Die Kontrerevolution in Berlin</TITLE>
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<BODY BGCOLOR="#fffffc">
<P ALIGN="CENTER"><A HREF="me06_005.htm"><FONT SIZE=2>Die Berliner Krise</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="../me_nrz48.htm"><FONT SIZE=2>Inhalt</FONT></A><FONT SIZE=2> | </FONT><A HREF="me06_013.htm"><FONT SIZE=2>Das Exf&uuml;rstentum</FONT></A></P>
<SMALL>Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 6, S. 7-12<BR>
Dietz Verlag, Berlin/DDR 1959</SMALL></P>
<FONT SIZE=5><P>Die Kontrerevolution in Berlin</P>
</FONT><FONT SIZE=2><P>["Neue Rheinische Zeitung" Nr. 141 vom 12. November 1848]</P>
</FONT><B><P><A NAME="S7">&lt;7&gt;</A></B> *<I>K&ouml;ln</I>, 11. November. Das <I>Ministerium Pfuel </I>war ein <I>"Mi&szlig;verst&auml;ndnis"</I>; sein wirklicher Sinn ist das <I>Ministerium Brandenburg</I>. Das Ministerium Pfuel war die <I>Inhaltsanzeige</I>, das Ministerium Brandenburg ist der <I>Inhalt</I>.</P>
<I><P>Brandenburg in der Versammlung und die Versammlung in Brandenburg.</P>
</I><B><P>So lautet die Grabschrift des Hauses Brandenburg!</P>
</B><P>Kaiser Karl V. wurde bewundert, weil er sich begraben lie&szlig; bei lebendigem Leibe. Einen schlechten Witz in seinen Grabstein mei&szlig;eln, das ist mehr als Kaiser Karl der F&uuml;nfte samt seiner Halsgerichtsordnung, der hochnotpeinlichen.</P>
<I><P>Brandenburg in der Versammlung und die Versammlung in Brandenburg!</P>
</I><P>Es erschien einst ein K&ouml;nig von Preu&szlig;en in der Versammlung. Es war nicht der wirkliche Brandenburg. Der Marquis von Brandenburg, der vorgestern in der Versammlung erschien, war der wirkliche Preu&szlig;enk&ouml;nig.</P>
<I><P>Die Wachtstube in der Versammlung, die Versammlung in der Wachtstube! - </I>Das hei&szlig;t: <I>Brandenburg in der Versammlung, die Versammlung in Brandenburg!</P>
</I><P>Oder wird die <I>Versammlung in Brandenburg - </I>Berlin liegt bekanntlich in der Provinz Brandenburg - Herr werden ... &uuml;ber den <I>Brandenburg in der Versammlung</I>? Wird Brandenburg in der Versammlung Schutz suchen wie Capet einst in einer andern Versammlung?</P>
<B><P>Brandenburg in der Versammlung und die Versammlung in Brandenburg</B> ist ein vieldeutiges Wort, zweideutig, schicksalsschwanger.</P>
<P>Die V&ouml;lker werden bekanntlich mit den <I>K&ouml;nigen </I>unendlich leichter fertig als mit den <I>gesetzgebenden Versammlungen</I>. Die Geschichte besitzt einen Katalog vergeblicher Emp&ouml;rungen des Volkes gegen die Nationalversammlungen. Sie bietet nur zwei gro&szlig;e Ausnahmsf&auml;lle. Das englische Volk zerst&auml;ubte das <I>Lange Parlament </I>in der Person <I>Cromwells</I>, das franz&ouml;sische Volk den gesetz- <A NAME="S8"><B>&lt;8&gt;</A></B> gebenden K&ouml;rper in der Person <I>Bonapartes</I>. Aber das Lange Parlament war lange schon zum <I>Rumpfe </I>geworden, der gesetzgebende K&ouml;rper l&auml;ngst zum <I>Kadaver</I>.</P>
<P>Sind die <I>K&ouml;nige </I>gl&uuml;cklicher als die V&ouml;lker in <I>Emeuten gegen die gesetzgebenden Versammlungen</I>?</P>
<I><P>Karl I.</I>, <I>Jakob II.</I>, <I>Louis XVI.</I>, <I>Karl X. </I>sind wenig versprechende Ahnenbilder.</P>
<P>Aber in <I>Spanien</I>, in <I>Italien </I>gibt es lachendere Vorfahren. Und j&uuml;ngst in <I>Wien</I>?</P>
<P>Doch man vergesse nicht, da&szlig; zu Wien ein <I>V&ouml;lkerkongre&szlig; </I>sa&szlig; und da&szlig; die <I>slawischen Volksrepr&auml;sentanten</I>, mit Ausnahme der Polen, mit klingendem Spiele in das kaiserliche Lager zogen.</P>
<P>Der Krieg der Wiener Kamarilla mit dem Reichstag war gleichzeitig der Krieg des <I>slawischen </I>Reichstags mit dem <I>deutschen </I>Reichstag. In der Berliner Versammlung dagegen machen nicht die <I>Slawen </I>Szission, sondern nur die <I>Sklaven</I>, und Sklaven, Sklaven sind keine Partei, sie sind h&ouml;chstens der Tro&szlig; einer Partei. Die ausgetretene Berliner Rechte bringt keine Macht in das feindliche Lager, sie steckt es mit einer t&ouml;dlichen Schw&auml;che an, mit dem - <I>Verrat</I>.</P>
<P>In &Ouml;streich hat die <I>slawische </I>Partei <I>gesiegt </I>mit der Kamarilla; sie wird jetzt <I>k&auml;mpfen </I>mit der Kamarilla um die Siegesbeute. Siegt die Berliner Kamarilla, so hat sie den Sieg nicht zu teilen mit der <I>Rechten </I>und geltend zu machen gegen die <I>Rechte</I>; sie wird ihr ein <I>Trinkgeld </I>geben und - <I>Fu&szlig;tritte</I>.</P>
<P>Die preu&szlig;ische Krone ist in ihrem <I>Rechte</I>, indem sie der Versammlung als <I>absolute Krone </I>gegen&uuml;bertritt. Aber die Versammlung ist im <I>Unrechte</I>, weil sie der Krone nicht gegen&uuml;bertritt als <I>absolute Versammlung</I>. Vor allem mu&szlig;te sie die Minister als <I>Hochverr&auml;ter verhaften </I>lassen, als <I>Hochverr&auml;ter gegen die Volkssouver&auml;net&auml;t</I>. Sie mu&szlig;te jeden Beamten, der andern Befehlen als ihren Befehlen gehorcht, <I>in die Acht </I>erkl&auml;ren, <I>f&uuml;r vogelfrei</I>.</P>
<P>Indes w&auml;re es m&ouml;glich, da&szlig; die <I>politische </I>Schw&auml;che, womit die Nationalversammlung zu <I>Berlin </I>auftritt, zu ihrer <I>b&uuml;rgerlichen </I>Kraft wird in den <I>Provinzen</I>.</P>
<P>Die Bourgeoisie h&auml;tte so gern auf <I>g&uuml;tlichem </I>Wege das <I>feudale K&ouml;nigtum </I>in ein <I>b&uuml;rgerliches K&ouml;nigtum </I>verwandelt. Nachdem sie der feudalen Partei die ihren B&uuml;rgerstolz beleidigenden Wappen, Titel und die b&uuml;rgerliche Aneignungsweise verletzenden, dem Feudaleigentume angeh&ouml;rigen Gef&auml;lle entrissen, h&auml;tte sie sich so gerne verm&auml;hlt mit der Feudalpartei und gemeinsam mit ihr das Volk geknechtet. Aber die alte B&uuml;rokratie will nicht zur Dienerin einer Bourgeoisie herabsinken, deren despotische Schulmeisterin sie bisher <A NAME="S9"><B>&lt;9&gt;</A></B> war. Die feudale Partei will ihre Auszeichnungen und ihre Interessen nicht auf dem Altar des B&uuml;rgertums auflodern lassen. Und die Krone endlich, sie erblickt in den Elementen der alten feudalen Gesellschaft, deren h&ouml;chster Auswuchs sie ist, ihren wahren einheimischen gesellschaftlichen Boden, w&auml;hrend sie in der Bourgeoisie eine fremde k&uuml;nstliche Erde erblickt, von der sie nur getragen wird, unter der Bedingung, zu verk&uuml;mmern.</P>
<P>Die berauschende <I>"Gnade Gottes" </I>verwandelt die Bourgeoisie in einen ern&uuml;chternden <I>Rechtstitel</I>, die Herrschaft des Bluts in die Herrschaft des Papiers, die k&ouml;nigliche Sonne in eine b&uuml;rgerliche Astrallampe.</P>
<P>Das K&ouml;nigtum lie&szlig; sich daher nicht beschwatzen von der Bourgeoisie. Es antwortete ihrer halben Revolution mit einer ganzen Kontrerevolution. Es st&uuml;rzte die Bourgeoisie zur&uuml;ck in die <I>Arme der Revolution</I>, des <I>Volkes, </I>indem es ihr zurief:</P>
<I><P>Brandenburg in der Versammlung und die Versammlung in Brandenburg.</P>
</I><P>Wenn wir gestehen, da&szlig; wir von dem B&uuml;rgertum keine der Situation angemessene Antwort erwarten, so d&uuml;rfen wir nicht unterlassen, andererseits zu bemerken, da&szlig; auch die Krone in ihrem Aufstande gegen die Nationalversammlung zu heuchlerischer Halbheit ihre Zuflucht nimmt und ihr Haupt unter den konstitutionellen Schein versteckt, in demselben Augenblicke, wo sie diesen l&auml;stigen Schein abzustreifen sucht.</P>
<I><P>Brandenburg </I>l&auml;&szlig;t sich von der <I>deutschen Zentralgewalt </I>zu seinem <I>Staatsstreiche </I>den <I>Befehl erteilen</I>. <I>Die Garderegimenter sind in Berlin eingezogen auf Befehl der Zentralgewalt</I>. Die Berliner Kontrerevolution geschieht auf Befehl der deutschen Zentralgewalt. Brandenburg erteilt Frankfurt den Befehl, ihm diesen Befehl zu erteilen. Es verleugnet seine Souver&auml;net&auml;t in dem Augenblicke, wo es sie herstellen will. Herr Bassermann ergriff nat&uuml;rlich mit beiden H&auml;nden die Gelegenheit, den Bedienten als Herrn zu spielen. Aber er hat die Genugtuung, da&szlig; der Herr seinerseits den Bedienten spielt.</P>
<P>Wie auch die W&uuml;rfel in Berlin fallen das <I>Dilemma </I>ist gestellt, <I>K&ouml;nig </I>oder <I>Volk </I>- und das Volk wird siegen mit dem Rufe: <I>Brandenburg in der Versammlung und die Versammlung in Brandenburg</I>.</P>
<P>Wir k&ouml;nnen noch eine harte Schule durchmachen, aber es ist die Vorschule der - <B>ganzen Revolution</B>.</P>
<FONT SIZE=2><P>["Neue Rheinische Zeitung" Nr. 141 vom 12. November 1848, Zweite Ausgabe]</P>
</FONT><P>*<I>K&ouml;ln</I>, 11. November. Die <I>europ&auml;ische Revolution </I>beschreibt einen <I>Kreislauf</I>. In Italien begann sie, in Paris nahm sie einen europ&auml;ischen Charakter an, in Wien war der erste Widerschlag der Februarrevolution, in Berlin der Wider- <A NAME="S10"><B>&lt;10&gt;</A></B> schlag der Wiener Revolution. In Italien, zu Neapel, f&uuml;hrte die europ&auml;ische <I>Kontrerevolution </I>ihren ersten Schlag, in Paris - die Junitage - nahm sie einen europ&auml;ischen Charakter an, in Wien war der erste Widerschlag der Juni-Kontrerevolution, in Berlin vollendet sie sich und kompromittiert sie sich. <I>Von Paris aus wird der gallische Hahn noch einmal Europa wachkr&auml;hen</I>.</P>
<P>Aber zu <I>Berlin kompromittiert sich die Kontrerevolution</I>. <I>In Berlin kompromittiert sich alles, selbst die Kontrerevolution.</P>
</I><P>Zu <I>Neapel </I>das Lazzaronitum, verbunden mit dem K&ouml;nigtum, gegen die Bourgeoisie.</P>
<P>Zu <I>Paris </I>der gr&ouml;&szlig;te historische Kampf, der je stattgefunden. Die Bourgeoisie, verbunden mit dem Lazzaronitum, gegen die Arbeiterklasse.</P>
<P>Zu <I>Wien </I>ein ganzer Bienenschwarm von Nationalit&auml;ten, der in der Kontrerevolution seine Emanzipation vermutet. Dazu geheime T&uuml;cke der Bourgeoisie gegen die Arbeiter und akademische Legion, Kampf in der B&uuml;rgerwehr selbst. Endlich - Attacke von seiten des Volkes, die der Attacke von seiten des Hofes einen Vorwand gibt.</P>
<P>In <I>Berlin nichts von alledem</I>. Die Bourgeoisie und das Volk auf der einen Seite - die Unteroffiziere auf der andern.</P>
<I><P>Wrangel </I>und <I>Brandenburg, </I>zwei Menschen ohne Kopf, ohne Herz, ohne Tendenz, reiner Schnurrbart - das ist der Gegensatz dieser quengelnden, klugtuenden, entschlu&szlig;unf&auml;higen Nationalversammlung.</P>
<I><P>Willen</I>! sei es auch der Wille eines Esels, eines Ochsen, eines Schnurrbarts - <I>Willen </I>ist das einzige Requisit den willenlosen Quenglern von der M&auml;rzrevolution gegen&uuml;ber. Und der <I>preu&szlig;ische Hof</I>, <I>der keinen Willen hat</I>, <I>sowenig wie die Nationalversammlung</I>, sucht die <I>zwei d&uuml;mmsten Menschen </I>in der Monarchie auf und sagt diesen L&ouml;wen: <I>Vertretet den Willen</I>. Pfuel hatte noch einige Gran Gehirn. Aber vor der <I>absoluten Dummheit </I>schrecken die R&auml;soneurs der M&auml;rzerrungenschaften zur&uuml;ck.</P><DIR>
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<I><FONT SIZE=2><P>"Mit der Dummheit k&auml;mpfen G&ouml;tter selbst vergeblich",<BR>
</I>&lt;Schiller, "Die Jungfrau von Orleans"&gt;</P></DIR>
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</FONT><P>ruft die betroffene Nationalversammlung aus.</P>
<P>Und diese Wrangels, diese Brandenburgs, diese vernagelten Hirnsch&auml;del, die <I>wollen </I>k&ouml;nnen, weil sie keinen eigenen Willen haben, weil sie wollen, wie ihnen <I>befohlen </I>wird, die zu dumm sind, an Befehlen irre zu werden, die man ihnen mit bebender Stimme, mit zitternder Lippe gibt, auch sie <I>kompromittieren </I>sich, indem sie nicht zum <I>Sch&auml;deleinsto&szlig;en </I>kommen, das einzige Gesch&auml;ft, dem diese <I>Mauerbrecher </I>gewachsen sind.</P>
<I><P>Wrangel </I>bringt es nicht weiter, als zu gestehen, da&szlig; er nur eine Nationalversammlung kennt, die Ordre pariert! <I>Brandenburg </I>erh&auml;lt Unterricht im par- <A NAME="S11"><B>&lt;11&gt;</A></B> lamentarischen Anstande, und nachdem er mit seinem rohen, widerlichen Unteroffiziersdialekt die Kammer emp&ouml;rt hat, l&auml;&szlig;t er den "Tyrann &uuml;bertyrannisieren" und pariert Ordre der Nationalversammlung, indem er dem&uuml;tigst um das Wort <I>bittet</I>, das er soeben noch <I>nehmen </I>wollte.</P><DIR>
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<I><FONT SIZE=2><P>"W&auml;r' ich doch lieber eine Laus in Schafwolle <BR>
Als solch' tapfere Dummheit!"<BR>
</I>&lt;Shakespeare, "Troilus und Cresida"&gt;</P></DIR>
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</FONT><P>Die ruhige Haltung von Berlin <I>erg&ouml;tzt </I>uns; an ihr scheitern die Ideale des preu&szlig;ischen Unteroffizierstums.</P>
<P>Aber die Nationalversammlung? Warum spricht sie nicht die mise hors de loi &lt;Achterkl&auml;rung&gt; aus, warum erkl&auml;rt sie die Wrangels nicht f&uuml;r vogelfrei, warum tritt kein Deputierter mitten unter Wrangels Bajonette und erkl&auml;rt ihn in die Acht und harangiert die Soldateska?</P>
<P>Die Berliner Nationalversammlung bl&auml;ttere den "Moniteur" nach, den "Moniteur" von 1789-1795.</P>
<P>Und was tun <I>wir </I>in diesen Augenblicken?</P>
<B><P>Wir verweigern die Steuern.</B> Ein Wrangel, ein Brandenburg begreift - denn diese Wesen lernen arabisch von den Hyghlans, da&szlig; sie einen Degen tragen und eine Uniform und Gehalt beziehen. <I>Woher </I>aber der Degen und die Uniform und das Gehalt, das begreifen sie nicht.</P>
<I><P>Es gibt nur noch ein Mittel</I>, <I>da</I>s <I>K&ouml;nigtum </I>zu <I>besiegen </I>- n&auml;mlich bis zur <I>Epoche der Anti-Junirevolution zu Paris</I>, die im Dezember stattfinden wird.</P>
<P>Das K&ouml;nigtum trotzt nicht nur dem V&ouml;lker-, es trotzt dem B&uuml;rgertum.</P>
<P>Besiegt es also auf b&uuml;rgerliche Weise.</P>
<P>Und wie besiegt man das K&ouml;nigtum in b&uuml;rgerlicher Weise?</P>
<P>Indem man es aushungert.</P>
<P>Und wie hungert man es aus?</P>
<P>Indem man die Steuern verweigert.</P>
<P>Bedenkt es wohl! Alle Prinzen von Preu&szlig;en, alle Brandenburgs und Wrangels produzieren kein - <I>Konmmi&szlig;brot</I>. Ihr, ihr produziert selbst das Kommi&szlig;brot.</P>
<FONT SIZE=2><P>["Neue Rheinische Zeitung" Nr. 142 vom 14. November l848]</P>
</FONT><P>*<I>K&ouml;ln</I>, 13. November. Wie einst die franz&ouml;sische Nationalversammlung ihr offizielles Sitzungslokal verschlossen fand und in dem <I>Ballspielhause </I>ihre Sitzungen fortf&uuml;hren mu&szlig;te, so die preu&szlig;ische Nationalversammlung im <I>Sch&uuml;tzenhause</I>.</P>
<B><P><A NAME="S12">&lt;12&gt;</A></B> Der im Sch&uuml;tzenhause gefa&szlig;te und von uns nach unserm Berliner<FONT FACE="Wingdings 2"><EFBFBD></FONT>-Korrespondenten im heute morgen ausgegebenen Extrablatte mitgeteilte Beschlu&szlig;, wonach <I>Brandenburg zum Hochverr&auml;ter </I>erkl&auml;rt ist, findet sich nicht im Berichte der <I>"K&ouml;lnischen Zeitung"</I>.</P>
<P>Indessen geht uns soeben der Brief eines <B>Mitgliedes der Nationalversammlung</B> zu, worin es <I>w&ouml;rtlich </I>hei&szlig;t:</P>
<B><P>"Die Nationalversammlung hat einstimmig (242 Mitglieder) erkl&auml;rt, da&szlig; Brandenburg sich durch diese Ma&szlig;regel (die Aufl&ouml;sung der B&uuml;rgerwehr) des Hochverrats schuldig gemacht habe und ein jeder, welcher zu der Ausf&uuml;hrung dieser Ma&szlig;regel aktiv oder passiv mitwirkt, als Hochverr&auml;ter zu betrachten sei."</P>
</B><P>Die Glaubw&uuml;rdigkeit <I>Dumonts </I>ist bekannt.</P>
<P>Indem die Nationalversammlung <I>Brandenburg </I>zum <I>Hochverr&auml;ter </I>erkl&auml;rt, h&ouml;rt die <B>Steuerverpflichtung von selbst</B> auf. <I>Einer hochverr&auml;terischen Regierung schuldet man keine Steuern. </I>Wir werden unsern Lesern morgen ausf&uuml;hrlich mitteilen, <B>wie man es in dem &auml;ltesten konstitutionellen Lande, in England</B>, bei &auml;hnlichen Kollisionen mit der Steuerverweigerung h&auml;lt. &Uuml;brigens hat <I>die hochverr&auml;terische Regierung selbst </I>dem Volke den richtigen Weg gezeigt, <B>indem sie sofort der Nationalversammlung die Steuern verweigerte</B> (die Di&auml;ten usw.) und sie auszuhungern sucht.</P>
<P>Der obenerw&auml;hnte Deputierte schreibt uns ferner:</P>
<B><P>"Die B&uuml;rgerwehr wird ihre Waffen nicht abgeben."</P>
</B><I><P>Der Kampf scheint also unvermeidlich, </I>und es ist die <B>Pflicht der Rheinprovinz, mit M&auml;nnern und Waffen der Berliner Nationalversammlung zu H&uuml;lfe zu eilen</B>.</P>
<FONT SIZE=2><P>Geschrieben von Karl Marx.</P>
</FONT>
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